Vergangenheit oder Zukunft? Bäuerliche Landwirtschaft. Idylle und Kampf Aus dem Alltag eines Kleinbauern

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1 bn_5_13.qxp :31 Seite 1 ISSN F P.b.b. GZ 06Z M 5 Oktober/November 2013 Idylle und Kampf Aus dem Alltag eines Kleinbauern Alte Kühe im Stall Zwei Höfe zeigen, wie s geht WWOOFing in Kanada Arbeiten auf dem Biohof Vergangenheit oder Zukunft? Bäuerliche Landwirtschaft

2 bn_5_13.qxp :32 Seite 2

3 bn_5_13.qxp :33 Seite 3 Inhalt AKTUELLES 4 Termine 6 Notizen 8 Weichenstellung in der Agrarpolitik 9 KULAP 2014: Wie geht s weiter? 10 Kommentar: Mehr Bauern braucht das Land! BIOKREIS 12 Landwirte fragen, Berater antworten 15 Weniger ist manchmal mehr: Von einem, der auszog, das Düngen zu lernen 16 Für alte Kühe gibt es kein Patentrezept Zwei erfolgreiche Beispiele aus der Milchviehhaltung 18 Auf dem Weg zur Kupferreduktion Neueste Forschungen zur Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffeln 20 Biokreis-Collage: Feste in Bildern 22 Kochen mit dem Biokreis Angelika Fischer von der Biobackstube Zandtmühle 24 Aktuelles 29 Staatliche Ökoberatung 30 Biokreis im Porträt: Pioniergeist trifft Idealismus Die Antersdorfer Mühle produziert seit mehr als 30 Jahren in Bio-Qualität TITEL 32 Nachgefragt: Was verstehen Sie unter Bäuerlicher Landwirtschaft? 33 Worthülse oder Marke? Prof. Alois Heißenhuber über Schwierigkeiten und Chancen einer Definition 34 Klare Ansagen: BBV und AbL beziehen Stellung 36 Bäuerlich und modern Das Betriebskonzept der Schäferei Küthe 38 Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel Über den Trug der bäuerlichen Idylle und den Kampf gegen das System BIOWELT 40 Serie Nachhaltig leben : Nachhaltige Grabgestaltung 42 Reise: A WWOOF-Story Kanada hat viele Gesichter 44 Marktplatz 49 Warenbörse NRW/Mitte, Verlosung 50 Bücher, Vorschau, Impressum Bild: Stefanie Falkner Liebe Leserinnen und Leser, was ist Bäuerliche Landwirtschaft? Diese Frage stand am Anfang der Produktion dieser bionachrichten-ausgabe. Und schnell haben wir gemerkt: Die Antwort ist nicht ganz einfach. Jeder hat die Bilder im Kopf. Von glücklichen Kühen auf saftigen grünen Wiesen, die täglich gestreichelt werden. Vom Bauern, der mit der Sense im hohen Gras steht, das unter seinen Händen zu Boden fällt. Und von der Bäuerin, die mit einem Tuch auf dem Kopf Körner für die Hühner streut. Es sind Bilder aus der Werbung, Bilder von bäuerlicher Landwirtschaft, die heute nur noch ansatzweise Realität sind. Schöne Bilder sind es. Bilder, die ein gutes Gefühl vermitteln. Bäuerlichkeit, Heimat, Regionalität, Bodenständigkeit und nicht zuletzt Identität: Dafür ist jeder. Gesunde Lebensmittel, Verzicht auf Massentierhaltung, Nachhaltigkeit und Biodiversität: Auch das hört sich gut an. Was all dies kostet, sind Gedanken, Meinungen, Diskussionen, Entscheidungen und am Ende Konsequenzen. In unserem Titelthema Bäuerliche Landwirtschaft stellen wir einen Auszug daraus vor. Ausgehend vom Versuch einer Begriffsklärung greifen wir Chancen und Problematik auf und lassen Verbraucher, Verbände und Landwirte zu Wort kommen. Besonders beeindruckt hat mich ein Besuch bei Familie Dankesreiter (S. 38/39), der gezeigt hat: Es gibt sie noch, diese schönen Bilder. Aber auch: Wenn wir nicht wollen, dass sie irgendwann nur noch eine verblassende Erinnerung sind, müssen wir alle dafür eintreten. Ihre Ronja Zöls bionachrichten 5 Oktober/November

4 bn_5_13.qxp :33 Seite 4 Aktuelles Termine Biokreis Bayern Oberbayern Mitte Montag, 14. Oktober, 13 Uhr Betriebsbesichtigung bei Christoph Schwingenstein mit den Themen Ackerbau, Weideschweine und Neubau eines Getreidelagers. Ort: Herrmannstetten 1, Schnaitsee. Referent: Andreas Huber, Biokreis Oberbayern Ost Donnerstag, 24. Oktober, Uhr Infoabend und Erfahrungsaustausch mit Betriebsleitern und Praktikanten zum Thema: Praktikanten aus dem In- und Ausland auf landwirtschaftlichen Betrieben. Ort: Gasthof Schreyer, Salzburger Str. 7, Tittmoning. Referent: Andreas Huber, Biokreis Oberbayern Süd Dienstag, 26. November, Uhr Workshop Tiergesundheit: Akupunktur beim LW-Nutztier, altes Heilwissen neu entdeckt. Ort: Kloster Reutberg, Am Reutberg 1, Sachsenkam. Referent: Peter Paulus, Biokreis Dienstag, 3. Dezember Biokreis Milchviehtag 2013 Themen: Fütterung, Grünlandwirtschaft und Tierzucht. Ort: Gasthaus Stroblwirt Dorfstr. 6, Oberhausen. Referent: Peter Paulus, Biokreis Niederbayern Für Ende November ist ein Workshop zum Thema Schafhaltung geplant. Termin und Programm werden rechtzeitig bekannt gegeben. Bei Interesse bitte Kontaktaufnahme mit Birte Hauschild, Biokreis, Passau. Tel. 0851/ Veranstaltungen und Termine Vorankündigung: Biokreis - Ziegentag 2014 Donnerstag, 23. Januar, 9.30 Uhr Themen: Tiergesundheit, Tuberkolose, Parasiten. Referentin: Frau Dr.Domes, TGD Grub. Ort: Herrmannsdorfer Landwerkstätten Herrmannsdorf 7, Glonn. Des Weiteren ist an diesem Tag eine Betriebsbesichtigung beim Biokreis- Milchziegenbetrieb Robert Viehhauser, Tuntenhausen, geplant. Biokreis Mitte Oktober Öko-Junglandwirte-Tagung in Fulda Anspruch und Wirklichkeit im Ökolandbau. Biokreis NRW Oktober Bio-Schweinefachtagung Marktentwicklung und Haltung. Veranstaltung der LWK NRW, des Aktionsbündnis Bioschweinehalter Deutschland e.v. und der Beratungsdienste Ökologischer Landbau Ulm und Schwäbisch Hall in Schwäbisch Hall Oktober Lehrfahrt zur Grünlandbewirtschaftung und Weidehaltung der Landwirtschaftskammer NRW in die Eifel November Öko-Milchviehtagung der Öko-Verbände NRW und der Landwirtschaftskammer NRW. Ort: Haus Riswick, Kleve. 23. November Öko-Fachtagung Fleischrinderhaltung Veranstaltung des Biokreis NRW mit anderen Öko-Anbauverbänden. Ort: Gaststätte Suerlänner Eck, Lennestadt-Kirchveischede. 27. November Leguminosentag NRW Veranstaltung der AbL e.v. NRW und der LWK NRW. Ort: Haus Düsse, Bad Sassendorf. 30. November Seminar zur Bioimkerei in NRW. Info und Anmeldung beim Biokreis NRW. Tel / oder nrw@biokreis.de 13. Dezember 2013 Tagesexkursion des Biokreis NRW. Werksbesichtigung Firma Krone, Spelle sowie ökologischer Versuchsbetrieb der Hochschule Osnabrück, anschließend Ausklang auf dem historischen Osnabrücker Weihnachtsmarkt. Verschiedene Veranstaltungen 15. Oktober Die Potenziale des Lernorts Bauernhof. Ort: Naturerlebnishof Hausen Info: Thüringer Ökoherz 18. Oktober Schläger Biogespräche Gesunde Tiere Bio-Tier-Tag Bioschule, A 4160 Schlägl Info: 7. November Fortbildungskurs Ökologischer Landbau Boden-Pflanze-Tier-Boden Ort: Heide Spa Hotel&Resort Bad Düben Info: SIGÖL e.v., Kossa Postkarten anfordern! Für Ihren Betrieb, das Geschäft, den Hofladen, den Marktstsand, das Hoffest uvm. Fordern Sie (kostenfrei) Biokreiskarten mit Verbraucherinformationen für Ihre Kunden und Besucher an. Biokreis e.v. Stelzlhof Passau Tel. 0851/ Fax. 0851/ info@biokreis.de 4 bionachrichten 5 Oktober/November 2013

5 bn_5_13.qxp :34 Seite 5 Termine Aktuelles Infoabende mit dem Biokreis-Geschäftsführer Sepp Brunnbauer zu den Themen Jahresrückblick Neues aus dem Verband - Aktuelles aus der Biobranche und derzeitige Marktsituation - Vorstellung der bayerischen Ökoberatung Niederbayern Montag, 4. November, 20 Uhr Wirtshaus Fliegerbauer, Passau Allgäu Dienstag, 5. November, 20 Uhr Gasthaus Fäßle, Kimratshofen Mittwoch, 6. November, 20 Uhr Gasthof Voglerwirt, Marktoberdorf Oberbayern Montag, 11. November, Uhr Gasthaus Schreyer, Kirchheim/Tittmoning Dienstag, 12. November, Uhr Bräustüberl Maxlrain, Tuntenhausen Ndb.-West und Obb.-Nord Montag, 18. November, 20 Uhr Gaststätte Kreitmair, Notzenhausen Oberfranken Dienstag, 19. November, Uhr Cafe Pension Krems, Waischenfeld Mittelfranken Mittwoch, 20. November, 19 Uhr Landgasthof Gotzenmühle, Lichtenau Oberpfalz Donnerstag, 21. November, 19 Uhr Zum Hahnenwirt, Deining Donauries Dienstag, 26. November, 20 Uhr Gasthaus Braun, Reimlingen Unterfranken Mittwoch, 27. November, 19 Uhr Gasthaus Wehner, Burkartroth OT Frauenroth Nachruf Karin Nettinger-Herrmann: Eine Frau, die Spuren hinterlassen hat Sie war eine Pionierin in Sachen Bio- Hundefutter und wichtige Ansprechpartnerin, wenn es um den Tierschutz ging. Karin Nettinger-Herrmann, Geschäftsführerin von Herrmann s Manufaktur, ist am 21. Juli bei einem tragischen Unglück ums Leben gekommen. Warmherzig und offen für die Probleme anderer, so beschreibt ihr Mann Erich Herrmann seine plötzlich verstorbene Frau, die noch viel vorhatte in München geboren und aufgewachsen, studierte sie in Heidelberg Betriebswirtschaftslehre und ging dann ins Steuerfach. Als Besitzerin von drei Hunden war sie stets unzufrieden mit dem Futter auf dem Markt und stand selbst mit dem Kochlöffel in der Küche, um für ihre Haustiere die Mahlzeiten zuzubereiten. Fehlende Deklarationen, verschwiegene Zutaten, die allergische Reaktionen auslösen, wollte sie ihren Hunden nicht zumuten. Gemeinsam mit ihrem Mann Erich baute sie im Jahr 2006 Herrmann s Manufaktur auf, zuerst in Ottobrunn bei München, ab 2011 zog der Biokreis-Betrieb in ein eigenes Objekt in Assling um. Stets engagierte sich Karin Nettinger-Herrmann für Wohltätigkeitsveranstaltungen zugunsten von Tieren und beteiligte sich an Futterspendenaktionen fürs Ausland. Heute hat das Unternehmen 15 Mitarbeiter, gemeinsam wollten die Herrmanns künftig den Betrieb noch weiter ausbauen. Die Gedanken meiner Frau werden wir bewahren und im Unternehmen forttragen, so Erich Herrmann. Anzeige bionachrichten 5 Oktober/November

6 bn_5_13.qxp :34 Seite 6 Aktuelles Notizen Bild: Haushofer Nach der Flut: Euro für Bio-Bauern Auch die Gewächshäuser des Biokreis-Betriebs Johann Haushofer in Niederaltaich standen vollkommen unter Wasser. Überschwemmtes Weideland, verdorbene Futtermittel, zerstörte Gewächshäuser, Ernteausfälle diese und weitere teils massive Schäden gehörten zur traurigen Bilanz vieler ökologischer Landwirtschaftsbetriebe nach der Jahrhundertflut im späten Frühjahr. Eine kurzfristig ins Leben gerufene Fluthilfe-Aktion sollte den betroffenen Höfen schnell und unbürokratisch helfen. Jetzt können die Initiatoren insgesamt Das Kasseler Institut für ländliche Entwicklung e.v. führt gemeinsam mit der Internationalen Forschungsgesellschaft (IFG) und dem Büro für Agrarsoziologie eine wissenschaftliche Untersuchung zur Wirtschaftlichkeit einer kraftfutterfreien Milchviehhaltung durch. Für das Projekt möchten sie Milchviehhalter/-innen befragen, die gar kein oder sehr wenig Futtergetreide beziehungsweise Milchleistungsfutter einsetzen. Was waren ihre Gründe? Welche Erfahrungen haben sie gemacht und wie hat sich die Wirtschaftlichkeit ihres Betriefast Euro Zuwendungen an die Bio-Bauern vergeben, gespendet durch Privatpersonen, Bio-Unternehmen und weitere Organisationen Euro stellte die GLS-Bank bereit. Organisiert hat die Fluthilfe-Aktion die Zukunftsstiftung Landwirtschaft (ZSL) der GLS Treuhand e.v. zusammen mit den Bioverbänden Biokreis, Bioland, Biopark, Demeter, Gäa, Naturland und dem Verbund Ökohöfe. Bio-Kontrollstellen wollen Kräfte bündeln Eine enge Kooperation streben die Bio- Kontrollstellen ABCERT AG (Esslingen, Deutschland), bio.inspecta AG (Frick/ Schweiz) und IMOgroup AG (Weinfelden, Schweiz) an. Insbesondere im internationalen Bereich wollen die Zertifizierungsstellen künftig ihre Kräfte bündeln, bestehende Partnerschaften ergänzen und vertiefen sowie Spezialisierungen ermöglichen. Die ABCERT AG ist Marktführer in Deutschland, die bio.inspecta AG in der Schweiz und die IMOgroup AG mit neun eigenständigen internationalen Unternehmen eine der führenden internationalen Zertifizierungsstellen. Alle drei Partner sind sich einig, dass diese Zusammenarbeit die Bio-Branche stärkt. Milchviehfütterung ohne Kraftfutter: Landwirte für Befragung gesucht bes entwickelt? Ein wichtiges Ziel dieses Projektes ist es, diese bisher von wenigen Pionieren betriebene Wirtschaftsweise bekannt zu machen und auch den Erfahrungsaustausch zu organisieren. Für an der Befragung teilnehmende Betriebe steht eine Aufwandsentschädigung zur Verfügung. Kontakt: Kasseler Institut für ländliche Entwicklung e.v. Prof. Dr. Onno Poppinga Hochzeitsstraße Immenhausen-Holzhausen Tel: 05673/3540 rondopopp@t-online.de 6 bionachrichten 5 Oktober/November 2013

7 bn_5_13.qxp :34 Seite 7 Notizen Aktuelles Dinkelbier erhält Auszeichnung In einem der weltweit bedeutendsten Bier-Wettbewerbe hat die Bio-Brauerei Neumarkter Lammsbräu jetzt erstmals eine Gold-Medaille gewonnen: Im European Beer Star -Wettbewerb wurde das Lammsbräu Dinkel als das international beste obergärige Bier aus alternativen Getreidesorten ausgezeichnet. Susanne Horn, Generalbevollmächtigte des Biokreis-Betriebs: Wir freuen uns riesig über diese renommierte Auszeichnung: Sie bestätigt unseren Anspruch, echte Feinschmeckerprodukte in Bio-Qualität zu brauen. Dazu braucht es nicht nur handwerkliches Können, sondern auch erstklassige Rohstoffe, die wir hier aus der Region von unseren Vertragsbauern beziehen. Die Jury lobte vor allem die Aromenvielfalt, die den nussigen Charakter des Dinkels fruchtig-weich umrahmt und optimal zur Geltung bringt. Die selbstgezüchtete Bio-Hefe verleiht dem Bier einen zarten Bananen- und Vanilleduft und einen spritzig-weichen Geschmack. Auch für die Augen ist das natürlich trübe Bier mit seiner goldgelben Farbe und dem schneeweißen Schaum ein Genuss. Heinz Kühnlein, Biersommelier der Neumarkter Lammsbräu, empfiehlt, das prämierte Bier in einer ungewöhnlichen Kombination zu genießen: Durch seine milden und fruchtigen Noten eignet sich das Dinkel ideal als Begleiter zu süßen oder leicht säuerlichen Nachspeisen. Der European Beer Star Award - Wettbewerb richtet sich an Brauereien aus aller Welt, die sich der traditionellen, europäischen Brauart verpflichtet fühlen. In jeder Bier-Kategorie wird je eine Gold-, Silber- und Bronze-Medaille verliehen. In diesem Jahr stellten sich 1512 Biere aus 40 Ländern dem Urteil der 102-köpfigen Jury, bestehend aus Braumeistern, Biersommeliers und ausgewiesenen Bierkennern aus aller Welt. 13. Bayerische Öko-Erlebnistage eröffnet Bild: Lammsbräu Gerhard Ilgenfritz (li.), Präsident der Privaten Brauereien Bayern, und Renate Scheibner (re.), Präsidentin der Privaten Brauereien Deutschland, überreichen Oliver Flake, Susanne Horn und Karl-Heinz-Maderer den European Beer Star Award. Ich lese die bionachrichten jedes Mal mit großem Interesse, nicht zuletzt wegen ihrer Praxisnähe. Beim Heft 24/2013 war ich aber doch verblüfft, als ich die Seite Aktuelles aus NRW aufschlug. Prangt doch über der Nachricht Ökoverbände in NRW schließen Tierwohlprojekt 2012 ab das Bild einer Gruppe von Kühen, die alle hornlos sind. Hornlos und Tierwohl ; glaubt denn da tatsächlich noch jemand, damit beim kritischen Verbraucher punkten zu können? Zudem möchte ich die Frage aufwerfen, ob es für Biobetriebe und Bioverbände einen Sinn Leserbrief macht, eine Tierwohl-Kampagne zu starten - noch dazu parallel zum Deutschen Bauernverband. Label sind immer das Interesse der großen Vermarkter, die darüber für ihre Hausmarken - mit deren Hilfe sie die Qualitätsprodukte der einzelnen Höfe und der Bioverbände mit Gesicht zu No-Name-Produkten machen - Renomée organisieren wollen. Das läuft allzu regelmäßig auf die Schwächung der Vermarktung der Betriebe mit Gesicht hinaus. Onno Poppinga Immenhausen-Holzhausen Drei Mal 13: In diesem Jahr feierten sie ein kleines Zahlen-Jubiläum, die Bayerischen Öko-Erlebnistage. Ob bei Hoffesten, Bio-Kochkursen oder der Kartoffelernte - die Öko-Branche hat vom 13. September bis 6. Oktober 2013 zum 13. Mal bei über 200 Veranstaltungen in ganz Bayern eingeladen, die ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft mit allen Sinnen zu entdecken. Offiziell eröffnet wurden die Öko-Erlebnistage am 14. September bei BioErleben auf dem Münchner Odeonsplatz von LVÖ- Vorsitzenden Josef Wetzstein und Martin Neumeyer, Amtschef des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums. Beide betonten in ihren Grußworten, wie wichtig es für Verbraucherinnen und Verbraucher ist, Öko-Betriebe hautnah kennen und so die Erzeugung von Lebensmitteln wertschätzen zu lernen. Sie bedankten sich beim Organisationsteam der Öko- Erlebnistage und bei allen Veranstaltern für ihr Engagement. bionachrichten 5 Oktober/November

8 bn_5_13.qxp :35 Seite 8 Aktuelles Agrarpolitik & Markt Weichenstellung in der Agrarpolitik Die konkreten Auswirkungen der EU-Agrarreform auf die Landwirtschaft in Deutschland sind weiter offen Von Thomas Dosch Die bisherige Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner konnte sich auf der Agrarministerkonferenz Ende August in Würzburg mit ihrer Position zur nationalen Umsetzung der EU-Agrarreform nicht durchsetzen. Auch ein Kompromiss von Bund und Ländern war nicht möglich. So wurden Verhandlungen möglicher Kompromisse auf eine Sonderkonferenz im Herbst vertagt. Die Auseinandersetzungen der Agrarminister machen es deutlich: Es geht um die Grundsatzfrage der Ausrichtung der künftigen Agrarstruktur und nicht alleine um vordergründige Details. Die bisherigen Direktzahlungen der EU begünstigen Betriebe mit vielen Hektar Land. Diese Strukturen finden sich vor allem im Norden und Osten der Republik. In südlichen Bundesländern sind vor allem bäuerliche Familienbetriebe zu Hause, die historisch klein und angesichts des Marktdrucks nach wie vor zum Wachsen oder Weichen gezwungen sind. Bei Umsetzung der Brüsseler Reformschritte stellt sich damit die einfache, aber für viele dramatische Frage, welcher Weg für die bäuerlichen Familienbetriebe im Süden bleibt und ob sie auf Kosten der durch die bestehende Agrarpolitik erzielten Besitzstände von Großbetrieben in Zukunft durch neue agrarpolitische Maßnahmen besser gestellt werden. 90 Prozent bewirtschaften weniger als 100 Hektar Das Interesse der Agrarminister aus dem Süden muss sein, die landschaftliche Struktur durch eine angepasste Landwirtschaft zu erhalten. Dies spiegelt sich im Vorschlagspapier der grünen Agrarminister, beispielsweise einen Teil der Direktzahlungen als Aufschlag für die ersten Hektare eines Betriebes einzusetzen und diese höher zu fördern. Da kleinere Betriebe nicht automatisch umwelt- und landschaftsgerechter wirtschaften, sollen absehbare Kürzungen der zweiten Säule und damit von Agrarumweltmaßnahmen durch Umschichtungen aus der ersten Säule abgefangen werden. Beide Möglichkeiten räumen die Brüsseler Reformbeschlüsse ein. 90 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland bewirtschaften unter 100 Hektar Acker- und Grünlandflächen. Sie würden davon profitieren. Auch das Interesse von gesellschaftlichen Gruppen der Umwelt-, Tierschutz- und Verbraucherbewegung wäre berücksichtigt. Denn so würden mehr Mittel zur Förderung des Ökolandbaus und für Projekte des Natur- und Umweltschutzes zur Verfügung stehen. Faire Erzeugerpreise für Öko-Betriebe! Vertreter aus Bundesländern mit größer strukturierten Betrieben treibt das Interesse, bisherige Besitzstände zu erhalten und die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Betriebe zu sichern. Der Streit geht also weiter um die Frage, wie EU- Subventionen künftig verteilt werden sollen. Sobald die letzten noch fehlenden EU-Vorgaben vorliegen, ist es Aufgabe der neuen Bundesregierung und des Bundesrates, über die nationale Umsetzung der EU-Agrarreform zu beschließen. Dies wird auf Basis der noch offenen Kompromisse der Agrarministerkonferenz geschehen. Die Position aus Sicht ökologisch wirtschaftender Betriebe ist dabei klar:wir brauchen faire Erzeugerpreise und eine ordentliche Honorierung von gesellschaftlichen Leistungen. So lange letzteres nicht über Erzeugerpreise abgegolten wird, ist die (Agrar-)Politik in der Pflicht. Der Autor Thomas Dosch ist Betriebsleiter der Bioland-Domäne Mechtildshausen und für den Biokreis in der IFOAM-EU-Bauerngruppe. 8 bionachrichten 5 Oktober/November 2013

