Positionspapier zur inklusiven Bildung und Erziehung im Eigenbetrieb Kindergärten NordOst
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- Kornelius Schumacher
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1 Kindergärten NordOst Storkower Straße 139 b Berlin Positionspapier zur inklusiven Bildung und Erziehung im Eigenbetrieb Kindergärten NordOst Vorwort Sehr geehrte Pädagoginnen und Pädagogen, seit Gründung des Eigenbetriebes Kindergärten NordOst erarbeiteten sich die Fachkräfte in vielen unsere Kindergärten fachliche Standpunkte, um den Integrationsgedanken in die pädagogische Praxis zu verankern. Es entstanden Standarts, ein Leitbild, Vernetzungen und mannigfache fachliche Fortbildungen und Qualifizierungen, um sich den ständig steigenden Anforderungen der Integrationsarbeit zu stellen. Um die Erfahrungen und Qualitätsstandarts dieser Kindergärten zu bündeln, sich den zukünftigen Herausforderungen von Inklusionsaufgaben stellen zu können und gut aufzustellen, wenn es darum geht Kinder und ihre Familien in ihrer Unterschiedlichkeit wahrzunehmen und anzuerkennen wurde im August 2014 die AG Inklusion gegründet. Mit der Konzeption der AG Inklusion entsteht ein Positionspapier, welches den Gedanken der Inklusion in alle Kindergärten tragen soll, zu mehr an Vernetzung, Transparenz und fachlichen Austausch beiträgt und den Auseinandersetzungsprozess zu mehr Partizipation in den Kindergärten fördert. Der Eigenbetrieb Kindergärten NordOst betrachtet die Inklusion als folgerichtigen Weg hin zu inklusiven Kindergärten und konsequente Weiterführung von Integration hin zu einem Zuwachs an Qualität. Folgende rechtlichen und fachlichen Grundlagen sind für unsere Arbeit in den Kindergärten wesentlich: - UN Kinderrechtskonvention (insbesondere Artikel 2, Artikel 23 und Artikel 28); - Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (insbesondere Artikel 24); - Kinder-und Jugendhilfegesetz (SGB VIII, insbesondere 22); - Kindertagesförderungsgesetz-KitaFöG (insbesondere 6, 10 und 13) Seite 1 von 5
2 - Berliner Bildungsprogramm (BBP) - Handreichung der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft zum Verfahren zur Aufnahme und Betreuung von Kindern mit Behinderung in Berliner Kindertagesstätten Das Leitbild der Inklusion stellt Fragen einer umfassenden und selbstbestimmten Teilhabe aller Kinder im Kindergarten in den Mittelpunkt und fordert alle Pädagoginnen und Pädagogen dazu auf, eine reflektorischen Sichtweise gegenüber der Partizipation in den Mittelpunkt täglicher pädagogischer Praxis zu stellen. 1. Organigramm der AG Inklusion Eigenbetrieb NordOst K1 K2 K3 RG AG I iv UAG UAG usw. Legende: K1-3: Kita 1-76 RG Reflexionsgruppen AG I AG Inklusion iv interdisziplinäre Vernetzung UAG unter-arbeits-gruppe der AG Inklusion Seite 2 von 5
3 2. Begriffsbestimmung Integration will den Menschen mit Behinderung in ein bestehendes System einpassen, Inklusion hingegen betrachtet den Menschen von Anfang an als Teil der Gesellschaft. Inklusion nimmt keine Unterteilung in Gruppen (Menschen mit Behinderung, Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund etc.) vor, sie will das System (z. B. Krippe, Kindergarten, Schule, Arbeit, Wohnen) an die Bedürfnisse der Menschen anpassen. Inklusion basiert auf dem Diversity-Ansatz: Die Unterschiedlichkeit aller Menschen ist kein zu lösendes Problem, sondern eine Normalität. An diese Normalität wird das System angepasst und nicht umgekehrt. (Timm Albers, 2012 Reinhardt-Verlag) 2.1. Ziele - Inklusive Haltung bei jeder/m Pädagogin/en im Eigenbetriebs entwickeln. - Alle Pädagogen und Pädagoginnen entwickeln ein Grundverständnis für die individuelle Lebenslage eines jeden Kindes und seiner Familie. - Schaffung von Regeln in den Kindergärten zum Umgang mit Toleranz, Akzeptanz und Wertschätzung im gesamten Team. - Reflexion innerhalb der Teams zu vorurteilsbewusster Bildung und Erziehung. - Vernetzung nach innen und außen zur Weiterentwicklung und Förderung inklusiver Pädagogik im Kindergarten Aufgaben - Überprüfung und Entwicklung der pädagogischen Konzepte zur Umsetzung der inklusiven Pädagogik. - Verbindlicher fachlicher Austausch im Team, um professionelles Handeln zu entwickeln. - Unsere Kindergärten gestalten flexible Bildungsangebote mit den dementsprechenden inhaltlichen und strukturellen inklusiven Anpassungen. - Die Teams setzen sich aktiv mit Normen und Stigmatisierungen auseinander. - Inklusive Haltung und Einstellungen bei den Eltern entwickeln. - Entwicklung von partizipativen Organisationsformen für alle Kinder im Kindergarten. Seite 3 von 5
