1. Bericht: Studiengang Tourismus-Management, Studentin weiblich, WS

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1 Studierendenbericht Auslandsstudium Universidad de Cádiz, Spanien 2016/17 1. Bericht: Studiengang Tourismus-Management, Studentin weiblich, WS Vorbereitungen Bevor ich meine Bachelorarbeit schreiben und somit mein Studium beenden würde, entschied ich mich dafür, vorher noch ein halbes Jahr im Ausland zu studieren. Da ich dies im Rahmen des Erasmus+ Programms machen wollte, kam für mich nur Spanien in Frage. Ich wollte meine Spanischkenntnisse ausbauen, die ich in 3 Semestern an der HS Kempten erworben hatte (=gutes A2 Niveau). Zur Auswahl standen Alicante, Santander und Cádiz. Ich entschied mich nach langem Hin und Her für Cádiz, die kleine andalusische Stadt umrundet vom Meer. Ausschlaggebend war, dass ich dieses Abenteuer alleine starten wollte und nach Cádiz niemand sonst von unserer Hochschule aufbrach. Ich hatte vor Abreise große Bedenken, da ich wusste, dass die Vorlesungen auf Spanisch stattfinden und das Spanisch der Gaditanos (Bewohner Cádiz) das wohl akzentreichste überhaupt ist. Die Voraussetzung für den Kursbesuch an der Universidad de Cádiz ist ein spanisches Spanischniveau von B1. Wer dies nicht hat kann einen dreiwöchigen Sprachkurs vor Semesterbeginn absolvieren, der knapp 200 Euro kostet. Die Professoren sind wahnsinnig hilfsbereit und der Kurs macht sehr viel Spaß. Gerade am Anfang hat mir der Besuch des Kurses sehr geholfen, da man die Gaditanos so gut wie gar nicht versteht. Unterkunft Ich flog nach Cádiz ohne vorher ein Zimmer zu mieten. Ich hatte mich jedoch schon vorab in einer Facebook-Gruppe über mögliche Zimmer informiert. Da ich aber auch schon Anfang September dort war, weil ich den dreiwöchigen Sprachkurs B1 noch vor Semesterbeginn vor mir hatte, war dies aber auch kein Problem. Die meisten Studenten kommen nämlich erst Ende September zu Semesterbeginn. Die ersten drei Nächte verbrachte ich im Hostel Casa Caracol (das ich übrigens wärmstens empfehlen kann). In diesen drei Tagen besichtigte ich insgesamt fünf Zimmer. Und ich war froh mir kein Zimmer vor Ankunft ausgesucht zu haben! Es waren einige schimmelige und überteuerte Wohnungen dabei! In die letzte Wohnung verliebte ich mich dann sofort. Sie lag direkt am Playa la Caleta, also auch nahe der Fakultäten in der Altstadt. Die Bars und Diskos liegen zwar auf der anderen Seite der Altstadt, doch länger als 25 Minuten läuft man nie von einem zum anderen Ort. Ich bin mit einer Deutschen eingezogen, mit der ich gemeinsam die Wohnung gesucht und gefunden habe. Einen Monat später zog noch eine Französin ein. Das WG-Leben war super! Ich empfehle jedem, sich die

2 Wohnungen vorher anzuschauen und eine Wohnung in der Altstadt zu suchen, da sich dort einfach das ganze Leben abspielt. Die meisten Angebote gibt es in diversen Facebook-Gruppen. Studium an der Gasthochschule Die Auswahl der Fächer mit Hilfe der Homepage der Universidad de Cádiz ist mehr als kompliziert, da diese wahnsinnig unübersichtlich ist und mich das Spanisch überfordert hat. Der beste Weg ist seinem Koordinator in Spanien eine zu schreiben und ihn nach angebotenen und belegbaren Kursen zu fragen. Da ich Tourismus studiere, war ich zunächst an der Fakultät in Jerez eingeschrieben. Da Jerez jedoch 45 Kilometer landeinwärts liegt und ich unbedingt in Cádiz leben