Erstes Regionalpark-Forum Regionalpark Saar Neue Partnerschaften für die Stadtlandschaft

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1 Erstes Regionalpark-Forum Regionalpark Saar Neue Partnerschaften für die Stadtlandschaft Drittes SAUL Symposium Stadtlandschaften im Wandel Planung im Umbruch 21./22. September 2004, Saarbrücken

2 Kooperationspartner: Einführung Stefan Mörsdorf Minister für Umwelt des Saarlandes Michael Burkert Präsident des Stadtverbandes Saarbrücken Ausbildungszentrum Burbach Abt. Landschaftsbau Erstes Regionalpark-Forum Regionalpark Saar Neue Partnerschaften für die Stadtlandschaft Stadtregionen Stadtregionen im Wandel: Neue Herausforderungen, neue Aufgaben Jürgen Aring... 8 Kooperation und Planung Das Regionalparkkonzept im Saarland Kooperation auf regionaler Ebene gestalten Gerd-Rainer Damm Kooperationsansätze in der Industrieregion im Süden von Luxemburg Philippe Peters. 12 Die neue Emscher Gestaltungschancen für Leben, Wohnen und Arbeiten 2 Impressum Kirsten Adamczak Podiumsdiskussion: Neue Partnerschaften in der Stadtregion Chancen und Grenzen? 16 Herausgeber: Ministerium für Umwelt des Saarlandes Keplerstraße Saarbrücken Kontakt: Brigitte Jülch-Schumann b.juelch@umwelt.saarland.de Bearbeitung: Andrea Hartz Planungsgruppe agl Großherzog-Friedrich-Straße Saarbrücken andreahartz@agl-online.de Gestaltung: Fotografie und Illustrationen: Titel- und Rückseite sowie die Rubrikseiten (6/7, 20/21, 28/29): Annemarie Schmidt. Weitere Bildquellennachweise auf S. 57 Der Herausgeber hat versucht, alle Inhaber von Urheberrechten zu kontaktieren. Bei eventuellen Versäumnissen bitten wir, Kontakt mit dem Herausgeber aufzunehmen. Alle Rechte verbleiben bei den Autoren. Druck: SDV Saarbrücker Druckerei und Verlag CD-Vervielfältigung: OEM, Oliver Elm Marketing Mai 2005 Regionalpark Saar Stadtlandschaft gestalten: Die Regionalpark-Projekte»Saarkohlenwald«und»Warndt«Andrea Hartz Exkursionen: Halde Grühlingstraße Rudolf Krumm »Zukunftsort«Göttelborn Delf Slotta Scheune Neuhaus und Umgebung Jörn Wallacher Gärten in Saarbrücken Carmen Dams Drittes SAUL Symposium Stadtlandschaften im Wandel Planung im Umbruch Das SAUL-Projekt Das dritte SAUL Symposium Andrea Hartz Neue Konzepte Die entspannte Stadt. Strategien für Schrumpfende Städte für Stadtlandschaften Marta Doehler-Behzadi für Stadtlandschaften Die unbekannten Landschaften der Zukunft Jörg Dettmar Raumvision als Werkzeug in Planungsprozessen Anita Konrad Workshop 1 Diskussionsergebnisse Rainer Kestermann Die historische Dimension Zur historischen Dimension in postmodernen Stadtlandschaften am Beispiel in der (Raum)Planung des Pilotprojektes Saarkohlenwald im Regionalpark Saar Olaf Kühne »Nieuwe Hollandse Waterlinie«historische Dimension und neue Herangehensweisen Michiel Firet Route der Industriekultur Rhein-Main Sabine von Bebenburg Workshop 2 Diskussionsergebnisse Olaf Kühne, Michiel Firet, Ursula Stein Urbane Land- Integration der Land- und Forstwirtschaft in die Entwicklung regionaler Freiräume und Forstwirtschaft Frank Lohrberg Der Regionalpark Saar eine Chance für den SaarForst Landesbetrieb Thomas Steinmetz, Hubertus Lehnhausen Landschaft produzieren zur Beratungspraxis des WLTO Linda Mooijman Workshop 3 Diskussionsergebnisse Frank Lohrberg Perspektiven SAUL 2005 Clive Fox Gefördert durch die Gemeinschaftsinitiative Interreg IIIB im Rahmen des transnationalen Kooperationsprojektes SAUL sustainable and accessible urban landscapes Anhang Bildquellennachweis Autorenverzeichnis Eine englische Version der Dokumentation und weiteres Informationsmaterial zu den Beiträgen finden Sie auf der CD im Anhang.

3 [Einführung] Stefan Mörsdorf Minister für Umwelt des Saarlandes Michael Burkert Präsident des Stadtverbandes Saarbrücken 4 Um den Anschluss an die Entwicklungen in Nordwesteuropa zu finden, muss das Saarland seine Rolle im Wettbewerb und Zusammenspiel der Regionen neu bestimmen. Dabei sind nicht nur die Anbindung an zentrale transeuropäische Korridore und Hochgeschwindigkeitsnetze eine Voraussetzung Insbesondere für das Pilotprojekt Saarkohlenwald ist es unter der Moderation der Landesplanung bereits gelungen, engagierte Partner zu finden. Das Projekt wird gemeinsam mit der Forstabteilung des Ministeriums für Umwelt des Saarlandes und dem SaarForst Landesbetrieb, dem Stadt- Im Rahmen des transnationalen Interreg-Projektes»Nachhaltige und zugängliche Stadtlandschaften«waren das Saarland und der Stadtverband Saarbrücken Gastgeber für das erste»regionalpark-forum«, auf dem wir über den Strukturwandel in unserer Region diskutiert haben. für eine zukunftsfähige Entwicklung unseres Landes. verband Saarbrücken, der Deutschen Steinkohle AG und In diesem Prozess stehen wir in den europäischen Stadtregionen vor gleichartigen Herausforderungen. Dass wir Auch die Bewältigung des wirtschaftlichen Strukturwandels SaarProjekt sowie der Landeshauptstadt Saarbrücken und und die Restrukturierung der Stadtregion sind von herausragender Bedeutung. Möglichkeit, großräumige Restrukturierungsprozesse der der Industriekultur Saar realisiert. Hier eröffnet sich die den internationalen Erfahrungsaustausch und die gegenseitige Unterstützung suchen, liegt nahe. Dass wir mit Landschaft aktiv zu gestalten. Um die landschaftlichen Qualitäten des altindustriell geprägten unseren Partnerregionen London, Amsterdam, Luxemburg, Verdichtungsraumes an der Saar zu steigern, hat das Ministerium für Umwelt mit dem Regionalpark Saar ein Aktionsprogramm zur Aufwertung der Stadtlandschaft gestartet, das als Entwicklungsinstrument der Landesplanung im neuen Landesentwicklungsplan vom 13. Juli 2004 raumordnungspolitisch verankert wurde. Ein erster Schwerpunkt des Regionalpark-Projektes liegt darin, das Potenzial Das Regionalpark-Projekt mit dem Pilotprojekt Saarkohlenwald ist in das von der Europäischen Union geförderte»transnationale INTERREG-Projekt SAUL (Sustainable and Accessible Urban Landscapes)«eingebunden. Der Austausch mit Experten und Entscheidungsträgern aus den SAUL-Partnerregionen London, Amsterdam, Luxemburg, Rhein-Ruhr und Frankfurt/Rhein-Main, die mit ähnlichen Rhein-Ruhr und Rhein-Main beides in kompetenter und engagierter Form gefunden haben, ist dennoch nicht selbstverständlich. Das gilt gleichermaßen für den intensiven Austausch mit unseren benachbarten französischen Kommunen und Gemeindeverbänden, mit denen wir seit Jahren im»verein Zukunft SaarMoselle«an Perspektiven für die gemeinsame Zukunft unserer Region arbeiten. der Freiräume der Stadtlandschaft auszuschöpfen: Stadtwälder und Stadtränder, Plätze und Parks, Landwirtschafts- Projekt eine wichtige Rolle. Umwälzungen konfrontiert sind, spielt im Regionalpark- Das Projekt»Regionalpark Saar«ist eine Initiative des saarländischen Umweltministeriums. Dort liegt die Federführung flächen, Bergbau- und Industriebrachen können einen Aufbauend auf den bisherigen positiven Erfahrungen in für unseren Beitrag als Regionalpartner im Interreg-Rahmen wertvollen Beitrag zur Identität und Integration, zur SAUL beginnt ein regionaler Kooperationsprozess zum und für die folgenden Regionalparkprojekte. Konkretisiert Lebensqualität und zu einem neuen Image der Stadtregionen der Zukunft leisten. Projekt»Warndt«. Mit der bevorstehenden Schließung und umgesetzt werden muss der Regionalpark durch die weiterer Grubenstandorte braucht dieser grenzüberschreitende Ideen und das aktive Engagement vieler Akteure aus der Die komplexe und vielfältige Aufgabe der Umsetzung des Raum im Süden der Stadtregion eine neue Region. Regionalparks erfordert die Mitarbeit unterschiedlicher Perspektive. Diese soll sich nicht nur auf Einzelstandorte, Im April dieses Jahres haben wir auf dem»saarkohlenwald- Partner. Mit dem Regionalpark Saar wollen wir allen sondern auf den Gesamtraum beziehen. Von besonderer Forum«vorgestellt, wie die Zusammenarbeit zwischen Akteuren die Möglichkeit geben, im Rahmen einer regionalen Kooperationsplattform die anstehenden Veränderungssammenarbeit mit den französischen Nachbarn. Bedeutung ist dabei auch die grenzüberschreitende Zu- öffentlichen Akteuren, privaten Unternehmen und Einzelpersonen in gemeinsame Ziele und Maßnahmen zur Neugestaltung unserer Landschaft einfließt. Eine besondere prozesse mitzugestalten. Ziel des ersten Regionalpark- Kooperation und Partizipation sind wichtige Voraussetzungen für die erfolgreiche Umsetzung aller künftigen Rolle kommt hierbei der Deutschen Steinkohle AG und dem Forums, das im September stattfand, war es daher, die kommunalen Akteure in der Region über den Regionalpark Regionalpark-Projekte. Ich freue mich, dass wir schon bei SaarForst Landesbetrieb zu. Im Saarkohlenwald und erfreulicherweise nun auch im Warndt verfestigen sich unsere Saar zu informieren und sie in die Entscheidungsprozesse diesem ersten Regionalpark-Forum auf so großes Interesse einzubinden. gestoßen sind. Auch in Zukunft soll der Regionalpark Saar Kooperationen. Wenn wir Strategien für die Zukunft unserer Städte und als Ideenforum dienen und auf konzeptioneller Ebene, im Wir betrachten den Regionalpark-Ansatz als wichtigen Gemeinden entwickeln wollen, ist es notwendig, in regionalen Zusammenhängen zu denken. Der Regionalpark ver- knüpfen, die es ermöglichen, für die Umsetzung eines Bereich der Projektplanung und -realisierung Netzwerke Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität in der Region. Die Ergebnisse kommen allen zugute und machen unsere folgt einen projektorientierten Ansatz, um in regionalen Projektes möglichst viele Kooperationspartner zu gewinnen. Region für Besucher attraktiver. Projekten die Ressourcen, Aktivitäten und Vorhaben öffentlicher und privater Akteure zu bündeln. Ich vertraue darauf, dass sich die dafür unerlässlichen Kooperationen weiter entwickeln. Angesichts der gewaltigen Herausforderungen des Strukturwandels und der dramatischen Lage der öffentlichen Haushalte muss unsere Zusammenarbeit weit über unsere formalen Verpflichtungen zur gegenseitigen Beteiligung in Planungs- und Genehmigungsverfahren hinausgehen. Sie muss bereits bei der gemeinsamen Formulierung von Leitbildern einsetzen, nach dem Machbaren suchen und allen Institutionen, Bürgerinnen und Bürgern anbieten, durch persönliches oder finanzielles Engagement einen Beitrag zu leisten. Neue Wertvorstellungen, eine neue Wertschätzung für die jeweils besonderen Qualitäten unserer Stadtlandschaften und Neugier auf die Zukunft sind wichtige Voraussetzungen. Nur: Wir dürfen dabei nicht stehen bleiben die Visionen müssen erlebbar werden. Neue Raumvisionen werden nicht nur diskutiert, sondern auch in Investitionen umgesetzt. Konkrete Maßnahmen sind unsere besten Argumente, um neue Partner für die Verwirklichung der Regionalpark-Idee zu gewinnen. 5

4 E r stes Regionalpark-Forum 6 Regionalpark Saar Neue Partnerschaften für die Stadtlandschaft

5 [Stadtregionen] Jürgen Aring Stadtregionen im Wandel: Neue Herausforderungen, neue Aufgaben 8 Vieles, was die traditionelle Großstadt hervorhob Sozialer Wandel: Immer noch ist diese Form der Stadtentwicklung in Europa Vielfalt, Offenheit, Kreativität, Austausch prägt vor allem eine Vision, wobei der Begriff weniger als»leitbild«sondern eher als»ahnung«zu verstehen ist. Zwischen- Zu den meistgenannten Schlagworten im Zusammenhang heute fast die ganze Gesellschaft und ist auch im mit dem gesellschaftlichen Wandel gehören eine zunehmende Individualisierung, die Differenzierung von Lebens- Umland der Großstädte Normalität. städte sind junge, unfertige Räume. Außerdem lösen die neueren stadtregionalen Entwicklungen die alten Kernstädte stilen und damit die Bildung neuer Milieus. In postindustriellen Kontexten hat der Einzelne mehr Freiheiten, nicht auf. Vielmehr gibt es ein Nebeneinander verschiedener Stadtformen mit einem Mix aus Wettbewerb und Symbiose. aber gleichzeitig auch weniger stützende Strukturen. Die harten Sozialfaktoren (unter anderem Einkommen, Vermögen berufliche Qualifikation und Sprachkenntnisse) kön- Staatsverständnis: Der in den vergangenen Jahrzehnten unter den Bedingungen nen in diesem Zusammenhang umso stärker durchschlagen. der Industriegesellschaft konzipierte und aufgebaute Sozialstaat steht in der Diskussion, weil er die Innovations-, Wett- Die so genannte»zweite Moderne«erzeugt Modernisierungsgewinner und -verlierer. Räumlich zeichnen sich neue bewerbs- und Engagementanreize zu dämpfen scheint und Segregationen ab. Stadtgrenzen verlieren an Bedeutung. Dennoch haben sich die Großstädte nicht in der Region aufgelöst. Vielmehr ändern sich ihre Rollen. So sind in Europa die Stadtregionen durch einen Doppelcharakter geprägt: Auf der einen Seite die alten Kernstädte sie sind optimal erreichbar, verfügen über gebündelte zentrale Einrichtungen, höchste Funktionsdichte, symbolische Mitte, klare räumliche Strukturen, stützende Traditionen, und sie sind politisch stark. Demgegenüber steht der weitere stadtregionale Raum mit guter Auto-Erreichbarkeit, weitläufiger Vielfalt und spezialisierten Zonen. Er ist oft unübersichtlich, wirkt unfertig und ist jung, seinen politischen Akteuren mangelt es nicht an Selbstbewusstsein. Dies muss man sich vor Augen halten, wenn man über die Perspektiven von Stadtregionen nachdenkt. Ein Zurück zu einer vor- und frühmodernen Stadt- Land-Dichotomie ist undenkbar. Vielmehr müssen die neuen Rollen angenommen, die institutionellen Strukturen handlungsfähig gemacht und der stadtregionale Raum gestaltet werden. Dabei werden durch vielfältige Rahmenbedingungen gewisse Wege vorgezeichnet. Demographischer Wandel: Alle Bevölkerungsprognosen für Deutschland (und ähnlich für andere Industrieländer ohne Einwanderung) kündigen eine umfassende Alterung und später einen Rückgang der Bevölkerung an. Die Regionen werden im Wettbewerb um Einwohner stehen, wobei Räume mit einer»guten ökonomischen Performance«im Vorteil sind. Trotz allgemeinen Bevölkerungsrückgangs wird es so auch in Zukunft noch Wachstumsregionen geben, wodurch andernorts der Bevölkerungsrückgang noch verstärkt wird. Die große Herausforderung liegt darin, dort die Spirale des Niedergangs zu verhindern und den Umbau zu gestalten. Schrumpfen ist nicht gleich Absterben. Auch in schrumpfenden Regionen gibt es Akteure mit Hoffnung und Engagement. Deswegen müssen und werden erfolgreiche Schrumpfungsräume immer auch dynamische Inseln erzeugen. Globalisierung und Wissensgesellschaft: Die Verlagerung wirtschaftlicher Aktivitäten in einen weltweiten Kontext, der sich nationalen Steuerungsmöglichkeiten eher entzieht, wird als Globalisierung bezeichnet. Wirtschaftliche Entwicklung wird damit viel stärker durch Flexibilisierungsanforderungen und internationalen Wettbewerb geprägt. Folgen sind neue Standortmuster bei der industriellen Produktion und eine Beschleunigung von Innovationsprozessen. Wissen und Kompetenz zählen längst zu den wichtigsten ökonomischen Ressourcen. Globalisierung und Wissensgesellschaft bringen neue Standortanforderungen und -muster hervor und zwar sowohl im internationalen, nationalen, regionalen und lokalen Kontext. Stadtregionen müssen sich auf die neuen großräumigen»konzentrationseffekte«und die Bevorzugung»besonderer Orte«innerhalb der Region einstellen. Nutzung des Raumes: Die veränderte Nutzung des Raumes im Sinne von funktionaler Anreicherung, einer Regionalisierung der Raumnutzung, Maßstabsvergrößerungen der Aktivitätsräume und der Herausbildung weniger hierarchischer Zentralitätsmuster zählt zu den augenscheinlichsten Entwicklungen in den Stadtregionen. Dem folgt die Einsicht, dass es sich hier um eine neue Form von Stadt mit einer weitläufigen Vielfalt handeln könnte, die erst durch den mobilen Menschen zur persönlichen Stadt komponiert wird. Sieverts hat hierfür den Begriff»Zwischenstadt«geprägt. Die jüngere amerikanische Literatur spricht von»postsuburbia«oder»next American Metropolis«. weil gleichzeitig die Ansprüche die finanziellen Möglichkeiten des Staates überfordern. Die Reformbestrebungen zielen darauf ab, das Konzept des»ausgleichenden Sozialstaats«zu begrenzen und es durch das Konzept eines»aktivierenden«, stärker auf die Entfaltung von Eigeninitiative setzenden Staates, zu ergänzen. Öffentliche Finanzen: Damit eng verknüpft sind die»öffentlichen Finanzen«. Obwohl der wirtschaftliche Output in den westlichen Industrieländern noch nie so hoch war wie heute, erlebt man vielerorts eine öffentliche Armut. Gemessen an den Erwartungen, Gewohnheiten und übernommenen Aufgaben fehlt es an öffentlichen Geldern. Kommunen und Stadtregionen müssen sich auf diese Konstellation einstellen. Das erfordert eine Prioritätsetzung und eine Weiterentwicklung öffentlich-privater Partnerschaft. Der Prozess verändert aber auch das kommunalpolitische Denken. Die Frage lautet heute:»was kann ich in und mit meiner Kommune erreichen?«das ist ein Perspektivenwechsel hin zu den endogenen Potenzialen, die sich im regionalen Verbund oft besser ausschöpfen lassen als allein. So gewinnt das politische Arbeiten in unterschiedlichsten Kooperationsnetzen (Governance) an Gewicht. Bei der Diskussion der zukunftsorientierten Strategieansätze für Stadtregionen sollte man differenzieren zwischen der Selbstorganisation und den materiellen Ansätzen. Selbstorganisation: Für die örtlichen Belange ist die Kommune die wichtigste Handlungsebene. Angesichts der Veränderungen sind aus örtlichen Belangen oft regionale Belange geworden. Gleichzeitig muss kommunale Politik ihre Gestaltungsmöglichkeiten angesichts der skizzierten veränderten Rahmenbedingungen neu ausloten. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht dabei die stadtregionale Kooperation für alle Themen mit regionaler Dimension. Ein langfristiges Ziel sollten institutionalisierte Strukturen sein, die auch in schwierigen Zeiten belastungsfähig sind, ergänzt um freiwillige Formen der Zusammenarbeit. Neben Public- Public-Kooperationen treten auch Public-Private-Netzwerke. Erforderlich sind auch ergänzende nationale und internationale Netzwerke. Materielle Strategieansätze: Stadtregionales Handeln benötigt nicht nur Formen, sondern auch Inhalte. Die Ressort- und Projektlisten»moderner«Stadtregionen und regionaler Kooperationen zeigen das Spektrum der Aufgaben und Handlungsansätze. Sie umfassen Maßnahmen zur wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung, zur Modernisierung der Infrastruktur, zur Qualifizierung von Räumen und Orten, zur Bedienung der Interessen der kreativen Klasse bis hin zum Einwirken auf rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen. Diese zusammenfassenden Etikettierungen sind wenig überraschend. Spannender sind die konkreten Projekte und Maßnahmen, die sich dahinter verbergen. Spätestens hier wird deutlich: Stadtregionen sind Individuen. Trotz bestimmter Grundmuster»zeitgemäßer Politik«findet sich eine ausgeprägte Anpassung an die eigenen Potenziale und Probleme. Insgesamt zeigt sich bei einer Internationalisierung der Handlungsbezüge eine Regionalisierung der Strategieansätze. Der Blick über den Tellerrand hin zu anderen Stadtregionen wird bei dieser Konstellation immer wichtiger. Er dient vor allem dem Benchmarking und der Inspiration. Blaupausen für eine zukunftsfähige Entwicklung findet man woanders hingegen nicht. Jede Region muss sie für sich selbst entwickeln. 9

