Entwicklung einer Allianz für Aus- und Weiterbildung. Ergebnis der Verhandlungen
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- Gabriel Keller
- vor 8 Jahren
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1 Entwicklung einer Allianz für Aus- und Weiterbildung Ergebnis der Verhandlungen
2 Allianz für Aus- und Weiterbildung 1. Koalitionsvertrag 2. Lage auf dem Ausbildungsmarkt 3. Inhalte 4. Weiteres Verfahren
3 1. Koalitionsvertrag Wir werden den Ausbildungspakt gemeinsam mit Sozialpartnern und den Ländern zur Allianz für Aus- und Weiterbildung weiterentwickeln. Ziele: Umsetzung der Ausbildungsgarantie in Deutschland. Kein junger Mensch darf zurückbleiben oder wertvolle Lebenszeit in Warteschleifen verlieren. Unterstützung der Jugendlichen mit schlechteren Startchancen, insbesondere durch ausbildungsbegleitende Hilfen und die assistierte Ausbildung. Die Ausbildungsqualität wollen wir in den Blick nehmen und Ausbildungsabbrüchen vorbeugen. Die Eingliederung junger Menschen mit Behinderungen in eine Berufsausbildung (Inklusion) ist uns dabei ein besonderes Anliegen. Die Maßnahmen des Übergangssystems und zur Förderung beruflicher Ausbildung werden wir gemeinsam mit den Ländern überprüfen und auf eine vollqualifizierende betriebliche Berufsausbildung hin ausrichten.
4 2. Lage auf dem Ausbildungsmarkt Der Ausbildungsmarkt weist erhebliche Unwuchten auf: Zahl der Ausbildungsverträge ist mit auf dem niedrigsten Stand seit der Deutschen Einheit. Hinweis: Auch die Bewerberzahlen sind seit 2007 um gesunken Zahl der Ausbildungsbetriebe sinkt. Quote mit 20,7 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit Betroffen sind insbesondere kleine und mittlere Unternehmen. Kaum bessere Chancen für junge Menschen mit Hauptschulabschluss. Nur noch rund 7 Prozent der Betriebe bilden Hauptschüler/-innen aus. Rund Jugendliche im Übergangsbereich, mehr als 1,3 Millionen junge Menschen im Alter von 20 bis 29 Jahren ohne Berufsabschluss.
5 2. Lage auf dem Ausbildungsmarkt Durchschnittsalter bei Ausbildungsbeginn liegt bei 20,0 Jahren. Die Vertragslösungsquote liegt bei über 24 Prozent. Gerade Branchen mit hohen Besetzungsproblemen haben große Defizite bei der Ausbildungsqualität. Dennoch bleiben mehr als Ausbildungsplätze unbesetzt. Die Weiterbildungsbeteiligung in Deutschland steigt, aber große soziale Disparitäten bleiben (siehe DGB-Expertise Die Zwei-Klassen- Gesellschaft ). Aber: Große Unterschiede zwischen Branchen und Regionen.
6 2. Lage auf dem Ausbildungsmarkt Bundesweite Entwicklung des Ausbildungsplatzangebots 1992 bis 2013 Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung: Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2014
7 2. Lage auf dem Ausbildungsmarkt Bundesweite Entwicklung der Einmündungsquote ausbildungsinteressierter Personen in duale Berufsausbildung (in %) Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung: Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2014
8 3. Inhalte a. Präambel Bedeutung der beruflichen Bildung für Jugendliche und Betriebe, Bedeutung der Sozialpartnerschaft, Werbung für berufliche Bildung, die Zahl der Jugendlichen ohne Schulabschluss weiter reduzieren, jedem ausbildungsinteressierten Menschen im Rahmen der im Koalitionsvertrag angesprochenen Ausbildungsgarantie einen Pfad aufzeigen, der ihn frühestmöglich zu einem Berufsabschluss führen kann (betriebliche Ausbildung hat dabei Vorrang), die Passungsprobleme zwischen Bewerber/-innen und Unternehmen regional und berufsfachlich verringern,
9 3. Inhalte a. Präambel auf der Grundlage einer weiter entwickelten Datenlage die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze und die Zahl der ausbildungsbereiten Betriebe erhöhen, die Zahl der jungen Menschen im Übergangsbereich weiter reduzieren und den Übergangsbereich möglichst an staatlich anerkannten betrieblichen Ausbildungsberufen orientieren, die Qualität der Ausbildung weiterentwickeln, die Weiterbildung und insbesondere die Aufstiegsfortbildung stärken.
