Handlungskonzept für die Stabilisierung der Grundwasserverhältnisse in der Lieberoser Hochfläche

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Handlungskonzept für die Stabilisierung der Grundwasserverhältnisse in der Lieberoser Hochfläche"

Transkript

1 9 Schutzgebiete Innerhalb des Modellgebietes sind viele verschiedene naturschutzbezogene Schutzgebiete ausgewiesen. Die unterschiedlichen FFH-, SPA-, NSG-, LSG- und GSG- Schutzgebiete überlagern sich vielfach und sind im Hinblick auf die Maßnahmenplanung von Bedeutung. Aus diesem Grund wird im Folgenden näher auf die Schutzgebiete eingegangen. Da sich die Maßnahmenplanung für den ökologischen Waldumbau auf das Modellgebiet bezieht, erfolgt auch die Auswertung der Schutzgebiete auf dieser Ebene. 9.1 Schutzgebiete im Modellgebiet FFH-Gebiete Weite Teile des Modellgebietes sind als Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Schutzgebiete ausgewiesen. Insgesamt befinden sich 20 FFH-Gebiete ganz oder teilweise im Modellgebiet. Sieben FFH-Gebiete liegen vollständig oder anteilig im Fokusgebiet. Die räumliche Verbreitung der FFH-Schutzgebiete ist in der Anlage 12.1 dargestellt. Die Tabelle 41 fasst die Schutzgebiete innerhalb des Modellraums und speziell des Fokusgebietes namentlich unter Angabe der Flächengrößen zusammen. Die FFH-Gebiete Lieberoser Endmoräne und Staakower Läuche, Reicherskreuzer Heide und Schwanensee und Pinnower Läuche und Tauersche Eichen bilden mit 8255 ha, 3077 ha und 1587 ha die größten Einzelflächen. Sie liegen zentral im Modellgebiet und füllen zusammen 34 % des Fokusgebietes bzw. 15 % des Modellgebietes aus. Daneben beinhaltet das FG vier weitere FFH-Gebiete anteilig. Namentlich handelt es sich dabei um die FFH-Gebiete Byhleguhrer See, Dobberburger Mühlenfließ, Krayner Teiche/Lutzketal, Stockshof - Behlower Wiesen. Mit lediglich 1 % Flächenanteil ist deren flächenmäßige Bedeutung im Verhältnis zur Größe des Fokusgebietes aber gering. Die FFH-Gebiete schließen 75 der 88 sensiblen Moore mit ein (Anlage 12.1). Allein 48 sensible Moore sind im FFH Gebiet Lieberoser Endmoräne und Staakower Läuche enthalten. 204

2 Tabelle 41: FFH-Gebiete und deren Flächenanteile im Modellgebiet / Fokusgebiet FFH-Fläche Modellgebiet FFH-Fläche Fokusgebiet [ha] [%] [ha] [%] FFH-Gebietsname 853 1,0 34 0,1 Byhleguhrer See 135 0,2 - - Calpenzmoor 170 0,2 - - Dammer Moor 371 0, ,3 Dobberburger Mühlenfließ 200 0,2 - - Feuchtwiesen Atterwasch 0,1 0,0 - - Fledermauswochenstube in Niewisch 624 0, ,6 Krayner Teiche/Lutzketal , ,2 Lieberoser Endmoräne und Staakower Läuche 157 0,2 - - Nördliches Spreewaldrandgebiet 102 0,1 - - Oder-Neiße 122 0,1 - - Oder-Neiße Ergänzung 70 0,1 - - Pastlingsee 39 0,0 - - Pastlingsee Ergänzung 133 0,2 - - Peitzer Teiche , ,1 Pinnower Läuche und Tauersche Eichen , ,8 Reicherskreuzer Heide und Schwanensee 40 0,0 - - Spree 493 0,6 45 0,1 Stockshof - Behlower Wiesen 68 0,1 - - Trautzke-Seen und Moore 5,8 0,0 - - Uferwiesen bei Niewisch , ,2 Summe Naturschutzgebiete Neben den FFH-Gebieten befinden sich 19 NSG ganz oder teilweise im Modellgebiet. Deren räumliche Verbreitung geht aus der Anlage 12.1 hervor. In der Tabelle 42 sind die betreffenden Schutzgebiete namentlich mit Angabe der Flächengrößen zusammengefasst. Aufgrund dessen, das sich die FFH-Gebietsausweisung häufig an den NSG-Gebieten orientiert, überlagern sich vielfach beide Schutzgebietsformen im Modellgebiet. Auch bezüglich der Gebietsbezeichnungen treten Parallelen auf. 205

3 Tabelle 42: NSG-Gebiete und deren Flächenanteile im Modellgebiet / Fokusgebiet NSG-Fläche Modellgebiet NSG-Fläche Fokusgebiet [ha] [%] [ha] [%] 854 1,0 34 0,1 Byhleguhrer See 134 0,2 - - Calpenzmoor 171 0,2 - - Dammer Moor NSG-Name 193 0,2 - - Feuchtwiesen Atterwasch 268 0,3 - - Große Göhlenze und Fichtengrund 610 0, ,6 Krayner Teiche/Lutzketal , ,1 Lieberoser Endmoräne 16 0,0 - - Lutzketal 103 0,1 - - Oder-Neiße 61 0,1 - - Pastlingsee 15 0,0 - - Peitzer Teiche mit dem Teichgebiet Bärenbrück und Laßzinswiesen , ,9 Pinnower Läuche und Tauersche Eichen , ,0 Reicherskreuzer Heide und Schwansee 18 0,0 - - Schwarzes Luch 488 0,6 46 0,1 Stockshof - Behlower Wiesen 21 0,0 21 0,1 Tannenwald 68 0,1 - - Trautzke-Seen und Moore 22 0,0 22 0,1 Tuschensee 5,8 0,0 - - Uferwiesen bei Niewisch , ,9 Summe Die NSG-Gebiete Lieberoser Endmoräne und Reicherskreuzer Heide und Schwansee bilden in Verbindung mit dem NSG Pinnower Läuche und Tauersche Eichen die größten NSG-Teilflächen innerhalb des Modellgebietes und füllen 17 % dessen aus. Darüber hinaus sind rund 31 % des Fokusgebietes als NSG-Gebiete ausgewiesen. Mit mehr als 20 % Flächenanteil ist das NSG Lieberoser Endmoräne auch im FG dominierend. Die NSG Gebiete Pinnower Läuche und Tauersche Eichen und Reicherskreuzer Heide und Schwansee füllen je rund 5 % der Gebietsfläche aus. Darüber hinaus befinden sich fünf weitere NSG-Gebiete ganz oder teilweise im FG. Zu ihnen gehören u.a. die NSG-Gebiete Tuschensee und Tannenwald. Hinsichtlich ihrer Flächengröße sind sie aber kaum von Bedeutung. Von den insgesamt 88 sensiblen Mooren innerhalb des Modellgebietes befinden sich 69 innerhalb von Naturschutzgebieten. Allein das NSG-Gebiet Lieberoser Endmoräne schließt 50 % der als sensibel eingestuften Moore ein. Das NSG-Gebiet Pinnower Läuche und Tauersche Eichen beinhaltet ebenfalls eine Vielzahl (13 Stück) sensibler Moore. 206