6 [Kooperation und Planung] Gerd-Rainer Damm Das Regionalparkkonzept im Saarland Kooperation auf regionaler Ebene gestalten 10 Warum steht auf der Tagesordnung dieser Konferenz der Begriff»Kooperation«im Vordergrund? Ist in einer Zeit, in der Begriffe wie Wettbewerb, Leistung, Deregulierung und Entflechtung in aller Munde sind, Kooperation nicht ein Warum entsteht nun freiwillige Kooperation mit informellen Kooperations- und Kommunikationsbeziehungen zwischen den Akteuren als eine neue»planungskultur«in unterschiedlichen Bereichen? Kooperative Planverfahren müssen sowohl mit formalen Instrumenten wie der Landesplanung als auch mit formalen demokratischen Entscheidungsprozessen der politisch gewählten Vertreter»hinterlegt«werden. Anachronismus? Im Gegenteil, Kooperation erscheint oftmals als notwendiges Pendant: Freiwillige Kooperation entsteht dann, wenn durch spezifische Problemlagen in der Region ein hoher Handlungs- Kooperationsplattform für regional bedeutsame Der Regionalpark Saar soll im Verdichtungsraum als 1. Im Wettbewerb der Regionen muss sich die Region nach außen profilieren. druck entstanden ist, und sich bisherige Programme, Akteurskonstellationen und Routinen nicht mehr als tauglich Projekte und Akteursnetzwerke sowie als Plattform der interkommunalen Zusammenarbeit in der Regional- erweisen, um drängende Probleme zu lösen. Freiwillige entwicklung dienen. Regionen konkurrieren um Investitionen, Kaufkraft, Kooperation ist davon abhängig, dass alle Netzwerkpartner Finanzen, Menschen und Image. Konkurrenzen innerhalb Der Regionalpark ist als neues Instrument im neuen Landesentwicklungsplan Teilabschnitt»Umwelt«vom 13. Juli 2004 Vorteile für sich erkennen können. der Region schwächen ihre Kraft und somit ihren Erfolg. Für den saarländischen Verdichtungsraum bedeutet dies, Wer sind die Netzwerkpartner? eingeführt, um die landschaftlichen Qualitäten des altindustriell geprägten Verdichtungsraumes an der Saar auf- dass die Gemeinden in einem abgestimmten Konzept ihre Im Vergleich zu klassischen hoheitlichen Verfahren treten Stärken entwickeln müssen. Die Kooperation muss sich zuwerten. Er ist kein Ersatz für eine formale Regionalplanungsebene sondern ein informelles Instrument, um Kooperation verstärkt private Akteure, Verbände und zivilgesellschaftliche dabei auf alle Felder der Flächenausweisung, der Ansiedlungspolitik, der Standortprofilierung und des Infrastruktur- auf regionaler Ebene zu organisieren und die knapper Organisationen auf. Prinzipiell richtet sich der kooperative Prozess an alle interessierten und betroffenen Akteure. angebotes erstrecken. werdenden Ressourcen zu bündeln. Erfahrungen, auch aus dem Projekt Regionalpark Saar, zeigen 2. Die Verflechtungen in Stadtregionen werden von den kommunalen Zuständigkeiten nicht mehr abgebildet. aber, dass es sinnvoll sein kann, die Beteiligtenstruktur auf»relevante Akteure«zu beschränken. Zumal für freiwillige Diese Initiative des Ministeriums für Umwelt startete im Rahmen des Projektes»Neue Stadtlandschaften«, gefördert Kooperation alle Beteiligten Kraft, Zeit und Energie und von der europäischen Gemeinschaftsinitiative Interreg IIC, Der Suburbanisierungsprozess, die stadtstrukturellen Verflechtungen sowie urbane Segregationsprozesse durchdrin- letztendlich auch finanzielle Mittel einsetzen müssen. und ist auch mit dem Interreg IIIB Nachfolgeprojekt SAUL (Sustainable and accessible urban landscapes) in eine transnationale Kooperation mit Partnern aus London, Amsterdam, gen die Grenzen der räumlichen Zuständigkeiten der Was hält regionale Netzwerkstrukturen über einen Kommunen. Die Stadtlandschaft in unserer Region zwischen längeren Zeitraum hinweg stabil und arbeitsfähig? Luxemburg, Rhein-Ruhr und Frankfurt/Rhein-Main eingebunden. Die im Interreg IIC-Projekt entwickelten grundsätz- St. Ingbert und Forbach, Sarreguemines und Dillingen wird Kooperationen müssen inszeniert werden. Was sie brauchen, durch keine Gebietszuständigkeit abgebildet. Gleichwohl sind Promotoren, Spielmacher und politische Unternehmer, lichen Leitgedanken zur Konstruktion der Kooperationsplattform werden nun seit 2002 im SAUL-Projekt umgesetzt: wirken sich Veränderungen und Entwicklungen in Teilen die als intermediäre Akteure zwischen den Netzwerkteilnehmern vermitteln. Die Teilnehmer müssen motiviert dieses Raumes auf die gesamte Region aus und machen eine Verständigung über gemeinsame Ziele und Aufgaben 1. Prozessgestaltung und Organisationsformen sollen werden, mitzumachen oder dabei zu bleiben. Die Dynamik erforderlich.»mitwachsen«und sich an aktuellen Aufgaben orientieren. im Netz muss durch Initiativen lebendig gehalten werden. 3. Die komplexen gesellschaftlichen Aufgaben können Wo liegen Grenzen kooperativer Planverfahren? nur gemeinsam bewältigt werden. Aufgrund der Offenheit des Prozesses lassen sich dessen Eine große Herausforderung stellt die Integration extrem Entwicklung und Ergebnis nicht im Voraus bestimmen. Deshalb wird mit einfachen Organisationsstrukturen begonnen, Der demographische Wandel und der notwendige Strukturwandel im Saarland und in Ostlothringen können räumlich heterogener Interessen und einer Vielzahl von Betroffenen dar. Hier stoßen viele Verfahren an ihre Grenzen, zumal die mit der Zahl und Komplexität der Aufgabe mitwachsen und sektoral von einer Institution oder einer Kommune wenig Übung im Umgang mit komplexen Kooperationsprozessen besteht. Konfliktträchtige Themen,»sperrige sollten jedoch nicht am Beginn eines Kooperationsprozesses (können). Formale Organisationsstrukturen sind wichtig, nicht gehandhabt, geschweige denn gelöst werden. Diese Aufgaben erfordern einen langfristig angelegten regionalen Aufgaben«, werden tendenziell ausgeklammert. Zudem stehen. Sie verbrauchen viel Kraft und Energie, die für die Innovationsprozess und eine Vernetzung von Akteuren und bedarf der Verhandlungsprozess unter den einzelnen Netzwerkpartnern bei bedeutsamen Themen einer besonderen eigentliche Aufgaben- und Problembearbeitung verloren gehen. Aktivitätsfeldern. 2. Neue Partnerschaften für die Planung und Regionalentwicklung initiieren: Komplexe Schwerpunkt- politischen Legitimation bzw. einer formalen politischen Rückkopplung. aufgaben erfordern eine intersektorale, Institutionen übergreifende und interkommunale Organisation. Das heißt je nach Aufgabe oder Projekt arbeiten unterschiedliche Partner aus Verwaltung, Kommunen, nichtstaatlichen Organisationen, privaten Unternehmen und Betroffenen einschließlich externen Sachverständigen zusammen. 3. Projektorientierung ist eine Voraussetzung für den Erfolg. Regionale Projekte können lokale Ressourcen effektiv bündeln und Synergieeffekte erzeugen. Projektorientierung als Ansatz für den Regionalpark Saar bedeutet aber auch, gemeinsam übergeordnete Leitbilder (Raumvision) als Zielund Orientierungsvorgaben für die Projekte zu erarbeiten, um Qualitätsstandards auf regionaler Ebene zu sichern. Die Projekte werden dezentral entwickelt und unterstützt, damit schaffen sie positive Anreize in der Regionalentwicklung. 4. Die Nachhaltigkeit des Projektes und somit die ökologischen, ökonomischen und sozialen Langzeitperspektiven stehen auf dem Prüfstand. Wichtig ist, dass der regionale Gestaltungsprozess den lokalen Ressourcen Rechnung trägt und hohe Folgekosten für die Region und lokale Akteure vermeidet. Neue Strukturen müssen nachhaltig und rentabel sein, allerdings nicht ausschließlich unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten, sondern auch in Bezug auf den Nutzen für die Gesamtregion. Der Praxistest Saarkohlenwald läuft. Er zeigt, wie regionale Ressourcen, beispielsweise für die Altstandortrekultivierungen des Bergbaues oder Maßnahmen durch Dienstleistungen des Forstes, in ein gemeinsames Konzept integriert und Managementstrukturen eingerichtet werden können. Die bisherige Arbeit und die Resultate, gerade auch die konkreten Investitionen vor Ort, haben den Verantwortlichen Mut gemacht, die Erfahrungen auf das Projekt»Zukunft Warndt«, das im Zusammenhang mit der Schließung des Bergwerks Warndt/Luisenthal steht, zu übertragen. Aufgabe ist es, Nachfolgenutzungen für die frei werdenden Bergbauflächen zu definieren. Ähnlich wie im Saarkohlenwald wird mit der Erarbeitung eines räumlichen Leitbildes für den Gesamtraum begonnen begleitet durch einen intensiven Beteiligungsprozess der Bürger beiderseits der Grenze. 11

