Untersuchungen zum Vorkommen von MRSA bei Haus- und Wildschweinen
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- Elke Feld
- vor 6 Jahren
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1 Untersuchungen zum Vorkommen von MRSA bei Haus- und Wildschweinen Meemken, D.; Tegeler, R. und Th. Blaha Außenstelle für Epidemiologie Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
2 Welche Fragen wir beleuchten wollen: Wie häufig ist das Vorkommen von MRSA in unterschiedlichen Schweinepopulationen? Wie breitet sich MRSA innerhalb eines Bestandes aus? Sind bereits Hypothesen zum Einfluss von Antibiotikagaben im Zusammenhang mit der Häufigkeit von MRSA möglich? Welche Rolle spielt das Zirkulieren von MRSA in einer Region bzw. zwischen Beständen?
3 Worüber wir berichten: 1. Untersuchung zum Vorkommen von MRSA bei Schweinen aus konventionellen Haltungssystemen (Studie abgeschlossen) 2. Untersuchungen zum Vorkommen von MRSA in Staubproben aus ökologischen Haltungssystemen (Studie wird fortgesetzt) 3. Untersuchungen zum Vorkommen von MRSA bei Wildschweinen (Studie wird fortgesetzt)
4 Konventionelle Schweine Untersuchung zum Vorkommen von MRSA bei Schweinen aus konventionellen Haltungssystemen (Studie abgeschlossen)
5 Konventionelle Schweine Material und Methoden (1) Schweine: Auswahl der Schweine: alle zur Sektion angelieferten Schweine zwischen März und Oktober 2007 vorberichtlich keine MRSA-Verdachtsfälle Herkunft: Nordwestdeutschland (Nds., NRW) Gebiet mit höchster Schweinedichte in Deutschland Altersverteilung: alle Altersklassen
6 Konventionelle Schweine Material und Methoden (2) Anteil untersuchter Schweine pro Altersklasse 6% 15% 29% 13% Saugferkel Absetzferkel Läufer Mastschweine Zuchtsauen 37%
7 Konventionelle Schweine Material und Methoden (3) Anzahl untersuchter Schweine pro Bestand Bestände mit 1 untersuchten Schwein Bestände mit untersuchten Schweinen Bestände mit 3 untersuchten Schweinen Bestände mit 4 untersuchten Schweinen Bestände mit mehr als 4 untersuchten Schweinen
8 Konventionelle Schweine Material und Methoden (4) Untersuchungsmethode: Entnahme eines Nasenabstrichs von allen zur Sektion eingesandten Schweinen Anzucht auf Selektivnährmedien (MRSA Chromagar) Resistenztestung spa-typisierung bzw. MLST- Bestimmung
9 Konventionelle Schweine Ergebnisse (1) Nachweishäufigkeit von MRSA auf Einzeltierebene Von den 679 getesteten Schweinen konnten 85 Schweine als MRSA positiv identifiziert werden i.e. 13 % MRSA positiv auf Einzeltierebene
10 Konventionelle Schweine Ergebnisse (2) Nachweishäufigkeit von MRSA auf Bestandsebene Von den 347 Beständen konnten 62 Bestände als MRSA positiv identifiziert werden (MRSA positiv = mind. 1 positiv getestetes Schwein pro Bestand) i.e. 18 % MRSA positiv auf Bestandsebene
11 Konventionelle Schweine Ergebnisse (3) Ergebnis der MLST-Bestimmung Alle 85 MRSA Isolate gehörten ausnahmslos zur klonalen Linie MRSA ST398
12 Konventionelle Schweine Ergebnisse (4) MRSA-Nachweise in Abhängigkeit zur Altersklasse Saugferkel Absetzferkel Läufer Anzahl untersuchter Schweine Mastschweine Zuchtsauen Altersklasse MRSA positiv MRSA negativ
13 Konventionelle Schweine Ergebnisse (5) Verhältnis positiver und negativer Ergebnisse pro Bestand 151 Bestände mit nur 1 untersuchten Schwein MRSA positiv MRSA negativ Bestände (7 %) 140 Bestände (93 %)
14 Konventionelle Schweine Ergebnisse (7) Verhältnis positiver und negativer Ergebnisse pro Bestand 47 Bestände mit 3 untersuchten Schweinen Bestände (0 %) 1 Bestand (2%) 11 Bestände (23 %) 35 Bestände (75 %)
15 Konventionelle Schweine Ergebnisse (8) Verhältnis positiver und negativer Ergebnisse pro Bestand 20 Bestände mit 4 untersuchten Schweinen Bestände (0%) 3 Bestände (15 %) 3 Bestande (15 %) 4 Bestände (20 %) 10 Bestände (50 %)