9 bn_5_13.qxp :35 Seite 9 Agrarpolitik & Markt Aktuelles KULAP 2014: Wie geht s weiter? Offene agrarpolitische Entscheidungen und die Konsequenzen für Bayern Von Harald Ulmer Bild: Stefanie Falkner Die politische Diskussion zur Zukunft der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) wurde im Sommer des Jahres 2013 weitgehend abgeschlossen. Die EU hat dabei den Europäischen Nationalstaaten einige Möglichkeiten zur Gestaltung der Agrarpolitik gegeben. Dazu gehört zum Beispiel die Möglichkeit, kleine Betriebe zu stärken, indem bei den Direktzahlungen die ersten Hektar höher honoriert werden. Darüber hinaus kann auch Geld aus den Direktzahlungen zu den Umweltleistungen (ELER - 2.Säule) umgeschichtet werden. Über diese und eine Reihe weiterer Fragen konnten sich die Bundesagrarministerin und die Landesagrarminister vor der Bundestagswahl nicht einigen. Für eine rechtzeitige Fertigstellung der neuen Länderprogramme ist daher die Zeit zu knapp geworden und die bestehenden Programme werden fortgesetzt. Was bedeutet das nun für die Betriebe, die sich in diesem Jahr mit einer auslaufenden KULAP-Verpflichtung konfrontiert sehen? Das Bayerische Landwirtschaftsministerium verlängert die im Jahr 2013 auslaufenden Verträge um ein Jahr. Betriebe, die bereits 2012 den Vertrag um ein Jahr verlängert haben, erhalten ein weiteres Jahr Verlängerung. Anstehende Verlängerungen können voraussichtlich ab November bei den zuständigen Landwirtschaftsämtern beantragt werden. Bei der Verlängerung gilt es, auf Flächenveränderungen des Betriebes im Jahr 2014 zu achten (zum Beispiel abgegebene Pachtflächen). Hier kann die KULAP-Verpflichtung für die Verlängerung angepasst werden. Genaue Informationen dazu gibt das zuständige Landwirtschaftsamt. Was ist mit Betrieben, die auf ökologischen Landbau umstellen wollen? Betriebe, die auf ökologischen Landbau umstellen wollen, können dies auch im Jahr 2014 tun. Bayern hat dafür bei der EU sogar eine Erhöhung der Umstellungsprämie auf 350 Euro pro Hektar für die ersten beiden Umstellungsjahre beantragt. Einige weitere Programme zum Wasserund Erosionsschutz werden ebenfalls zur Neuantragsstellung angeboten. Wie geht es 2015 mit dem KULAP weiter? Die Agrarminister der Länder haben bereits für diesen Herbst, wenn die Regierungsbildungen in Bayern, Hessen und dem Bund abgeschlossen sind, eine Sonder-Agrarministerkonferenz vereinbart. Dort soll dann ein Kompromiss aus den unterschiedlichen Positionen gefunden werden. Sollte dies gelingen, kann das bayerische KULAP auf den Weg gebracht werden. Die bayerischen Öko-Anbauverbände setzen sich dabei über die Landesvereinigung für den Ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ) für verbesserte Förderbedingungen für den ökologischen Landbau ein. Nach der Erhöhung der Umstellungsprämie um fast 30 Prozent muss auch die Beibehaltungsprämie entsprechend erhöht werden. Dabei muss sich auch der Abstand zu anderen Programmen im KULAP deutlich erhöhen. Auch einige Neuerungen werden kommen. Eine Kontrollkostenbeihilfe für Imker ist beschlossen. Eine Festmistprämie, eine verbesserte Weideprämie und die Ausgestaltung der bisherigen Programme werden diskutiert. Entscheidend ist jedoch, wie gut die finanzielle Ausstattung des KULAP sein wird. Brüssel hat hier Mittel gekürzt und die Sonder-Agrarministerkonferenz hat es in der Hand, für eine gute Finanzausstattung zu sorgen. Weitere Informationen zum KULAP, zur Verlängerung der auslaufenden Maßnahmen und der Neuantragstellung gibt es unter: Der Autor Harald Ulmer ist Geschäftsführer der Landesvereinigung für den Ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ). bionachrichten 5 Oktober/November

10 bn_5_13.qxp :35 Seite 10 Aktuelles Kommentar Mehr Bauern braucht das Land! Kommentar von Sepp Brunnbauer Bäuerliche Landwirtschaft begreift sich als Qualitätsmerkmal, das soziale und ökologisch nachhaltige Kriterien vereint. Viele Erzeuger schmücken sich mit dem Zusatz, eine bäuerliche Landwirtschaft zu betreiben, weil es eben keine festgefügten Standards dafür gibt. Umso mehr aber das gute Gefühl, dass man per se mit Bäuerlichkeit ein klein wenig auf der Seite derjenigen steht, die vermeintlich gute Landwirtschaft betreiben. Gerne bedient man sich dem Klischee und einem Bild, das nur in den seltensten Fällen dem entspricht, für das Bauern vor Jahrhunderten in den Bauernkriegen und Biobauern vor Jahrzehnten in ihrem Ausstieg aus dem agrarindustriellen System gekämpft haben. Sie haben damals die Voraussetzungen geschaffen, die für eine bäuerliche Landwirtschaft stehen und dessen Grundverständnis sehr wohl einen substanziellen Hintergrund besitzt. Die Grundlagen basieren auf Werten und Traditionen, die den Berufsstand des Bauern ausmachen und weit über das Prinzip der Gewinnmaximierung hinausgehen. Eine bäuerliche Wirtschaftsweise verbindet nämlich soziale, ökologische und ökonomische Aspekte gleichermaßen - drei Bereiche, die nicht isoliert voneinander betrachtet werden können. Fehlt einer dieser Aspekte, so kann man allenfalls von Landwirtschaft sprechen das Prädikat bäuerlich verdient sie nicht. Auch wenn Landwirte heute vielen Regeln und Vorschriften unterliegen, sind die meisten Herr ihrer Entscheidungen und nehmen diese Entscheidungskompetenz auch tatsächlich wahr. Dies wurde in langen und blutigen Bauernkriegen erkämpft. Freier Bauer auf freier Scholle war Leitspruch für eine Bauernschaft ohne Leibeigenschaft und Frondienste. Es waren die Biobauern, Querköpfe und anders Denkende, die in den 70er- Jahren aus dem agrarindustriellen System ausgestiegen sind. Sie haben neue, oft ungewisse Wege beschritten im Wissen, dass sie nicht mehr abhängig von einigen wenigen Großkonzernen sein wollten. Das Recht der Selbstbestimmtheit, für das diese Bauern gekämpft haben, bedingt auch die Solidarität und die Verantwortung gegenüber ihren Berufskollegen. Landwirtschaft, die auf der Basis von billigen Importfuttermitteln bäuerlichen Familienbetrieben in der dritten Welt die Existenzgrundlage entzieht, verweigert sich dieser Verantwortung. Der Grundsatz der Solidarität umfasst das Recht jedes Landes, seine Landwirtschaft und Ernährungsgrundlage zu sichern. Eine übermäßige Produktion von Nahrungsmitteln in Verbindung mit hohen Exportsubventionen nimmt diesen Ländern dieses Recht. Sie erzeugt landlose Bauern in der dritten Welt und mit ihnen den Hunger der Menschen, die dort leben. Bäuerliche Landwirtschaft achtet bei der Erzeugung, dass die Nutzung der natürlichen Ressourcen wie Wasser, Boden und Luft sorgsam geschieht. Sie hat im Blick, dass auch künftige Generationen die Möglichkeit haben, gesunde Lebensmittel zu erzeugen. Der Hunger nach Boden, die Überhöhung der Pachtpreise, die Konzentrationsprozesse in der Landwirtschaft gehen zu Lasten aller übrigen Bauern und schließen viele Berufskollegen davon aus, mit ihrem Betrieb ein angemessenes Einkommen zu erwirtschaften. Das Recht, den Beruf des Landwirts auszuüben, ist damit erheblich eingeschränkt, der Zugang zum Beruf des Bauern für viele nicht mehr möglich. Bäuerliche Landwirtschaft sieht sich nicht isoliert zum ländlichen Raum und entwickelt Partnerschaften mit den Akteuren der jeweiligen Region. Damit versteht sich die bäuerliche Landwirtschaft als wesentlicher Motor für eine nachhaltige und soziale Entwicklung der jeweiligen Region. Bäuerliche Landwirtschaft kommt damit dem Wunsch des Verbrauchers nach gesunden Lebensmitteln, einer größtmöglichen Transparenz in der gesamten Wertschöpfungskette und einer nachhaltigen Wirtschaftsweise sowie dem Erhalt der biologischen Vielfalt nach. Die Existenzberechtigung für eine bäuerliche Landwirtschaft ist nur dann gegeben, wenn sie den Erwartungen der Menschen gerecht wird. Nicht zuletzt erheben bäuerliche Interessensvertretungen den Anspruch, die Zuwendung von öffentlichen Geldern an die Erfüllung öffentlicher Leistungen zu knüpfen. Hintergrund dafür ist es, politisch die Weichen hin zu einer breiteren Akzeptanz für Landwirtschaft in der Öffentlichkeit zu stellen. Ob wir den unterschiedlichen Ansprüchen gerecht werden, hängt von mehreren Faktoren ab: Inwieweit ist der Einzelne bereit, Verantwortung zu übernehmen? Sind die politischen Rahmenbedingungen geeignet, bäuerliche Landwirtschaft zu fördern? Oder leistet sie mit ihren Instrumenten der Industrialisierung und den Konzentrationsprozessen in der Landwirtschaft Vorschub? 10 bionachrichten 5 Oktober/November 2013

11 bn_5_13.qxp :36 Seite 11 Anzeigen Bio-Wirtshaus "Zum Fliegerbauer" Genießen Sie im Herbst kulinarische Köstlichkeiten und reservieren Sie bitte rechtzeitig für Ihre Weihnachtsfeier. Wir bieten Platz für bis zu 90 Gäste an. Menüs Buffets Catering in BioQualität. Auch außer Haus oder zur Abholung. Freitag, 18. Oktober, 19 Uhr Krimi & Dinner Spaghetti alla famiglia Samstag, 19. Oktober, 19 Uhr Krimi & Dinner Varrecka soits! Sonntag, 3. November, 19 Uhr Krimi & Dinner Drudenblut Eintritt pro Abend inkl. 3 GängeMenü: 65 Freitag, 29. November, ab 18 Uhr Helga von Hochsteins Geburtstagskonzert Eintritt frei Geöffnet Mo., Mi. u. Do Uhr Fr.-So. & Feiertage 10-1 Uhr und auf Anfrage Tel Ökologisches Zentrum Passau-Stelzlhof e.v. Samstag, 12. Oktober Fahrt mit der Ilztalbahn nach Freyung Abfahrt: 8.45 Uhr, Rückfahrt: ca Uhr Treffpunkt: Hauptbahnhof Passau Leitung: Martin Scherr Fahrpreis: ca. 20 Euro Ökostation des Bund Naturschutz für Niederbayern Stelzlhof Passau Telefon / Stadtbus-Linie 6/Stelzlhof

12 bn_5_13.qxp :36 Seite 12 Biokreis Fachberatung Landwirte fragen, Berater antworten Bild: Ronja Zöls Unter welchen Voraussetzungen ist eine mineralische Phosphat-Düngung möglich und welche Phosphatdünger dürfen eingesetzt werden? Birte Hauschild: Grundsätzlich ist eine Ergänzungsdüngung mit Phosphat möglich, wenn ein Bedarf nachgewiesen werden kann, der nicht durch andere Maßnahmen (zum Beispiel Einsatz von Wirtschaftsdüngern/Komposten) gedeckt werden kann. Der Bedarf lässt sich durch aktuelle Bodenuntersuchungsergebnisse nachweisen. Bei einer Unterversorgung (Versorgungsstufe A und B) darf bis zur Versorgungsstufe C aufgedüngt werden. In Versorgungsstufe C darf auf Entzug gedüngt werden. Ab Versorgungsstufe D darf keine mineralische Ergänzungsdüngung mehr erfolgen. Folgende Phosphatdünger dürfen eingesetzt werden: - Weicherdiges Rohphosphat - Aluminiumcalciumphosphate - Thomasphosphat (nur nach Genehmigung des Biokreis e.v.) Auf meinen Flächen finde ich bestimmte Beikräuter immer wieder. Gelten sie als Zeigerpflanzen, und wenn ja, welche Pflanze zeigt mir was an? Kristina Peus-Michal: Pauschale Aussagen zu einer einzigen Pflanze sind mit Vorsicht zu genießen. Erst das Auftreten mehrerer Arten mit ähnlichen Ansprüchen ermöglicht eine sichere Charakterisierung. Weiterführende Informationen: Darf ein Ökobetrieb Tiere aus einem noch in Umstellung befindlichen Betrieb zukaufen? Jörn Bender: Grundsätzlich ja. Wichtig ist dabei allerdings, dass die Umstellungszeit der jeweiligen Tiere im neuen Betrieb zu Ende geführt werden muss, bevor dort eine Ökovermarktung erfolgt. Dafür ist es unbedingt notwendig, dass in der Rechnung oder dem Lieferschein exakt vermerkt ist, wie lange sich welches Tier noch in der Umstellung befindet. Das Ende der Umstellungszeit richtet sich dabei nach den entsprechenden Gegebenheiten im abgebenden Betrieb und ist deshalb auch von diesem in der Rechnung auszuweisen. Ob die Tiere für die Zucht oder Mast vorgesehen sind, spielt beim Zukauf aus einem Umstellungsbetrieb keine Rolle. Das zugekaufte Tier darf, da noch nicht umgestellt, in der Rechnung nicht mit Biohinweis, also weder als Bio- noch als Umstellungstier bezeichnet werden. Im Zweifelsfall sollte unbedingt die Kontrollstelle zu Rate gezogen werden. Anzumerken ist, dass einige Ökovermarkter nur biogeborene Tiere ankaufen und vermarkten. 12 bionachrichten 5 Oktober/November 2013

13 bn_5_13.qxp :37 Seite 13 Fachberatung Biokreis Lohnt sich der Kauf eines Deckbullen aus einem Zuchtbetrieb? Andrea Helmer: Bullen aus einem Zuchtbetrieb sind leistungsgeprüft, das heißt die Tageszunahmen, das Geburtsgewicht und der Geburtsverlauf sind dokumentiert. Dazu kennen Züchter ihre Blutlinien und wissen, bei welchen Linien es eher zu Geburtsproblemen kommen kann. Will man den Deckbullen auch auf Färsen einsetzen, ist diese Information besonders wichtig und sollte beim Kauf unbedingt angesprochen werden. Um ein geringes Abkalberisiko bei den Färsen einzugehen, kann alternativ die Erstbelegung der Färsen mit einem leichtkalbigen Besamungsbullen erfolgen. Die Tageszunahmen spielen eine besonders große Rolle auf Mutterkuhbetrieben. Hat ein Deckbulle Tageszunahmen von 1500 Gramm im Vergleich zu 1300 Gramm, bedeutet dies bei einer zu erwartenden Heritabilität (Erblichkeitsgrad) von 0,25 bis 0,6 im Durchschnitt der Nachkommen etwa 85 Gramm höhere Tageszunahmen. Bei 40 Kälbern im Jahr bedeutet das insgesamt zirka 1250 Kilo höhere Zunahmen; bei einer Ausschlachtung von 60 Prozent ergibt sich eine 745 Kilo höhere Schlachtausbeute. Bei 4 /Kilo Schlachterlös ist ein Mehrerlös von knapp 3000 Euro pro Jahr bei 40 Nachkommen zu erwarten! Natürlich kann man nicht eins zu eins davon ausgehen, dass bei diesem Beispiel immer die 85 Gramm höheren TZ bei männlichen wie weiblichen Tieren vererbt werden, aber das genetische Potenzial gibt der Bulle seinen Nachkommen mit auf den Weg. Dieses Potenzial wird mit hoher Wahrscheinlichkeit besonders gut ausgeschöpft, wenn die Nachkommen unter ähnlichen Bedingungen - vor allem hinsichtlich der Fütterung - gehalten werden wie der Deckbulle während seiner Leistungsprüfung. Davon, einen herdeneigenen Bullen mit besonders guten Tageszunahmen als Deckbullen nachzuziehen, rate ich jedem ab! Selbst bei geringem Verwandtschaftsgrad des Deckbullen zu der Herde treten Inzuchtdepressionen auf, die sich negativ auf die Leistung der Nachkommen auswirken. Ich betreibe Ackerbau (45 Hektar), seit 1994 viehlos habe ich umgestellt und bewirtschafte die Flächen mit einer dreigliedrigen Fruchtfolge, bestehend aus Kleegras, Winterweizen und Roggen. Seit drei Jahren ist ein deutlicher allgemeiner Ertragsrückgang zu verzeichnen. Ein Versuch mit Schwefeldüngung bewirkte auch keine Ertragssteigerung. Außerdem hat sich Ackerfuchsschwanz zur größeren Belastung etabliert. Was können Sie mir in dieser Situation empfehlen? Andreas Huber: Auffallend ist zuerst die monotone Fruchtfolge, die jedoch mit dem hohen Kleegrasanteil eine gute Nährstoffversorgung gewährleistet sowie die Beikrautentwicklung sehr gut minimiert. Da der Ackerfuchsschwanz mit Winterungen sehr gut harmoniert und die Nährstoffe gut nutzen kann, entwickelt sich dieser dadurch bestens. Meine Empfehlung ist es, eine Sommerung zu integrieren, um eine baldige Minimierung des Ackerfuchsschwanzes zu erreichen. Der Ertragsrückgang kann mehrere Ursachen haben: Grundsätzlich wird viel diskutiert, ob Ackerbau ohne Tierhaltung langfristig - zum Beispiel über 50 Jahre - überhaupt möglich ist. Speziell in Ihrer Situation würde ich eine mindestens fünfgliedrige Fruchtfolge empfehlen, um den positiven Effekt der Abwechslung zu nutzen; das heißt mehr Symbiose mit anderen Kulturen und weniger Belastung der Selbstverträglichkeit. Das Integrieren einer sehr gefragten Futterpflanze wie Sojabohne, Ackerbohne oder Erbse wäre hier eine sehr gute Möglichkeit. Falls es für Sie in Frage kommt, Gärsubstrat aus NAWAROS einzusetzen, würde sich diese Nährstoffzufuhr bestimmt zeitnah auf erhöhte Strohrotte sowie höheren Ertrag auswirken. Zur Zeit haben wir Probleme mit dem Zellgehalt bei der Milch und auch schon eine Benachrichtigung vom Milchprüfring bekommen! Was können wir tun? Peter Paulus: Wenn der Gehalt an somatischen Zellen in der Milch einen erhöhten Wert aufweist, das heißt deutlich über liegt, kann dies unterschiedliche Ursachen haben: Melkanlagen, die nicht richtig funktionieren, also zu hohes oder zu niedriges Vakuum, verschlissene, verbrauchte Zitzengummis, falsch eingestellte oder defekte Pulsatoren. Kühe, die unter Stress stehen, reagieren nicht selten mit erhöhten Zellgehalten in der Milch. Stress kann bei hohen Außentemperaturen oder durch Unruhe im Bestand, etwa viele brünstige Kühe im Laufstall oder auf der Weide, entstehen. Als weitere Ursache kommen diverse krank machende Keime in Betracht, die Euterprobleme in Form von akuter, subakuter und chronischer Mastitis auslösen können. Ferner rufen verdorbene Futtermittel, verschimmelte, erwärmte Silagen, verpilztes Getreide, Leguminosen oder Körnermais Zellzahlprobleme hervor. Als erste Maßnahme gilt es, die Melkanlagen regelmäßig warten zu lassen, Verschleißteile zu erneuern und die Fütterung auf Mängel und Fehler zu kontrollieren. Sollten diese Grundvoraussetzungen gegeben sein und das Zellzahlproblem bleibt bestehen, ist eine Behandlung der Milchkühe unumgänglich. Am besten ist es, eine Keimbestimmung durchführen zu lassen und das Ergebnis mit dem Tierarzt zu besprechen. bionachrichten 5 Oktober/November

14 bn_5_13.qxp :37 Seite 14 Anzeigen 14 bionachrichten 5 Oktober/November 2013

15 bn_5_13.qxp :37 Seite 15 Fachberatung Biokreis Weniger ist manchmal mehr Von einem, der auszog, das Düngen zu lernen Von Peter Paulus Peter Paulus ist Biokreis-Berater im Allgäu und weiß, wie sich fruchbarer Boden anfühlt. Bilder: Biokreis Als junger Student der Agrarwissenschaften habe ich im Grundstudium sehr viel Zeit mit den Zusammenhängen der Bodenkunde und den Grundlagen der Bodenfruchtbarkeit verbracht. Zusätzlich zu den Pflichtvorlesungen gab es immer die Möglichkeit, in verschiedenen Praktika chemische Bodenuntersuchungen durchzuführen. Wie alle meine Kommilitonen habe ich meist Bodenproben vom heimischen Betrieb zur Analyse mitgebracht und den Gehalt an Grund- und Spurennährstoffen untersucht. Anhand der Analysen wurde der Vorrat an Grund- und Spurennährstoffen in der Acker- oder Grünlandkrume, also dem hauptsächlich durchwurzelten Bereich des Bodens, errechnet. Und wie erstaunt waren wir über die großen Vorräte an Phosphor, Kali und anderen Spurennährstoffen, die zumindest auf den meisten bayerischen Standorten auszumachen waren. Das Problem dabei? Die schlechte Verfügbarkeit für die Pflanzen, so hieß es. Deshalb müsse man den Nutzpflanzen die Nährstoffe leicht löslich und schnell verfügbar bereitstellen - sprich Düngemittel kaufen und ausbringen. Ab 1982 erfuhr ich in den Weihenstephaner Arbeitskreisen zum Ökologischen Landbau, dass es doch noch etwas anderes gab, als das, was ich von meinen Lehrbetrieben mit extrem intensivem Futterbau und Milchwirtschaft gelernt hatte. Fasziniert von gesunden ertragreichen Pflanzenbeständen und wohlgenährtem Vieh auf Betrieben der Ökopioniere, stellte ich nach dem Studium den eigenen Betrieb auf ökologischen Anbau um, ermutigt von erfolgreichen Biobauern in der Gegend. Und so war schließlich auch ich unterwegs in Sachen Bodenfruchtbarkeit, bewaffnet mit dem Spaten zur Ergründung von Bodenprofilen und Fehler im Wirtschaften, wenn es mal nicht so gut funktioniert hat. Oder um zu sehen, wie es im Boden aussieht, wenn eine Zwischenfrucht besonders gut gelungen war oder das Getreide und die Kartoffeln besonders schön gediehen. Als besonderes Kennzeichen des Ökolandbaus galt die relative Unabhängigkeit von der Agrarindustrie. Die älteren erfahrenen Biobauern schwärmten davon, auf dem Hof nicht ständig von aufdringlichen Verkaufsvertretern Besuch zu bekommen. Ökolandbau funktioniere schließlich in Betriebskreisläufen nahezu perfekt, wenn man es im Griff hat. Doch nun scheint es, dass die Biobauern und es werden immer mehr interessante Kunden für alle Arten von Zusatzstoffen werden. Und plötzlich geht fast nichts mehr ohne allerlei Hilfsmittel. Ohne EM (effektive Mikroorganismen) funktioniert ja sowieso gar nichts mehr, da wächst nix mehr, da gelingt keine Silage, und Mist und Gülle sind völlig unbrauchbar, so hört man. Und plötzlich stellt man in den letzten Jahren fast regelmäßig in Futtermitteln und bei Blutuntersuchungen einen Mangel an Spurenelementen fest Selen, Mangan und nicht zu vergessen Schwefel sind in aller Munde. Laut Öko-Verordnung sind alle diese Spurenelemente erlaubt und einsetzbar. Hurra! Und wir haben wieder fast die gleichen Händler und Vertreter auf unseren Höfen wie unsere konventionellen Nachbarn. Bei allem, was angeboten wird, sollte man genau beobachten, ob die durchgeführte Maßnahme wirklich erfolgreich ist, mit Nullparzellen vergleichen und herausfinden, was ohne Zusatzstoffe passiert wäre, und nicht den Erfolg eines Jahres verallgemeinern. Das heißt im Klartext: einfach kritisch sein. Die im Boden vorrätigen Nährstoffe und Spurenelemente sind dann verfügbar, wenn das Bodenleben stimmt. Also: Doch wieder den Spaten auspacken und Bodenprofile ausgraben, die Durchwurzelung studieren, schauen, wie es den Regenwürmern geht! Lernen, wie aktiver Boden und Bodenkrümel aussehen müssen, wie fruchtbarer Boden riecht Lernen, mit allen Sinnen zu arbeiten. Denn das macht richtig Spaß und ist meistens billiger. bionachrichten 5 Oktober/November

