Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

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Martina Holtzer
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Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Staatsminister Helmut Brunner Öffnung des Programms Erlebnis Bauernhof für alle Förderschulklassen 9.

1 Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Staatsminister Helmut Brunner Öffnung des Programms Erlebnis Bauernhof für alle Förderschulklassen 9. Juli 2015, Straßlach/Dingharting Es gilt das gesprochene Wort! Referat Presse Telefon Ludwigstraße München Telefax

2 Anrede! Liebe Schülerinnen und Schüler, wenn ich nach einem langen Arbeitstag als Landwirtschaftsminister nach Hause komme, freue ich mich immer besonders auf meine Frau, meine Kinder und auf unsere Tiere. Ich bewirtschafte nämlich selbst einen Bauernhof mit verschiedenen Tieren. Wie ist es bei euch: Hat jemand ein Haustier? Sicher freut Ihr euch auch jedes Mal, wenn Ihr eure Katze oder euren Hund seht. Und das Tier freut sich, wenn es von euch gestreichelt und gefüttert wird oder Wasser bekommt. Selbstverständlich geht ihr ebenso damit zum Tierarzt sollte es mal krank sein. Ihr übernehmt also Verantwortung für ein Tier! Das macht auch meine Familie und hier auf diesem wunderschönen Bauernhof macht das die Familie Eberl! Es sind nur mehr Tiere, es ist mehr Verantwortung und wir Menschen haben auch noch einen Mehrwert oder Nutzen davon: Lebensmittel wie Milch, Käse, Gemüse, Wurst und Brot! S e i t e 1

3 I. Öffnung des Programms Erlebnis Bauernhof für Schulkinder aller Förderschulklassen Ab heute können wir einen weiteren großen Schritt in unserem Programm Erlebnis Bauernhof gehen. Es wurde in enger Kooperation mit dem Ministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst ins Leben gerufen. Ich freue mich besonders, dass Sie, Herr Erich Weigl, als zuständiger Referatsleiter, bei uns sind! Herzlichen Dank für die vertrauensvolle Zusammenarbeit! Der Anlass für unsere schöne Veranstaltung ist die Öffnung von Erlebnis Bauernhof für Schulkinder aller Klassen der bayerischen Förderschulen. Bisher konnten wir Schülerinnen und Schülern der dritten und vierten Jahrgangsstufen von Grund- und Förderschulen die kostenfreie Teilnahme an einem Lernprogramm ermöglichen. Nun kann zusätzlich jede Jahrgangsstufe der Förderschulen hautnah lernen wie unsere Bäuerinnen und Bauern Lebensmittel verantwortungsvoll produzieren, Nutztiere artgerecht halten, Bio- S e i t e 2

4 energie erzeugen oder auch unsere Kulturlandschaft pflegen. Die angebotenen Lernprogramme wie "Vom Korn zum Brot", "Vom Ei zum Huhn", "Von der Milch zu Butter und Käse" oder "Lebensraum Streuobstwiese" sind auf den Lehrplan der Schulklassen abgestimmt und vermitteln diese Inhalte praxis- und jugendnah. Im Übrigen können wir Erwachsene bei Kinderfragen wie Warum hat die Milch eine andere Farbe als das Gras? auch noch dazulernen (vereinfachte Antwort: in Milch schwimmen winzige Fett-Tröpfchen, die weiß schimmern). Ein landwirtschaftlicher Betrieb ist daneben der ideale Lernort, wenn es darum geht, Verständnis für den Wert unserer Lebensmittel und für das Wirtschaften in und mit der Natur zu wecken. Durch den technischen Fortschritt und die Globalisierung können wir im Supermarkt aus einer unüberschaubaren Fülle von bis zu Produkten auswählen. Leider ist dadurch die Wertschätzung für Lebensmittel oftmals abhandengekommen. 65 kg Lebensmittel pro Jahr wirft jeder von uns statistisch betrachtet weg. Auch hier setzen wir bei den Kindern, den Konsumenten von morgen an. Diese S e i t e 3

5 Wertschätzung muss so selbstverständlich werden, wie die Mülltrennung in der Umwelterziehung! Statt alles zu jeder Zeit, möchten wir saisonal und regional. II. Aktueller Stand des Programms Erlebnis Bauernhof Nahezu Schulkinder konnten seit dem Start im Juni 2012 das kostenfreie Lernprogramm Erlebnis Bauernhof nutzen! Über ein Drittel (35 %) aller Grundund Förderschulkinder in den dritten und vierten Jahrgangsstufen besuchte somit den außerschulischen Lernort Bauernhof. Rund weitere Schüler haben jetzt die Chance dazu. Die Kinder sind dabei auch die besten Multiplikatoren in die Familien, in die Schulen hinein. Über sie erreichen wir deren Eltern, Großeltern, Geschwister und Freunde. Unsere rund 680 landwirtschaftlichen Betriebe, die am Programm teilnehmen, ermöglichen dies. Sie haben sich kreativ auf das Vorhaben eingelassen und dafür viel auf die Beine gestellt. Liebe Familie Eberl, stellvertretend für alle diese Bäuerinnen und Bauern sowie un- S e i t e 4

6 sere Partner aus dem Berufsstand, möchte ich Ihnen dafür danken. Wir müssen uns nichts vormachen: Die Landwirtschaft bewegt sich in vielen gesellschaftlichen Spannungsfeldern z.b. Stichwort Tierhaltung. Offene Hoftore und Stalltüren schaffen Vertrauen bilden Sie sich heute ein eigenes Bild davon, wie viel Licht, Platz und Komfort ein moderner Laufstall für Kühe bietet. III. Kompetenzerwerb auf dem Lernort Bauernhof Eine reine Wissensvermittlung steht bei einem Hofbesuch nicht im Vordergrund. Aktives Erleben, Staunen, Begreifen und Mitmachen ist wichtiger. Die Kinder sollen mehr dazu angeregt werden, ihre eigenen Erfahrungen zu machen und die Antworten auf ihre Fragen auch einmal selber zu finden. Dieser vielschichtige Begriff Kompetenzorientierung, ein Kernelement von LehrplanPLUS, wird bei den Aufgabenstellungen auf dem Hof greifbar; einzelne Kompetenzen können vermittelt werden, beispielsweise S e i t e 5

7 erkennen und verstehen wie die Milch in die Kuh kommt und wie aus Weizenkörnern eine Scheibe Brot wird oder in der Gruppe arbeiten, bei Aufgaben wie dem Füttern und Versorgen von Kälbern. Ein Lernen also mit dem Dreiklang Kopf, Herz und Hand, ganz wie es Johann Heinrich Pestalozzi (Schweizer Pädagoge und Sozialreformer mit landwirtschaftlicher Lehre) schon vor gut 200 Jahren forderte! IV. Schluss Liebe Schülerinnen und Schüler, Ihr tragt heute dazu bei, dass diese Bildungsidee Wirklichkeit wird! Ich bin mir sicher: Dieses Beispiel macht Schule und viele Pädagogen ermöglichen unseren Kindern das spannende und lehrreiche Erlebnis Bauernhof! In diesem Sinne freue ich mich, dass wir im Anschluss die Kinder bei der Station Wie viel trinkt und frisst eigentlich eine Kuh? begleiten dürfen. S e i t e 6

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