7 [Kooperation und Planung] Philippe Peters Kooperationsansätze in der Industrieregion im Süden von Luxemburg 12 Während die Stadt Luxemburg und ihre Umgebung eine sehr dynamische Entwicklung durchlaufen, verliert die Südregion an Bedeutung. Mit einer Fläche von km 2, rund Einwohnern und einer Einwohnerdichte von 170 EW/km 2 ist Luxemburg nach Malta der zweitkleinste Mitgliedsstaat der EU. Die wirtschaftliche und demographische Entwicklung Luxemburgs ging rasant vonstatten: So hat sich in den letzten 25 Jahren die Zahl der Arbeitsplätze auf rund verdoppelt, die Bevölkerungszahl ist um rund gestiegen und die Grenzgänger sind auf über angewachsenzialen schaffen ein komplexes Flächennutzungsmosaik auf kleinstem Raum. Die wichtigsten Herausforderungen an die Landesplanung liegen erstens in der Umnutzung der Industriebrachen: Der Strukturwandel hinterließ oftmals Brachen in günstiger Lage: zehn Standorte, 650 ha, teilweise grenzübergreifend. Die Brachenkonversion ist das Leitprojekt einer zukunftsweisenden Umgestaltung der Region. Zweitens soll für die gesamte Region ein räumliches Konzept erstellt werden, in dem die Weichen für die mittel- bis längerfristige Entwicklung definiert werden. Dies bedingt unter anderem eine Abkehr von einer rein kommunalen Sichtweise hin zu 2. Die Regionalplanung als Kooperationsvorhaben zwischen Staat und Gemeinden soll vorrangig in der Südregion aufgebaut werden: Das Landesplanungsgesetz von 1999 ermöglicht deshalb auch, in Luxemburg rechtsverbindliche Regionalpläne zu erstellen. Derzeit wird in Luxemburg die Regionalplanung aufgebaut. Sie ist ein Gemeinschaftsprodukt des Staates und der betroffenen Gemeinden; der Staat ist hierbei auf die freiwillige Zusammenarbeit der Gemeinden angewiesen. Auch wenn die formale Arbeit am Plan noch nicht begonnen hat, so sind in den letzten Jahren bereits einige Anstrengungen unternommen worden, um den langen Prozess der einer gemeindeübergreifenden, regionalen Perspektive. regionalen Zusammenarbeit zu konkretisieren. Diese Zahlen sind ein Ausdruck für den enormen Strukturwandel Luxemburgs von der industriell geprägten zur 3. Mitte letzten Jahres wurde deshalb der regionale Drittens sollen eine Qualifizierung, Gestaltung und Vernetzung der Freiräume und der landschaftlichen Potenziale hochspezialisierten Dienstleistungswirtschaft. Ein Wandel Verband»PROSUD«gegründet, dem alle zwölf der Südregion helfen, die Stadtlandschaft aufzuwerten. der natürlich nicht ohne Konsequenzen für die Entwicklung Gemeinden der Südregion angehören: und Organisation des Raumes blieb, zumal sich diese Entwicklung vorwiegend auf die Stadt Luxemburg und Umge- Gestaltung der Südregion kann nur im Rahmen einer Der erhoffte Qualitätssprung in der Entwicklung und Ende der neunziger Jahre wurde eine permanente und strukturiertere Zusammenarbeit der zwölf Südgemeinden bung (60 % aller Arbeitsplätze) konzentriert. Damit einher breiten Kooperation erzielt werden! angestoßen. Mittel- bis längerfristig soll durch intensivere ging ein Bedeutungs- und Attraktivitätsverlust der ehemaligen Es leuchtet ein, dass die genannten Aufgaben nicht von Zusammenarbeit ein regionaler Akteur heranwachsen, der Industrieregion im Süden, in der auch heute noch Stahl einem Akteur alleine getragen werden können. In Luxemburg wurden bisher verschiedene Ansätze entwickelt, kann. Das Ziel von PROSUD, stabile Strukturen im Hinblick für regionale Belange eintreten und die Region vertreten produziert wird. Die Folgen dieses Ungleichgewichtes sind vielfältig und täglich spürbar: Verkehrsinfarkt, hohe Baulandpreise, abnehmende Qualität des Wohnumfeldes usw. erprobt und zum Teil auch etabliert: auf die weitere Regionalentwicklung und Regionalplanung zu schaffen, ein regionales Geographisches Informationssystem (GIS) aufzubauen und im Rahmen der Regional- 1. Die Umnutzung der rund 650 ha Industriebrachen Eine aktivere Gestaltung des Raumes ist gefragt. Dabei ist hat nationale und regionale Bedeutung: es von großer Bedeutung, dass die Komplementarität entwicklung Aktionen und Projekte zu fördern, soll auch zwischen Luxemburg Stadt und der Südregion, den beiden Schon aufgrund der Größe und Anzahl der verfügbaren grenzübergreifend zum Tragen kommen. größten städtischen Räumen, gestärkt wird. Dies bedingt Flächen stellt dies eine Herausforderung von nationaler 4. Informelle Kooperationsprozesse spielen eine eine Restrukturierung, Förderung und insbesondere auch Bedeutung dar und war deshalb die letzten fünf Jahre auch besondere Rolle: Aufwertung des Südens von Luxemburg. zentrales Thema der Landespolitik. Die Brachenkonversion ist gleichzeitig ein wichtiger Impuls für die Region. Die Dies ist auch der informellen Kooperation zu verdanken, Strukturwandel und komplexe Flächenmosaike Umnutzung von Industriebrachen ist allerdings eine sehr die schon früh in der Südregion angestoßen und vom Staat in der Südregion stellen die Landesplanung vor hohe komplexe Aufgabe. Zudem ist es wichtig, die Chancen zu und den Gemeinden mitgetragen wurde. Sowohl PROSUD Herausforderungen. nutzen und schnell Akzente zu setzen, als Signal für Aufbruch als auch das Ministerium sind überzeugt, dass die zukünftige Die Südregion ist eine von sechs Planungsregionen in Luxemburg. Sie umfasst auf 200 km 2 zwölf Gemeinden, die die Planungshoheit über ihr Territorium besitzen. Insgesamt wohnen hier rund Einwohner 30 % der Gesamtbevölkerung Luxemburgs. Die räumliche Ausgangslage unterscheidet sich deutlich von anderen Räumen in Luxemburg: Sehr ländliche Räume mit Zersiedlungs- und Suburbanisierungstendenzen, Gewerbeflächen, industriell geprägte Zwischenräume, von der Stahlindustrie geprägte Städte und Bereiche mit hochwertigen Landschaftspotenentwicklung und Neuorientierung. Dies erklärt, warum die Brachen- schon vor dem Bestehen regionaler Kooperationsstrukturen zügig vorangetrieben wurde. Für das»unternehmen Konversion«wurde die Entwicklungsgesellschaft AGORA gegründet. Sie basiert auf einer public-private- Partnership zwischen Staat und ARCELOR (Flächenbesitzer) als Aktionäre. Die weitere Einbindung der Brachen in die Region erfordert ein räumliches Konzept auf regionaler Ebene. Gestaltung der Region nicht nur eine Sache von starken Akteuren wie AGORA, dem Staat oder den Gemeinden ist, sondern dass auch weitere regionale Akteure und die Bevölkerung mit eingebunden werden. Ende 1999 wurde in einer ersten Regionalkonferenz die Entwicklung der Südregion erörtert und die Debatte zu deren Gestaltung lanciert führte PROSUD eine weitere Zukunftskonferenz durch mit dem Ziel, gemeinsam mit regionalen Akteuren Projektideen und -vorschläge zu entwickeln und Maßnahmen anzuregen, auf deren Basis die Arbeit der nächsten Jahre aufbauen wird. Die Rolle des SAUL-Projektes In den Kontext der informellen Kooperation ist auch das Projekt SAUL einzuordnen. Als transnationales Projekt ist SAUL eine wertvolle Unterstützung, um die Südregion mit Wissen zu einem innovativen Umgang mit der»stadt- Landschaft«anzureichern. So wurde gemeinsam mit PRO- SUD und in Abstimmung mit den Resultaten der Zukunftskonferenz eine regionale SAUL-Strategie entwickelt, die auf»drei K s«aufbaut:»konkret konzeptionell kooperativ«. Konkret: reales, bodenständiges Projekt zur Entwicklung und Gestaltung des Wegesnetzes in der Südregion; aktive planerische Mitwirkung von Gemeinden und anderen regionalen Akteuren. Konzeptionell: Reflektion mit Fachleuten aus Planung und Politik zum Phänomen»StadtLandschaft«. Kooperativ: kontinuierlicher Ausbau der Partnerschaft, mit dem Ziel neuer Allianzen und der Aufwertung der Stadt- Landschaft im Süden Luxemburgs. Grundsätzlich können wir in Luxemburg aus den bereits gemachten Erfahrungen lernen: > Die Kooperation in einer Region erfordert eine effiziente Kombination von top-down und bottom-up-ansätzen. > Kooperation ist ein kontinuierlicher Lernprozess, Experimentierbereitschaft bringt weiter. > Informelle Prozesse gewinnen an Bedeutung, da sie oftmals wertvolle kreative Inputs liefern und auf flexible Art und Weise Kräfte bündeln. > Die Einbindung in formale Planungsinstrumente muss zu einem gegebenen Zeitpunkt stattfinden, um Resultate zu sichern. > Im Verlauf der Kooperation muss ständig auf Kohäsion geachtet werden, um Brüche im Prozess zu vermeiden. > Eindeutige Leadership und klares Prozessmanagement bedeutet Vorankommen, Unklarheiten hierüber bedeuten Stagnation. 13

8 [Kooperation und Planung] Kirsten Adamczak Die neue Emscher Gestaltungschancen für Leben, Wohnen und Arbeiten 14 Die Emschergenossenschaft widmet sich in einem Generationenprojekt der Aufwertung der Emscher und deren Einbindung in eine vitale Stadtlandschaft. Die Entwicklung der Flächen links und rechts des Flusses im Sinne eines Regionalparks geht jedoch weit über den bisherigen Auftrag und die Finanzkraft der Emschergenossenschaft Am Vormittag standen Fachvorträge renommierter lokaler Experten und praktische Erfolgsprojekte zum Beispiel aus den Niederlanden im Mittelpunkt. Am Nachmittag wurde in hinaus. Zudem ist es ein Vorhaben, das für den Foren zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten diskutiert: Im Rahmen der SAUL-Partnerschaft kooperiert das Saarland Strukturwandel im Sinne des Programms»Stadtumbau unter anderem mit der Emscher-Region bei der Entwicklung > Die neue Emscher landschaftliche, städtebauliche und West«von großer Bedeutung ist. Eine besondere Herausforderung ist es, neben zehn Städten und drei Regierungs- von Regionalparkstrukturen in altindustrialisierten Metropolregionen. Federführend ist hier die Emschergenossen- architektonische Impulse zur Entwicklung der Region bezirken auch eine Vielzahl von Behörden, industriellgewerbliche Anlieger wie die DSK in den Prozess der Um- Kooperationen, Partnerschaften > Flächenpotenziale für die Stadtentwicklung Wege, schaft, die sich als Wasserwirtschaftsverband insbesondere für die Entwicklung von Parkstrukturen entlang eines 62 gestaltung einzubinden. Dies findet regelmäßig über den km langen Abschnitts der Emscher engagiert. Das Projekt > Wohnen und Arbeiten an der neuen Emscher»emscher:dialog«statt. steht im Kontext der ökologischen Umgestaltung des Flusses Beispielprojekte weisen den Weg bis ins Jahr Der»emscher:dialog«ist eine Plattform für Information > Wandel der Emscherregion Impulse für den Stadtumbau? und Kommunikation und wird seit Anfang 2001 damals Die Emscher und ihre zufließenden Bäche im Volksmund im INTERREG IIC-Projekt «New Urban Landscapes«entwickelt mit der Region geführt. Dabei stehen Großverelement in der Stadt > Wasser und Architektur Regenwasser als Gestaltungs-»Köttelbecken«genannt sind seit fast 100 Jahren ein Symbol des»alten«ruhrgebietes: Sie entstanden durch die Montanindustrie und leiteten in Bergsenkungsgebieten die Ab- Die Ergebnisse des»emscher:dialogs«sind Bausteine anstaltungen mit übergeordneten Themen im Wechsel mit lokalen Dialogen, bei denen Planungsaspekte von örtlicher wässer von 2,4 Mio. Menschen, von Industrie, Gewerbe und für den Masterplan zur Umgestaltung des Emschersystems»emscher:zukunft«. Bedeutung abgestimmt werden. In 2003 stand beispielsweise der europaweite Wettbewerb für Freiraumplanung Bergbau ab. Insbesondere der Emscher-Hauptlauf wurde durch die Industrialisierung zum Abwasserfluss degradiert. und Städtebau im Mittelpunkt. Gesucht waren Ideen und In diese Foren waren insbesondere industrielle und kommunale Der Strukturwandel im Ruhrgebiet hat viele Facetten, und die Umgestaltung des Emschersystems ist zweifellos eines Planungsteams für die weitere Arbeit. Auch dieser Wettbewerb wurde über SAUL gefördert. Partner eingebunden: Die Emschergenossenschaft ist auf die Kooperation und Eigeninitiative dieser Partner die der ehrgeizigsten und langfristigsten Projekte. Sicherlich ist zum Beispiel über Flächen oder Planungsrecht verfügen Der 5. regionale»emscher:dialog«am 12. Juli 2004 es auch ein Vorhaben mit großer Strahlkraft: erst wenn die unbedingt angewiesen. Daher war es wichtig, deren Einschätzung aus erster Hand zu erfahren: Welche Flächen fand unter dem Motto»Die neue Emscher Emscher das Abwasser nicht mehr offen durch die Stadt- Gestaltungschancen für Leben, Wohnen und Landschaft führt, wenn aus der Emscher ein klarer Fluss sollen für»wohnen am Wasser«, welche für industriellgewerbliche Nutzung entwickelt werden? Welchen Nutzen Arbeiten«statt. mit Natur- und Erholungswert geworden ist, dann ist der Strukturwandel für alle sichtbar bewältigt. Es diskutierten über 300 Vertreter der sogenannten»planungspartner«, erhofft man sich durch wasserwirtschaftliche Projekte? Wie unter anderem Vertreter von Städten, Kreisen, kann ein regionaler Biotopverbund organisiert werden? Begonnen hatte die Emschergenossenschaft mit ersten Pilotprojekten bereits in den 1980er Jahren. Seit 1990 wird nun Landesbehörden, Industrie und Wohnungsbauunternehmen, Diese und weitere Fragen führen zum Masterplan einen Tag lang die vom Emscher-Projekt ausgehenden Entwicklungschancen. Tagungsort war die Deutsche Arbeits- und die Landschaft links und rechts des Flusses aufzeigt:»emscher:zukunft«, der die Planungen für die Stadtquartiere das gesamte Emscher-System von 350 km Gewässerläufen umgebaut, über einen veranschlagten Zeitraum von insgesamt 30 Jahren und mit Investitionen von insgesamt ca. 4,4 schutzausstellung DASA, die auch als Industriemuseum Die Emscher-Umgestaltung ist ein Mosaik, das sich aus genutzt wird, um das Leben und Arbeiten der Industrieregion Ruhrgebiet darzustellen ein Brückenschlag vom und damit eine neue Flusslandschaft der Zukunft ergibt. vielen kleinen und größeren Bausteinen zusammensetzt Mrd. Euro. Die wesentlichen Kosten tragen die Abwasser- Gebührenzahler; die Gebührenentwicklung wird unter anderem durch langfristige Finanzierungsmodelle stabil gehalten. Interessant sind für viele Projekte die großen Bestandsflächen alten zum neuen, veränderten Ruhrgebiet. Der»emscher:- dialog«schlug einen entsprechend breiten Bogen von den der Wohnungsbauunternehmen und die oft umfangreichen In den 1990er Jahren wurde die Notwendigkeit eines erwarteten negativen Folgen einer»schrumpfenden Modernisierungs- und Sanierungsarbeiten ganzer Siedlungen. Dabei können großflächig Dächer, Wege und Plätze regionalen Dialog-Prozesses immer deutlicher, vor Region«zu den positiven Aspekten der Landschaftsparkallem bei der Umgestaltung des Emscher-Hauptlaufs. Entwicklung einer gesteigerten Lebensqualität und Verbesserung der»weichen Standortfaktoren«. vom Kanalnetz abgekoppelt und das Regenwasser ins Zweifelsohne ist die Emschergenossenschaft als Wasserwirtschaftsverband Grundwasser versickert oder sogar für Wasser-Spielplätze autorisiert und fähig, die abwasser- technischen und gewässerökologischen Maßnahmen zur Revitalisierung umzusetzen. und Gestaltungsmaßnahmen genutzt werden. Damit sind die Wohnungsbauunternehmen auch Vorreiter bei der ökologisch orientierten Umstrukturierung der Siedlungen. Gemeinsam soll in den kommenden Jahren durch Abstimmung von Sanierungs- und Bauvorhaben möglichst viel Regenwasser wieder für Grundwasser- und Gewässersystem verfügbar gemacht und gleichzeitig das Wohnumfeld aufgewertet werden. Sichtbare Zeichen setzen: Im Rahmen des SAUL- Projektes werden die ersten Brücken mit einheitlicher Gestaltungshandschrift für die Emscher eingeweiht. Ein weiteres Ziel der Emschergenossenschaft ist es, den technischen Bauwerken und Anlagen an der Emscher langfristig ein eigenes und unverwechselbares Gesicht zu geben. Dazu zählen Pumpwerke, Betriebsgebäude, Wege und vieles mehr. Die Brücken sollen im Laufe der Jahre so gestaltet werden, dass sie sich von anderen Straßen- oder Bahnbrücken unterscheiden. Nur wenige der über 150 Emscher-Brücken sind Eigentum der Emschergenossenschaft, die meisten gehören Städten oder dem Land Nordrhein-Westfahlen oder beispielsweise bei Rohrbrücken den Industrie-Anliegern. Zusammen mit Stadt- und Freiraumplanern und Künstlern wurde an übergreifenden Konzepten im Masterplan»emscher:zukunft«gearbeitet, wie im Emschergebiet eine Gestaltungshandschrift für den Fluss entwickelt werden kann. Für ein erstes Pilotprojekt»Brücke Waltroper Straße«wurde im Rahmen einer Bürgerbeteiligung den Anwohnern die Möglichkeit gegeben, ihre Wünsche und Vorstellungen einer künftigen Emscher-Brücke einzubringen. Das Ergebnis kann seit August 2004 in Dortmund besichtigt werden: Mit Lichtdesign, Farbgestaltung und Brücken-Balkonen wurde mit EU-Kofinanzierung im Rahmen von SAUL die Brücke umgestaltet und eingeweiht. Die Ergebnisse des»emscher:dialogs«, der von der Emschergenossenschaft erarbeitete Masterplan»emscher:zukunft«und die Bürgerbeteiligung bilden die Eckpfeiler für das Generationenprojekt Emscher- Umbau. Und so wird aus der Zusammenarbeit vieler Partner Stück für Stück ein Mosaik, das sich bis 2020 zum»neuen Emschertal«zusammenfügt. 15

