FerGI-CMS: ein Content Management System zur Bearbeitung und automatisierten Erstellung von E-Learning-Modulen

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1 FerGI-CMS: ein Content Management System zur Bearbeitung und automatisierten Erstellung von E-Learning-Modulen Beata Grendus und Christian Plass Universität Osnabrück, Institut für Geoinformatik und Fernerkundung (IGF) 1 Einführung Seit 2003 wurden im Rahmen des E-Learning-Projekts Fernstudienmaterialien Geoinformatik (FerGI) und des Nachfolgers Fernstudienmaterialien Geoinformatik PLUS (FerGI+) [1] an fünf niedersächsischen Hochschulen eine große Anzahl an Lernmodulen für die wissenschaftliche Aus- und Weiterbildung in der Geoinformatik entwickelt. Auch nach Beendigung der beiden geförderten Vorhaben besteht der Wunsch, weitere Lernmaterialien zu erstellen, um das Portfolio (siehe folgende Abbildung: Übersicht FerGI-Module nach Themenbereichen Stand Juni 2010) zu erweitern, aber auch die Inhalte älterer E- Learning-Module überarbeiten zu können (GRENDUS 2008). Da die Lernmodule kein gesamtes Curriculum abdecken, sondern sich mit ausgewählten, zum Teil anwendungsorientierten Themen der Geoinformatik beschäftigen, sind sie flexibel einsetzbar. Neben der Ergänzung der universitären Lehre werden die Lernmodule jedem Interessenten zum Selbststudium zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wird vom Institut für Geoinformatik und Fernerkundung (IGF) der Universität Osnabrück seit einiger Zeit die nebenberufliche Schulung FerGI@KMU [2] angeboten. Sie richtet sich an Selbständige und Mitarbeiter kleiner und mittelständischer Unternehmen, die sich nach ihren beruflichen Ausrichtungen zielgerichtet schulen lassen möchten (KASTLER ET AL. 2008).

2 2 Herausforderungen in der Modulentwicklung Um die Materialien unabhängig von technischen Voraussetzungen einem möglichst großen Nutzerkreis zugänglich machen zu können, wurde bereits zu Projektbeginn von FerGI zwischen den Hochschulpartnern vereinbart, dass diese lernplattformunabhängig und lediglich auf Basis von HTML sowie Flash erzeugt werden. Außerdem wurde der Konsens über die äußere Gestaltung der FerGI-Module getroffen, um ihren Wiedererkennungswert (Corporate Design) und gleichermaßen ihre Qualität zu gewährleisten. Zunächst wurde eine Formatvorlage erstellt, die als Grundlage für die Umsetzung der Lerninhalte diente. Im Laufe der Modulentwicklung waren immer wieder Anpassungen an der Formatvorlage notwendig. Aufgrund dessen wurde mit unterschiedlichen Vorlagen gearbeitet. Darüber hinaus wechselten im Laufe der Zeit einige Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz. Neue Mitarbeiter mussten immer wieder mit viel Zeitaufwand eingearbeitet werden. 3 Entwicklung eines eigenen Content-Management-System Die Lösung für die oben angesprochene Problematik liegt in der gemeinsamen Nutzung eines Content- Management-Systems (CMS; Deutsch: Inhaltsverwaltungssystem), zur Erstellung, Bearbeitung und Organisation der Inhalte wie Text- und Multimedia-Dokumente. Dies ermöglicht, dass neben den eigentlichen Modulentwicklern auch andere Dozenten und Autoren ohne Programmierkenntnisse nach geringer Einarbeitungszeit selbst Module erstellen und aktualisieren können. Da die E-Learning-Module durch Besonderheiten wie z.b. dem zweispaltigen Layout (Inhaltsseite und Randspalte für Zusatzinformationen) gekennzeichnet sind, wurde die Entwicklung eines eigenen CMS in Erwägung gezogen. Dieses basiert auf Open Source (PHP/MySQL). Daher besteht im Gegensatz zu kommerziellen Produkten eine Unabhängigkeit zum Beispiel von Lizenzkosten und der Weiterentwicklung fehlender Funktionalitäten. Das Content-Management-System von FerGI bietet die folgenden speziellen Funktionen: Modulübersicht: Diese lässt sich nach alphabetischer Reihenfolge, Themenbereich und zugehöriger Institution sortieren. Der CMS-Nutzer hat nur Zugriff auf die E-Learning-Module, denen er institutionell zugeordnet ist. Die Symbole Modul bearbeiten und Modul Einstellungen ändern stehen dann entsprechend zur Verfügung. Auf derselben Seite kann jeweils ein neues Modul angelegt werden. Das Löschen eines E-Learning-Moduls ist jedoch nur dem Administrator vorbehalten.

