Bernhard Weber 12. September 2017
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1 Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Staatssekretariat für Wirtschaft SECO Arbeitsmarktanalyse und Sozialpolitik Arbeitsmarkt 55plus und Fachkräftemangel Bernhard Weber 12. September 2017
2 Inhalt Demografische Entwicklung Arbeitsmarktbeteiligung der 55+ Arbeitslosigkeit der 55+ Lösungsansätze 2
3 Auch eine Frage der Perspektive 3
4 Inhalt Demografische Entwicklung Die Arbeitsmarktbeteiligung der 55+ Arbeitslosigkeit von 55+ Lösungsansätze 4
5 Altersstruktur der Bevölkerung Jahre 5 Jahre 10 Jahre 15 Jahre 20 Jahre 25 Jahre 30 Jahre 35 Jahre 40 Jahre 45 Jahre 50 Jahre 55 Jahre 60 Jahre 65 Jahre 70 Jahre 75 Jahre 80 Jahre 85 Jahre 90 Jahre 95 Jahre 100 Jahre
6 Deutlich mehr 55+ auf dem Arbeitsmarkt in den letzten 10 Jahren. Erwerbspersonen in Vollzeitäquivalenten % 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% -5% -10% -15% -17' ' ' '000 35% 13% 16% -3% Jahre Jahre Jahre 55 Jahre und älter 6
7 .. und auch in den nächsten 10 Jahren Erwerbspersonen in Vollzeitäquivalenten % 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% -5% -10% -15% -22' ' ' '000 23% 6% 1% -4% Jahre Jahre Jahre 55 Jahre und älter 7
8 Steigende Qualifikation der 55+ Höchste Ausbildung der jährigen 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 22% 32% 40% 57% 52% 48% 21% 16% 13% Tertiärstufe Sekundarstufe II Sekundarstufe I 8
9 Demografische Entwicklung Die Altersgruppe der 55+ ist auf dem Arbeitsmarkt über die letzten 10 Jahre am stärksten gewachsen. Die 55+ werden über die nächsten 10 Jahren weiter an Bedeutung gewinnen: Die Babyboomer werden 55+ Ältere Arbeitskräfte gewinnen als Fachkräfte für die Wirtschaft an Bedeutung. Ihre Arbeitsmarktpartizipation wirkt der demografischen Arbeitskräfte-Verknappung entgegen. Das Qualifikationsniveau der älteren Bevölkerungsgruppe steigt weiter an. 9
10 Inhalt Demografische Entwicklung Arbeitsmarktbeteiligung der 55+ Arbeitslosigkeit der 55+ Lösungsansätze 10
11 Steigende Erwerbsquote bei Älteren Erwerbstätigenquote der jährigen 90% 80% 70% 60% 50% 79% 63% 49% 75% 66% 57% 80% 74% 68% 40% 30% 20% 10% 0% Total Männer Frauen 11
12 Treiber der zusätzlichen Erwerbstätigkeit 160' ' ' '000 80'000 60'000 40'000 20'000 0 Vollzeitäquivalente ' '500 41'300 69' Jahre 55 Jahre und älter Partizipation: Überwiegend Frauen Vereinbarkeit Familie und Beruf und höhere Erwerbsbeteiligung Höhere Ausbildung Höheres Erwerbsaustrittsalter Bevölkerung: Zuwanderung Bei 55+ demografisch bedingte Zunahme Partizipation Bevölkerung 12
13 Erwerbstätigenquote im OECD-Vergleich Jährige TRK GRE SLV LUX BEL POL HUN AUT ESP SLK ITA FRA PRT EU28 MEX IRL CZR OECD LAT FIN CAN USA NLD UKD AUS COL EST CHL DNK COR DEU ISR JAP NOR Schweiz SWE NZL ISL Prozent
14 Erwerbstätigenquote im OECD-Vergleich Jährige HUN BEL ESP SLK LUX FRA SLV GRE ITA AUT POL CZR EU28 NLD FIN DEU DNK LAT PRT TRK IRL UKD SWE Schweiz CAN OECD AUS NOR EST USA ISR MEX CHL NZL JAP COL COR ISL Prozent
15 Erwerbsbeteiligung der 55+ Die Arbeitsmarktbeteiligung der jährigen liegt in der Schweiz im OECD-Vergleich sehr hoch. Bei den jährigen liegt sie im OECD-Mittelfeld. Die Erwerbstätigkeit der 55+ wuchs über die letzten Jahre nicht nur auf Grund der Demografie, sondern auch durch eine steigende Arbeitsmarktbeteiligung. Die Zunahme der Erwerbsbeteiligung bei den 55+ ging hauptsächlich auf Frauen zurück. Bei Männern konnte der Trend zu einem früheren Altersrücktritt umgedreht werden. 15
16 Inhalt Demografische Entwicklung Arbeitsmarktbeteiligung der 55+ Arbeitslosigkeit der 55+ Lösungsansätze 16
17 Arbeitslosigkeit Arbeitslosenquote gemäss SECO Erwerbslosenquote gemäss ILO % % % % % % % % % % % Jahre 50 Jahre und älter Total Jahre 17
18 Längere Stellensuchdauer der % 60% 50% Wahrscheinlichkeit einer Stellensuchdauer über 1 Jahr 60% 40% 30% 20% 22% 26% 27% 28% 32% 38% 10% 0% Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre 60 und mehr 18
19 Die ALV trägt diesem Umstand Rechnung Durchschnittliche Bezugsdauer in der ALV Längere maximale Bezugsdauer für 55+ Monate Massnahmen zur Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit ArbeitsmarktlicheMassnahmen auch für Stellensuchende Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre 19