4 9.1.3 Landschaftsschutzgebiete Rund 14 Prozent der Flächen (11610 ha) im Modellgebiet sind als Landschaftsschutzgebiete (LSG) ausgewiesen. Eine Übersicht zu den 13 LSG-Gebieten, welche sich ganz oder teilweise im Modellgebiet befinden ist in der Tabelle 43 enthalten. In der Anlage 12.2 ist die Lage der LSG-Gebiete dargestellt. Im Bezug auf die Flächengröße ragen im Westteil des Modellgebietes die LSG-Gebiete Wald- und Seengebiet zwischen Schwielochsee, Lieberose und Spreewald mit 3020 ha und Biosphärenreservat Spreewald mit rund 2830 ha heraus. Im östlichen Teil des Modellgebietes ist das LSG Gubener Fließtäler mit 3720 ha dominierend. Dieses schließt die FFH / NSG-Gebiete Krayner Teiche / Lutzketal sowie Feuchtwiesen Atterwasch ein. Das Fokusgebiet beinhaltet die oben genannten LSG anteilig und darüber hinaus die LSG Groß-See und Pinnower See vollständig. Insgesamt sind 2300 ha (7,3 %) des Fokusgebietes als LSG- Gebiet ausgewiesen. Tabelle 43: LSG-Gebiete und deren Flächenanteile im Modellgebiet / Fokusgebiet LSG-Fläche Modellgebiet LSG-Fläche Fokusgebiet [ha] [%] [ha] [%] 7,8 0,0 - - Schlaubetal 541 0,6 - - Schwielochsee LSG-Name , ,3 Biosphärenreservat Spreewald 139 0,2 - - Neuzeller Wiesenaue 132 0,2 - - Dorchetal und Fasanenwald (Neuzelle) , ,8 Wald- und Seengebiet zwischen Schwielochsee, Lieberose und Spreewald 246 0,3 - - Göhlensee , ,3 Gubener Fließtäler 409 0, ,3 Pinnower See 198 0, ,6 Groß-See 115 0,1 - - Schlagsdorfer Waldh hen 80,5 0,1 - - Pastling-See 171 0,2 - - Neißeaue um Grießen , ,3 Summe Großschutzgebiete Das Modellgebiet schließt im Norden auf rund ha Fläche das Großschutzgebiet (GSG) Naturpark Schlaubetal und im Südwesten auf einer Fläche von 2830 ha das GSG Biosphärenreservat Spreewald anteilig ein. Das GSG Naturpark Schlaubetal beinhaltet u.a. die FFH / NSG-Gebiete Reicherskreuzer Heide und Schwanensee und Pinnower Läuche und Tauersche Eichen, Calpenzmoor und Pastlingsee vollständig. Rund 4000 ha des LSG Naturpark Schlaubetal sind darüber hinaus Bestandteil des Fokusgebietes. Details dazu enthält die Tabelle 44 sowie die Anlage

5 Tabelle 44: GSG-Gebiete und deren Flächenanteile im Modellgebiet / Fokusgebiet GSG-Fläche Modellgebiet GSG-Fläche Fokusgebiet [ha] [%] [ha] [%] GSG-Name , ,7 Naturpark Schlaubetal , ,3 Biosphärenreservat Spreewald , ,0 Summe Vogelschutzgebiete Das Modellgebiet umfasst zwei Vogelschutzgebiete (SPA) anteilig. Das SPA-Gebiet Spreewald und Lieberoser Endmoräne ist auf rund ha der Modellfläche verbreitet und erstreckt sich über 70 % des Fokusgebietes. Der Nordosten des Modellgebietes schließt Teile des SPA-Gebietes Mittlere Oderniederung auf einer Fläche von rund 100 ha ein. Details dazu sind der Tabelle 45 sowie der Anlage 12.1 zu entnehmen. Tabelle 45: SPA-Gebiete und deren Flächenanteile im Modellgebiet / Fokusgebiet SPA-Fläche Modellgebiet SPA-Fläche Fokusgebiet [ha] [%] [ha] [%] SPA-Name , ,4 Spreewald und Lieberoser Endmoräne 98 0,1 - - Mittlere Oderniederung , ,4 Summe FFH Lebensräume Innerhalb der FFH-Gebiete im Modellgebiet treten insgesamt 29 verschiedene natürliche und naturnahe Lebensräume auf, welche von gemeinschaftlichem Interesse sind und deshalb durch die FFH-Richtlinie der Europäischen Union geschützt sind. Ziel ist es, den Zustand dieser Lebensräume zu erhalten bzw. zu verbessern. Im Hinblick auf die Analyse von Konfliktpotentialen im Rahmen der Maßnahmenplanung wurden die FFH-Lebensräume auf Basis der Biotoptypenkartierung hinsichtlich Lage und Lebensraumtyp untersucht. Es sei angemerkt, dass einige FFH-Lebensraum- Einträge der Bemerkung LRT unklar versehen sind. Die Ergebnisse sind nachfolgend in dertabelle 46 - Tabelle 48 und in Anlage 12.3 zusammengefasst. Die Biotoptypenkartierung unterscheidet generell zwischen Punkt-, Linien-, und Flächenbiotopen. Die Analyse der Punktbiotopkartierungen ergab vier FFH-Lebensräume innerhalb des Modellgebietes. Die entsprechenden Biotope sind in der Tabelle 46 zusammengefasst. 208