16 bn_5_13.qxp :38 Seite 16 Biokreis Fachberatung Für alte Kühe gibt es kein Patentrezept Zwei erfolgreiche Beispiele aus der ökologischen und konventionellen Milchviehhaltung Von Jörn Bender Täglicher Weidegang satt Milchviehherde im Betrieb Wunderlich. Bilder: Jörn bender Packt auch bei der Saatgutsammelbestellung gerne mit an: Gerhard Wunderlich (l.). Gerhard Wunderlich: Aus den Gegebenheiten des Standortes das Beste herausholen Im eher unwirtlichen Hügelland bewirtschaftet Gerhard Wunderlich gemeinsam mit seiner Frau Ingrid, die ihrerseits zudem eine größere Fleischrinderherde betreut, einen Biokreis- Milchviehbetrieb. Bei Wilnsdorf-Oberdielfen im südlichen Siegerland gelegen, muss die in den letzten Jahren verkleinerte, nun 25-köpfige Milchviehherde des reinen Grünlandbetriebes mit hohen Niederschlägen, kargen Böden und niedrigen Durchschnittstemperaturen zurecht kommen. Dass dies dennoch gelingt, zeigen die Zahlen. Über 22 Cent direktkostenfreie Leistung je Kilo Milch sind beinahe 10 Cent mehr als der Schnitt des zuständigen Arbeitskreises und umso erstaunlicher, als die Kosten der Grundfutterbergung aufgrund weiter Transportentfernungen und damit hohen Dieselverbrauchs mit über 30 Cent je kg Milch etwa doppelt so hoch liegen wie im Mittel der Konkurrenz. Ähnlichkeiten zum Betrieb Große Honebrink (siehe rechts) gibt es trotz der sehr verschiedenen Betriebsstrukturen. Mit rund 4700 Kilo wird eine annähernd ebenso gute Grundfutterleistung erzielt, die durchschnittliche Nutzungsdauer liegt mit 53 Monaten wiederum weit über dem Durchschnitt der Milchviehbranche. Daraus resultieren bei Wunderlich viele alte Kühe, wobei die Kuh Lotte mit der Ohrmarken-Endziffer 131 und einem Lebensalter von 14 Jahren die Alterspräsidentin der Herde darstellt. Die Grundlage für eine solche Langlebigkeit möchte Gerhard Wunderlich schon mit der Aufzucht seiner Rinder legen. Drei Monate intensive Vollmilchtränke und die frühe Gewöhnung an bestes Wiesenheu nennt er neben viel Bewegung und frischer Luft als wichtigste Voraussetzungen hierfür. Die eher bescheidene Milchleistung von gut Kilo je Kuh und Jahr ist für den erfahrenen Landwirt keine Schwäche, sondern eine Konsequenz aus dem beinahe ausschließlichen Einsatz von heimischem Grundfutter. Lediglich 500 Kilo Ökokraftfutter im Gegensatz zur rund siebenfachen Menge im folgenden Betriebsbeispiel kommen in Oberdielfen zum Einsatz. Zudem werden auch einige Vertragsnaturschutzflächen im Betriebskomplex bewirtschaftet und verwertet. Gegenüber gut drei Cent im konventionellen Vergleichsbetrieb kommt der Ökolandwirt auf rund 11 Cent gekoppelter Direktzahlungen je Kilo Milch natürlich auch bedingt durch eine Konzentration aufgrund der weitaus geringeren Milchmenge. 16 bionachrichten 5 Oktober/November 2013

17 bn_5_13.qxp :38 Seite 17 Fachberatung Biokreis : Gerhard Die beiden Milchviehbetriebe von Friedrich Große-Honebrink und Gerhard Wunderlich liegen in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Auch sonst sind die Betriebe recht unterschiedlich, zeichnen sich aber beide durch alte Kühe und ein intaktes Betriebsgefüge aus. Friedrich Große Honebrink (l.): Reichlich Stroh in sensiblen Phasen gehört für den Praktiker zum erfolgreichen Betriebskonzept. Friedrich Große Honebrink: Symbiose von vorbildlichem Tierwohl und Höchstleistung Wer den etwa 20 km nördlich von Osnabrück im sanften Hügelland des Wiehengebirges gelegenen Hof von Friedrich und Angelika Große Honebrink besucht, hat zunächst nicht das Gefühl, inmitten einer besonderen Zuchtstätte für Holstein-Frisian-Kühe zu stehen. Die Betriebsleiter sind offen und entspannt, die Wände nicht geziert von Preisen und Urkunden und keine besonderen Stallbauten ziehen das Auge des Betrachters auf sich. Dass auf dem aufgeräumten 85-ha-Familienbetrieb eine der leistungsstärksten und dabei gleichzeitig ältesten Herden der deutschen Milchviehhaltung steht, erschließt sich erst bei einem genaueren Blick in die Augen manch alter Rinderdame und die monatlichen Kontrollberichte. Die Zahlen jedoch machen anerkennend sprachlos: Kilo hochgerechneter Herdedurchschnitt und Kilo gelieferte Milch im Jahr 2012 wären allein geeignet, zu den besten zehn Prozent der Branche gerechnet werden zu dürfen. Wirklich stolz ist der 64-jährige Friedrich Große Honebrink aber darauf, dass es den Tieren dabei mehr als gut zu gehen scheint: 67 Monate Nutzungsdauer haben die Kühe aus Ostercappeln- Nordhausen durchschnittlich auf dem Buckel, wenn sie die knapp 100-köpfige Milchviehherde verlassen 34 Monate sind der Durchschnitt in Weser-Ems. Daraus folgen eine bemerkenswerte Remontierungsquote von nur 15 bis 18 Prozent, entsprechend viele hochwertige Rinder für den Verkauf über die Osnabrücker Herdbuchgenossenschaft (OHG) und natürlich auch richtig alte Kühe. Derzeit stehen allein sieben betagte Damen mit mehr als Kilo Lebensleistung im Bestand, unübertroffene Königin ist die unauffällige Kaskade geboren (damals betrug die Durchschnittsleistung im Betrieb knapp Kilo), wird sie seit 14 Jahren gemolken und hat dabei gut Kilo Milch produziert. Nachdem das Ausnahmerind sich in den letzten Jahren ein wenig geschont hatte, stand für 2012 eine Leistung von unglaublichen Kilo in der zwölften Laktation im Zuchtbuch. Florian Große Honebrink, Junior mit landwirtschaftlichem Fachschulabschluss und vor allem angeborenem Talent für Milchvieh, kennt seit der Grundschule sämtliche Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der hochwertigen Herde und sortiert deshalb auch keine Kuh grundlos aus: Wer noch 30 Kilo Milch gibt, wird besamt, auch wenn es der siebte oder achte Versuch ist. Alte Kühe kommen freilich nicht von ungefähr. Hochwertige Gras- und Maissilage kommen im Verhältnis 1:2 in die TMR-Ration, daneben rund 10,5 Kilo Kraftfutter, ein gutes Kilo Luzerneheu und Stroh sowie 330 Gramm Futterkalk und Mineralfutter. Nicht trotz, sondern aufgrund der hohen Leistung wird den Kühen in der Vegetationszeit Weidegang auf hofnahen Flächen gewährt und eine hohe Zwischenkalbezeit von gut 400 Tagen zugelassen. Besonders umsorgt werden auch die trockenstehenden und frischmelken Schwarzbunten im Strohstall. Etwa drei Großpackenballen je Kuh und Jahr werden nur für diese sensible Haltungs- und Erholungsphase des Tieres aufgewendet. Eine mit Prophylenglykol, Glycerin und Vitamin B 12 aufgewertete Futterration 14 Tage vor und nach dem Kalben sowie bestes Heu und Grassilage zur freien Verfügung beugen Ketosen (Energiemangel) nach der Kalbung vor. Trotz klarer Ausrichtung auf die Milchviehhaltung und begrenzter Fläche ist dem Betriebsleiter eine gute Fruchtfolge wichtig. 30 ha Getreide, 25 ha Mais und 10 ha Ackergras stehen in der Feldflur, daneben von August bis Mai nochmals Ackergras als Zwischenfrucht nach Getreide und vor Mais. Friedrich Große Honebrink, der den Hof seit 1975 bewirtschaftet und über 30 Jahre lang ausgebildet hat, ist zufrieden mit dem Erreichten, zumal er im Einklang mit und nicht nur von seinen Tieren lebt. Der Betrieb ist gut aufgestellt, um im kommenden Jahr an Florian, den jüngsten von vier Söhnen, übergeben zu werden. bionachrichten 5 Oktober/November

18 bn_5_13.qxp :39 Seite 18 Biokreis Fachberatung Auf dem Weg zur Kupferreduktion Neueste Forschungen zur Kraut- und Knollenfäule bei Kartoffeln Von Jan Nechwatal und Sebastian Grabendorfer Die Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel (Phytophthora infestans) verursacht im ökologischen Anbau regelmäßig erhebliche Ertrags- und Qualitätseinbußen sowie wirtschaftliche Schäden. Der Befall mit Phytophthora kann auf ökologischen Betrieben bislang nur durch die Anwendung von Kupfer- Präparaten effektiv reguliert werden. Andererseits machen die Anreicherungsproblematik im Boden und mögliche negative Auswirkungen auf Nicht-Ziel-Organismen eine Reduktion des Kupfereinsatzes erforderlich. Kupferhaltige Pflanzenschutzmittel wurden durch die EU-Kommission in den Anhang I der Pflanzenschutzmittel-Richtlinie aufgenommen, zunächst jedoch befristet bis November 2016 und unter der Auflage, dass die Mitgliedsländer Maßnahmen zur Kupferreduzierung ergreifen. Langfristiges Ziel ist es, die Kupferzufuhr dem durchschnittlichen jährlichen Entzug in der Fruchtfolge anzunähern, so dass keine Anreicherung erfolgt. Nach gegenwärtigem Stand des Wissens stellt befallenes Pflanzgut eine Hauptinfektionsquelle für Krautfäule dar. Aufgrund verbesserter Lagertechnik gelangen gesund erscheinende, aber latent infizierte Knollen aufs Feld. Molekularbiologische Nachweisverfahren haben gezeigt, dass im Mittel 10 Prozent der Pflanzkartoffeln auf diese Weise mit Phytophthora infiziert sind. Im Schlag entwickeln sich aus solchen latent infizierten Knollen bei ausreichender Feuchtigkeit des Bodens Pflanzen mit primärem Stängelbefall, wenn der Erreger am oder im Trieb nach oben wächst. Sobald es zur Sporulation an der Pflanze kommt, ist dies der Ausgangspunkt für sekundären Blattbefall und nachfolgende Epidemien. Von infizierten Knollen kann zudem eine Krankheitsübertragung innerhalb des Damms auf benachbarte Pflanzen erfolgen - es kann also auch unterirdisch zu einer Weiterverbreitung kommen. Im Rahmen des Projekts sollen Maßnahmen erarbeitet werden, die den Primärbefall reduzieren und so das Auftreten von Krautfäule im Feld verringern bzw. verzögern können. Drei verschiedene Fragestellungen werden dabei genauer betrachtet: (1) Pflanzgutbeizung zur Reduktion des Primärbefalls: Getestet werden in Feld- und Laborversuchen verschiedene Behandlungen des Pflanzguts mit Kupfer und alternativen Mitteln, entweder nach der Pflanzguternte im Herbst oder vor der Pflanzung im Frühjahr. Dies soll einerseits die Entstehung von primärem Stängelbefall und die Infektion von Nachbarknollen, andererseits die Etablierung des Erregers auf den Knollen im Lager verhindern. (2) Krautbehandlung mit kupferfreien Alternativmitteln: Als Teil einer Behandlungsstrategie für den ökologischen Kartoffelanbau werden auch kupferfreie Alternativmittel zur Blattapplikation im Feld getestet. Diese sollen nicht nur das Ausmaß des sekundären Blattbefalls während der Saison verringern, sondern auch die Menge der in den Boden eingewaschenen und auf die neuen Knollen verfrachteten Sporen. Als Ersatz für bzw. in Kombi- Bilder: Nechwatal 18 bionachrichten 5 Oktober/November 2013

19 bn_5_13.qxp :41 Seite 19 Fachberatung Biokreis Kartoffelparzellen im Feldversuch. Krautfäule-Befallsnest. Phytophthora-Stängelbefall. nation mit Kupfer kann dies zu einer weiteren Reduktion des Kupfereinsatzes im ökologischen Kartoffelanbau beitragen. Diese Tests werden durch entsprechende Laborversuche an einzelnen Blättern oder Pflanzen begleitet. (3) Acker- und pflanzenbauliche Strategien: Der Einfluss von Zwischenfrüchten, Zeitpunkt des Umbruchs (Herbst oder Frühjahr) sowie der Legetiefe auf das Auftreten und die Entwicklung von Krautfäule wird in Feldversuchen getestet. Grundlage hierfür sind Beobachtungen aus der Praxis, dass Zwischenfrüchte positive Wirkungen auf die Folgefrucht Kartoffel hinsichtlich des Befalls mit Phytophthora besitzen können. Gegenstand der Untersuchungen ist, ob durch geeignete Kombination von Zwischenfrucht und Bodenbearbeitung phytosanitäre Wirkungen erzielt werden können. Dabei wird auch die Methode der Biofumigation, das heißt der Anbau und die Einarbeitung glucosinolatreicher Brassicaceen vor Kartoffeln untersucht. Das Forschungsprojekt ist gegenwärtig noch nicht abgeschlossen, so dass an dieser Stelle erste Zwischenergebnisse vorgestellt werden: In den beiden vergangenen Projektjahren konnte aufgrund der für einen primären Stängelbefall ungünstigen Wetterbedingungen kein direkter Effekt einer Beizung festgestellt werden, da kein solcher (primärer) Befall auftrat. Allerdings zeigte sich im Jahr 2012 ein deutlicher Effekt auf den sekundären Blattbefall der Pflanzen, der in den Beizvarianten deutlich geringer ausfiel. In Gewächshausversuchen konnte konkret gezeigt werden, dass bestimmte Beizungen den Befall an künstlich infizierten Kartoffelknollen reduzieren können. Laborergebnisse mit künstlich infizierten Blättern liegen auch für 18 alternative Mittel bzw. kommerzielle Präparate zur Krautbehandlung vor, von denen die wirksamsten im Feldversuch getestet werden. Die im Jahr 2012 im Feldversuch als Alternativen zur Blattbehandlung getesteten Präparate konnten die Krautfäule nicht in ausreichendem Maße eindämmen. Allerdings wurden Hinweise darauf erarbeitet, dass eine kombinierte Ausbringung von alternativen Präparaten und Kup- Labortests: Versuche mit Kupferalternativen an künstlich infizierten Kartoffelblättern. fer ähnlichen Schutz bieten kann wie Kupfer allein. Im Jahr 2013 blieben alle Versuche wetterbedingt frei von Krautfäule, so dass für einige der nach Labortests vielversprechenden Präparate noch keine Daten aus Feldversuchen gewonnen werden konnten. Der Beitrag von acker- und pflanzenbaulichen Maßnahmen zur Kupferminimierung ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht endgültig abschätzbar. Abhängig von Standort und Witterung sind durchaus Effekte zu beobachten. Allerdings sind hier neben den phytosanitären Wirkungen der Zwischenfrüchte auch unterschiedliche Einflüsse auf den Nährstoffhaushalt, insbesondere die Stickstofffixierung und -mineralisierung zu beachten. Die Versuche werden 2014 fortgesetzt. Nach Auswertung aller Versuche sollen detaillierte Ergebnisse und daraus abgeleitete Empfehlungen für die Praxis zur Kupferreduktion veröffentlicht werden. Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft und die Technische Universität München bearbeiten seit Juli 2011 das Forschungsprojekt Kupferminimierungs- und Vermeidungsstrategien für den ökologischen Kartoffelanbau. Weitere Projektpartner sind die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und der Bioland-Erzeugerring. Finanziert wird das Projekt durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN). Dr. Jan Nechwatal bearbeitet dieses Projekt am Institut für Pflanzenschutz der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising, Sebastian Grabendorfer am Lehrstuhl für Ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme der Technischen Universität München. bionachrichten 5 Oktober/November

20 bn_5_13.qxp :42 Seite 20 Biokreis Aktuelles Bild: Schloss Hemhofen Biokreis-Collage: Fest Im Herbst wird gefeiert. Auch Biokreis-Betriebe beteiligten sich an den Bayeri vielen Aktionen auf ihren Höfen. Auf dem Landgut Schloss Hemhofe n, beim Kr Burgkirchen herrschten Andrang und gute Stimmung. Ein paar Szene n aus dem Bild: Birte Hauschild Bild: Andreas Huber Bild: Schloss Hemhofen 20 bionachrichten 5 Oktober/November 2013 Bild: Andreas Huber

21 bn_5_13.qxp :43 Seite 21 Aktuelles Biokreis Bild: Schloss Hemhofen ge: Feste in Bildern n sich an den Bayerischen Öko-Erlebnistagen und veranstalteten Feste mit Hemhofe n, beim Kräuterbauern Stoiber in Kößlarn und beim Hof Huber in aar Szene n aus dem Hofleben im Ausnahmezustand Bild: Birte Hauschild Bild: Birte Hauschild bionachrichten 5 Oktober/November

22 bn_5_13.qxp :43 Seite 22 Biokreis Rezept Kochen mit dem Biokreis Angelika Fischer von der Bio-Backstube Zandtmühle: Grünkernbratlinge Von Ronja Zöls Bilder: Fischer Immer vollwertig, immer 100 Prozent ökologisch: Dieser Grundsatz gilt in der Küche von Familie Fischer aus Lichtenau. Grünkernbratlinge stehen daher relativ oft auf dem Speiseplan. Wir essen wenig Fleisch, niemals Schweinefleisch, und das ist eine gute Alternative, sagt Angelika Fischer, die hauswirtschaftliche Betriebsleiterin ist und eine Bio-Backstube betreibt. Ich bin zwar auch mit Weißmehl aufgewachsen, aber mir war schon während meiner Ausbildung mit 19 klar, dass es für eine gesunde Ernährung die Schale braucht, erzählt die 46-jährige Mutter einer sechsjährigen Tochter. Essen sei der Familie wichtig, und dazu gehöre eine Philosophie. Ich will nicht missionieren, aber bin froh, wenn es mir gelingt, meine Tochter Mariana zu begeistern. Und die ist eifrig mit dabei beim Bratlinge formen (Bild oben). Was man braucht: 150 Gramm Grünkernschrot 500 ml Gemüsebrühe 1 Zwiebel 1 Knoblauchzehe 40 Gramm Butter 2 Eier 60 Gramm Dinkelflocken, alternativ Vollkornsemmelbrösel 1 Paprikaschote Kräutersalz; mittelscharfen Senf, getrockneten Oregano, Paprika und Basilikum Wie man s macht (braucht etwa eine ¾ Stunde): Erst wird der Grünkern mit der Getreidemühle frisch geschrotet, um möglichst viele Vitamine zu erhalten. Zwiebeln und Knoblauch klein schneiden, in Butter andünsten, mit Brühe aufgießen und aufkochen. Wenn die Brühe köchelt, gibt man den Schrot dazu, alles zehn Minuten leicht köcheln lassen, dann den Herd abschalten, nachquellen lassen, bis die restliche Flüssigkeit aufgesaugt ist. Anschließend abkühlen lassen. Diesen Vorgang erledige ich meist gleich in der Früh, so dass der Grünkernbrei mittags kalt ist, erklärt Angelika Fischer. Zum Grünkernbrei werden dann die Eier beigemengt, die klein gewürfelte Paprika und die Dinkelflocken. Das Ganze mit Gewürzen und Senf gut abschmecken. Nun formt man mit (oliven-)öligen Fingern mittelgroße Bratlinge, die dann bei mittlerer Temperatur auf jeder Seite fünf Minuten in Rapsöl in der Pfanne herausgebacken werden, bis sie goldbraun sind. Dazu genießen die Fischers Kräuterquark, verschiedene Salate wie Gurkensalat mit Joghurtmayonnaise, Kartoffelsalat und Karotten-Apfel-Rohkostsalat. Ketchup? Nein, das wird bei uns daheim nicht serviert, sagt Angelika Fischer, deren Bäckerei Mitglied im Biokreis ist, und lacht, höchstens mal ausnahmsweise in der Wirtschaft. Grünkern ist das unreif geerntete und getrocknete Korn des Dinkels und zählt zum Getreide. Geerntet wird Grünkern in einem frühem Stadium der so genannten Milchreife oder Teigreife. Die Körner sind zu diesem Zeitpunkt noch weich und saftig. Um Sie hart und mahlfähig zu machen, wird das Korn getrocknet. Die erste urkundliche Erwähnung des Grünkerns stammt aus einer Kellereirechnung des Klosters Amorbach (am Rande des bayerischen Odenwaldes) aus dem Jahre Vermutlich zu Zeiten, in denen es mehrere Missernten hintereinander gab, entwickelte sich die Tradition, einen Teil der Dinkelernte schon vor der eigentlichen Reife, also noch grün zu ernten, um so wenigstens über den Winter zu kommen. Inhaltsstoffe: Entspelzter Grünkern enthält 63 Prozent Kohlenhydrate, 11,6 Prozent Eiweiß, 8,8 Prozent Ballaststoffe, 2,7 Prozent Fett und 1 Prozent Mineralstoffe sowie nennenswerte Mengen an B- Vitaminen. Quelle: Angelika Fischer schrotet den Grünkern frisch mit der Mühle. Liebe Leserinnen und Leser! Die bionachrichten sind unter anderem eine Zeitschrift für gesunde Ernährung. Deshalb wollen wir das Thema künftig mit einer Rezepte-Seite näher in den Fokus rücken. Dafür brauchen wir Ihre Hilfe. Denn wer sollte besser über gesunde regionale Küche Bescheid wissen als Biobauern und -bäuerinnen, biologisch arbeitende Verarbeiter und ökologisch interessierte Verbraucher? Bitte schicken Sie uns Ihre Rezepte, zusammen mit Ihren Kontaktdaten, an zoels@biokreis.de und weihen Sie die bionachrichten-leser ein kleines bisschen in Ihre Küchengeheimnisse ein! Wir freuen uns über Ihre Ideen und Tipps! 22 bionachrichten 5 Oktober/November 2013

