Psychisch belastete Kinder und Jugendliche verstehen, sichern, stärken. Übertragung - Gegenübertragung

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1 Psychisch belastete Kinder und Jugendliche verstehen, sichern, stärken Übertragung - Gegenübertragung Qualifizierungsprogramm, Modul 1 SOS-Kinderdorf e.v. Gera Nils Jenkel KJPK Basel Input III Gliederung Definitionen Übertragung Gegenübertragung Gegenübertragung als Problem Agierte Gefühle Gegenübertragung als Chance Informationsquelle Reflexion für korrigierende Beziehungserfahrungen Schlussfolgerungen & Diskussion 2 1

2 Definition Übertragung (Ü) Reinszenierung von verinnerlichten Erfahrungen in der gegenwärtigen Situation resp. in der Beziehung zum/r MitarbeiterIn Das Kind verwechselt innen und aussen: Figuren aus seiner Innenwelt bestimmen die aktuelle Interaktion, sie werden auf eine aktuell reale Person bezogen Ü ist unbewusst schnelle, automatisierte Prozesse Szenisches ausdrücken, was nicht verbal ausgedrückt werden kann Es wird wiederholt und nicht erinnert = Sog 3 Übertragung in der Beziehungsgestaltung Alle Menschen übertragen ihre lebensgeschichtlichen Interaktionserfahrungen mit ihren Bindungspersonen auf die Beziehungen zu anderen Menschen. Kinder mit traumatischen Bindungserfahrungen übertragen diese Erlebnisse auf die neuen Interaktionspartner in der Wohngruppe Interaktionsmuster beruhen auf früheren Bindungserfahrungen. Häufig sind diese durch hoch-unsichere und desorganisierte Bindungserfahrungen (Vernachlässigung, Missbrauch) gekennzeichnet. 4 2

3 Beziehungserwartungen traumatisierter Kinder Die aktuelle Beziehung zu den Fachleuten ist immer von der Präsenz der Täter und früheren Erfahrungen geprägt! 5 Übertragungsphänomene bei besonders belasteten Kindern Die 14-jährige Janina lebt seit 11 Monaten in einer Jugendwohngruppe. Im Alter zwischen 6 und 9 wurde Janina von ihrem Stiefvater sexuell missbraucht. Er manipulierte sie, indem er sie zu seiner Prinzessin ernannte, ihr Zuwendung, Wertschätzung und Lob erteilte und für die Wahrung des kleinen Geheimnisses größere Geschenke machte, gegen Ende der Missbrauchsphase aber auch drohte. Als Janina Tischabräumdienst hat und Erzieher Bernd in die Küche kommt, um zu kontrollieren, schmiegt sie sich an ihn, klammert ihre Arme um seinen Hals und versucht, ihn zu küssen. Als Bernd sich aus ihrem Griff befreien kann, macht sie ein unglückliches Gesicht und fragt, warum er eigentlich nicht mit ihr allein auf ihr Zimmer gehen wolle. Was für Erfahrungen haben Sie? 6 3

4 Übertragungsphänomene bei besonders belasteten Kindern Beziehungserfahrung Beziehungserwartung (Übertragung) Beziehungsgestaltung (Interaktion Ü GÜ) 7 Definition Gegenübertragung (GÜ) Als Gegenübertragung bezeichnet man jegliche emotionalen Reaktionen der psychosozialen Fachkraft auf einen Klienten oder einzelne Interaktionen mit einem Klienten. 8 4

5 Typische Gegenübertragungsphänomene Faszination Rettungsphantasien Verleugnung Ungläubigkeit Verschiedene Formen der Dominanz Grenzverletzungen Angst mit daraus folgender fehlender Partizipation Endgültige Distanzierung Schwartz, Formen der Gegenübertragung 10 5

6 Traumatische Übertragung und Gegenübertragung Der wesentliche Unterschied zwischen positiver und traumatischer Übertragung ist die destruktive Kraft der frühen Erfahrungen der Mädchen und Jungen, welche die Beziehungen zu anderen Menschen immer wieder stört. 11 Die Macht der Übertragung und Gegenübertragung 12 6

