Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt

Transkript

1 Agentur für Arbeit Greifswald, Vorsitzender der Geschäftsführung Heiko Miraß Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt Deutsch-Polnischer Wirtschaftskreis 17. November 2015

2 Fahrplan I. Der Arbeitsmarkt II. Die Flüchtlinge III. Die Integration Seite 2

3 I. Der Arbeitsmarkt Seite 3

4 Der Arbeitsmarkt Einige Strukturdaten für die Grenzregion GSt Bergen auf Rügen Vorsitzender der Geschäftsführung Heiko Miraß Geschäftsführer Operativ Klaus-Peter Köpcke GSt Ribnitz-Damgarten HA Stralsund AA Stralsund GSt Grimmen AA Greifswald Geschäftsführer Jobcenter VG-Nord Marco Kümmel HA Greifswald Geschäftsführer Jobcenter VG-Süd Christian Gärtner Eckdaten des Arbeitsmarkts im Oktober 2015 GSt Demmin GSt Anklam GSt Wolgast Polen Arbeitslose Arbeitslosenquote 11,4 % Männer 12,3 % Frauen 10,6 % U 25 10,7 % Ü 55 12,5 % Unterbeschäftigungsquote 15,1 % GSt Waren GSt Malchin GSt Altentreptow AA Neubrandenburg GSt Neubrandenburg Umland HA Neubrandenburg GSt Ueckermünde GSt Pasewalk 55,4 % der Arbeitslosen sind Männer 24,1 % sind älter als 55 Jahre GSt Röbel 74,4 % werden von den Jobcentern betreut GSt Neustrelitz GSt Prenzlau AA Eberswalde ca. 600 MA und ca. 32. Mio. für Arbeitsmarktpolitik GSt Templin GSt Schwedt Seite 4

5 Der Arbeitsmarkt landesweit ca Arbeitslose weniger als vor 10 Jahren Seite 5

6 Der Arbeitsmarkt Nachwuchssorgen - 1 Seite 6

7 Der Arbeitsmarkt Nachwuchssorgen - 2 Entwicklung der Schulabgängerzahlen in Mecklenburg-Vorpommern Seite 7

8 Der Arbeitsmarkt Nachwuchssorgen Einwohnern zwischen 50 und 60 stehen nur zwischen 10 und 20 gegenüber Wohnbevölkerung Landkreis Vorpommern-Greifswald und älter bis bis bis bis bis bis 19 unter Seite 8

9 Der Arbeitsmarkt Zusammenfassung Arbeitsmarkt fortschreitende Alterung des Erwerbspersonenpotentials Trends zur Verfestigung der Arbeitslosigkeit starke Dienstleistungsprägung Ungleichgewichte am Ausbildungsmarkt beginnender Fachkräftemangel Wirtschaftsstruktur sehr kleinteilige Unternehmenslandschaft Strategische Potentiale im Ostseeraum und in der Kooperation mit Polen wirtschaftliches Gefälle zwischen Küstenregion und Binnenland periphere Lage in Deutschland Seite 9

10 II. Die Flüchtlinge Seite 10

11 Vorab Zuerst geht es um humanitäre Hilfe und nicht um die Nützlichkeit eines Flüchtlings für den Arbeitsmarkt! aber Integration in Arbeit bewirkt: 1.Ein selbstbestimmtes Leben der Flüchtlinge 2.Eine Reduzierung der volkswirtschaftlichen Kosten 3.Steuer- und Beitragseinnahmen 4.Das Schließen von Personallücken Seite 11