6 Tabelle 46: FFH- Lebensraumtypen / Punktbiotope innerhalb des MG nach Anhang I, FFH- Richtlinie EU- Code Lebensraumtypen Anzahl Dünen mit offenen Grasflächen mit Corynephorus und Agrostis [Dünen im Binnenland] Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)(* besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen) E0 Auen-Wälder mit Schwarzerle und Gewöhnlicher Esche 1 Summe 4 Die Auswertung der linienförmigen Biotoptypen ergab für das UG acht verschiedene FFH- Lebensraumtypen (FFH - LRT) mit einer Gesamtlänge von rund 51,4 km. Wie die Zusammenfassung in der Tabelle 47 zeigt, entfallen mehr als 90 % davon auf den Lebensraumtyp der Flüsse der planaren bis montanen Stufe (3260). Aus der Anlage 12.3 wird ersichtlich, dass es sich dabei im Wesentlichen um die Fließgewässerabschnitte des Schwarzes Fließes, Buderoser Mühlenfließes und des Barolder Mühlenfließes handelt. Tabelle 47: FFH- Lebensraumtypen / Linienbiotope innerhalb des MG nach Anhang I, FFH- Richtlinie EU- Code Lebensraumtypen Länge [km] Dünen mit offenen Grasflächen mit Corynephorus und Agrostis [Dünen im Binnenland] Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion 0,75 0,54 47, Trockene, kalkreiche Sandrasen 0, Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatb den Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Kalkreiche Sümpfe mit Cladium mariscus und Arten des Caricion davallianae 91E0 Auen-Wälder mit Schwarzerle und Gewöhnlicher Esche 0,90 0,18 0,51 0,68 Summe 51,41 Innerhalb der FFH-Gebiete im Untersuchungsraum sind ca Flächenbiotope auf einer Gesamtfläche von rund 5550 ha als FFH-Lebensraum ausgewiesen. Eine Übersicht über deren Zusammensetzung zeigt die Tabelle 48. Mit rund 3500 ha ist der Lebensraumtyp 4030 Trockene europäische Heiden am stärksten vertreten. Auf rund 10 % der Flächen (588 ha) ist der Lebensraumtyp 2330 Dünen mit offenen Grasflächen ausgewiesen. Auf weiteren 400 ha sind Auenwälder (91E0), auf ca. 110 ha Moorwälder (91D0) ausgewiesen. 209

7 Tabelle 48: FFH- Lebensraumtypen / Flächenenbiotope innerhalb des MG nach Anhang I, FFH- Richtlinie EU- Code Lebensraumtypen Fläche [ha] 2310 Trockene Sandheiden mit Heidekraut und Ginster Dünen mit offenen Grasflächen mit Corynephorus und Agrostis [Dünen im Binnenland] 3130 / 3140 Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamions oder Hydrocharitions 3160 Dystrophe Seen und Teiche Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion 4030 Trockene europäische Heiden Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonigschluffigen Böden Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe 6510 Magere Flachland-Mähwiesen Übergangs- und Schwingrasenmoore Kalkreiche Niedermoore Subaltantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald 9190 Alte bodensaure Eichenwälder auf Sandebenen mit Stiel-Eiche D0 Moorwälder D1 Birken-Moorwald 16 91D2 Waldkiefern-Moorwald 20 91E0 Auen-Wälder mit Schwarzerle und Gewöhnlicher Esche Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder 18 sonstiges 6120, 6440, 6120, 9110, 91FO, 91T0, 91U0, 9410, Summe Defizitanalyse und Entwicklungsziele 10.1 Defizitanalyse Wie die Ergebnisse der Datenauswertung (Kapitel 6.3) sowie die Ergebnisse der IST- Zustand -Modellierung (Kapitel ) zeigen, bestehen im Untersuchungsgebiet der Lieberoser Hochfläche hinsichtlich des Wasserhaushaltes im Vergleich zu den 1980er Jahren erhebliche Defizite. Die Analyse der klimatologischen Bedingunen ergab eine starke Abnahme der klimatischen Wasserbilanz um 100 mm/a und der GWNB um 50 mm/a. Damit reduzierte sich die GWNB etwa auf die Hälfte des Wertes der 1980er Jahre. Im Bezug auf das Grundwasser äußert sich die Abnahme der GWNB vor allem in einem signifikanten Rückgang der oberflächennahen Grundwasserstände. Die Hochflächenareale sind von dieser Entwicklung in besonderem Maße betroffen. Dort sanken die GWDH im Zeitraum 210

8 um z.t. mehrere Meter (Kapitel 6.3.1). Darüber hinaus wurde diese defizitäre Entwicklung in sämtlichen wasserabhängigen Landschaftsteilen festgestellt. So sanken die Wasserstände der abflusslosen Seen insbesondere seit der Jahrtausendwende z.t. dramatisch. Einige dieser Seen sind bereits trockengefallen (Kapitel 6.3.2). Feuchtgebiete, insbesondere die sensiblen Moore zeigen deutliche Austrocknungserscheinungen. Ebenso ist ein signifikanter Rückgang des oberirdischen Abflusses zu beobachten. Als Ursachen dieser Entwicklungen sind zum einen Veränderungen der klimatologischen Gegebenheiten, zum anderen Änderungen in der Landnutzung, hier insbesondere die Sukzession auf den Offenlandflächen festgestellt worden (Kapitel ). Beide Phänomene überlagern sich in ihrer Wirkung gegenseitig. Dennoch zeigte die Auswertungen der Modellergebnisse, dass die klimatischen Veränderungen insbesondere für die defizitäre Entwicklung in den 1990er Jahren, die Landnutzungsänderung insbesondere für die Entwicklung in der 2000er Jahren verantwortlich war. Weitere potenzielle Einflussparameter wie z.b. Veränderungen am Vorflutsystem sind im Rahmen dieser Studie nicht untersucht worden Entwicklungsziele Eine Verbesserung der Wasserhaushaltssituation durch natürliche Prozesse ist nicht absehbar (Gerstengrabe et al. 2003). Um den negativen Entwicklung effektiv und nachhaltig entgegenzuwirken, ist es dringend erforderlich Maßnahmen abzuleiten, die zu einer nachhaltigen Stabilisierung der Grundwasserverhältnisse auf der Lieberoser Hochfläche führen. Vor diesem Hintergrund leiten sich für das UG folgende Entwicklungsziele ab: Verbesserung des Rückhaltes von Wasser in der Landschaft Schutz des Grundwassers Wiederherstellung von Binneneinzugsgebieten Minimierung der Auswirkungen des Braunkohlenbergbaus im prognostizierten Grundwassertrichter Erhalt und Wiederherstellung naturnaher Wälder Konservierung von Offenlandflächen Erhaltung und Verbesserung von wasserabhängigen Lebensräumen Die Entwicklungsziele sind auf die jeweiligen Ziele der WRRL, der FFH- und Vogelschutzrichtlinie, dem Masterplan Region Lieberose sowie der Schutzgebietsverordnungen abzustimmen. 211

