8. TruckSymposium. 12. Juli 2013
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1 8. TruckSymposium 12. Juli 2013 Methode zur Berechnung und Deklaration des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen bei Transportdienstleistungen (DIN EN 16258) Rüdiger Marquardt Mitglied des Vorstandes
2 Inhalt I. Das II. Überblick zur DIN EN III. Gründe für die Erarbeitung IV. Leistungen und Grenzen der DIN EN V. Anwendung der DIN EN und Ausblick 2
3 DIN Deutsches Institut für Normung e.v. Das DIN ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein und wird privatwirtschaftlich getragen. Das DIN ist laut eines Vertrages mit der Bundesrepublik Deutschland die zuständige deutsche Normungsorganisation für die europäischen und internationalen Normungsaktivitäten. 3
4 Wie funktioniert Normung? Wirtschaft Antrag Wissenschaft und Forschung Verbraucher Norm-Entwurf Berufsgenossenschaften Öffentliche Hand Verbände Handwerk Handel Stellungnahmen Wirtschaft Wissenschaft und Forschung Verbraucher Berufsgenossenschaften Öffentliche Hand Verbände Handwerk Handel NORM 4
5 Gemeinschaftsaufgabe Normung Eine demokratische Legitimation der Normung erfordert das Engagement aller interessierten Kreise Wirtschaft Gewerkschaften Anwender Wissenschaft und Forschung NORMUNG Öffentliche Hand Regelsetzende Institutionen Umweltschutz Arbeitsschutz Verbraucherschutz Prüfinstitute 5
6 Das DIN ist ein Dienstleistungsunternehmen Das DIN fungiert als runder Tisch zunehmend auch über elektronische Plattformen an dem Vertreter der interessierten Kreise konsensbasierte Normen markt- und zeitgerecht erarbeiten Die Mitarbeiter des DIN organisieren den gesamten Prozess der Normung auf nationaler Ebene und die deutsche Beteiligung auf europäischer und internationaler Ebene 6
7 Ziele und Aufgaben des DIN Beteiligung aller interessierten Kreise, unabhängig von ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und Sprachkenntnissen Unterstützung des freien Warenverkehrs durch aktive Mitwirkung an der internationalen und europäischen Normung Nationale Übernahme internationaler Normen Einheitlichkeit und Widerspruchsfreiheit des Normenwerks Vermeidung von Doppelarbeit Beachtung von Rechtsvorschriften DIN trägt aktiv zur Konsensbildung bei 7
8 Das DIN vertritt die nationalen Interessen in der internationalen Normung International Regional National Deutsches Institut für Normung e.v. Sektoren Maschinenbau Bauwesen Dienstleistungen Informationstechnik Luft- und Raumfahrt Medizintechnik Feinmechanik... Elektrotechnik Telekommunikation 8
9 Normen in der Rechtsordnung: Regelungshierarchie Staatliche Hoheit Selbstverwaltung der Wirtschaft Gesetze Verordnungen und Erlasse Normen PAS Konsortial-Standard Werknormen Öffentlich zugänglich Nicht öffentlich 9
10 Normen in der Rechtsordnung Die Anwendung von Normen ist freiwilliger Natur Bindend werden Normen nur dann, wenn sie Gegenstand von Verträgen zwischen Parteien sind oder wenn der Gesetzgeber ihre Einhaltung zwingend vorschreibt Normen sind eindeutige (anerkannte) Regeln, daher bietet der Bezug auf Normen in Verträgen Rechtssicherheit Im Rechtsstreit billigt ein Richter der DIN-Norm regelmäßig den "Beweis des ersten Anscheins" zu. Eine widerlegbare Rechtsvermutung (Beweislastumkehr) 10
11 DIN Das Zahlenwerk DIN-Normen (Gesamtbestand) Experten der interessierten Kreise Mitglieder des DIN e. V Budget der DIN-Gruppe (Mio ) Angestellte des DIN e. V DIN-Normen neu erschienen DIN-Norm-Entwürfe Normenausschüsse/Kommissionen 70/4 71/4 Arbeitsausschüsse
12 Inhalt I. Das II. Überblick zur DIN EN III. Gründe für die Erarbeitung IV. Leistungen und Grenzen der DIN EN V. Anwendung der DIN EN und Ausblick 12