16 Konventionelle Schweine Diskussion (1) 1. Hypothese: Regionale MRSA Nachweishäufigkeit MRSA Nachweishäufigkeiten sind in Gebieten mit ähnlich hoher Schweinedichte vergleichbar hoch Einzeltierebene: - 12,5 % in Nordwestdeutschland* - 11,0 % in den Niederlanden* * Bestandsebene: - 18 % in Nordwestdeutschland* - 23 % in den Niederlanden* * * MEEMKEN at al., 2008 * * VAN DUIKEREN et al., 2007
17 Konventionelle Schweine Diskussion (2) 2. Hypothese: MRSA Herdenprävalenz Je mehr Tiere pro Bestand auf MRSA untersucht werden, desto mehr positive Bestände können identifiziert werden Eigene Ergebnisse zeigen: 1 untersuchtes Schwein pro Bestand: 7 % positive Bestände 2 untersuchte Schweine pro Bestand: 20 % positive Bestände 3 untersuchte Schweine pro Bestand: 25 % positive Bestände 4 untersuchte Schweine pro Bestand: 50 % positive Bestände
18 Konventionelle Schweine Diskussion (3) 3. Hypothese: MRSA Übertragung innerhalb eines Bestandes - Übertragung über direkten Kontakt (Nase-zu-Nase,Nase-zu-Staub) - Übertragung über Tröpfchen über kurze Distanzen < 1m - Keine bzw. wenig Übertragung über große Distanzen: - Nicht alle Tiere eines MRSA positiven Bestandes waren MRSA positiv - Meistens waren weitaus weniger als die Hälfte der getesteten Tiere eines MRSA positiven Bestandes positiv
19 Ökologische Staubproben Untersuchungen zum Vorkommen von MRSA in Staubproben aus ökologischen Haltungssystemen (Studie wird fortgesetzt)
20 Ökologische Bestände Erste Ergebnisse Von den bisher untersuchten Staubproben aus 7 ökologischen Beständen war nur 1 Bestand MRSA-positiv
21 Ökologische Bestände Diskussion Hypothese (trotz kleiner Stichprobengröße) Ökologische Bestände scheinen ein niedrigeres Vorkommen von MRSA (im Staub) zu haben als konventionelle Bestände Ergebnisse anderer Untersuchungen: > 50 % MRSA-positive konventionelle Staubproben (siehe Vortrag:Tenhagen et al., BfR) Nasenabstriche ökologischer Schweinehalter signifikant weniger MRSA-Nachweise als konventionelle Schweinehalter (Wulf et al., 2008) Ergebnisse der EU-Prävalenzstudie MRSA bei konventionellen Zuchtschweinen noch nicht veröffentlicht
22 Wildschweinstudie Untersuchungen zum Vorkommen von MRSA bei Wildschweinen
23 Wildschweine Material und Methoden Probenentnahme durch jagende Tierärzte Entnahme von 75 Nasentupfern von frisch erlegten Wildschweinen unterschiedlichen Alters Versendung der Tupfer in Amies-Medium Kulturelle Untersuchung der Tupfer auf chromogenem Selektivagar
24 Abschussorte der untersuchten Wildschweine Insgesamt 75 erlegte Wildschweine aus 10 Landkreisen Parchim (10) Cloppenburg (1) Nienburg (3) Gütersloh (3) Höxter (8) Oder-Spree (4) Dresden (2) Sächsische Schweiz (2) Main-Kinzig (20) Trier-Saarburg (22)
25 Wildschweine Ergebnisse Von den 75 untersuchten Wildschweinen konnten in keinem der Fälle MRSA nachgewiesen werden Bei 9 Wildschweinen wurde eine nasale Besiedelung mit MSSA festgestellt In einigen Fällen wurden beta-hämolysierende Streptokokken nachgewiesen
26 Wildschweine Diskussion Nachweishäufigkeit von MRSA als nasalen Besiedeler bei Wildschweinen weitaus geringer als bei konventionellen Schweinen (20-70 %) Natürliche Resistenz von Wildschweinen gegenüber Staphylococcus aureus liegt nicht vor (siehe Nachweis von MSSA)
27 Diskussion aller Ergebnisse Mögliche Gründe für die höhere Nachweishäufigkeit von MRSA bei konventionellen Schweinen Antibiotikaeinnahmen Kontakt zu konventionellen Schweinen Tierdichte
28 Danksagung Prof. Witte und Dr. Cuny, Robert Koch-Institut: Untersuchung der konventionellen Nasenabstriche Dr. Link und Dr. Leon: Bereitstellung der ökologischen Staubproben Jagende Tierärzte: Bereitstellung der Wildschweinnasentupfer
29 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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