7 Die Macht der Übertragung und Gegenübertragung 13 Gefühle & Handlungsimpulse Gefühl Angst Wut Trauer Ekel Scham Schuld Neid Eifersucht Glück Handlungsimpuls Flucht, Vermeidung Aggression, Abgrenzung Rückzug, Trost Ausspeien Verstecken ungeschehen machen Zerstörung/ Anstrengung Zugehörigkeit definieren Ich will mehr! 14 7

8 Gefahr agierte Gegenübertragung Eine Gegenübertragung wird zur agierten Gegenübertragung, indem eine für den Verlauf der professionellen Beziehung wichtige Interaktion unreflektiert aufgrund meiner eigenen emotionalen Reaktion auf den Klienten gestaltet wird und dadurch die professionelle Beziehung verändert/gefährdet wird. In der Psychoanalyse bedeutet agierte Gegenübertragung, dass das Abstinenzgebot verletzt wird. 15 Gefahr agierte Gegenübertragung/ Retraumatisierung 16 8

9 Typische Täter-Opfer-Reinszenierungen Retterphantasien - Fachkraft wird zur besseren Mama - Autonomieentwicklung wird nicht gefördert gesunder Erwachsenenanteil wird nicht stärker. Trauma wird bagatellisiert nicht geglaubt -Täterloyale Anteile Trauma wird dramatisiert Opfer-loyale Anteile. Wir gemeinsam gegen die Draußen Verbündung mit Opferanteilen. Verbindung mit Täter und Elternanteilen- Überkritisch mit Klientin aggressive Übertragung 17 Schutz vor ausagierten Gegenübertragungen und Grenzverletzungen in der Jugendhilfe Misshandlungsrisiko von Pflegekindern ist um das 4-7 fache erhöht (Hobbs et al. 1998). Aus der öffentlichkeitswirksame Diskussion um Grenzverletzungen durch Professionelle folgen bisher wenig inhaltliche und strukturelle Konzepte für die Prävention (vgl. Fegert & Wolf 2002). Sensibilisierung und Vorbereitung der Fachkräfte auf die Beziehungsfallen der Kinder notwendig. Strukturen/Leitfaden, um die eigene emotionale Reaktion und Belastung zu reflektieren, könnten vermutlich einen Beitrag hierzu leisten. 18 9

10 Gegenübertragung bei sekundärer Traumatisierung Stellvertreter-Gefühle bei psychosozialen Helfern Übernahme des traumatischen Erlebnisses Helfer erleben selber ein Hyperarousal und intrusive Bilder der berichteten Traumata. Häufige typische Schwierigkeiten in der Gegenübertragung in der Arbeit mit Traumatisierten - Sexuelle, aggressive, Gegenübertragungsgefühle - Glaubt man mir? Kann ich vertrauen? - Kann der/die TherapeutIn meinen Bericht aushalten? - Retraumatisierung / Reinszenierung Menschen, die mit schwer traumatisierten Menschen arbeiten, brauchen Unterstützung. 19 Es braucht Schutz Fachkräfte im Burn-out haben fast ausschliesslich resignierende, negative Gegenübertragungen Imaginativer Mülleimer: Negative Erfahrungen/Erlebnisse im Geiste einwerfen oder aufschreiben und in echten Mülleimer werfen. Schatzkästchen: Positive Erfahrungen aufschreiben, sammeln sichtbar machen. Eine vertraute Person zu Aufpasser benennen und sich von ihm auf erste Symptome hinweisen lassen. Offenheit und Transparenz im Team. Psychohygiene, Supervision, Intervision 20 10

11 Gegenübertragung als Chance 21 Geschichte der Gegenübertragung Freud führte den Begriff 1910 und 1912 vermutlich relativ neutral in die Psychoanalyse ein. Ihm werden allerdings je nach Autor sehr kontroverse Aussagen zugeschrieben. Fast 40 Jahre lang galt die Gegenübertragung eher als Ärgernis und Gefahr für das therapeutische Abstinenzgebot! Die Schwäche des Therapeuten sollte durch Lehranalyse möglichst ausgemerzt werden. Ab den 50er Jahren wurde die Gegenübertragungsreaktion dann erstmals als Werkzeug und wichtige Informationsquelle betrachtet (Heimann, 1950, Orr 1954) Heute stellen die erfolgreichsten analytischen Therapieansätze die Gegenübertragung ins Zentrum ihrer Arbeit und alle integrativen Therapiemodelle greifen diesen Ansatz auf (Clarking et al. 2007, Bateman & Fonagy 2008)

