Baukonjunktur in Deutschland: Zuversicht bestimmt die Lage

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1 D F ISSN Nr. 2 Mai 2013, 42. Jahrgang Baukonjunktur in Deutschland: Zuversicht bestimmt die Lage Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer Statement des Präsidenten des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer anlässlich der Pressekonferenz zur Eröffnung der bauma: HDB Die Stimmung der deutschen Bauindustrie ist Anfang 2013 von Zuversicht geprägt, denn das deutsche Bauhauptgewerbe ist mit dem höchsten Auftragsbestand seit 1999 in das neue Baujahr gestartet. Zwar wurde die Produktion vor allem im Tiefbau im ersten Quartal durch schlechte Witterungsbedingungen behindert, ich bin aber sicher, dass wir die ausgefallene Produktion bis zum Endes des Sommers aufholen werden. Für das laufende Jahr erwarten wir für alle Bausparten einen Umsatzzuwachs: Wie in den Vorjahren wird einmal mehr der Wohnungsbau das Zugpferd der baukonjunkturellen Entwicklung bleiben. Damit nimmt Deutschland im Euroraum weiterhin eine Sonderstellung hinsichtlich des positiven Wirtschaftswachstums und der erwarteten Zunahme der Bauinvestitionen ein. Deutsche Bauindustrie punktet mit Qualität und Zuverlässigkeit auf den Auslandsmärkten Die deutsche Bauindustrie ist international höchst wettbewerbsfähig. Dies beruht vor allem auf den drei Säulen hervorragende technische Kompetenz, hohe Qualität von Projektmanagement und Bauausführung sowie Termintreue und Zuverlässigkeit. Die deutschen Bauindustrieunternehmen, die ihr Geschäft im Ausland zu 96 Prozent über ihre jeweiligen Tochter- und Beteiligungsgesellschaften abwickeln, realisieren dabei komplexe Infrastrukturvorhaben im Verkehrsbereich, also Straßen, Brücken, Flughäfen, sind im Spezialtiefbau tätig, bringen hohe Managementkompetenz bei PPP-Betreiberprojekten ein, sind im industriellen Dienstleistungsgeschäft tätig und engagieren sich im Bereich des nachhaltigen und umweltfreundlichen Bauens. Deutsche Bauindustrie weltweit präsent Die deutsche Bauindustrie ist derzeit auf fünf Kontinenten präsent: Sie hält 2011 nach Erhebung der Engineering News Record (ENR) einen Marktanteil von rund neun Prozent. Das entspricht einem Rekordwert von rund 29,5 Mrd. Euro an internationaler Bauleistung. Der Auftragseingang sank 2011 zwar auf knapp 28 Mrd. Euro, dem immerhin noch drittgrößten Wert in der Auslandsbaustatistik; der Rückgang war aber im Wesentlichen auf Einbußen beim Tochter- und Beteiligungsgeschäft zurückzuführen. Deutsche Bauindustrie trotzt schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen Die Rahmenbedingungen für das internationale Baugeschäft waren in den vergangenen Jahren eher ungünstig. Die globale Finanzmarktkrise und die Schuldenproblematik im Euroraum haben zu einer Abschwächung des weltwirtschaftlichen Wachstums geführt, die sowohl Industrie- als auch Schwellenländer erfasst hatte. Nach einem schwierigen Jahr 2012 erwarten die Wirtschaftsforschungsinstitute für 2013 wieder ein Anziehen der Weltkonjunktur mit einem Anstieg von 3,4 Prozent. Für 2014 prognostizieren sie eine Zunahme des globalen Bruttoinlandsprodukts um 4 Prozent. Ausgangspunkt für die Trendwende werden erneut die Schwellenländer sein, die bereits in den vergangenen Jahren zweistellige Wachstumsraten aufwiesen und damit Treiber der Entwicklung waren. Vor diesem Hintergrund erwarten wir auch für die deutsche Bauindustrie einen weiteren Anstieg des Auslandsgeschäfts. Weitere Themen dieser Ausgabe: Eine Million neue Wohnungen bis 2016 Schwieriges Marktumfeld in der Baubranche Übernahme als Chance? Mitarbeiterkapitalbeteiligung mehr als nur ein Finanzierungsinstrument Wettbewerb: Auf IT gebaut Bauberufe mit Zukunft 2014 Buchtipp: Nutzerorientierte Bedarfsplanung ibr Mai

2 Inhalt Titelthema 1 2 Baukonjunktur in Deutschland: Zuversicht bestimmt die Lage Baumarkt Deutschland 3 6 Bauhauptgewerbe im Februar 2013 Die Bauunternehmen trotzen dem Winter 3 Eine Million neue Wohnungen bis KonjunkturKommentar 6 8 Anhaltend kräftiger Anstieg der Baukosten für neue Wohngebäude und Wohnungen Baumanagement 9 16 Schwieriges Marktumfeld in der Baubranche Übernahme als Chance? 9 10 Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit bei der Durchführung von Baumaßnahmen Die digitale Bauakte in der Praxis Aus- und Weiterbildung 17 Fachkräftesicherung in der Bauwirtschaft Mentoren für Azubis in Bauberufen Aus der Arbeit der RG-Bau Mitarbeiterkapitalbeteiligung mehr als nur ein Finanzierungsinstrument Informationsreise Gebäudeenergieeffizienz bei öffentlichen Gebäuden Wettbewerb Auf IT gebaut Bauberufe mit Zukunft Informationsveranstaltung Altersgerechter Wohnungsbau Schweden 26 Aus Verbänden und Institutionen Expertengruppe entwickelt Handbuch für Großprojekte 27 Bündnis in der Bauwirtschaft beschlossen Wirksame Kommunikation hilft, Gefahrstoffe sicherer zu verarbeiten ARGE Baurecht: Bauen im Ausland eine Chance für deutsche Unternehmen 30 Messen und Veranstaltungen ISH beweist eindrucksvoll ihre Stellung als Weltleitmesse Internationale Passivhaustagung 32 bauma 2013: gigantisch, begeisternd, geliebt 33 Buchtipps Baustatistisches Jahrbuch Nutzerorientierte Bedarfsplanung Prozessqualität für nachhaltige Gebäude 34 Das energieeffiziente Frankfurt 35 Veranstaltungen und Impressum 36 Perspektiven des Auslandsbaus bei weltweitem Wirtschaftswachstum ausgezeichnet Heute hat laut Forschungsinstitut Oxford Economics der weltweite Baumarkt ein Volumen von 7,5 Billionen Dollar mit einem Anteil von 13,4 Prozent am Welt- Bruttoinlandsprodukt. Ökonomen gehen davon aus, dass der Baumarkt bis 2020 um 70 Prozent auf 12,7 Billionen Dollar steigen wird und damit einen Anteil von 14,6 Prozent am internationalen Bruttoinlandsprodukt erreichen wird. Dabei ergeben sich sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenländern gute bis sehr gute Marktchancen. [ ] Geschlossene Märkte, Bürokratie und politische Instabilität sind die größten Hürden der Bautätigkeit Deutsche Bauindustrieunternehmen sehen sich jedoch insbesondere in den Schwellenländern zahlreichen Hürden gegenüber: In China fehlt es in vielen Themen an Berechenbarkeit der Politik; es gibt keinen geregelten Marktzugang für ausländische Bauunternehmen. Im Jahr 2001 hat China seinen Markt für ausländische Bauunternehmen geschlossen und ein nationales Qualifizierungssystem eingeführt, das ausländische Bauunternehmen de facto diskriminiert. Verhandlungen über einen Beitritt Chinas zum Beschaffungsabkommen der World Trade Organisation (WTO) verlaufen seit zehn Jahren erfolglos. Auf der anderen Seite versuchen die Chinesen jetzt auch in Europa Fuß zu fassen, nachdem sie den afrikanischen Baumarkt bereits dominieren. Zwar ist der Versuch eines Konzerns, ein Straßenbauprojekt in Polen zu übernehmen, gescheitert; wir müssen jedoch davon ausgehen, dass erneut chinesische Bauunternehmen auf dem EU- Markt tätig werden wollen. Auftragseingang Bauleistung Australien 53,0 % 55,0 % Nordamerika 26,0 % 23,0 % Europa 12,5 % 14,5 % Asien 4,0 % 4,5 % Afrika 2,5 % 1,5 % Lateinamerika 2,0 % 1,5 % Die Anteile der deutschen Bauwirtschaft im Jahr 2011 Darüber hinaus sehen sich deutsche Bauunternehmen in Indien einer überforderten Verwaltung und einer überbordenden Bürokratie ausgesetzt. In Nordafrika leiden Investitionen in die Infrastruktur unter den politischen Umbrüchen. In Russland gibt es erhebliche Schwankungen in den Investitionsschwerpunkten sowie administrative Verzögerungen bei Genehmigungen. Instrumente der Außenwirtschaftspolitik neu justieren Vor dem Hintergrund der zum Teil schwierigen Rahmenbedingungen müssen die Instrumente der Außenwirtschaftspolitik neu justiert werden. Dazu gehört vor allem die Modernisierung des deutschen Exportkreditversicherungssystems. Hier wünschen wir uns mehr Flexibilität bei der Vergabe von Hermes-Deckungen an Tochter- und Beteiligungsgesellschaften und aufgrund des lokalen Charakters des Baugeschäfts die Einbeziehung örtlicher Kosten sowie den Abbau von Wettbewerbsverzerrungen unter den Exportfinanzierern und Exportkreditversicherern innerhalb und außerhalb der OECD, z. B. im Bereich der Umwelt-, Ethik- und Sozialstandards. Der Hauptverband der Bauindustrie begrüßt es, dass im Rahmen der deutschen Entwicklungsfinanzierung Nachhaltigkeits- und Qualitätskriterien bei Beschaffungen für große Bauvorhaben stärker berücksichtigt werden sollen. Dadurch wird ein fairer internationaler Wettbewerb hergestellt. Insgesamt kann festgestellt werden, dass die weltweite Bauwirtschaft noch über viele Jahre eine in der Summe positive Entwicklung vor sich hat. Die deutsche Bauindustrie wird sich engagieren, hier weiter eine überzeugende Rolle zu spielen. Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V. Kurfürstenstraße Berlin Tel.: (030) Fax: (030) info@bauindustrie.de 2 ibr Mai

3 Baumarkt Deutschland Bauhauptgewerbe im Februar 2013: Die Bauunternehmen trotzen dem Winter: Umsatz steigt um 3 %. Auftragsein gänge auf gutem Vorjahresniveau. Rainer Sturm/Pixelio.de Nach einem Kaltstart ins Jahr 2013 mit einem Umsatzeinbruch im Januar haben die Bauunternehmen im Februar dem Winter getrotzt: Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie in der neuesten Ausgabe seines Aktuellen Zahlenbildes mitteilt, lag der Umsatz im Bauhauptgewerbe im Februar um nominal 3,0 % über dem Niveau des entsprechenden Vorjahresmonats. Dies konnte den witterungsbedingten Einbruch im Januar aber nicht ausgleichen: Für den Zeitraum Januar bis Februar dieses Jahres ergibt sich ein Umsatzminus von 3,9 %. Der Hauptverband geht aber davon aus, dass die Bauunternehmen diesen Rückgang angesichts der guten Auftragslage im Jahresverlauf noch ausgleichen können. Dafür spricht nicht nur die Entwicklung der Auftragseingänge im vergangenen Jahr, sondern auch der solide Start in das laufende Jahr: Der Auftragseingang hielt im Februar mit einem nominalen Minus von 0,1 % das hohe Vorjahresniveau (real: 1,8 %). Für die ersten zwei Monate ergibt sich ein Orderplus von nominal 0,5 % (real: 1,5 %). Die gute baukonjunkturelle Entwicklung im Februar ist ausschließlich auf den Wirtschaftsbau zurückzuführen die Verunsicherung im Januar mit einem Orderrückgang scheint nur vorübergehend gewesen zu sein: Die Baubetriebe wiesen für den gewerblichen Bau beim baugewerblichen Umsatz (+9,0 %) und beim Auftragseingang (+2,5 %) ein Plus aus (Jan.-Feb.: 0,3 % bzw. 1,5 %). Demgegenüber hat der Wohnungsbau etwas an Schwung verloren: Der Umsatz sank im Februar um 0,8 %, der Auftragseingang sogar um 5,1 % (Jan.- Feb.: 4,8 % bzw. 1,3 %). Nach einem starken Auftragsplus im Januar hat sich die Öffentliche Hand im Februar mit Aufträgen zurückgehalten: Die Baube- triebe meldeten für den Öffentlichen Bau einen Rückgang des Auftragseingangs von 0,5 %, die Umsätze sanken um 1,0 % (Jan.-Feb.: +4,2 % bzw. 8,6 %). Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V. Kurfürstenstraße Berlin Tel.: (030) Internet: ibr Mai