9 11 Maßnahmen Um die auf Basis der Defizitanalyse abgeleiteten Entwicklungsziele zu erreichen, müssen Maßnahmen umgesetzt werden. Zur Stabilisierung der Grundwasserverhältnisse in der Lieberoser Hochfläche sind grundsätzlich solche Maßnahmen geeignet, welche eine Verringerung der Verdunstung und / oder eine Reduzierung des Abflusses bewirken. Nur dadurch kann mehr Wasser in der Landschaft gehalten und dem Boden- bzw. Grundwasserspeicher zugeführt werden. Im Rahmen dieser Studie werden verschiedene Einzelmaßnahmen zu drei Maßnahmenkomplexen zusammengefasst. Diese Maßnahmenkomplexe sind in der Tabelle 49 dargestellt und in den nachfolgenden Kapiteln näher beschrieben. Tabelle 49: Maßnahmenkomplexe zur Stabilisierung der Grundwasserverhältnisse Maßnahmekomplex Einzelmaßnahmen Wirkung Wiederherstellung von Binneneinzugsgebieten (Komplex I) Veränderung der Vegetation durch waldbauliche Maßnahmen (Komplex II) Verbesserung des Wasserrückhalts durch wasserbauliche Maßnahmen (Komplex III) -Deaktivierung von Entwässerungssystemen (Abzugsgräben, Drainagen, Schöpfwerke) -ökologischer Waldumbau (Reduzierung Kiefernanteil, Erhöhung Laubbaumanteil), -Bestandesauflichtung, -Pflegemaßnahmen, (Freihaltung Offenlandflächen / Verhinderung Sukzession, insbesondere Birken, Kiefernaufwuchs auf Heideflächen und Rohbodenstandorten) -Reduzierung anthropogenes Grabensystem -Stauhaltung Fließgewässer, -Sohlaufhöhung Fließgewässer, -Fließgewässerrenaturierung, -Reduzierung Gewässerunterhaltung, -Rückbau von Drainagen. -Verringerung Abfluss, -Erhöhung Wasserspeicherung, -Erhöhung Versickerung / GWNB. -Verringerung Interzeptions- und Transpirationsverluste, -Erhöhung Versickerung / GWNB, -Konservierung von Flächen mit maximalen Grundwasserneubildungen durch Minimierung der Interzeptions- und Transpirationsverluste -Verringerung Abfluss, -Erhöhung Wasserspeicherung, -Erhöhung Versickerung / GWNB. Für die in der bergbaulichen Grundwasserabsenkung liegen Bereiche müssen Maßnahmen zur Minimierung der Auswirkungen durch VE-M getroffen werden. Rechtliche Grundlage dafür bildet der Erlaubnisbescheid für den Tagebau Jänschwalde vom durch das damalige Oberbergamt des Landes Brandeburgs. Darin wurden Nebenbestimmungen zum Schutz von grundwasserabhängigen Landschaftsteilen erlassen, die im potenteillen Bereich der bergbaulichen Grundwasserabsekung liegen. 212

10 11.1 Wiederherstellung von Binneneinzugsgebieten Binneneinzugsgebiete sind hydrologisch abgrenzte Landschaftsteile ohne natürliche Anbindung an die Vorflut. Dadurch findet in diesen, häufig kesselartigen Geländestrukturen, keine Gebietsentwässerung über die oberirdische Abflusskomponente statt. Überschüssiges Niederschlagswasser versickert innerhalb des Einzugsgebietes. Dadurch wird das Wasser in der Landschaft gespeichert. Mit zunehmendem Nutzungsdruck rückten die Binneneinzugsgebiete verstärkt in den Fokus des landwirtschaftlichen Interesses. Voraussetzung für eine landwirtschaftliche Nutzung war aber i.d.r. eine Absenkung der Grundwasserstände der oft nassen Standorte. In diesem Zusammenhang wurden viele der Binneneinzugsgebiete künstlich entwässert. In der Regel erfolgte die Entwässerung über Abzugsgräben, z.t. wurden auch unterirdische Drainagen und Schöpfwerke installiert. Diese Maßnahmen waren und sind bis heute mit garvierenden Auswirkungen auf den Landschaftwasserhaushalt verbunden. Der Anschluss der Binneneinzugsgebiete an die Vorflut führte dazu, dass überschüssiges Wasser nicht mehr gespeichert, sondern direkt über die Vorflut aus der Landschaft geführt wird. Somit steht dieses Wasser nicht mehr zur Auffüllung der Boden- und Grundwasserspeicher zur Verfügung. Gleichzeitig führte die gezielte Absenkung der Grundwasserstände zur Degradierung der Standorte, welche eine irreversible Schädigung der Speichereigenschaften des Bodens mit sich brachte. Um die Entwicklungsziele zu erreichen, ist eine Umkehr dieser Prozesse zwingend notwendig. Zur Wiederherstellung von Binneneinzugsgebieten ist eine Entkopplung von der Vorflut erforderlich. Diese Entkopplung lässt sich nur durch die gezielte Deaktivierung der Entwässerungssysteme erreichen. Im Rahmen der Maßnahmenplanung wurde die Deaktivierung von Entwässerungsgräben zur Wiederherstellung eines Binneneinzugsgebietes hinsichtlich der Wirksamkeit am konkreten Beispiel im Modell geprüft (Kapitel 8.2.2). Die Simulationsergebnisse belegen, dass durch diese Maßnahme eine deutliche Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes möglich ist. Im konkreten Beispiel ergab die Simulation für das Quellmoor Atterwasch infolge der Deaktivierung der Entwässerungsgräben einen Grundwasseranstieg um bis zu 0,80 m. Für den stationären Endzustand wurde eine laterale Reichweite des GW-Anstieges von bis zu 800 m berechnet. Im konkreten Fall könnte durch die allmähliche Auffüllung des Boden- und Grundwasserspeichers rund m³ Wasser zusätzlich in der Landschaft zurückgehalten werden. Innerhalb des UG wurden elf ehemalige Binneneinzugsgebiete ermittelt. Diese sind in der Tabelle 50 aufgeführt und in der Anlage 13 dargestellt. Als Basis dienten die Datengrundlagen (Kapitel 3), insbesondere das DGM_25 sowie die digitalen Fließgewässerdatensätze. Zusätzlich wurden die aktuellen Maßnahmenplanungen Dritter sowie in der Vergangenheit bereits realisierte Maßnahmen berücksichtigt. Die Datenrecherche ergab, dass am Druschesee durch die NLB, sowie in den Grabkower Seewiesen durch VE-M entsprechende Maßnahmen bereits umgesetzt wurden bzw. werden. 213

