SCHULE & LANDWIRTSCHAFT
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- Lars Maier
- vor 6 Jahren
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1 SCHULE & LANDWIRTSCHAFT
2 EIN ORT DER LANDWIRTSCHAFT VIELFÄLTIGE KULTURLANDSCHAFT Die Merian Gärten am Stadtrand von Basel sind botanischer Garten, historische Parkanlage und liebevoll gestalteter Erholungsraum zugleich. Der Englische Garten, botanische Sammlungen und wertvolle Magerwiesen gehören ebenso dazu wie die biologische Landwirtschaft und der Brüglingerhof, der noch heute Nutzgärten, Weiden und Felder beherbergt. DER BRÜGLINGERHOF Schon im 1. Jahrtausend war der Ort Brüglingen besiedelt. Landwirtschaft wurde aber erst möglich, als die Birs im 18. Jahrhundert eingedämmt und begradigt wurde. Auf der zuvor wilden, sumpfigen Ebene wurde aus dem kleinen Weiler rund um die alte Mühle ein Gutshof. Als Sohn einer reichen Basler Familie erhielt Christoph Merian 1824 den Brüglingerhof mit 56 Hektar Land von seinem Vater zur Hochzeit geschenkt. Er modernisierte den Hof und baute ihn zu einem landwirtschaftlichen Grossbetrieb aus. Zeit seines Lebens war er der fortschrittlichen Landwirtschaft zugetan. Nach seinem Tod wurde der Brüglingerhof von der Christoph Merian Stiftung zuerst verpachtet, und später selber als Bio-Gemüse-Bauernhof betrieben. Heute ist der Brüglingerhof in die Gesamtanlage der Merian Gärten integriert. Foto: luftbild-drohne.ch
3 SCHULE & LANDWIRTSCHAFT EINE ERFOLGSGESCHICHTE Die Idee, die Schule auf den Bauernhof zu holen, wurde 1994 von der Christoph Merian Stiftung entwickelt. Seitdem besuchen im Rahmen des Programms Schule & Landwirtschaft jährlich rund 600 Kinder aus Primarschulklassen des Kantons Basel-Stadt den Brüglingerhof in den Merian Gärten. DIREKTE ERFAHRUNGEN Kinder sind in einem von sieben Themen aktiv, pflegen Gärten, Felder und Tiere, beobachten Wachstum und verarbeiten die Ernte. In direktem Kontakt mit Pflanzen, Tieren und dem Boden erfahren sie, woher die Nahrungsmittel kommen und lernen einen verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen. PRIMARSCHULKLASSEN AUS BASEL-STADT Das Angebot richtet sich ausschliesslich an Schüler und Schülerinnen der dritten Primarschulklassen des Kantons Basel-Stadt. Die Anmeldung wird direkt über die Volksschulleitung der Primarschulen Basel-Stadt koordiniert.
4 SIEBEN THEMEN JEDE KLASSE ENTSCHEIDET SICH FÜR EINES VON SIEBEN THEMEN, WELCHES SIE DANN WÄHREND VIER BIS SECHS BESUCHEN AUF DEM BRÜGLINGERHOF BEARBEITET. GEMÜSEGARTEN ALS LEBENDIGE WELT Jedes Kind ist verantwortlich für sein eigenes Gemüsebeet. Die Kinder säen, setzen, jäten und düngen selber, und können schliesslich Rüebli, Salat und vieles mehr ernten. Neben Boden, Schädlingen und Nützlingen ist auch Kochen ein Thema. VOM KORN ZUM BROT Im Winter säen die Kinder das Getreide aus, im Sommer pflegen sie den Acker. Im Herbst ernten und dreschen sie selber das Getreide, mahlen die Körner und backen schliesslich Brot für die ganze Klasse. Ein Besuch der alten Brüglinger Mühle gehört natürlich auch zum Programm. LEBENSRAUM APFELBAUM Jedes Kind bekommt einen Apfelbaum zugeteilt, den es während den vier Jahreszeiten betreut. Im Winter und Frühling werden die Bäume gepflegt, mit Kompost gedüngt und der Boden gejätet. Neben dem Wachstum der Früchte sind auch Bienen und Bestäubung Thema. Die reiche Ernte im Herbst verarbeiten die Kinder zu Apfelwähe und Most. VOM EI ZUM HUHN Im Brutkasten im Klassenzimmer beobachten die Kinder, wie die Küken schlüpfen. Auf dem Brüglingerhof sehen sie, wie ihre Küken aufwachsen. Sie helfen, den Hühnerstall zu reinigen, die Küken zu füttern und die Weide zu pflegen. Sie lernen was man alles mit Eiern backen kann und färben kunstvolle Ostereier. KRÄUTER WILD UND ANGEBAUT Die Kinder pflegen ihr eigenes Beet mit Küchenkräutern und lernen essbare Wildkräuter kennen. Den Jahreszeiten angepasst werden in der freien Natur Kräuter gesammelt, andere im Gartenbeet angesät, gepflegt und geerntet, dann frisch verarbeitet oder konserviert. SCHAF UND WOLLE Schon im Herbst helfen die Kinder, unsere Schafe zu scheren. In einer anschliessenden Projektwoche waschen sie dann die Wolle, färben sie mit Naturfarben und verarbeiten sie zu Filz. KARTOFFEL UND KÜRBIS Bei der Arbeit auf dem Acker lernen die Kinder diese zwei alten Kulturpflanzen kennen. Sie lassen die Kartoffeln vorkeimen und säen die Kürbisse. Sie pflügen, setzen die Kartoffeln und pflanzen die Kürbispflanzen aus. Nach den Sommerferien ernten sie den hoffentlich reichen Ertrag.