13 II. Überblick zur DIN EN Die DIN EN Methode zur Berechnung und Deklaration des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen bei Transportdienstleistungen (Güter- und Personenverkehr) wurde im März 2013 im Beuth Verlag veröffentlicht 13
14 II. Überblick zur DIN EN Gliederung der Norm (Hauptteil) Vorwort, Einleitung 1 Anwendungsbereich 2 Begriffe und Abkürzungen 3 Einheiten und Symbole 4 Grenzen der Berechnung 5 Grundsätze der Berechnung des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen bei Transportdienstleistungen 6 Grundsätze bei der Bestimmung der unterschiedlichen Teilstrecken einer Transportdienstleistung 7 Grundsätze für die Berechnung auf der Ebene des Fahrzeugeinsatz-Systems (VOS) 8 Grundsätze der Allokation zu Frachtgütern und/oder Passagieren 9 Grundsätze für die Addition der Ergebnisse für jede Teilstrecke 10 Deklaration 14
15 II. Überblick zur DIN EN Gliederung der Norm (Anhänge) Anhang A (normativ) Energie- und THG-Emissionsfaktoren Anhang B (normativ) Allokationsverfahren für Fährschiffe Anhang C (informativ) Einbeziehen von Leerfahrten in ein VOS Anhang D (informativ) Vorlage für die Deklaration von Kategorien der verwendeten Werte Anhang E (informativ) Beispiel für Passagiere: Transportdienstleistung mit einem Bus Anhang F (informativ) Beispiele für Fracht Anhang G (informativ) Beispiele für kombinierte Passagier- und Frachttransporte: Fährschiff-Linien Anhang H (informativ) Detaillierte Quellenangaben und durchgeführte Berechnungen zur Erstellung von Tabelle A.1 Anhang I (informativ) Beispiele verfügbarer Quellen für Vorgabewerte Literaturhinweise 15
16 Inhalt I. Das II. Überblick zur DIN EN III. Gründe für die Erarbeitung IV. Leistungen und Grenzen der DIN EN V. Anwendung der DIN EN und Ausblick 16
17 III. Gründe für die Erarbeitung der DIN EN Grund Nr.1: Basis der vorhandenen Normen Mit DIN EN ISO zur Bestimmung von Treibhausgasemissionen auf Organisationsebene und DIN EN ISO 14040/14044 zur Ökobilanz von Produkten und Diensten wurden Normen zur Bilanzierung und Berichterstattung auf Organisations- und Produktebene geschaffen Standardisierte Ermittlung von CO 2 - Emissionen speziell für den Transportsektor z. B. als Teil einer Produktklimabilanz fehlte jedoch ISO a) Unternehmensklimabilanzen (Corporate carbon footprinting) ISO b) /14044 c) Produktklimabilanzen (Product carbon footprinting) a) DIN EN ISO Treibhausgase - Teil 1: Spezifikation mit Anleitung zur quantitativen Bestimmung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen und Entzug von Treibhausgasen auf Organisationsebene (ISO :2006); b) DIN EN ISO Umweltmanagement - Ökobilanz - Grundsätze und Rahmenbedingungen (ISO 14040:2006) c) DIN EN ISO Umweltmanagement - Ökobilanz - Anforderungen und Anleitungen (ISO 14044:2006) 17
18 III. Gründe für die Erarbeitung der DIN EN Grund Nr.2: die französische Verordnung die Französische Verordnung zur CO 2 -Kennzeichnung von Transportdienstleistungen sieht den Ausweis von CO 2 bei Rechnungen und Angeboten für Transportunternehmen ab vor 18
19 Inhalt I. Das II. Überblick zur DIN EN III. Gründe für die Erarbeitung IV. Leistungen und Grenzen der DIN EN V. Anwendung der DIN EN und Ausblick 19
20 IV. Leistungen und Grenzen der DIN EN Was leistet die DIN EN 16258? Definiert standardisiertes Verfahren zur Berechnung des Energieverbrauchs und der THG-Emissionen Anwendbar auf einzelne Transporte Anwendbar im ganzen Transport-Unternehmen Enthält Festlegungen zu den Systemgrenzen der Berechnung Beinhaltet Regeln zur Zuordnung der Emissionen auf einzelne Frachtstücke (Allokation) legt Anforderungen an die Deklaration fest Enthält Vorgabewerte und Quellen dafür 20