23 bn_5_13.qxp :44 Seite 23 Aktuelles Biokreis Anzeige Achtung Legehennenhalter 10er Eierschachteln mit Biokreis-Etiket t zur sofortigen Lieferung Umverpackung = 236 Stck. 10er Pack. 48 Euro zuzügl. 19% Mwst. zuzügl. Versandkosten Bestellung: Biokreis e.v. Stelzlhof 1, Passau Tel. 0851/ Fax 0851/ scheitza@biokreis.de Wir sind regional! bionachrichten 5 Oktober/November

24 bn_5_13.qxp :45 Seite 24 Biokreis Aktuelles Erlebnis Landwirtschaft 15. Aktionstage Ökolandbau in Nordrhein-Westfalen Von Eva Lisges Bild: Eva Lisges Mit einem kleinen Jubiläum 15 Jahre Aktionstage Ökolandbau wurde die Veranstaltungsreihe am 1. September durch Landwirtschaftsminister Johannes Remmel auf einem Bioobstbaubetrieb in Alfter bei Bonn eröffnet. Der Biokreis NRW als Mitveranstalter der 300 Aktionen rund um den Ökolandbau war durch Vorstand Gottfried Erves und Geschäftsführer Jörn Bender vertreten. Auch eine der vier Schaukochveranstaltungen mit Schulkindern und Verbrauchern wurde von Jörn Bender bei schönem Spätsommerwetter in der Innenstadt von Münster begleitet. Schaukoch Markus Haxter bereitete mit einer Grundschulklasse eine gesunde Gemüse-Bolognese und vermittelte ganz nebenbei Tipps zum guten und gesunden Kochen. Die Biokreis-Betriebe Frank und Elke Ohrndorf aus Freudenberg- Bühl sowie Peter Schmidt und Susanne Schulte aus Gummersbach-Bünghausen öffneten selbst ihre Hof- und Stalltore, führten die interessierten Besucher über den Betrieb, beantworteten ihre Fragen und ließen sie die Landwirtschaft hautnah erleben. Die Gäste konnten sich von der artgerechten Haltung der Tiere überzeugen: im mobilen Legehennenstall mit großem Auslauf bei Familie Kinderfreundlich Galloway-Bulle Bachus vom Biokreis- Betrieb Peter Noseleit. Ohrndorf ebenso wie auf der Weide beim Roten Höhenvieh und den Braunen und Weißen Bergschafen auf dem Betrieb von Peter Schmidt. Im Stall, wo sich die Tiere im Winter wohlfühlen, gab es Informationen rund um Ökolandbau und Regionalvermarktung sowie leckere und gesunde Lebensmittel zum Probieren und Kaufen. Mister und Miss Hüsten aus dem Biokreis Sanftmütige Fleischrinder sind wichtiger Bestandteil der Tierschauen in Westfalen Von Jörn Bender Ein stolzer Mister Hüsten: Limousin-Bulle Ecusson vom Biokreis-Betrieb Dietmar Winter. Unter den herbstlichen Tierschauen in Südwestfalen ist die Hüstener Kirmes eine feste Adresse für Fleischrinderzüchter. Entsprechend aktiv zeigen sich alljährlich auch Verband und Landwirte des Biokreis NRW anlässlich dieser Veranstaltung. So überraschte es kaum, dass von den Bild: Jörn Bender sechs ausgewachsenen Fleischrinderbullen, die sich um den Titel des Mister Hüsten 2013 bewarben, fünf aus Mitgliedsbetrieben des Biokreis stammten. Den begehrten Titel erhielt letztlich Limousin-Züchter Dietmar Winter für seinen bekannten Bullen Ecusson. Bei den Damen siegte die optimal vorbereitete Highland- Cattle-Kuh Sunrise von den Ruhrwiesen mit Kalb Samuel aus dem Biokreis-Betrieb Tobias Berens. Weitere Gruppenbzw. Rassesiege gab es für die Gallowayzüchter Jens Trompeter und Peter Noseleit sowie für Anguszüchter Bernhard Hengst, der bei der parallel stattfindenden Angus-Jungtierschau gleich zwei Richtklassen für sich entscheiden konnte. Ebenfalls mit Top-Vererbern vor Ort waren Johannes Imöhl (Charolais) und Gottfried Erves (Angus). Mangels Mitbewerbern konnten die Bullen dieser Züchter sich nur in der Konkurrenz um den Titel des Mister Hüsten messen. Auch bei der Tierschau anlässlich des Reister Marktes in Eslohe-Reiste waren Gottfried Erves und Peter Noseleit mit Tieren vor Ort. Die Biokreis-Landwirte bemängelten hier allerdings die geringe Beachtung der Fleischrinder durch den Veranstalter. Die Tierschau der Wendener Kirmes wurde vom Biokreisbetrieb Josef Heer mit Pferden und Limousin-Bullen begleitet, der Jungzüchternachwuchs aus den Betrieben Alterauge und Kaufmann beteiligte sich bei der Kälbervorführung, und die Biokreisler Hartmut Scholl sowie Dr. Jürgen Schulte agierten als Preisrichter. 24 bionachrichten 5 Oktober/November 2013

25 bn_5_13.qxp :46 Seite 25 Aktuelles Biokreis Beer meets wine Unter diesem Motto haben der Öko- Winzer Gerhard Hoffmann und der Öko- Brauer Werner Sauer ein ganz besonderes Produkt auf den Markt gebracht. CerVino zusammengesetzt aus den lateinischen Begriffen cervisia (Bier) und vino (Wein) - heißt das neu kreierte Mischgetränk, das das Privatweingut Hoffmann aus Göcklingen und die schleswig-holsteinische Privatbrauerei Sauer & Hartwig kürzlich vorgestellt haben. Wir sehen in diesem edlen Produkt eine würdige Kombination von ökologisch und handwerklich gut gemachten Genussmitteln, so der Ökowinzer Gerhard Hoffmann, Mitglied im Biokreis. Nach einer mehrmonatigen Testphase wurde das Produkt bereits im Frühjahr auf dem norddeutschen Markt eingeführt. Wir sind glücklich, dass die Verbraucher den edelsüßen, ausdrucksstarken Wein und unser mildwürziges Bier in ihrer ganzen Qualität angenommen haben, sagt Werner Sauer. Bilder: Hof fmann Stoßen auf ihre neueste Erfindung an: Gerhard Hoffmann und Werner Sauer. falen SÖL erhält Umweltpreis des Landes Rheinland-Pfalz Einer der drei Preisträger des rheinland-pfälzischen Umweltpreises 2013 ist Gut Hohenberg, der Seminarbauernhof der Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL), in Annweiler (Landkreis Südliche Weinstraße). Anzeige Das Biokreis-Mitglied erhielt die Auszeichnung als Bildungsprojekt für nachhaltige Entwicklung. Der Seminarbauernhof verbindet Ökolandbau mit dem Lernen auf einem Bauernhof. Hier erleben Schüler, dass unsere Ernährung, also die Erzeugung unserer Lebensmittel, direkt von einer intakten und vielfältigen Umwelt abhängt. Das hat uns und die Jury überzeugt, sagte Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken, die den Preis in Mainz überreichte. Aktivitäten wie artgerechte Tierhaltung mit seltenen Rassen, Pflege und Neuanlage von Streuobstwiesen, Nistkästen für Vögel und Wildbienen, Seminare zu Obstpflege oder natürliche Bienenhaltung, Sensenkurse sowie Referentenschulungen für das Netzwerk blühende Landschaft und vieles andere machen den Schutz der Umwelt zum selbstverständlichen Bildungsinhalt aller Angebote des Seminarbauernhofes. Der neunköpfigen unabhängigen Jury, der Vertreter der Handwerks- sowie der Industrie- und Handelskammern, der Kommunalen Spitzenverbände, der Medien und Verbände sowie des Umweltministeriums angehörten, lagen in diesem Jahr 37 Bewerbungen vor. Der Preis wird seit 1991 vergeben. Jeder Preisträger erhält 3000 Euro. bionachrichten 5 Oktober/November

26 bn_5_13.qxp :46 Seite 26 Biokreis Aktuelles Aktuelles aus NRW Die Ökokontrollstellen weisen nochmals dringend darauf hin, dass Ökobetriebe unbedingt vermeiden sollten, noch nicht komplett umgestellte Tiere als Ökoware zu vermarkten. In diesem Zusammenhang sollte auch genau geprüft werden, was etwa der Viehhändler in entsprechenden Abrechnungen ausweist. Steht dort fälschlicherweise ein Ökohinweis für ein noch Bild: Jörn Bender Die Weidehaltung von Mastrindern sollte nach Ansicht des Biokreis als Tierschutzmaßnahme förderfähig sein. Vorsicht bei der Vermarktung noch nicht komplett umgestellter Tiere konventionelles Tier, so sollten unverzüglich der Viehhändler und auch der Schlachtbetrieb informiert werden. Stellt die Kontrollstelle entsprechende Verstöße bei der Viehvermarktung fest, so finden diese in NRW zwingend Eingang in die für die Förderung notwendige Prüfbescheinigung und bedingen so gegebenenfalls Kürzungen der Ökoförderung. jb NRW-Ökoverbände erwägen Gründung eines Dachverbandes Die vier mit eigenen Geschäftstellen und umfänglichem Geschäftsbetrieb in Nordrhein-Westfalen vertretenen Ökoverbände Naturland, Demeter, Bioland und Biokreis prüfen derzeit, einen gemeinsamen Dachverband zu gründen. Wie in vielen anderen Bundesländern auch sollen damit vor allen Dingen die Aktivitäten in der Agrarpolitik und Öffentlichkeitsarbeit noch effektiver gestaltet werden. Auch bislang arbeiten die Verbände in diesen Tätigkeitsfeldern, zum Beispiel bei den Aktionstagen Ökolandbau NRW, schon eng zusammen. jb Ministerium prüft Programmbausteine für den ländlichen Raum In Vorbereitung auf das kommende NRW-Programm Ländlicher Raum ( ) prüft das zuständige Ministerium derzeit auch konkrete Vorschläge der Ökoverbände in NRW. Dazu zählen unter anderem eine mögliche Erweiterung der Weideprämie für Rinder sowie ein Kontrollkostenzuschuss für Imker. Gerade kleinere Imkereien scheuen derzeit eine ökologische Bewirtschaftung, da die Kontrollkosten einen erheblichen Teil des möglichen Zusatzerlöses aufzehren. jb Immer mehr Öko-Geflügel in NRW Gab es vor Jahren noch kaum einen Geflügelhalter im Biokreis NRW, so hat das nützliche Federvieh inzwischen deutlich an Bedeutung gewonnen. Mehrere Mitglieder des Erzeugerringes betreiben derzeit die Geflügelhaltung, insbesondere die von Bio-Legehennen, als Hauptstandbein des Betriebes. Bei nahezu allen dieser Betriebe wird die landwirtschaftliche Tätigkeit als Haupterwerb durchgeführt. Die Bestandsgrößen auf den entsprechenden Höfen reichen dabei derzeit von knapp 1000 bis zu 6000 Tieren. Die überwiegende Zahl der Landwirte vermarktet die anfallenden Eier in Eigenregie, auch die Zusammenarbeit mit einer größeren bäuerlichen Erzeugergemeinschaft ist möglich. jb Exkursion nach Nordengland Nachrückerliste Die Biokreis-Exkursion des Jahres 2014 ist inzwischen ausgebucht. Für die begehrte Tour nach Northumberland und Yorkshire im Norden Englands vom 3. bis 8. August gibt es eine Nachrückerliste, diese wird in der Geschäftsstelle NRW, Tel , geführt. Mitreisende erhalten in Kürze einen ersten Programmentwurf zugesandt. Wünsche zum Tourablauf und den zu besichtigenden Betrieben (Tierarten, Rassen, etc.) werden, wenn möglich, gerne noch umgesetzt. jb Bild: Jörn Bender Matfen Hall Hotel der Biokreis-Exkursion 2014 nach Nordengland. 26 bionachrichten 5 Oktober/November 2013

27 bn_5_13.qxp :46 Seite 27 Aktuelles Biokreis Aktuelles aus Bayern Bild: LVÖ Fototermin nach einem gemeinsamen Rundgang auf dem BioRegio-Betrieb von Josef Braun. Von Praktiker zu Praktiker BioRegio-Betriebsnetz Bayern geht an den Start Mit dem Auftakt zum BioRegio- Betriebsnetz in Bayern stehen nun in allen Regionen Bayerns ausgewählte Bio-Betriebe bereit, um umstellungsinteressierten Bäuerinnen und Bauern Einblicke in die Wirtschaftsweise des ökologischen Landbaus zu geben. Die Weitergabe der Erfahrungen von Praktiker zu Praktiker liefert die besten Argumente für eine Umstellung auf ökologischen Landbau, erläutert der LVÖ-Vorsitzende Josef Wetzstein. Anfang September wurde auf dem BioRegio-Betrieb von Josef Braun in Dürneck der Startschuss für das neue, deutschlandweit einzigartige Netzwerk gegeben. Bei der Auftaktveranstaltung stellten sich die 82 ausgewählten Bio- Betriebe der Öffentlichkeit vor. Beim gemeinsamen Rundgang überzeugten sich Vertreter des BayStMELF, der LVÖ-Vorstand, Vertreter der Erzeugerringe und Ehrengäste aus Politik und staatlicher Verwaltung von den Qualitäten des gastgebenden BioRegio- Betriebs, der stellvertretend für die vorbildliche Betriebsführung und Innovationskraft des Betriebsnetzwerkes steht. Das BioRegio-Betriebsnetz ist Teil der Initiative BioRegio Bayern 2020, mit der der Öko-Landbau in Bayern bis zum Jahr 2020 verdoppelt werden soll. Interessierte Höfe und die Berufs- und Fachschulen im Agrarbildungsbereich können sich an die Landwirtschaftsämter, Fachzentren des ökologischen Landbaus und die Erzeugerringe der Öko-Verbände wenden, um einen Besuchstermin auf einem BioRegio-Betrieb zu bekommen. Anzeige Papier-Kreuzbodensäcke mit Biokreis-Aufdruck für 25 kg Getreide 2 lagig, braun, 50 x 85 x 18 cm 32 / 50 Stck. 59 / 100 Stck. 108 / 200 Stck. zzgl. 19 % Mwst., zzgl. Versand Bestellung: Biokreis e.v. Stelzlhof 1, Passau Tel. 0851/ Fax 0851/ scheitza@biokreis.de bionachrichten 5 Oktober/November

28 bn_5_13.qxp :47 Seite 28 Biokreis Aktuelles Neue Akademien für Öko-Landbau Seit September Bildungsangebote in Kringell und Bamberg Bild: Julia Hilmer Bei der Ernennungsfeier in Kringell überreichte Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (4. von rechts) das neue Amtsschild. Mit zwei neuen Akademien für den ökologischen Landbau in Bamberg und Kringell will Landwirtschaftsminister Helmut Brunner den Öko-Standort Bayern stärken und weiter ausbauen. Am 19. August fand im niederbayerischen Kringell die Ernennungsfeier zur Akademie für ökologischen Landbau Schwerpunkt Tierhaltung statt. Der Minister überreichte den Lehrkräften das neue Amtsschild und gab dabei den Startschuss für beide Bildungseinrichtungen. Mit den neuen Akademien ergänzen wir die bisherigen Ausbildungsangebote für die ökologische Landwirtschaft um eine flexible, offene und moderne Bildungsform, sagte Brunner. Die beiden Öko-Akademien, die im September ihren Betrieb aufgenommen haben, sind ein wichtiger Baustein seines Landesprogramms BioRegio Bayern 2020, mit dem er die Bioproduktion bis 2020 verdoppeln will. Eine fundierte und hochwertige Qualifizierung in Theorie und Praxis ist auch im ökologischen Landbau die zentrale Voraussetzung für eine erfolgreiche Betriebsführung, so der Minister. Anzeige Das bayernweite Bildungsangebot richtet sich an interessierte Landwirte und Profis im ökologischen Landbau. Während in der Akademie am Lehr-, Versuchs- und Fachzentrum Kringell die ökologische Tierhaltung im Vordergrund steht, liegt der Fokus in der am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Bamberg eingerichteten zweiten Öko-Akademie auf dem ökologischen Gemüse-, Obst- und Weinbau. 28 bionachrichten 5 Oktober/November 2013

29 bn_5_13.qxp :47 Seite 29 Aktuelles Biokreis Die bayerische staatliche Ökoberatung informiert: Agrarumweltmaßnahmen Kulturlandschaftsprogramm 2014 Wie bereits angekündigt, wird 2014 das Kulturlandschaftsprogramm ähnlich wie in den beiden Vorjahren fortgeführt bzw. verlängert, denn die konkrete Ausgestaltung und Finanzierung des neuen ab 2015 ist noch nicht endgültig geklärt. Auslaufende Verpflichtungen können auch heuer wiederum nur um ein Jahr verlängert werden. Bei sieben Maßnahmen, die für den Wasser- und Klimaschutz und die Erosionsvermeidung besonders wichtig sind, sind Neuantragsstellungen für den Verpflichtungszeitraum 2014 bis 2018 möglich: Ökologischer Landbau (A 11). Hier ist eine Erhöhung der Prämienzahlung in den ersten beiden Umstellungsjahren (bisher 280 /ha) geplant. Extensive Grünlandnutzung entlang von Gewässern und sonstigen sensiblen Gebieten (A 24) 350 /ha Winterbegrünung (A 32) 50 /ha in Kombination mit A 11 Mulchsaatverfahren (A 33) 60 /ha in Kombination mit A 11 Umwandlung von Acker- in Grünland (A 34). Achtung: Hier ist bei A- 11-Betrieben eine Rückumwandlung (unmittelbar) nach Vertragsende nicht möglich. 370 /ha Grünstreifen zum Gewässer- und Bodenschutz (A 35) 920 /ha Grünstreifen, keine A-11-Förderung in Verbindung mit A 11 Ausbringung von flüssigen Wirtschaftsdüngern durch Injektionsverfahren (A 62/63). 1,50 /m3 und max. 22,50 je GV/Jahr; max. 45 /ha LF/Jahr. Vertragsnaturschutzprogramm (VNP) 2014 VNP-Vereinbarungen können grundsätzlich verlängert werden. Näheres dazu ist bei der Unteren Naturschutzbehörde zu erfragen. Werner Wolfrum, Fachzentrum Ökologischer Landbau Bamberg Bei der Initiative BioRegio 2020 der bayerischen Staatsregierung, welche das Ziel hat, die Zahl der Bioprodukte in Bayern bis zum Jahr 2020 zu verdoppeln, sollen Verbraucher und Landwirte gleichermaßen davon profitieren. Deshalb wurden/werden ab 2013 und in der nächsten EU-Förderperiode folgende Eckpunkte ausgebaut: 1. Bildung: Einrichtung einer weiteren Fachschule für ökologischen Landbau mit dem Schwerpunkt Milchviehhaltung und Grünlandbewirtschaftung in Weilheim neben der bisherigen Fachschule in Landshut/Schönbrunn. Einrichtung von zwei Öko-Akademien für ökologischen Landbau am AELF Bamberg mit dem Schwerpunkt Pflanzen-, Gemüse-, Obst- und Gartenbau und in Kringell im Landkreis Passau an der LVFZ für Ökologischen Landbau mit der ökologischen Tierhaltung im Vordergrund. Die Lerninhalte zum ökologischen Landbau werden in den Lehrplänen der landwirtschaftlichen Berufsschulen und der 27 Landwirtschaftsschulen in Bayern verstärkt. Landesprogramm BioRegio Bayern Beratung: Die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) unterstützt die Verbundberatung insbesondere durch praxisorientierte Versuche. Die vier staatlichen Fachzentren für ökologischen Landbau und die vier Öko-Beratungsringe organisieren die Beratung und Fortbildung. 3. Wissenstransfer - BioRegio-Betriebsnetz: Es wurde ein landesweites Netz von 82 Vorzeigebetrieben eingerichtet. Die Betriebe stehen für Besichtigungen und eine praxisorientierte Aus- und Weiterbildung zur Verfügung. 4. Förderung: Verbesserung der Förderung des Ökolandbaues in der Einzelbetrieblichen Investitionsförderung und im KULAP. Eine Erhöhung der Umstellungsprämie in den ersten beiden Jahren ist geplant. 5. Vermarktung: Informationskampagnen zum Thema BioRegio 2020 und Erstellung von Basis-Informationsmaterial. Start einer Marketing-Offensive und einer Informations- und Kommunikationskampagne zum Bayerischen Öko- Zeichen Öko-Qualität garantiert. Bereitstellung von rund einer Million Euro Fördermittel, um Vermarktung und Verarbeitung voranzubringen. Umstellung staatlicher Kantinen auf Öko-Lebensmittel. Förderung mit dem VuVregio-Programm (Vermarktung regionaler landwirtschaftlicher Erzeugnisse zur Stärkung der Verarbeitung und Vermarktung regionaler landwirtschaftlicher Produkte) und Wirtschaftskreisläufe mit 30 Prozent Fördersatz. 6. Forschung Öko-Modellregionen und Wertschöpfungsketten: Förderung von Regionalität und Nachhaltigkeit. Die Kriterien ökologisch, gesund, sozial, ressourcen- und klimaschonend sind integrativer Bestandteil für nachhaltige Produkte. Förderung von Wertschöpfung und Innovation im ländlichen Raum. Mehr Unabhängigkeit von Bio- Importen durch das Programm BioRegio Für das gesamte Landesprogramm BioRegio 2020 stellt der Freistaat Bayern zusätzlich 5,4 Mio. in den nächsten Jahren bereit. Werner Wolfrum, Fachzentrum Ökologischer Landbau Bamberg bionachrichten 5 Oktober/November

30 bn_5_13.qxp :47 Seite 30 Biokreis Porträt Pioniergeist trifft Idealismus Die Antersdorfer Mühle produziert seit mehr als 30 Jahren in Bio-Qualität Von Ronja Zöls Name: Antersdorfer Mühle GmbH & Co. Vertriebs KG Standort: Simbach am Inn (Landkreis Rottal-Inn; Niederbayern) Unternehmensgründung: 1981 Geschäf tsführung: Johann Priemeier Mitarbeiterzahl: 35 Produktionszweig: Verarbeitung von Getreide und Weiterverarbeitung zu Müslis und Halbfertiggerichten Bilder: Eva Lisges im Porträt Auf modernen Anlagen wird abgefüllt und verpackt. Wenn Johann Priemeier mit seinen Enkelkindern hinter der Antersdorfer Mühle spazieren geht, blickt er oft über das Inntal, seine Heimat, eine paradiesisch schöne Landschaft. Und dabei fragt er sich selbst: Wie viel davon ist Bio? Die ehrliche Antwort: Nicht viel. Es liegt 40 Jahre zurück, dass der gebürtige Simbacher sich diese Frage zum ersten Mal gestellt hat. Damals in den 70er- Jahren liefen viele nackt auf den Wiesen um die Antersdorfer Mühle herum, rauchten große Zigaretten und hörten laute Musik, erinnert sich Priemeier. Die Hippies kamen hier heraus aufs Land und pachteten landwirtschaftliche Anwesen. Priemeier hatte gerade das Müller-Handwerk in der Mühle seines Vaters gelernt, damit er weg war von der Straße. So ergab es sich, dass er ihr Getreide verarbeitete, und bei diesen Begegnungen mit völlig neuen Ideen konfrontiert wurde. Wir führten damals viele interessante Gespräche, und die Lebenseinstellung der Hippies hat mir gefallen, erzählt der heute 55-Jährige. Unter anderem ging es bei diesen Debatten oft um Landwirtschaft und deren drei Probleme. Erstens: Es wird zu viel produziert. Zweitens: Der Bauer bekommt zu wenig für das einzelne Produkt und muss deshalb mehr erzeugen. Und drittens: Er braucht dazu Chemie, die unser Essen vergiftet. Bio löst alle drei Probleme auf einmal. Deshalb habe ich damals beschlossen, mich darauf zu spezialisieren, so Priemeier. Diese Entscheidung machte ihn zu einem Pionier. Und rettete außerdem das Überleben der Mühle seines Vaters, die seit 1884 von dessen Vorfahren als Ein-Mann-Betrieb direkt am Antersdorfer Bach betrieben worden war. Die meisten traditionellen Mühlen schlossen damals, als die Antersdorfer Mühle als eine der ersten in Deutschland auf Bio umstellte. Doch dafür brauchte man erst einmal Bauern, die das geeignete Getreide erzeugten. Priemeier engagierte sich in der Folge dafür, den Biokreis bis dahin eine reine Verbraucherbewegung zu einem Anbauverband auszubauen. Er suchte nach Bauern, die bereit waren, auf ökologischen Landbau umzustellen, beriet und unterstützte sie bei diesem Vorhaben. Viele von ihnen sind ihm als Lieferanten treu geblieben und produzieren seit mittlerweile 30 Jahren für die Antersdorfer Mühle. 30 bionachrichten 5 Oktober/November 2013