3 Suche: Mit dieser Funktion können innerhalb eines E-Learning-Moduls Wörter gesucht werden, die dann in einer Vorschau rot markiert dargestellt werden. Dadurch lässt sich unter anderem überprüfen, an welcher Stelle und wie oft ein möglicher Glossarbegriff oder eine Literaturangabe vorkommt (siehe auch Aufzählungspunkt Glossar bzw. Literatur). Inhaltsverzeichnis: Dieses zeichnet sich durch spezielle Funktionen aus, wie z.b. das Aktivieren und Deaktivieren von einzelnen Seiten und das Hinzufügen von Kommentaren zu einzelnen Seiten. Hierdurch kann vor Veröffentlichung eines E-Learning-Moduls ein schnelles Korrektur lesen stattfinden (siehe auch Aufzählungspunkt Druckversion).

4 Formel: Mit Hilfe von MimeTeX [3] können mathematische Ausdrücke in Form von gif-bildern auf einfache Art und Weise in die Inhaltsseiten integriert werden. Druckversion: Über die Browserdruckfunktion kann an dieser Stelle das E-Learing-Modul ohne Hintergrundfarben und Navigationselemente ausgegeben werden, um z.b. zum Korrekturlesen eine analoge Version verwenden zu können. Dabei ist zu bedenken, dass dynamische Inhalte wie Animationen oder Links verloren gehen.

5 Glossar: Der jeweilige Glossarbegriff sowie mögliche Synonyme werden in den einzelnen Kapiteln automatisch gesucht und verlinkt. Das Eingabeformular bietet neben einigen Standardeingabefeldern die besondere Möglichkeit, eine zitierte Quelle anzugeben. Diese kann entweder in Form eines Textes und/oder als automatisch verlinkte Webadresse erscheinen. Alle Glossarbegriffe können in die Inhaltsseiten als Link eingefügt werden (siehe auch Aufzählungspunkt Suche). Literatur: Mit Hilfe dieser Funktion können unterschiedliche Typen von Literatur wie z.b. Monographien, Artikel in Zeitschriften oder in Sammelbänden, in einer Liste aufgeführt werden. Je nach Literaturtyp stehen entsprechende Eingabefelder zur Verfügung. Alle Literaturangaben können in die Inhaltsseiten als Link eingefügt werden (siehe auch Aufzählungspunkt Suche).

6 Veröffentlichen: Alle zu einem E-Learning-Modul relevanten Informationen werden aus der Datenbank gelesen und als HTML-Dateien in einen Ordner exportiert, womit das Modul zum Lernen bereit steht (siehe folgende Abbildung: Inhaltsseite aus dem E-Learning-Modul Geostatistik).Prinzipiell könnte das CMS für andere Ausgabeformate (z.b. XML oder pdf) angepasst werden. 4 Ausblick Trotz der nicht mehr zwingend notwendigen Programmierkenntnisse für die Umsetzung der Lerninhalte in E-Learning-Module erschließt sich die Philosophie, Didaktik und damit der Modulaufbau nicht unmittelbar. Neben den oben genannten bereits umgesetzten Möglichkeiten soll es deshalb in naher Zukunft weitere Entwicklungen geben wie z.b. ein Leitfaden zur Modulentwicklung. Des Weiteren soll die bisherige Navigationsleiste in den E-Learning-Modulen nicht mehr durch Grafiken sondern dynamisch gestaltet werden. Dies ermöglicht die Ergänzung und flexiblere Anpassung von Navigationselementen z.b. in verschiedenen Sprachvarianten. Ebenso sollen die Tests ausgebaut werden. Derzeit gibt es zwar bereits in den einzelnen Modulen einen Bereich mit automatisch auswertbaren Tests. Allerdings können die individuellen Lernergebnisse nicht dauerhaft abgespeichert werden.

7 5 Literatur GRENDUS, B. (2008): Berufliche, zertifizierte Weiterbildung mit E-Learning-Modulen zur Geoinformatik. Tagungsband der logos 2008: Lernen, Organisation, Gesellschaft - Das ecampus- Symposium der Osnabrücker Hochschulen, Osnabrück. epos media Verlag: S KASTLER, T., GRENDUS, B. (2010): Efficient Communication Strategies for Online Training in Geoinformatics. ISPRS Commission VI Mid-Term Symposium Cross Border Education for Global Geoinformation, Enschede, Netherlands (CD-ROM). 6 Internetquellen [1] Fernstudienmaterialien Geoinformatik (FerGI) [2] FerGI@KMU [3] MimeTeX Stand