5 LEBENDIGES LERNEN Der Brüglingerhof ist die ideale Umgebung für das Programm Schule & Landwirtschaft. Ausserhalb des Klassenzimmers und abseits vom Leistungsdruck lernen die Kinder durch Anschauung, praktisches Tun, Erlebnis und Erfahrung. GRUNDERFAHRUNGEN UND PERSÖNLICHE ENTWICKLUNG Ganz nebenbei lernen die Kinder Ausdauer und Geduld, sich gegenseitig zu helfen und die Bedeutung von Teamarbeit. Sie überwinden Ängste, müssen manchmal mit Frust umgehen und erleben Erfolg als direkte Konsequenz ihrer Handlungen. Die Arbeit mit Werkzeugen und Schubkarren schult die Grobmotorik, der Umgang mit zarten Setzlingen oder Tieren die Feinmotorik. Die Arbeiten draussen bei Wind und Wetter in allen Jahreszeiten sind wichtige Grunderfahrungen und eine optimale Ergänzung zum Schulunterricht. NACHHALTIGE WIRKUNG Im Gegensatz zu einer einmaligen Hofbesichtigung sorgt eine Reihe von Besuchen auf dem Brüglingerhof für Kontinuität und ermöglicht eine tiefgehende Behandlung der Themen. Die direkte Erfahrung und das eigene Handeln in Kombination mit neuem Wissen hinterlässt einen bleibenden Eindruck bei den Kindern.
6 UNSERE GRUNDSÄTZE WERTE Wir fördern die Entwicklung von Achtsamkeit gegenüber Pflanzen, Tieren und Böden. Wir vermitteln ein Verständnis für die Ganzheitlichkeit der Natur und die Erkenntnis, dass der Mensch Teil des natürlichen Gefüges ist. Wir zeigen, dass ein sorgfältiger Umgang mit natürlichen Ressourcen aus dem Garten selbstverständlich ist. Wir helfen, die Augen für unerwartete Dinge in der Natur zu öffnen, Neugier und Entdeckergeist zu entwickeln. WISSEN Wir vermitteln Grundkenntnisse über Nutzpflanzen und -tiere wie Aussehen, Geruch und Geschmack, Wachstum. Wir zeigen, wie Kulturpflanzen und wilde einheimische Pflanzen durch den Menschen genutzt werden. Wir fördern ein Verständnis für Saisonalität und natürliche jahreszeitliche Einflüsse auf den Anbau von Pflanzen und die Haltung von Nutztieren. Wir erklären die Bedeutung von wilder Natur in den Merian Gärten und die Rolle des biologischen Landbaus. METHODEN Das eigene Handeln der Kinder und direkte Begegnungen mit der kultivierten Natur stehen im Mittelpunkt. Wir nutzen alle Sinne: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tasten. Das Übernehmen von Verantwortung für eigene Pflanzen oder Tiere steigert die Identifikation der Kinder mit den Themen. Durch Aha-Erlebnisse regen wir die Kinder an, sich eigene Gedanken zu machen, Fragen zu stellen, Dinge zu hinterfragen und gedankliche Verknüpfungen zu machen. Wir bieten Freiraum für spontane, elementare Erfahrungen in der Natur. Mehrere, aufeinander aufbauende Besuche sorgen für Kontinuität und nachhaltige Wirkung des Erlebten.
7 NOCH FRAGEN? GERNE GEBEN WIR AUSKUNFT Sabine Richli, Leiterin Schule & Landwirtschaft Telefon Vorder Brüglingen 5 CH-4052 Basel
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