31 bn_5_13.qxp :48 Seite 31 Porträt Biokreis Etwa 200 Bauern im Umkreis von 100 Kilometern liefern ihr Getreide heute an Johann Priemeier. Es wurden Partnerschaften aufgebaut, die darauf basieren, dass alles, was die Landwirte an Fruchtfolge erzeugen, abgenommen wird. Unter dieser Prämisse war es leichter, sie zum Umstellen zu motivieren. Hafer, Roggen, Weizen, Dinkel, Gerste, Mais das alles wird hierher geliefert. Daraus ergibt sich die breite Produktpalette der Antersdorfer Mühle. 160 Artikel umfasst sie und beinhaltet neben Mehl, Grieß, Schrot, Haferflocken und Maispolenta auch Fertigmischungen wie Bulgurpfanne oder Risotto was auch bei den Priemeiers zu Hause ziemlich exzessiv gegessen wird Tonnen regionales Getreide wird pro Jahr in der Mühle verarbeitet. Dieses wird direkt nach der Ernte aufgegriffen und in die Mühle gebracht. Das Getreide wird dort abgeladen, in einen Schacht gelassen und auf technisch höchstem Niveau gereinigt. Dann wird es verarbeitet und in Säcke gefüllt. Durch diese Vorgehensweise können auch kleine Ackerbetriebe, die über keine kostenintensiven Lagermöglichkeiten verfügen, aus ihrem Anbau Gewinne erzielen. Außerdem haben wir so die Lagerung selbst im Griff, sagt Johann Priemeier. Die Verwaltung, die Lager- und Verarbeitungsgebäude sind einen Steinwurf weiter oben angesiedelt. Im Jahr 2006 wurden sie am Ortseingang von Antersdorf neu errichtet. Die Lagerhalle umfasst 5000 Quadratmeter und bietet eine Lagerkapazität von rund 1600 Palettenplätzen. Eine Kühlhalle von 2000 Quadratmetern kann man bis auf 5 Grad herunterkühlen. Hier werden vor allem fetthaltige Produkte wie Nüsse und Sonnenblumenkerne oder auch Reis frisch gelagert. Trotz Verzicht auf Lagerschutzmittel können sich weder Schimmelpilze noch Parasiten ansiedeln. Der energetische Aufwand wird dabei durch eine neu installierte Photovoltaik-Anlage auf dem Dach reduziert. Das Mischen und Abfüllen der Ware findet auf modernen Anlagen statt. In einem kleinen Laden im Verwaltungsgebäude werden die Produkte direkt verkauft. Die meisten von ihnen aber landen in bayerischen Naturkostläden und Supermärkten. Einige stehen unter der Marke Antersdorfer Mühle in den Regalen, andere auch unter anderen Labels. Ins Ausland wird kaum geliefert. Aus dem Ausland muss die Antersdorfer Mühle jedoch einen Teil der Rohware beziehen. Tendenziell gibt es zu wenig regionale Ware, sagt Priemeier. Er kauft aus Rumänien, Tschechien und Ungarn zu. Dabei wird auf möglichst kurze Transportwege geachtet. So gibt es etwa eigene Anbauprojekte für Sonnenblumen im Donaudelta in Rumänien und Vertragsbauern für Reis im Piemont, Italien. Grundsätzlich vertritt Priemeier immer noch die Meinung: Wir müssen mehr bayerische Landwirte dazu bekommen, umzustellen. Für seine vorbildliche Zusammenarbeit mit Biobauern aus der Region erhielt er die Biokreis-Auszeichnung regional und fair. In den vergangenen Jahren hat sich Priemeier viel mit Einzelhandel und Vertriebswegen auseinandergesetzt, einiges gewagt, riskiert, verloren und gewonnen. Für die kommenden Jahre hat er sich vorgenommen, die Kommunikation seines Unternehmens zu verbessern. Meine Message ist: Bio ist eine andere Form der Produktion. Sie ist schwieriger, aber moderner, technisch anspruchsvoller. Und sie ist am Ende das Maß aller Dinge. Diese Botschaft will er vermitteln. Nicht nur an den Kunden, sondern auch an den Landwirt. Denn sein Plan hat sich vom ersten bis zum heutigen Tag nicht geändert: Er will Bio voranbringen, den ökologischen Landbau stärken. 20 Prozent Bio lautete mal das politische Ziel. Und nichts ist passiert, ärgert er sich und betont: Meine Überzeugung ist heute stärker denn je. In der Mühle werden jährlich 5000 Tonnen regionales Getreide verarbeitet. Bilder: Antersdorfer Mühle/Zöls Johann Priemeier in seiner Mühle. bionachrichten 5 Oktober/November

32 bn_5_13.qxp :49 Seite 32 Titel Bäuerliche Landwirtschaft Nachgefragt: Was verstehen Sie unter Bäuerlicher Landwirtschaft? Von Ronja Zöls Bild: privat Kathrin Storch, 30, Sekretärin, Künzell (Hessen): Bäuerliche Landwirtschaft bedeutet für mich umweltschonende ökologische Bewirtschaftung und artgerechte Tierhaltung. Die landwirtschaftlichen Produkte sollen in der Region für die Region erzeugt, dort verarbeitet und vermarktet werden. Peter Schmidt, 51, Nebenerwerbsbauer und Journalist, Gummersbach (NRW): Bäuerliche Landwirtschaft, das sind überschaubare Familienbetriebe, die auch in der Hauptsache von der Familie und nicht von Angestellten bewirtschaftet werden. Sie fühlen sich der Heimat gegenüber verantwortlich, sind - hoffentlich - Bild: privat transparent für die Kundschaft. Leider ist,bäuerlich aber kein Qualitätskriterium für eine andere Landwirtschaft. Schön wäre es, wenn,die Bäuerlichen besonders nachhaltig und verantwortlich wirtschaften, regionale Märkte erschließen und sich wieder selbstbewusst als,bauern bezeichnen und damit das Gegenteil darstellen vom weltmarktorientierten Landwirts-Unternehmer. Julia Mans, 34, Amtsanwältin, Poppenhausen (Hessen): Größe und Anzahl der Bauernhöfe Unter bäuerlicher Landwirtschaft stelle ich mir einen Mehrgenerationen- Familienbetrieb vor, dem es nicht um die typische Bild: privat Massenproduktion und um eine sture Gewinnmaximierung geht. Vielmehr steht bestimmt eine artgerechte Tierhaltung, das Leben mit und von den Tieren, und die Produktion von gesunden Lebensmitteln zur Selbstversorgung und/oder zum regionalen Verkauf im Vordergrund. Ein Leben in der Natur, mit der Natur, von der Natur und für die Natur - das verstehe ich unter bäuerlicher Landwirtschaft! Christian Meyer, 38, niedersächsischer Landwirtschaftsminister, Holzminden (Niedersachsen): Bäuerliche Landwirtschaft bedeutet eine verbesserte Förderung kleiner und mittlerer Betriebe statt Subventionszahlungen an die Agrarindustrie. Außerdem mehr Tierschutz, weniger Massentierhaltung und weniger Antibiotika in den Tierställen. Es kann nicht darum gehen, Tiere an die Ställe anzupassen. Wir müssen den umgekehrten Weg einschlagen. Bäuerliche Landwirtschaft führt zu mehr Biodiversität etwa durch Blühstreifen entlang der Nutzpflanzen-Felder und weniger Flächenverbrauch. Wir wollen mehr Wertschätzung und mehr Wertschöpfung für die Landwirtschaft. Dann wird auch weniger Essbares weggeworfen. Bild: NL Niedersachsen Lena Freymadl, 33, Handarbeits- und Hauswirtschaftslehrerin, Passau (Niederbayern): Ich denke, dass in einem bäuerlichen Betrieb viel Eigenproduktion stattfindet. Es gibt wenig Angestellte, Bild: Zöls sondern in erster Linie arbeitet die Familie mit. Auch Maschinen sind nicht im Übermaß vorhanden. Natürlich kommt ein Traktor zum Einsatz, aber es sollte auch noch jemand eine Sense in der Hand haben. Darüber hinaus sollte eigenes Saatgut verwendet werden. 32 bionachrichten 5 Oktober/November 2013

33 bn_5_13.qxp :49 Seite 33 Bäuerliche Landwirtschaft Titel Bäuerliche Landwirtschaft: Worthülse oder Marke? Prof. Dr. Dr. h.c. Alois Heißenhuber vom Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues in Weihenstephan spricht im Interview über Schwierigkeiten und Chancen einer Definition. Von Ronja Zöls Herr Prof. Heißenhuber, können Sie mir den Begriff der Bäuerlichen Landwirtschaft definieren? Nein, denn es gibt keine offizielle Definition. Natürlich existieren verschiedene Versionen, aber das sind Muster ohne Wert, weil eine Definition und eine Abgrenzung von der wie immer genannten anderen Landwirtschaft keine Konsequenzen nach sich zieht. Welche Version würde denn Ihrer persönlichen Vorstellung von Bäuerlicher Landwirtschaft am nächsten kommen? Im Jahr 1969 wurde Dr. Hans Eisenmann bayerischer Landwirtschaftsminister. Er brachte 1987 im Bundesrat einen Beschluss zur Definition bäuerlicher Landwirtschaft ein, der allerdings nicht umgesetzt wurde. Hierbei ging es um zwei wesentliche Punkte: Zum einen setzte er Obergrenzen für die Produktionsmenge pro Betrieb ein, zum Beispiel Kilo Milch, zum anderen eine Flächenbindung, also eine Vorgabe auf die je Hektar erzeugte Menge, zum Beispiel fünf Tonnen Schweinefleisch. Der zweite Aspekt, also die Flächenbindung, ist meiner Meinung nach ein noch heute wichtiges Indiz für bäuerliche Landwirtschaft. Warum? Das bedeutet in der Praxis, dass pro Hektar nicht mehr Tiere gehalten werden sollen, als von diesem Hektar Futter zu gewinnen ist. Darüber hinaus sollte der Betrieb seine eigene Gülle unterbringen können. Welche Konsequenzen wären für eine solche Definition und die Einhaltung dieser Bedingungen denkbar? Die gesetzlichen Standards muss jeder Landwirt einhalten. Wer aber darüber hinaus etwas für Umweltschutz, Tierschutz und Nachhaltigkeit tut, sollte mit entsprechenden Fördermitteln unterstützt werden. Deshalb wäre die Flächenbindung ein gutes Kriterium z. B. für Förderprogramme wie das einzelbetriebliche Investitionsförderprogramm oder die Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete (im KULAP gibt es bereits eine solche Grenze in Höhe von 2,0 GV/ha). Wie ist in diesem Zusammenhang die ökologische Landwirtschaft einzuordnen? Die ökologische Landwirtschaft kommt der Vorstellung von bäuerlicher Landwirtschaft im Hinblick auf Flächenbindung und Tierschutz beziehungsweise Tierwohl sehr nahe. Es muss aber durch Kontrollen dafür gesorgt werden, dass die Regeln eingehalten werden. In der jüngsten Vergangenheit gab es auch im Ökobereich diesbezüglich so manche Probleme. Generell erleben wir derzeit in der Landwirtschaft eine Ausweitung der Tierhaltung. Diese Entwicklung wird vom Markt vorangetrieben und vom Gesetzgeber ermöglicht. In einzelnen Regionen gibt es mit den Anwohnern massive Probleme. Ist das Bild von Bäuerlicher Landwirtschaft in der Bevölkerung romantisch verklärt? Ja, das ist ganz bestimmt so und geht häufig auf die Bilder zurück, die die Werbung verwendet. Viele Landwirte sagen: Weite Teile der Bevölkerung träumen von einer Zeit, die es nicht mehr gibt. Häufig wissen die Kritiker meist eher, was sie nicht wollen, als was sie wollen. Was muss geschehen, damit bäuerliche Landwirtschaft in der Zukunft bestehen kann? Wir haben in Deutschland im Vergleich zu unseren Nachbarn, zum Beispiel den Niederlanden und Dänemark, nicht die strengsten Tierschutzgesetze und nicht die strengsten Umweltschutzgesetze. Und die Gesetze, die es gibt, werden nicht konsequent genug eingehalten. Wie kann es sein, dass etwa in Schlachthöfen, aber auch in anderen Branchen Menschen für fünf Euro in der Stunde arbeiten? Weil es nicht streng genug und nur in Stichproben kontrolliert wird. Wir schauen nicht hin, wollen nicht hinschauen. Wenn das die Grundlage unseres Erfolges, unserer guten wirtschaftlichen Situation ist, dann können wir darauf nicht stolz sein. Und wie sieht es global aus? Im Weltagrarbericht wurde eine Lanze gebrochen für die kleinen Landwirte. Tatsächlich ist es aber so, dass sowohl in China als auch in Brasilien Kleinstbetriebe neben 2000-Hektar-Betrieben stehen. Oder schauen Sie nach Südtirol. Da gibt es etliche Nebenerwerbler und daneben die großen Obstgenossenschaften, die den Weltmarkt versorgen. In Bayern haben wir viele Betriebe, die nur durch Einkommenskombination genug Geld einnehmen. Sie hätten aufgeben können, aber entschieden sich für den Bayerischen Weg, wie ihn Hans Eisenmann damals Sicco Mansholt und seiner Strukturpolitik des Wachsen oder Weichen entgegensetzte. Gibt es auf diesem bayerischen Weg eine Chance, bäuerliche Landwirtschaft zu einer Marke zu machen? Bäuerliche Landwirtschaft könnte heute definiert werden als eine Landwirtschaft, die in besonderem Maße die Ziele des Umwelt- und Tierschutzes sowie soziale Belange berücksichtigt. In Verbindung mit der Herkunft Bayern könnte daraus tatsächlich eine Marke entstehen. Bild: privat Prof. Dr. Dr. h.c. Alois Heißenhuber vom Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues in Weihenstephan. bionachrichten 5 Oktober/November

34 bn_5_13.qxp :49 Seite 34 Titel Bäuerliche Landwirtschaft Klare Ansagen: BBV und AbL beziehen Stellung Fünf Fragen an den Bayerischen Bauernverband und die Arbeitsgemeinschaft für bäuerliche Landwirtschaft Von Ronja Zöls Bild: privat BBV-Präsident Walter Heidl. 1 Heidl: Ich lehne diese ideologische Diskussion ab. Unsere insgesamt landwirtschaftlichen Betriebe in Bayern arbeiten in der Natur und mit der Natur. Das sind fast ausschließlich Familienbetriebe, die in der Tradition ihrer Vorfahren nachhaltig, aber eben auch zukunftsorientiert und mit modernen Produktionsmitteln wirtschaften. 2 Heidl: Wir haben nach wie vor einen gewissen Strukturwandel innerhalb der Landwirtschaft, das stimmt. Zuvorderst liegt das an der Technisierung und Rationalisierung der Arbeit, das ist eine Entwicklung, die Sie auch in anderen Branchen und handwerklichen Berufen beobachten können. Aber wenn Sie mich fragen, wird die Landwirtschaft in Zukunft eine sehr wichtige Rolle spielen. Neben Nahrungsmitteln produziert die moderne Land- und Forstwirtschaft nämlich inzwischen oft auch Energie und ist für die Pflege und den Erhalt der einzigartigen Kulturlandschaft zuständig. Auch junge Leute wissen diese Zukunftsfähigkeit: Landwirtschaftliche Berufe sind gefragt! 3 Heidl: Sicher, das ein reizvolles Konzept! Aber das gilt auch für die Regionalität und regionale Produkte. Und auch für andere Merkmale, die bayerische Bauern erfolgreich besetzen. Mit hochwertigen und einzigartigen Produkten aus Bayern haben sie weltweit eine Marke geschaffen. Ich sehe hier eine besondere Chance für unsere Landwirte, um sich gegenüber anderen Konzepten abzugrenzen und in der Vermarktung zu profitieren. 4 Heidl: Fakt ist: Wir haben eine steigende Nachfrage nach Bio-Erzeugnissen aber leider auf niedrigem Preisniveau. Unser Problem in Deutschland ist allerdings, dass die Lohnkosten sehr hoch sind. Da tut sich ein arbeitsintensiver Ökobetrieb hierzulande besonders schwer. Der springende Punkt ist und bleibt: Sind die Verbraucher bereit, für den höheren Aufwand auch an der Ladentheke zu bezahlen? Das ist die entscheidende Frage für einen Landwirt, der sich und seine Familie ernähren will. 5 Heidl: Die durchschnittliche Größe der Betriebe steigt zwar, aber dabei ist der bäuerliche Familienbetrieb in all seiner Vielfalt, was Ausrichtung und Konzepte angeht, für mich das beste, stabilste und verlässlichste Betriebskonzept - auch und gerade hier bei uns in Bayern. 1 Wie lässt sich die bäuerliche Landwirtschaft von der industriellen abgrenzen? 2 Was sind die Hauptgründe für den Strukturwandel in der Landwirtschaft? Warum geht er hauptsächlich zu Lasten bäuerlicher Familienbetriebe? 3 Sehen Sie eine Chance, dass der Begriff Bäuerlichkeit als Marketinginstrument eine stärkere Rolle spielen könnte? Welche Voraussetzungen sind dafür nötig? 4 Wie ist der Stellenwert der ökologischen bäuerlichen Landwirtschaft im gesamten Agrarbereich? 5 Bäuerlicher Familienbetrieb: Zukunft oder Auslaufmodell? 34 bionachrichten 5 Oktober/November 2013

35 bn_5_13.qxp :49 Seite 35 Bäuerliche Landwirtschaft Titel 1 Gafus: Der wichtigste Unterschied besteht für mich im generationsübergreifenden Denken und Handeln. Das bedeutet, dass Boden, Wasser und Luft den nachfolgenden Generationen in mindestens so gutem Zustand überlassen werden, wie wir sie überlassen bekommen haben. Dieser Anspruch impliziert auch, dass die kurzfristige Gewinnmaximierung in der Regel nicht die höchste Zielsetzung sein kann. Außerdem kann dies meines Erachtens nur mit einer bodengebundenen Tierhaltung erreicht werden. Das heißt, dass für die Tiere die Futtergrundlage in der Umgebung vorhanden sein muss und nicht Futtermittel erst um die halbe Welt gehandelt werden, bis sie letztendlich verfüttert werden. Bäuerliche Landwirtschaft wird von Bauern und Bäuerinnen betrieben, die in ihren Entscheidungen unabhängig sind und eigenverantwortlich handeln. Sie unterstehen keiner Konzernleitung und können sich ganz bewusst beispielsweise gegen Gentechnik in der Landwirtschaft entscheiden. Sehr wichtig ist für mich auch noch das Verhältnis Mensch-Tier. Der Betreuungsschlüssel Mensch-Tier muss so sein, dass kranke Tiere jederzeit erkannt und einzeln behandelt werden können. Prophylaktische Medikamentengabe oder Medikation eines ganzen Bestandes haben in der bäuerlichen Landwirtschaft nichts zu suchen. 2 Gafus: Dadurch, dass die Erzeugerpreise nicht mit der allgemeinen Preissteigerung in allen anderen Bereichen (Löhne, Versicherungen, etc.) mithalten können, werden immer größere Betriebe in den Nebenerwerb getrieben, das heißt, dass außerlandwirtschaftliches Einkommen dazuverdient werden muss. Als Folge davon wird die Arbeitsbelastung noch größer. Wenn dann noch Pachtpreise von Biogasbetreibern von bis zu 1200 Euro/ha Ackerland in einigen Regionen Bayerns einerseits locken und auf der anderen Seite aber aufgebracht werden müssten, dann mag sich jeder Hofnachfolger gut überlegen, ob er den Hof weiterführen will. Große Investitionen, in deren Folge die Kapitaldienste eine oft zu hohe Belastung darstellen, haben in kleineren Betrieben meist eine niedrigere Rentabilität. Die staatlichen Zuschüsse von bis Gertraud Gafus, stellvertretende Bundesvorsitzende der AbL. Bild: privat zu 30 Prozent der Nettobausumme lassen die 70 Prozent, die selbst getragen werden müssen, oft in den Hintergrund rücken. Nicht zu vernachlässigen ist die Benachteiligung kleinerer Betriebe bei der Ökosteuer, der EEG-Umlage und der Sozialversicherung hier wurde der Beitrag von der Fläche auf den Arbeitszeitbedarf umgestellt, was dazu führt, dass bei kleinen viehhaltenden Betrieben der Beitrag immens steigt. Aber es liegt doch in der Natur des Strukturwandels, dass Betriebe, die heute als groß und zukunftsfähig gelten, schon morgen die kleinen sein können. Warum sollten sonst beispielsweise in Niedersachsen Betriebe mit 80 und mehr Kühen aufgegeben werden, weil sie zu klein und unwirtschaftlich sind? Doch wohin soll diese Entwicklung noch führen? Müssen wir nicht alle Hebel in Bewegung setzen, um ein Kehrtwende zu erreichen? Gafus: Es liegt an uns, diesen Begriff mit Inhalten, Bildern, konkreten Betriebs- und Bewirtschaftungsformen zu besetzen, um ihn auch weiterhin als das zu verwenden, was er 3 für uns bedeutet. Solange mit dem Begriff Bäuerlichkeit nicht 4 Gafus: Wenn wir in der Landwirtschaft nicht den Karren total an die Wand fahren und die Lebensgrundlage unserer Kinder und Enkelkinder zerstören wollen, muss die ökologische, bäuerliche Landwirtschaft einen sehr hohen Stellenwert genießen. Aus meiner Sicht ist ökologisch ohne bäuerlich nicht möglich. In der Gesellschaft ist dieses Bewusstsein zwar vielerorts vorhanden, dass dafür aber auch ein Mitwirken der Gesellschaft, 5 Gafus: Ganz klar Zukunftsmodell, wobei ich den Begriff Familie nicht zu eng fassen würde. Warum sollten nicht auch junge Menschen, die nicht aus der Landwirtschaft stammen bzw. den elterlichen Hof nicht übernehmen konnten, die Möglichkeit haben, ihr Leben als Bauer oder Bäuerin zu verbringen? Vielerorts fehlen Hofnachfolger und es wäre oft für beide Seiten ein Gewinn, wenn der Betrieb an jemand weitergegeben wird, der ihn mit Freude, Verstand, Wissen und dem nötigen Idealismus weiterführt, auch wenn er nicht aus der Familie stammt. Der Erhalt bäuerlicher Familienbetriebe sollte schon aus volkswirt- eindeutige Kriterien verbunden sind, wie ich sie eingangs erwähnt habe und jeder Wachstumsfetischist sich als Verfechter bäuerlicher Landwirtschaft bezeichnen kann, solange wird er als ernstzunehmendes Marketinginstrument keine stärkere Rolle spielen können. sprich der Verbraucher von Nöten ist, scheint noch nicht in genügend Köpfen verankert zu sein. Nur diese Art der Landwirtschaft kann den zukünftigen Anforderungen in den Bereichen Artenvielfalt, Gewässerschutz, Klima, Tierschutz, Ernährungssouveränität, Bienenschutz etc. und der Verantwortung gegenüber den Menschen im Süden gerecht werden. schaftlicher Sicht eine gesellschaftliche Aufgabe darstellen. Die Gemeinwohl-Leistungen einer bäuerlichen Landwirtschaft, also Leistungen, die von dieser Art von Betrieben erbracht, aber nicht vom Markt honoriert werden, müssen allgemein wertgeschätzt werden. Als einige Beispiele seien nur genannt die Nahversorgung mit Lebensmitteln, der Erhalt der Kulturlandschaft, das Rückgrat des ländlichen Raumes, die Vorbildung von Bauernkindern durch ihr Aufwachsen in bäuerlicher Umgebung, etc. Die Honorierung dieser Leistungen müsste die Grundlage jeglicher Subventionspolitik sein. Dann würden die Fördergelder im Agrarbereich sinnvoll eingesetzt. bionachrichten 5 Oktober/November