11 Für fünf weitere Binneneinzugsgebiete gibt es entsprechende Maßnahmeplanungen durch das LUGV (4) bzw. VE-M (1). Für vier Binneneinzugsgebiete sind bisher noch keine Planungen bekannt, sodass dort noch Umsetzungspotential besteht. Dabei handelt es sich um die Binneneinzugsgebiete Tuschensee, Quellmoor Atterwasch sowie Quellen nordwestl. Lübbinchen und Stubewiesen Bärenklau. Die Binneneinzugsgebiete Quellmoor Atterwasch und Stubewiesen Bärenklau befinden sich innerhalb des prognostizierten Beeinflussungsbereiches durch den TGB Jänschwalde. Für diese Bereiche sind Maßnahmen zur Minimierung der Grundwasserwasserabsenkung durch VE-M zu treffen. Tabelle 50: Übersicht potenzielle und aktuelle Projektgebiete Wiederherstellung Binneneinzugsgebiet Binneneinzugsgebiet Bearbeitungsstand Bemerkung Tuschensee - potenzielles Projektgebiet Quellmoor Atterwasch - potenzielles Projektgebiet Quellen nordwestl. Lübbinchen - potenzielles Projektgebiet Stubewiesen Bärenklau - potenzielles Projektgebiet Tannenwald Alter Teich Calpenz Jessersche Läuche Meierei Grabkower Seewiesen Druschesee in Planung in Planung in Planung in Planung in Planung in Planung und Umsetzung abgeschlossen Maßnahmen im Raum Tannenwald unter dem Titel Moorwiese Drachhausen durch den WBV Neiße- Malxe Tranitz für Förderung aus ILE-Richtlinie beantragt Maßnahmen im Rahmen des Projekts Verbesserung des Wasserrückhaltes im Einzugsgebiet des Mochowfließes durch den WBV Nördlicher Spreewald für Förderung aus LWH-Richtlinie beantragt im Bereich bergbaulicher GW- Absenkung, Maßnahmen zur Restitution durch VE-M in der Planung Maßnahmen zur Restitution durch LUGV in der Planung Maßnahmen im Rahmen des Projekts Revitalisierung der Quellmoore um Blasdorf durch den WBV Mittlere Spree für Förderung aus der ILE- Richtlinie beantragt Maßnahmen zur Restitution durch VE- M über den WBV Neiße-Malxe-Tranitz umgesetzt bzw. in Planung Maßnahmen durch die Stiftung NLB über den WBV Nördlicher Spreewald umgesetzt 214

12 11.2 Waldbauliche Maßnahmen Unter dem Oberbegriff der Waldbaulichen Maßnahmen werden in dieser Studie die Einzelmaßnahmen ökologischer Waldumbau, Bestandesauflichtung und Pflegemaßnahmen zusammengefasst Ökologischer Waldumbau Unter dem Begriff des ökologischen Waldumbaus wird eine spezielle Form des Waldumbaus verstanden, der eine Umwandlung von naturfernen Nadelbaumforsten in naturnähere Mischwälder vorsieht (Fritz, 2006). Das Kernziel des ökologischen Waldumbaus ist die Schaffung einer stabilen, gut strukturierten und naturnahen Baumartenzusammensetzung zur Sicherung der nachhaltigen frostwirtschaftlichen Produktion. In den meisten Fällen wird dazu in einem ersten Schritt der aktuell vorherrschende Nadelbaumbestand aufgelichtet und in einem zweiten Schritt durch Pflanzung von Zielbaumarten, zumeist Eichen oder Birken verjüngt. Im Ergebnis entstehen zweischichtige Nadelbaum- Laubbaum- Mischbestände. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich kieferndominierte Wälder, insbesondere Kiefernreinbestände, sehr nachteilig auf den Wasserhaushalt auswirken (Riek und Müller 2007). Vor allem die hohen Interzeptions- und Transpirationsverluste der Kiefer sind die Ursache dafür, dass unter Kiefernwäldern nur sehr geringe, oft auch gar keine Grundwasserneubildung stattfindet. So ermittelte Müller et al. (2007) beispielsweise Sickerwasseranteile von durchschnittlich 1 % des mittleren Jahresniederschlages. Durch den gezielten Umbau solcher Kiefernreinbestände hin zu Mischwäldern, kann der Wasserhaushalt sehr deutlich und vor allem auch nachhaltig verbessert werden. Untersuchungen von Riek und Müller (2007) ergaben für einen Kiefern- Buchen- Mischbestand eine gegenüber dem Kiefernreinbestand rund 40% höhere Sickerwassermenge. Die im Rahmen dieses Projektes durch BAH simmulierten Waldumbaumaßnahmen ergaben waldbaulich bedingte Sickerwasseranstiege von durchschnittlich 10 mm/a (Kapitel ). Diese Werte könnten sich noch erhöhen, wenn auch auf Flächen des Privatwaldes Waldumbaumaßnahmen durchgeführt würden. Der ökologische Waldbau wird in Brandenburg auf Grundlage der Waldbau-Richtlinie 2004 sukzessive umgesetzt und ist als mittel- bis langfristige Maßnahme zur regionalen Stabilisierung der Grundwasserverhältnisse zu werten. Rund 60 % des Modellgebietes bzw. 72 % des Fokusgebietes sind bewaldet. Die Kiefer ist mit rund 80 % Baumartenanteil die vorherrschende Baumart. Somit ist grundsätzlich ein hohes Potential für den ökologischen Waldumbau im Modellgebiet gegeben. Entsprechend den waldbaulichen Planungen ist auf rund 40 % der Landeswaldflächen im Modellgebiet ( ha) ein Waldumbau geplant. Davon soll auf ca ha ein Umbau von reinen Nadelwaldbeständen zu Laub- bzw. Mischwäldern erfolgen (Kapitel 7.5). Eine Übersicht zu den geplanten Schwerpunktbereichen des Waldumbaus ist in Abbildung 58 enthalten. 215