20 Ursachen für schwierige AM-Integration Lange Berufserfahrung im gleichen Unternehmen Betriebsspezfisches Wissen verliert den Wert Assoziation mit fehlender Anpassungsfähigkeit Fehlende / nicht sichtbare Weiterbildung Wenig Erfahrung mit Bewerbungen Fehlende Standortbestimmung Grössere Lohnanpassungen im neuen Job Vorurteile / Diskriminierung gegenüber älteren Arbeitnehmenden 20
21 Ursachen für schwierige AM-Integration Altersabhängige BVG-Gutschriften - Höhere Lohnnebenkosten => Höhere Lohnkosten? - Demotivation bei tieferem Lohn / interne Lohnstruktur + Natürliche Sparneigung im Lebenszyklus + Lohnflexibilität Frühpensionierung über die IV / ALV / Frühpension? Tendenziell ist der Austritt über die IV schwieriger geworden ALV: Keine Anzeichen für vermehrte Missbräuche Weniger finanzieller Spielraum für frühzeitigen Altersrücktritt 21
22 Entwicklung des Pensionierungsalters Pensionierungsalter Geburtsjahrgang Männer Frauen 22
23 Gründe für keine Arbeitssuche (55-64jährige Nichterwerbstätige) Keine Chance auf dem Arbeitsmarkt Dauerinvalidität Vorübergehende Krankheit Persönliche Gründe Ordentlicher oder vorzeitiger Ruhestand Männer Frauen 23
24 Arbeitslosigkeit 55+ Risiko arbeitslos zu werden ist für die 55+ unterdurchschnittlich. Stellensuche ist für die 55+ deutlich schwieriger als für jüngere Arbeitslose. Das Risiko für einen AM-Austritt ist höher. ALV trägt diesem Umstand durch längere maximale Bezugsdauern für 55+ Rechnung. Austritte über Sozialwerke (IV/BVG/ALV) sind schwieriger geworden. Bei der Stellensuche von Älteren sind verschiedene Umstände zu berücksichtigen => gezieltes Vorgehen ist besonders wichtig. Abbau von Vorurteilen / Diskriminierung 24
25 Inhalt Demografische Entwicklung Arbeitsmarktbeteiligung der 55+ Arbeitslosigkeit der 55+ Lösungsansätze 25
26 Grundsätze Die Nutzung des Fachkräftepotenzials der 55+ liegt im gesamtwirtschaftlichen Interesse. Die Bedeutung der 55+ nimmt weiter zu. Die Förderung der Arbeitsmarktintegration der 55+ ist eine Verbundaufgabe von Bund, Kantonen und Sozialpartnern. Wichtigste Grundlage bilden gute Rahmenbedingungen für eine hohe Erwerbsbeteiligung aller Altersklassen bis ins Rentenalter und sogar darüber hinaus. 26
27 Anreize zur Schaffung von Arbeitsplätzen Wachstumsfreundliche Wirtschaftspolitik Moderate Steuer- und Abgabenbelastung der Arbeit Zielgerichtete Arbeitsmarktregulierung Starke Rolle der Sozialpartnerschaft 27
28 Positive Arbeitsanreize Arbeit soll sich lohnen Keine Subvention des vorzeitigen Altersrücktritts Anreize zur Arbeit über das Rentenalter hinaus Soziale Absicherung kombiniert mit aktivierenden Elementen zur Arbeitsmarktbeteiligung 28
29 Erhalt der Arbeitsmarktfähigkeit Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz Gute Rahmenbedingungen für die Weiterbildung Arbeitsmarktliche Massnahmen in ALV / IV / SH 29
30 Spezielle Massnahmen für 55+ Kanton Aargau Potenzial 50plus Kampagne zur Sensibilisierung der Arbeitgebenden gegen Diskriminierung Standortbestimmungen MentoringprogrammTandem 50plus 30
31 Spezielle Massnahmen für 55+ Bund, Kantone und Sozialpartner Fachkräfteinitiative Initiierung und Koordination von Massnahmen zur besseren Ausschöpfung des inländischen Fachkräftepotenzials Sensibilisierung zum Thema 55+ durch Nationale Konferenz ältere Arbeitnehmende Verbreitung von «good practice» in den Unternehmen Aktuell: Programm für die Weiterbildung von Arbeitnehmenden im Bereich Grundkompetenzen (Bundesrat, April 2017) 31
32 Fazit Die 55+ sind für den Schweizer Arbeitsmarkt von hoher und wachsender Bedeutung. Damit dieses Potenzial genutzt werden kann braucht es: Unternehmen die Arbeitsplätze schaffen Positive Anreize zur Arbeitsmarktbeteiligung Investitionen in die Arbeitsmarktfähigkeit Umdenken bzgl. der Bedeutung von älteren Arbeitskräften 32
33 Danke für Ihre Aufmerksamkeit! Wirtschaftslage und Wirtschaftspolitik Arbeitsmarkt Ältere Arbeitnehmende wirtschaftspolitik/wirschaftspolitik/arbeitsmarkt/aelterearbeitnehmende.html 33
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