Vom Verkehr zum nachhaltigen Mobilitätsystem
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- Theresa Giese
- vor 7 Jahren
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1 Vom Verkehr zum nachhaltigen Mobilitätsystem Klimaschutz und Verkehrswende Jörg Thiemann-Linden Stadt- und Verkehrsplaner (SRL), Köln büro thiemann-linden stadt & mobilität (Mitglied von team red) Difu / SK:KK Regionalseminar Nachhaltig mobil - kommunaler Klimaschutz im Mobilitätsbereich am in Halle (Saale)
2 Inhalt 1 Verkehr vermeiden. 2 3 verlagern und verträglicher gestalten (in der digitalen Revolution) Für eine weniger unnachhaltige Mobilität wirken Infrastruktur und Management zusammen. 2
3 Mobilitätskultur: Stadt der kurzen Wege Stadt der langen Wege Gertz
4 Nachhaltige Entwicklung Bezahlbare Mobilität Erreichbarkeitsprobleme v.a. für Pkw-Fernpendler - Kaufkraft der Familien? - Ausgabenpriorität Pkw? - Intermodale Lösungen aus ÖV & Fahrrad? Gertz
5 1. VERMEIDEN: Was bedeutet Nahmobilität? Nicht-Motorisierter Verkehr? Langsamverkehr? Schwache Verkehrsteilnehmer? >> Fußgänger & Radfahrer sind keine Mängelwesen! Alternative Terminologie: Nahmobilität als quartiersbezogene Mobilitätsform mit nichtmotorisierten Verkehrsmitteln (Prof. G. Wulfhorst, TU München) 5
6 Das technische Regelwerk der FGSV 6
7 Gleichberechtigung der Nahmobilität dank Straßenraumgestaltung nach RASt 06 traditionelles Entwurfsmodell der Straßenraumgestaltung Straßenraumentwurf nach RASt 06 Verkehrsaufkommen Städtebauliche Bemessung Fahrbahnbreite Seitenraumbreite Seitenraumbreite (als Restgröße) Fahrbahnbreite Kompromiss Darstellung basierend auf: Harald Heinz (2007): Straßenraumgestaltung mit den RASt 06. In: Straßenverkehrstechnik 10/2007. Erweiterung K.J. Beckmann. die Straße von den Seiten her, nicht von der (Fahrbahn-) Mitte her aufteilen 7
8 Queren der Straße in zwei Zügen zu den Läden gegenüber 8
9 Versachlichung der Shared-Space-Diskussion Rosenheim, Brühl (Rhld.) 9
10 Begegnungszonen als Teil neuer Mobilitätskultur Vorarlberg: Wolfurt, Bregenz; Hard; Kärnten: Velden a.w. 10
11 Maßstab Rollator Berollbarkeit auf ebenen Decken 11
12 Mobilität braucht manchmal Nicht-Mobilität 12
13 Wohnliche Sitzgelegenheiten Venlo, Lyon, Montpellier, Gent 13
14 Niederflur & Buskap / Tramhaltestelle (aber auf dem Land??) 14
15 Vollständig barrierefrei im Jahr 2022 Lösungen für Rollstühle / Kinderwagen / Fahrräder zusammen denken, Haupthindernis auch für Fahrradausflügen (u.a. Älterer) Distanz für Ältere zur Haltestelle? 8 III 3 PBefG seit 2013: NVP hat Belange zu berücksichtigen, bis Anfang 2022 vollständige Barrierefreiheit, Ausnahmen im NVP konkret zu benennen und zu begründen, Barrierefreie Verkehrsanlagen (HBVA-FGSV 2012): z.b. auch Wartungs- und Reparaturstandards bei Aufzügen 15
16 Gestaltungsaufgabe langlebiger Infrastruktur: heute Berücksichtigung postfossiler Nahmobilität auf 2, 3, 4 Rädern? 16
17 Erster Schritt: Koalition für den eigenen Ortsteil schmieden Spaziergang zu den Knackpunkten (und zusammen Spaß haben). Alle Leute nach ihrer Meinung fragen. Ermutigende erste Zeichen setzen: Aktive Mobilität willkommen! 17
18 2. VERLAGERN: Ausblick Verkehrsmittelwahl 2030 ff Eine Prognosespekulation von Prof. Jürgen Gerlach, Uni Wupp. beim AGFS-NRW-Kongress Nahmobilität und Gesundheit 2014 in Essen: 50% Motorisierter Verkehr (ÖV, MIV) 20% e-unterstützter Muskelverkehr 30% Muskelverkehr ( aktive Mobilität als Basismobilität) Quelle: Ev. Akad. Tutzing
19 Wegevergleich: von Tür zu Tür im Stadtverkehr Quelle: UBA
20 Wegevergleich: von Tür zu Tür im Stadtverkehr und das theoretische Verlagerungspotential Quelle: UBA
21 Fahrzeitvergleich: von Tür zu Tür im Stadtverkehr und das theoretische Verlagerungspotential Quelle: Pez