und studieren wollte, hab ich einen Fakultätswechsel vorgenommen. Dies ging auch problemlos, man bekommt dann aber einen anderen Koordinator zugewiesen. Ich habe somit die Fakultät in Jerez nie besucht und konnte je einen Kurs an der Fakultät filosofia y letras und ciencias economicas y empresariales in der Altstadt von Cádiz belegen. Der Kurs project management an der letzteren war sogar auf Englisch. Für diesen musste ich auch während des Semesters viele Präsentationen vorbereiten und halten und schriftliche Ausarbeitungen anfertigen. Der Arbeitsaufwand war bei diesem Kurs vergleichbar mit dem eines Kurses an einer deutschen Hochschule. Da ich im Wintersemester in Cádiz war, war das Angebot an anrechenbaren Kursen sehr begrenzt. Im Sommersemester gibt es mehr Kurse, doch für mich waren diese zwei Ergänzungsmodule und die Spanischkurse vollkommen ausreichend. Zusätzlich zu dem dreiwöchigen vorbereitenden Sprachkurs machte ich einen dreimonatigen Sprachkurs mit dem Niveau B2 für 150 Euro. Die Kurse an der Universität haben mir sehr gut gefallen, das Niveau kann man jedoch nicht mit dem in Deutschland vergleichen. Grundsätzlich liegt das spanische unter dem deutschen, was für uns ja nicht schlecht ist Die Administration der Universidad de Cádiz ist gut, auch wenn alles viel lockerer genommen wird. Die deutsche Ordnung vermisst man da dann doch ab und an. Alltag und Freizeit Wenn ich ehrlich bin habe ich noch nie etwas von dieser Stadt gehört bevor ich mich mit der Auswahl der Partnerhochschule beschäftigt hatte. Und das als Tourismusstudentin! Ich kann nun sagen, dass Cádiz für mich die schönste Stadt ist, in der ich je gewesen bin. Man sieht eine Stadt aber auch mit völlig anderen Augen wenn man dort lebt und nicht nur Tourist ist. Die Lebensqualität durch die Freundlichkeit und Unbeschwertheit der Gaditanos ist unglaublich hoch. Die Lebensfreude steckt an und immer wieder sind sie zu einem Plausch bereit. Sei es der Verkäufer auf dem Mercado Central, der Camarero in der Tapas Bar oder der Nachbar. Die Stadt ist umgeben vom Meer. Ich habe von meinem Bett aus das Meer sehen und die Wellen hören können. Ich habe mich in Cádiz und in unserer Wohnung mit meinen Mädels so wohl gefühlt, dass ich nur selten den Drang hatte, die Stadt zu verlassen. Trotz allem bin ich in Marokko und in

3 Andalusien gereist, wo ich auf wunderschöne Städte, unglaubliche Landschaften und tolle Menschen traf. An die spanische Gemütlichkeit, die chronische Unpünktlichkeit, die Siesta (Geschäfte geschlossen!), das späte Abendessen und das administrative Chaos gewöhnt man sich schnell und man merkt, dass es im Leben wichtigere Dinge gibt. Wer in die Bars und Diskos möchte, kann dies schon ab Donnerstag tun. Das Wochenende beginnt quasi schon am Donnerstag. Auch die anderen Tage wird meist immer was geboten, sei es eine Erasmus Party, eine Feier in der Stadt aufgrund eines Feiertages oder Livemusik in den unzähligen Bars der Stadt. Das Leben spielt sich in der Altstadt ab, weshalb ich nicht in der Neustadt wohnen wollte. Diese ist mit dem Bus zwar sehr gut zu erreichen aber generell verkehren die Busse nur bis 22/23 Uhr am Abend, am Wochenende eventuell etwas länger. Der Karneval Ende Februar bis Anfang März war eines der Highlights meines Lebens in Spanien. So etwas habe ich definitiv noch nie erlebt. Ich bin nach Semesterende noch bis zum Ende vom