21 IV. Leistungen und Grenzen der DIN EN Systemgrenzen der DIN EN im Detail Bestandteil der Norm Kein Bestandteil der Norm alle Transporte: unabhängig davon, ob es sich um eigene Transporte oder um Transporte von Subdienstleistern handelt Energieverbrauch und Emissionen: Tank-to- Wheel und Well-to-Wheel (also inkl. Herstellung von Kraftstoffen und Strom) alle Treibhausgasemissionen (berechnet als CO 2 - Äquivalente) Energieverbrauch und Emissionen von Lagern, Büros und Umschlagseinrichtungen Hilfsmittel für Handling und Umschlag Herstellung, Unterhalt und Entsorgung von Fahrzeugen und Verkehrsinfrastrukturen Kältemittelverluste mögliche höhere Klimawirkung des Luftverkehrs 21
22 IV. Leistungen und Grenzen der DIN EN Was leistet die DIN EN nicht? Das Verfahren ist zwar standardisiert, erlaubt jedem Unternehmen aber die Verwendung unterschiedlicher Vorgabewerte und Zuordnungen. Dadurch ist ein Vergleich von Transporten innerhalb eines Unternehmens möglich, der Vergleich von zwei Unternehmen aber nicht, da identische Rahmenbedingungen vorliegen müssten. 22
23 Inhalt I. Das II. Überblick zur DIN EN III. Gründe für die Erarbeitung IV. Leistungen und Grenzen der DIN EN V. Anwendung der DIN EN und Ausblick 23
24 V. Anwendung der DIN EN und Ausblick Anwendung der Norm zur Erfüllung der französischen Verordnung ab müssen Emissionen von kommerziell durchgeführten Personen- und Gütertransporten, die einen Start-/Zielpunkt in Frankreich haben, dem französischen Kunden ausgewiesen werden methodisch entspricht die Verordnung grundsätzlich der EN Unterschiede zur EN 16258: es müssen CO 2 - statt THG-Emissionen ermittelt und nur der WTW-Wert verpflichtend ausgewiesen werden CO 2 -Umrechnungsfaktoren basieren nicht auf den gleichen Quellen wie die der Norm EN es dürfen nur Default-Werte eines dazugehörigen französischen Erlasses verwendet werden 24
25 V. Anwendung der DIN EN und Ausblick Beispiele im Anhang der Norm - Vorlage für die Deklaration von Kategorien der verwendeten Werte Im Anhang der Norm gibt es unterschiedliche Beispiele und Hilfestellungen zur Anwendung der Norm BEISPIEL Anhang D (informativ) Vorlage für die Deklaration von Kategorien der verwendeten Werte die Vorlage im Anhang D kann genutzt werden, um die Kategorien der verwendeten Werte zu deklarieren, die zur Berechnung einer Transportdienstleistung verwendet wurden Das Formular vereinfacht die Anwendung der Norm und die Erfüllung der darin enthaltenen Anforderungen 25
26 V. Anwendung der DIN EN und Ausblick Beispiele im Anhang der Norm - Vorlage für die Deklaration von Kategorien der verwendeten Werte Kategorien von Werten, die je Teilstrecke der Transportdienstleistung verwendet werden Vorgabewert Flottenwert des Transportdienstleisters Fahrzeug- oder routentypischer Durchschnittswert des Transportdienstleisters Individueller Messwert Teilstrecke Kraftstoffverbrauch Entfernung Spezifischer Kraftstoffverbrauch je Entfernung Ladung Auslastungsgrad Ladekapazität des Fahrzeugs Leerfahrt Andere Tabelle D.1 Vorlage zur Deklaration von Kategorien von verwendeten Werten 26
27 V. Anwendung der DIN EN und Ausblick Anwendung und Ausblick Die Norm erlaubt eine Versachlichung der Debatte um Emissionen. Die standardisierten Berechnungen erleichtern vor allem die Bewertung von Maßnahmen und erreichten Umwelterbesserungen (z. B. das Erreichen von Klimaschutzzielen) Firmen lassen einen CO 2 -Rechner programmieren, der konform zur Norm arbeitet. Firmen lassen diesen Rechner von Dritten gegen die Norm prüfen und zertifizieren. Im Ergebnis wird Sachlichkeit und Transparenz erreicht 27
28 Kontakt und weitere Informationen Rüdiger Marquardt Mitglied des Vorstandes Telefon: Telefax: DIN Deutsches Institut für Normung e. V. Am DIN-Platz Burggrafenstraße Berlin 28
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