36 bn_5_13.qxp :50 Seite 36 Titel Bäuerliche Landwirtschaft Bäuerlich und modern Familie Küthe aus Siegen-Meiswinkel betreibt eine Schäferei. In den vergangenen Jahren wurde der Nebenerwerbsbetrieb zum Haupterwerb ausgebaut. Seither hat sich hier vieles verändert Von Eva Lisges Pascal Küthe, hier mit seiner Freundin Tina Melnik, wurde für sein Betriebskonzept als Starker Westfale ausgezeichnet. Etwa 350 Mutterschafe, Merino-Landschafe und einige Schwarzkopf-Schafe weiden auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Siegen-Trupbach. Pascal Küthe hat seine Tiere hier zur Landschaftspflege eingesetzt. Zum anderen werden auf seinem Hof etwa 60 Milchschafe der Rasse Lacaune gemolken. Entsprechend vielfältig sind die Produkte, die die Schäferei anbieten kann: frische Schafsmilch, Joghurt, Frischkäse, Weichkäse nach Feta-Art und Schnittkäse, Lammfleisch, Salami und Schinken sowie Felle. Insgesamt bewirtschaftet Küthe 115 ha Grünland, davon 75 ha im Vertragsnaturschutz. Mit der Vorstellung, später einmal im vor- oder nachgelagerten Bereich der Landwirtschaft zu arbeiten, hat Pascal Küthe eine landwirtschaftliche Lehre und ein Studium der Agrarwissenschaften absolviert. Dann erhielt er jedoch gleichzeitig Bilder: Küthe mit dem Auslaufen eines befristeten Arbeitsvertrages das Angebot, die Bewirtschaftung des als Naturschutzgebiet ausgewiesenen ehemaligen Truppenübungsplatzes zu übernehmen. So habe ich mich für die aktive Landwirtschaft und die Rückkehr in meine Heimat entschieden, erzählt der 30- Jährige. Zwei Standbeine zur Reduzierung von Risiken Gemeinsam mit der Familie entwarf er ein Konzept, um den bestehenden Nebenerwerbs- zum Haupterwerbsbetrieb zu entwickeln und für die Zukunft gut aufzustellen. Die Entscheidung für zwei getrennte Standbeine wurde bewusst getroffen, ausschlaggebend hierfür war unter anderem die Unsicherheit im Hinblick auf politische Entwicklungen und Entscheidungen. So soll das Risiko für den Gesamtbetrieb reduziert werden. Die Familie zieht an einem Strang, um den Betrieb nach vorne zu bringen: Neben Pascal arbeitet sein Vater Armin mit einer halben Stelle auf dem Betrieb, Pascals Freundin Tina Melnik, sein Bruder Bastian und Armins Frau Pia Kruska helfen ebenfalls mit. Die Aufbauphase ist für die Familie eine sehr anstrengende Zeit mit hoher Arbeitsbelastung, großen finanziellen Herausforderungen und vergleichsweise geringen Einnahmen. Im Betrieb wurden in den vergangenen Jahren erhebliche Investitionen vorgenommen. Ein Stall für 500 Schafe wurde errichtet, ein Melkstand in ein Altgebäude eingebaut, eine Käserei, ein Hofladen und ein Schulungsraum wurden neu geschaffen. Ein bereits bestehender Anbau wurde zu Schlacht- und Zerlegeräumen umgenutzt. Mit Ausnahme des neuen Stalles wurden alle Baumaßnahmen in Eigenleistung verrichtet. Nach dieser Zeit soll es wieder etwas ruhiger werden. Für jedes Familienmitglied muss es möglich sein, auch mal eine Woche außerhalb des Betriebes Urlaub zu machen, ist sich die Familie einig. Etwa 350 Mutterschafe werden auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz zur Landschaftspflege eingesetzt. 36 bionachrichten 5 Oktober/November 2013

37 bn_5_13.qxp :50 Seite 37 Bäuerliche Landwirtschaft Titel rn el ge- - Betriebskonzept: kurze Wege, geschlossene Kreisläufe, Nachhaltigkeit Der Betrieb steckt derzeit noch in der Entwicklung: Erst seit Kurzem wird Käse hergestellt. Mitte September wurde ein Hofladen eröffnet, über den ein möglichst großer Teil der Produkte an den Endverbraucher verkauft werden soll. Aber auch zu Wiederverkäufern, darunter Käseläden und ein Großhändler, bestehen bereits enge Kontakte. Pascal Küthe legt besonderen Wert auf die hohe Qualität seiner Erzeugnisse, die sich von den Massenprodukten deutlich abheben sollen. Kurze Wege gehören zum Betriebskonzept: Wir möchten in, aus und für die Region produzieren. Geschlossene Kreisläufe und Nachhaltigkeit: Darauf setzen die Küthes. Außerdem realisieren sie Ideen, die nicht alltäglich sind. So wird der Käsekessel mit einer Holzheizung erwärmt, das für die Kühlung verwendete Wasser wird später als Tränkewasser genutzt. Für die Zukunft wird angedacht, die Prozesswärme über Solarenergie zu gewinnen. Um die anfallende Molke sinnvoll weiter zu verwenden, sollen später einmal einige Schweine auf dem Betrieb gemästet werden. Soziale Landwirtschaft Die Schäferei hat in Zusammenarbeit mit den Siegener Werkstätten für Behinderte der Arbeiterwohlfahrt einen Außenarbeitsplatz eingerichtet. Es gibt viele einfache Arbeiten, die geistig behinderte Menschen bei uns in der Landwirtschaft verrichten können. Sie haben ein Erfolgserlebnis, wenn sie sehen, dass sie ihre Aufgabe gut erledigt haben, berichtet Pascal Küthe. Bereits vier Praktikanten haben in der Schäferei gearbeitet, die Erfahrungen sind überwiegend gut. Ziel ist es, einen dauerhaften Arbeitsplatz für einen behinderten Menschen einzurichten. Die Familie möchte damit eine Chance bieten, von der beide Seiten profitieren. Aktive Öffentlichkeitsarbeit Die Landwirtschaft dem Verbraucher wieder näher zu bringen und über eine moderne und nachhaltige Wirtschaftsweise zu informieren, ist ein weiteres Anliegen des Betriebes. Zwei zweitägige Seminare zur Schafhaltung hat der junge Landwirt bereits in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule durchgeführt. Dabei wurde unter anderem das Käsen in einem Einkochkessel vermittelt. Auch für Käseverkostungen oder die etwas andere Betriebsfeier soll der Schulungsraum in Zukunft genutzt werden. Zahlreiche Kindergartengruppen und Schulklassen haben die Schäferei bereits besucht. Ich lege großen Wert darauf, die Landwirtschaft so zu präsentieren, wie sie ist, begründet Pascal Küthe sein Engagement. In zahlreichen Presseartikeln und Medienberichten wurde der Betrieb vorgestellt. Auch der Wettbewerb Starke Westfalen, ausgerichtet vom Landwirtschaftlichen Wochenblatt Westfalen-Lippe, verfolgte unter anderem das Ziel, landwirtschaftliche Themen in die Gesellschaft zu tragen und die moderne Landwirtschaft, das Landleben und ihre Akteure zu präsentieren. Pascal Küthe belegte mit seinem Betriebskonzept den zweiten Platz. Ideen für die Zukunft gibt es genug. Butter aus der eigenen Schafsmilch wäre zum Beispiel ein außergewöhnliches Produkt. Auch eine eigene Wurstherstellung wäre vorstellbar. Kapazitäten für eine Betriebserweiterung sind noch vorhanden - die Einstellung einer Arbeitskraft vorausgesetzt. Zunächst aber soll nun die Aufbauphase des Betriebs mit einem guten Start in die Direktvermarktung abgeschlossen werden. In der Schäferei wurden große Investitionen vorgenommen. So wurde etwa ein neuer Stall mit Platz für 500 Schafe errichtet. Vater Armin Küthe ist oft als Schäfer auf der Trupbacher Heide im Einsatz. bionachrichten 5 Oktober/November

38 bn_5_13.qxp :50 Seite 38 Titel Bäuerliche Landwirtschaft Bilder: Zöls Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel Über den Trug der bäuerlichen Idylle und den Kampf gegen das System Von Ronja Zöls Einfach schön ist es auf dem Hof von Petra und Franz Dankesreiter. Wie lange er noch bewirtschaftet wird, ist ungewiss. Franz (50) und Petra (48) Dankesreiter sitzen im Schatten eines Baumes auf ihrem Hof in Haselbach (Landkreis Passau). Die rot-weiß-karierte Tischdecke auf dem rustikalen Holztisch vor ihnen, die blauen Fensterläden mit den Herzen am Bauernhaus im Hintergrund, das Plätschern des kleinen Mühlrads, zwitschernde Vögel und gackernde Hühner, die um den Tisch herumlaufen das alles vermittelt eine Idylle wie im Bilderbuch. Genau so würden sich wahrscheinlich die meisten Menschen bäuerliche Landwirtschaft vorstellen. Fast könnte man die zwei um dieses beschauliche Fleckchen Erde, das wirkt wie aus einer vergangenen Zeit, beneiden. Neidisch ist nur der, der zu wenig weiß, sagt Franz Dankesreiter. Auch für uns ist das hier eine Idylle. Aber das wäre es nicht, wenn wir nicht alles tun würden, was wir tun. Was die Dankesreiters tun: Ein Land bewirtschaften, das wir geliehen haben und eines Tages weitergeben werden, so der Biokreis-Landwirt. Was sie noch tun? Der Haselbacher betreibt einen Getreidehandel, seine Frau Petra einen Hofladen. Zusätzlich arbeitet sie als Büroangestellte im öffentlichen Dienst. Samstags stehen sie auf dem Bauernmarkt und verkaufen Getreide, Mehl und Backwaren. Bäuerliche Landwirtschaft: Was bedeutet das für die beiden? Idealerweise würde es bedeuten, dass ein Bauer und eine Bäuerin mit ihrer Familie von ihrem Hof leben können, sind sich die beiden einig, aber das gibt es heute kaum mehr Einst 15 kleine Bauernhöfe im Dorf heute ist nur noch einer übrig Zehn Hektar Grund, davon 4,5 Hektar eigenen, bewirtschaftet das Ehepaar, das drei erwachsene Kinder hat. Sieben Milchkühe, drei Färsen, vier Mastschweine und 40 Hühner leben auf dem Hof, der schon vom Vater und vom Großvater im Nebenerwerb geführt wurde. Auch Franz Dankesreiter hat viele Jahre im Schichtsystem in einer Druckerei gearbeitet und nach dem Aufstehen das Heu gewendet. Zermürbend war das, wie er heute sagt. Nur allzu gerne würde er Vollzeit- Landwirt sein. Er ist in die Landwirtschaft hineingewachsen, bekam traditionell als erster Sohn den Hof, lernte erst Schreiner und dann Drucker. Petra ist aus der Stadt, aus Passau. Sie hat nie gezögert, auf einen Bauernhof ein- 38 bionachrichten 5 Oktober/November 2013

39 bn_5_13.qxp :51 Seite 39 Bäuerliche Landwirtschaft Titel zuheiraten, mag aber auch die Abwechslung von Büro und Stall. Außerdem wissen beide: Was sie mit ihrem Hof verdienen, ist zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel. Das, was von der Landwirtschaft bleibt, ist das Milchgeld. Investieren können die Dankesreiters damit nicht. Mit dem, was der Vater einst verdient hatte, finanzierte er seine Maschinen. Der Sohn benutzt sie immer noch. Der Stadel ist alt. Zehn Jahre wird er vielleicht noch seinen Zweck erfüllen. Dann wird irgendwann das Dach einstürzen. Außer einer der Söhne will sein Einkommen in den Hof investieren. 15 kleine Landwirte gab es vor zehn Jahren noch in Haselbach, erzählen die beiden. Übrig sind nur noch sie. In den 70er-Jahren sei die Situation noch besser gewesen. Die Milchpreise waren in etwa so hoch wie heute, aber ein Traktor kostete nicht ein Drittel von dem, was jetzt verlangt wird. Die Unstimmigkeit in der Relation glich man immer mit Masse aus, so Dankesreiter, aber den aktuellen Preisunterschied kann man nicht mehr ausgleichen. Freiheit ist der Abhängigkeit gewichen Als Hobby bezeichnet das Ehepaar heute die Bewirtschaftung des Hofes. Die beiden sehen das Schlechte genauso wie das Schöne daran. Der Hof gibt ihnen eine gewisse Sicherheit. Es herrscht viel Not außerhalb der Landwirtschaft. Menschen werden arbeitslos, können ihr Haus nicht mehr bezahlen, stehen auf der Straße. Wir wissen: Egal, wie schlecht es kommt, für uns selber reicht es immer. Franz Dankesreiter schätzt außerdem die Tatsache, selbst bestimmen zu können, was auf seinem Hof passiert, kreativ sein zu können. Trotzdem: Wirklich frei fühlt er sich nicht. Sein Eindruck der Abhängigkeit ist in den vergangenen Jahren immer stärker geworden. Die Zwänge durch die Ämter, die Vorschriften für die Lebensmittelerzeugung und die ständigen Veränderungen Wir sind zu klein, um alles mitmachen zu können, sagt er. So darf er seine Eier nicht auf dem Bauernmarkt verkaufen, weil es sich für ihn nicht lohnt, eine teure Stempelanlage zu kaufen. Da steckt System dahinter, sagt er, die Kleinen können so nur kaputt gehen. Gegen das System will er sich wehren. Immer, wenn auch nur eine minimale Aussicht besteht, dass es sich lohnen könnte. Als das Thema Blauzungenimpfung aktuell war, organisierte er sich mit. Damals war es den Einsatz wert, gegen das Stempeln der Eier kann er nichts machen, das weiß er. Mit jedem sterbenden Hof verarmt die Gesellschaft Grundsätzlich sieht er Bio als Chance für die bäuerliche Landwirtschaft. Wer im Kleinen was bewegt, gegen die Masse, kann einen höheren Erlös erzielen. Aber das bedeutet auch einen Haufen Arbeit. Er selbst hat seinen Betrieb 1988 auf Bio umgestellt, inspiriert durch seinen Cousin, der auf einem Demeter-Hof Zivildienst geleistet hatte, seinen eigenen Hof daraufhin umstellte, und diesen mit bewundernswerter Überzeugung bewirtschaftete. Wir sahen damals eine Chance, diesem ganzen Strudel auszuweichen, erzählt er. Von der Politik wünschen sich die Dankesreiters, dass den Bauern mehr Eigenverantwortung zugestanden wird. Von der Gesellschaft würden sie sich wünschen, dass sie sich mehr Zeit dafür nimmt, ihre Lebensmittel genauer anzuschauen, zu fragen, woher sie kommen, wie sie produziert werden. Die Gesellschaft verarmt mit jedem Betrieb, der stirbt, sagt Franz Dankesreiter. Früher habe das bäuerliche Leben die Dörfer geprägt, bäuerliche Themen des Jahresverlaufs seien besprochen worden. Heute sterben die Traditionen, jeder lebt für sich, fährt zum Arbeiten in die Stadt und die Kinder müssen weit weg, wenn sie was werden wollen, so Petra Dankesreiter. Ihre Überzeugungen, ihr bäuerliches Leben und ihre Motivation haben sie ihren drei Söhnen von klein auf vermittelt. Offen haben sie die Vor- und Nachteile dargelegt und ihnen überlassen, was sie daraus machen. Besonders der mittlere Sohn habe sich lange geschämt, der Sohn eines Bauern zu sein. Es war ihm peinlich, mit dem VW-Pritschenwagen von der Schule geholt zu werden. Heute arbeitet er in einem großen Technologiekonzern, aber er kämpft mit zu Hause auf dem Hof, hilft beim Heu wenden und beim Maschinen reparieren. Er hat Geld, Freizeit, bezahlten Urlaub, erzählt Dankesreiter, aber vielleicht ist das ja doch nicht alles. Optimistisch sieht der Landwirt trotzdem nicht in die Zukunft: Ich weiß den Tag nicht, an dem es hier zu Ende ist bionachrichten 5 Oktober/November

40 bn_5_13.qxp :51 Seite 40 Biowelt Nachhaltig leben Nachhaltige Grabgestaltung: liebevoll, individuell und zeitsparend Von Ariane Herrmann Ariane Herrmann ist Dipl.-Ingenieurin für Gartenbau und bietet individuelle Grabgestaltung und -pflege im Raum Passau und Deggendorf an. Obwohl diese Art der Bepflanzung praktischer und billiger ist, ist sie eines nicht: lieblos. Denn durch die sorgfältige Auswahl der Pflanzen ist es möglich, einen Bezug zum Verstorbenen herzustellen, der mit der üblichen Massenware aus dem Treibhaus nicht durchführbar ist. Man kann zum Beispiel Lieblingsfarben oder Lieblingspflanzen verwenden, mit Pflanzen aus einer bestimmten Region an den liebsten Urlaubsort erinnern oder durch Symbolpflanzen bestimmte Botschaften ausdrücken. Beispiele für die Botschaften von Pflanzen: Wer das Grab eines lieben Angehörigen zu betreuen hat, weiß: Es ist schön, einen Ort zu haben, an den man gehen kann, um an den Verstorbenen zu denken und ihm mit der Pflege der Grabstätte einen letzten Liebesdienst zu erweisen. Trotzdem geht der Trend hin zu Urnenwänden, anonymen Bestattungsformen oder Gräbern, die mit Steinplatten oder Kies abgedeckt sind. Dies ist oft dem Zeitmangel oder der räumlichen Distanz der Angehörigen geschuldet. Die traditionelle Grabbepflanzung mit Saisonblumen wie Stiefmütterchen, Begonien, Erika und ähnlichem, bei der drei bis vier Mal im Jahr das ganze Grab neu bepflanzt wird, ist vielen zu zeitaufwändig und teuer. Die Wechselbepflanzung bringt zudem durch die Massenproduktion von Zierpflanzen viele typische Umweltprobleme unserer Wegwerfgesellschaft mit sich, wie Energieverbrauch, Transport, Torfabbau und Müll. Eine relativ pflegeleichte, kostengünstigere und sinnvolle Alternative ist die Verwendung von mehrjährigen Pflanzen. Bilder: Ariane Herrmann An Gedenktagen können Schnittblumen oder bepflanzte Schalen für zusätzlichen Schmuck sorgen. Bei der Auswahl Bezug zum Verstorbenen herstellen Wird das Grab einmalig mit kleinen Gehölzen, Zwiebelblumen, Gräsern und Stauden gestaltet, die jedes Jahr wieder kommen, so reduziert sich die Pflege nach der Anwachsphase enorm. Etwas Geduld und Sorgfalt beim Gießen und Jäten sind in den ersten Monaten von Nöten, bis sich die Lücken in der Pflanzung geschlossen haben, danach muss im Sommer nicht mehr täglich gegossen werden, nur bei extrem trockenen Verhältnissen überhaupt einmal, die Pflege beschränkt sich auf gelegentliche Rückschnitte und Auszupfen von Unkräutern. Pflanze Symbol für Kornblume Treue Maiglöckchen Liebe Nelken Liebe Vergissmeinnicht Abschied in Liebe Madonnenlilie Unschuld Veilchen Bescheidenheit Salbei Heilkraft Thymian Fleiß Gräser Vergänglichkeit Bepflanzung soll Vergänglichkeit und Erneuerung symbolisieren Entscheidend für das Gedeihen der Pflanzung ist die Beachtung der Standortansprüche der Pflanzen, ein Grab auf einem Waldfriedhof im Schatten von Bäumen wird anders bepflanzt als eines in der sengenden Sonne. Als geeignet können Pflanzen gelten, die standfest sind, nicht wuchern, eine schöne, eher kompakte Form besitzen und nicht krankheitsanfällig sind. Eine lange Blütezeit, attraktive Blätter, schöne Herbstfarben, attraktive Fruchtstände oder sogar farbige Früchte sind willkommen, sie machen die Pflanzung lebendig. Da der Wandel der Jahreszeiten als Ausdruck für die Vergänglichkeit und die Erneuerung des Lebens sichtbar werden soll, sollen ausdrücklich nicht nur immergrüne Stauden und Gehölze verwendet werden. Im Frühling sind die Blüten der Zwiebelpflanzen Symbol für die Wiederauferstehung. 40 bionachrichten 5 Oktober/November 2013

41 bn_5_13.qxp :52 Seite 41 Nachhaltig leben Biowelt Plan für eine Grabbepflanzung. Frisch bepflanztes Grab. Ein Jahr nach der Pflanzung. Eine gute Wahl sind kleine Zwiebelblüher wie Krokusse, Schneeglöckchen, Blausternchen oder kleine Narzissen. Tulpen und großkronige Narzissen sind weniger geeignet, da ihr großes Laub beim Einziehen störend wirken kann. Im späten Frühling blühen viele Kissenpflanzen wie Nelken, Blaukissen, Hornkraut, Katzenpfötchen etc. Im Sommer können höhere Stauden wie Astilben, hohe Glockenblumen oder Ziersalbei die Blüte übernehmen, der Herbst ist die Zeit für Gräser und späte Blüher wie Aster, Herbstenziane oder Herbstzeitlose. Im Winter sind immergrüne Pflanzen wichtig, sie geben Struktur und sind ein Symbol für das ewige Leben, zum Beispiel Hauswurz, Lavendel, Nelken oder im Schatten immergrüne Farne. Die Lücken, die von jenen Pflanzen hinterlassen werden, die über den Winter einziehen, können mit Tannenreisig oder schönen Steinen gefüllt werden. Höhepunkte und ruhigere Phasen wechseln sich ab Auf Gräbern werden traditionell meist immergrüne Kleingehölze wie Buchs oder zwergige Nadelgehölze gepflanzt. Neben diesen sollten aber auch die laubabwerfenden Kleingehölze nicht vergessen werden, die auf großen Gräbern raumbildend wirken und mit Austrieb, Blüte, Früchten und herbstlichem Laubfall sehr schön an den Kreislauf des Lebens erinnern. Geeignet wären etwa sehr kleine japanische Ahornsorten, die Scheinhasel Corylopsis pauciflora, der Maiblumenstrauch Deutzia gracilis oder kleine Hortensien. Ein auf die beschriebene Art bepflanztes Grab hat im Jahreslauf Höhepunkte, an denen Blütenfülle geboten ist, es wird aber auch verhaltenere, ruhigere Phasen geben, in denen wenig oder auch mal gar nichts blüht. Umso wichtiger sind dann schöne Bodendecker, Blattschmuck und die Möglichkeit, eine Vase mit Blumen oder eine bepflanzte Schale aufzustellen oder einen Kranz abzulegen. Auch die Zeit am Anfang, in der die Pflanzen noch klein sind und die Bepflanzung noch spärlich wirkt, kann mit Sommerblumen in Gefäßen oder Sträußen überbrückt werden. In der großen Vielfalt der Stauden gibt es für jeden Geschmack und jede Grabgröße geeignete Pflanzen, das Grab kann geometrisch oder eher natürlich gestaltet werden, ruhig wirken oder lieber bunter. So wirkt es individuell und passend zum Verstorbenen und seinen Hinterbliebenen, als Ort der liebevollen Erinnerung. Anzeige Die Herbstfarbe des Storchschnabels belebt das Grab ebenso wie das Tränende Herz oder die leuchtenden Katzenpfötchen. bionachrichten 5 Oktober/November