Karneval geblieben, weil ich dieses Spektakel miterleben wollte. Die Gaditanos sind vollkommen verrückt nach ihrem Karneval. Die Stadt steht 11 Tage lang Kopf. Gesangsgruppen, die Chiringotas, liefern sich offiziell und inoffiziell in den Gassen der Stadt Wettbewerbe. Konzerte verschiedenster Arten werden geboten. Papierhexen und götter werden verbrannt. Die Menschen feiern gemeinsam auf der Straße und in den Bars. Eine solche Vielfalt und Originalität von Faschingskostümen habe ich noch nie gesehen. Ein Abschlussfeuerwerk überm Meer direkt vor unserer Wohnung war der krönende Abschluss. Ein unvergessliches und total verrücktes Erlebnis zum Abschluss meines Auslandsaufenthalts, auf das es sich gelohnt hat zu warten. Fazit Persönlich hat mich dieser Auslandsaufenthalt sehr bereichert. Ich bin toleranter und neugieriger anderen Kulturen und Lebensweisen gegenüber. Ich habe Freundschaften mit Studenten und Nicht-Studenten aus vielen verschiedenen Ländern geschlossen. Ich habe nicht nur sehr viel von der spanischen Kultur und Lebensweise mitbekommen (dank eines spanischen Freundes), ich habe auch sehr viel über die Kulturen meiner Erasmus-Freunde gelernt. Ich habe richtig gute Freunde in vergleichbar kurzer Zeit gefunden, die ich nicht mehr missen möchte. Ich wollte nicht wieder nach Deutschland, das Leben in Spanien als Student ist wunderbar. Das Meer, der Strand, die Sonne, das Essen, die Menschen, deine Freunde. Man muss eine Zeit in einem Land leben, um dessen Sprache lernen zu können. Auch wenn es anfangs sehr schwer war die sprachlichen Barrieren zu überwinden und es immer wieder Phasen gab, in denen man sehr entmutigt und überfordert war, habe ich mein Spanisch erheblich verbessert und möchte dies auch für meine berufliche Zukunft nutzen.

4 2. Bericht: Studiengang Tourismus-Management, Studentin weiblich, SS 2017 Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule) Da ich bereits im 1.Semester wusste, dass ich auf jeden Fall ein Auslandssemester während meines Studiums machen möchte, habe ich frühzeitig mit der Planung begonnen. Ich wollte von Anfang an nach Spanien, weil ich nach meinem Abitur schon als Au-pair in Spanien (Andalusien) gearbeitet habe und deshalb auch unbedingt wieder nach Andalusien wollte. Deshalb habe ich meinen Fokus auf Partnerhochschulen in Spanien mit besonderem Augenmerk auf Andalusien gelegt und bin schnell zu der Entscheidung gekommen, dass ich mein Auslandssemester in Cádiz machen möchte. Sie war mit eine der einzigen Städte, die ich damals nicht besucht habe. Ein weiteres Kriterium für mich war, dass die Stadt am Meer liegen sollte, da ich im Sommersemester gegangen bin und es in dieser Zeit in Andalusien bzw. generell in Spanien immer sehr warm ist. Nachdem ich mir über mein Ziel im Klaren war, habe ich mich um meine Bewerbung gekümmert und bin auch bei allen Fragen von der Hochschule in Kempten unterstützt worden. Generell verlief die Bewerbungsphase reibungslos und ich habe immer schnell Rückmeldung bekommen, von der Hochschule in Kempten wie auch von der Universität in Cádiz. Unterkunft (Suche, Art der Unterkunft, Hilfestellung) Ich habe mir bereits im Vorhinein eine Unterkunft gesucht, weil ich nicht nach Cádiz fliegen wollte ohne eine feste Unterkunft zu haben. Außerdem hatte ich keine Zeit eine oder zwei Wochen bevor das Semester in Spanien los ging nach Cádiz zu fliegen, um