13 Bestandesauflichtung Unter dem Begriff der Bestandesauflichtung ist die Reduzierung der Bestockungsdichte und die damit verbundene Verringerung des Kronenschlusses zu verstehen. Diese Auflichtung ist häufig Bestandteil von Waldumbaumaßnahmen, kann aber auch separat als Einzelmaßnahme angewendet werden. Die Bestandesauflichtung bewirkt eine Verringerung der Gesamtverdunstung, welche in erster Linie durch die Reduzierung der Interzeptionsverluste hervorgerufen wird (Müller et al. 2007). Zwischen Kronenschlussgrad und Interzeptionsverdunstung besteht dabei ein linearer Zusammenhang. Somit ist die Auswirkung dieser Maßnahme auf den Wasserhaushalt wesentlich von der Intensität der Bestandesauflichtung abhängig. Das enorme Potential der Bestandesauflichtung für die Verbesserung des Wasserhaushalts ergibt sich aus der Tatsache, dass die Interzeptionsverdunstung bei einem voll geschlossenen Kiefern-Ausgangsbestand rund die Hälfte des Freilandniederschlages erreichen kann (Fritz 2006). Bei einer mittleren Niederschlagssumme von 600 mm/a erhöht sich der Bestandesniederschlag nach einer Verringerung des Kronenschlussgrades von 1,0 auf 0,5 somit um bis zu 150 mm/a. Im Rahmen der Maßnahmenplanung wurde die Wirkung der Bestandesauflichtung an einem konkreten Beispiel im Modell geprüft (Kapitel 8.2.3). Dazu wurden für das oberirdische Einzugsgebiet des Kesselluchs verschiedene Szenarien mit unterschiedlichen Auflichtungsstadien simuliert. Die Simulationsergebnisse belegen, das im konkreten Beispiel bereits eine geringe Auflichtung der standortangepasst aufwachsenden Kiefern-Eichen-Mischbestände zu einer lokalen Erhöhung der Sickerwassermenge um durchschnittlich 40 mm/a führt. Eine 50%ige Auflichtung der heutigen Bestände würde eine Erhöhung der Sickerwasserraten um 150 mm pro Jahr bewirken. Es gilt aber zu berücksichtigen, dass es durch die Lichtstellung häufig zur Ausbildung einer verstärkten Bodenvegetation kommt, welche die Interzeptions- und Transpirationsverluste mittelfristig wieder erhöhen kann. Die Bestandesauflichtung ist als kurz- bis mittelfristige Maßnahme zur regionalen Stabilisierung der Grundwasserverhältnisse zu werten. Als Bestandteil waldbaulicher Maßnahmen ist in der Lieberoser Hochfläche grundsätzlich ein hohes Potential zur Bestandesauflichtung vorhanden. Für dichte Bestände im Landeswald sind Auflichtungen um 20 % durchaus realistisch. (Vorschlag von Hr. Lüdecke /LFB im Rahmen 2.PAG) Pflegemaßnahmen Unter Pflegmaßnahmen werden Maßnahmen zur Freihaltung von Offenlandflächen verstanden. Als Offenland bzw. Offenlandflächen werden im Allgemeinen solche Flächen bezeichnet, die nicht durch Gehölzvegetation oder Bebauung dominiert sind. Generell zeichnen sich Offenlandflächen durch erhöhte Sickerwassermengen aufgrund der verringerten Transpirationsund Interzeptionsverluste aus. Die Ergebnisse der Wasserhaushaltsmodellierungen im Rahmen dieses Projektes zeigen, dass unter Offenlandflächen um ein Vielfaches höhere Sickerwassermengen auftreten als unter bewaldeten Flächen (Kapitel ). Sehr hohe Sickerwassermengen von bis zu 300 mm/a wurden für Teile der Reicherskreuzer und Lieberoser 216

14 Heide (Schießbahn) berechnet. Die höchsten Sickerwassermengen (bis zu 450 mm/a) wurden für den Bereich der so genannten Wüste, östlich der B 168 ermittelt. Hingegen wurden für die bewachsenen Flächen Sickerwassermengen in einer Größenordnung von lediglich 5-75 mm/a ermittelt. Ein weiterer, aus hydrologischer Sicht wesentlicher Fakt ist die Tatsache, dass sich die Offenlandflächen innerhalb des UG im Wesentlichen auf den Hochflächen befinden. Anhand dieser Gegebenheiten wird die enorme Bedeutung der Offenlandflächen für den Wasserhaushalt vor allem auf der Hochfläche deutlich. Offenlandflächen, insbesondere die nicht landwirtschaftlich genutzten, sind permanent von der Sukzession bedroht. Ihre Offenhaltung entgegen der natürlichen Entwicklung bedarf einer regelmäßigen Pflege. Aktuell ist eine fortschreitende Waldentwicklung u.a. in der Reicherskreuzer- und Lieberoser Heide festzustellen. Die Auswirkungen der fortschreitenden Sukzession auf einer Offenlandfläche, bezogen auf den Wasserhaushalt, wurde im Szenario 3 (Kapitel 7.5) exemplarisch am Beispiel der ehemaligen Schießbahn in der Lieberoser Heide simuliert. Im konkreten Beispiel verringerte sich die Sickerwasserrate durch das Zuwachsen dieser ca ha umfassenden Offenfläche mit potenziell natürlicher Vegetation um durchschnittlich 70 mm/a (Kapitel ). Aus den genannten Gründen sind, mit Blick auf die Stabilisierung der Grundwasserverhältnisse in der Lieberoser Hochfläche, Pflegemaßnahmen zur Erhaltung der Offenlandflächen, insbesondere auf den Hochflächen von besonderer Bedeutung. Rund 35 % der Flächen im Modell- bzw. 22 % der Flächen im Fokusgebiet sind auf Basis der Biotoptypenkartierung (LUGV, 2003) als Offenlandflächen ausgewiesen (Tabelle 11). Dabei handelt es sich überwiegend um Ackerflächen, für welche aufgrund der landwirtschaftlichen Nutzung i.d.r. keine Pflegemaßnahmen notwendig sind. Im Fokus möglicher Pflegemaßnahmen stehen die Offenlandflächen, welche in beträchtlichem Umfang durch die militärische Nutzung entstanden und zunehmend durch die Sukzession bedroht werden. Hierzu zählen Landschaften wie die Reicherskreuzer und Lieberoser Heide. Mit einer Ausdehnung von insgesamt rund ha sind diese Offenlandflächen im Verhältnis zum Modellgebiet (850 km²) flächenmäßig zwar unbedeutend, sie spielen aber für die GW-Neubildung eine wesentliche Rolle. Der Erhalt von Offenlandflächen ist darüber hinaus auch eine zentrale Zielsetzung des Masterplans Region Lieberose. Explizit genannt sind darin Teile der Reicherskreuzer und Staakower Heide, die Wüstenfläche sowie die ehemalige Landebahn. Insgesamt handelt es sich dabei um eine Gesamtpflegefläche von ha (Fugmann Janotta et al. 2009). Ein weiteres Potential für Pflegemaßnahmen erwächst mit der Umsetzung des geplanten Brandschutzstreifenkonzeptes, welches die Landesforst im Bereich der Lieberoser Hochfläche vorsieht. Dieses Konzept beinhaltet die Anlage von Brandschutzstreifen, aus welchen sich im Gebiet der Lieberoser Hochfläche Offenlandflächen von mehreren hundert Hektar ergeben. 217

