Sicherung des Bäderbestandes in Deutschland. Bedeutung und Probleme
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- Ludo Holzmann
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1 Sicherung des Bäderbestandes in Deutschland Bedeutung und Probleme
2 Die Aufgabe der Bäder (1) Schwimmbäder sind Eckpfeiler der Volksgesundheit Unfallprophylaxe durch die lebenswichtige Aufgabe einer flächendeckenden Ausbildung der Bevölke -rung im Schwimmen ideale Rahmenbedingung für gesundheitliche Prävention und Erziehung zur Körperhygiene Rehabilitation
3 Die Aufgabe der Bäder (2) Schwimmbäder sind Grundlage von Sport- und Ausbildungsangeboten Schwimmausbildung ist Basis für die Wassersicherheit der Bevölkerung Breitenausbildung im Rettungsschwimmen als Hilfe zur Selbsthilfe und die Fortbildung in der Wasserrettung Schwimmen ist beständig die beliebteste Sportart. Infrastruktur für Schwimmsport, Wasserspringen, Wasserball, Synchronschwimmen, Sporttauchen, Unterwasserrugby, Rettungsport Bewegungsangebote im Wasser als Gesundheits- und Breitensport
4 Die Aufgabe der Bäder (3) Schwimmbäder sind Einrichtungen der Sozialisation, Kommunikation und sozialer Kontakte ideelle Vereinsangebote benötigen Schwimmbäder Sie bilden ein attraktives, sozial integrierendes Umfeld für Kinder- und Jugendliche Zusammenführung von Generationen, sozialer Herkunft und Nationalität
5 Die Aufgabe der Bäder (4) Schwimmbäder sind Freizeitstätten für Alle Einrichtungen für offene Nutzergruppen, gleichzeitig Plattform für Angebote geschlossener Aktivitäten von Schulen und Vereinen Geschützte Aktivitäts- und Bewegungsbereich für Kinder, gemeinsame Angebote für Familien Vorhaltung als freiwillige öffentliche Aufgabe findet höchste Akzeptanz
6 Problemfelder/Einflussfaktoren Bäderbestand 1. Gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen 2. Wege politischer Entscheidungsfindung 3. Umwidmungen 4. Baulich-technische Probleme 5. Wirtschaftlichkeit 6. Personalkonzepte 7. Imagebildung und Lobby 8. Einbindung der Vereine/Nutzer in Betreiberkonzepte u.a.m.
7 1. Gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen Gesellschaftspolitische Aspekte Kulturelle Bedeutung des Badens Schwimmen als (gesetzliches) Bildungsziel Baden und Schwimmen als Freizeitangebot Volksgesundheit und Unfallprophylaxe Ertrinkungspropyhlaxe Prävention und Rehabilitation Körperhygiene Übergreifende politische Faktoren Gesetzliche Rahmenbedingungen politische Bedeutung des Sports/der Bäder Förderpolitik Regionale Sportentwicklung Lokalpolitische Gründe Allgemeine Sparzwänge Durchsetzung von Interessenlagen anderer Politikbereiche Berufspolitische Interessen Erhalt von Arbeitsplätzen Sicherung von Qualifikationsprofilen
8 2. Wege politischer Entscheidungsfindung Entscheidungsverfahren/Beteiligung Autonome kommunale Entscheidungsroutine der Politiker Nachrangiger Teil der Haushaltsdebatte Fachlich unreflektierte Kürzungen/Streichungen Politische Prioritätssetzung Keine Lobby für Bäder Nutzergruppen keine politisch relevante Größe Lokalpolitisches Proporzdenken Vollständigkeit und Wahrhaftigkeit der Information Entscheidungsfaktoren nicht vollständig bekannt Sachinformationen fehlen Keine Fachkompetenz der Entscheider Transparenz und Öffentlichkeit Entscheidungsverfahren grenzen Öffentlichkeit aus Beteiligung Betroffene bleibt aus (Späte) Teilinformation zur Legitimation von Beschlüssen
9 3. Umwidmungen Umbau in Freizeit- oder Naturbäder Einseitige, eingeschränkte Nutzungsmöglichkeiten Kosten-/Gebührensituation unsozial Witterungsbedingte Abhängigkeit Investition und Betrieb werden schön gerechnet Ausgliederung in kommunale Eigenbetriebe Interessenvermischung Widerspruch zum kommunalen Versorgungsauftrag Verpflichtung für Allgemeininteresse geht verloren Entscheidungen unter wirtschaftlichen Zwängen Privatisierung kommerzielle Betreiber analog Eigenbetriebe Kommerzielles Wirtschaftsinteresse Übertragung auf Vereine
10 4. Baulich-technische Probleme Baulicher Substanzverlust Bausubstanz marode Technik veraltet Stillegung Planung Neubau Repräsentativobjekte (Planer/Politik) Planung am Bedarf vorbei Hygienische/technische Anforderungen Anforderungen an Beckenwasser (z.b.) Attraktivitätssteigerung Baustruktur und Angebot bleiben hinter Bedarf zurück Personal inflexibel/unqualifiziert für kreative Nutzung Mittel für Investitionen nicht verfügbar
11 5. Wirtschaftlichkeit Optimierung Betriebsergebnisse Bäder sind Zuschussbetriebe Moderne Technik einsetzen Steuerung Personal- und Energieaufwand Kostensenkende Maßnahmen zeitnah umsetzen Nutzung/Angebot Keine differenzierte, nutzerbezogene Betriebsorganisation Nicht nachfrageorientiert Angebot wird nicht kommuniziert
12 6. Personalkonzepte Personalkonzepte Durch berufsständische Interessen blockiert Unflexibler Handlungsrahmen durch Tarifbindung Richtlinien verhindern sinnvolle, kreative Lösungen Verkehrssicherungspflicht/Betriebsorganisation Gewachsene Strukturen und Aufgabenorganisation Ignoranz oder einseitige Sichtweise der Pflichterfüllung Angebot DLRG wird nicht ernst genommen
13 7. Imagebildung und Lobby Imagebildung und Lobby Hauptnutzer kämpfen allein Isolierte Interessenvertretung Initiative muss ergriffen werden Politisch handeln PR und Öffentlichkeitsarbeit Kein aktives Betreiber-Marketing Nutzer nicht eingebunden Gesellschaftliche Lobby fehlt
14 8. Einbindung der Vereine/Nutzer in Betreiberkonzepte Einbindung Vereine/Nutzer in Betreiberkonzepte Aufgabenwahrnehmung im Verein von Freiwilligkeit abhängig Komplexe Betriebe brauchen Fachkompetenz Erfüllung Verkehrssicherungspflicht Rechtliche Risikoabsicherung Wirtschaftliches Risiko Steuerliche Situation Beteiligung verlangt nach Qualifikation
15 Angebot DLRG Die DLRG verweigert sich nicht und ist zur Unterstützung bereit, wenn es darum geht, den Bäderbedarf objektiv zu ermitteln, nach konstruktiven Wegen zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit, insbesondere der Senkung der Betriebskosten zu suchen, aktive Mitarbeit beim Betrieb von Schwimmbädern einzubringen (z.b. Übernahme von Wasseraufsicht oder der Verantwortungsübernahme bei geschlossenen Nutzergruppen) sowie - ggf. - als letzte Lösung nach alternativen Betreibermodellen zu suchen.
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