42 bn_5_13.qxp :53 Seite 42 Biowelt Reise A WWOOF-Story Kanada hat viele Gesichter Von Katharina Obermeier Sag nochmal wie heißt das genau, was du in Kanada gemacht hast? Diesen Satz bekomme ich fast immer zu hören, wenn ich von meinen elf Monaten im zweitgrößten Land der Erde erzähle. Die Antwort auf diese Frage: WWOOFing. Steht für World Wide Opportunities on Organic Farms. Die Idee dahinter: Freiwillige können auf Biohöfen mitarbeiten und erhalten dafür Unterkunft und Verpflegung. Soweit jedenfalls die Theorie. Denn in Wirklichkeit hat WWOOFing beiden Seiten Freiwilligen wie Gastgebern viel mehr zu bieten August 2010, Ankunft in Montréal nach dem Abitur will ich ein Jahr lang mit dem Rucksack durch Kanada reisen, dabei meine Fremdsprachenkenntnisse erproben, viel Neues und vor allem die Lebensweise der Kanadier kennen lernen. Den Alltag mehrerer kanadischer Familien zu teilen und auf ihren Farmen mitzuarbeiten, ist dazu bestimmt wunderbar geeignet. Gerade deshalb will ich WWOOFing unbedingt ausprobieren. Auf der Suche nach einer Farm Los geht es vor Ort mit der Registrierung auf der Internetseite von WWOOF-Canada. Ich bezahle einen eher symbolischen Mitgliedsbeitrag und erhalte ein ganzes Jahr lang Zugang zu den Profilen der WWOOF- Gastgeber. Hier werden Höfe, Gastgeber sowie die anfallenden Arbeiten beschrieben. Ob die Beschreibung auch der Realität entspricht, sehe ich natürlich erst dann, wenn ich wirklich angekommen bin. Ein bisschen Glück und gutes Bauchgefühl gehören immer dazu, wenn ich mich für einen Hof entscheide. Allerdings weiß ich als WWOOFerin auch: Falls die Chemie einmal gar nicht stimmen sollte, kann ich jederzeit wieder abreisen. Mittlerweile habe ich auf meine hin 42 bionachrichten 5 Oktober/November 2013 eine Zusage von der Farm La Récolte d Osiris erhalten, die sich auf den Anbau von Gewürzkräutern spezialisiert hat. Wenn ich möchte, kann ich schon in den nächsten Tagen dorthin kommen und für ein paar Wochen mithelfen. Auch das ist ein Vorteil von WWOOFing: Die Organisation läuft unkompliziert und sehr spontan ab. Als es schließlich soweit ist, bin ich doch aufgeregt und vor allem neugierig. Mit wem werde ich die nächsten Wochen verbringen? Doch schon bei der Ankunft auf dem Hof merke ich, dass es mir gefallen wird. Landwirtin Danielle, Ehemann Daniel und Tochter Maude heißen mich auf ihrer Farm willkommen. Und das mit großer Herzlichkeit und umwerfender Offenheit. Es geht zwar etwas chaotisch zu, aber auch sehr entspannt. Es entsteht der Eindruck, dass man sich schon lange kennt. Hinzu kommen noch zwei Praktikantinnen aus Mexiko - Andrea und Noélia und unser kleines internationales Team ist für die nächsten Wochen komplett. Guacamole und Obazda gegen das Fernweh Zusammen ernten wir Paprika und Chilischoten, die zerkleinert, getrocknet und zu Pulver zermahlen werden, aber auch Kräuter wie Dill, Koriander und vieles mehr. Für uns drei Mädels ist dies eine tolle Gelegenheit, mehr über Anbau und Pflege all dieser Pflanzen zu erfahren. Den meisten WWOOF-Landwirten ist es ein großes Anliegen, ihr Wissen und ihre trotz mancher Rückschläge nach wie vor ungebrochene Begeisterung für ökologische Landwirtschaft mit ihren Helfern zu teilen. So auch Danielle und Daniel. Während der Arbeit erzählen sie von ihren Erfahrungen mit der Farm, von Kräutern, selbstgebauten Pflanzmaschinen und ihren Zukunftsvisionen, Mit dem Canadian durch die atemberaubende Landschaft Kanadas: Während einer mehrtägigen Fahrt lässt sich nur erahnen, wie riesig dieses Land ist. Bilder: Katharina Obermeier

43 bn_5_13.qxp :54 Seite 43 Reise Biowelt Bei der Schnittlauchernte wird viel geredet. Dabei tauschen sich WWOOFer oft über die Kultur ihrer jeweiligen Heimatländer aus. Abstecher nach Toronto, die größte Stadt und das Wirtschaftszentrum Kanadas. aber auch davon, wie sie selbst früher viel gereist sind. Nach Nepal, Indien und Frankreich, wie sie sich kennengelernt haben und als Großstadtbewohner überhaupt zur Landwirtschaft gekommen sind. Schon bei diesen Gesprächen wird klar, dass Danielle und Daniel ihre WWOOFer und Praktikanten auch als Gäste sehen und wirklich kennenlernen, etwas über sie und die Kultur ihrer Heimatländer erfahren wollen. Sie freuen sich, wenn Noélia und Andrea von Mexiko und ich von Deutschland erzählen, wir ihnen ein paar Worte in unserer jeweiligen Muttersprache beibringen oder ein landestypisches Gericht für sie kochen. Guacamole und Obazda sorgen für kleine kulinarische Abstecher und trösten die beiden darüber hinweg, dass sie heute kaum noch Gelegenheit zum Verreisen finden. Doch das ist auch nicht nötig, denn durch WWOOFer aus aller Herren Länder kommt die Welt direkt zu ihnen nach Hause. Im Gegenzug bieten uns gemeinsame Filmabende, Ausflüge in die Umgebung oder Einladungen bei Nachbarn und Freunden Gelegenheit, die Kultur in der kanadischen Provinz Québec kennenzulernen und ein Gespür für das dortige Lebensgefühl und die Sprache zu entwickeln. Frühstück mit Kolibris Nach einem Monat geht die Reise für mich weiter. Von meinen wunderbaren Gastgebern Abschied zu nehmen, fällt mir äußerst schwer, da sie für mich in der kurzen Zeit wie zu einer zweiten Familie geworden sind und mir die Arbeit auf ihrem Hof sehr viel Spaß gemacht hat. Doch ich will noch mehr vom Land sehen, besonders jetzt, während des berühmten Indian Summers. Also heißt es wieder: Rucksack packen, Abschied nehmen, und auf zur nächsten Etappe. Auf diese Weise gestalte ich von da an meinen gesamten weiteren Aufenthalt in Kanada: Abwechselnd ein paar Tage Aufenthalt und Touristenprogramm in Ottawa, Québec City, Toronto oder Vancouver, ein Ausflug an die Niagara Fälle oder zu Freunden an die Atlantikküste. Dazwischen sieben lehrreiche und unvergessliche Aufenthalte bei sieben vollkommen unterschiedlichen WWOOF-Familien. Mal verbringe ich nur eine Woche auf einem Hof, dann fast vier Monate. Meine Gastgeber stammen dabei aus Kanada oder sind Einwanderer aus der Schweiz, Großbritannien und Deutschland. Auf ihren Höfen produzieren sie zum Beispiel Ziegen- und Kuhmilch, bauen Schnittblumen an für den Verkauf in der Region oder kultivieren japanische Shitake-Pilze. Und immer geben sie mir die Möglichkeit, zusammen mit den anderen WWOOFern ihren Beruf, ihr Leben und ihr Kanada aus der Perspektive eines Menschen wahrzunehmen, der eben nicht nur Besucher ist, sondern dazugehört. Einen besonderen Höhepunkt meiner Reise stellt die fünftägige Zugfahrt mit dem Canadian einmal quer durch den südlichen Teil Kanadas dar. Von Toronto durch die Prärieprovinzen mit ihren endlosen Feldern und die atemberaubend schönen Rocky Mountains bis an die Pazifikküste, nach Vancouver. Fünf Tage und vier Nächte an Bord dieses Zuges erlauben mir zu erahnen, wie riesig dieses Land wirklich ist. Die Fahrt führt durch teils trostlose, teils traumhaft schöne, immer jedoch beeindruckende Landschaften. Kanada hat eben viele Gesichter. Ich hätte nie damit gerechnet, hier wüstenähnliche Gebiete zu finden, oder einmal vom Frühstückstisch aus Kolibris beobachten zu können. Es gibt viele kleine Momente, die meine Reise zu einem besonderen Erlebnis gemacht haben. Am deutlichsten in Erinnerung sind mir Begegnungen mit Menschen geblieben. Lebenskünstler und Weltverbesserer, liebenswerte und verrückte Charaktere aus den unterschiedlichsten Ländern, dazu die unglaubliche Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Kanadier: WWOOFing würde ich jederzeit wieder machen! Katharina Obermeier war Praktikantin in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Biokreis und hat auf Biohöfen im nordamerikanischen Wildnisstaat mitgearbeitet. bionachrichten 5 Oktober/November

44 bn_5_13.qxp :54 Seite 44 Biowelt Marktplatz Warenbörse-Angebote Futter Bayern Hafer und Triticale; Verkaufe A-Hafer aus vorjähriger Ernte und 3 Jahre alte U- Triticale, beides Restmengen, ca. 1 t Hafer und 1/2 t Triticale, kann auch geliefert werden gegen Kilometerentgelt; Christa Müller, Pfreimd; 0175/ Bio-Heu in Quaderballen (Ernte 2013) zu verkaufen. Max Wörner, Hofheim/Ufr. Tel / *Biokreis Ackerbohnen und Erbsen im Gemenge mit Hafer; ca. 15 to; Johann Frumm Mayer, Fridolfing; Tel.; 0171/ ; Gras - Silage ab Feld; ca. 6 ha Wiese zum selber ernten; Bauer, Wegscheid; Tel. 0162/ ; *Biokreis Wintererbsen; Wintererbsen in 30 kg Säcke, sauber gereinigt, Versand möglich. Mobil: 0176/ ; Josef und Dietlinde Schmid, Neufraunhofen; Tel /8039; Erbsen, lose oder gesackt; Hermann Grau, Höchstadt; Tel /1469; Strohpellets, Strohcobs, Strohtaler im Bigbag geliefert. Ideal für Pferde-boxen, Liegeboxeneinstreu mit Gülle, Geflügel. Biologisch unbedenklich, Enorme-Saugkraft, Geruchskiller, 1.Platz in Preisleistung, Hygienisiert durch Erhitzung, Himmlisches-Klima, Entsorgung ohne Sorgen; Baur & Leimer GbR, Mönchsdeggingen; Tel /347 *Biokreis Grummet; 30 Ballen Grummet (nur an Bioland- Betrieb), Mobil: ; Martin Thaurer, Aschau; Tel.; 08052/958760; Anzeige Heu; Quaderballen, 80 Stück; Sedlmeier, Batzhausen-Seubersdorf; Tel.; 09497/6243; *Biokreis Kleegras-Silage; 60 Quaderballen; Sedlmeier, Batzhausen-Seubersdorf; Tel.; 09497/ 6243; *Biokreis Luzerne-Gras-Silage; 60 Quaderballen; Sedlmeier, Batzhausen-Seubersdorf; Tel.; 09049/76243; *Biokreis Wintererbse-Triticale-Gemenge; 30 t; Sedlmeier, Batzhausen-Seubersdorf; Tel / 76243; *Biokreis Ackerbohnen; im BigBag; Friedrich u. Gertraud Ott, Nördlingen; Tel.; 09081/801049; Triticale und Weizen Stroh; Peter Kiefersbeck, Traunwalchen; Tel.; ; Mais; Körnermais; Hahn, Nördlingen; Tel.; 0177/ *Biorkeis Triticale; ca 150t; Hahn, Nördlingen; Tel.; 0177/ ; *Biokreis Heißluftgetrocknetes Luzerneheu, Luzernecobs, Maiscobs; Buchner, Windsbach; Tel.; ; *Biokreis Strohballen aus Streuwiese zum Einstreuen; Mathias Heitauer, Grabenstätt; Tel.; ; *Biokreis 22 Großballen Heu; Verkaufe 1. Schnitt Wiesenheu 2013, gemäht Ende Juni, 2m x 1,40m x 0,7m, Abholung in Oberpfreimd; Christa Müller, Pfreimd; Tel.; 0175/ ; *Biokreis Maiscobs; Maiscobs zu verkaufen. Lieferung ist auch möglich.; Michaela Schwaighofer, Piesenkam 0178/ oder 08021/505348; *Biokreis Anzeige Biologische Grünmais-, Lieschkolben- und Körnermaiscobs, hydrothermisch aufgeschlossen, zu verkaufen. Maiscobs zu verkaufen; Michaela Schwaighofer, Piesenkam; Tel.; 0178/ oder 08021/ *Biokreis Baden-Württemberg Heu; Schmackhaftes Heu in Quaderballen von FFH-Wiesen, für Pferde und Kühe geeignet, trocken gepresst am 19. Juni. Gute Qualität. Zufuhr mit Ballenwagen möglich. 24 Ballen, etwa 10 t. Mobil: ; Wilfried Straub, Steinheim; Tel.; ; Grassilage in Rundballen; Klaus Bartz, Mulfingen-Hollenbach; Tel.; ; Bioland Heu; Mobil: ; Hansjörg Kracklauer, Wangen; Tel.; ; Grassilageballen; 1. und 2. Schnitt Rundballen; Jochen Bodemer, Ehningen; Tel.; ; Grassilage in Rundballen; 2. Schnitt; Heinz u. Margret Rapp, Schorndorf; Tel.; 07181/43575; andere Regionen Sebastian Patzelt S.P. Agrar Altstettenstr Schwabhausen Tel.: 0176/ s.p.agrar@gmx.de Heu und Silage; Verkaufe 250 Rundballen Luzerne-Kleegrassilage, Ernte 2012, 100 Rundballen Heu, Ernte 2012 und 100 Rundballen Heu, Ernte 2013; Gerrit van Schoonhoven, Wiesenburg; Tel.; /9080; Siloballen; 18 Rundballensilage, 1. Schnitt 2013, 1,30 m; Falco Habermann, Diemelsee- Deisfeld; Tel.0172/ ; Heu in RB; 1,50 m zu verkaufen; Anne, Brigitte u. Joachim Brouwer, Schotten; Tel.; 06044/950018; Luzerne-Silage-Ballen; für Miclvieh, frisch gekalbte Ammenkühe auf Bestellung für 2014; Manfred Acker, Wetter; Tel.; ; Hafer; 12t Bioland-Hafer Sorte Max zu verkaufen.; Michael Emmrich, Ortenberg; Tel.; 0171/ ; Ackerbohnen; ca. 2to.; Reinhold Möller, Kalbach; Tel.; 0176/ ; *Biokreis 44 bionachrichten 5 Oktober/November 2013

45 bn_5_13.qxp :55 Seite 45 Anzeige Marktplatz Biowelt Kleegrasheu; 80 Rundballen, Hallen gelagert, nicht verregnet, erster und zweiter Schnitt. Kann angeliefert werden (LKW).; Ulrike Landers, Gevensleben; Tel.; ; Weizen und Haferstroh; je 100 Stück, Quaderoder Rundballen; Hans-Josef Koch, Lichtenau; Tel.; 05295/597, 0173/ ha Silomais; ab Feld oder in Rundballen; Till Zimmer, Petershagen; Tel.; 0179/ oder 05704/ Rundballen Heu, ideal für Pferde; (von Naturschutzflächen), je ca. 250 kg, 35 /Ballen; Joachim Kamphausen, Mönchengladbach; Tel.; 02166/680143; Heu: 62 Rundballen Heu, Ende August gemäht, aus einer Nasswiese, 20 / Ballen.; Markus Meyer, Neukirchen; Tel.; ; Silageballen; 2. Schnitt; Dieter Cordes, Ammersbek; Tel.; ; Roggen- und Haferstroh; in Rundballen 1,60; Dieter Cordes, Ammersbek; Tel.; ; Hafer; ca. 10 t Hafer, auch gequetscht, ab 18 /dt zu verkaufen.; Rudolf Hartwigsen, Handewitt; Tel.; ; Konsumware Bayern Kürbispüree aus Bio Hokkaido, tiefgefroren in Fässern.; Georg Thalhammer, Steinfeld; Tel.; 09359/ ; Dinkel und Waldstaudenkorn; Dinkel u. Waldstaudenkorn, Mobil: 0151/ ; Horst Küchle, Buxheim; Tel.; 08331/ ; Baden-Württemberg Frühkartoffeln Princess (festkochend); ca. 1Tonne lose oder abgepackt in 5kg bez. 12kg Säcke; Simon Willburger, Erolzheim; Tel.; ; Speisekartoffeln; Anuschka (f), Linda (f), Ditta (f), Jelly (vfk),agria (vfk), jeweils auch Übergrößen.; Friedrich Schraag, Bad Wurzach; Tel.; ; andere Regionen Biete Bioland Honige; Bioland-Akazienhonig 1000 kg, Bioland-Sommerblüte mit Kornblume 700kg, Bioland-Raps/Akazie 700kg; Sebastian Seusing, Berlin;Tel.; ; ca. 60 t Bio-Roggen, Fallzahl 230,HL-Gewicht 71,8,lose; Arne Schramm, Berlin; Tel.; ; Weintrauben; Silvaner und Müller Thurgau, bis kg; Franz Meßner, I Brixen; Tel.; 0039/0472/831521; bionachrichten 5 Oktober/November

46 bn_5_13.qxp :55 Seite 46 Biowelt Marktplatz Die "Mirabell" in 5kg /12,5kg oder; in 25 kg auch lose wie "gewachsen" oder sortiert ab Hof zuverkaufen.tel.0178/ ; Reinhard Nagel, Nieder-Waroldern; Tel.; 05695/990099; Speisekartoffeln: Annabelle, Laura, Belana; lose oder gesackt; Joachim Lüpschen, Kerpen- Blatzheim; Tel.; ; Agria und Belinda, U-Ware; sehr gut entwickelter Bestand; Armin Meitzler, Spiesheim; Tel.; 06732/930753; Weißkohl; 3-4 kg Kopfgewicht in 800 kg Einheiten; Dirk Schoof, Hedwigenkoog; Tel.; ; Mensch & Land Bayern Partnerbetrieb gesucht. Legehennenbetrieb im Bereich PAN sucht Partnerbetrieb für Futter- Mist- Kooperation. Tel. ab 20 Uhr. Johann Fuchs, Tann, Tel /8716 *Biokreis Baden-Württemberg LandwirtIn gesucht; Wir bieten zwei Vollzeitstellen (Familie)auf unserem Gemischtbetrieb an, Schwerpunkt Milchvieh (60) m. Nz. Wir wünschen uns, daß Sie mit allen damit verbundenen Arbeiten vertraut sind. Ihnen macht es Freude eigenständig zu arbeiten und können sich gut in einem Team bewegen. Außerdem können Sie gut Menschen führen, die zeitweise mitarbeiten. Eine mehrjährige Berufs- und Lebenserfahrung wäre von Vorteil.Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung. Hubert Möhrle, Großschönach; Tel / 8840; Gärtnerei; Kleine Demeter- Gärtnerei in Oberschwaben ab abzugeben. 2,04 ha, 1,4 ha Acker, davon 900qm Folienhäuser (Götsch+ Fälschle). Fläche ist gepachtet. Ein eigener Brunnen ist auf dem Grundstück vorhanden. Inventar (Maschinen, Kühlräume, Kleingeräte, Brunnen etc.) gegen Ablöse. Im Pachtvertrag ist vereinbart, dass die Fläche biologisch bewirtschaftet werden muss. Vermarktung hauptsächlich über Wochenmärkte.; Waterstradt, Rot an der Rot; Tel.; 08395/ ; andere Regionen Suche Milchviehbetrieb zu kaufen, pachten, oder Erbpacht. Tel (ganz Deutschland); Alexander Haack, Trebel; Tel.; ; Hofkäserei sucht Nachfolger; Nachfolger für Hofkäserei gesucht. Für meine gut eingeführte Bioland-Hofkäserei im Sauerland suche ich eine/n Betriebsnachfolger/in. Wir verarbeiten jährlich rund Liter Ziegen- und Schafmilch in Lohnarbeit zu vielerlei Käsesorten. Die Verarbeitungsmenge ist ausbaufähig, gut eingearbeitete Aushilfskräfte stehen zur Verfügung. Eine schöne Betriebswohnung (auch für Familie geeignet) kann gestellt werden.; Stefan Knecht, Hallenberg; Tel.; 02984/1041; Melker oder Hofhelfer; Vollzeit mit Festanstellung. Aushilfsjob und/oderteilzeit auch möglich.; Peter Doppstadt, Rennerod; Tel ; Holunder - Bäumchen; Unser Partner, die Baumschule Pflanzlust, hat noch 1000 Holunder (Sorte Haschberg, sehr gut entwickelte Sträucher, öko-zertifiziert) übrig, die wir bei uns nicht (mehr) unterbringen können. Interessenten melden sich bitte bei uns oder direkt bei Pflanzlust.de; Jens Kahnis, Rudolstadt; Tel ; sonstige Betriebsmittel Bayern Gewächshäuser; Verkaufe Götsch und Fälschle Thermohäuser mit aufblasbarer Doppelfolie: Zwei Häuser je 8 x 30 Meter Bj 2002, Stehwandhöhe 2,10m. Ein Haus 8 x 12 Meter Bj 2002, Stehwandhöhe 2,10m, jeweils mit Sturmablüftung. Ein Haus 10 x 48 Meter Bj 2005, Stehwandhöhe 2,10 m, Giebelhöhe 3,98 m, Zwischengiebel nach 24m. Ein Haus 10 x 30 Meter Bj 2008, Stehwand- und Giebelhöhe wie vorher. Sämtliche Häuser mit Giebelklappen, sowie für jedes HausInnenheizung, Hängegeräte (lufterhitzer) 55Kw incl. Kaminanlage, Öltanks (4 x 1500 l und 1 x 4000 l ),Feuchtraumleuchten, Bewässerungsanlagen, Elektroschaltkästen, Themperaturüberwachungsgerät, Quickpots in verschiedenen Größen. Preise VHB. Ute Nüssler: 0175/ oder 09827/ ; Ute Nüßler, Lichtenau; Tel.09827/925254; Baden-Württemberg Saatgut; Bioland und Demeter Z-Saatgut, Kleegrasmischungen, Rotklee; Thomas Leibinger, Esslingen; Tel.; ; Stroh, 200 Quaderballen; Ernte 2013 von Einkorn, Emmer, Dinkel, Hafer, Roggen und Weizen; Uwe Wüst, Königheim-Brehmen; Tel.; ; andere Regionen Weizen und Haferstroh; je 100 Stück, Quaderoder Rundballen; Hans-Josef Koch, Lichtenau; Tel.; 05295/597, 0173/ Getreide-Saatgut; Roggen: Recrut, Conduct, Grünschnittroggen: Protector, Triticale: SW- Talentro,Cosinus,Weizen: Akratos (A), Scaro (E), Gerste: Antonalla, Dinkel: Oberkulmer Rotkorn, Zollernspelz; Fred Schumacher, ; Tel.; ; Technik/Maschinen Bayern PZ-Kreiselmähwerk, 1,65 m, guter Zustand zu verkaufen. Max Wörner, Hofheim/Ufr. Tel / *Biokreis 2 Stalltüren, zweiteilig 105 x 240 guter Zustand je 150,- ; Andreas und Andrea Felsl, Unteregg; Tel.; 08269/969733; Ackeregge 4 m; Frick Ackeregge, manuell klappbar mit Federentlastung, 4 m AB; Helmut Ott, Wiesenttal; Tel ; Neuero Heugebläse; verk. Neuero Heugebläse AG4 mit direktem Zapfwellenantrieb; Helmut Ott, Wiesenttal; Tel ; Kuhn Heuwender 6 Kreisel; Kuhn Heuwender, 5 Kreisel, 6,4 m AB, hydr. klappbar. hydr. Schräglaufeinrichtung,; Helmut Ott, Wiesenttal; Tel.; ; Anzeigen der Bioladen auf Achse Tel.: 08726/1686 Fa x: 08726/ bionachrichten 5 Oktober/November 2013