4 Eine Million neue Wohnungen bis 2016 Jüngster Aufwärtstrend des Wohnungsbaus setzt sich laut Studie von ifo-experten in den kommenden Jahren mit abgeschwächter Dynamik fort; stabile Wohnbaukonjunktur auch über 2016 hinaus zu erwarten. Zahl fertiggestellter Wohnungen steigt im Zeitraum 2012 bis 2016 jährlich im Schnitt um knapp sieben Prozent. Dies sorgt für Entspannung an den teilweise überhitzten Wohnungsmärkten. Regionale Unterschiede bei den Baufertigstellungen: Ostdeutschland holt Baden-Württemberg ein, Bayern bleibt Spitze. Begünstigende Rahmenbedingungen bleiben dennoch unverzichtbar. Mieten und Kaufpreise steigen und steigen und das Thema Wohnen ist in aller Munde. Doch die aktuelle Diskussion leidet unter dem Mangel an verlässlichen Marktdaten. Im Auftrag der Wüstenrot Bausparkasse haben daher Bauexperten des ifo-instituts, Erich Gluch und Ludwig Dorffmeister, eine aktuelle Wohnungsbauprognose bis zum Jahr 2016 erstellt. Deren wichtigstes Ergebnis: Nach langen Jahren schwacher Wohnbautätigkeit befindet sich der Wohnungsbau in Deutschland in einem kräftigen Aufschwung, der bis über das Jahr 2016 hinausreichen und die vom Nachfrageüberhang bestimmte Lage in manchen Regionen entspannen wird. genüber dem Tiefpunkt 2009 mit knapp Einheiten steigert sich die Zahl der Fertigstellungen in sieben Jahren um Einheiten. Entspannung an den Wohnungsmärkten in Sicht Rechnet man zu der Zahl der Fertigstellungen in neuen Wohngebäuden noch die Zahl der fertig gestellten Wohnungen in neu errichteten Nichtwohngebäuden und in bestehenden Gebäuden hinzu, so prognostizieren die ifo-experten, ergibt sich für das Jahr 2016 eine Fertigstellungszahl von rund Wohnungen. Im Zeitraum bis 2016 ist insgesamt mit der Errichtung von rund einer Million neuer Wohnungen zu rechnen. Dazu Bernd Hertweck, Vorstand der Wüstenrot Bausparkasse: Bei dieser Größenordnung ist in den kommenden Jahren mit einer deutlichen Entspannung an den Wohnungsmärkten zu rechnen. Die rund eine Million neue Wohneinheiten sind somit eine positive Nachricht für Mieter und Käufer, die in einigen Regionen schon seit längerem ausgeprägte Knappheitspreise bezahlen müssen. Mehrfamilienhäuser mit stärkstem Zuwachs Besonders interessant ist die Prognose in Bezug auf die Errichtung von Mehrfamilienhäusern, für die die größte relative Zunahme erwartet wird. Mit rund Fertigstellungen wird der Neubau 2016 um 65 Prozent höher liegen als 2011 und spürbar zur Entlastung des Marktes beitragen. Denn unabhängig davon, ob es sich dabei um für breite Schichten bezahlbare Mietwohnungen handelt oder um hochpreisige Eigentumswohnungen in großstädti- Wüstenrot Bausparkasse AG, 2013 Die Erholung des deutschen Wohnungsbaus, die seit 2010 zu beobachten ist, wird sich nach Prognose der ifo-experten in den nächsten vier Jahren fortsetzen. Die hohe Wachstumsdynamik von 2011 und 2012 mit zweistelligen Steigerungsraten bei den Wohnungsfertigstellungen in neu errichteten Wohngebäuden wie auch bei den Wohnungsfertigstellungen insgesamt schwächt sich dabei allerdings leicht auf durchschnittlich knapp sieben Prozent im Zeitraum 2012 bis 2016 ab. Mit einer für 2016 prognostizierten Fertigstellungszahl von rund Wohnungen in neu errichteten Wohngebäuden wird wieder ein Niveau erreicht, wie es zuletzt in den Jahren 2002 bis 2004 bestand. Ge- 4 ibr Mai

5 schen Toplagen die damit einhergehende Angebotsausweitung wird auf direktem oder indirektem Wege, über sog. Sickereffekte, zu einer Entspannung der Mietwohnungsmärkte führen. Die größten absoluten Steigerungen werden jedoch die Wohnungsfertigstellungen in neu errichteten 1- und 2-Familienhäusern aufweisen: Mit rund fertig gestellten Wohnungen im Jahr 2016 wird das Ergebnis des Jahres 2011 um Einheiten übertroffen. Dies entspricht einer Zunahme um 44 Prozent. Wüstenrot Bausparkasse AG, 2013 Schaffe, schaffe, Häusle bauen: Der Osten holt Baden-Württemberg ein Nach den Vorhersagen der ifo-experten dürfte das deutlich erhöhte Angebot neuer Wohnungen überwiegend dort realisiert werden, wo die Engpässe heute bereits am deutlichsten spürbar sind. Die Gefahr, dass am Bedarf vorbeigebaut wird, wie es teilweise im abschreibungsbedingten Boom der 90er-Jahre geschah, dürfte in den kommenden Jahren kaum bestehen. Die Wohnungsbaustudie unterteilt Deutschland diesbezüglich in sechs Großregionen: die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, sowie die Regionen Mitte (Hessen, Rheinland- Pfalz, Saarland), Nord (Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen) sowie Ost, die alle östlichen Bundesländer und Berlin umfasst. Für alle Großregionen sagen die ifo-experten einen Aufwärtstrend bei den Wohnungsfertigstellungen voraus. Allerdings mit unterschiedlicher Dynamik. Die größte relative Steigerung bei den Baufertigstellungszahlen in neu errichteten Wohngebäuden wird für die Großregion Ostdeutschland prognostiziert: Hier sollten im Jahr 2016 etwa 75 Prozent mehr Wohnungen erstellt werden als Hier wirkt sich in erster Linie der Nachfragesog des Großraums Berlin aus. Mit dann knapp Wohnungsfertigstellungen wird Ostdeutschland 2016 zu Baden-Württemberg aufschließen. Letztmalig wurden 2004 in Ostdeutschland mehr Wohnungen fertiggestellt als im Land der Häuslebauer. und Bayern bleibt Spitze Die meisten Wohnungsfertigstellungen erfolgen jedoch seit 2011 im Bundesland Bayern, nachdem zuvor im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW die größte Anzahl an Wohnungen errichtet wurde. Diese Spitzenposition dürfte der Freistaat über den gesamten Prognosezeitraum behalten und 2016 rund Wohnungsfertigstellungen erreichen (NRW 2016: rund ). In Bayern wird damit für 2016 mit 4,2 fertig gestellten Wohnungen je Einwohnern auch relativ zur Bevölkerung der Spitzenwert erreicht. In diesem Vergleich wird Ostdeutschland trotz der hohen Zunahme mit 2,3 fertig gestellten Wohnungen je Einwohner die geringste Fertigstellungsrate aller Großregionen aufweisen. Begünstigende Rahmenbedingungen bleiben unverzichtbar So positiv die Prognosen der ifo-bauexperten für die angespannten regionalen Wohnungsmärkte auch sein mögen: Anlass zu ungetrübtem Optimismus bieten die Schätzungen nach Ansicht von Wüstenrot nicht. Bernd Hertweck: Die Aufwärtsentwicklung am Wohnungsmarkt wird derzeit auch durch eine beinahe einmalige Konstellation begünstigt. Sie besteht in einer hohen Wohnungsnachfrage unter anderem bedingt durch eine erhöhte Zuwanderung und die stabile Beschäftigungsentwicklung die auf ein gestiegenes Anlegerinteresse an Immobilien trifft. Die Flucht der Anleger in Sachwerte ist wiederum getrieben durch deren Verunsicherung vor dem Hintergrund der Euro- und Staatsschuldenkrise. In diesem Zusammenhang führt die Politik der EZB noch zu einem historisch niedrigen Hypothekenzinsniveau. Doch diese ideale Konstellation wird nicht auf ewig bestehen. Daher ist es nach Auffassung von Wüstenrot wichtig, auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene an Fördermaßnahmen für den Wohnungsbau und das Immobiliensparen festzuhalten und sie weiterzuentwickeln. Dazu zählt der Fortbestand der Wohnungsbauprämie ebenso wie der erfolgreich eingeführte Wohnriester, dessen gesetzliche Regelungen derzeit weiter verbessert werden und von dem ein längerfristiger, nachhaltiger Beitrag für die Wohnungsbaukonjunktur zu erwarten ibr Mai

6 ist. Im Kontext nachgefragter städtischer Lagen sind außerdem die Kommunen gefordert, durch eine aktive Städtebaupolitik den knappheitsbedingt steigenden Preisen möglichst entgegenzuwirken. Um unter den gegebenen Rahmenbedingungen auch einkommensschwächeren Familien die Eigentumsbildung in der Stadt zu ermöglichen, sollte auf Landes- und kommunaler Ebene wieder verstärkt über geeignete Fördermodelle, wie z. B. die preisvergünstigte Abgabe von Baulandkontingenten im Rahmen bestimmter Einkommensgrenzen, nachgedacht werden. Wohnungspolitik ist auch Sozialpolitik Hertweck weiter: Die Prognose der ifo-bauexperten zur Entwicklung des Wohnungsbaus ist eine gute Nachricht für alle Beteiligten und macht Hoffnung, dass sich die in einzelnen Regionen bzw. Ballungszentren angespannte Lage nicht noch weiter zuspitzt, sondern im Gegenteil entspannt. Dennoch bleibt nach Ansicht von Wüstenrot noch einiges zu tun. Übertriebene regulatorische Eingriffe in die Marktmechanismen wären für den Wohnungsmarkt ebenso Gift wie weitere Verschlechterungen der Rahmenbedingungen des Immobilienerwerbs oder ein Zurückfahren der staatlichen Förderung. Ganz im Gegenteil: Zur Verstetigung einer ausreichenden Wohnraumversorgung braucht es dauerhaft stabile und unterstützende Rahmenbedingungen. Denn Wohnungspolitik ist, insbesondere vor dem aktuellen Hintergrund, immer auch Sozialpolitik. Jeder staatliche Euro, der die eigentumsbasierte Wohnraumversorgung und den Kapitalaufbau potenzieller Häuslebauer unterstützt, ist doppelt und dreifach gut investiert, so Hertweck. Die Studie im Umfang von 80 Seiten steht Ihnen unter der Adresse Rubrik Aktuell, kostenfrei zur Verfügung. Wüstenrot & Württembergische AG Dr. Immo Dehnert Leiter Kommunikation und Pressesprecher Gutenbergstraße Stuttgart Tel.: (0711) Internet: Konjunktur-Kommentar Anhaltend kräftiger Anstieg der Baukosten für neue Wohngebäude und Wohnungen Nach einer leichten Schwächephase werden die Bauleistungsmärkte im Verlauf von 2013 voraussichtlich wieder auf einen flotteren Expansionskurs umschalten. Im Jahresergebnis bleibt die Entwicklung aber zunächst noch verhalten. Nach der Frühjahrsprognose der Institute werden die Bauleistungen bei Neubau und Modernisierung von Wohngebäuden in diesem Jahr um etwas über 1 % (nach knapp +1 und fast +6½ %) ansteigen; der Nichtwohnbau legt wieder zu (rund +1 nach etwa 4½ und +5 %). Die Wohnungsfertigstellungen insgesamt, also aus Neubau und Bestandsveränderungen, könnten über WE erreichen (nach und WE; ifo Prognose). Quelle: Statistisches Bundesamt, Bauen und Wohnen Baukosten, Lange Reihen 2011; Schätzung und Prognose des Autors. Auch die Immobilienumsätze werden wohl weiter ansteigen; das Transaktionsvolumen mit Wohnimmobilien laut Gewos wird auf über 133 Mrd. klettern (nach rund 122 und fast 102 Mrd. ; etwa +9½ nach +20 und +14 %). Abb. 1: Baukosten a) von neuen Wohngebäuden in Deutschland: insgesamt und nach Gebäudearten umbauter Raum b) 6 ibr Mai

