Wärmender Rockgürtel für frostige Tage

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Viktor Schmitz
vor 6 Jahren
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1 Wärmender Rockgürtel für frostige Tage Mit diesem gefilzten Rockgürtel kann man sich an einem sonnigen Wintertag auch mal auf eine Bank im Park setzen, ohne gleich einen kalten Po zu bekommen. Wir brauchen: 170 x 80 cm feines Merino Nadelvlies dunkelblau Merinowolle im Kammzug schwarz und mint Maulbeerseide im Kammzug schwarz und weiß Wensleydale Locken natur und gefärbt

Als erstes lege ich meinen Tisch mit großen Duschhandtüchern aus. Dann kommt eine große Plastikfolie darüber. Auf diese Folie lege ich nun eine Anti-Rutsch-Matte.

2 Zuerst schneiden wir das Nadelvlies zu (siehe Zeichnung oben). Die Maße sollte allerdings jeder selbst errechnen. Bauchumfang plus überlappende Enden und noch etwa 30 %, denn ungefähr um so viel wird unser Filzstück schrumpfen. Es ist also gut möglich, dass ihr mit weniger Nadelvlies auskommen könnt. Als erstes lege ich meinen Tisch mit großen Duschhandtüchern aus. Dann kommt eine große Plastikfolie darüber. Auf diese Folie lege ich nun eine Anti-Rutsch-Matte. Die gibt es als Rutschstopp für Kofferräume oder als Teppich-Gleitschutz in Baumärkten. Ich arbeite eigentlich nur noch mit diesen Matten, die für mich die Luftpolsterfolien gänzlich ersetzen. Aber ihr könnt natürlich auch die gute alte Noppenfolie verwenden. Auf diese Matte/Noppenfolie legen wir nun unser zugeschnittenes Nadelvlies. Dann legen wir am oberen Rand des Nadelvlieses zwei dünne Schichten Merinowolle im Kammzug aus. Das ist wichtig, weil das Nadelvlies sehr dünn ist. Wir müssen den oberen Rand unseres Gürtels etwas verstärken. Je nach Geschmack können dann einzelne dünne Fetzchen Merinowolle und Maulbeerseide auf der Fläche dekorativ verteilt werden. Die wunderschönen langen Wensleydale Locken kann man, wie ich hier an den Rändern einarbeiten, aber auch auf der Fläche direkt einfilzen. Ich zupfe dazu das obere Ende der Locken ein wenig auseinander, lege sie auf das Nadelvlies und bedecke den oberen aufgezupften Teil der Locke noch einmal mit Merino Kammzug.

So ist die Locke im oberen Bereich zwischen zwei Wollschichten eingepackt und filzt gut an. Wenn alles ausgelegt ist können wir mit dem Filzen beginnen.

Das hat den Vorteil, dass kein Windstoß mehr unsere mühsam ausgelegte Wolle wegpusten kann. Mit einer Ballbrause sprühe ich dann sehr heißes Seifenwasser auf das Fliegengitter.

3 So ist die Locke im oberen Bereich zwischen zwei Wollschichten eingepackt und filzt gut an. Wenn alles ausgelegt ist können wir mit dem Filzen beginnen. Ich bedecke meine Filzstücke dann immer mit einer dünnen Gardine oder Fliegengittervorhang. Den gibt es oft ganz billig in den bekannten Billig-Supermärkten. Das hat den Vorteil, dass kein Windstoß mehr unsere mühsam ausgelegte Wolle wegpusten kann. Mit einer Ballbrause sprühe ich dann sehr heißes Seifenwasser auf das Fliegengitter. Dann verteile ich das Wasser in der Wolle, indem ich sanft darüber streiche. Das geht sehr gut, wenn man über seine Hand eine Gefriertüte stülpt. Ich mache das, weil ich das Gefühl über das Fliegengitter zu streicheln nicht gerne mag. Wir müssen nämlich sehr lange streicheln. So lange, bis die Oberfläche einigermaßen angefilzt ist. Es ist nötig, das Fliegengitter immer einmal wieder anzuheben. Denn es besteht sonst die Gefahr, dass es mit einfilzt. Wenn die Oberfläche gut angefilzt ist können wir das Fliegengitter entfernen. Nun wird das ganze Filzstück behutsam mit der Antirutsch-Matte/Noppenfolie aufgerollt. Ich fixiere die Rolle immer mit drei oder vier Schnürsenkeln. Jetzt beginnt der Walkvorgang das eigentliche Filzen.

Wir rollen erst mit sehr sanften Druck immer vor und zurück, vor und zurück. Etwa einhundert Mal. Dann öffnen wir die Rolle und rollen das ganze erneut auf, aber von der anderen Seite her.

Es ist wirklich unheimlich wichtig, dass ihr nicht schnell aufgebt und sehr, sehr lange walkt.

4 Wir rollen erst mit sehr sanften Druck immer vor und zurück, vor und zurück. Etwa einhundert Mal. Dann öffnen wir die Rolle und rollen das ganze erneut auf, aber von der anderen Seite her. Und wieder walken, walken, walken. Wieder mindestens hundert Mal. Dann rollen wir wieder alles auf und drehen unseren Filz-Rockgürtel. Dann wieder aufrollen und walken, walken, walken. Es ist wirklich unheimlich wichtig, dass ihr nicht schnell aufgebt und sehr, sehr lange walkt. Denn ein Filzstück, welches nicht lange genug gefilzt worden ist wird schnell unschön, bildet viele Knötchen und wird zum Teil löchrig. Nach dem Walken, wenn das Filzstück schon richtig gut verfilzt ist, kann man es in heißem Seifenwasser noch einmal so richtig durchkneten. Der Rockgürtel ist fertig, wenn sich keine einzelnen Fasern mehr anheben lassen auf der Fläche. Nun wird das ganze Stück mit viel klarem Wasser ausgewaschen. In den letzten Spülvorgang nimmt man etwas verdünnten Haushaltsessig. Der neutralisiert die Seife, die ja alkalisch ist.

Wenn der Rockgürtel einigermaßen getrocknet ist, kann er noch mit dem Dampfbügeleisen schön glatt gebügelt werden. Es fehlt nun nur noch ein Verschluss.

5 Wenn der Rockgürtel einigermaßen getrocknet ist, kann er noch mit dem Dampfbügeleisen schön glatt gebügelt werden. Es fehlt nun nur noch ein Verschluss. Ich habe meinen mit einer schönen Fibel (mittelalterliche Sicherheitsnadel) versehen. Man kann aber natürlich auch ein Knopfloch in den Filz schneiden und einen schönen Holzknopf annähen. Den Schlitz für das Knopfloch sollte man dann aber nochmal mit heißem Seifenwasser nachfilzen. Und den Schlitz lieber nicht zu groß machen. Ich wünsche euch viel Spaß beim Nacharbeiten. Mit diesem Rockgürtel kommt ihr bestimmt warm und sicher durch jedes Schneegestöber. Cerid

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