12 Die Flüchtlinge Volkswirtschaftliche Betrachtung Seite 12

13 Die Flüchtlinge Fachkräfte von über(über)morgen Seite 13

14 Die Flüchtlinge Wer kommt zu uns? Altersstruktur Quelle: BAMF Aktuelle Zahlen zu Asyl Ausgabe Oktober 2015 Seite 14

15 Die Flüchtlinge Wer kommt zu uns? Herkunftsländer Quelle: BAMF Aktuelle Zahlen zu Asyl Ausgabe Oktober 2015 Seite 15

16 Die Flüchtlinge Wer ist bei uns? - Bewerberstruktur in den Jobcentern Altersgruppen 23,9 38,5 37,6 unter 25 J J über 35 J Deutschkenntnisse 79,3 20,7 nein ja Geschlecht 74,1 25,9 M W Familienstand 43,4 53,2 3,4 ledig verheiratet sonstige Schulabschluss 11,2 88,8 nein ja/k.a. Schulabschluss 9,9 10,4 23,1 11,5 45,1 Haupt Real Abitur Hochschule weitere/k.a. Berufsabschluss 15,6 45,9 38,5 ohne mit BA k.a. Seite 16

17 Die Flüchtlinge Wer ist bei uns? - Zusammenfassung Der durchschnittliche Bewerber ist. jung männlich aus dem arabischen Raum verfügt über eine solide bis gute Allgemeinbildung hat selten eine vergleichbare Berufsausbildung spricht kein Deutsch und selten fließend Englisch möchte nicht von Sozialtransfers leben ist motiviert braucht Unterstützung a) beim Ausgleich von Qualifikationsdefiziten b) bei der Orientierung am Arbeitsmarkt Seite 17

18 III. Die Integration Seite 18

19 Die Integration Arbeiten dürfen Seite 19

20 Die Integration Arbeiten können - Wo? Seite 20

21 Die Integration Arbeiten können Transparenz und erste Hilfe Grundsatz Hürden So früh wie möglich in die Beratung! Freiwilligkeit der Inanspruchnahme während des Asylverfahrens Sprachbarrieren Berührungsängste der Flüchtlinge gegenüber Behörden Überlagerung der Situation durch andere Themen (Traumatisierung, Unterbringung, Familiennachzug, ) geringe Fördermöglichkeiten (inzwischen deutlich verbessert) Seite 21

22 Die Integration Arbeiten können Was tun Arbeitsagentur und Jobcenter? 1. Für frühzeitige Transparenz sorgen o o o Erfassung von Bewerberdaten in den Erstaufnahmeeinrichtungen Datenerfassung in den Gemeinschaftsunterkünften Infoveranstaltungen für Arbeitgeber 2. Erste Hilfe leisten und Orientierung geben o o Kontaktherstellung zu Netzwerkpartnern z.b. zur Anerkennung von Abschlüssen oder zur Sprachförderung Finanzierung von achtwöchigen Sprachkursen aus Beitragsgeldern möglichst sofort nach Ankunft inklusive Erfassung der Bewerberdaten Seite 22

23 Die Integration Arbeiten können Was tun Arbeitsagentur und Jobcenter? 3. Individuelle Lösungen entwickeln o o o Beratung der Bewerber durch speziell geschulte Mitarbeiter 3-monatige Pilotmaßnahme mit Eignungsfeststellung, Kenntnisvermittlung und Praktikum Infoveranstaltungen für Arbeitgeber 4. Unterstützung leisten o o Weiterbildung und Praktika (möglichst arbeitsplatznah!) finanzielle Einstellungshilfen Dazu wurden/werden die notwendigen Ressourcen zur Verfügung gestellt, Organisationsaufbau und Abläufe in den Häusern angepasst und Mitarbeiter auf die veränderten Anforderungen vorbereitet! Seite 23

24 Die Integration Arbeiten können - Mit welcher Ausbildungshilfe? Fragen Sie Ihren Ansprechpartner im Arbeitgeberservice!!! Seite 24

25 Die Integration Arbeiten können Was Agentur und Jobcenter nicht können Wohnraum bieten soziale Teilhabe organisieren menschliche Begegnungen ermöglichen Wir können den Bauch satt machen, nicht aber Herz und Hirn! Seite 25

26 Die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt Das Schlimmste wäre, sie untätig rumsitzen zu lassen. IAB-Chef Joachim Möller im Interview mit Spiegel-Online im Oktober 2015 Seite 26