7 Es wäre ohne Beispiel, wenn diese Entwicklung sich nicht in massiven Preissteigerungen niederschlagen würde. Tatsächlich ist laut Statistischem Bundesamt der Preisindex für Bauleistungen am Bauwerk bereits 2012 auf über 120 IP (= Indexpunkte; Index mit 2005 = 100; 2011: 117 IP; 2010: knapp 114 IP) und seitdem weiter geklettert; der Häuserpreisindex für neu erstellte Wohnimmobilien erreichte 2011 (letztverfügbarer Wert) über 105 IP (2010 = 100) und dürfte derzeit noch höher liegen; dies gilt auch für den Preisindex für Bauland (mit 2005 = 100 für 2011: 106 IP). Weitere informative, aber nicht unproblematische Daten zum Thema liefert die amtliche Bautätigkeitsstatistik mit Angaben zu den Veranschlagten Baukosten. Probleme ergeben sich insbesondere daraus, dass die erfassten Werte auf Eigenangaben der Bauherren bzw. Architekten zum Zeitpunkt des Antrags auf Baugenehmigung beruhen, weshalb sie einen doppelten systematischen Bias nach unten aufweisen dürften; außerdem kann nicht für Strukturverschiebungen nach Regionen, Bauherrenkategorien usw. kontrolliert werden (aber dies gilt für alle Durchschnittswerte). Nach etlichen stabilen Jahren geraten die Baukosten wieder ins Galoppieren Im vereinten Deutschland waren die durchschnittlichen Veranschlagten Baukosten (Angaben nach DIN 276) für neu errichtete Wohngebäude nach 1991 zunächst steil angestiegen: Pro Kubikmeter umbauter Raum wurden im Basisjahr rund 188 aufgewandt, 1996 waren es bereits 229 ; der Index mit der Basis 1991 = 100 war auf fast 122 IP geklettert (Abb. 1). Die anschließende Stabilisierungsphase hielt bis ungefähr zur Mitte der folgenden Dekade an (2005: rund 120 IP; 2006: etwas über 121 IP), aber dann setzte erneut ein Baukostenanstieg ein, der bis 2011 auf fast 138 IP geführt hat und seitdem wohl kaum gebremst angehalten hat. Die Differenzierung nach Gebäudearten zeigt bis 1995 fast keine und danach nur kleine Unterschiede in den Werten bzw. in den Index-Verlaufskurven: Die Veranschlagten Baukosten bei neuen Eigenheimen (genehmigte Ein- und Zweifamiliengebäude) lagen 1991 bei rund 184 pro Kubikmeter umbauter Raum; sie waren bis 1996 auf 227 /m 3 gestiegen und dann bis 2006 ziemlich konstant Abb. 2: Baukosten a) pro Wohnung in neuen Wohngebäuden b) in Deutschland nach Gebäudearten geblieben; der danach einsetzende Anstieg führte bis 2011 auf etwa 256 /m 3 und seitdem wohl weiter nach oben. Der Indexwert dürfte 2013 bei nahezu 146 IP liegen. Insgesamt nur wenig flacher verlief die Entwicklung im Geschosswohnungsbau (neue Wohngebäude mit 3 oder mehr Wohnungen): Vom Ausgangswert (1991: rund 192 /m 3 ) ging es bis 1996 bis auf 232 /m 3 nach oben, aber auf diesem Niveau trat danach zunächst Stagnation ein, die aber anschließend ebenfalls von einer Aufwärtsentwicklung abgelöst wurde (2011: 263 /m 3 ; Indexwert 2011: rund 142½ IP). Durchschnittliche Baukosten pro Einfamilienhaus knacken die Marke Natürlich hätte ein Standard-Bauherr die Möglichkeit (gehabt), auf einen starken Anstieg der Preise bzw. Kosten pro Einheit ( /m 2 oder /m 3 ) mit einer Mengenreduktion normal zu reagieren, also Wohnfläche oder Raumhöhe nach unten anzupassen. Die Statistik zeigt, dass hiervon allenfalls ansatzweise oder zeitverzögert Gebrauch gemacht wurde: Die durchschnittlichen Baukosten pro Wohnung (Basiswert für 1991: über ) sind über alle Gebäudetypen hinweg bis 2003 (fast oder nahezu +49 % in zwölf Jahren) permanent, wenngleich mit variablem Tempo gestiegen. Danach kam es zu einer vier Jahre anhaltenden Abschwächung (2007: knapp ), aber mittlerweile ist für eine Durchschnittswohnung längst wieder ein wesentlich höherer Aufwand erforderlich (2011: fast ). Naturgemäß sind die Durchschnittswerte je nach Gebäudetyp unterschiedlich hoch (Abb. 2). Waren für die Errichtung eines durchschnittliches Einfamilienhauses 1991 lediglich knapp aufzuwenden, so lag der Vergleichswert 1995 bereits bei nahezu ; es folgten elf Jahre mit niedrigeren, aber bald wieder anziehenden Werten (Tiefpunkt 1999: über ), und 2011 waren pro Wohnung bereits mehr als an (genehmigten) Baukosten aufzubringen. Bei den neu errichteten Zweifamilienhäusern (1991: über pro Wohnung) ist die auf den Anstieg (bis 1996 auf über ) folgende Abschwächung Mitte der 1990er Jahre nur mit der Lupe zu erkennen; seitdem und bis zuletzt bestimmten auch bei diesem Gebäudetyp steigende Baukosten das Geschehen (2011: mehr als ) und ein Ende ist nicht in Sicht. Im Geschosswohnungsbau (Wohngebäude mit 3 oder mehr Wohnungen) war seit 1991 (über pro Wohnung) und bis eine Quelle: Statistisches Bundesamt, Bauen und Wohnen Baukosten, Lange Reihen 2011; Schätzung und Prognose des Autors. ibr Mai

8 2003 ein durchgängiger, aber leicht schwankender Anstieg der Baukosten zu beobachten (2003: rund ); der zweimalige moderate Rückgang war bald wieder ausgeglichen; bereits 2007 wurde die er Marke überschritten und bis 2011 und darüber hinaus waren bzw. sind Jahr für Jahr höhere Baukosten zu veranschlagen (2011: fast ). Heterogene Baukostenentwicklung bei Nichtwohngebäuden Im Untersuchungszeitraum lagen die Veranschlagten Baukosten bei Genehmigung im Gesamtdurchschnitt sämtlicher Nichtwohngebäude (1991: rund 116 bzw. 2011: etwa 111 pro Kubikmeter umbauter Raum) deutlich unter denen für Wohngebäude. Angesichts der enormen Vielfalt dieser Gebäude kann es allerdings nicht überraschen, dass die Indikatorwerte eine enorm große Spannweite aufweisen: Zwischen den niedrigsten Werten für Handels- und Lagergebäude (1991: rund 81 /m 3 ; 2011: nur etwa 72 /m 3 ) und den Spitzenwerten bei den Anstaltsgebäuden (1991: rund 323 /m 3 ; 2011: bloß etwa 317 /m 3 ) liegen doch ziemliche Welten. Nicht nur Niveauunterschiede sind zu konstatieren, auch die Entwicklung der Baukosten ist hochgradig unterschiedlich verlaufen. Die Indexdarstellung (1991=100; Abb. 3) verdeutlicht, dass außer Hotels und Gaststätten (2011: 150 IP) auch Büro- und Verwaltungsgebäude (2011: knapp 140 IP) deutlich höhere Baukosten pro Kubikmeter erfordert haben; wesentlich moderater ist der Kostenanstieg bei Fabrik- und Werkstattgebäuden verlaufen (2011: über 109 IP), und bei Handels- und Lagergebäuden wird das Ausgangsniveau anhaltend unterschritten (2011: rund 89 IP). Ratchet-Effekt hält die Baukosten bei Wohngebäuden auf hohem Niveau In grauer Vorzeit mögen Politiker oder Experten der Vorstellung verfallen sein, dass flächen- und kostensparendes Bauen zu einer Dämpfung oder sogar Umkehrung des Kostenanstiegs bei Wohngebäuden führen könnte. Der Blick auf die von der Statistik beleuchtete Realität zeigt, dass davon aufs Ganze gesehen nur wenig zu erkennen ist; allenfalls vorübergehende Erfolge lassen sich mit den vielfältigen, stark Abb. 3: Baukosten a) von neuen Nichtwohngebäuden in Deutschland: insgesamt und für ausgewählte Gebäudekategorien umbauter Raum b) promoteten Bemühungen verknüpfen. Offensichtlich ist im Durchschnitt aller Bauherren, seien es Selbstnutzer oder Kapitalanleger, die Zahlungsbereitschaft vorhanden, bei der oftmals erst- oder sogar einmaligen Investition in ein neues Wohngebäude nicht am vermeintlich falschen Ende der Baukosten zu sparen. Derzeit stützen extrem niedrige Zinsen und real häufig sogar negative Alternativrenditen die Nachfrage nach Wohnimmobilien. Der Preisauftrieb wird deshalb wohl noch einige Zeit anhalten, aber wenn er irgendwann ausläuft, wird es zwar (hoffentlich nicht allzu heftige) Anpassungsreaktionen, erfahrungsgemäß wegen eines wirkungsvollen Ratchet- oder Sperrklinken-Effekts aber langfristig keinen Niveauabsturz geben. Dr. Volker Rußig (Starnberg) RKW Kompetenzzentrum, RG-Bau Düsseldorfer Straße 40 A Eschborn In Zusammenarbeit mit dem ifo Institut Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V. Quelle: Statistisches Bundesamt, Bauen und Wohnen Baukosten, Lange Reihen 2011; Schätzung und Prognose des Autors. 8 ibr Mai