9 [Kooperation und Planung] Podiumsdiskussion: Neue Partnerschaften in der Stadtregion Chancen und Grenzen? Podium: Michael Burkert, Stadtverbandspräsident; Kajo Breuer, Bürgermeister der Landeshauptstadt Saarbrücken; Lothar Ringle, Bürgermeister der Gemeinde Riegelsberg; Peter Duchene, Bürgermeister der Gemeinde Großrosseln; Charles Stirnweiss, Bürgermeister der Stadt Forbach; Wolfgang Quecke, Vertreter der Deutsche Steinkohle AG; Gerd-Rainer Damm, Abteilungsleiter und zuständig für die Landesplanung und Stadtentwicklung im Ministerium für Umwelt Moderation: Ursula Stein, Büro für Raumplanung und Kommunikation, Frankfurt am Main 16 Ursula Stein: Neue Partnerschaften für die Stadtlandschaft ist das Schwerpunktthema des ersten Regionalpark-Forums. Wir möchten über erste Erfahrungen mit dem Regionalpark und über Themen, Chancen und Grenzen der Kooperation in der Stadtregion diskutieren. Wann ist Ihnen das Thema Regionalpark Saar in den letzten Monaten in Ihrer konkreten Arbeit begegnet? Eine andere Facette ist das Regionalpark-Projekt, wo es darum geht, die Stadt aus der Mitte, dem Zentrum heraus nach Norden zu entwickeln. Wir beteiligen uns hier mit einem besonderen Projekt, dem Landschaftspark Ludwigsberg als Südtor zum Saarkohlenwald. Wir haben bereits eine gartenarchäologische Spurensuche im historischen Landschaftspark, der inzwischen unter Wald verschwunden Das heißt wir müssen uns so aufstellen, wie Herr Stirnweiss es geschildert hat: in einer großen Region mit einer Million Einwohner. Ich zeichne ein Negativ-Bild davon, was uns passieren kann. Wir haben in drei, vier Jahren einen ICE / TGV Haltepunkt. Dann kommen die Schnellzüge in zwei Stunden von Paris, halten vielleicht in Saarbrücken und fahren weiter nach Frankfurt. Montags morgens fahren alle ist, durchgeführt. jungen Menschen zum Bahnhof, steigen in den Zug, und Lothar Ringle: Riegelsberg ist das Westtor zum Saarkohlenwald. Und es gibt bereits einen konkreten Sternweg Wie positioniert sich denn eine französische Gemeinde im fahren nach Stuttgart oder nach Frankfurt und kommen am Freitagabend wieder. Das machen sie drei Jahre und dann aus der Gemeinde Riegelsberg in das Herz des Regionalpark-Projektes Saarkohlenwald zur Scheune Neuhaus, regionalen Kontext? sind sie weg. Das ist ein negatives Szenario. Das positive Charles Stirnweiss: Für mich als Bürgermeister der Beispiel ist, dass wir die Region mit all ihren Chancen und natürlich auch aus einer alten, regionalen Verbundenheit. Stadt Forbach und des Stadtverbandes Forbach das sind Potenzialen und der Nähe zu Frankreich positiv nach außen Das Interesse der Natur- und Umweltschutz betreibenden 21 Gemeinden und über Einwohner stellt sich die verkaufen. Dazu brauchen wir aber eine urbane Attraktivität. Für mich ist das Saarbrücker Projekt»Stadtmitte am Vereine und der Wandervereine ist sehr groß, zugleich aber Frage»Wer sind wir? Neben Saarbrücken, gegenüber Saarbrücken und mit Saarbrücken?«Saarbrücken ist das Fluss«ganz wichtig, ebenso wie eine Attraktivierung der auch die Akzeptanz bei den jungen Leuten, die an Führungen in das Herz des Parks teilnehmen Zentrum unserer Großregion, und in einem Radius von 30 Innenstädte von Saarbrücken und genauso von Forbach. Wolfgang Quecke: Die Deutsche Steinkohle hat von Anfang an eine aktive Rolle im Regionalpark-Projekt gespielt. Mir ist in der konkreten Arbeit mit Partnern und Kollegen deutlich geworden, wie wichtig das Thema Kooperation ist als Voraussetzung für die Bewältigung des Strukturwandels und der Neugestaltung von Stadt und Landschaft km leben eine Million Leute! Stellen Sie sich die Frage:»Was ist eine Millionenstadt in Deutschland oder in Frankreich?«Es gibt wenige! Würde die deutsch-französische Grenze 30 km weiter nördlich, östlich oder westlich verlaufen, dann würde man von der Millionenstadt Saarbrücken und ihres Großraumes sprechen und hätte ganz andere Ich halte es für wichtig, dass diese Region eine starke Rolle spielen muss. Das heißt wir brauchen eine starke Institution, die sich um die Themenschwerpunkte Flächenausweisung, Ansiedlungsprozess, großflächiger Einzelhandel, Freiraumsicherung, Öffentlicher Nahverkehr kümmern wird. Das wird man nicht alles mit formalen, gesetzlichen Instrumenten Statistiken vorzuzeigen als die, die wir heute haben Das machen können. Mir schweben Modelle der Kooperation Der Regionalpark Saar beschäftigt sich unter anderem mit heißt alleine ist keiner stark genug, zusammen sind wir, vor, wo sich die Gemeinden auf freiwilliger Basis zusammen dem Verhältnis von Stadt und Umland. Welche Themen wenn man es von oben betrachtet, sehr kohärent, das tun. Aufgrund der abnehmenden Bevölkerung werden wir oder Vorhaben können Brücken schlagen zwischen Stadt heißt diese Million Leute leben in einem Raum und haben Probleme mit der Auslastung und der Finanzierung unserer und Umland? sogar das Glück, im Innern dieses Raumes einen Waldgroßpark, Infrastruktureinrichtungen bekommen. Es liegt auf der Peter Duchene: Die Gemeinde Großrosseln besteht zu nämlich den Warndt, zu haben Und deswegen Hand, dass Gemeinden miteinander kooperieren müssen 53 % aus Wald. Ich glaube, dass wir den Menschen aus der glaube ich, dass ein Projekt wie der Regionalpark Saar Michael Burkert: Ich glaube, es ist eindeutig und das Stadt einen Erholungsraum bieten können natürlich ohne unsere Region nicht kohärent sein kann. brauchen wir auch europaweit nicht mehr zu diskutieren, Kajo Breuer: 77 Gemeinden und Gemeindeverbände auf deutscher und französischer Seite haben einen Eurodistrikt Welche Themen müssten auf der regionalen Agenda stehen, um die Region in Europa zu positionieren? Stadt und Umland gehören zusammen! Dafür gibt es tausend Argumente. Die Fragen der Sozialbeziehungen, die gegründet. Saarbrücken ist darin ein Zentrum, das jeden Verkehrsbeziehungen etc. sind Themen, die nur gemeinsam Gerd-Rainer Damm: Auf einer Europakarte ist Saarbrücken Tag knapp Menschen aus dem Umland anzieht. Und bewältigt werden können, die von keiner Gemeinde alleine noch zu entdecken. Auf einer Weltkarte findet man Saarbrücken nicht mehr. Wir leben aber in der Konkurrenz der davon kommen aus Frankreich. Diese Mobilität ist bewältigt werden können, auch nicht von einer Landeshauptstadt mit Einwohnern. Unsere Stärke ist, dass eine Facette des Stadt-Umland-Bezuges und ein grenzüberschreitendes Zukunftsthema... wir im Grunde genommen Institutionen und Zusammen- Regionen. Und ohne eine Karte, auf der Saarbrücken zu entdecken ist, wird kein Investor aus Japan oder aus den hänge haben, die auf diese Fragen vorbereitet sind USA hier her ziehen. Und wir haben Erfahrungen in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gemacht: Wir haben den Verein»Zukunft Saar Moselle Avenir«und einen Eurodistrikt gegründet Das ist zunächst eine gute Ausgangsbasis. Das reicht aber nicht aus. Es stellt sich die Frage, wie wir die Region mit einem Leitbild, mit einer Identität aufstellen, um im europäischen Wettbewerb bestehen zu können. Die Bergwerke, die Stahlindustrie beiderseits der Grenze werden durch den Wandel überwiegend verschwinden. Welche Industrien haben wir noch, welche Arbeitsplätze haben wir, wie gehen wir mit dem demographischen Wandel um? Das sind alles Fragen, die wir beantworten müssen und ich habe den Eindruck, dass die konkreten Regionalpark-Projekte einen ganz wesentlichen Teil eines Leitbildprozesses für die Region darstellen Warum ein Regionalpark-Konzept, wenn es um Strukturwandel geht? Warum nicht Gewerbegebiete? Charles Stirnweiss: Es wurde der Fehler begangen, dass man sich nur um Gewerbegebiete gekümmert hat. Die Menschen leben aber nicht in Gewerbegebieten Das heißt man hat sich zu lange darauf konzentriert und nicht genug an die kulturelle Entwicklung wie Schulen, Theater usw. gedacht Man braucht nicht nur Gewerbegebiete, sondern ein Globalbild mit einigen Leuchtturmprojekten in verschiedenen, nicht nur wirtschaftlichen Bereichen. Gerd-Rainer Damm: Dass wir den Strukturwandel im Saarland noch nicht bewältigt haben liegt nicht daran, dass wir zu wenig Gewerbegebiete hätten. Wir haben sogar zu viele. Gewerbegebiete prägen keine Region. Regionen werden geprägt durch ihre naturräumliche Schönheit, durch die Menschen, die in einer Region leben, das architektonische und ästhetische Erscheinungsbild, und an diesen Punkten werden wir arbeiten müssen. Die zukünftigen Potenziale sind die gut ausgebildeten, dynamischen jungen Menschen. Das heißt wir werden zukünftig konkurrieren um die Menschen, die Innovationskraft haben, die Entwicklung vorantreiben. Wir müssen unsere Umwelt so gestalten, dass die Menschen, die hier leben, ein Selbstbewusstsein haben, sich wohl fühlen und nicht das Bedürfnis haben, einen Arbeitsplatz in Stuttgart oder New York zu suchen 17

10 [Kooperation und Planung] 18 Wolfgang Quecke: Ich kann das nur unterstützen. Durch das Ausweisen neuer Gewerbegebiete werden sich die Menschen nicht stärker mit der Region identifizieren. Wir müssen uns auf das konzentrieren, was eine Region an besonderen Merkmalen hat. Und ich glaube, gerade das Bild von einem grenzüberschreitenden Ballungsraum mit einer Million Menschen ist faszinierend! Möglicherweise werden wir Gewerbegebiete wieder brauchen, wenn sich immer mehr Menschen für diese Region interessieren, weil Wolfgang Quecke: Das Rezept zum Scheitern wäre, wenn wir nur in hierarchischen und technokratischen»beziehungen«zusammen arbeiten würden. Wir haben hier erstmalig Erfahrung gesammelt, dass man gemeinsam und auf gleicher Augenhöhe zusammen arbeitet, sich austauscht, die unterschiedlichen Auffassungen miteinander diskutiert, und ich will nicht verschweigen, dass wir ursprünglich von einem ganz anderen Ansatz ausgegangen waren, eher von der traditionellen Einstellung:»Wie kann ich mit meiner Lothar Ringle: Unter diesem feinen Sakko habe ich viele Narben. Die stammen alle von Kooperationsversuchen Ich sitze hier, weil ich ein Anwalt der Zusammenarbeit bin, und ich erzähle Ihnen dennoch ein ernüchterndes kleines Beispiel: Im Köllertal haben die Bürgermeister sage und schreibe zwei Jahre gebraucht, um eine gemeinsame Wanderkarte zu erstellen, weil man sich nicht einigen konnte, wie groß der Kartenausschnitt sein sollte und welche Sehenswürdigkeiten darin aufgenommen werden Wolfgang Quecke: Dem kann ich voll beipflichten. Ich denke, gerade die Kooperation ist ein Zeichen dafür, dass wir den Mangel verwalten müssen, und das zwingt geradezu zur Zusammenarbeit Wir sehen dies in der am meisten vom Zechensterben betroffenen Region, der Emscher-Lippe- Region im Norden des Ruhrgebiets: Hier haben sich die wichtigen Städte auf eine gemeinsame regionale Planung verständigt. Gleiches erleben wir bei unserem gemeinsamen Projekt Warndt/Luisenthal: Hier kooperieren die 19 Lebensqualität und Umfeld stimmen. Gerade in Deutschland ist der Anspruch an Lebensqualität und Umfeld Und ich muss ganz deutlich sagen, diese Rezepte hätten im sind solche Kooperationen im Zeitalter des Mangels eigent- Fläche den größtmöglichen wirtschaftlichen Erfolg erzielen?«gemeinde Großrosseln und die Stadt Völklingen Insofern Charles Stirnweiss: Man muss natürlich einiges alleine machen, weil man für Kooperation eben immer Kooperanten finden muss, die die gleichen Ziele verfolgen. Es besonders hoch. Wir müssen aber auch dafür sorgen, dass Saarkohlenwald-Projekt mit Sicherheit keinen Erfolg gehabt. Das haben wir erkannt. So konnten wir im SAULlich die einzige Chance. neben der Qualität der Stadtregionen auch entsprechend braucht eine»variable Geometrie«, in der man auch spezifisch arbeiten kann. Ein großes Problem der Zusammen- Saarkohlenwald-Projekt vielleicht die einfachste Koopera- Michael Burkert: Herr Damm hat eben gesagt, dass das qualifizierte Arbeitsplätze entstehen! Programm mit den Partnern einen Beitrag leisten, den wir uns finanziell leisten können, und der obendrein sehr gut Peter Duchene: Ich setze sehr große Hoffnung auf die arbeit ist und bleibt zudem deren Finanzierung. Weil tionsübung sei, weil es erst mal niemandem weh tut. Das bei der Bevölkerung ankommt! regionale Strukturkonferenz Warndt. Ich glaube, dass wir Kooperation etwas Neues ist und keine administrative wird im Warndt schon anders sein! Aber viele der Herausforderungen, dort nicht nur das Thema Gewerbeflächen bearbeiten, Gerd-Rainer Damm: Ein hervorragender Beitrag zum Verankerung hat, bleibt sie anfällig gegen Störungen die vor uns liegen, können wir nur gemeinsam sondern eine Perspektive für eine lebenswerte Region aufzeigen können. Und wenn wir es schaffen, in unserer regio- übers Ohr zu hauen. Das geht einmal, aber beim zweiten vier Hallenbäder. Das können wir uns auf Dauer einfach Scheitern liegt darin, unehrlich zu sein und meine Partner lösen. Ich wohne in Quierschied; im näheren Umfeld liegen Kajo Breuer: Wenn wir alle in Geld schwimmen würden, dann würden viele, schöne Kooperationen zustande nalen Strukturkonferenz die Menschen mit zu nehmen, dann Mal ist die Kooperation geplatzt. Vertrauen ist das nicht mehr leisten. Es muss eine Diskussion darüber geben, kommen, da gibt es gar keinen Zweifel hat unsere Region eine Zukunft, gemeinsam mit unseren Allerwichtigste. welches Hallenbad wir so ausstatten, dass es für die französischen Partnern Wie lässt sich regionales Engagement mit lokaler Demokratie verbinden? welche Hallenbäder wir uns nicht mehr leisten können... bis Menschen in dieser Region interessant ist, und Jetzt eine Frage an die Bürgermeister: Was können Sie denn Ich darf feststellen: Es gibt, bei aller Verschiedenheit, eine alleine besser als Ihr Nachbar oder als Sie mit Ihren Nachbarn? Und ich glaube mit so einer Politik können wir als Bürgermeister, als Stadtverbandspräsident durchaus Punkte Menge Gemeinsamkeiten und Erfahrungen mit Kooperation. Gerd-Rainer Damm: Kooperation richtig verstanden heißt, Peter Duchene: Allein besser zu sein als Andere erfordert Und deswegen wage ich es, Ihnen die Frage jetzt mal ein gemeinsames Leitbild und dann lokale Projekte erarbeiten. Jeder Bürgermeister, jeder Ortsvorsteher kann sich mit einen großen finanziellen Aufwand. Und die Projekte, die machen, wenn wir den Menschen einfach sagen: Das ist die anders herum zu stellen: Mit welcher Aktion kann man am zukünftig zu schultern sind, sind letztendlich sehr teuer. Realität und wir haben keine Gelddruckmaschine im Saarbrücker Schloss, wir haben eine Finanzsituation, mit der wir Besten zum Scheitern von Kooperation beitragen? dem aus einem gemeinsamen Leitbild entwickelten lokalen Wir können sie nur gemeinsam schultern. Ich gehe davon Projekt identifizieren und Wahlkampf führen Aber ich Michael Burkert: Ich glaube am ehesten, wenn einer von aus: Die Zukunft wird in der Kooperation liegen, mit unseren umgehen müssen, wir haben einen demographischen habe noch das Bedürfnis, einen Widerspruch loszuwerden: uns sagen würde:»ich mache das so, alle anderen müssen französischen Nachbarn, mit unserer Nachbarkommune Wandel und zur Kooperation gibt es keine Alternative Herr Bürgermeister Breuer hat eben gesagt, Kooperation folgen«, dann wird es tausend Widerstände geben! Kooperationen gehen nur mit einer gemeinsamen Diskussionskultur und Großrosseln ein interkommunales Dorferneuerungs- Völklingen. Übrigens gibt es bereits zwischen Völklingen wäre sehr viel leichter, wenn man sehr viel Geld hat. Ich behaupte genau das Gegenteil. Wenn wir viel Geld haben, programm, so dass wir dort auch schon die ersten Schritte dann bauen wir unsere Schlösser. Aber wenn wir kein Geld getan haben haben, dann zwingt uns die Not, gemeinsam das Notwendige zu bauen

