Gemeinsame Sitzung der Fachausschüsse Alter und Pflege und Soziale Berufe des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge
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- Anke Krämer
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Gemeinsame Sitzung der Fachausschüsse Alter und Pflege und Soziale Berufe des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge Pflege zukunftsfähig weiterentwickeln Christiane Viere, BMFSFJ Referatsleitung Heimrecht, Altenpflegegesetz, Kultur der Altenpflege Berlin,
2 Politischer Handlungsbedarf im Bereich der Pflege älterer Menschen SGB X - Weiterentwicklung Pflegebedürftigkeitsbegriff Qualitätssicherung /Transparenz Lebens-/Wohnquartier gestalten (Pflegestützpunkte) Verbraucherschutz stärken (WBVG) Verbesserung der häuslichen Versorgung / Entlastung pflegender Angehöriger: Vereinbarkeit von Pflege und Beruf / Zeit für Pflege Stärkung der häuslichen Versorgung: psychologisches Beratungsanbot für Angehörige (geplant) Demenz: nternetportal: Wegweiser Demenz ; Zusammenarbeit mit Mehrgenerationenhäusern 6. Altenbericht: Altersbilder Folie 1
3 Politischer Handlungsbedarf im Bereich der Pflege älterer Menschen Beschäftigungsfeld: Dynamik im Beschäftigungssektor eröffnet Chancen für eine neue Personalkultur in der Altenpflege. Ausbildungsmarkt/Arbeitsmarkt: Die Pflege gehört zu den wichtigsten personenbezogenen Dienstleistungen (Jobmotor für junge und ältere Beschäftigte). Folie 2
4 Demografische Effekte in der Altenpflege Zahl der älteren Menschen mit Pflegebedarf steigt. Bedarf an professioneller Pflege nimmt zu (familiäre Strukturen verändern sich). Bedarf an Pflegefachkräften steigt. Dagegen: Zahl der Menschen, die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, nimmt ab (Durchschnittsalter der Beschäftigten steigt). Zahl junger Menschen, die dem Ausbildungsmarkt zur Verfügung stehen, sinkt (rückläufige Geburtenraten). Folie 3
5 Fakten: Beschäftigungsfeld Altenpflege 2007: Beschäftigte in der Altenpflege (30 % mehr als 1999). Szenario für 2030: ca. 1,2 Mio. 2007: n ambulanten Diensten arbeiten Altenpfleger/-innen. (Steigerung um 15 % gegenüber 2003) 2007: n stationären Einrichtungen arbeiten Altenpfleger/-innen. (Steigerung um 11 % gegenüber 2003) 2008/09: Rund Auszubildende in der Altenpflege, Zahl der Neuzugänge steigt seit 2006/2007 wieder langsam an. 2009: 6730 neue Umschulungen in der Altenpflege (Bestand: 8650) Folie 4
6 Entwicklung der Ausbildungszahlen in der Altenpflege Schaubild: Gesamtzahl der Auszubildenden in der Altenpflege in den Schuljahren 2001/2002 bis 2008/ Auszubildende in der Altenpflege insgesamt Schuljahr 2001/2002 Schuljahr 2003/2004 Schuljahr 2005/2006 Schuljahr 2007/08 Schuljahr 2001/ / / / /06 06/07 07/08 08/09 Auszubildende gesamt Folie 5
7 Entwicklung der Umschülerzahlen Schaubild: Bestand an Umschülerinnen und Umschülern in der Altenpflege (12-Monatsdurchschnitt) Bestand an Umschülerinnen und Umschülern in der Altenpflege (12- Monatsdurchschnitt) Folie 6
8 Besonderheiten des Beschäftigungsfeldes Altenpflege Steigender Bedarf an Fachkräften, Hilfskräften, Ehrenamtlichen. Berufliche Ausbildung: Schulische Ausbildung praktische Ausbildung: drei Pflegeberufe; Altenpflege ist Frauenberuf; kein Trend-Beruf; große Konkurrenz durch andere Ausbildungsberufe (kein BBiG-Beruf). Oftmals schwierige berufliche Rahmenbedingungen. Berufsverläufe von Altenpflegerinnen und Altenpflegern: enge Berufsbindung, aber lange Unterbrechungszeiten, stille Reserve. Unternehmensstruktur: vorwiegend mittlere und kleine Unternehmen; keine systematische Personalentwicklung / keine Ausbildungskultur. Keine Selbstverwaltungsstruktur der Pflege Folie 7