9 Baumanagement Schwieriges Marktumfeld in der Baubranche Übernahme als Chance? Die deutsche Bauwirtschaft ist geprägt von zahlreichen mittelständischen Unternehmen, die überwiegend regionale Märkte bedienen. Großunternehmen verfügen nur über einen vergleichsweise geringen Marktanteil. So finden sich in der Rangliste der 20 größten europäischen Bauunternehmen lediglich zwei deutsche Vertreter, während fünf französische Konzerne und sieben spanische Unternehmen in der Liste vertreten sind 1. Raum für eine Konsolidierung der deutschen Baubranche ist also genügend vorhanden. Unternehmen, die in den letzten Jahren ein solides Eigenkapitalpolster gesammelt haben, haben daher Gelegenheiten, im Wege der Übernahme eines Wettbewerbers zu wachsen oder Zugang zu wichtigem Know-how oder fähigen Mitarbeitern zu erlangen. Während die Wirtschaftslage der Baubranche zur Zeit als solide bezeichnet werden kann, richten skeptische Naturen ihren Blick auf den Umsatzrückgang beim öffentlichen Bau und fragen sich, ob sich die Konjunktur im Wirtschaftsbau auch dann fortsetzen wird, wenn sich die Euro-Krise auch in der Realwirtschaft niederschlagen sollte. Dies könnte schwächer aufgestellte Unternehmen in eine Schieflage bringen. Hinzukommt, dass die Renditen für die Bauunternehmen häufig gering ausfallen, so dass häufig in nicht ausreichendem Umfang Vorsorge getroffen werden kann. Mit einer solchen Unternehmenskrise kann aber auch die Chance verbunden sein, das Unternehmen mit einem starken Partner fortzuführen. Für den Käufer ist in einem solchen Fall von Vorteil, dass die Preisvorstellungen der Verkäuferseite in Krisenzeiten regelmäßig verhaltener ausfallen. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über wichtige Aspekte einer solchen Transaktion. 1 Übersichten zu Die größten Bauunternehmen in Deutschland und Die größten Unternehmen Europas, Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V., Share Deal Ist ein lohnendes Ziel gefunden, ist zunächst zu überlegen, ob die Vermögensgegenstände des Zielunternehmens erworben werden sollen (sog. Asset Deal) oder die Gesellschaft, die den Geschäftsbetrieb betreibt und Inhaber der damit verbundenen Rechte und Pflichten ist, wie etwa der Vertragsverhältnisse und der Arbeitsverträge (sog. Share Deal). Die Entscheidung hängt im Wesentlichen von zwei Erwägungen ab. Zum einen ist für die Gestaltung maßgeblich, wie das mit dem Unternehmenskauf verbundene Risiko eingeschätzt wird. Der Erwerber einer Gesellschaft erwirbt (mittelbar) auch alle Verbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse. Ein Share Deal wird daher nur in Betracht kommen, wenn die Passivseite der Bilanz des Zielunternehmens mit hinreichender Sicherheit bekannt ist und die Due Diligence-Prüfung ergibt, dass die Zielgesellschaft trotz dieser Verbindlichkeiten existenzfähig ist. Zum anderen kommt es darauf an, an welchen Vermögensgegenständen und Verträgen der Erwerber interessiert ist. So ist ein Share Deal vorzugswürdig, wenn der Erwerber die Projekte des Zielunternehmens weiterführen möchte. Dann bleiben die Vertragsverhältnisse des Zielunternehmens unverändert bestehen und es muss nicht mit jedem Vertragspartner darüber verhandelt werden, ob und zu welchen Bedingungen der Erwerber die Verträge fortführen kann. Bei einem Asset Deal könnten die Vertragspartner des Zielunternehmens hingegen die Gelegenheit zur Nachverhandlung ihrer Verträge nutzen, da sie der Fortführung ihrer Verträge durch den Erwerber zustimmen müssen. Diese Gelegenheit besteht beim Share Deal nur, wenn die Vertragspartner der Zielgesellschaft dies vertraglich besonders vereinbart haben (sog. Changeof-Control-Klauseln). Dies kommt nach unserer Erfahrung bei Generalunternehmerverträgen in der Bauwirtschaft allerdings nicht häufig vor. Due Diligence Vor dem Erwerb eines Unternehmens sind die rechtlichen und tatsächlichen Verhältnisse des Zielunternehmens einer sorgfältigen Prüfung zu unterziehen. Die Interessenlage ist klar: Niemand möchte ein Unternehmen kaufen, über dessen Finanz- und Ertragslage keine hinreichende Sicherheit besteht. Trotzdem kommt es immer wieder zu Fällen, in welchen etwa wegen einer vermeintlich besonders günstigen Gelegenheit auf diese sog. Due Diligence verzichtet wird. Eine solche Vorgehensweise kann die persönliche Haftung der Mitglieder der Geschäftsführung des Erwerbers für alle Schäden aus der Transaktion begründen. Dies gilt natürlich umso mehr, wenn bereits bekannt ist, dass es sich bei dem Zielunternehmen um ein Unternehmen in der Krise handelt. Bei einem Bauunternehmen wird ein wesentlicher Aspekt der Due Diligence die Frage betreffen, wie lukrativ oder risikoreich die von dem Zielunternehmen akquirierten Projekte sind. Aus rechtlicher Sicht ist hier zu prüfen, welche Risiken das Zielunternehmen in den Generalunternehmerverträgen übernommen hat und ob das Zusammenspiel mit den Nachunternehmerverträgen interessengerecht ist. Richten sich die wichtigsten Generalunternehmerverträge nach VOB/B, oder hat das Zielunternehmen umfangreiche und insbesondere ungewöhnliche Risiken übernommen? Hier wird sich eine zuverlässige Risikoeinschätzung nur durch die Abstimmung der rechtlichen mit der kaufmännischen und technischen Due Diligence ergeben, denn die tatsächlichen Risiken ergeben sich nur aus der Zusammenschau des Vertragswerks mit den technischen Beschreibungen. Ein weiterer Schwerpunkt betrifft die Rechtsstreitigkeiten des Zielunternehmens. Der Erwerber kann erwarten, dass der Veräußerer alle Rechtsstreitigkeiten mit einem Streitwert über einem bestimmten Schwellenwert offenlegt und garantiert, dass diese Liste ibr Mai

10 vollständig ist. Während es abhängig von der Zahl kaum sinnvoll sein wird, alle Rechtsstreitigkeiten einzeln einer Beurteilung zu unterziehen, geben Art und Anzahl der Rechtsstreitigkeiten Auskunft über das Risikoprofil des Zielunternehmens: Müssen viele Aktivprozesse über die Vergütung geführt werden? Werden viele Baumängel geltend gemacht? Werden Rechtsstreitigkeiten von Anfang an professionell geführt? Vertragliche Risikoabsicherung Der Unternehmenskaufvertrag zum Erwerb des Zielunternehmens sollte aus Erwerbersicht dazu dienen, die im Rahmen der Due Diligence erkannten Risiken abzusichern. Gerade die Erkenntnisse aus der Due Diligence können beispielsweise dazu führen, dass statt dem ursprünglich angedachten Share Deal ein Asset Deal durchgeführt wird. Zudem werden üblicherweise verschuldensunabhängige Garantien und Freistellungen vereinbart, die sicherstellen sollen, dass der Erwerber einen angemessenen Gegenwert für den von ihm zu zahlenden Kaufpreis erhält. Die im Rahmen der Due Diligence erkannten Projektrisiken des Zielunternehmens lassen sich indes nur schwer über Garantien absichern. Immerhin werden die Projekte in Verantwortung des Erwerbers weitergeführt, so dass der Verkäufer kaum eine Garantie für das Endergebnis eines Projekts übernehmen wird. Hier sind aber verschiedene Kompromisse denkbar. Wird das Zielunternehmen so professionell geführt, dass auch unterjährig aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertungen auf Projektebene vorliegen, kann immerhin eine Garantie hinsichtlich der Richtigkeit dieser Angaben abgegeben werden. Eine Alternative ist, dass zwar nicht das Ergebnis eines Projekts garantiert wird, aber das bisherige Projektmanagement durch den Generalunternehmer: Wurden die Projekte vor Annahme ordentlich kalkuliert? Wurden Nachträge gestellt, sobald dies möglich war? Wurden sorgfältige Nachunternehmer ausgewählt? Sind Zahlungsbürgschaften eingeholt? So kann zwar nicht ausgeschlossen werden, dass einzelne Projekte rote Zahlen schreiben, aber das Risiko für negative Überraschungen kann deutlich reduziert werden. Earn Out Eine angemessene Risikoverteilung zwischen Veräußerer und Erwerber kann auch dadurch erreicht werden, dass ein Teil des Kaufpreises nur in Abhängigkeit von der Erreichung künftiger Ziele gewährt wird. So könnte etwa darauf abgestellt werden, dass bestimmte Projekte profitabel abgeschlossen werden. Die Interessen von Verkäufer und Käufer sind hier theoretisch gleichgerichtet, da beide Parteien ein Interesse an der erfolgreichen Durchführung der Bauvorhaben haben. In der Praxis zeigt sich allerdings, dass es schwierig ist, die richtigen Abgrenzungskriterien zu finden. Diese müssen objektiv bestimmbar sein und dürfen nicht einseitig beeinflussbar sein. Verkäufer in der Krise Besonderheiten sind zu beachten, falls die Gefahr besteht, dass der Verkäufer nach Abschluss des Unternehmenskaufvertrags insolvent werden könnte. In einem solchen Fall bestehen erhebliche rechtliche Risiken für den Bestand des Unternehmenskaufvertrags. Erstens könnte der Insolvenzverwalter die Nichterfüllung des Unternehmenskaufvertrags wählen, wenn dieser noch von keiner Partei vollständig erfüllt ist. In diesem Fall kann der vertragliche Anspruch des Käufers auf die vom Verkäufer noch geschuldeten Leistungen nicht mehr durchgesetzt werden, so dass der Insolvenzverwalter beispielsweise nicht mehr zur Übertragung des Unternehmens oder zur Durchführung einer Kaufpreisanpassung verpflichtet ist. Ansprüche des Käufers aufgrund etwaiger Vorleistungen können zudem nur als Insolvenzforderung erhoben werden. Hatte der Käufer beispielsweise eine Anzahlung geleistet, wird er nur einen geringen Bruchteil dieser Zahlung als Insolvenzforderung zurückerhalten, falls der Insolvenzverwalter die Nichterfüllung des Vertrags wählt. Eine zweite Gefahr, die auch bereits vollständig erfüllte Verträge betrifft, liegt in dem Recht des Insolvenzverwalters, einen Vertrag anzufechten, wenn er sich zum Nachteil der Gläubiger des insolventen Unternehmens auswirkt. Im Fall der Insolvenzanfechtung ist der Vertrag rückabzuwickeln, indem jede Partei die empfangene Leistung an die andere Partei zurückgewährt. Da allerdings der Anspruch auf Rückgewähr des Kaufpreises in der Regel eine einfache Insolvenzforderung darstellt, wird der Käufer tatsächlich nur einen geringen Bruchteil des Kaufpreises zurückerhalten. Durch die Gestaltung des Unternehmenskaufvertrags können die genannten Risiken reduziert werden. Solche Gestaltungen sind dringend zu empfehlen, falls das realistische Risiko besteht, dass der Verkäufer nach Unterzeichnung des Unternehmenskaufvertrags insolvent werden könnte. Muss der Unternehmenskaufvertrag insolvenzsicher gemacht werden, reduziert sich die Flexibilität der Parteivereinbarungen in bestimmten Bereichen. Allerdings werden diese Nachteile regelmäßig gerne in Kauf genommen, um etwaige Insolvenzrisiken zu minimieren. Besonderheiten sind auch zu beachten, falls das Unternehmen von einem Insolvenzverwalter gekauft wird. Dieser ist gewöhnlich an einem schnellen Transaktionsabschluss interessiert. Der Insolvenzverwalter wird nicht bereit sein, Garantien abzugeben, oder diese jedenfalls auf ein Minimum beschränken. Dem steht vielfach gegenüber die Bereitschaft, die Transaktion zu einem niedrigeren Kaufpreis abzuwickeln, als dies bei einer üblichen Risikoverteilung der Fall wäre. Zusammenfassung Gelegenheit für Übernahmen bietet sich auch in der Krise von Unternehmen. Durch eine sorgfältige Due Diligence und eine angemessene Vertragsgestaltung sind die branchenspezifischen Risiken für den Käufer beherrschbar. Besonderes Augenmerk ist auf ein mögliches Insolvenzrisiko beim Verkäufer zu richten, da eine Insolvenz des Verkäufers auch für den Erwerber ein hohes Risiko bedeutet. Durch geeignete Gestaltungen des Unternehmenskaufvertrags kann dieses Risiko allerdings minimiert werden. CMS Hasche Sigle Dr. Barbara Wössner, Partnerin Dr. Jan Hansen, Senior Associate Schöttlestraße Stuttgart Tel: (0711) Fax: (0711) Barbara.Woessner@cms-hs.com Jan.Hansen@cms-hs.com 10 ibr Mai