mir vor Ort ein paar Wohnungen anzuschauen, da das mit meinen Prüfungen in Kempten nicht möglich war. Deshalb habe ich mich bereits Ende November/Anfang Dezember auf Wohnungssuche gemacht. Ich wurde in eine Facebook-Gruppe (pisos en cadiz por estudiantes y erasmus) hinzugefügt und habe darüber meine Wohnung gefunden. In dieser Gruppe werden regelmäßig viele Zimmer in WG s gepostet und man kann den Vermieter dann direkt anschreiben. Auch ich habe so mein Zimmer in einer 3-WG (1 Spanier, 1 Deutsche und ich) gefunden und mein Vermieter hat mir gleich den Vertrag per zugeschickt, sodass ich relativ schnell ein Zimmer hatte. Viele bzw. die meisten anderen Erasmus Studenten fliegen eine bis zwei Wochen vor Semesterbeginn nach Cádiz und nehmen sich dort ein Hostel und schauen sich dann die Zimmer vor Ort an. Das ist durchaus auch zu empfehlen, weil mein Zimmer sah auf den Fotos anders aus als in Wirklichkeit. Wenn man genügend Zeit hat dann würde ich es empfehlen etwas vor Semesterbeginn nach Spanien zu fliegen und sich die Zimmer persönlich anzuschauen und sich dann zu entscheiden. Außerdem haben sich viele Studenten ganz am Anfang dadurch kennengelernt, weil sie alle im gleichen Hostel waren (Hostal Casa Caracol). Ich habe mir ein Zimmer in Cádiz gesucht obwohl die Uni in Jerez de la Frontera ist (man fährt 45 Minuten mit dem Zug dorthin), weil man in Cádiz direkt am Meer ist und in Jerez im Landesinneren und sich das meiste Erasmusleben in Cádiz abspielt und dort mehr Erasmusstudenten sind. Außerdem würde ich empfehlen sich ein Zimmer in im casco antiguo (Altstadt) zu suchen, weil sich dort das komplette Erasmusleben abspielt und alle Erasmusstudenten dort wohnen. Es gab vereinzelte Studenten, die im casco nuevo (Neustadt) gewohnt haben, aber sie mussten immer einen Bus in die Altstadt nehmen oder sie hatten alle ein Fahrrad. Gerade die ganzen Erasmus-Partys sind immer im casco antiguo und wenn man im casco nuevo wohnt, muss man nachts heim laufen (Minimum 30 Minuten). Ich würde auf gar keinen Fall eine Wohnung bzw. ein Zimmer im cacso nuevo suchen, sondern immer schauen, dass man etwas im casco antiguo findet, aber die meisten Zimmer werden in diesem Teil angeboten. Als kleinen Tipp zum Schluss, wenn euch ein Zimmer in der Calle Sagasta 22 angeboten wird, dann muss man sich im Klaren sein, dass das ein großes Haus mit vielen

5 kleinen Zimmer ist, in dem nur Studenten wohnen und jeden Tag irgendeine andere Studentenparty gefeiert wird, die die Polizei fast jede Nacht beendet. Studium an der Gasthochschule (Qualität der Vorlesungen, Arbeitsbelastung, Kontakt zu anderen Studierenden, allgemeine Zufriedenheit mit der Partnerhochschule) Da die Partnerhochschule nicht direkt in Cádiz ist, sondern in Jerez de la Frontera (im Landesinneren) musste ich immer mit dem Zug dorthin fahren. Die Zugverbindung ist aber sehr gut und es fährt stündlich bzw. zweimal in einer Stunde ein Zug, was sich gut mit den Vorlesungszeiten verbinden lässt. Der Zug braucht von Cádiz nach Jerez 45 Minuten und vom Bahnhof in Jerez bis zur Uni läuft man nochmal ca Minuten. Da ich mir aber meinen Stundenplan so gelegt habe, dass ich nur dreimal die Woche Uni hatte, war das machbar. Man muss aber trotzdem mit dazu sagen, dass immer sehr viel Zeit verloren geht und ich auch einmal die Woche bis 19 Uhr Vorlesung hatte und dann erst um Uhr daheim war. Trotzdem