Auszug aus dem Vortrag: Künstler zwischen Breslau, Prag und Dresden
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- Ingeborg Fuhrmann
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1 Auszug aus dem Vortrag: Künstler zwischen Breslau, Prag und Dresden Stadtbibliothek Kronberg 2006 mehr Informationen erhältlich unter
2 Bildende Künstler zwischen Breslau, Prag und Dresden Kunst als Form sozialer Kommunikation in der Euroregion Neiße?
3 1. Die Euroregion Neiße 2. Bildende Künstler in der Region 3. Das Projekt Künstler der Euroregion Neiße 4. Barrieren und Möglichkeiten im Fallbeispiel 5. Fazit für den grenzüberschreitenden Alltag
4 Die Euroregion Neiße Randlagebedingte Strukturschwäche Zone geringer Investitionen Regionale Disparität Ziele: Abbau von Hemmnissen und trennenden Faktoren, Überwindung bzw. Absenken der (Verwaltungs-)grenzen Ausbau Infrastruktur, Fremdenverkehr trilateraler Umweltschutz Hochschulzusammenarbeit Ostsächsische Region Oberlausitz Energie-, Glas- und Textilindustrie Seen- und Bergbaufolgelandschaft Alltagskultur arbeiterlicher Gesellschaft Sorbische Kultur Nordböhmen Glasmacherei und Bijouterie Kultur- und Sporttourismus Naturschutzgebiet Böhmisches Paradies Teile der Woiwodschaft Niederschlesien Energie-, Glas- und Textilindustrie, Elektrotechnik, Metallverarbeitung, Maschinenbau Verkehrsanbindungen an E40, E 65, A4
5 Zurück blieb eine sensible Stelle in Europa - keine historisch gewachsenen Außengrenzen - die Bevölkerung auf polnischer Seite wurde zum großen Teil erst nach 1945 dort angesiedelt, diese Menschen lebten in ihrer Geschichte zuvor also nie in Nachbarschaft mit Deutschland -auf der Westseite der Neiße lebte die Bevölkerung bis 1945 mitten in Deutschland
6 Klischees trotz neuer Perspektiven Delikate Probleme der Vergangenheit Verschärfung der Beziehungen Befürchtung vor politischer Vereinnahmung und Ausverkauf des Ländereigentums Integrationshoffnungen gepaart mit Integrationsängsten Karikatur von Robert Wierzbiek, Chojnów, 1993
7 Das Projekt Künstler der Euroregion Neiße Seit 1997 kommen polnische, tschechische und deutsche Künstler aus der Euroregion Neiße zusammen, um gemeinsam zu arbeiten und ihre Werke auszustellen. Den Rahmen dafür bieten drei Museen in den drei Nachbarländern, die in der Euroregion zusammenstoßen: das Schlesische Museum zu Görlitz, das Museum des Böhmischen Paradieses in Turnov sowie das Regionalmuseum Jawor als Hauptveranstalter.
8 Barrieren Zielkonflikt mangels problemorientiertem Dialog Fehlendes Grundlagenpapier Erhebliche Sprachbarrieren, gekoppelt mit Informationsmangel verhindern eine lebendige Diskussion in allen Akteursebenen Unterschiede in der Begriffsverwendung, keine sprachliche und begriffliche Mischkultur in der Region Gefühl des Nichtgenügens bei tschechischen und polnischen Akteursebenen gegenüber den deutschen Akteuren Gegensätzliche Wahrnehmungen auch zwischen polnischen und tschechischen Akteuren Differenzen in Mentalität, Arbeitsweisen, oder Bedeutung der Kunst werden nur wahrgenommen, aber nicht zur Sprache gebracht und diskutiert osteuropäische Kunst begreift sich mit westlich geformtem Kunstverständnis schwer Unverständliches in der Kunst potenziert sich mit den Sprachbarrieren Geduld, Ausdauer und scheinbare Nichtfunktionalität Zweitrangigkeit des Projektes wird von tschechische und polnischer Seite wahrgenommen
9 Möglichkeiten Aufbruch der Massenkultur Stärkung der provinziellen Lebensform in der Region durch den Lebensstil der Künstler - antigroßstädtische, antiindustrielle Akzente kein qualitativer Vergleich, sondern dialogische Präsentation gleichberechtigter Positionen Nichtsystem und Selbstgesetzgebung in der kunsthistorischen Betrachtung Offenheit der Künstler als gesellschaftlicher Reichtum Der Rezipient schafft ein kreatives Verhältnis zu sich selbst Das Kontinuum des Projektes Kunst ist Form sozialer Kommunikation. (Niklas Luhmann) Herausbildung einer gemeinsamen Streitkultur Intellektuelle Bereicherung für alle Akteursebenen
10 Fazit für den grenzüberschreitenden Alltag interdisziplinärer Diskurs Ästhetik - Gesellschaft als ein Dialog, der ästhetischen Maßstäbe auf das wirtschaftliche, politische und technische Handeln überträgt Museen arbeiten an der Gestaltung der gesellschaftlichen Realität, Ästhetik erhält eine Stimme. Nicht nur didaktische Vermittlung von Kunst, sondern Vermittlung einer kulturellen Sichtweise im Sinne emotionaler Intelligenz
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