22 Empirie: wir fahren nur 3 km/h schneller aber entspannter, komfortabler, dennoch gesund Quelle: ITD / IFEU (beim NRV-Kongress 2015) 22
23 Pendlernutzung anders als Freizeitnutzung Quelle: ITD / IFEU (beim NRV-Kongress 2015) 23
24 Nennenswerter Beitrag zum Klimaschutz Quelle: ITD / IFEU (beim NRV-Kongress 2015) 24
25 Betriebliches Mobilitätsmanagement Schaufenster Berlin-Brandenburg: 330 Tests zur Arbeit über 2 Monate 25
26 Mit dem Rad außerorts von Dorf zu Dorf Konflikte aus hohen Kfz- Geschwindigkeiten Wann ist im bergigen BW ein Netz mit straßenbegleitenden Radwegen umgesetzt?? >> Niederlande: auch außerorts Koexistenzprinzip Prioritär zu Bahnhöfen, zu Schulzentren, zw. Nachbarorten Priorität: Zufahrt zum SPNV für Arbeits- statt Ausbildungspendler! Forschungsprojekt Schutzstreifen außerorts in Deutschland. Folgen? 26
27 Pedelectaugliche Radverkehrsanlagen Grundsatz: sauber ausgeführter ERA-2010-Standard = pedelectauglich Trend zum Schutzstreifen wg. Überholmöglichkeiten Sichtdreiecke an Einmündungen (Perzeption Autolenker) Schnelle Radrouten, Qualitäts-Fahrradstraßen FGSV-Unterarbeitskreis zur ERA
28 Radschnellstraßen und schnelle Radrouten National ko-finanziertes Netz aus Autobahnmitteln Einheitliche Standards Bis 2025 ungefähr 675 km ca. 700 Mio. Ist realisiert In Untersuchung In Planung/Bau Stand 2025 SOAB fietssnelwegen.nl Quelle: Gwiasda / Erler
29 Erstes fertiges Projekt in Göttingen Arbeitnehmer, Studierende, Finanzierung aus Bundesmitteln fürs Schaufenster Elektromobilität ( 29
30 Kapazitätsorientierte Radnetzplanung ERA
31 Kapazitätsorientierung und der ÖPNV Mobilitätsmanagement-Diskussion in Utrecht (ECOMM Mai 2015) Ist die kritische Morgenspitze im ÖPNV mit mehr Radverkehr zu entschärfen? > Schüler aufs Rad statt in den Bus > Ausbau der Fahrradstationen > Busnetze auf dem Land überprüfen (Schnellbusse & Pedelec) > Weniger ÖPNV-Frequenz im Sommer bei starkem Radverkehrsanteil als im Winter? 31
32 Schnellbus und Pedelec als Zubringer Projekt STmobil in Mettingen >> Osnabrück Projekt: Regionalverkehr Münsterland ( ). Förderung Land NRW und Kreis Steinfurt Projektkomponenten - Schnellbusangebot - dezentral sicheres Fahrradparken - halbjährlicher Pedelec-Test - später Zuschuss zum Pedelec-Kauf - Preissenkung Monatsabo - Mobilitätsberatung Abonnenten auf der Linie verdreifacht, Fahrgastzahlen +11%, Ein Mittel zur Akzeptanz der Konzentrationsstrategie im ÖPNV-Netz Fotos: RVM 32
33 Bürgerbusse Gemeinschaftsverkehre für Flächenerschließung 33
34 Gerade auf dem Land Bedarf nach Mobilitätsdrehscheiben für allen Service Szenario / Modell fürs Münsterland (RVM) 34
35 Fernbusterminals als Visitenkarte München, Hamburg; Hannover, Chur 35
36 Fahrradparken an Bushaltestellen 36
37 Fahrradparken am Bahnhof ## ## ## Utrecht, Naumburg, Stuttgart, Miltenberg 37
38 Fahrradgemeinschaftsgaragen mit Mobilkarte Münsterland (Coesfeld, Münster), Montpellier, Offenburg ## ## 38
39 Fahrradstationen am Bahnhof Sicheres Abstellen Vermietung Service Marke Radstation Betreiber (z.t. Sozialwerke) >> sehr unübersichtliche Struktur bundesweit, hohe Fluktuation 100 Radstationen in NRW Strasbourg, Salzburg. Minden 39
40 Fahrradparkhäuser für Pendlerbahnhöfe Ingelheim bei Mainz, Ludwigsburg bei Stuttgart, Emsdetten bei Münster, Bernau bei Berlin 40
41 Großstadt-Fahrradparkhäuser in DE Bamberg, Erfurt, HH-Bergedorf, Kiel 41
42 Parken zuhause in der Stadt eine große planerische Herausforderung NRVP 2020: kreative Lösungen! Fahrradquartiersgarage (NL: Buurtstalling ), mit Nutzung leer stehender Ladenlokale; Querfinanzierung durch städtischen Parkhausgesellschaft - Beispiel Utrecht? >> aber Pedelec-Parken geht wohl nur ebenerdig.?? 42
43 In Zukunft mehr Dreiräder wo abstellen? 43