würde ich nie nach Jerez ziehen, weil Cádiz in meinen Augen schöner ist und dort mehr Erasmus Leben geboten ist. Ich habe auch andere Studenten kennengelernt, die z.b. jeden Tag Uni in Jerez hatten und trotzdem in Cádiz gewohnt haben. Ich wurde bereits am ersten Tag in der Uni mit offenen Armen und sehr herzlich von allen meinen Kommilitonen empfangen und aufgenommen. Ich bin natürlich in jeder Vorlesung direkt aufgefallen, dass ich keine Spanierin bin und wurde direkt angesprochen, ob ich Erasmus Studentin bin und woher ich komme. Ich bin am ersten Tag auch zu allen meinen Professoren hin und habe mich vorgestellt und gesagt, dass ich Erasmus Studentin bin. Die Professoren haben mich ebenfalls sehr herzlich empfangen und mir immer angeboten, dass wenn ich etwas nicht verstehe zu ihnen kommen kann und sie es mir nochmal in Ruhe erklären. Das Angebot habe ich auch in einem Fach kurz vor der Prüfung in Anspruch genommen und ich bin zu der Sprechstundenzeit zu dem Professor gegangen und er hat mir meine Fragen nochmal in Ruhe und alleine erklärt. Da man in Spanien sehr viele Gruppenarbeiten in allen Fächern hat, bekommt man so auch sehr schnellen und guten Anschluss zu seinen spanischen Kommilitonen. Ich habe von sehr vielen Studenten, die direkt an der Universität in Cádiz studiert haben gehört, dass ihre Kommilitonen nichts mit ihnen zu tun haben wollten und sie kaum bis gar keinen Anschluss gefunden haben. In Cádiz direkt sind natürlich nochmal viel mehr Erasmus Studenten als an der Universität in Jerez. Ich war in meinen Kursen auch immer die einzige Erasmus Studentin bis auf in einem Kurs, dort waren wir zu dritt. Man hat in Spanien ein ganz anderes Verhältnis zu seinen Professoren als hier in Deutschland. Man spricht sie mit ihrem Vornamen an und duzt sie. Daran musste ich mich anfangs erst mal gewöhnen, aber nach einer gewissen Zeit wird es zur Selbstverständlichkeit und es schafft ein entspannteres Arbeitsklima. Da ich nur drei Fächer in Jerez belegt habe, hielt sich der Arbeitsaufwand im Vergleich mit dem an der Hochschule in Kempten in Grenzen. Dennoch hat man die Sprachbarriere, weshalb man für alle Aufgaben, die die Spanier innerhalb von einer halben Stunde lösen viel länger braucht und man kommt dann doch auf ein gutes Arbeitspensum. In einem Fach hatte ich auch während des Semesters kleine Zwischentests, auf die ich dann natürlich lernen musste. Da man sehr viele Gruppenarbeiten hat, muss man immer durchgehend irgendetwas abgeben. Generell ist in jeder Vorlesung Anwesenheitspflicht, die auch mit in die Gesamtnote am Schluss mit zählt. Alltag und Freizeit Cádiz ist eine super schöne am Meer gelegene Stadt. Eigentlich kann man sich Cádiz fast wie eine kleine Insel vorstellen, die von allen Seiten vom Meer umgeben wird. Da man am Atlantik ist, geht durchgehend ein starker Wind. Dem war ich mir am Anfang nicht so im Klaren also kann