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12 [Regionalpark Saar] Andrea Hartz Stadtlandschaft gestalten: Die Regionalpark- Projekte»Saarkohlenwald«und»Warndt«22 Der Regionalpark Saar ein neuer Ansatz zur Auf- Bizarre, karge, technische Landschaftsbilder wechseln sich Zunächst wird für das Projektgebiet eine gemeinsame Als Pilotprojekt erfüllt der Saarkohlenwald besondere 23 wertung des Verdichtungsraums mit uniformen suburbanen Siedlungsstrukturen,»Rest- Zielvorstellung, auch Raumvision oder Leitbild genannt, er- Voraussetzungen: Er befindet sich überwiegend in staat- Der Rückzug des Steinkohlebergbaus und der demographische Wandel verändern die Region grundlegend, mit weitreichenden Folgen für die Menschen und die räumliche Entwicklung. Der saarländische Verdichtungsraum ist Teil der grenzüberschreitenden Montan- und Altindustrieregion, die im lothringischen Kohlebecken ihre Fortsetzung findet. Tiefgreifender Strukturwandel und Schrumpfungsprozesse verändern die Region grundlegend, nicht nur in ihrem sozialen, sondern auch in ihrem räumlichen Gefüge. Der Rückzug von Bergbau und Industrie hinterlässt zahlreiche Brachen bebaute und unbebaute. Rückläufige Bevölkerungszahlen führen zu Leerständen in den weniger attraktiven Wohnungsund Geschäftsbereichen. Die Landwirtschaft und die öffentliche Hand ziehen sich aus der Nutzung und Pflege der Stadtrandlagen und»zwischen«-räume der Stadtregion zurück. In schrumpfenden Regionen kehren sich die Vorzeichen der Raumplanung um: Es geht nicht mehr (nur) um eine Steuerung von (Siedlungs)Wachstum, sondern vielmehr um den Umgang mit Räumen, mit oft geringen ästhetischen und funktionalen Qualitäten, denen konkrete Nutzungsperspektiven fehlen. Der Regionalpark Saar als neues Instrument der Landes- flächen«landwirtschaftlicher Nutzung und Wäldern ab. Das Experiment der IBA Emscherpark hat gezeigt, welche Anstrengung notwendig ist, um Altindustrieregionen eine Zukunft zu geben. Im Zusammenhang mit der Diskussion um die Qualifizierung komplexer Agglomerationen und ihrer Peripherien, um Bevölkerungsrückgang und Schrumpfungsprozesse in Stadtregionen richtet sich die Aufmerksamkeit mehr und mehr auf die Freiräume und den öffentlichen Raum als wesentliche Entwicklungsressource. Betrachtet man das Verhältnis von bebauter zu unbebauter Fläche im saarländischen Verdichtungsraum wird rasch deutlich: Es überwiegen die»frei«-räume, das heißt die Gärten und Parks, Stadtrandnutzungen, Landwirtschaftsflächen, Wälder und Brachen. In der Kernzone nehmen alleine die Wälder einen Flächenanteil von über 40% ein! Der Regionalpark Saar will vorhandene Qualitäten der Stadtlandschaft stärken, neue Akzente für eine zukunftsorientierte Entwicklung der Stadtlandschaft setzen und dabei konsequent die regionalen Potenziale nutzen. Es handelt sich um ein Aufwertungsprogramm für die Stadtregion, um den Menschen, die hier wohnen und arbeiten, attraktive Stadt-Landschafts-Räume anzubieten bzw. sie mit ihnen gemeinsam zu gestalten. arbeitet, auf die alle Aktionen, Maßnahmen und Investitionen ausgerichtet werden. Dies ermöglicht, die Ressourcen in der Region effektiv zu bündeln. Die Kooperation in der Projektpartnerschaft ist ein Schlüsselfaktor zum Gelingen des Regionalparks Saar. Darüber hinaus sind alle Partner bemüht, den Kontakt zu den Menschen, die hier wohnen und arbeiten, aufzunehmen und die Möglichkeit zur aktiven Mitgestaltung anzubieten. Kooperation und Partizipation sind zentrale Voraussetzungen, um nachhaltige, regional wie auch lokal verankerte Projekte umzusetzen. Das Saarkohlenwald-Projekt ein erster Praxistest Das erste Regionalpark-Projekt widmet sich den grünen Peripherien inmitten der Stadtregion. Mit etwa 35% besitzt der saarländische Verdichtungsraum einen im bundesweiten Vergleich ungewöhnlich hohen Waldanteil. Mit der seit den 1980er Jahren betriebenen naturnahen Waldwirtschaft entwickeln sich hier völlig neue,»wilde«waldbilder ein besonderes Potenzial für die Zukunft. In den zusammenhängenden Waldbeständen, die als Waldachse das grüne Rückgrat der Stadtregion bilden, liegen zudem die Hinterlassenschaften des Bergbaus als wichtige Bausteine der Zukunftsvision. Für die Stadtbevölkerung sind diese Räume bisher»peripherien«trotz ihrer zentralen Lage und des vielfältigen Natur- und Kulturerbes. Dies sind die Ausgangs- lichem oder kommunalen Besitz. Das Ministerium für Umwelt des Saarlandes mit dem SaarForst Landesbetrieb und die Landeshauptstadt Saarbrücken sind als Waldbesitzer wichtige und kompetente Partner, die das Projekt von Anfang an unterstützten. Der Saarkohlenwald liegt im Planungsbereich des Stadtverbandes Saarbrücken; damit waren gute Startbedingungen von kommunaler Seite aus gegeben. Mit der Deutschen Steinkohle AG (DSK), Saar- Projekt und der Industriekultur Saar GmbH (IKS) sind Partner an Bord, die mit der Rekultivierung bzw. Konversion zahlreicher Bergbaustandorte eigene Projekte in die Partnerschaft einbringen. Die Projektpartner setzen sich mit viel Engagement für die gemeinsam erarbeitete Raumvision ein entstanden die ersten Ideen und Bilder für das Saarkohlenwald-Projekt, die zur Raumvision»Der Saarkohlenwald die Lichtung in der Stadt«weiterentwickelt wurden (Bezzenberger / Hegelmann+Dutt / Hullmann+Gimmler 2003). Der Wald inmitten der Stadtregion wird als klärende Lichtung im»dickicht von menschlichen Angelegenheiten und Symbolen«(Safranski 2003) gesehen. Der Wald bietet der Stadtbevölkerung andere, neue Orte der Begegnung zwischen (Stadt)Menschen und (Stadt)Natur, Orte der Entschleunigung und Reflexion an. Die Raumvision entsteht im Spannungsfeld zwischen dem planung setzt positive Impulse für einen kreativen Der Regionalpark Saar soll als Kooperationsplattform punkte, diese Waldlandschaft als vitalen und prägenden Bewahren des kulturellen Erbes und der konsequenten Umgang mit der durch Bergbau, Altindustrie und für projektgebundene Akteursnetzwerke dienen. Teil der Stadtregion neu zu definieren und zu gestalten. Mit Ausrichtung auf eine zukunftsfähige Gestaltung. Ziel war Suburbanisierung geprägten Stadtlandschaft und Lokale Initiativen werden in regionalen Projekten dem über Hektar großen Waldgebiet Saarkohlenwald von Beginn an, einen weiten Rahmen für die zukünftige leistet damit einen Beitrag zum Strukturwandel. gebündelt und in eine übergeordnete gemeinsame als Teil der Waldachse beginnt dieser von der Landes- Entwicklung des Gebietes zu setzen, neue Kontexte für die Der Regionalpark Saar ( betrachtet den gesamten Verdichtungsraum, in dem zwei Drittel der saarländischen Bevölkerung leben, als räumliche und funktionale Einheit. Wie in anderen Ballungsräumen sind Städte sowie Siedlungen und Freiräume im Umland zu großflächigen Stadt-Landschaften zusammengewachsen. Das Nebeneinander von Siedlungsachsen, neuen Gewerbeansiedlungen auf Altindustrieflächen, (noch) in Betrieb befindlichen Steinkohlegruben, aufgegebenen Förderstandorten, die zu»zukunftsorten«entwickelt werden, aufge- Raumvision eingebunden. Räumliche Schwerpunkte und eine projektorientierte Vorgehensweise stehen im Vordergrund. Der Regionalpark ist ein informelles und flexibles Instrument, das dort zum Einsatz kommt, wo Handlungsbedarf und gleichzeitig Handlungsmöglichkeiten bestehen. Ziel ist es, Partner dafür zu gewinnen, eigene Kompetenzen, Ressourcen, Vorhaben oder Flächen in ein regionales Projekt einzubringen. So entsteht eine Projektpartnerschaft, die die Vorteile und Synergien kooperativen Handelns nutzt. planung initiierte Transformationsprozess. Das Projekt zeigt, dass viel erreicht werden kann, wenn die Projektpartner Engagement und Ressourcen auf ein gemeinsames Ziel ausrichten. In Zeiten knapper werdender öffentlicher und privater Mittel sind die Synergien, die hier entstehen, eine Art»stille Reserve«, ein Kräftereservoir für die Region. Stadtlandschaft und besondere Orte anzubieten, ohne dabei einen Park im klassischen Sinne zu schaffen und ohne die Kontraste und Widersprüche dieser Landschaft»beheben«zu wollen. Die drei Elemente der Raumvision Wildnis, Korona der Industriekultur, Tore reflektieren in besonderem Maße die»eigenart«des Raumes. Im Mittelpunkt der Raumvision steht der»wilde«wald. Der naturnahe,»wilde«wald ist bzw. wird ein Teil der urbanen Lebenswelt, gerade weil er im Kontrast zum gewohnt Städtischen lassenen Bergbaulandschaften und großflächigen Wald- steht.»der Wilde Wald ist der andere Ort in der Stadt- beständen, in denen die Spuren der Frühindustrialisierung landschaft. Der Wald ist somit zugleich Bestandteil und für Kundige noch auffindbar sind, deutet den Patchwork- Gegenteil der Stadt. Charakter der urbanen Landschaft an.

13 [Regionalpark Saar] Stadtlandschaft gestalten: Die Regionalpark- Projekte»Saarkohlenwald«und»Warndt«24 Das Wildnisprojekt Urwald vor den Toren der Stadt ist zugleich Das dritte Element, die Tore und Eingänge, sind eine Deshalb ist das Konzept geeignet, regionale Freiräume Das Projekt»Zukunft Warndt«25 eine Gegenwelt zur Stadt wie auch das Produkt einer Reminiszenz an die Tore des ehemaligen feudalen wirkungsvoll zu»gestalten«. Eine wichtige Voraussetzung Der Warndt ist Teil der deutsch-französischen Stadtlandschaft. Er erstreckt sich beiderseits der saarländisch- urbanen Lebenskultur.«(Bezzenberger / Hegelmann+Dutt / Jagdzaunes rund um den Saarkohlenwald. Der Zaun ist, dass es gelingt, die Land- und Forstwirtschaft als Hullmann+Gimmler 2003) sicherte das fürstliche Jagdgebiet vor unbefugtem Zutritt Partner für ein nachhaltiges und integriertes Management lothringischen Grenze. Neben dem Wald prägt seit 1963 der Bevölkerung. Heute dagegen sollen die gestalteten von Stadtlandschaften zu gewinnen. Im Zentrum des Saarkohlenwaldes liegt das ha große die Kohleförderung diesen Raum. Mit der Schließung des Eingänge die Bevölkerung in den Wald locken. Die Wahrnehmbarkeit von»drinnen und Draußen«, das Überschreiten Projektgebiet»Urwald vor den Toren der Stadt«. Hier greift Neue Wege erschließen den Saarkohlenwald im Sinne Förderstandorts Warndt/Luisenthal geht jedoch 2005 die die Forstwirtschaft nicht mehr ein: Es entsteht Wildnis auf der Raumvision: der Haldenrundweg und die Sternwege. Der Haldenrundweg verbindet die Haldenaufstiege zösischer Seite lief der Bergbau bereits im Jahr 2004 voll- Ära des Bergbaus auf deutscher Seite zu Ende; auf fran- dieser Schwelle wird durch Eingangssituationen mit Torwirkung in Szene gesetzt. Drinnen erwartet den Besucher einem alten Waldstandort. Der Mensch zieht sich mit seinen Nutzungen zurück, um intensiver das erleben zu können, und knüpft dabei an die Idee der Korona der bergbaulichen ständig aus. Um die anstehenden Veränderungen frühzeitig ein besonderer Ort der Stadtlandschaft. Dabei kommen was andernorts fehlt: Langsamkeit und Stille. Ikonen an. Er zieht sich wie ein roter Faden durch den mit den Betroffenen zu diskutieren und grenzüberschreitend dem Nord- und Südtor eine herausragende Rolle zu: Das Wald und schärft die Wahrnehmung für die Einheit des Perspektiven für den Warndt»nach der Kohle«zu erarbeiten, Der»Urwald vor den Toren der Stadt«ist die radikalste Nordtor bildet die markante Haldenlandschaft der ehemaligen Grube Göttelborn, das Südtor der Ludwigsberg mit Raums. Der Saarkohlenwald wird so in seiner Dimension wurde im Rahmen der»regionalen Strukturkonferenz«im Form des Konzeptes»wilder Wald«, das im Rahmen der erfahrbar. Die Sternwege führen von den umgebenden Februar 2004 eine regionale Kooperation initiiert. Ein naturnahen Waldwirtschaft im gesamten Saarkohlenwald Überresten der zu einer Sommerresidenz des Fürsten Ludwig Siedlungen quer durch den Saarkohlenwald zu dessen wesentliches Ergebnis der Konferenz war, die Kernprobleme umgesetzt wird. Hier sollen die Menschen aktiv den Prozess von Nassau-Saarbrücken gehörenden Gartenanlage. Zentrum: dem ehemaligen Jagdschloss Philippsborn, heute künftig gemeinsam in drei Arbeitsgruppen zu bearbeiten. der Verwilderung miterleben. Das neu errichtete Wildniscamp dient Kindern und Jugendlichen als Basislager für weist das Südtor, nicht weit von der Saarbrücker Innenstadt Die»AG Flächenentwicklung«hat dabei die Aufgabe über- Repräsentiert das Nordtor die Industriegeschichte, so ver- als Veranstaltungsort»Scheune Neuhaus«und Gastronomie ausgebaut. Die Menschen suchen die Sternwege selbst und Expeditionen in den Urwald. entfernt, auf die Feudalgeschichte des Saarkohlenwaldes. nommen, Folgenutzungen für die Standorte und Flächen gestalten so ihre eigenen Wege in den Saarkohlenwald. des Bergbaus zu erarbeiten. Dabei werden die Erfahrungen Die zweite Säule des Konzeptes ist die Korona der Im Saarkohlenwald wird die Strategie des»minimalen Beschilderung und Information im Saarkohlenwald sind Teil aus dem Pilotprojekt Saarkohlenwald auf den Warndt übertragen: Die AG Flächenentwicklung als regionale Partner- Industriekultur: Sie knüpft an die bewegte Vergangenheit des Saarkohlenwaldes an. Insbesondere die Halden verfolgt: Die Auswirkungen auf die Waldökosysteme wer- Eingriffs«, das sogenannte»low-impact«-konzept, des Gesamtkonzeptes»Der Saarkohlenwald die Lichtung in der Stadt«. Das bedeutet, dass es auch hier eine schaft, in der auch französische Partner mitwirken, beschränkt sich nicht auf die Entwicklung von Einzelstand- und Fördertürme des Bergbaus erinnern kranzförmig um den minimiert, vorhandene Ressourcen klug eingesetzt,»klärung«geben muss: Zu viele und verschiedene Zeichen den Saarkohlenwald gelegen als Ikonen der Industriekultur an die Bergbau- und Industriegeschichte des Saar- eingebunden. Die naturnahe Entwicklung der Wälder führt laufende Produktions- und Rekultivierungsprozesse sinnvoll verstellen den Blick auf den besonderen Ort. Ziel ist, die orten, sie erarbeitet darüber hinaus Zukunftsperspektiven, städtische Zeichenwelt möglichst aus dem Saarkohlenwald ein Aktionsprogramm und konkrete Projekte für den Warndt. landes und bieten einen Ansatz für eine neue, zukunftsweisende Biographie der Landschaft. Die Halden spielen schaftsbilder. Die gestalterischen Eingriffe orientieren sich»nebenbei«zur Entstehung ästhetisch ansprechender Land- zu verbannen und eine eigene, reduzierte Zeichensprache Die Menschen vor Ort können sich von Anfang an am zu entwickeln. regionalen Planungsprozess beteiligen im Rahmen der eine zentrale Rolle als Landmarken in der Waldlandschaft. an dem Prinzip»Weniger ist mehr«: Sie bleiben auf für das Bürgerwerkstatt»Zukunft Warndt«. Sie sollen im Wald erkennbar bleiben sie haben sich Gesamtkonzept wichtige Bereiche beschränkt. Moderne Experimentelle Formen der Bürgerbeteiligung, die bereits so lange und erfolgreich einer Begrünung widersetzt. Die Halden sollen ihren Charakter als bizarre, karge Orte behalten: Sie sind Laboratorien der Landschaft, ein Landschaftsarchitektur, Design und Kunst setzen Akzente und inszenieren besondere Orte im Sinne einer»akupunktur der Landschaft«. Neugierde und Kreativität wecken sollen, wurden mit den»saarkohlenwald-boxen«erprobt: Sieben große,»leere«holzboxen auf den Marktplätzen der Siedlungen Experiment mit der Künstlichkeit der Natur. Gestaltete rund um den Saarkohlenwald motivierten die Menschen Die Bedeutung dieses Konzeptes erschließt sich bei der Haldenaufstiege tragen zur Inszenierung der zukünftigen, dazu, diese mit ihren eigenen Ideen und Geschichten zum Betrachtung der räumlichen Dimensionen: Waren die prominenten Aussichtspunkte auf die Stadtlandschaft bei. Saarkohlenwald zu füllen. Die»gefüllten«Boxen wanderten zurück in den Wald und waren dort Ausgangspunkt für Flächen am Stadtrand früher der Land- und Forstwirtschaft Mehrere Projekte stehen als Beispiele für diesen neuen als Produktionsstätten vorbehalten, dienen sie heute in Ansatz, beispielsweise die Halde Grühlingstraße mit einem ungewöhnliche Inszenierungen von Altbekanntem. Sie zeigten deutlich, wie stark sich die (gewohnte) Wahrnehmung besonderem Maße als städtische Erholungsräume, als Entwicklungsressource und Imagefaktor für die Stadtregion. literarischen Gedankenaufstieg und die Halde Lydia mit dem»jardin mystique«und»himmelsspiegeln«. der (Wald)Orte durch die temporäre Bespielung verändert. Die Dimension dieser Räume lässt eine flächendeckende Diese Veränderung wird bewusst erlebt, der (eigene) Einfluss auf den Ort sicht- und spürbar. Der Saarkohlenwald und aufwändige Gestaltung und Unterhaltung im Sinne städtischer Parks oder Grünflächen jedoch nicht zu. wird zur Bühne für Künstler und Bürger gleichermaßen. (Engelhardt, Thomas / Weisshaar, Bertram 2004)