9 Handlungsbedarf. Ausbildungspolitische nitiativen weiterentwickeln (Berufsnachwuchs sichern).. Personal- und Bildungsressourcen in der Altenpflege stärker nutzen; Personalbindung und Personalentwicklung verstärken.. Berufliche Rahmenbedingungen der Pflegekräfte verbessern. Adressaten: Politik schafft Rahmenbedingungen Pflege muss selbst innovativ und offensiv handeln Folie 8
10 . Perspektive: (Aus)Bildung Ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen: Ausbildungskultur entwickeln (Jugendliche umwerben, Konkurrenz bestehen, Attraktivität verbessern; gute Rahmenbedingungen für die Ausbildung anbieten ) Jugendliche an allgemeinbildenden Schulen abholen, in der beruflichen Orientierungsphase überzeugen (Bildungsoffensiven für lernschwache Schüler/innen ; junge Männer ansprechen; Jugendliche mit Migrationshintergrund ansprechen; Einstiegsqualifizierung nutzen; Schulpraktika; BMFSFJ- Projekt Neue Wege für Jungs ) Jugendliche als Auszubildende gewinnen Ältere als Umschüler/innen gewinnen; berufsbegleitende Ausbildung anbieten Beschäftigte in Fort- und Weiterbildung halten (lebenslanges Lernen: längere Lebensarbeitszeit, Halbwertzeit des Wissens) Folie 9
11 . Ausbildungspolitische nitiativen 1. Qualifizierte Ausbildung nach dem Altenpflegegesetz (2003) Fortschritte durch: bundesweite Einführung der Erstausbildung, Lernfeldorientierung (Ablösung des schulischen Unterrichts nach Fächern), Theorie-Praxis-Vernetzung (Praxisanleitung), Pflegeeinrichtungen als Ausbildungsbetriebe, Durchlässigkeit: Helfer-, Fachkraftausbildung, Erwerb der Fachhochschulreife. Vielfältige Projekte, u. a. Handbuch für eine kultursensible Altenpflegeausbildung, Lernfeldorientierte Altenpflegeausbildung, Verbesserung von Praxisanleitung und Lernortkooperation. Folie 10
12 . Ausbildungspolitische nitiativen 2. Servicenetzwerk Altenpflegeausbildung (BMFSFJ, ) Ziel: mehr stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen für die Ausbildung gewinnen sowie Qualität der Ausbildung verbessern. Aufgaben u.a.: Pflegeeinrichtungen über die Altenpflegeausbildung informieren, ihnen konkrete Beratung hinsichtlich der Schaffung und Erhaltung von Ausbildungsplätzen anbieten (QEK Selbstevaluationsinstrument), zwischen Ausbildungsstätten Kooperationsstrukturen aufbauen, Fortbildungsveranstaltungen organisieren, Strategien zur Gewinnung potentieller Auszubildender entwickeln, Ausbildungshandbuch Abschlusstagung am 1. Juni 2010 in Berlin. Handlungsbedarf für Verbände und große Träger Folie 11
13 . Ausbildungspolitische nitiativen 4. Einbeziehung der Altenpflegeausbildung in die Ausbildungsförderung nach SGB (seit ) Berufsausbildungsbeihilfe ( 60 SGB ) Einstiegsqualifizierung ( 235b SGB ) -> s. Qualifizierungsbausteine: Ausbildungsförderung zugunsten von lernbeeinträchtigten und sozial benachteiligten Jugendlichen ( 240 SGB ) Ausbildungsbonus ( 421r SGB ) Viele Einrichtungen nutzen die Chance, die Ausbildung bietet, noch nicht. Folie 12
14 . Ausbildungspolitische nitiativen 6. Übertragung ärztlicher Aufgaben auf Pflegefachkräfte (Modellprojekte) Modellklauseln zur Übertragung ärztlicher Aufgaben auf Pflegefachkräfte (vgl. 63 Abs. 3c SGB V, 4 Abs. 7 AltPflG, 4 Abs. 7 KrPflG). Beginn nach Festlegung der Tätigkeiten im Gemeinsamen Bundesausschuss. Folie 13