11 Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit bei der Durchführung von Baumaßnahmen Die Aufgaben der Bauverwaltung des Bundes sind vielfältig. Diese umfassen auch sämtliche Hochbau- und Verteidigungsbaumaßnahmen des Bundes, die verschiedenen Instanzen zugewiesen sind. Hinsichtlich ihrer Zweckmäßigkeit aber auch ihrer Gestaltung werden unterschiedlichste Anforderungen an die Bauvorhaben gestellt. Wie Hochbaumaßnahmen im Allgemeinen, befinden sich auch öffentliche Hochbaumaßnahmen im Speziellen ständig im Spannungsfeld zwischen Gestaltung, öffentlicher Wahrnehmung, den Nutzeranforderungen und den mit der Maßnahme verbundenen Kosten. Hierbei stehen nicht nur die Kosten für die Erstellung und Ausstattung eines Bauwerkes im Mittelpunkt, sondern auch die Kosten während des gesamten Lebenszykluses eines Bauwerks. Dieser schließt die Planung, die Bauphase, die mitunter jahrzehntelange Nutzung und die abschließende Verwertung, wenn das Bauwerk letztendlich nicht mehr genutzt wird, ein. Hierzu bleibt anzumerken, dass gut 90 Prozent der mit einem Bauwerk verbundenen Kosten während der Nutzungsphase entstehen. Insbesondere in der öffentlichen Wahrnehmung werden aber oft nur die mit der reinen Errichtung verbundenen Kosten betrachtet und, bei entsprechenden Abweichungen von den veranschlagten Kosten, heftig und kontrovers diskutiert. Besonders im öffentlichen Hochbau scheint es verstärkt zu Kosten- und Bauzeitüberschreitungen zu kommen. Ein unabdingbares Steuerungsinstrument ist die Durchführung aussagefähiger Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen, die auch zum Zwecke des Kostencontrollings fortgeschrieben und genutzt werden können (vgl. ibr Ausgabe 4/ 2011, S ). Obwohl die Bundeshaushaltsordnung (BHO) für finanzwirksame Maßnahmen des Bundes die Durchführung von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen vorschreibt, kommt der Bundesrechnungshof (BRH) aber in seinem Jahresbericht 2007 (Bemerkungen 2007) zu dem Ergebnis, dass nach einer Überprüfung von über finanzwirksamen Maßnahmen, die je mit mehr als veranschlagt sind, in 85 % der Fälle von den Bundesministerien oder deren nachgeordneten Behörden keine Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen im Sinne des 7 BHO durchgeführt wurden. Dies kann insbesondere im öffentlichen Hochbau mit seinen überwiegend großvolumigen Maßnahmen eklatante Auswirkungen haben. Die Frage stellt sich, warum diese nicht genutzt werden oder ob es gar strukturelle Defizite bei der Veranschlagung von Baumaßnahmen gibt. Um diese Frage zu beantworten, soll zum einen das System der haushaltsrechtlichen Veranschlagung von Baumaßnahmen dargestellt werden, zum anderen die Anforderungen an die durchzuführenden Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen. Das System der haushaltsrechtlichen Veranschlagung von Baumaßnahmen Formell wird der haushaltsrechtliche Rahmen durch das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, das Gesetz über die Grundsätze des Haushaltsrechts des Bundes und der Länder (HGrG), die Bundeshaushaltsordnung (BHO), das Gesetz zur Modernisierung des Haushaltsgrundsätzegesetzes (HGrGMoG) sowie die jährlich durch den Deutschen Bundestag verabschiedeten Haushaltsgesetze gesetzt. 6 HGrG verpflichtet Bund und Länder zu Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit. Die Grundsätze des HGrG werden vom Bund in der BHO und von den Ländern in den Landeshaushaltsordnungen und diese ergänzende Vorschriften umgesetzt. Dabei enthält die BHO die wesentlichen Vorschriften für die Aufstellung des Haushaltsplanes und dessen Vollzug. Die für Baumaßnahem maßgeblichen Regelungen werden in den 7, 24, 54 BHO normiert und durch entsprechende Verwaltungsvorschriften (VV) in ihrer Anwendung konkretisiert. 7 BHO umfasst insbesondere die Grundsätze Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit während die 24 und 54 BHO unter anderem die Unterlagen benennen, die vor der Veranschlagung im Haushalt bzw. vor Beginn einer konkreten Maßnahme vorliegen müssen wurden die Richtlinien für die Durchführung von Bauaufgaben des Bundes im Zuständigkeitsbereich der Finanzbauverwaltungen RBBau durch das Bundesfinanzministerium (BMF) eingeführt. Als haushaltsrechtliche VV im Geschäftsbereich des Bundesbauministeriums (BMVBS) regelt sie seither die notwendigen Schritte zur haushaltsrechtlichen Veranschlagung von Baumaßnahmen. Inhaltlich gliedert sich die RBBau in die Abschnitte A L. Ergänzend hierzu finden sich im Anhang Mustervordrucke zu den einzelnen Abschnitten. Die Abschnitte D bis F enthalten die Vorschriften zur Veranschlagung von kleinen und großen Neu-, Um- und Erweiterungsbauten und benennen die jeweilig notwendigen Unterlagen gem. 24 und 54 BHO. Gekennzeichnet sind die Veranschlagung und die Durchführung von großen Neu-, Um- und Erweiterungsbauten durch einen Instanzenzug durch die Ebenen der Bedarfsträgers und der Bauverwaltung sowie den jeweiligen Obersten Instanzen in technischer Hinsicht (je nach Zuständigkeit das Bauoder das Verteidigungsministerium) und dem BMF, das für die haushaltsmäßige Anerkennung der Maßnahme zuständig ist. Der Bedarfsträger ist die eine Liegenschaft nutzende Dienststelle. Zukünftig wird dies die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben sein, da der Bund seine Liegenschaften auf diese überträgt. Die für die haushaltsrechtliche Anerkennung entscheidende Unterlage ist die Entscheidungsunterlage-Bau (ES- Bau). Sie ist durch den Bedarfsträger anzufertigen. In dieser wird der Bedarf (Grund, Stellenplan, Raumbedarfsplan, Anforderungsraumbuch) begründet und auch eine Variantenuntersuchung zur Bedarfsdeckung (Eigenbau, Miete, Kauf, ) nachgewiesen. Das Ziel ist es, mit der obersten technischen Instanz (OTI) des Bedarfsträgers, dem BMVBS und dem BMF eine einvernehmliche Bedarfsfestschreibung und eine haushaltsmäßige Anerkennung einer Kostenobergrenze zu erreichen. ibr Mai

12 Die Bau- und Betriebskosten werden geschätzt Die Bauverwaltung unterstützt den Bedarfsträger bei der Aufstellung der ES- Bau, wenn sie diese nicht direkt für ihn erstellt. Baufachlicher Sachverstand ist insbesondere bei der Kostenermittlung notwendig. Die Bau- und Investitionskosten werden mit Hilfe von Kostenkennwerten 1 ermittelt. Hierfür stehen der Bauverwaltung z. B. das System RBK 2, PLAKODA 3 oder verwaltungseigene Kostenrichtwerte zur Verfügung. Es bleibt bereits an dieser Stelle festzuhalten, dass es sich nicht um die Ermittlung von Kostenwerten handelt, sondern vielmehr um ein Schätzen. Einigermaßen verlässliche Kosten lassen sich erst in den Leistungsphasen 3 und 4 der HOAI ermitteln. Zu diesem Zeitpunkt der Planung ist dies nicht der Fall. Der Umfang der Planungstiefe geht nicht über die Leistungsphase 1 und teilweise 2 der HOAI hinaus. Belastbare Aussagen zu den Kosten der Maßnahme lassen sich zu diesem Zeitpunkt mit den zugrunde liegenden Kostenrichtwerten nicht treffen. In der durchzuführenden Wirtschaftlichkeitsuntersuchung sind neben den reinen Investitionskosten auch die zukünftigen Folgekosten der Immobilie und die daraus resultierenden zu erwartenden Belastungen für den Haushalt abzuleiten. Zu den Folgekosten stellt der BRH in seinen Bemerkungen 2007 auf Seite 28 fest, Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Bundesministerium) kann ganz überwiegend nicht beurteilen, ob die Gebäude in seinem Verantwortungsbereich wirtschaftlich geplant und betrieben werden. Bereits in der Planungs- und Genehmigungsphase fehlt es an einer vollständigen Darstellung und Erläuterung der Baunutzungskosten. Die Aussagekraft von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen scheint zu diesem Zeitpunkt eher gering. Von der Idee zur Planung und Ausschreibung Ist die ES-Bau baufachlich genehmigt und haushaltsmäßig anerkannt, erteilt die OTI den Auftrag zur Erstellung der Entwurfsunterlage Bau (EW-Bau), den Planungs- und Durchführungsauftrag für die konkrete Maßnahme. Die materiellen Festlegungen der ES-Bau sind hierbei bindend. Erstmals mit der EW-Bau, die Leistungen bis zur Leistungsphase 5 der HOAI enthält, werden Kostenberechnungen zum Vorhaben durchgeführt. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass bei der Aufstellung der EW- Bau der Preisstand zum Zeitpunkt der Aufstellung der ES-Bau maßgebend ist. Den geschilderten Weg der Veranschlagung muss man nun im zeitlichen Kontext der Haushaltsaufstellung sehen. Unterstellt man das Vorliegen einer durch das BMF anerkennbaren ES-Bau Mitte des Jahres 2013 kann diese frühestens im Jahr 2015 umgesetzt werden, da im Jahr 2014 der Haushaltsentwurf für das Jahr 2015 erarbeitet wird. Dieser wird erst im vierten Quartal 2014 durch das entsprechende Haushaltsgesetz vom Bundestag beschlossen. Nun kann formal die EW-Bau durch die zuständige Bauverwaltung aufgestellt werden, die dann mit dem Bedarfsträger abgestimmt wird. Nach Unterrichtung und Einverständniserklärung durch die oberste Instanz des Bedarfsträger, die OTI und des BMF ist sie Unterlage nach 24 BHO. Erst jetzt kann mit der Erarbeitung der Ausführungsplanung, der Leistungsverzeichnisse und der anschließenden Vergabe begonnen werden. Die Abbildung unten stellt den Planungsablauf gemäß RBBau mit den dazugehörigen Leistungsphasen gemäß HOAI dar. Die Durchführung von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen Bereits 1995 hat das BMF in einem Rundschreiben eine Arbeitsanleitung zur Erstellung von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen erstellt. Diese Arbeits- 1 Grundlage der Kostenplanung sind in der Regel Flächen- und Kostendaten abgerechneter Baumaßnahmen, die z. B. durch die öffentliche Hand (RBK) selbst oder auch die Bundesarchitektenkammer (BKI Kostenkennwerte) ermittelt werden 2 Richtlinien für die Baukostenplanung RBK 3 Planungs- und Kostendatenmodule der Länder und des Bundes 4 Vgl. Neunzehn, Das Prinzip Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit bei Hochbaumaßnahmen des Bundes, Freiberger Arbeitspapiere 02/2013 S. 22, arbeitspapiere Planungsablauf gemäß RBBau 4 12 ibr Mai

13 anleitung wurde in die Verwaltungsvorschriften zu 7 BHO aufgenommen. Leider stellt der Präsident des Bundesrechnungshofes als Bundesbeauftragter für Wirtschaftlichkeit in der Verwaltung in seinem Bericht Chancen zur Entlastung und Modernisierung des Bundeshaushalts 2009 fest, dass Das Bewusstsein für die Notwendigkeit solcher Untersuchungen und das Methodenwissen zu ihrer Durchführung ( ) in der Bundesverwaltung nach wie vor gering ausgeprägt ist. Verbesserungen können unwirtschaftliches Handeln als Folge fehlender oder fehlerhafter Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen vermeiden. Die Verwaltungspraxis bleibt weit hinter den Forderungen des 7 Abs. 2 BHO zurück. In rund zwei Drittel aller finanzwirksamen Maßnahmen gehen die verantwortlichen Behörden davon aus, den Anforderungen des 7 BHO durch die Wahl des wirtschaftlichsten Angebots im Vergabeverfahren zu genügen. Ein Vergleich der Wirtschaftlichkeit unterschiedlicher Beschaffungsvarianten findet nicht statt. Das BMF hat seine Anleitung 2011 überarbeitet und in einem Rundschreiben an die obersten Bundesbehörden verteilt. Jedoch wird dieses Rundschreiben ausdrücklich nicht als Teil der VV zu 7 BHO herausgegeben, sondern stellt eine Empfehlung dar, die zur weiteren qualitativen Verbesserung der Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen beitragen soll. Die Arbeitsanleitung stellt nochmals die Notwendigkeit von angemessenen Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen klar und greift dann die allgemeine Methodenkritik des BRH auf, indem es die Methodik bei der Durchführung von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen neu definiert. Als zentrales Instrument sind hierbei Kapitalwertrechnungen, einem Verfahren der dynamischen Investitionsrechnung, durchzuführen. Neben der Betrachtung von monetären und nicht monetären Variablen findet auch eine ausführliche Würdigung des Themas Risiko und dessen monetärer Bewertung statt. Hiermit wird die Arbeitsanleitung den Anforderungen des 7 Abs. 2 BHO gerecht. Das seitens des BRH kritisierte Instrument der Nutzwertanalyse findet sich nicht mehr in dieser Anleitung. Die Arbeitsanleitung ist sehr umfassend, aber dennoch verständlich. Jedoch bleibt anzumerken, dass sie zumindest ein gewisses Maß an wirtschaftswissenschaftlichen Grundkenntnissen beim Anwender voraussetzt. Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen bei Baumaßnahmen Um die Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen bei Baumaßnahmen zu vereinheitlichen, wurden 1988 die Arbeitshinweise zu Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen im Rahmen der Richtlinien für die Durchführung von Bauaufgaben des Bundes im Zuständigkeitsbereich der Finanzbauverwaltungen RBBauWU herausgegeben. Zu Recht weist die RBBauWU darauf hin, dass die Beeinflussbarkeit der Kosten auf die Erstellungs- und Nutzungskosten einer Immobilie im Zeitpunkt der Planung am größten ist. Entsprechend ist die RBBauWU strukturiert: Nach einem kurzen Überblick über das Thema Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen wird das Planungskonzept als wesentliche Stellschraube für die später mit der Baumaßnahme anfallenden Kosten hervorgehoben und dessen Optimierbarkeit auch im Hinblick auf die spätere Nutzung betont. So wird dezidiert darauf hingewiesen, dass Änderungen bei den Investitionskosten einen direkten Einfluss auf die späteren Betriebskosten haben. Vom strukturellen Aufbau sind die in der RBBauWU getroffenen Aussagen auch aus heutiger Sicht noch gültig. Jedoch sollen gerade bei Baumaßnahmen die dynamischen Verfahren der Investitionsrechnung angewendet werden; auch haben sich BHO (Stichwort Risikokosten) und RBBau weiterentwickelt, so dass die RBBauWU überarbeitet wurde. Der Leitfaden Nachhaltiges Bauen setzt hier neue Akzente zur Verbesserung der Nachhaltigkeit bei Hochbauvorhaben, um neben den ökonomischen Zwängen auch den ökologischen Belangen gerecht werden zu können. Hierzu wird das Konzept des Lebenszykluskostenansatzes praxistauglich übersetzt. Ergänzt wird er durch die Regelungen zur Anwendung des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB). Dies definiert das Zielsystem Nachhaltiges Bauen in den Dimensionen Ökologie, Ökonomie und Soziokulturelles. Die Ökonomie zielt auf die Optimierung der Lebenszykluskosten, der Erhöhung der Ressourcenproduktivität nach den Prinzipien der Wirtschaftlichkeit und dem Kapital- und (Gebäude-) Werterhalt. Neu ist ebenfalls der Leitfaden WU Hochbau. Dieser Leitfaden ordnet sich der Rahmenanleitung des BMF zur Durchführung von Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen unter und ist als Ergänzung hierzu zu sehen. Er soll im Rahmen der Variantenuntersuchung gemäß RBBau eingesetzt werden. Hier soll der Leitfaden dazu dienen, Grundlagen, Empfehlungen und Vorgaben und Variantenvergleiche zu ermitteln und die Durchführung der dazu erforderlichen Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen (WU) zu erleichtern. 5 Gemäß Abschnitt E der RBBau sind grundsätzlich folgende Beschaffungsvarianten (BV) bei der Planung einer Hochbaumaßnahme zu berücksichtigen: Neu-, Um- oder Erweiterungsbau im Eigenbau (Public Sector Comparator, PSC), Anmietung, Kauf, Leasing, Mietkauf, Öffentlich-Private Partnerschaft (ÖPP oder PPP). Der Leitfaden vermittelt neben einem allgemeinen Grundverständnis der Beschaffungsvarianten das Grundwissen zu den finanzmathematischen Grundlagen, zur Kapitalwertberechnung, die Grundlagen zur Risikoanalyse und dem Ablauf einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung. Anhand eines Beispielprojektes werden alle sechs Beschaffungsvarianten exemplarisch durchkalkuliert. Ebenfalls wird dem Nutzer eine Einführung in das Thema Sensitivitätsanalyse und Nutzwertanalyse gegeben, um hiermit die einzelnen Ergebnisse zu hinterfragen. Beispielhaft werden die verschiedenen Realisierungsvarianten durchgerechnet und ausgewertet. Trotz der plastischen Erfahrung setzt die Anwendung betriebswirtschaftliches Wissen voraus. Schwachpunkte bei der haushaltsrechtlichen Veranschlagung von Baumaßnahmen Die ES-Bau bildet die Kostenobergrenze bei der Veranschlagung von Baumaßnahmen. Die Baukosten werden anhand von Kostenrichtwerten bereits abgerechneter Baumaßnahmen ermittelt, 5 Vgl. Leitfaden WU Hochbau, S ibr Mai