14 [Regionalpark Saar] Exkursionen Halde Grühlingstraße Rudolf Krumm»Zukunftsort«Göttelborn Delf Slotta Scheune Neuhaus und Umgebung Jörn Wallacher Gärten in Saarbrücken Carmen Dams 26 Exkursion zur Halde Grühlingstraße Exkursion zum»zukunftsort«göttelborn Exkursion zur Scheune Neuhaus und Umgebung Exkursion zu Gärten in Saarbrücken 27 Das erste Regionalpark-Projekt»Saarkohlenwald die Die zweite Exkursion führte zum»zukunftsort«göttelborn. Das Forsthaus Neuhaus steht an der Stelle des ehemaligen Saarbrückens Freiraum-Strategie versucht einen aktiven Lichtung in der Stadt«will der Stadtbevölkerung andere, Zukunftsorte sind herausragende Zeugnisse der Industrie. Jagdschlosses Philippsborn, dessen Ausgangspunkt die Beitrag zur Positionierung der Landeshauptstadt im Wett- neue Orte der Begegnung mit der Natur, Orte der Ent- Sie faszinieren durch ihre landschaftlich-architektonische Waldburg»Wanborn«des Grafen von Saarbrücken aus bewerb der Regionen zu leisten. Ziel ist es, die vorhandenen schleunigung und Reflexion anbieten. Ziel der Exkursion Gestaltung und ihre wirtschaftliche Bedeutsamkeit. Es gibt dem 12. Jahrhundert war ließ Graf Philipp III. diese Potenziale der Freiräume voll auszuschöpfen. So wird bei- war es, die wichtigsten Elemente dieser Vision zu ver- nur wenige dieser beeindruckenden Orte, sie fallen aus Burg abbrechen und errichtete die im Renaissancestil spielsweise die feudale Gartenkultur wieder zugänglich mitteln und zu erleben: Zum einen der»wilde Wald«; das dem Rahmen und sind mit beliebigen Gewerbezonen und gehaltene Vierflügelanlage des Jagdschlosses Philippsborn. gemacht, der hohe Waldanteil als unverwechselbares grüne Zentrum des Saarkohlenwaldes bildet der»urwald Konversionsgebieten nicht vergleichbar. Außergewöhnliche Ein einzigartiges Baudokument aus dieser Zeit ist der Merkmal Saarbrückens herausgestellt und eine Hinwen- vor den Toren der Stadt«. Zum anderen die Halden als Orte müssen Raum für außergewöhnliche Ideen bieten, für Gewölbekeller aus dem späten Mittelalter. dung der Stadt zu ihrem Fluss, der Saar, angestrebt. Zwei»graue Lichtung«im Wald, die als kahle Aussichtspunkte den Blick auf die Stadtlandschaft frei geben. Vom Fischbachtal aus erfolgte der Aufstieg zur Halde Grühlingstraße der ehemaligen Grube Jägersfreude über schmale Pfade durch den spätsommerlichen Saarkohlenwald. Die Halde ist ein 55 m hoher Spitzkegel. Sie bewahrt ihre Künstlichkeit schon seit Jahrzehnten; die Rückeroberung durch die Natur geht aufgrund des Oberflächensubstrates nur sehr langsam voran. Besonders faszinierend: Die tiefen Erosionsrinnen am südlichen und westlichen Hang. Die Halde selbst wurde für die Besucher aus einer neuen Perspektive inszeniert: An der Saarkohlenwald-Box, die sich Utopien und Machbares. Deshalb ist für die Zukunftsstandorte eine besondere Strategie erforderlich: Die Standorte müssen ungewöhnlich attraktiv gemacht werden! Ziel ist eine»zweite Schicht«, bei der statt Kohle jetzt Wissen, Ideen, Kreativität und deren Umsetzung in marktfähige Produkte gefördert werden. Die 1886/87 gegründete Grube Göttelborn wurde im Jahr 2000 als letzter großer Bergwerksstandort im Saarkohlenwald stillgelegt. Vor allem in den 1990er Jahren war die Anlage nochmals mit hohem finanziellem Aufwand modernisiert worden. Sie besitzt als Zeugnis der Arbeitswelt des ausgehenden 20. Jahrhunderts einen einzigartigen Wert.»Neuhäuserhof«oder»Neuhauser Hof«ist die Bezeichnung für den Ausbau des Jagdschlosses zu einem Gutshof mit weitläufigen Wiesen, Weiden und Ackerlandflächen durch den Grafen Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken ( ). Noch heute können wir auf alten Karten die ehemaligen Viehtränken oder Waschplätze entdecken, die an die Weiden für die fürstliche Schafherde oder für Jagdpferde erinnern. Im Rahmen des SAUL-Projektes sollen die fürstlichen Weiden wieder inszeniert und im Zusammenhang mit der Scheune und der Gastronomie Neuhaus genutzt werden. Die Scheune Neuhaus wurde in den 1990er Jahren zu einem stadtregional bedeutsame Gartenanlagen eine bestehende und eine zukünftige wurden beispielhaft vorgestellt: Das neue Leitprojekt»Stadtmitte am Fluss«. Die Zerstörung der Flusslandschaft durch die Autobahn begann mit der Umsetzung der autogerechten Stadt seit den 1950er Jahren. Das Projekt»Stadtmitte am Fluss«befreit das Saarufer wieder von der Stadtautobahn, indem es die Stadtautobahn vom Saarufer weg unter die heutige Hochwasserumfahrt in einen hochwassersicheren Tunnel verschiebt. Es entsteht ein neues Flussufer mit einer großen zusammenhängenden Parkanlage, die den Flussraum wieder erlebbar macht. Sie verbindet die Stadt mit dem am Haldenfuß mit Schweizer Fahne präsentierte, köchelte Das städtebaulich-architektonische Strukturkonzept fokus- Veranstaltungs- und Fortbildungszentrum der Landesforst- Wasser und stärkt damit Saarbrücken als Oberzentrum. über offenem Feuer ein Käsefondue. Hier bot sich die siert die ambitionierte Zielsetzung, Industriekultur gleich- verwaltung umgewidmet, dem so genannten»zentrum für Neue urbane (Freiraum)qualitäten schaffen Standortvorteile Gelegenheit einer Stärkung bei Käse und Enzianschnaps. sam als Energiequelle einer Immobilien- und Arbeitsplatz- Waldkultur«. Mit über 300 Veranstaltungen im Jahr zu den und ein gutes Image sowohl für Investitionen und Arbeits-»Die Haldenlandschaft im Saarkohlenwald ist die saar- entwicklung am Beginn des 21. Jahrhunderts zu erschließen, Themen Natur, Wildnis und Wald in den verschiedensten plätze als auch für hohe Wohnansprüche und Ansprüche ländische Schweiz!«kommentierte Jörn Wallacher vom im Begriff der so genannten»cité der Industriekultur Saar«. Dimensionen stellt es ein kulturelles Zentrum im südlichen an kulturelle Vielfalt. Ministerium für Umwelt die Szenerie. Der anschließende Steilaufstieg zum Haldengipfel vermittelte bereits einen Eindruck des künftigen»literarischen Gedankenaufstiegs«, der von Nordosten zum Gipfelkreuz führt. Hier werden insgesamt 14 Steinstufen angebracht, jede Stufe mit eingravierten literarischen Texten von Elfriede Jelinek. Mit gesenktem Blick von Text zu Text gelangt der Besucher so lesend auf das Gipfelpodest, wo sich zukünftig die Möglichkeit bietet, auf einem Schieferstein seinen eigenen Text zu schreiben. Im Rahmen der Exkursion konnte das Konzept zur Entwicklung der Haldenkorona im Saarkohlenwald erlebbar gemacht werden: Es lässt sich gut mit»aufstieg Aussicht Aktion«beschreiben und soll ungewöhnliche Perspektiven der Stadtlandschaft zeigen. Im Bild der Cité vereinigen sich die vielfältigen Eignungen des Standortes mit den neuen Produktivitätsfaktoren der globalisierten Informationsgesellschaft: Eine urban anmutende Dichte und städtebauliche Raumdimension sowie eine Mischung aus Funktionen im Sinne eines Miteinanders von Arbeiten und Wohnen, Forschung und Entwicklung, Ausbildung und Freizeit. Die großräumige Halden- und Weiherlandschaft ist integrativer Bestandteil der Cité und wird als»park«begriffen. Innerhalb des SAUL-Saarkohlenwaldprojektes fungiert der Standort als sogenanntes»nordtor«dieses Landschaftsraumes. Mit kreativen Highlights wird die Bergbaulandschaft in Szene gesetzt. Derzeit entsteht auf dem ehemaligen Absinkweiher II der Grube das größte Photovoltaikkraftwerk der Erde. Saarland dar, eine große offene Lichtung im Zentrum des SAUL-Projektes Saarkohlenwald. In der Nähe zu Neuhaus, dem ehemaligen Jagdschloss Phillipsborn mit seinen alten, massiven Gemäuern, bauen Schüler vor historischer Kulisse lebende Weidenschlösser. Dabei entstehen verschieden große Konstruktionen, von kleinen Weidentipis bis hin zu einem eindrucksvollen Weidenschloss. Die Erfahrung aus Nationalparken in Deutschland zeigt, dass die Nachfrage nach Wildnis insbesondere bei Kindern und jungen Erwachsenen stark zunimmt. Im Saarkohlenwald wird versucht, durch die Einrichtung eines Camps Wildnis direkt erlebbar zu machen. Es dient sozusagen als»basislager«für Veranstaltungen wie beispielsweise»wald macht Schule«, die Wildniskurse»Wildnis-Leben«und Der Schlossgarten, ein Gartendenkmal unterschiedlicher Gartenepochen: Bereits im 16. Jahrhundert bauten die Grafen von Nassau- Saarbrücken die ehemalige Stauferburg auf dem Saarfelsen zu einem Renaissanceschloss mit Gartenanlage um. Der zunächst von der Burgmauer eingefriedete Garten hat eine sehr wechselvolle Geschichte: Er wurde in den folgenden Jahrhunderten verändert, teilweise zerstört, wiederaufgebaut, vergrößert und»barockisiert«, in den 1950er Jahren nochmals neu angelegt. Mit der Instandsetzung des Schlossgartens im Jahre 1999 wird auf die Feudalgeschichte Saarbrückens verwiesen, ohne die neuere Gartenentwicklung zu leugnen. Der Schlossgarten ist ein Erinnerungsstück aus der Epoche der Residenz und setzt damit ein Gegengewicht zu industriekulturellen Zeugnissen, mit denen das Saarland»Tree People«. in der Regel verbunden wird.

15 Drittes SAUL Symposium 28 Stadtlandschaften im Wandel Planung im Umbruch

16 [Das SAUL-Projekt] Andrea Hartz Das dritte SAUL Symposium 30 Was ist SAUL? Hierzu müssen in der Planung neue Wege beschritten Die SAUL Symposien Das Symposium beleuchtete drei Themenschwerpunkte in 31 SAUL bedeutet»sustainable and accessible urban landscapes«, was mit»nachhaltige und zugängliche Stadtland- werden. Im Rahmen von SAUL liegt der Schwerpunkt darauf, Im Rahmen von SAUL finden insgesamt vier Symposien zu den SAUL-Kernthemen statt. parallel arbeitenden Workshops: Workshop 1 befasste sich mit neuen Konzepten zur Ent- schaften«übersetzt werden kann. Es ist der Name eines transnationalen Kooperationsprojektes, das im Rahmen der europäischen Gemeinschaftsinitiative Interreg IIIB im Zeitraum von 2002 bis 2006 kofinanziert wird. Es ist das Nachfolgeprojekt des Interreg IIC-Projektes»Neue Stadtlandschaften«(»new urban landscapes«), sozusagen als Realisierungsphase. Das Projektvolumen liegt bei ca. 22 Mio. Euro. In SAUL arbeiten Partner aus sechs nordwesteuropäischen Ballungsräumen London, Amsterdam, Rhein-Ruhr, Frankfurt/ Rhein-Main, Luxemburg und Saarland zusammen. Die Leitung des Gesamtprojektes liegt beim Groundwork UK Regional Office in London. Die SAUL-Partner beschäftigen sich mit»stadtlandschaften«, die im Zuge der Suburbanisierungsprozesse im Umfeld der Städte und dem Zusammenwachsen von Stadt und Land zu komplexen Stadtregionen entstanden sind. Sie sind zugleich Ausdruck und auch Schauplatz des sozialen und ökonomischen Strukturwandels, der in allen europäischen Ballungsräumen vergleichbare Veränderungen des Raumgefüges in den Stadtregionen mit sich bringt. Welche Ziele verfolgt SAUL? Im Mittelpunkt stehen bei SAUL die Freiräume und der öffentliche Raum als besondere Entwicklungsressource der Stadtregionen. Sie tragen entscheidend zur Lebensqualität der Bevölkerung bei und spielen eine wesentliche Rolle für die nachhaltige Entwicklung der Ballungsräume. Die Situationen und Projekte in den Partnerregionen zeigen die Vielfalt an Fragestellungen zum zukünftigen Umgang mit Freiräumen und öffentlichem Raum. Es geht um Öffnung und Gestaltung, um Freiraumschutz und -rückgewinnung, aber auch um Konzepte, mit den Brachen des Struktur- > die regionale Ebene der (Raum)Planung zu stärken und regionale Identität(en) zu fördern, > kooperative Planungsprozesse und partnerschaftliches Planen zu initiieren, um eine neue Planungskultur zu unterstützen, > den Ansatz der»lernenden Regionen«auf transnationaler Ebene anzuwenden, um eine integrierte Entwicklung europäischer Stadtregionen zu fördern. Die SAUL-Aktivitäten und Projekte SAUL umfasst eine Reihe von Strategieprojekten in den Partnerregionen, die im Rahmen konkreter Pilotprojekte mit Aktionen und Investitionen erprobt werden sollen: > das Forum für Londoner Parks und Grünflächen > der Regionalpark Frankfurt/Rhein-Main > der Emscher Landschaftspark 2020 > der Regionalpark Saar > die regionale Planungsstrategie Süd-Luxemburg > die regionale Planungsstrategie für die Stadt Amsterdam Die Partner haben für jedes regionale Pilotprojekt zusammen mit Experten anderer SAUL-Regionen transnationale Planungsteams (Joint Planning Groups) gebildet, sozusagen ein gemeinsames»planungslabor«(transplanlab). Die Teams begleiten die jeweiligen Projekte und können so ihre transnationalen Erfahrungen unmittelbar in die konkrete Umsetzung einbringen. Zwischen den regionalen Treffen findet der Austausch über die Foren der SAUL-Website ( statt. > Das erste SAUL Symposium fand im Oktober 2003 in Dortmund statt und beschäftigte sich mit dem Thema»Lokale und Regionale Identität eine neue Herausforderung für die Stadtregionen in Nordwest-Europa«. > Das zweite SAUL Symposium in Luxemburg im März 2004 setzte den Schwerpunkt auf»regional Governance Wie lassen sich Stadtlandschaften auf der regionalen Ebene steuern?«. > Das dritte SAUL Symposium im September 2004 wurde, zusammen mit dem ersten Regionalpark-Forum, in Saarbrücken ausgerichtet und widmete sich den Veränderungsprozessen in den Stadtregionen:»StadtLandschaften im Wandel Planung im Umbruch«. Ziele des dritten SAUL Symposiums in Saarbrücken Die Stadtregionen in Europa haben sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch verändert. Vielfältige Prozesse nicht zuletzt Globalisierung und europäische Integration verändern Stadtgesellschaft, Stadtgestalt und -funktion. Dies hat weit reichende Folgen für die Raum- und Stadtplanung. Planungskonzepte, -methoden und -instrumente müssen auf den Prüfstand. Vor diesem Hintergrund hat das Symposium, dessen Präsentationen und Ergebnisse in diesem Band dokumentiert sind, zum Ziel > das gemeinsame Verständnis postindustrieller Stadtlandschaften zu vertiefen, > den Beitrag regionaler Raum-Visionen oder Leitbilder als planerischen Ansatz und Kommunikationsmittel zu analysieren, > Konzepte und Ansätze zur Neu-Interpretation postindustrieller Stadtlandschaften zu diskutieren, wicklung von Stadtlandschaften, wobei der Schwerpunkt entsprechend dem SAUL-Projekt auf dem Umgang mit Freiraum und öffentlichem Raum liegt, sowie der Bedeutung von Raum-Visionen bzw. regionalen Leitbildern. Workshop 2 setzte sich mit der historischen Dimension in der Planung auseinander. Hier stand die Bedeutung historischer Substanz, Relikte und Landschaften für die heutige und zukünftige Entwicklung von Stadtlandschaften im Vordergrund. Workshop 3 untersuchte die Rolle der urbanen Forst- und Landwirtschaft bei der Gestaltung und dem Management der Stadtregionen bzw. welchen Beitrag sie in Zukunft leisten können. Grundlagen der Diskussionen in den Workshops waren (1) Positionspapiere zu den Workshop-Themen, die sich als Anlage auf der CD befinden und die den Teilnehmern vorab zur Verfügung standen, (2) theoretische Beiträge zu den Themenschwerpunkten, (3) das SAUL-Projekt Regionalpark Saar mit dem Pilotprojekt Saarkohlenwald, das den Teilnehmern des Symposiums im Rahmen des ersten Regionalpark-Forums am Vortag ausführlich vorgestellt wurde, sowie (4) die SAUL-Projekte aus den Partnerregionen. Alle Präsentationen sowie die Ergebnisse der Workshop- Diskussionen sind nachfolgend dokumentiert. wandels und einem»zuviel«an (Frei)Räumen in schrumpfenden Regionen umzugehen. > die Bedeutung der historischen Dimension in der (Raum)- Planung einzuschätzen, > die Rolle der urbanen Forst- und Landwirtschaft in den Stadtregionen aufzuzeigen, > zu einer gemeinsamen SAUL-Botschaft beizutragen.

