3. Inszenierungen in Zeichnungen, Skizzen und Bildern
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- Kevin Erich Gerstle
- vor 6 Jahren
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1 3. Inszenierungen in Zeichnungen, Skizzen und Bildern Mit den Inszenierungen wird die alltägliche Praxis der Bewegungsbaustelle mit Fotodokumenten beschrieben. Der Begriff Inszenierung soll den Gesamtrahmen darstellen, d.h. die Komplexität von Raumgestaltung, Materialausstattung und Bewegungsthematik. Die Momentaufnahmen sind im Laufe mehrerer Jahre bei Besuchen einer Bewegungsbaustelle an verschiedenen Orten entstanden. Diese meist spontan sich entwickelnden Bewegungsabläufe haben Erwachsene fotografiert, vermutlich weil sie die jeweilige Situation, bzw. der Erfindergeist der Kinder beeindruckt hat. Die Motive sind nach Bewegungsthemen geordnet. In der Praxis der Bewegungsbaustelle kommen diese Themen selbstverständlich nicht in dieser Ordnung vor, die spontanen Spiel- und Bewegungsthemen zeichnen sich durch Vielfalt und Abwechslungsreichtum aus. Begründung bzw. Entwicklung und Bedeutung dieser Themen sind unter den grundlegenden Bewegungsthemen beschrieben worden. Nicht selten fragt sich der Zuschauer überrascht und voller Bewunderung, wer und wie auf diese oder jene Idee gekommen sein kann. Jedem Thema ist eine entsprechende Zeichnung mit Symbolfiguren vorangestellt, auf der eine ideal typische Bewegung dargestellt wird. Die Inszenierungen beziehen sich hier im Wesentlichen auf die indirekte Einflussnahme auf die Kinder. Der Erwachsene im Hintergrund, häufig nicht einmal im Raum anwesend, hat das Umfeld vorbereitet. Die vorbereitete Umgebung muss die auf den Fotos zu sehenden Handlungen nicht nur ermöglichen, sondern quasi herausfordern. Besser ist noch, der Erwachsene hat bereits selbst Erfahrungen mit den Bauteilen und möglichen Konstruktionen gemacht. Dadurch wird er sensibler für die Spielabläufe auf der Bewegungsbaustelle. Außerdem entwickeln die Kinder ein Gespür, was ihnen der Erwachsene zutraut und wie er sich selbst mit der Sache verbunden fühlt. Die notwendigen Bauteile für die Kinder sollten sichtbar in greifbarer Nähe sein. Das Kapitel Raum- und Materialgestaltung gibt dazu weitere Hinweise. Sollte die Bewegungsbaustelle für die Kinder noch neu sein, so kann der betreuende Erwachsene hin und wieder mit den Kindern gemeinsam z.b. eine Wippe aufbauen. Kinder lassen sich zwar anregen, kommen aber schnell zu eigenen Lösungen bzw. Aufbauten. Die Hilfe des Erwachsenen wird bei technisch schwierigen Aufbauten erforderlich, z.b. das Aufhängen einer neuen Schaukelkonstruktion, oder der Zusammenbau eines größeren Karussells etc. Die Kinder bitten selbst um Hilfe, wenn Sie einen ihnen schon bekannten Aufbau wiederholen möchten. So wie die Kinder Schritt für Schritt ihre Bewegungskünste vom Einfachen zum Schwierigen entwickeln, so wird ihr Umgang mit den Bauteilen immer geschickter. Sie transportieren, legen, stellen, verrücken die Bretter, Kisten, Reifen und anderen Teilen sicherer, schneller und genauer an die richtige Stelle. Die jüngeren Kinder bauen gelegentlich nach, was sie von den Grö- 105