15 . Ausbildungspolitische nitiativen 7. Pflegeausbildung in Bewegung Modellvorhaben des BMFSFJ ( ) Deutscher Verein: AG Pflegeausbildung Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Pflegeausbildungen, März 2009 Koalitionsvertrag, 17.WP: Darüber hinaus wollen wir die Pflegeberufe in der Ausbildung durch ein neues Berufsgesetz grundlegend modernisieren und zusammenführen. Bund-Länder-Arbeitsgruppe Weiterentwicklung der Pflegeberufe (ASMK- GMK- Beschlüsse) Folie 14
16 Ausbildungspolitische nitiativen / Pflegebildung + Pflegepraxis stärker zusammenführen 8. Modell einer gestuften und modularisierten Altenpflegequalifizierung ( ; Förderung durch BMFSFJ und Land NRW) Entwicklung eines Qualifikationsrahmens für das Beschäftigungsfeld der Pflege, Unterstützung und Betreuung älterer Menschen. Modularisierung der Pflege-Qualifizierungen zur Sicherung der Durchlässigkeit zwischen den Bildungsgängen (Ausbildungsinhalte von drei Bildungsgängen werden den erarbeiteten Qualifikationsstufen zugeordnet und in ein Modulkonzept überführt) Rahmenvereinbarungen für Ausbildungen der Länder in der Pflege (ASMK-Beschluss, Nov. 2009: Länderübergreifend transparentes, durchlässiges Aus- bzw. Weiterbildungsangebot von niedrigschwelligen Assistenzberufen bis zu Pflegefachkraftberufen und akademischen Aus- und Weiterbildungen Folie 15
17 . Förderung von Weiterbildungen auch für die Altenpflege 9. Weiterbildung Fördermaßnahmen (BMBF) Aufstiegsfortbildungsförderung: Änderung des Aufstiegsfortbildungsförderungs-Gesetzes ( ) Meister-BAföG): Anwendungsbereich des Gesetzes wird auf die ambulante und stationäre Altenpflege ausgeweitet. WeGebAU (Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter Älterer im Unternehmen Perspektive Berufsabschluss (Berufliche Qualifizierung für Zielgruppen mit besonderem Förderbedarf) Aufstiegsstipendium, Begabtenförderung Folie 16
18 . Personal- und Bildungsressourcen in der Altenpflege stärker nutzen Stille Reserve nutzen ; Personalentwicklung auf-/ausbauen (Projekt in Planung Studie zu den Berufsverläufen von Altenpflegerinnen u. Altenpflegern). Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Pflegekräfte (Projekt in Planung - Koalitionsvertrag) Übernahme der Leitung von ambulanten Pflegediensten durch Altenpflegerinnen und Altenpflegern in allen Bundesländern ( 132 a SGB V) Sicherung einer guten Zusammenarbeit zwischen Pflegefachkräften/pflegenden Angehörigen/Ehrenamtlichen Altenpfleger/innen als Pflegeberater/innen in Pflegestützpunkten (Bericht über die Pflegeberatung - GKV-Spitzenverband; Vorlage: bis ) Folie 17
19 . Personalressourcen in der Altenpflege Osteuropäische Hilfskräfte in der häuslichen Pflege Änderung der BeschäftigungsVO ( : Ausweitung auf Aufgabenfeldes auf notwendige pflegerische Alltagshilfen ). Problematik: illegale Beschäftigung. Neue Entwicklungen durch die vollständige Arbeitnehmerfreizügigkeit ab 2011 (?) Folie 18
20 . Berufliche Rahmenbedingungen von Pflegekräften verbessern Mitwirkung an der nitiative Neue Qualität der Arbeit, NQA-Pflege ( Thematischer nitiativkreis "Gesund Pflegen" arbeitet seit 2004 an Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Pflegekräften. (Arbeitsbedingungen für ältere Beschäftigte in der Pflege) Mindestlohn für Hilfskräfte in der Pflege Folie 19
21 Vielen Dank für hre Aufmerksamkeit
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