Pressekonferenz. Quecksilber: Die unterschätzte Gefahr

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1 Pressekonferenz Quecksilber: Die unterschätzte Gefahr

2 Warum wir uns mit Quecksilber befassen sollten Anfang Juni entscheidet die EU in Sevilla über neue Schadstoffgrenzwerte u.a. für Kohlekraftwerke Quecksilber ist die drittschädlichste Substanz überhaupt, seine Gesundheitsgefährdung wird verharmlost und unterschätzt Gefährdet sind vor allem Vielverzehrer von Fisch: Grenzwertüberschreitungen bei jeder dritten Schwertfischprobe, siebten Buttermakrele, 20sten Thunfisch 1,8 Mio. Babys in der EU mit bedenklicher Quecksilberbelastung Quecksilberemissionen steigen weltweit wieder an, vor allem aufgrund der Kohleverstromung Kohlekraftwerke verursachen 70% der deutschen Quecksilberemissionen, seit 2000 keine Fortschritte bei Emissionsreduzierung

3 Quecksilber: vom Kraftwerk auf den Teller Quelle: Greenpeace, Studie: Quecksilber Gift fürs Hirn

4 Globale Quecksilber-Emissionen steigen wieder an Kohle Quelle: David G. Streets et al., All-Time Releases of Mercury to the Atmosphere from Human Activities, November 2011

5 Deutschland: größter Quecksilber-Emittent in Europa Quecksilber-Emissionen der EU-Länder: Quelle: europäisches Schadstoffemissionsregister E-PRTR

6 Emissionsentwicklung in Deutschland keine Fortschritte bei Kohle Quelle: Umweltbundesamt 2015

7 Die größten Quecksilber-Emittenten: Braunkohlekraftwerke Quelle: Pollutant Release and Transfer Register (PRTR) / Stand: 2012

8 EU entscheidet über neue Schadstoffgrenzwerte (IED) EU legt neue Grenzwerte für den Schadstoffausstoß (SO2, NOX, PM2,5, Hg) aus Industrieanlagen wie Kohlekraftwerken ab 2020 fest Ziel: Schadstoffausstoß anhand bester verfügbarer Technik reduzieren Technische Arbeitsgruppe: Vertreter aus Mitgliedsländern, Industrie und NGO treffen nächste Woche in Sevilla maßgebliche Entscheidung Greenpeace Kritik Industrie unterwandert Prozess: 192 Industrievertreter bei insg. 352 Mitgliedern; selbst nationale Delegationen von Industrie gestellt Entscheidung fernab von Parlamenten und Öffentlichkeit Neue Vorgaben fallen weit hinter tatsächlichen Stand der Technik zurück Auch Bundesregierung unterstützt schwache Vorgaben

9 30 µg/nm³ Quecksilbergrenzwerte für Kohlekraftwerke in Deutschland / Europa (Bestand) 10 9 Quecksiiber(Hg) [µg/nm³] aktuell in Deutschland ab 2019 in deutschland EU-Vorschlag ab 2020, Braunkohle EU-Vorschlag ab 2020, Steinkohle Stand der Technik Quelle: Greenpeace 2015: Smoke & Mirrors

10 Bundesregierung unterstützt schwache EU Quecksilbergrenzwerte German Comments BREF LCP BGP May20th 2015

11 Der tatsächliche Stand der Technik: Quecksilber-Abscheidung Ergebnisse - Kurzgutachten Greenpeace & EEB, Mai 2015: Mit vorhandenen Quecksilber-Abscheidemaßnahmen bei Kohlekraftwerken lassen sich die Emissionen auf 1µg/nm³ sicher begrenzen. Die dafür erforderlichen Kostenaufwendungen liegen bei nahezu allen Techniken unter 1 % der Stromerzeugungskosten.

12 Bewusstsein für das Gesundheitsrisiko bei Quecksilber & Kohle Umfrage von TSN-Emnid (März 2015) 61% der Befragten ist die Gesundheitsgefährdung durch Verzehr von Quecksilberbelastetem Fisch (z.b. Schwertfisch, Thunfisch) nicht bekannt. 81% der Befragten ist nicht bekannt, dass Braunkohlekraftwerke für 50% der deutschen Quecksilberemissionen verantwortlich sind. 73 % der Befragten wünschen sich Nachrüstungen, um den Quecksilberausstoß zu reduzieren (auch wenn Strompreis steigen würde). Quelle:

13 Fazit Deutschland hat ein gravierendes Quecksilberproblem die Risiken werden bislang verharmlost Kohlekraftwerke sind die Hauptquelle von Quecksilberemissionen Die Quecksilberemissionen aus Kohlekraftwerken müssen drastisch gesenkt werden, insb. bei Braunkohlekraftwerken Mit heute verfügbarer Technik kann Quecksilberausstoß in Kohlekraftwerken um 80% reduziert werden Die Kosten für Nachrüstungen zur Quecksilberabscheidung liegen unter 1 Prozent der Stromerzeugungskosten Bundesregierung muss: die Bevölkerung wirksamer über Gefahren bei Schadstoffen wie Quecksilber informieren modernste Technologien zur Schadstoffreduzierung vorschreiben, sich national, in der EU und weltweit für Minimierung von Quecksilberemissionen einsetzen

14 VIELEN DANK!