17 [Neue Konzepte für Stadtlandschaften] Marta Doehler-Behzadi Die entspannte Stadt. Strategien für Schrumpfende Städte 32 Die ostdeutschen Städte prägt ein sehr schneller und gravierender gesellschaftlicher Umbruch, verbunden mit einer schonungslosen De-Industrialisierung, Abwanderung und De-Urbanisierung. Hier bündeln sich Aspekte des sozialen Wandels wie in einem Brennglas. An die deutsch-deutsche Wiedervereinigung schloss sich ein bemerkenswerter Aufbau an, verbunden mit enormen öffentlichen und privaten Investitionen. Gleichzeitig fand eine plötzliche, schonungslose De-Industrialisierung statt. Bis auf wenige industrielle Kerne sind die industriellen Arbeitsplätze im Osten Deutschlands verloren gegangen. Ein Teil der suburbanen Wanderer gehört nun wieder zur Leipziger Wohnbevölkerung, weil es eine umfangreiche kommunale Neugliederung gab und viele Vorortsiedlungen eingemeindet wurden. Heute hat Leipzig Einwohner und verzeichnet sogar leichte Einwohnerzuwächse. Die Folge all dieser Veränderungen war ein wachsender Leerstand von Wohnungen und anderen Räumen. Der Leerstand aller Wohnungen wird in Ostdeutschland auf mehr als 1,3 Millionen geschätzt. Allein in Leipzig stehen Wohnungen das sind etwa 18 % des gesamten Bestands und m 2 Büroflächen leer. Ist die perforierte Stadt nur eine Störung des Programms der»europäischen Stadt«? Das Konzept der Stadtlandschaft öffnet sich der Veränderung der Stadt und integriert neue urbane Formen und Freiraumtypen im Sinne eines frei fließenden Stadt-Raums ohne Grenzen. Gemessen an der Nachfrage wurde in den letzten Jahren zu viel gebaut. Daraus ergeben sich zentrale Fragen gegenwärtiger Stadtentwicklung: Wie weit ist ein solches Raummuster noch dehnbar? Was machen wir mit den vorhandenen und neu entstehenden Freiflächen? Viele Menschen aus den ostdeutschen Bundesländern zogen Die Stadt Leipzig ohne Wohnungsnot und Wachstumsschmerzen besitzt offenbar eine bemerkenswert hohe Stadt«als Ausgangspunkt verweisen, der derzeit in der Hier lässt sich zunächst auf den Begriff der»europäischen daraufhin in andere Regionen, der Arbeit hinterher. Als Folge niedriger Geburtenraten und der Westwanderung Wohn- und Lebensqualität. Es ist eine entspannte Debatte von Stadtplanern und kommunalen Verwaltungen sinken die Einwohnerzahlen der meisten ostdeutschen Stadt. einen wichtigen Rang einnimmt. Die»Europäische Stadt«Städte und Regionen stark. Gleichzeitig konnten viele nun wird als kompakt, dicht und architektonisch zusammenhängend wahrgenommen. Sie besitzt, meist in ihren alten im Umland der Städte ein eigenes Häuschen erwerben. In Leipzigs Besuchern gefällt das vielfältige urbane Milieu der ostdeutschen Städten fand ein Suburbanisierungsschub Stadt. Seit 1990 hat sich das Stadtbild mit dem Zusammenklang alter und neuer Bausubstanz konsolidiert, die Infra- Stadtkernen, eine bemerkenswerte historische Substanz. In statt oder genauer: ein Prozess der De-Urbanisierung. dieser Hinsicht bezeichnet die schrumpfende und perforierte Stadt eine Störung des Programms der»europäischen strukturen sind zu einem erheblichen Teil saniert und Diese Entwicklung ähnelt dem Strukturwandel in anderen modernisiert worden, die Wohnbedingungen sind heute altindustriellen Regionen, wie beispielsweise in Mittelengland, im Ruhrgebiet oder im Saarland im Westen heißt, den Blick für die Realität zu öffnen, Abstand von Stadt«. Die schrumpfende Stadt als solche wahrzunehmen sehr gut. Leipzig ist eine schöne und attraktive Stadt. Insbesondere junge Leute ziehen gern zur Ausbildung hierher. Deutschlands. Einzigartig für Ostdeutschland sind jedoch einer»pathetisch-restriktiven Konzeption der (Europäischen) Tempo und Ausmaß dieses Vorgangs: Die Fragen werden zugespitzt gestellt und neue, radikalere Antworten sind gefragt. Vielleicht hat der Soziologe Wolfgang Engler die Heute sprechen wir davon, dass Leipzig zugleich wächst und schrumpft. Die historische Stadt kompakt, dicht und vielfältig genutzt ist gegenwärtig in Teilräumen extrem Stadt«(André Corboz) zu nehmen und sich einem wirklichkeitsnahen Stadtbild und Stadtverständnis in Veränderung sowie seiner Freiräume zu öffnen. Ostdeutschen deshalb als»avantgarde«bezeichnet. aufgelockert. Es ist ein entspannter Stadtraumtyp mit sehr Zum klassischen Freiraumrepertoire der traditionellen Europäischen Stadt gehören Hof und Straße, Stadtplatz und unterschiedlichen Optionen zwischen Wachstum und Schrumpfende Städte und Regionen ein komplexes Schrumpfung, Verdichtung und Perforation. Viele Menschen Phänomen mit weit reichenden Folgen für das urbane Stadtpark, vielleicht auch noch die Gartenstadt und Kleingärten. Schon das moderne Konzept der Stadtlandschaft gehen individuell und genussvoll mit dem Leerstand an und soziale Gefüge insbesondere der Kernstädte Wohnungen und anderen Nutzflächen wie Fabriken und mit frei fließenden Räumen ohne Grenzen und mit prägnanten Architekturobjekten wird davon häufig ausgeschlos- Bei»schrumpfenden Städten und Regionen«interessiert Freiflächen um. Für sie bedeutet der Flächenüberschuss vor allem die Umgestaltung alter aufgegebener Industrie-, Gewinn an Lebensqualität und»frei«raum für kulturelle sen. In der Stadt in Transformation kommen jedoch neue Bahn- und Militärstandorte. Neuerdings kommt die Gestaltung von ausgedehnten»wohnfolgelandschaften«hinzu. nehmungen. Hier entsteht ein innovatives, urbanes Milieu. und künstlerische Projekte oder wirtschaftliche Unter- Freiraumtypen hinzu. Es sind die Baulücken zwischen zwei Mietshäusern, die verlassene Stadtbrache, der undefinierte»schrumpfung«bezeichnet den Zusammenhang von natürlichem Bevölkerungsrückgang, Alterung, Wanderungsverlusten Zwischenraum, die altindustriellen Stadtränder und vieles andere mehr. und den Folgen für die baulich-räumlichen und sozi- alen Strukturen sowie die Infrastrukturen in den Städten und Regionen hatte Leipzig etwa Einwohner. Die Zahl sinkt seitdem nahezu permanent: 1989 waren es noch etwa , 1998 noch etwa ein enormer Rückgang in nur zehn Jahren! Wie gehen wir mit der perforierten Stadt um? Einige Beispiele Der Leipziger Osten zeigt unterschiedliche Situationen und Umgangsformen für innerstädtische Lagen: Der Stadtpark am Rabet entstand auf traditionelle Weise. Der Stadtteil für schwächere Bewohnergruppen hatte in den 1970er Jahren einen extremen Freiflächenbedarf. So wurde ein Park geplant und nach dem kompletten Abbruch alter Bauten realisiert. Was heute undenkbar wäre, war so radikal nur zu Zeiten zentralstaatlicher Planung und Lenkung möglich, als das Privateigentum keinen hohen Rang hatte. Am Eilenburger Bahnhof wurde ein nicht mehr genutztes Bahngelände umgestaltet. Heute ist er beliebter Stadtteilpark und Teil eines Grünverbunds von der Innenstadt bis zum Stadtrand. Das Rietzschkeband wirkt wie ein zufälliges Patchwork von Baulücken, zukünftigen Abrissflächen und bestehenden öffentlichen Freiräumen. Ein grüner Gürtel, quer durch den gesamten Osten, entsteht durch eine starke Idee und ungewöhnliche Gestaltungsvorschläge. In Leipzig-Grünau, einer Großwohnsiedlung in Plattenbauweise, entstand der sogenannte Park 5.1. Wo früher ein Hochhaus stand, erstrecken sich heute Freiräume aus dauerhaften, hochwertigen sowie preiswerten extensiven Flächenelementen. Aber in den schrumpfenden Städten gibt es auch völlig ungenutzte und unberührte Flächen. Dort wächst das Grün ganz von allein. Im Lauf der Zeit entstehen städtische Urwälder. So werden sie zu geheimnissvollen Plätzen, abgerückt als wären sie außerhalb der großen Stadt. Erst kommen die Hundebesitzer, dann die Neugierigen. Die Trendsetter suchen die Exklusivität und Originalität dieser Orte, zunächst für zeitweilige Aktionen entdeckt. Nicht zu vergessen diejenigen, die spezielle Nischen in den vergessenen Ecken brauchen. Also haben diese zugänglichen Orte am Rand der Aufmerksamkeit auch eine besondere soziale Funktion. Die Jogger und Skater kommen erst, wenn es komfortable und glatte Wege gibt. Das kann man unterstützen. Im Leipziger Westen wurden alte Gleistrassen zu Radwegen umgebaut. Sie erschließen das frühere Industriegebiet, selbst wenn die Fabriken noch leer stehen. Dadurch werden die geheimen Orte und geschlossenen Flächen öffentlich. Bis dahin aber bleiben sie das Refugium für Künstler und Penner, Hundebesitzer und Stromer. Ein riesiger Stadtpark, ganz für sie allein. 33

18 [Neue Konzepte für Stadtlandschaften] Jörg Dettmar Die unbekannten Landschaften der Zukunft 34 Umbruchzeiten erzeugen immer Unsicherheit. Lernen wir erst einmal die Struktur und Matrix der Offen ist, inwieweit die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Informationsgesellschaft die Ansprüche an vermeintlichen Unorte wahrzunehmen, bevor wir Wir stecken tief im Umbruch, auch wenn schwer zu bestimmen ist, wann sich der Wandel von der Industriegesellschaft über die Gestaltung der Zwischenstadt und den öffentliche Freiräume verändern. Die Entwicklung nutzungsoffener, flexibler Freiräume ist eine logische Konsequenz. Aufbau eines landschaftlichen Rückgrats nachdenken. zur Informationsgesellschaft vollständig vollzogen haben Fraglich ist allerdings, inwieweit die Flexibilität als zentraler wird. Für Inhalte und Aufgabenfelder der Landschaftsarchitektur folgen daraus weit reichende Konsequenzen, fragen, wie eine urbanisierte Landschaft nachhaltiger Erst auf der Basis einer geänderten Wahrnehmung ist zu Gestaltungsinhalt in der Lage ist, charaktervolle Orte zu prägen. auch bei der Frage, wie städtische Freiräume in Zukunft gestaltet werden kann. Vorstellbar ist die Verknüpfung von aussehen werden. Zurzeit orientieren sie sich meist noch an den Bedürfnissen der Industriegesellschaft nach Freizeit und Erholung. Man benutzt alte Naturbilder und spielt mit dem nur noch historisch begreifbaren Gegensatz zwischen Stadt und Landschaft. Es häufen sich Aussagen, dass durch die Gestaltung des Freiraums wichtige Impulse für die Kreislaufprozessen, von umweltgerechter Landwirtschaft mit regionaler Vermarktung, von neu entstehender»wildnis«, die sich als Naturerlebnisraum eignet, hin zu einer attraktiven»urbanisierten Kulturlandschaft«von hohem ökologischem Wert. Die Definition solcher ansprechenden und neuen Bilder ist Aufgabe der Landschaftsarchitektur. Ob mit oder ohne»agrarwende«ist offensichtlich, dass die industrialisierte Landwirtschaft der Gegenwart in vielen europäischen Regionen keine Zukunft hat. Spätestens mit der Osterweiterung der EU werden in weniger leistungsfähigen Agrarregionen Flächen im großen Umfang freigesetzt. Die bekannten Konzepte pendeln zwischen Musealisierung, ökologischer Funktionalisierung, Verwilderung Weiterentwicklung der urbanisierten Landschaften zu Bevölkerungsrückgang, knappe öffentliche Kassen, erwarten sind. und der Entwicklung von Tourismuslandschaften. Kulturlandschaften mit geänderter ökonomischer Basis gestalte- zukünftige Anforderungen an öffentliche Freiräume Lassen sich heutige, vermeintlich chaotische und der Rückzug der Landwirtschaft aus der Fläche risch weiterzuentwickeln, bleibt ein großes Arbeitsfeld.»Zwischenstädte«in Zukunft ordnen? erfordern neue Antworten in der Freiraumplanung. Die wichtigste Klammer aller Aufgaben ist die Weiterentwicklung einer urbanen Kulturlandschaft. Die wichtigste Klammer ist die Weiterentwicklung Das Wachsen der Zwischenstädte ist das zentrale Problem einer urbanen Kulturlandschaft. der Urbanisierung in den hoch entwickelten Ländern 80 Prozent der Bevölkerung Deutschlands leben Europas. Auf das vermeintliche Chaos der Zwischenstadt Das Ausmaß des Bevölkerungsrückgangs wird in Deutschland nach wie vor nicht begriffen und vor allem nicht als bereits heute in Verdichtungsräumen. Lebensstile und reagiert die traditionelle Planung mit Schaffen von Ordnung: -formen sind inzwischen durchweg urbanisiert. Eine Sichtachsen, Entwicklungsachsen, klare räumliche Figuren dauerhafter Faktor akzeptiert. Das bringt massive ökonomische, soziale und planerische Probleme. Mehr als Orientierung an vorindustriellen Formen der Landschaft erscheint nicht zukunftsfähig. finden sich im Städtebau wie in der Landschaftsarchitektur. Die Forderung nach der Gestaltung der Zwischenlandschaft der 1,3 Millionen leer stehenden Wohnungen, die im hat bisher in erster Linie mit ordnenden Strukturen zu tun. Abgesehen davon, dass dies nicht umzusetzen sein wird, ist es letztlich auch ein rückwärts gewandtes Bild. Rahmen des Programms Stadtumbau Ost abgerissen werden sollen, schaffen viele neue Freiräume. Die bislang vorgestellten Konzepte sehen hier überwiegend vor, traditionelle Kennzeichnend ist die von dem Historiker Rolf-Peter Sieferle getroffene Charakterisierung unserer zeitgenössischen urbanisierten Landschaft, die bestimmt ist durch die absolute Mobilität von Menschen und Materialien, eine zu- Freiraumtypen im Spektrum zwischen Parks und Gärten zu Ein anderer Ansatz ist, vorhandene Strukturen umzuinterpretieren und sie künstlerisch mit dem Ziel der»inwert- entwickeln. Da öffentliche Grünflächen von den meisten nehmende Ortlosigkeit, die planlose Kontrolliertheit und Kommunen schon jetzt nicht mehr zu unterhalten sind, ist die Permanenz des Wandels. Natürlich gibt es noch strukturelle, ökologische oder ästhetische Unterschiede zwischen setzung«zu überhöhen. Dies wurde am konsequentesten dies wenig aussichtsreich. Private Grünflächen zu entwickeln und zu unterhalten, wird nur bei rentabler Aufwer- besiedelten Räumen und weitgehend unzersiedelten Land- durch die IBA Emscher Park ( ) mit der Industrielandschaft im Ruhrgebiet versucht. tung der verbleibenden Gebäude tragfähig sein, und das schaften. Allerdings ist das funktionale Verständnis aller wird angesichts sinkender Nachfrage schwierig. mitteleuropäischen Landschaftsräume nur möglich, wenn sie im Zusammenhang mit der Urbanisierung begriffen Erforderlich sind neue Freiflächentypen, die kostengünstig werden. Beim Betrachten der realen Form industrialisierter in Anlage und Unterhaltung und gleichzeitig offen für Landwirtschaft wird der Bezug zur urbanen Lebensweise wechselnde Nutzungen sind. Ansätze zeigen einige Konzepte schnell deutlich. Die Industrialisierung der Landwirtschaft für die Umwandlung perforierter Stadtteile beispielsweise bedeutet in der Konsequenz, die Ortsbezüge völlig zu aus Leipzig oder Berlin. vernachlässigen und ist somit letztlich das Ergebnis der städtisch-industriellen Denkweise. Die traditionellen Ansätze von Natur- und Landschaftsschutz, Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung haben bislang versucht, an tradierte Formen extensiverer Nutzung anzuknüpfen und kulturbedingte Lebensräume museal zu konservieren. Auf Reservatinseln und Ackerrandstreifen ist dies tolerabel; es passt zum absoluten Konstruktionscharakter unserer Landschaft. Kommt es aufgrund der ökonomischen Bedingungen, der Agrarwende und der Konsequenzen der EU-Osterweiterung jedoch zu einer spürbaren Veränderung in der Landwirtschaft (inklusive größerer Flächenstilllegungen), wird schnell Unsicherheit bei Planern spürbar. Die ökologisch fundamentierte Sichtweise über die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, die Biodiversitätsdebatte, führt in Kombination mit bisher vor allem emotionalen Aspekten des Schutzes des Landschaftsbildes als Kulturgut zu einer Orientierung an Vergangenem. Erst dynamische Naturschutzansätze, Wildniskonzepte und extensive Weidelandschaften der 1990er Jahre sind Reaktionen darauf, dass ein flächendeckendes Festhalten an vergangenen Kulturzuständen ohne ökonomische Basis fehlschlagen muss. Eine Möglichkeit ist, Natur als dynamisches Entwicklungsprinzip zuzulassen, statt vorbestimmte Ergebnisse erzielen zu wollen. Das ist ein Beitrag zur Weiterentwicklung der Kulturlandschaft im Industriezeitalter. Auch der aus der Industriegesellschaft stammende Ansatz des Landschaftsschutzes ist zu hinterfragen. Die Wahrnehmung von Kulturlandschaften im Industriezeitalter war geprägt von idealisierten, aus dem Gegensatz Stadt-Land resultierenden Vorstellungen und damit der Kompensation vermeintlicher Naturzerstörung. Wenn Mobilisierung, Beschleunigung und Ortlosigkeit die zentralen Kennzeichen urbanisierter Landschaften sind, kann es darum gehen, eine gestalterische Entsprechung und damit eine Einheit von innerem Wirkprinzip und äußerer Form zu finden. Oder es geht um das Gegenbild, quasi um eine Kompensation der Auswirkungen, um die Entschleunigung, die Schaffung des spezifischen Ortes. Auch sind viele Zwischenstadien möglich, solange Ursache, Motivation und Ziel aus dem gegenwärtigen Zustand unserer Gesellschaft, unserer Landschaft entspringen. 35