15 11.3 Verbesserung des Wasserrückhalts durch wasserbauliche Maßnahmen Fließgewässer entwässern eine Landschaft indem sie auftretenden Wasserüberschuss aus dem Einzugsgebiet abführen. Im Zuge der anthropogenen Eingriffe der vergangenen Jahrhunderte wurden die ehemals natürlichen Fließgewässer häufig ausgebaut und zusätzlich durch künstliche Entwässerungsgräben (Melioratiosgräben) insbesondere in den Niederungen ergänzt. Die historische Auswertung (Kapitel ) ergab allein bei den Meliorationsgräben im Modellgebiet zwischen 1845 und heute einen Zuwachs von 135 auf rund 700 km Fließstrecke. Im Rahmen von Komplexmeliorationsprogrammen in den 1970er und 1980er Jahren wurden darüber hinaus unterirdische Drainagen verlegt. Im Ergebnis wird seither deutlich mehr Wasser aus der Landschaft geführt, als ursprünglich unter naturnahen Bedingungen. Heute fehlt dieses Wasser bei der Auffüllung der Grundwasservorräte und des Bodenspeichers. Die Verbesserung des Wasserrückhaltes in der Landschaft durch wasserbauliche Maßnahmen stellt somit ein wesentliches Element zur Stabilisierung der Grundwasserverhältnisse in der Lieberoser Hochfläche dar. Grundsätzlich kommen dabei verschiedene Möglichkeiten in Betracht. Für das UG der Lieberoser Hochfläche sind sinnvolle Einzelmaßnahmen sowie deren Wirkung auf den Wasserhaushalt in der Tabelle 51 zusammenfassend dargestellt. Weiterführende Informationen zu den einzelnen Maßnahmen sind in der entsprechenden Fachliteratur, z.b. dem Leitfaden zur Renaturierung von Feuchtgebieten (LUA 2004) enthalten. Tabelle 51: Wasserbauliche Einzelmaßnahmen und deren Wirkung Einzelmaßnahme Schließen von Entwässerungsgräben Stauhaltung Fließgewässer Sohlaufhöhung Fließgewässer Reduzierung Gewässerunterhaltung Fließgewässerrenaturierung Rückbau von Drainagen Wirkung Wasserhaushalt Verringerung Gebietsabfluss, Erhöhung Speicherung / Versickerung Erhöhung Wasserstand, Verringerung Fließgeschwindigkeit, Verringerung Oberflächen- / Zwischenabfluss Erhöhung Speicherung / Versickerung Verringerung Infiltration / Abfluss Erhöhung Speicherung / Versickerung Verringerung Fließgeschwindigkeit, Erhöhung Wasserstand, Verringerung Infiltration / Abfluss Erhöhung Speicherung / Versickerung Verringerung Fließgeschwindigkeit, Verringerung Infiltration / Abfluss Erhöhung Speicherung / Versickerung Retention Grund- und Oberflächenwasser Erhöhung Speicherung Die Wirksamkeit wasserbaulicher Maßnahmen im Hinblick auf die Verbesserung des Wasserhaushaltes wurde am konkreten Beispiel der Renaturierung des Barolder Mühlenfließes im 218

16 Modell geprüft (Kapitel 8.2.1). Die Simulationsergebnisse zeigen, dass die geplante Anhebung des Wasserstandes im Barolder Mühlenfließ um bis zu 0,75 m eine Auffüllung des oberflächennahen Grundwasserleiters und somit einen Grundwasseranstieg im Umfeld des Fließes bewirkt. Für den stationären Endzustand wird eine maximale Reichweite des Grundwasseranstieges von m berechnet. Durch die allmähliche Auffüllung des Boden- und Grundwasserspeichers könnten im konkreten Fall rund m³ Wasser zusätzlich in der Landschaft zurückgehalten werden. Im UG wurden in der Vergangenheit bereits eine Reihe von Maßnahmen zur Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes umgesetzt. Schwerpunkte waren dabei vor allem der Mittellauf des Mochowfließes sowie die Möllnseerinne. Darüber hinaus befinden sich eine ganze Reihe weiterer Projekte aktuell in der Umsetzung bzw. Planung. Dazu zählt u.a. der Oberund Mittellauf des Barolder Mühlenfließes. Sowohl die bereits realisierten, als auch die aktuell geplanten Maßnahmen wurden bei der Auswahl weiterer, potenzieller Handlungsräume im Rahmen dieses Projektes berücksichtigt. Tabelle 52: Übersicht potenzielle Projektgebiete zur Verbesserung des Wasserrückhalts durch wasserbauliche Maßnahmen Insgesamt wurden sieben weitere, potenzielle Projektgebiete ermittelt, die sich grundsätzlich für wasserbauliche Maßnahmen zur Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes eignen. Diese potenziellen Projektgebiete sind in der Tabelle 52 aufgeführt und in der Anlage 13 dargestellt. Bezeichnung Fließgewässer [lfd. m] Bemerkung Drachhausener Gräben Gräben bei Münchhofe Turnower Gräben Barolder Mühlenfließ 6925 Mochowfließ 2650 Maßnahmen im Ober- und Mittellauf durch LUGV/ UWB LDS in Planung Maßnahmen im Mittellauf durch Nördlicher Spreewald bereits umgesetzt Kruegers Bärne Stockshof Lieberose Bei den potenziellen Projektgebieten Drachhausener Gräben, Gräben bei Münchhofe sowie Turnower Gräben handelt es sich um Bereiche mit einem relativ dichten Netz an Meliorationsgräben. Entsprechend hoch sind die Fließgewässerstrecken in diesen Gebieten und damit das Maßnahmenpotential. Aufgrund der aktuell geplanten bzw. bereits realisierten Maßnahmen verbleiben beim Barolder Mühlenfließ und Mochowfließ lediglich Potentiale an den Unterläufen der Fließgewässer selbst. Es gilt zu beachten, dass an dieser Stelle lediglich das Umsetzungspotential für Maßnahmen zur Verbesserung des Wasserrückhaltes speziell an Fließgewässern untersucht wurde. Die konkrete Umsetzung der Maßnahmen bedarf einer Detailplanung und ist nicht Gegenstand dieses Projektes. 219