44 Pendler- Bahnhof Houten bei Utrecht ( EW) Fahrradparkhaus für 3200 Räder als Bahnhofshalle 44
45 Große neue Fahrradstationen Gent, Utrecht (bis ), Rotterdam. oder doch wieder ebenerdig? Kop. -Noerreport 45
46 Bike-Sharing statt Zweirad-Stehzeuge? 46
47 Bike-Sharing als Teil des ÖPNV (neben Bike&Ride, ÖV-Faltrad / Fahrradmitnahme) 47
48 Perspektive: Wien (Innenstadt & Quartier & Umland) Foto: Ausstellung der Stadt Wien zur Walk
49 Bike-Sharing: ÖV-Fahrrad ( ov-fiets ) der NS 49
50 Übergang vom Bike-Sharing zum Pedelec-Sharing Statt Fahrradstehzeuge : in Stuttgart, Barcelona, Mailand, Madrid 50
51 Pedelec-Verleih in Deutschland Offenbach, Rostock, Offenburg (Mobilstation), Schwäbisch Gmünd 51
52 Erstes Smart-Pedelec-Sharing Bycyklen 52
53 Ladeinfrastruktur im Straßenraum? Anderer Bedarf als Elektroautos! Laden zuhause für eine halbe Woche Pendeln Ausnahme: Freizeit und Tourismus Laden unterwegs nötig (und dazu Angstladen ). oder wird eine öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur in Zukunft einfach Standard??? 53
54 Neue Lösungen bald internationaler Standard In Zukunft elektronische Wegfahrsperre und WLAN-Verfolgung statt immer dickerer Ketten? EnergyLock-Konzept (Arbeitstitel): Trennung von Infrastruktur und Betrieb für - elektronische Dienbstahlsicherung aller Räder - Vermietsystem Rad / Pedelec - Laden von Pedelecs und anderen E-Kleinfahrzeugen - WLAN flächendeckend, Ambient Assisted Living Quelle: Energy Tube 54
55 Sichern & standardisiertes Laden (ohne Ladegerät) 55
56 Tauschakkus am Rad (je 100 kwh) 56
57 Ausblick: Umfassendes Akkutauschsystem Wieviel attraktiver wird der Pedelec-Kauf bei einer Entkoppelung vom Akkubesitz? 57
58 3. VERTRÄGLICHER GESTALTEN: Zwei System-Alternativen im Stadtverkehr monomodale Pkw-Nutzung Auto als eierlegende Wollmilchsau Aber in Zukunft: neues E-Auto kein Allzweck-Auto mehr multimodale Verkehrsmittelwahl Umwelt ver bund MOBILITÄTSVERBUND klein und kompakt Reichweite von ca. 150 km laden zu Hause, am Arbeitsplatz mittlere Entfernung in der Region ergänzt multimodale Mobilität Anschaffung teurer Betrieb deutlich billiger Quelle: Hartmut Topp, 08./ : Städtische Mobilität ohne Emissionen - eine Vision?. Folie 20. Institut für für Mobilität & & Verkehr 58
59 Mobilpünktchen nach den Bremer Mobilpunkten: Aber was tun mit dem gewonnenen Platz? 59
60 Kombinierte DB-Angebote - Beispiel Berlin Abbildungsquelle Flyer: Fotos: C. Albrecht 60
61 Offenburg: erste Mobilstationen in Klimaschutzgrün (auch Radfurten, Busse, Haltestellen) 61
62 NRW-Handbuch, BBSR-Forschung, Förderung Einsatzfeld Verkehrsknoten: Umsetzung: Kommunalrichtlinie Klimaschutz 2016/2017 Einsatzfeld Quartier: 62
63 Smart Mobility (engl.: smart = schnell, gewitzt oder schlau ) Integrierte Routenwahl, Buchung, Abrechnung: Smartphone als Zündschlüssel : Nutzen statt Besitzen : Integration kollektiver Betriebsformen (Sharing und Pooling - Teilen, Mieten, Mitfahren) Kapazitätsbewirtschaftung durch Trassen- / Slot- / Parkraumbewirtschaftung Quelle: 63
64 Autoverkäufer Verkauf für Autobesitz Je teurer desto besser: Luxuswohnzimmer auf Rädern Hoher Preis wg. Prestige Fahrspaß und Medienkonsum Hohe Fahrgeschwindigkeit Nicht immer automatisch fahrend Industriepolitische Unterstützung des BMVI Globale Webplattform Verkauf von Mobilität, ein halböffentliches Autos Je simpler desto besser, Google- Werbung beim Fahren Billig für Kunden, simple Technik Kurator Google kennt schon individuelle Kundenwünsche Langsames Fahren (40 km/h), reduziert Risiken und ökologischen Fußabdruck 64
65 Danke fürs Zuhören. Fragen? Eigene Erfahrungen? Jörg Thiemann-Linden Stadt- und Verkehrsplaner (SRL) büro thiemann-linden stadt & mobilität Schirmerstraße 42-44, Köln , Mitglied bei 65 65
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