19 [Neue Konzepte für Stadtlandschaften] Anita Konrad Raumvision als Werkzeug in Planungsprozessen 36 Raumvisionen haben sich zu einem breit anerkannten Planungswerkzeug entwickelt. Relevanz: Raumvisionen müssen die betreffenden Räume als individuelle und ständig interagierende Systeme betrachten. Der Mayor s London Plan Eine Raumplanungsstrategie für London Es ist auch eine Website mit der Möglichkeit zur»live«- Kartierung geplant, wo Menschen ihre Ansichten zu einem 37 Es gibt nicht»eine Vision«, die überall Anwendung bestimmten Raum aufzeichnen können und gleichzeitig Sie spiegeln den momentanen Wechsel von der eher traditionellen Landnutzungsplanung zur erweiterten Idee von ist der»london Plan«, der in Kooperation mit vielen Ein Beispiel für die Bedeutung erfolgreicher Raumvisionen finden kann. Aufgrund der spezifischen räumlichen, ökonomischen, sozialen, politischen und kulturellen Struktur Entwicklungen in diesem Gebiet sagen. sehen, was andere über ähnliche Probleme, Themen und Orten unter Berücksichtigung umweltbezogener, sozialer Akteuren entwickelt wurde. Er ersetzt die vorhandene strategische Orientierung; die Stadtteilentwicklungspläne In einem zweiten Projektgebiet wurde die GIS-Technologie der Regionen, ihrer vorherrschenden Industrie und Technologien, den Transport- und Kommunikationsmitteln, etc., und ökonomischer Dimensionen wider. Dabei stehen gesellschaftliche Veränderungen im Mittelpunkt Menschen mit müssen grundsätzlich mit dem Plan übereinstimmen. Aus mit 2D- und 3D-Visualisierungen eingesetzt, um verschiedene Planungsszenarien zur Wiederbegrünung eines stark ergeben sich individuelle Fragen und Herausforderungen. verschiedenen Bedürfnissen und Lebensstilen, einschließlich dem Konsultationsprozess gingen drei Schwerpunkt-Themen Eine erfolgreiche Raumvision muss diese Vielfalt in ein der vielfältigen Auswirkungen ihrer Aktivitäten. Die Herausforderung für Raumvisionen ist, die daraus entstehenden gleichheit und der Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung. Five aufzuzeigen. Hier sind interaktive»flüge«durch das hervor: die Gesundheit der Londoner Bevölkerung, Chancen- belasteten Gebietes in der Nähe von Heathrow Terminal Gesamtkonzept integrieren und mit vorhandenen Plänen und Programmen abstimmen. konkurrierenden Ziele durch integrative Strategien in Einklang zu bringen. Lieferbarkeit: Raumvisionen stehen nicht für sich alleine, Internet zur Verfügung gestellt, um vor allem Gemeinde- Gebiet möglich. Die Visualisierungen werden auch im Die Ziele sind sondern müssen fest in den Planungsprozess eingebettet > einen integrierten sozialen, ökonomischen und umweltorientierten Rahmen für die zukünftige Entwicklung jederzeit Zugriff zu ermöglichen. zentren, Büchereien und anderen öffentlichen Einrichtungen Raumvisionen besitzen das Potenzial, vorhandene sein. Erfolgreiche Raumvisionen basieren auf einer Planungssysteme zu verändern. realistischen und gründlichen Analyse des Raumes, zeigen Londons mit einem Planungshorizont von 15 bis 20 Der Burgess Park Sie sollen diese nicht ersetzen, sondern ihnen eine Richtung mittel- bis langfristige Umsetzungsstrategien auf und Jahren aufzustellen, geben und helfen, räumliche Prozesse der Kommunikation bleiben dennoch flexibel genug, um kurzfristig auf Veränderungen und Entwicklungschancen reagieren zu können. London, entstand zwischen 1945 und den 1960ern durch Der Burgess Park, ein wichtiger innerstädtischer Freiraum in > andere raumrelevante Vorhaben und Programme einzubinden, beispielsweise zur Verbesserung der Infrastruktur, und Entscheidungsfindung zu gestalten. Die Vision liefert frühzeitig greifbare Ergebnisse, um dadurch ihre langfristige Umsetzung zu sichern. Fabriken als»grüne Lunge«für Süd-London. Aus dem den Abriss von Hunderten von Häusern, Straßen und Den Königsweg, der allen Situationen gleichermaßen insbesondere der Transportwege, gerecht wird, gibt es jedoch nicht. > einen London-weiten Handlungsrahmen für Stadtteil- ehemals dicht bebauten Quartier wurden so offene Grasflächen; unmittelbar unter der Bodenoberfläche des Parks Steuerung: Da ökonomische, umweltrelevante und soziale Vielmehr ist es wichtig, unterschiedliche Funktionen, Verbindlichkeiten und Wirkungsbereiche zu berücksichtigen. befindet sich ein Irrgarten aus alten Fundamenten, Straßen- Planungsstrategien zur Verfügung zu stellen, Strategien integriert werden müssen, ist eine entsprechende institutionelle Infrastruktur für Kommunikation und > eine strategische Orientierung für wichtige planerische Wir unterscheiden zwei Haupttypen: resten, Kanalzugängen, Drainagen, Stromleitungen und Entscheidungsprozesse erforderlich. Erfolgreiche Raumvisionen bringen deshalb eher Institutionen, Netzwerke und Entscheidungen in London zu ermöglichen und entsorgtem Müll. In den letzten Jahren häuften sich schwerwiegende Probleme mit Kriminalität und Umweltbelastungen. > Raumvisionen, die nicht rechtsverbindlich sind und für > damit auf europäische Raumentwicklungsprogramme zu Gebiete unterschiedlichster Größe entwickelt werden Allianzen mit neuen, inklusivistischen, fairen und flexiblen antworten und eine Verbindung zu den Strukturfonds Als Antwort darauf wurde im Rahmen intensiver Partizipationsprozesse ein langfristiges Leitbild und ein Rekulti- können sei es ein Park oder eine gesamte Region, sowie Ansätzen hervor. Benötigt wird eine»weiche Infrastruktur«herzustellen. (Healey), die Konsensbildung und gemeinsames Lernen > Raumvisionen in Form gesetzlich verankerter Strategien vierungsplan erarbeitet. Die umfassende Raumvision für ermöglicht. Visionsbasierte Ansätze setzen voraus, dass Bei der Umsetzung des»london Plan«auf sub-regionaler und Richtlinien, deren Übernahme und Umsetzung eingefordert werden können. Ort war so erfolgreich, dass damit Finanzhilfen aus unter- den Burgess Park als eine Ressource für die Menschen vor Planung als interaktiver Prozess gestaltet wird, in dem Ebene liegt der Schwerpunkt auf einer intensiven Beteiligung lokaler, sowohl individueller als auch organisierter Partnerschaften auf lokaler und regionaler Ebene entstehen. schiedlichen Quellen für konkrete Aufwertungsmaßnahmen Bei der Entwicklung von Raumvisionen spielen folgende»capacity-building«auf allen Ebenen ist ein wesentliches Akteure. akquiriert werden konnten. Sie führte auch zu neuen Aspekte eine spezifische Rolle: Element in diesem Prozess, ebenso wie die Verpflichtung zu London Heathrow Flughafen Korridor Virtual Reality Partnerschaften zwischen den lokalen Behörden, Akteursgruppen und Anwohnern, und nachfolgend zur Etablierung Beteiligung und Fairness, vor allem wenn es darum geht, Zeit: Raumvisionen müssen eine Balance zwischen kurzfristigen Erfordernissen und frühzeitig sichtbaren Er- des Community Development Trust. Diese Einrichtung, eine Landschaftsdesign und Visualisierungsprojekt gesellschaftliche Randgruppen zur Mitarbeit einzuladen. Dies kann eine besondere Herausforderung für professionelle Ein Pilotprojekt von Groundwork Thames Valley entwickelt gebnissen einerseits und langfristigen Zielsetzungen andererseits finden. Schlüsselakteure mit unterschiedlichen Zeitsetzung der Planung und wesentliche Aspekte des Park- Partnerschaft aus lokalen Organisationen, wird die Um- Planer bedeuten: Deren Rollen verändern sich von eine innovative GIS-basierte Raumvision für den Heathrow Expertenentscheidungen und Informationsveranstaltungen Flughafen-Korridor am Rand Londons. Geographische plänen vergrößern die Komplexität des Prozesses. Von managements betreuen. zur aktiven Einbindung einer Vielzahl von Akteuren in den Informationssysteme und 3D-Visualisierungen machen besonderer Bedeutung ist es, eine langfristige Verbindlichkeit über Wahlperioden hinweg sicherzustellen. Planungsprozess. relevante und oftmals komplexe Informationen für die Menschen vor Ort verfügbar und verständlich. Sie werden Substanzielle Veränderungen institutioneller Strukturen, dadurch in die Lage versetzt, Rückmeldung zu ihrem Lebensumfeld zu geben und damit Verantwortung für die Ent- aber auch von Bewertungen, Sicht- und Arbeitsweisen, benötigen Zeit, wenn ein nachhaltiger Wandel erzielt wicklung ihrer Quartiere oder ihrer Region zu übernehmen. werden soll.

20 [Neue Konzepte für Stadtlandschaften] Rainer Kestermann Workshop 1 Diskussionsergebnisse 38 Zum Einstieg in die Diskussion wurden die Teilnehmenden von Martha Doehler-Behzadi und Jörg Dettmar mit Kurzreferaten»produktiv verunsichert«. Beide plädierten im Ergebnis für eine realistische Sichtweise auf unsere Neuen Jörg Dettmar ging davon aus, dass wir erst noch lernen müssen, die neuen StadtLandschaften und»zwischenstädte«mit ihren»unorten«und vermeintlichem Chaos zu»lesen«und im Zusammenhang mit den korrespondierenden Kontrovers diskutiert wurde zudem die starke Betonung der postmodernen Ansätze experimentelle Planung, ästhetische Zugänge und temporäre Formen. Es gab Bedenken, dass gesellschaftlichen Entwicklungen zu verstehen, bevor StadtLandschaften, die mit der klassischen Entgegensetzung von Stadt und Landschaft, Zentrum und Peripherie wir neue Antworten finden können. Seine These ist, dass > durch physische wie prozessuale»verwilderung«möglicherweise»raum-ordnung«verloren gehe und nicht verstanden werden können. Auch die Metapher der wir daher für»die unbekannten Landschaften der ZukunftEuropäischen Stadt«hilft nicht mehr weiter. Empfohlen wurde ein postmoderner Zugang zu den Aufgaben, die sich in der postindustriellen Stadt mit der Gestaltung ihrer noch gar nicht in der Lage sein können, Leitbilder und Visionen als»große Entwürfe«zu entwickeln. Rückwärts gewandte, idealisierte Landschaftskonzepte sind anachronistisch > der kommunikative Ansatz der Planung zurück gedrängt werden könnte zugunsten einer (neuen) elitären Planungskultur von Künstlern, Machern und Planern. und daher nicht zukunftsweisend. Auch die großen Freiräume ergeben: Kreative, situationsgerechte Planungen, Gibt es also eine Spannung zwischen der»ästhetischen Wende«mit ihren Ansprüchen an Design, experimentelle und temporäre Nutzungen, die vom»genius Design-Entwürfe, wie die berühmten Freiraum-Projekte in loci«ausgehen und ein prinzipiell ästhetischer Zugang. Barcelona, seien eher bürgerferne Kunst-Inszenierungen. Kreativität und Innovation und der (durchaus noch Typisch für diesen Ansatz sind Arbeitsweisen wie den Er forderte, sich von den Ordnungsträumen der Planer zu nicht vollendeten)»kommunikativen Wende«mit (sozialen) Raum»lesen«und verstehen, mit Bildern, verabschieden und Eigenentwicklungen, ergebnisoffene ihren Ansprüchen an Konsens, Beteiligung und Ideen, Metaphern, künstlerischer Auseinandersetzung Prozesse und transitorische Räume zuzulassen. Interessen,»Empowerment«? Wird der Planer wieder mehr Künstler arbeiten, Ergebnisoffenes und Unfertiges zulassen Ideen und Träume von unterschiedlichen sozialen Gruppen, (als Moderator)? Die Lösung zur Überwindung des und die offenen Prozesse der Gestaltung und Aneignung in den Vordergrund stellen... falten können... Daher sind wir auf neue, experimentelle, Individuen und der nächsten Generation sollten sich ent-»entweder-oder«könnte in einem iterativen Wechselspiel zwischen Phasen der Beteiligung und Konsensfindung und kreative, ästhetische Konzepte angewiesen, die bewusst subjektiv und individuell sein sollten. Räume Martha Doehler-Behzadi griff in einem Praxisbericht auf Phasen des kreativen Entwurfs durch Künstler, Planer, Erfahrungen in der Stadt(-region) Leipzig zurück. Experten liegen.»kleiner Erzählungen«können gedacht, kommuniziert Schrumpfende Städte und Regionen im Osten Deutschlands und realisiert werden. Offen geblieben ist, wie weit der experimentelle führen uns die typischen Auswirkungen des Strukturwandels in besonderer Schärfe und Geschwindigkeit vor Weitgehende Einigkeit bestand über die neuen Gestalt- Ansatz reicht: Kann er als neues Leitbild generell und flächenhaft angewandt werden, oder ist er eher geeignet für besondere Fälle und einzelne Flächen, als Augen und bieten oftmals radikale Antworten. Diskutiert qualitäten unserer StadtLandschaften, das Verschmelzen wurde, inwieweit diese Antworten auch für Wachstumsregionen wie London und Amsterdam als Impulse oder gar work, sowie über die besondere Bedeutung und Chance von Siedlung und Landschaft zu einem polyzentralen Patch- kreative Ausnahme? Taugt er damit»nur«als Nischenkonzept? Experimente zur Qualifizierung von Freiraum Vorbilder dienen können. Doehler-Behzadi betonte, dass in einer Qualifizierung der Freiräume und des öffentlichen öffnen Planung für»raumpioniere«, neue Ideen und neue schrumpfenden Stadtregionen auf großer Fläche Entwicklungen die Stadtgestalt verändern, was sich zumindest SAUL-Projekts. Mehrfach wurde jedoch darauf hingewiesen, Raums. Das sind die zentralen Themen und Aufgaben des Prozesse. Sie fördern konkretes Gestalten und subjektive Aneignung. Sie können sich jedoch an bestehenden institutionellen Regelungen, auch der Raumplanung, reiben. Zu tendenziell und in Teilräumen auch in den prosperierenden Metropolregionen zeigt oder zeigen wird. die diese veränderte Situation adäquat beschreiben. Die dass Begriffe geklärt bzw. neue gebildet werden müssen, Recht wurde gefordert, die Diskussion auf Reformen (und These einer umfassenden Urbanisierung als Produkt des Überraschend und anregend entwarf sie von Leipzig das Experimente) im institutionellen Rahmen der räumlichen Industriezeitalters und funktionales Prinzip der Gesellschaft, Bild einer»entspannten Stadt«, trotz oder auch wegen? Planung (Organisation, Verfahren, Instrumente) auszuweiten. Gesellschaftliche Selbststeuerung und experimentel- das auch unabhängig von der Siedlungsform gilt (»Überall wirtschaftlichen Schwächen, Abwanderung und Perforierung des Stadtgefüges. Eine zentrale Rolle spielt dabei le Freiheiten dürften aber nicht eine demokratische Legiti- ist heute Stadt«), traf teilweise auf Widerspruch. Die gewohnte, aktuell und subjektiv wahrgenommene und die gezielte Qualifizierung von Freiraum mit unterschiedlichsten Ansätzen aus dem Leipziger Stadtgebiet. Als lassen. mierung der Planungen, Projekte und Initiativen außer Acht erlebte räumliche Dichotomie von Agglomerationen und ländlichen Räumen mochten nicht alle Teilnehmer Extremfall ist auch die Verwilderung einer Freifläche vollständig in Frage gestellt sehen. eine passende, zumindest temporäre Antwort auf das Brachfallen einer Fläche; aus der geplanten Nutzungsordnung entlassen bietet sie Ansätze für Raumpioniere, ein Freiraum ganz neuer Dimension entsteht, langfristig möglicherweise ein urbaner Urwald... Als geeignetes Kommunikationsmittel über die Zukunft von Räumen an der Schnittstelle zwischen formalen Planungsprozessen und informellen Kooperationsprozessen, an denen neue Akteure und die Menschen vor Ort teilhaben können Raumbilder und räumliche Visionen genutzt werden. Beispiele aus London und der Raumvisions-Prozess für das erste Regionalpark-Projekt im Saarland machten diese Plattformfunktion deutlich. Allerdings müssen die Bilder, Ideen, Strategien ganz konkret auf reale Räume und Projekte, Prozesse und Menschen bezogen werden. Abgehobene»akademische«Diskussionen über künftige StadtLandschaften und Visionen zu ihrer Gestaltung werden schnell als zu theoretisch abgelehnt; sie verlieren dann ihre inspirierende und kommunikative Wirkung. Dagegen zeigte sich, dass eine Vermittlung des ästhetischen Zugangs, das Lehren des»lesens von Räumen«, das Verstehen der»erzählungen der Orte«eine (noch?) zu leistende Aufgabe ist. Offen blieb eine genauere Klärung von Begriff und Inhalten von»raum-visionen«. Wie können Planer, Politiker und Bürger damit produktiv umgehen? Welches sind ihre spezifischen Vor- und Nachteile? Wie funktionieren sie im konkreten Zusammenspiel mit formalen und informalen Planungsinstrumenten? Hierzu bleibt noch einiges zu tun Statt eines Fazits sei hier die Rückmeldung von zwei Teilnehmenden wieder gegeben:»it s not so easy!«planung muss sich in Zukunft mit einer neuen und weitaus komplexeren, wenig kohärenten und sich schnell verändernden Topographie von Stadt-Landschaften und Stadt-Gesellschaft auseinandersetzen. In den Auseinandersetzungen mit der veränderten Stadtgestalt fehlt vielfach noch die Verknüpfung von Theorie und Praxis.»Never ending cities!«kann als Appell verstanden werden, der Wandlungsfähigkeit von Städten auch in der sich abzeichnenden postindustriellen Ära zu vertrauen. 39

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