14 ohne dass belastbare (Fach-)Planungen zur konkreten Maßnahme vorliegen. Die notwendigen Betriebskosten lassen sich mangels entsprechender Datenlage auch nur näherungsweise bestimmen. Diese ließen sich aus entsprechenden Betriebskonzepten ableiten, die aber wiederum nur unzureichend erstellbar sind, da die Ausgestaltung der Maßnahme zu diesem Zeitpunkt noch nicht feststeht. Um belastbare Aussagen zu den (Lebenszyklus-) Kosten einer Baumaßnahme zu gewinnen, ist ein höherer Planungsgrad notwendig, als er bei der Aufstellung der ES-Bau vorliegt. Der notwendige Detaillierungsgrad wird erst bei der Aufstellung der EW-Bau erreicht. Sollte z. B. aus Kostengründen während der Bauausführung ein Bauteil in einer anderen Qualität verwendet werden, kann dies unmittelbare Auswirkungen auf die späteren Betriebskosten haben. Dies wird immer dann virulent, wenn die Kostenobergrenze nach ES- Bau nicht gehalten werden kann. Die für Planung und Bau Verantwortlichen sind selten die späteren Nutzer einer Liegenschaft. Das kann zu einem Konflikt führen, da insbesondere bei der Bauausführung das Hauptaugenmerk auf die Einhaltung der Kostenobergrenzen und Termintreue liegt. Die ggf. im späteren im Betrieb auftretenden Mehrkosten können an dieser Stelle von untergeordneter Bedeutung sein, da diese vom späteren Nutzer getragen werden. Die Planungs- und Abstimmungsprozesse können sich über mehrere Jahre hinziehen. Neben neuen baurechtlichen Vorschriften führen besonders sich wandelnde Nutzeranforderungen zu entsprechenden Änderungen der Planung und späteren Bauausführung, die erst in der EW-Bau antizipieren werden und sich entsprechend in den Kosten niederschlagen. Aufgrund des Systems der haushaltsrechtlichen Veranschlagung und der späteren Durchführung einer Baumaßnahme kann man theoretisch die Möglichkeit nicht ausschließen, dass es zur Umsetzung von gewollten Bauvorhaben verschiedene Optionen gibt, diese auf den Weg zu bringen. So könnte man unterstellen, dass die Bedarfsanmeldung im Rahmen der ES- Bau bewusst höher formuliert ist, um a) nach der baufachlichen Prüfung zumindest ein vorher definiertes Minimum erreichen zu können oder b) in einem gewissen Umfang gegen spätere Kostenüberschreitungen abgesichert zu sein. Aus der Systematik der RBBau ließe sich in Abstimmung mit der zuständigen Bauverwaltung der Weg für einen Bedarfsträger eröffnen, eine von diesen gewollten Maßnahmen bei der Aufstellung der ES-Bau bewusst kleinzurechnen und das gewünschte Maß erst im Zuge der EW-Bau über Nachträge herzustellen, die für die weitere Fortsetzung der Maßnahme unabdingbar sind. Ebenfalls scheint es insbesondere bei politisch gewollten Großprojekten eine Tendenz dahingehend zu geben, Kosten bewusst niedriger auszuweisen, damit ein Projekt im Rahmen der Haushaltsgesetzgebung überhaupt realisierbar ist. All diese Möglichkeiten führen zu vermeidbaren Mehrbelastungen des Haushalts. RainerSturm/Pixelio.de Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen machen diese Sinn? Neben den oben kurz genannten Leitfäden zum Thema Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen gibt es auf Landesebene auch noch zahlreiche ähnliche Leitfäden oder auch entsprechend ausformulierte VV zu den jeweiligen Landeshaushaltsordnungen. Hier stellt sich die Frage: hilft viel auch viel? Natürlich sind Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen ein zwingendes und sinnvolles Instrumentarium bei der Kostenplanung und Kostenkontrolle, helfen sie doch, Vorhaben überhaupt erst monetär vergleichbar zu machen. Jedoch sollte sich ihr Einsatz in einem vernünftigen Rahmen bewegen. Es ist sicherlich nicht sinnvoll, gar keine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung im Vorfeld einer (Bau)Maßnahme durchzuführen und sich allein auf das Ergebnis eines Vergabeverfahrens als wirtschaftliches Wettbewerbsergebnis zu verlassen. Jedoch ist es vor dem Hintergrund des aufgezeigten Systems der haushaltsrechtlichen Veranschlagung von Baumaßnahmen zu hinterfragen, welchen Aussagewert detaillierte Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen zu einem solch frühen Planungsstadium haben und ob diese nicht nur dazu führen, dass man ein finanzmathematisch ermitteltes Ergebnis mit Scheingenauigkeiten erhält? Sicherlich lassen sich unterschiedliche Beschaffungsvarianten mithilfe durchgeführter Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen priorisieren. Es muss jedoch betont werden, dass diese erst ab einem gewissen (technischen) Planungsgrad hinlänglich aussagefähig werden. Auch sollten diese dann das Bauwerk über dessen Entstehung und Nutzung begleiten. Die so gewonnenen Daten können für das spätere Controlling genutzt und für kommende Projekte aufbereitet und ausgewertet werden. Dirk Neunzehn TU Bergakademie Freiberg Fakultät für Wirtschaftswissenschaften Professur für ABWL, speziell Baubetriebslehre Lessingstr Freiberg Tel.: (03731) Fax: (03731) ibr Mai

15 Die digitale Bau-Akte in der Praxis Beispiel Ausbau Cloud Man kann nicht alles wissen, man muss nur wissen, wo es steht! In der deutschen Bauwirtschaft prägen hohe Standards den Bauprozess und die Bauausführung. Genauso stellen gesetzliche Vorschriften und die Auflagen der Auftraggeber hohe Anforderungen an die Ablage und Verfügbarkeit von Dokumenten und Daten. Da ist es höchst hinderlich, wenn Papiere an unterschiedlichen Orten und in unterschiedlicher Form abgelegt sind. Wie einfach wäre es dagegen, wenn relevante Bau-Unterlagen immer und überall zur Verfügung stünden? Projekt- und Bauleiter sind viel auf Baustellen unterwegs und wenig im Büro ein standortübergreifender Datenzugriff wäre deshalb oftmals von wertvollem Vorteil für die Unternehmen. Noch in diesem Jahr führt die Jaeger Ausbau Gruppe, ein Trocken- und Innenausbauunternehmen mit Hauptsitz in Dortmund und über 25 Standorten, schrittweise die Ausbau Cloud ein. Diese soll die ständige Verfügbarkeit erforderlicher Geschäftsinformationen ermöglichen. Wie genau sich die Arbeitswelt dadurch verändert? Den Mitarbeitern wird so ein zeit- sowie kostensparender Umgang mit Dokumenten und Daten gewährleistet. Nicht Suchen, sondern Finden lautet dann die Maxime. Die Basis der Ausbau Cloud ist das bestehende Dokumenten-Management-System des Bau-Unternehmens, das auf der Technologie der Datengut Leipzig GmbH & Co. KG basiert. Bereits heute werden damit täglich mehrere hundert Dokumente in den einzelnen Standorten digital erfasst, einheitlich strukturiert und zentral verwaltet. In der Ausbau Cloud sind alle relevanten Projekt-Unterlagen wie Rechnungen, Bürgschaften, Genehmigungsbescheide oder Baupläne abgelegt. Gespeichert werden diese künftig jedoch nicht mehr lokal auf einem Computer oder Server im Büro, sondern in einem sicheren Online-Datenraum. Der Zugriff auf alle Dokumente eines Bauvorhabens gestaltet sich dadurch noch flexibler, bequemer und sicherer. Als Ergebnis stehen die Dokumente allen Projektbeteiligten zur parallelen Nutzung bereit jederzeit und überall mobil, sogar über ihr Notebook, Tablet- PC oder Smartphone. So können Mitarbeiter mit erforderlicher Berechtigung zum Beispiel mit der Ausbau Cloud, die auch automatisierte Arbeitsabläufe zur Prüfung und Freigabe von Rechnungen beinhaltet, im Büro oder direkt auf der Baustelle unmittelbar nach Dateneingang auf alle relevanten Dateien zugreifen und diese weiterbearbeiten. Damit wird zukünftig die Suche nach Informationen in verschiedenen Akten und Strukturen sowie an unterschiedlichen Standorten der Vergangenheit angehören. Die Daten werden sinnvoll zusammengefügt und Prozesse können ohne Unterbrechung nahtlos fortgeführt werden. Es wird (fast) keine Information fehlen. Die Mitarbeiter haben trotz des gewaltigen Datenumfangs die wichtigsten Dokumente immer und sofort griffbereit. Eine spontane Anfrage vom Lieferanten, Nachunternehmer oder dem Bauamt kann unabhängig vom Standort zügig bearbeitet und umgehend beantwortet werden. Mit der schrittweisen Einführung der Ausbau Cloud startet das Bauunternehmen einen nahtlosen Prozess von der Erfassung über die Verarbeitung bis Wichtige Funktionen der Ausbau Cloud Fristenkontrolle Erinnerungsfunktion Sicherung älterer Versionen rechtskonforme Archivierung Rechteverwaltung mit unterschiedlichen Personenfreigaben Rechnungseingangsverarbeitung zeitgleiche Verarbeitung durch verschiedene Personen Jaeger Ausbau Gruppe ibr Mai