12 Gegenübertragung als diagnostisches Werkzeug 23 Gegenübertragung als Werkzeug Unsere Gegenübertragung sagt uns viel über die Bedürfnisse des Kindes aus. Unsere Gegenübertragung kann ein Warnzeichen für unsere Grenzen sein. Eine sich generell abschwächende Gegenübertragung kann auf einen schleichenden Burn-out hindeuten. Unsere Gegenübertragung kann mitgeteilt und somit als Intervention eingesetzt werden. Unterschiedliche Gegenübertragungsgefühle im Team können auf unterschiedliche Repräsentationen in der Ursprungsfamilie hindeuten. Gegenübertragung kann uns helfen frühere Beziehungserfahrungen zu verstehen und uns darin unterstützen, dem Kind alternative Beziehungserfahrungen zu vermitteln. Nutzen und pflegen Sie Ihre Gegenübertragungsgefühle! 24 12

13 Der sicherere Ort als Voraussetzung, um das Werkzeug zu nutzen Es ist anspruchsvoll, eigene Gegenübertragungsgefühle zu analysieren und als diagnostisches Instrument zu nutzen. In Fallbesprechungen mit Kollegen zusammen ist dies wesentlich leichter. «Wir sind auch nur Menschen.» Auch als Professioneller darf ich in Bezug auf einen Klienten Ekel, Wut, Ohnmacht empfinden. (-> Mut!) «Ich darf auch Fehler machen.» 25 Selbsterfahrung als Voraussetzung das Werkzeug zu nutzen 26 13

14 Gegenübertragung speist sich aus 1. dem Klienten an sich Alter, Geschlecht, Symptomatik 2. dem Verhalten, der Übertragung des Klienten 3. der Lebensgeschichte des Klienten 4. der eigenen privaten Lebenserfahrungen 5. der beruflichen Erfahrung mit ähnlichen Situationen 6. der Situation in Teams 7. der momentanen Lebenssituation 8. eigener Einstellung, Überzeugung und Vorlieben Die Chance der Übertragung und Gegenübertragung 28 14

15 Leitfaden zum Umgang mit traumatischer Übertragung Traumatische Übertragungen wahrnehmen Innehalten, Gegenreaktionen wahrnehmen Aus der Gegenreaktion rausgehen In Beziehung bleiben Übertragungsinhalte wahrnehmen Sicherheit für das Kind herstellen, deeskalieren Ich sehe deine Bedürfnisse Realitätsüberprüfung mit dem Kind Übertragungsinhalte mit dem Kind erforschen, eventuell später Verhandeln über Handlungsschritte: Was brauchst du? Übertragungsinhalte genauer, möglichst im Team, identifizieren Eigene Gegenreaktionen klären, auch im Team Übertragungsinhalte allgemein bearbeiten (Entlastung von Schuld, Aufheben von Isolation) 29 Mittlerer Abstand in der Beziehungsgestaltung 30 15

16 Schlussfolgerungen & Diskussion Übertragung- und Gegenübertragung sind ein wichtiges Werkzeug für unsere Arbeit (Warnsignal & Wegweiser). Übertragungsgefühle kann man am besten nutzen, wenn man sich im Team sicher fühlt. Negative Gegenübertragungsgefühle können Hinweise auf belastende vorhergehende Beziehungserfahrungen (unerfüllte Beziehungsbedürfnisse) des Kindes sein und sollten reflektiert und versorgt werden, um eine alternative Beziehungserfahrung zu ermöglichen. Ein Leitfaden für die Reflektion der emotionalen Reaktion auf Klienten in Teams ist daher sehr wertvoll. Selbsterfahrung / Selbstfürsorge / Selbstwirksamkeit 31 Danke für die Aufmerksamkeit 32 16

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