Viele Wege - ein Ziel: Einwanderungspolitiken für Hochqualifizierte im Vergleich. Holger Kolb Universität Münster
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- Rainer Krämer
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1 Viele Wege - ein Ziel: Einwanderungspolitiken für Hochqualifizierte im Vergleich Holger Kolb Universität Münster
2 Ausbildungslevel der im Ausl. geborenen Bevölkerung 100% 80% 60% 40% Tertiärausbildung Sekundärausbildung Primärausbildung 20% 0% AUS AUT CAN CH D DEN ESP FIN FR UK IRL ITA JAP MEX NL NZL SWE TUR USA OEC 2
3 Typologie von Anwerbepolitiken von Hochqualifizierten Arbeitgeberbasierte Verfahren Berufs- und sektorspezifische Verfahren Humankapitalbasierte Verfahren 3
4 Arbeitgeberbasierte Verfahren ASAV, AuslG Prüfung des öffentlichen Interesses 1. Schritt: Einreichen von 2 Anträgen (Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis) in der Botschaft des Herkunftslandes des Bewerbers. 2. Schritt: Weiterleitung zur Genehmigung an die Ausländerbehörde 3. Schritt: Von dort aus Weiterleitung an das Arbeitsamt zur Bearbeitung und Genehmigung 4. Schritt: Anschließend nach abschließender Prüfung Ausstellung des Visums durch die Botschaft Erleichtertes Verfahren im Bereich der unternehmensinternen Arbeitsmärkte 4
5 Arbeitgeberbasierte Verfahren Neues ZuwG (seit ): Niederlassung von Wissenschaftlern mit besonderen fachlichen Kenntnissen Lehrpersonen (z. B. Lehrstuhlinhabern) sowie wissenschaftlichen Mitarbeitern jeweils in herausgehobener Position, Spezialisten und leitende Angestellte mit besonderer Berufserfahrung (Mindestgehalt: ) 5
6 Neueinreise von Hochqualifizierten nach 19 AufenthG 6
7 Berufs- und sektorspezifische Verfahren Bsp.: deutsche Green Card Nur Fachkräfte aus dem IT-Bereich Befristet auf 5 Jahre Höchstquote: IT-Spezialisten (Quote wurde nicht ausgeschöpft) - Mittlerweile in das ZuwG integriert - Unintendierter Erfolg 7
8 Green Card 1 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 60% 50% 40% 30% 20% 10% Nemax (Sept = 1) IT-ArGV-Wachstumsraten 0 0% Sep 00 Mrz 01 Sep 01 Mrz 02 Sep 02 Mrz 03 8
9 Green Card: Unintendierte Mittelstandsförderung <100 Besch. >100/<500 > größte Unt Rest Abb.: Betriebsgrößenabhängige IT-ArGV-Zusicherung vs. ITK-Marktstruktur 9
10 Indikatorengestützte Engpassdiagnose Teilarbeitsmarkt mit Nachfrageüberschuss Nein Erfüllt Qualifikationsanforderungen Ja Teilarbeitsmarkt nicht geeignet Ja Langfristig wachsender Bereich Ja Teilarbeitsmarkt für Zuw. geeignet Nein Zuwanderer geeignet Einreise Nein Zuwanderer nicht geeignet keine Einreise Ermittlung der Zahl der notwendigen Zuwanderer 10
11 Humankapitalbasierte Verfahren Bsp.: Punktesystem Ursprünglich im ZuwG vorgesehen Praktiziert in CAN, NZL, GB, AUS, TCH Zuweisung von Punkten an Bewerber nach Qualifikation, Berufserfahrung, Sprachkenntnisse oder Integration Flexible Änderung der Kriterien möglich 11
12 Punktesysteme im Vergleich 12
13 Punktesysteme schlechter als ihr Ruf? Schmidtke (2008): paradoxe[n] Situation, dass Kanada [ ] seine Einwanderer sorgfältig mit Blick auf Bildungstitel und Arbeitserfahrungen aus[wählt], doch [ ] es dann kaum [gelingt], diesen Neuankömmlingen berufliche Positionen zu eröffnen, die ihrer Qualifikation entsprächen. Reitz (2001: 366): Mangelnde Flexibilität kanadischer Arbeitgeber Time-Lag-Problematik Keine zielrelevante Informationen seitens potentieller Arbeitgeber und der Migranten 13
14 Anwerbung von Studenten Sprachkenntnisse keine kostspielige»nachholende Integrationspolitik«nötig Tertiärausbildung Arbeitslosigkeit unwahrscheinlich Vertrautheit mit den Strukturen des Landes Geringere Bildungsexternalitäten in Systemen mit Studiengebühren Geringer bürokratischer Aufwand Teil der kanadischen Einwanderungsstrategie: Sweetman (2005):»Canadian post-secondary education solves (or at least alleviates) the following barriers to successful labour market integration: acculturation, credential recognition, language, and government administration around screening people.«14
15 Ausländische Hochschulabsolventen Aufenthaltserlaubnis nach erfolgreicher Beendigung des Studiums bis zu einem Jahr zur Suche eines diesem Abschluss angemessenen Arbeitsplatzes Vor ZuwG: Ausreise nach Studienabschluss vorgeschrieben (Regelversagungsgrund) Bildungsausländer haben 2006 ihr Studium in Deutschland abgeschlossen 15
16 Ausländische Hochschulabsolventen auf Arbeitssuche 16
17 Radikallösungen: Verkauf oder Auktion - Zutritt wird nach Entrichtung eines Eintrittspreises gewährt - Zusätzliche Prüfung des Gesundheitszustands und nach evtl. Vorstrafen Vorteile Unbürokratisches Verfahren Einwanderer hätten automatisch die Merkmale, die ein Aufnahmeland sucht Fairer als Punktesysteme 17
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