16 Jaeger Ausbau Gruppe Ein Blick voraus: Die Pläne des Unternehmens Digitalisierung Alle Daten und Dokumente der Bauprozesse werden digitalisiert und an einem genau definierten Ort abgelegt: Verträge, Rechnungen, Schriftverkehr, Fotos, Pläne u. v. m. Sicherheit Die Daten werden in einem deutschen, mit umfangreichen Sicherheitstechniken ausgestatteten Rechenzentrum gespeichert. hin zur revisionssicheren Aufbewahrung und Verwaltung sämtlicher Daten. Die Ausbau Cloud kann die Arbeitswelt des Unternehmens spürbar effizienter und transparenter gestalten. Die Reise in die (Daten-)Zukunft hat damit begonnen. Unterstützung, diese Ideen auch umzusetzen, werden bereits heute angeboten. Verfügbarkeit Die Mitarbeiter haben rund um die Uhr Zugriff auf sämtliche Informationen, können diese lesen, bearbeiten, ergänzen oder versenden. Mobilität Unabhängig vom Standort gibt es Zugriff von allen Endgeräten: Büro-PC, Notebook, Tablet-PC und Smartphone. Strukturierung Die Ablage der Informationen folgt einem einheitlichen System. Konzentration Die Ausbau Cloud verschafft den Mitarbeitern Freiräume für ihr Tagesgeschäft, aufwändige sowie zeit- und kostenraubende Verwaltungsarbeiten entfallen. Beschleunigung Geschäftsprozesse werden automatisiert und transparenter gestaltet. Kostenreduzierung Die Rechenleistung wird in die Cloud ausgelagert. Die Kosten für teure Infrastruktur, Hardware und Wartung entfallen. Wettbewerb Im Einsatz moderner Technologien sieht das Unternehmen für sich einen Wettbewerbsvorteil. Michael Woitag DATENGUT Leipzig GmbH & Co. KG Spenglerallee Zwenkau michael.woitag@datengut.de Internet: 16 ibr Mai

17 Aus- und Weiterbildung Fachkräftesicherung in der Bauwirtschaft Mentoren für Azubis in Bauberufen können sie Ausbildungsabbrüche in Bauberufen verhindern? Ein Beispiel aus Berlin und Brandenburg. Das Problem ist seit langem bekannt: eine der großen und vor allem auch langfristigen Herausforderungen für Unternehmen ist es, Fachkräfte zu gewinnen und diese auch zu halten. Und so wird das Werben der Unternehmen um die besten Köpfe auch in diesem Jahr und voraussichtlich noch viel länger weitergehen, denn nach wie vor besteht ein hoher Bedarf an Fachkräften. Dabei suchen Unternehmen sowohl Hochschulabsolventen als auch beruflich qualifizierte Mitarbeiter. Hauptgrund hierfür ist die Lücke, die ältere Arbeitnehmer nach ihrem Ausscheiden in den Unternehmen hinterlassen und das gleichzeitige Fehlen geeigneter Nachwuchskräfte. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag hat in seiner letzten Konjunkturumfrage festgestellt, dass insbesondere in der Bauwirtschaft offene Stellen längerfristig nicht besetzt werden konnten. Bei einem genauen Blick auf die Situation auf den Arbeitsmarkt im Bausektor zeigt sich, dass verschiedene Faktoren für die Arbeitsmarktsituation in den Bauberufen verantwortlich sind. Einer dieser Faktoren ist, dass sich immer weniger Schulabgänger für eine Ausbildung in einem Bauberuf interessieren. Gleichzeitig scheint die Branche bei den Berufsanfängern immer noch wenig attraktiv zu sein. In dem durch den Hauptverband der Deutschen Bauindustrie beauftragten Branchenbericht zum Arbeitsmarkt im Bausektor wird dies bestätigt: 2010 wurden nur knapp 7 % der abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Bauberufen geschlossen, wobei hier der Großteil auf Ausbildungsberufe im Ausbaugewerbe entfiel. Auch musste festgestellt werden, dass 4,9 % der in 2011 gemeldeten Ausbildungsstellen für Bauberufe nicht besetzt werden konnten. Gleichzeitig gibt es eine hohe Zahl von Abbrechern bei den Auszubildenden in den Bauberufen und auch die Wechselhäufigkeit bei jungen Fachkräften ist besonders hoch. So zeigt sich, dass nicht nur offene Stellen für Bau-Fachkräfte nicht mehr besetzt werden können, sondern auch Ausbildungsstellen in den Bauberufen mittlerweile von vornherein oft unbesetzt bleiben. Besonders brisant stellt sich die Situation in Berlin und Brandenburg dar, obwohl die Unternehmen hier mit der allgemeinen Geschäftslage durchaus zufrieden sind. Wie der Verbandspräsident der Fachgemeinschaft Bau Michael Schrobsdorff mitteilt, haben in einer aktuellen Mitgliederbefragung 84 % der Betriebe angegeben, dass sie große Schwierigkeiten haben, geeignete Auszubildende für ihre offenen Lehrstellen zu finden. Hier will das Berufsförderungswerk der Fachgemeinschaft Bau gemeinsam mit dem Bildungsverein Bautechnik eingreifen. In einem durch die Senatsverwaltung für Arbeit, Frauen und Integration geförderten Mentoren-Projekt sollen Erfahrene die jungen Nachwuchskräfte in den Bauberufen begleiten und unterstützen. Durch diese Vorgehensweise erhoffen sich die Projektbeteiligten, zumindest die Zahl der Ausbildungsabbrüche deutlich verringern zu können. In dem Projekt werden bereits zu Ausbildungsbeginn den Lehrlingen erfahrene Fachkräfte für einen bestimmten Zeitraum zur Seite gestellt. Damit haben die Anfänger eine Ansprechperson die nicht nur für fachliche Fragen, sondern auch für persönliche Angelegenheiten und Sorgen ein offenes Ohr hat und diese mit ihnen gemeinsam bespricht. Da eine Vielzahl der Ausbildungsabbrüche durch Unsicherheiten begründet sind, können die Mentoren genau an dieser Stelle eingreifen und Hilfestellungen geben. So sollen die Unsicherheiten auf Seiten der Berufsanfänger bereits zu einem frühen Zeitpunkt geklärt und Ausbildungsabbrüche verhindert werden können. Ein weiterer wesentlicher Grund für Ausbildungsabbrüche sind die oft weit abweichenden Vorstellungen der Ausbildungsanfänger von dem tatsächlichen Berufsalltag. Scheinbar werden die körperlich oft harte Arbeit, die Witterungsbedingungen, denen sie ausgesetzt sind und auch das frühe Aufstehen von vielen jungen Auszubildenden unterschätzt. Der Mentor kann auch hier eingreifen und z. B. die Vielschichtigkeit der Bauberufe und die Weiterbildungsmöglichkeiten aufzeigen, um so seinen Schützling zu motivieren, seinen gewählten Beruf zu erlernen und später auch auszuüben. Der Mentor ist dann nicht mehr nur Begleiter und Berater sondern oftmals auch Vorbild für die jungen Nachwuchskräfte. Viele Bauunternehmen sehen die Ausbildung als eines der wichtigsten Mittel zur Fachkräftesicherung. Umso wichtiger ist es, bereits früh anzusetzen und junge Leute für eine Ausbildung in einem Bauberuf zu interessieren. Damit diese dann auch durchhalten und ihre Ausbildung beenden, sind Projekte, wie dieses Beispiel zeigt, eine geeignete Möglichkeit, auch langfristig junge Fachkräfte an Unternehmen zu binden. Damit ist ein erster Schritt für ein Berufsleben in der Bauwirtschaft und zur Fachkräftesicherung für die Branche gemacht. Christina Hoffmann RKW Kompetenzzentrum, RG-Bau Düsseldorfer Str. 40 A Eschborn Tel.: (06196) c.hoffmann@rkw.de Internet: ibr Mai

18 Aus der Arbeit der RG-Bau Mitarbeiterkapitalbeteiligung mehr als nur ein Finanzierungsinstrument Aus Mitarbeitern Mitunternehmer machen bietet nicht nur die Möglichkeit, die Finanzsituation zu verbessern, sondern wirkt sich auch positiv auf Produktivität, Innovationskraft und Rentabilität der Unternehmen aus. Eigenkapital Beteiligung Fremdkapital Beteiligung Mezzanine Beteiligung Belegschaftsaktie Mitarbeiter-Darlehn Stille Gesellschafter GmbH-Beteiligung Mitarbeiterguthaben Genussrechte Mitarbeiterbeteiligung macht Unternehmen erfolgreicher. Dies erkannte bereits Mitte des 18. Jahrhunderts Johann Heinrich von Thünen. Mit der Einführung der Gewinnbeteiligung profitierten die Arbeiter auf seinem Gut in Mecklenburg-Vorpommern von einer ertragreichen Ernte. Das Engagement und die Identifikation der Mitarbeiter mit dem landwirtschaftlichen Betrieb stiegen infolge spürbar an. Heute bieten ca. 9 % aller Unternehmen in Deutschland ihren Mitarbeitern eine Gewinnbeteiligung an und 1 % beteiligt ihre Mitarbeiter am Kapital (Quelle: IAB- Kurzbericht Ausgabe Nr. 17/2011). Betrachtet man die Mitarbeiterkapitalbeteiligung aus der wirtschaftlichen Sichtweise heraus, bietet sie eine gewisse Flexibilität bei der finanz- und personalpolitischen Planung. Grundsätzlich ist jedem Unternehmen zu empfehlen, eine nachhaltige Finanzierungsstrategie zu erarbeiten, die notwendige Liquiditätsspielräume schafft, eine beständige Eigenkapitalbasis sicherstellt und trotzdem flexibel auf die schwankende (Bau)Konjunktur reagieren kann. Eine Mitarbeiterkapitalbeteiligung kann wesentlich dazu beitragen, diesen Herausforderungen gerecht zu werden. Insbesondere die Gewinn- oder Erfolgsbeteiligung führt zu flexiblen Lohn- und Gehaltsstrukturen. In wirtschaftlich starken Zeiten werden die Mitarbeiter am Unternehmen beteiligt. In schwachen Zeiten sinkt das Lohnniveau. Lohnkürzungen oder gar Entlassungen können umgangen werden. Die Finanzkraft kann allerdings auch durch eine partnerschaftliche Unternehmenskultur gestärkt werden. Die Integration der Mitarbeiter in das wirtschaftliche Geschehen erzeugt Verständnis und fördert das unternehmerische Handeln und Denken. Nicht zuletzt stellen Beteiligungen eine bankunabhängige Unternehmensfinanzierung dar. Je nach Ausgestaltung der Beteiligung kann diese zu einer verbesserten Eigenkapitalquote führen, was wiederum bessere Konditionen bei den Banken erzeugt. Dennoch sollte die Mitarbeiterkapitalbeteiligung nicht nur als Finanzierungsinstrument betrachtet werden. Studien belegen, dass sich Beteiligungsmodelle positiv auf Motivation, Engagement und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter auswirken, was zu höherer Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit führt. Des Weiteren steigt auch die Innovationskraft, beispielsweise die Prozessinnovation, signifikant an, was sich wiederum positiv auf die Kostenstruktur auswirkt. Formen der Beteiligung: Bei der Ausgestaltung eines Beteiligungsmodells stehen dem Unternehmer mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Grundsätzlich werden drei Formen der Kapitalbeteiligung unterschieden: die Eigenkapitalbeteiligung, die Fremdkapitalbeteiligung und die Mezzanine-Beteiligung. Die Eigenkapitalbeteiligung verbessert zwar die Eigenkapitalquote, die Mitarbeiter erhalten aber auch umfassende Informations- und Mitwirkungsrechte, da sie gesellschaftsrechtlich am Unternehmen beteiligt sind. Allerdings übernehmen die Mitarbeiter auch dieselben Risiken, wie die übrigen Gesellschafter. Bei einer Fremdkapitalbeteiligung liegt kein gesellschaftsrechtliches, sondern ein schuldrechtlies Verhältnis zugrunde. Die Mitarbeiter erhalten keine gesetzlichen Informationsrechte und sind nicht am Unternehmensverlust beteiligt. Die Mezzanine-Beteiligung stellt eine Mischform zwischen der Eigen- und Fremdkapitalbeteiligung dar. Welcher Beteiligungsform sich ein Modell endgültig zuordnen lässt, hängt vor allem von der Ausgestaltung der Laufzeit und der Verlustbeteiligung ab. Die Mitarbeiterbeteiligung über Belegschaftsaktien bietet sich ausschließlich für Aktiengesellschaften an. Die Mitarbeiter werden zu Aktionären, können mit Stimmrechten an der Hauptversammlung teilnehmen und partizipieren am Wertzuwachs und der Dividendenausschüttung. Die Haftung der Aktionäre ist auf die Höhe der Einlage beschränkt. Eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung hat die Option, Mitarbeiter am GmbH-Stammkapital zu beteiligen. Jedoch sind die Ausgestaltungsmöglichkeiten durch das GmbH-Gesetz sehr beschränkt und mit einem hohen Aufwand verbunden. Jede Änderung des Stammkapitals ist mit notariellen Beurkundungen und Korrekturen im Handelsregister verbunden. Zusätzlich besteht das Risiko, dass Anteile nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses nicht verkauft, sondern irgendwann vererbt werden und in fremde Hände geraten. Für Bauunternehmen eignen sich GmbH-Beteiligungen, um langjährige Mitarbeiter enger an den Betrieb zu binden und sie so als mögliche Nachfolger in die Betriebsund Geschäftsführung einzuarbeiten. Eine weitere Form der Beteiligung stellt das Mitarbeiterdarlehen dar. Die Mitarbeiter gewähren dem Unternehmer quasi einen festverzinslichen Kredit, der als Fremdkapital in die Bilanz einfließt. Eine am Gewinn orientierte Verzinsung kann ergänzend vereinbart werden. Wertzuwachs- und Verlustbeteiligungen sind ausgeschlossen. Das Mitarbeiterdarlehn eignet sich auf Grund der verminderten Risiken auch als Einstiegsmodell. Bei dem Mitarbeiterguthaben wird für den Mitarbeiter ein Kapitalstock auf einem Beteiligungskonto aufgebaut und für eine bestimmte Zeit im Unter- 18 ibr Mai