4 3. Inklusive Haltung - orientiert sich am Motto vorurteilsbewusster Bildung und Erziehung Vielfalt respektieren und Ausgrenzung wiederstehen wird sichtbar: - im gemeinsame Aufwachsen aller Kinder in der Frühpädagogik, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, ihrem Bildungs-, ihrem sozioökonomischen sowie kulturellem Hintergrund, ihrer geschlechtlichen Identität und ihrer familiären Lebensform, sowie ihren individuellen Entwicklungsbesonderheiten - in der Herstellung von gemeinsamen Interaktionen durch Spielsituationen und Möglichkeiten der Selbstwirksamkeit innerhalb der Kindergruppe - in der Bereitstellung angemessener Lernumgebungen und Bereitschaft zur Öffnung gegenüber den Familien, Fachdiensten, Kommune - in der Schaffung von Barrierefreiheit und einer aktiven Position gegen Diskriminierung Inklusive Haltung ist ein kontinuierlicher, sich ständig erweiternder Prozess, in dem: - die Vielfalt an Kompetenzen und Erfahrungen als Motor von Lernprozessen verstanden wird - eigene Vorurteile reflektiert und bewusst werden - und als Quelle von Ausgrenzung, Diskriminierung und Einseitigkeit erkannt werden Dieser Prozess braucht: - Leiterin befürwortet, versteht und steuert den Prozess - dabei entwickelt sie mit dem Team grundlegende Wertvorstellungen und Handlungssicherheit zur Umsetzung einer Vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung - sie initiiert und gewährleistet eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit Vorurteilen und Einseitigkeiten, sowie deren Auswirkungen und - befördert die Auseinandersetzung auf persönlich-fachlicher Ebene im Kindergarten und sichert den organisatorischen Rahmen - sie nimmt alle Beteiligten mit auf den Weg - die Analyse von Situationen und Strategien ermöglichen Allen nächste Schritte differenziert zu planen, diese umzusetzen und dabei Widerstände aufzunehmen und zu bearbeiten. 4. Leitlinien für die Umsetzung inklusiver Pädagogik in den Kindergärten Siehe Konzept / Leitlinien Seite 4 von 5
5 - Rolle der Pädagogen /innen - Zusammenarbeit im Team (Teamkultur, Geben und Nehmen), Kooperation Anerkennung von Diversität bei Erwachsenen und Kindern (Heterogenität) - Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung (Methodik) - Demokratische Teilhabe im Team und mit Kindern und gegenüber Eltern - Umsetzung (u.a. Beobachten und Dokumentieren 5. Rahmenbedingungen (Position) - Ausstattungen werden je nach Bedarf und Struktur des einzelnen Kindergartens durch den Träger unterstützt und durch reales Leitungsmanagement organisiert - Träger sorgt für die Regelung und Umsetzung zur Gewährung von Organisation, Dokumentation und Reflexion der einzelnen Pädagogen /innen durch mpa - Position des Trägers unterstützt die Umsetzung der inklusiven Pädagogik - Unmittelbare inklusive Arbeit ist Teamleistung. - Die Ausrichtung des täglichen pädagogischen Angebots ist flexibel nach den Bedürfnissen der Kinder gestaltet. - Strukturen müssen veränderbar sein. - Träger und Leitung der Kindergärten unterstützen Fortbildung und Supervision sowie den Zugang zur Fachliteratur. - Bildung der Reflexionsgruppen wird unterstützt. - AG Inklusion bietet als Ansprechpartner Beratung und Begleitung für Träger und Kindergarten. - Vernetzung wird gefördert und unterstützt. - Jährliche Evaluation des Stands der Arbeit AG Inklusion auf Basis der Konzeption. - Entwicklung eines Flyers der AG Inklusion zur Vernetzung innerhalb und außerhalb des Eigenbetriebs. Seite 5 von 5
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