2 Inszenierungen in Zeichnungen Skizzen und Bildern ßeren abgeschaut haben. Im Idealfall bauen und spielen die Größeren mit den Kleineren zusammen. Dabei freuen sich die Kleinen über die Bauideen der Großen und erproben damit ihre Kunststücke. Die Bewegungsbaustelle kann auch für eine Großgruppe genutzt werden, wenn mit Hilfe des Betreuers ein Thema gemeinsam entwickelt werden soll: z.b. wir spielen Zirkus, oder wir durchqueren einen Dschungel. 3.1 Bauen und Konstruieren Abb. 55: Die Bauarbeiter 106
3 Inszenierungen in Zeichnungen Skizzen und Bildern Abb. 56: Auch eine kleine Pause muss mal sein Abb. 57: Das Bauen erfordert Kommunikation 107
4 4. Die Bewegungsbaustelle im Außengelände Spielen und Bewegen vollzieht sich in den Kindertagesstätten wesentlich im Außenbereich ab. Einschränkend dafür sind meist ungünstige Wetterbedingungen, vor allem in den Wintermonaten. Hinzu kommt, dass Spiel und Bewegung nicht so leicht zu beaufsichtigen bzw. zu beeinflussen sind, wie es in Innenräumen möglich ist., auch benötigt das An- und Auskleiden für Windund Wetterschutz seine Zeit. Andererseits bietet das Außengelände weitläufigen Raum für Abenteuer und mancherlei Entdeckungen und selbstverständlich gesundheitliche Vorteile der frischen Luft. In vielen Kindertagesstätten hat die Bewegungsbaustelle im Außengelände erst ihren Anfang genommen. Auch wenn die Tatsache einer Bewegungsbaustelle im eigentlichen Sinne mancherorts noch nicht bekannt war, sind immer schon zahlreiche Materialien wie Autoreifen, Rohre, Holzbalken, Baumstümpfe im Außengelände vorhanden gewesen. Die inzwischen vielerorts vorgenommenen Gestaltungen des Außengeländes mit Hügel, Mulden und praktisch ausgeformte Sandmulden erfahren durch zusätzliche transportable Materialien wie Bretter, Autoreifen, Kanthölzer, PVC-Rohre verstärkten Spielanreiz. Besonders in den Sandmulden können diese Bauteile im Sinne einer Bewegungsbaustelle zum gefahrlosem Balancieren, Springen und Mutproben herausfordern. Auf den Rasenflächen können bisweilen auch Materialien aus den Innenräumen wie z.b. die Zauberkisten bei gutem Wetter kurzzeitig genutzt werden. Der Material- Abb. 104: Bauideen im Außengelände 129
5 Die Bewegungsbaustelle im Außengelände transport selbst kann für die Kinder eine zusätzliche Spielaktion bedeuten. In der Kindertagesstätte Schuntersiedlung haben Jugendliche aus den Lernwerkstätten der Stadt Braunschweig zahlreiche Podeste in unterschiedlichen Größen hergestellt. Diese Podeste werden zu immer wieder neuen Spielaktionen von den Kindern zusammengestellt, dabei müssen sie meist zu mehreren heben und tragen. Zwei bis drei Podeste pyramidenförmig übereinander gestapelt ergeben Sprungtürme, schiefe Ebenen, Absprungrampen u.ä. Abb. 105: Bauideen im Außengelände Abb. 106: Bauideen im Außengelände 130
6 Die Bewegungsbaustelle im Außengelände Schwerere, lange Rundhölzer, Baumabschnitte und Bauhölzer werden zu weitläufigen Aufbauten, d.h. Burgen, Schiffen zusammengestellt an und auf denen es zu schwierigen Bewegungsabläufen des Balancierens und Springens kommen kann, bzw. bieten sie Anlass für Rollenspiele. Hin und wieder müssen allerdings etliche Bauteile aus Büschen, Ecken und Nischen wieder mal auf das Baugelände zurückgebracht werden, um die Bewegungsbaustelle zu beleben (Abb. 104 bis 111). Abb. 107: Bauideen im Außengelände Abb. 108: Bauideen im Außengelände Abb. 109: Bauideen im Außengelände 131
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