19 nehmen angelegt. Die Verzinsung des Guthabens kann fest oder erfolgsabhängig vereinbart werden. Diese Form der Mitarbeiterbeteiligung wird gerne in Ergänzung oder als Alternative zur betrieblichen Altersversorgung eingesetzt. Für mittelständische Unternehmen stellen Mezzanine-Beteiligungen eine einfache und transparente Form der Beteiligung dar. Die Mezzanine-Beteiligung kann über Genussrechte oder stille Beteiligungen realisiert werden. In beiden Fällen handelt es sich um schuldrechtliche Beteiligungen, die als Fremdkapital bilanziert werden. Wird das Kapital jedoch für mindestens fünf Jahre angelegt und am möglichen Unternehmensverlust beteiligt, kann die Beteiligung auch als Eigenkapital gewertet werden. Besonders positiv wird die Vertragsfreiheit bei der Ausgestaltung der Beteiligung gewertet. Dem Betrieb ist es möglich, die Rahmenbedingungen der Beteiligung an die Bedürfnisse der Unternehmung anzupassen. Jedoch besteht das Risiko des Einlageverlustes bei Insolvenz. Bei der stillen Beteiligung werden die Mitarbeiter mit einer Vermögenseinlage in das Unternehmen zu stillen Gesellschaftern. Sie werden am Kapital und am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beteiligt, jedoch nicht an der Geschäftsführung. Die Rechte beschränken sich auf Informations- und Kontrollrechte. Die Höhe der Gewinnbeteiligung wird häufig anhand der Umsatzrendite berechnet. Zusätzlich kann auch eine Basisverzinsung zur Steigerung der Attraktivität vereinbart werden. Eine Verlustbeteiligung, soweit sie nicht vertraglich ausgeschlossen wird, ist auf die Höhe der Einlage begrenzt. Bei der Beteiligung über Genussrechte stellen die Arbeitnehmer als Gläubiger dem Unternehmen Geld zur Verfügung und erhalten im Gegenzug Vermögensrechte am Unternehmen. Genussrechte bieten dem Unternehmen ebenfalls einen hohen Grad an Flexibilität bei der Ausgestaltung der Vereinbarungen. Jedoch werden die Inhaber von Genussrechten keine Gesellschafter mit weiterführenden Rechten. Dies hat zur Folge, dass der Gedanke der partnerschaftlichen Unternehmenskultur und die Förderung des unternehmerischen Denkens nicht aufkommen. Umsetzung Bei der Einführung eines Beteiligungsmodells sollte sich der Unternehmer als erstes die Frage stellen, welche Ziele er primär mit dem Beteiligungsmodell verfolgen möchte. Liegt der Fokus auf Verbesserung der Eigenkapitalquote, um eine besserer Bonitätseinstufung zu erzielen und Liquiditätsspielräume zu schaffen oder stehen Mitarbeitermotivation, -identifikation und die Förderung des unternehmerischen Denkens der Mitarbeiter im Vordergrund. Bei der Wahl der Beteiligungsform werden sehr häufig Fremdkapital- oder Mezzanine-Beteiligungen umgesetzt, da diese rechtsformunabhängige Grundmodelle darstellen. Als nächstes kommt eine Reihe von Fragen auf, die in die detaillierte Ausgestaltung des Mitarbeitermodells einfließen: Wer soll beteiligt werden? Welche Rechte sollen den Beteiligten eingeräumt werden? Wer bringt das Kapital auf? Wie soll die Beteiligung verzinst werden? Wie wird mit Verlustbeteiligung umgegangen? Wird eine Insolvenzsicherung durch Abschluss einer Versicherung oder einer Bankbürgschaft vorgenommen? Welche Sperr- und Kündigungsfristen sollen vereinbart werden? Wird eine Betriebsvereinbarung verhandelt oder soll eine Gesamtzusage des Arbeitgebers die vertragliche Basis darstellen? Eine Mitarbeiterkapitalbeteiligung bietet zusätzlich die Möglichkeit, die steuerliche Förderung nach dem Mitarbeiterkapitalbeteiligungsgesetzt (MKBG) den Mitarbeitern zukommen zu lassen. So kann der Arbeitgeber die Kapitalbeteiligung mit einem steuer- und sozialabgabenfreien Beitrag bis zu einer Höhe von 360 pro Jahr bezuschussen. Voraussetzung dafür ist, dass die Beteiligung auf Freiwilligkeit beruht und die Kapitalbeteiligung allen Mitarbeitern, deren Betriebszugehörigkeit mindestens ein Jahr beträgt, angeboten wird. Diese 360 können auch durch den Arbeitnehmer im Zuge der Entgeltumwandlung sozialabgabenfrei in die Kapitalbeteiligung eingebracht werden. Des Weiteren kann die vermögenswirksame Leistung in die Beteiligung einfließen und mittels der Arbeitnehmer-Sparzulage bezuschusst werden. Der förderfähige Höchstanlagebetrag liegt bei 400 und wird mit 20 % bezuschusst. Voraussetzung für die Arbeitnehmer-Sparzulage ist, dass die jährliche Einkommensgrenze bei (für Ehepaare das Doppelte) liegt. Fließen vermögenwirksame Leistungen in die Kapitalbeteiligung ein, ist eine Insolvenzsicherung zwingend erforderlich. Für die Umsetzung der Kapitalbeteiligung bieten sich Sparpläne an. Hier können kontinuierliche Einzahlungen oder Einmalzahlung vereinbart werden. So ergibt sich beispielsweise bei einer Beteiligung von 50 Mitarbeitern mit einer monatlichen Einzahlung von 50 sowie eines Arbeitgeberzuschusses in Höhe von 360 p.a. nach fünf Jahren ein Kapitalstock von Grundsätzlich sollte dem Unternehmen bewusst sein, dass die Mitarbeiterkapitalbeteiligung ein langfristiges Finanzierungskonzept darstellt. Die Bildung eines relevanten Kapitalstocks braucht seine Zeit. Der Ausgleich kurzfristiger Verbindlichkeiten sollte nicht das primäre Ziel der Kapitalbeteiligung sein. Im Rahmen des Liquiditätsmanagements ist auch die Rückzahlung bei Laufzeitende oder auch bei Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses zu berücksichtigen. Schlussendlich stellt die Mitarbeiterkapitalbeteiligung ein modernes und flexibles Instrument dar, das zahlreiche Vorteile für das Unternehmen und seine Mitarbeiter bietet und auch in Zukunft an Bedeutung weiter zunehmen wird. Weiterführende Informationen finden Sie unter: Arbeitsgemeinschaft Partnerschaft in der Wirtschaft e. V. - AGP Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Kerstin Schild von Spannenberg RKW Kompetenzzentrum, RG-Bau Düsseldorfer Str. 40 A Eschborn Tel.: (06196) spannenberg@rkw.de Internet: ibr Mai

20 Informationsreise Gebäudeenergieeffizienz bei öffentlichen Gebäuden für Teilnehmer aus Bosnien und Herzegowina Nachdem bereits im Juni des vergangenen Jahres eine Informationsreise mit dem Schwerunkt Gebäudeenergieeffizienz für Teilnehmer aus Bosnien und Herzegowina im Großraum Frankfurt am Main und Stuttgart großen Anklang fand, folgte vom bis zum eine zweite Reise im Rahmen der Exportinitiative Energieeffizienz für Baufachleute und Entscheider aus Bosnien und Herzegowina. RG-Bau Diesmal führte das Programm in das winterlich kalte Dresden, wobei der Schwerpunkt auf öffentlichen Gebäuden lag. Der Freistaat Sachsen und die Stadt Dresden haben in Punkto Energieeffizienz viel zu bieten. Deshalb konnte das RKW für seine Projektpartner von der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Bosnien und Herzegowina ein Exkursionsprogramm zusammenstellen, das anhand verschiedener Gebäude- und Nutzungsarten zeigte, wie vielfältig Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz sein können und müssen. Abb. 1: Eigentlich spielen im Garten hinterm Haus die Kinder. Doch jetzt, zwischen Schneematsch und Pfützen, erläutert Architekt Fridtjof Schneider den Teilnehmern das Gebäudekonzept und den Aufbau der Gebäudehülle. Wenn der Schnee geschmolzen ist, werden die Kinder wieder ihr eigenes Obst und Gemüse in dem urigen Garten anbauen. Unabhängig von der Gebäudenutzung sind gerade bei Neubauten hohe energetische Standards wie der Passivhaus- Standard grundsätzlich realisierbar. Allerdings müssen sich Nutzer oft erst an ein solches Gebäude gewöhnen, ehe sich die tatsächlichen Verbräuche an die kalkulierten Verbrauchswerte anpassen. Deshalb kamen vor Ort auch häufig die Nutzer mit zu Wort. Cocolores e. V. Das ökologische Kinderhaus in der Dresdener Neustadt Die Kindertagesstätte wurde von 2009 bis 2010 als Gebäude im Passivhaus- Standard gebaut. Das Gebäude wurde in Querwandbauweise aus Kalksandstein mit aufliegenden Stahlbetondecken und wärmebrückenfreien Holzfassaden aus nichttragenden diffusionsoffenen Vorhang-Fassadenelementen mit Zellulosedämmung errichtet. Die Holzfenster und das Verglasungssystem mit Holztragwerk wurden als passivhaustaugliche 3-Scheiben-Isolierverglasung (Energiegewinnfenster U-Window-Wert = 0,85) ausgeführt. Das Dach wurde als Flachdach mit einer 3-prozentigen Dachneigung ausgebildet. Das Gebäude hat einen jährlichen Heizenergiebedarf von 15 kwh/m². Die sehr gute Wärmedämmung von Dach, Wand und Fußboden hält die Wärme im Gebäude (U-Wert 0,11). Herr Schneider vom Architekturbüro Reiter in Dresden erläuterte ausführlich Gebäudekonzept und Bauweise. Der Kita-Leiter Herr Lewerentz berichtete von der Lebensqualität im Passivhaus. Das Krankenhaus Dresden- Friedrichstadt Das Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt wurde am 27. November 1849 als Stadtkrankenhaus in einem ehemaligen Adelspalais eröffnet. Seither erlebt es eine ständige bauliche Erweiterung, deren Ergebnis heute ein leistungsfähiges Akutkrankenhaus der Schwerpunktversorgung in einem der Denkmalpflege verpflichteten äußeren Erscheinungsbild ist. Das Klinikum verfügt über rund 940 Betten. Es wird als Eigenbetrieb der Stadt Dresden geführt Abb. 2: Die Luft ist manchmal ein bisschen zu trocken., so der Leiter der Kita, Herr Lewerentz (links). Doch sonst fühlen sich Kinder, Eltern und Erzieher offensichtlich pudelwohl in ihrem Passivhaus-Kindergarten. F. Schneider von Reiter-Architekten aus Dresden (rechts im Bild) kann mit diesem Feedback sehr zufrieden sein. RG-Bau 20 ibr Mai

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