47 bn_5_13.qxp :56 Seite 47 Marktplatz Biowelt Anzeigen Tel.: + 49 (0) / zentrale@oekoring.com Ballentränke; Ballentränke (frostsicher), 1 Stk. 66 x 64 x 53 für max. 20 Rinder, 1 Stk. 99 x 66 x 53 für max. 40 Rinder; Josef Lenz, Lengdorf; Tel.; 08083/1676; Halsfangvorrichtung für Rinder (neu) aufgebaut auf Klauenpflegestand.; Josef Lenz, Lengdorf; Tel.; 08083/1676; Eigenstromversorgung; Werden Sie Eigen- Versorger und machen Sie sich unabhängiger von Strompreiserhöhungen. Produzieren und speichern Sie Ihren Strom mit Photovoltaik selbst. Von der Planung über die Ausführung bis zur betriebsfertigen Übergabe alles aus einer Hand. Mit Leistungsgarantie!; Bernhard Weidner, Remlingen; Tel.; ; Pöttinger Ladewagen; BOSS II, Bj 1989, hydraulischer Kratzboden, Tel. ab 20 Uhr; Johann Fuchs, Tann; Tel.; 08561/8716; *Biokreis Mengele Erntewagen; LAW 350 Bj.1982, Verteilerwalzen, Querförderband, Silierschneidwerk, 6 Rechketten Tel.ab 20 Uhr; Johann Fuchs, Tann; Tel.; 08561/8716; *Biokreis Baden-Württemberg Biete 8 Roxell-Breiautomaten Typ Mast-Turbomat-120-Typ 2 sowie 20 Suevia Breiautomaten.; Helge Krämer, Waldenburg; Tel.; 07942/ ; andere Regionen Niewöhner Klembandroder Bj 1993 Bunker Elecktromagnetische Steuerung Guter Zustand Sofort einsatzbereit; Christoph Förster, Büdingen; Tel ; Bomfort Dyra Drive; Bodenbearbeitungsgerät, 4 m Arbeitsbreite zu verkaufen; Karl-Wilhelm Wetzel, Waldkappel; Tel.; 05656/4288; *Biokreis Getreidesilo für Trocknung mit Förderschnecke; Es handelt sich um ein Getreidesilo aus Holz, das belüftet werden kann. Die Höhe ist ca 5m. Dazu gehört eine Forderschnecke zum Befüllen. Das Silo steht in Bothel und muss selbst abgebaut werden. Ein Frontlader steht zur Hilfe zur Verfügung; Elisabeth Winkelmann, Bothel; Tel.; 0174/ ; Futtersilo; Das Futtersilo muss selbst abgeholt werden. Bei Fragen bitte mailen. Am gleichen Standort gibt's auch noch ein Getreidesilo.; Elisabeth Winkelmann, Bothel; Tel.; 0174/ o /1522; Getreidesilo für Trocknung mit Förderschnecke; Es handelt sich um ein Getreidesilo aus Holz, das belüftet werden kann. Die Höhe ist ca 5m. Dazu gehört eine Forderschnecke zum Befüllen. Das Silo steht in Bothel und muss selbst abgebaut werden. Ein Frontlader steht zur Hilfe zur Verfügung; Elisabeth Winkelmann, Bothel; Tel.; 0174/ ; 2 Futterautomaten mit Rinnen und Kette für 1000 Legehennen sowie Abrollnester (Metall), zusätzlich Holzeinzellegenester für Dinkelstreu; Hans-Dieter Blume, Bad Sassendorf - Lohne; Tel.; ; Hatzenbichler Striegel AB 1,5 mm; Biete neuwertigen Hatzenbichler Striegel, 1. Feld 1*1,5m, 7mm. Gerät wurde kaum benützt.; Beerstecher, Ebersbach; Tel.; 0163/ ; Tiere Bayern 2 Abferkelhütten der Marke Atlantik zu verkaufen Maße: 310 x 155 x 150cm und 310 x 160 x 170cm Auch einzeln abzugeben Bei Interesse oder weiteren Informationen bitte anrufen! Baptist Behr Buttenheim; Tel.; BV Kälber; BV Kälber Väter Payssli, Juleng und Eudego noch behornt zu verkaufen; Christian Wölfle, Dietmannsried; Tel.; 08374/7380; FV-Mutterkuh; Fleckvieh Mutterkuh; Anton Leis, Weilheim; Tel.; 0881/3803; *Biokreis Kuhkalb mit LV; verkaufe eine Milchviehkalbin mit Leistungsnachweis; Siegfried Pretscher, Altusried; Tel.; ; *Biokreis Anzeigen bionachrichten 5 Oktober/November

48 bn_5_13.qxp :56 Seite 48 Biowelt Marktplatz Charolais und Fleckvieh x Blonde d Aquitaine; Charolais und Fleckvieh x Blonde d Aquitaine Kalbinnen gen. hornlos, weidegewohnt ca. 1,5 Jahre alt zur Zucht zu verkaufen; Schäfer GbR, Wartmannsroth; Tel.; ; 2 BV Kuhkälber; BV Kuhkälber Väter Juleng und Eudego, enthornt zu verkaufen; Christian Wölfle, Dietmannsried; Tel.; 08374/7389; *Biokreis Galloways; 2 weibl. Galloways (weiß), Absetzer, 8 M., (evtl. mit Papieren), Agnes Augustin, Grafling; Tel.; 08531/ od / *Biokreis Thüringer Waldziegenbock, herdbuchgeprüft und CAE-frei; Peter Rieblinger, Hilgertshausen/ Tandern; Tel.; ; BV-Kuhkalb; BV Kuhkalb mit LN; Heinrich Seger, Weitnau; Tel.; 08375/626; *Biokreis BV-Kuhkalb; BV- Kuhkalb geb V: Jubs; Florian Mayr, Rettenberg; Tel.; ; *Biokreis Bio-Fleckvieh; laufend abzugeben. Kuhkälber, Färsen, Jungkühe. Tel. 0176/ ; Benedikt Baur, Andechs; Tel ; *Biokreis 1 BV Milchkuh; Braunviehkuh, 2. Laktation 28kg Milch, enthornt, weidegewohnt, Laufstall und Anbindestall gewohnt; Schwarz + Paulus GbR, Rottenbuch; Tel.; ; *Biokreis 2 Pinzgauer Stierkälber; 2 Pinzgauer Stierkälber 7 Monate und 4 Wochen, beide Mütter mit guter Milchleistung (6000kg); Schwarz + Paulus GbR, Rottenbuch; Tel.; ; *Biokreis Baden-Württemberg Braunvieh-Kuhkälber; aus sehr gesundem, langlebigen Tierbestand, Kühe horntragend und sehr ruhig und zutraulich. Herde ungeimpft mit guter Leistung Kälber sind schon weidegewohnt!; Josef Wild, Bad Waldsee; Tel.; ; *Biokreis Braunvieh-Zuchtkälber (3 Monate alt) mit Leistungsnachweis; Philipp Heine, Bad Wurzach; Tel.; 07568/761; *Biokreis Wir sind regional! Gesuche Futter Bayern Suche Silomais Handy : ; Diem, Frauenezell; Tel.; 08373/987366; *Biokreis Silomais ab Feld; gesucht; Michael Zeller, Kranzegg; Tel.; 08327/7125; *Biokreis Futterweizen; ca 50 dt Futterwizen; Siegfried Pretscher, Altusried; Tel.; ; *Biokreis Ackerbohne; ca. 3 t Ackerbohnen gesucht; Benno Hampp, Ingenried; Tel.; 08868/ 1278; *Biokreis Futterweizen; suche t Bio-Futterweizen; Josef Ebner, Deggendorf; Tel.; *Biokreis Suche 50 to Körnermais; Scheuerlein, Spalt; Tel.09175/ 254 *Biokreis Luzerneheu mit Lieferung. Mobil: ; Max Gabler, Dietmannsried; Tel.; 08374/587726; *Biokreis Baden-Württemberg Körnermais; 26 to Körnermais, Abholung mit Lkw Silozug; Thomas Konzelmann, Albstadt; Tel.; ; Suche Heu; Suche Heu, Öhmt für die Fütterung von Milchkühen; Simons, Deggenhauser Tal; Tel.; ; andere Regionen Ackerbohnen; Suche 5 t Ackerbohnen oder Ackerbohnenschrot; Christine Rüther, Kaufungen; Tel.; ; Konsumware Bayern Rote Beete und Kartoffeln; Suchen Rote Beete und Kartoffeln, weg vom Feld ohne Sortierung ohne Aufbereitung; Hofmann, Nürnberg; Tel. 0911/ *Biokreis andere Regionen HG Frischgemüse, ein intern. tätiges Möhren- Handelsunternehmen aus NRW, sucht Partner zum Bio-Möhrenanbau mit Anbaubegleitung zu TOP-Konditionen; HG Frischgemüse GmbH, Herr Bär, Titz; Tel Mensch & Land Bayern Partnerbetrieb gesucht.; Legehennenbetrieb im Bereich PAN sucht Partnerbetrieb für Futter- Mist-Kooperation. Tel. ab 20 Uhr abends; Johann Fuchs, Tann; Tel /8716; *Biokreis andere Regionen Unterstellmöglichkeit für Galloway Herde gesucht; Suche wegen Umbau des Stalles meiner Gallowayherde Unterstellmöglichkeit ggf. mit Versorgung (8 Mutterkühe 1 Zuchtbulle 2 Kälber ); Frank Köster, Velbert; Tel.; 02053/48382; *Biokreis Suche Aufzuchtbetrieb für unsere Rinder; Wir möchten die Aufzucht des Jungviehs abgeben und suchen dafür einen Betrieb, der bis zu 100 Jungrinder (3 Monate bis 4 Wochen vor Kalbung) aufzieht. Über eine passenden Betrieb in der Nähe des Sauerlands würder wir uns freuen.; Hof Köhne, Schmallenberg; Tel.; ; sonstige Betriebsmittel Bayern Winterstellplatz für Jungvieh; Adelbert Reiter, Wildpoldsried; Tel.; ; Technik/Maschinen Baden-Württemberg Miststreuer, 5t, stehende Walzen; Peter Heese, Schnürpflinge-Ammerstetten; Tel.; ; andere Regionen Suche Siebe für Amazone-Kartoffelsortiermaschine (Rahmen 60*112cm) in der Maschenweite 30mm und 25mm o. ähnlich; Detlev Zernikow- Kayßer, Bebra; Tel.; ; Güllefaß; l, voll funktionstüchtig, gesucht; Sonja Hellbaum, Ostercappeln; Tel.; ; Geflügel-Transportkisten; aus Plastik, mit Schiebedeckel, stabil, gesucht, circa 6-10 Stk.; Sonja Hellbaum, Ostercappeln; Tel.; ; Dinkelspreu-Trennmaschine; Hans-Joachim Werner, Wiehl; Tel.; ; Tiere Bayern Suche Milchziegen, 1. oder 2. Laktation, mischrassig oder reinrassige Weiße oder Braune Edelziegen; Franz und Martha Bauer, Surberg; Tel.; / od. 0170/ *Biokreis 48 bionachrichten 5 Oktober/November 2013

49 bn_5_13.qxp :56 Seite 49 Marktplatz Biowelt BDE Ziegenbock; ca. 6 Monate Hornlos CAE u. Pseudotuberk.frei.W.Rudholzer Laufen Tel.08686/ Milchkühe gesucht; FV, weidegewohnt; Hödl, Wegscheid; Tel *Biokreis Suche Winterstellplatz für Jungvieh wenn jemand Platz. Monatliche Bezahlung +/- 2 pro Tier und Tag.; Konrad Stöger, Rieden a. Forggensee; Tel.; , andere Regionen Suche Milchziegen; Suche ca.100 Milchziegen.; Mathias Imöhl, Korbach; Tel.; 0171/ ; Galloway Herde; Suche wegen Umbau des Stalles meiner Gallowayherde unterstellmöglichkeit (8 Mutterkühe 1 Zuchtbulle 2 Kälber ); Frank Köster, Velbert; Tel.; 02053/48382; bionachrichten Anzeigen/Heidi Scheitza Stelzlhof 1, Passau Tel. 0851/ Fax 0851/ scheitza@biokreis.de Die nächste Ausgabe der bionachrichten erscheint am 02. Dezember 2013 Anzeigenschluss: 18. November 2013 Angebote Angus-Herdbuchtiere, Kühe mit und ohne Kalb, gekörte Bullen, Tel Heu RB 1,25m, Kleegras Silage RB neue Ernte; Roggen 8t, Mutterkühe FlvxLi mit Bullenkälbern, Futtergetreide Sommergerste, Hafer mit Erbsen und Triticale, Raum Vogelsberg / Rhön, Tel o Zwei ruhige, gut bemuskelte, Limousin- Herdbuch-Jungbullen zu verkaufen. Bio- Limousinzucht Josef Hubbeling, Vreden, Tel oder Deckbullen, vorwiegend Charolais, z.t.auch Limousin auf Anfrage abzugeben, Tel Bl. Aquitaine Jungbullen aus Herdbuchzucht laufend zu verkaufen sowie 3 männl. Hinterwälder Absetzer und eine Schmotzer Hammermühle mit10 PS-Motor, Tel , Warenbörse Biokreis NRW / Mit te Rinder-Schermaschine (Lister) zu verkaufen, VB 180,-, Tel weibl. Absetzer, Fleischviehkreuzungen* Febr. 13 zu verkaufen Tel /2312, ab 20 Uhr oder 0175/ Aubrac Zuchtbullen, körfähig aus franz. Linie, extensiv gehalten, Weide gewohnt, mit vollem Gesundheitsstatus, Grassilage 15 RB 1,30m zu verkaufen, Tel Fleckvieh, 7 weibl. Absetzer, 1 Jahr alt zu verkaufen, Tel oder Viehanhänger für Schlepperzug, Breite 1,80 m, Länge ca. 2.20m. Kompl. Restaurierung vor ca. 5 Jahren. Guter, einsatzbereiter Zustand, VB500,- 0170/ ab Uhr Heu, ca. 50RB 1,25m, Raum Wenden, Tel hochtragende Rinder, Limousin-Kreuzungen, Ende des Jahres kalbend, Tel Gesuche Ständig gute weibl. Absetzer, gängige Fleischrassen von Biokreis-Betrieb gesucht, Tel Der Biokreis NRW sucht für mehrere Mastbetriebe ständig männliche Absetzer der gängigen Fleischrassen zu aktuellen Preisnotierungen, Tel Tragende Fleckvieh- Färsen (-Fleisch) gesucht, Tel oder Suche männl. und weibl. Absetzer, bevorzugt Galloway, Aubrac, Hereford, Angus oder Kreuzungen, Tel Bezüglich aller o.g. Angebote und zur Abgabe von Angeboten für die nächste Ausgabe können sie sich auch unter an die Biokreis Geschäftsstelle NRW wenden! Lesenahrung zu gewinnen! Dieses Mal verlosen wir zwei verschiedene Bücher. Passend zum Herbst gibt das WeinKochbuch Tipps, wie Wein als starkes Gewürz vielen Gerichten eine besondere Note verleiht. Der Slow Food Genussführer 2014 empfiehlt 300 Gaststätten, die sich an den Slow-Food-Prinzipien gut, sauber, fair orientieren. Wir verlosen jeweils drei Stück. Senden Sie einfach eine Postkarte mit dem Stichwort WeinKochbuch oder Slow Food Genussführer 2014 an bionachrichten, Biokreis e.v., Stelzlhof 1, Passau; oder senden Sie eine an scheitza@biokreis.de. Viel Glück! Je ein ÖkoZutzlerFrühstück mit Weißbier für zwei Personen im Milchhäusl im Englischen Garten, München, haben gewonnen: Maja Eichert, Dillenburg, Thomas Simon, Haar/Kronsdorf, und Stefan Hammerl, Grafing. Die Gewinner erhalten die Gutscheine von uns per Post. bionachrichten 5 Oktober/November

50 bn_5_13.qxp :57 Seite 50 Biowelt Bücher / Vorschau / Impressum Bücher Terra Preta. Die schwarze Revolution aus dem Regenwald Terra Preta do Indio lautet der portugiesische Name für einen Stoff, dem man wundersame Eigenschaften zuschreibt. Die Presse überschlägt sich mit Berichten über das Schwarze Gold, die Wissenschaft glaubt mit der Schwarzerde aus dem Regenwald zwei der größten Menschheitsprobleme lösen zu können - den Klimawandel und die Hungerkrise. Das Gute daran: Jede(r) kann mithelfen, denn seit 2005 ist das Geheimnis um die Herstellung der Wundererde gelüftet - ein Geheimnis, welches mit dem Niedergang der einstmals blühenden Indianerkulturen Amazoniens verloren zu gehen schien. Die Rezeptur mutet dabei erstaunlich einfach an, denn mehr als Küchen- oder Gartenabfälle, Holzkohle und Regenwürmer sind nicht nötig. Das Autorentrio Scheub, Pieplow und Schmidt hat sich auf Schatzsuche begeben und das Wissen um die fruchtbarste Erde der Welt in einem kundigen Führer zusammengetragen. Neben einer fundierten Gebrauchsanweisung zur Herstellung von Terra Preta und Biokohle (biochar) informiert das Handbuch über die Grundprinzipien von Klimafarming und Kreislaufwirtschaft. Haiko Pieplow, Ute Scheub, Hans-Peter Schmidt, Stiftungsgemeinschaft anstiftung & ertomis (Hrg.): Terra Preta. Die schwarze Revolution aus dem Regenwald, oekom verlag, 2013, 208 S., Slow Food Genussführer Deutschland 2014 Gibt es sie noch, die Gasthäuser, die sich der regionalen und saisonalen Küche verschrieben haben? Welcher Wirt verwendet nur frische Zutaten und verzichtet auf jegliche Zusatzstoffe? Wo finden noch traditionelle Rezepte Verwendung und wo bekommt man schmackhafte Gerichte zu bezahlbaren Preisen? Der Genussführer liefert Antworten auf all diese Fragen und ist damit der perfekte Begleiter in die Welt der qualitativ hochwertigen Gastronomie. Der Begriff Slow Food umschreibt eine Gegenbewegung zum Trend des»uniformen, globalisierten und genussfreien Fast Food«. Um die Kultur des Essens und Trinkens weiter zu befördern, erscheint nun erstmalig der»genussführer Deutschland«. Er führt zu 300 Gasthäusern, die sich der authentischen Küche der jeweiligen Region verpflichtet fühlen.»gut, sauber und fair«für dieses Motto steht SLOW FOOD, die Vereinigung»bewusster Genießer und mündiger Konsumenten«. Die 1986 von Carlo Petrini gegründete internationale Organisation zählt heute in über 150 Ländern rund Mitglieder. Allein in Deutschland sind es über Das Logo von Slow Food ist die Weinbergschnecke als ein Symbol für Langsamkeit. Slow Food Deutschland e.v. (Hrg.): Slow Food Genussführer Deutschland oekom verlag, 2013, 344 S., Das Bioladen-Kochbuch Genießen mit allen Sinnen. Rote, gelbe und grüne Linsen. Schillerndes Leinöl. Bamberger Hörnchen und exotisch duftender Kardamom. Saftige Asia-Salate und knackig-zarte Mairübchen: So viel kann man im Bioladen entdecken! Manches ist fast schon in Vergessenheit geraten, anderes brandneu in unserem Ess-Kulturkreis. Aber was genau macht man eigentlich aus Bulgur, Tempeh & Co.? Wie bereite ich es zu und womit kann ich es kombinieren? Lust auf eine inspirierende Einkaufstour durch den Bioladen? Dann ist dieses Buch genau das Richtige. Entdecken Sie spannende Lebensmittel und zaubern Sie leckere Vorspeisen, tolle Hauptgerichte und unkomplizierte Zwischensnacks. Ob gut bürgerlich, mediterran oder orientalisch - diese über 130 Rezepte schmecken Ihrer ganzen Familie. Eva Reichert, Thomas Sadler: Das Bioladen-Kochbuch. Trias-Verlag, 2013, 192 S., 19,99 Bild: Biokreis Vorschau bionachrichten Dezember 2013/Januar 2014 In der Winterausgabe möchten wir das Thema Einkommensalternativen in den Fokus rücken. Dabei stellen wir neue Möglichkeiten wie das Projekt Landvergnügen vor, im Rahmen dessen Bauernhöfe Stellplätze für Wohnmobilreisende zur Verfügung stellen. Und wir suchen nach Antworten auf die Fragen: Welche Ideen gibt es? Wie funktioniert die Umsetzung? Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein? Impressum Herausgeber: Biokreis e.v. Stelzlhof 1 D Passau Tel.: +49 (0) 851 / Fax: +49 (0) 851 / info@biokreis.de Auflage: 4000 Gründer: Heinz Jacob Redaktion: Ronja Zöls Josef Brunnbauer Autoren dieser Ausgabe: Jörn Bender Thomas Dosch Sebastian Grabendorfer Birte Hauschild Andrea Helmer Ariane Herrmann Andreas Huber Eva Lisges Jan Nechwatal Katharina Obermeier Peter Paulus Kristina Peus-Michal Harald Ulmer Anzeigen: Heidi Scheitza Tel.: +49 (0) 851 / Fax: +49 (0) 851 / scheitza@biokreis.de Satz und Layout: Inocentiu Fron Titelbild: Josef Brunnbauer Motiv: Karl Haberzettl vom Stelzlhof in Passau. Druck: Druckerei Ostler, Passau Alle namentlich gekennzeichneten Artikel geben die Meinung des Verfassers wieder, die nicht verbindlich ist für die Meinung der Redaktion. Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion möglich. Für unverlangt eingesandte Texte oder Fotos usw. wird keine Haftung übernommen. Bei Leserbriefen behält sich die Redaktion vor, die Texte zu kürzen. Die Redaktion ist nicht für den Inhalt der veröffentlichten Internet-Adressen verantwortlich. Der Bezug von sechs Ausgaben bionachrichten pro Jahr ist im Mitgliedsbeitrag für den Biokreis/Erzeugerring e.v. enthalten. 50 bionachrichten 5 Oktober/November 2013 Gedruckt auf umweltfreundlichem, FSC-zertifiziertem Papier

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