6 ich Leuten empfehlen, die keinen Wind mögen nicht nach Cádiz zu gehen. Gerade in den ersten Monaten wie Februar und März war es sehr unangenehm, weil es richtig stürmen kann und das wird in Kombination mit Regen auch sehr kalt. In den Sommermonaten ist der Wind dann wiederum angenehm. Obwohl Cádiz keine sehr große Stadt ist, ist immer etwas geboten. Man kann die ganze Woche (Mo-So) in Clubs und Bars weggehen, es gibt jede Menge Salsa-Kurse (auch einmal die Woche einen umsonst). Wer gerne surft ist in Cádiz genau richtig, denn das kann man dort auch wirklich gut. Es gibt viele tolle und super günstige Restaurants und Tapas Bars und man kann für unter 10 ohne Probleme essen gehen und wird mehr als satt. Da Cádiz zu Andalusien gehört, sprechen die Leute dort einen sehr starken Akzent, an den man sich erst mal gewöhnen muss wenn man ihn nicht kennt. Außerdem sprechen die Andalusier nochmal besonders schnell, aber sie haben eine ganz besondere und lebensfrohe Art und Mentalität, die mir sehr gut gefällt. Man wird überall herzlich und offen empfangen, aber da die Spanier sehr gerne reden und es auch nie eilig haben, muss man meistens ein bisschen mehr Zeit bei allem einrechnen (auch beim Einkaufen im Supermarkt). Der beste Zeitpunkt sein Auslandssemester in Spanien und ganz besonders in Cádiz zu machen, ist das Sommersemester. Wenn man so viel wie möglich von der Kultur mitbekommen will dann hat man sich im Sommersemester den besten Zeitpunkt dafür ausgesucht. Angefangen Ende Februar/Anfang März mit Karneval über Semana Santa (Ostern) im April bis hin zur Feria im Mai. Der Karneval in Cádiz ist ein einzigartiges Erlebnis. Der karneval in Cádiz ist wie der in Köln und die ganze Stadt ist für eine Woche voll mit Menschen und an jeder Ecke ist etwas geboten. Ich fand es sehr beeindruckend und lustig, aber es hat natürlich auch Nachteile. Man kommt nirgendwo durch und muss für einen Weg für den man normal 10 Minuten braucht eine halbe Stunde einberechnen und die ganze Stadt ist voller Müll und dreckig. Aber alles in allem kann man sagen, dass es ein Erlebnis ist, das man nicht vergessen wird. Auch Ostern wird in Spanien ganz anders zelebriert. Mit Umzügen auf den Straßen und lauter Musik, ebenfalls ein sehr beeindruckendes Erlebnis. Zum Schluss folgt dann noch die Feria, was quasi wie ein Volksfest bei uns in Deutschland ist nur dass die Spanier dort Wein anstatt Bier trinken, Flamenco Kleidern anstatt Dirndl tragen und überall Flamenco bzw. Sevillanas getanzt wird. Ich kann jedem empfehlen im Sommersemester in Spanien ein Auslandssemester zu machen, weil man den besten Einblick in die Kultur zu dieser Zeit bekommt und das Wetter zu dieser Zeit auch wunderschön ist. Alles in allem kann fand ich Cádiz eine wunderschöne und tolle Stadt und sie war für mich die richtige Entscheidung, aber für jemand der gerne in eine Großstadt möchte, ist Cádiz definitiv nichts, weil es doch eine kleine Insel ist auf der man immer wieder den gleichen Leuten begegnet. Fazit Wenn man die Möglichkeit hat ein Auslandssemester zu machen, sollte man diese Chance definitiv wahrnehmen. Man lernt so viel über die Kultur in dem Land, in dem man in dieser Zeit lebt, was in einem Urlaub nicht möglich ist und man lernt viel über sich selbst. Ich habe in dieser Zeit sehr viel für mich und meine Persönlichkeit mitgenommen und bin mir auch im Klaren darüber geworden, wo ich mit nach meinem Studium sehe und wohin danach möchte. Man findet Freunde fürs Leben und ich konnte mein Spanisch nochmal richtig gut verbessern. Man steht jeden Tag vor vielen Herausforderungen, aber an diesen wächst man nur. Ich kann sagen, dass ich keine schlechten Erfahrungen während meines Erasmus Semesters in Cádiz gemacht habe und wenn dann lernt man nur aus der einen oder anderen Situation und muss sich eben mit den Dingen für diesen gewissen Zeitraum arrangieren.