10 3. Inhalte b. Berufs- und Arbeitsweltorientierung Schulen müssen junge Menschen auf betriebliche Ausbildung vorbereiten Länder entwickeln in Zusammenarbeit mit dem Bund ein kohärentes System der Berufsorientierung und des Übergangs von der Schule in den Beruf umfassende Berufsberatung auch an Gymnasien Berufsorientierung als fester Bestandteil der Lehramtsaus- und - weiterbildung für Lehrkräfte aller Schulformen Wirtschaft stellt jährlich Praktikumsplätze für Schüler/-innen zur Verfügung. Wirtschaft, Gewerkschaften und Länder entwickeln gemeinsam Qualitätsstandards für diese Praktika Ausbau von Aktionsbündnissen Jugend und Beruf (Jugendberufsagenturen). Allianz-Partner entwickeln gemeinsame Erfolgskriterien hierfür Wirtschaft und Gewerkschaften engagieren sich in der frühzeitigen Berufs- und Arbeitsweltorientierung an den Schulen
11 3. Inhalte c. Allen eine Chance auf betriebliche Ausbildung geben Wirtschaft stellt zusätzliche betriebliche Ausbildungsplätze zur Verfügung (Vergleichsgröße ist die BA-Statistik). Jeder vermittlungsbereite Jugendliche, der zum noch keinen Ausbildungsplatz hat, bekommt drei Angebote auf betriebliche Ausbildung von der Wirtschaft. Ausbau der ausbildungsbegleitenden Hilfen. Jeder Jugendliche, der sie für eine erfolgreiche Ausbildung braucht, soll diese bekommen. (Gesetzesinitiative) Impulsprogramm Assistierte Ausbildung mit bis zu Plätzen im Jahr 2015, danach verstetigt bzw. ausgebaut. Wirtschaft und Gewerkschaften werden bei dem Fachkonzept eng eingebunden. AsA wird gesetzlich verankert. Assistierte Ausbildung, abhs und Berufseinstiegsbegleitung werden evaluiert.
12 3. Inhalte c. Allen eine Chance auf betriebliche Ausbildung geben Bund und BA sichern im Rahmen der Initiative Bildungsketten bis zum Jahrgang 2018/19 für junge Menschen, deren Hauptschulabschluss gefährdet ist, eine Berufseinstiegsbegleitung. Allianz-Partner werben für eine höhere Ausbildungsbeteiligung der Migrantinnen und Migranten. Dazu sollen lokale Netzwerke mit Kammern, Migrantenverbänden und Gewerkschaften ausgebaut werden. Länder prüfen kostenlose, Regionen übergreifende ÖPNV-Tickets für Azubis. Jugendliche im Blockunterricht sollen nicht mit weiteren Kosten belastet werden. BA berät ausbildungsinteressierte Jugendliche auch bezüglich ihres Zweit- und Drittwunsches sowie zu überregionalen Angeboten und Mobilitätshilfen. höhere Übernahme in betriebliche Ausbildung bei kooperativer außerbetrieblicher Ausbildung Senkung der Quote der jungen Menschen ohne Berufsabschluss (20-29
13 3. Inhalte d. Attraktivität und Qualität der beruflichen Bildung Struktur für einheitliches und niedrigschwelliges Beschwerdemanagement in den Kammern (unter Beteiligung der Gewerkschaften) Bessere Verzahnung von Aus- und Weiterbildung, Ausbau der Auslandsaufenthalte und Zusatzqualifikationen Sammlung guter Beispiele und Kriterien für qualitativ hochwertige Ausbildung Teilzeitausbildung bewerben und gestalten Berufsschulangebote in zumutbarer Entfernung, Konzept zur Gewinnung neuer Fachlehrer und bessere Ausstattung der Berufsschulen Quote der Ausbildungsabbrüche senken grenzüberschreitende Mobilität unterstützen
14 3. Inhalte e. Berufliche Weiterbildung Länder bauen Hürden für beruflich Qualifizierte beim Zugang zum Studium ab Reform des Meister-BAföG Vereinfachte Anrechnung beim Wechsel vom Beruf ins Studium Werbung für berufliche Aufstiegsfortbildung Angebote für Menschen ohne Berufsabschluss ESF-Partnerprogramm weiter bilden
15 4. Weiteres Verfahren Am 2. März 2015 wird es einen Workshop des Arbeitsausschusses geben, bei dem alle Maßnahmen der Allianz durchgegangen und mit Prioritäten, Aufgaben und Zuständigkeiten versehen werden. Die erste Sitzung des Steuerungskreises ist für Mai/Juni 2015 geplant. Die für 2015 geplanten Termine des Arbeitsausschusses sind: 23. März, 9. Juni, 7. Oktober, 11. Dezember Der DGB wird sich konstruktiv und kritisch in die Arbeit der Allianz einbringen. Die Laufzeit der Allianz geht bis Ende 2018.
16 Vielen Dank!
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