Libyen 2000 v. Chr. bis zum Putsch (1969)

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1 Libyen 2000 v. Chr. bis zum Putsch (1969) Libya ist das griechische Wort für Afrika Rund 2000 Jahre v. Chr. lebten in der Region des heutigen Libyen Angehörige von Berber- Stämmen - diese wurden in ägyptischen Hieroglyphentexten bereits als Libyer bezeichnet im 7. Jh. v. Chr. an gründeten die Griechen an der Küste Kolonien, darunter die Stadt Kyrene. -Dieser Teil des Landes, die Kyrenaika, stand in den folgenden Jahrhunderten unter der Herrschaft Ägyptens. westlich der Ägyptischen Kolonien hatten die Phönizier etwa um 700 v. Chr. die drei Städte Sabratha, Oea und Leptis Magna gegründet Tripolitanien (Drei-Städte-Land) genannt 146 v. Chr. geriet Tripolitanien unter römische Herrschaft - später wurde auch die Kyrenaika Teil des Römischen Reiches mitte des 5. Jahrhundert fielen die Vandalen in Libyen ein - von Byzanz ab 533 zurück erobert im 7. Jh. drangen islamische Araber in das Gebiet des heutigen Libyen ein - islamisierten das Land Im Jahre 1551 eroberten die Osmanen ganz Libyen annektierte Italien Libyen

2 Libyen 2000 v. Chr. bis zum Putsch (1969) nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Libyen von den Vereinten Nationen (UN) verwaltet Eine Regierung unter Idris as-sanussi übernahm ab 1951 schrittweise die Verwaltung des Landes -Im gleichen Jahr wurde das Land zum unabhängigen Königreich unter Idris I. erklärt. Zu diesem Zeitpunkt war Libyen eines der ärmsten Länder weltweit Die wirtschaftliche Situation Libyens besserte sich, als Ende der 1950er Jahre erste Erdölvorkommen entdeckt wurden Libyen stieg binnen kurzer Zeit zu einem der bedeutendsten erdölexportierenden Länder weltweit auf -wurde zu einem der reichsten Staaten auf dem afrikanischen Kontinent -großes Wohlstandsgefälle im Land -Erlöse aus den Erdölverkäufen kamen zunächst nur einigen wenigen zugute 1969 wurde König Idris I. durch einen unblutigen Militärputsch gestürzt und floh ins Ausland Die Macht übernahm ein "Revolutionärer Kommandorat" unter dem Offizier Muamar al-gaddafi, der die revoltierenden "Freien Offiziere" angeführt hatte. Muamar al-gaddafi rief die "Libysche Arabische Republik" aus und verfolgte eine radikale Arabisierung des Landes

3 politische Ordnung 1. Staatlichkeit Unabhängigkeit seit 1951 Alle libyschen Staatsbürger besitzen das gleiche Staatsbürgerrecht obwohl Staat und Religion getrennt sind, sind sie in manchen Punkten verbunden Öffentliche Sicherheit und Ordnung sind gewährleistet

4 politische Ordnung 2. Politische Partizipation Duale Herrschaftsstruktur Revolutionssektor mit Revolutionsführer Gaddafi Ziel: islamische Sozialismus (Das Grüne Buch) Herrschaftssektor besteht aus Volkskonferenzen und Volkskomiteen Revolutionsführung verfügt über ein Veto und Entscheidungsrecht Es gibt keine Gewerkschaften, nur Berufsvereinigungen ohne Streikrecht

5 politische Ordnung 3. Rechtsstaatlichkeit Deutliche Verbesserung gegenüber den 80er Jahren -Keine Folter -Inhaftierung mit Prozessen -Gewaltenteilung Gewaltenteilung zwischen Legislative und Exekutive, jedoch keine Unabhängigkeit der Justiz Justiz unter revolutionärer Kontrolle Bürgerliche Freiheiten sind zwar niedergeschrieben worden, doch wegen textlicher Unklarheiten und Einschränkungen stark eingeschränkt

6 Muammar al-gaddafi Geb. am 19. Juni 1942 in Tripolitanien: entstammt angeblich einer Familie von Beduinen Begann 1962 ein Studium der Geschichtswissenschaft und Jura, das er nach einem Jahr ab 1963: Militärschule (auch bei der British Royal Signal Corps School.) Gründete 1966 den Bund freier Offiziere Von : Staatsoberhaupt in Libyen Bestimmt seit 1979 diktatorisch die Politik Libyen Ist der am längsten regierende Herrscher in Libyen

7 Politisches System Anführer und Führer der Revolution (sowie de facto Staatsoberhaupt und Regierungschef Libyens) - Muammar al-gaddafi - Amtsantritt: 1. September 1969 Generalsekretär des Allgemeinen Volkskongresses (de jure Staatsoberhaupt Libyens) Mohamed Abdul Quasim al-zwai - Amtsantritt: 26. Januar 2010 Generalsekretär des Allgemeinen Volkskomitees (de jure Regierungschef Libyens) Baghdadi Mahmudi - Amtsantritt: 5. März 2006