17 11.4 Maßnahmenbewertung In vorgeschlagenen Maßnahmen dienen der Verbesserung des Landschaftswasserhaushaltes und damit der Stabilisierung der Grundwasserverhältnisse in der Lieberoser Hochfläche. Nicht alle Maßnahmen sind im Untersuchungsgebiet gleichermaßen wirksam und beinhalten teilweise Konfliktpotentiale. Daher werden die potentiellen Einzelmaßnahmen hinsichtlich folgender Kriterien bewertet: quantitative und zeitliche Wirkung auf den Wasserhaushalt (WH) Nachhaltigkeit der Maßnahme im Bezug auf den Wasserhaushalt Konfliktpotential im Bezug auf Landnutzung, Naturschutz (FFH, NSG, SPA, LSG, GSG), WRRL und Masterplan Die quantitative Wirkung bezieht sich dabei auf das Volumen des durch die Maßnahme zurückgehaltenen Wassers. Vor dem Hintergrund der Zielstellung des Projektes wurde die Volumenklassifizierung bewusst hinsichtlich hoher Rückhaltevolumina ausgerichtet. Zur objektiven Bewertung des Maßnahmekomplexes Änderung Vegetation durch Waldbauliche Maßnahmen wurde für diesen darüber hinaus eine separate Bezugseinheit entwickelt. Unter der zeitlichen Wirkung ist der Zeitraum zwischen Umsetzung und mindesten 50 %iger Wirkung der Maßnahme zu verstehen. Zur Beurteilung der quantitativen und zeitlichen Wirkung wurden die unterschiedlichen Maßnahmen im Rahmen von Szenarien im Modell simuliert (Kapitel 8.2). Um eine Übertragbarkeit der im Modell gewonnenen Ergebnisse auf die übrigen potenziellen Projektgebiete zu gewährleisten, wurden für die Simulationen repräsentative Beispielstandorte ausgewählt. Das Kriterium der Nachhaltigkeit wurde vor allem im Bezug auf die waldbaulichen Maßnahmen eingeführt und beschreibt die Dauer der Wirksamkeit nach Umsetzung der Maßnahme. Im Rahmen der Bewertung des Konfliktpotentiales wurde geprüft inwieweit die Wirkungen der einzelnen Maßnahmen sich mit den Zielen der genannten Verordnungen / Richtlinien / Konzepte decken. Die Bewertung erfolgte mit einer Ausnahme in einer dreistufigen Skala. Da in der Bewertung ein besonderer der Fokus auf quantitative Wirksamkeit des Wasserrückhaltes gelegt wurde, ist für hohe Rückhaltevolumina eine zusätzliche Skala (++) eingeführt worden. Die Bedeutung der verwendeten Symbole ist in der Tabelle 53 inhaltlich erläutert. Tabelle 53: Erklärung der verwendeten Symbolik zur Maßnahmenbewertung Symbol Punkte o 0 Wirkung Wasserhaushalt Quantität* Nachhaltigkeit Zeit hoch (> 1. Mio. m³) mittel (> m³) gering (> m³) Konfliktpotential hoch < 1 Jahr gering mittel 1-5 Jahre mittel keine - -1 gering > 5 Jahre hoch (> m³) * für die quantitative Bewertung der Maßnahmen aus dem Komplex II wurde eine Bezugseinheit von m³/10 km²*zeit eingeführt, als Zeitraum wurden 30 Jahre verwendet 220

18 Wiederherstellung von Binneneinzugsgebieten Die Bewertung der vier potenziellen Projektgebiete für Maßnahmen zur Wiederherstellung von Binneneinzugsgebieten ist in der Tabelle 54 zusammenfassend dargestellt. Die bereits in der Umsetzung bzw. Planung befindlichen Maßnahmen sind nicht Bestandteil dieser Bewertung. Tabelle 54: Bewertungsmatrix Maßnahmen Wiederherstellung Binneneinzugsgebiete Wirkung Wasserhaushalt Zeit Konfliktpotential WRRL Maßnahmebereich Quantität Nachhaltigkeit Landnutzung Naturschutz Masterplan Gesamtbewertung Tuschensee - + o Quellmoor Atterwasch o Stubewiesen - + o Quellen nordwestlich Lübbinchen o Tuschensee: In der Gesamtbewertung erhält das Binneneinzugsgebiet Tuschensee lediglich zwei von acht möglichen Bewertungspunkten und erhält damit die schlechteste Bewertung der vier untersuchten Gebiete. Die durch die Maßnahme zu erwartenden Effekte stehen in Übereinstimmung mit den Schutzzielen des gleichnamigen NSG sowie den Zielen der WRRL. Gleichzeitig ist im Binneneinzugsgebiet Tuschensee aber von einem hohen Konfliktpotential im Bezug auf die landwirtschaftliche Nutzung auszugehen. Aktuell werden die Feuchtwiesen im Umfeld des Tuschensees landwirtschaftlich genutzt. Im Falle ihrer Vernässung als Folge der Deaktivierung des Abzugsgrabens sind Konflikte mit dem Flächennutzer vorprogrammiert. Eine abgeschwächte Form der Maßnahmenumsetzung, weg von einem vollständigen Grabenverschluss, hin zu einem regulierbaren Stau könnte diesen Konflikt entschärfen. Diese Lösung ginge allerdings auf Kosten der quantitativen Maßnahmenwirkung. Das natürliche Wasserdargebot im Binneneinzugsgebiet Tuschensee wird als verhältnismäßig gering eingeschätzt. Aus diesem Grund ist die quantitative Wirkung der Maßnahmen zur Wiederherstellung des Binneneinzugsgebiets ebenso gering bewertet worden. Quellmoor Atterwasch: Das Quellmoor Atterwasch bietet aufgrund des hohen natürlichen Wasserdargebotes gegenüber den übrigen Binneneinzugsgebieten ein höheres Wirkungspotential. Aktuellen Messungen ergaben in Abhängigkeit der Witterung im unteren Teil des Abzugsgrabens Abflussmengen von 5 10 l/s. Die Detailsimulation zeigte, dass durch die Deaktivierung der Entwässerungsgräben im Quellmoor bereits innerhalb kurzer Zeit positive Effekte im Hinblick auf die Stabilisierung der Grundwasserverhältnisse zu erwarten sind (Kapitel ). Die Wirkung dieser Maßnahme deckt sich mit den Zielen der WRRL sowie den Schutzzielen des NSG/FFH- Gebietes Feuchtwiesen Atterwasch, in welchen sich das Quellmoor befindet. Darüber hinaus stehen die Maßnahmen nicht im Wiederspruch zu der LSG Verordnung Gu- 221

19 bener Fließtäler. Aufgrund der landwirtschaftlichen Flächennutzung im unmittelbaren Umfeld des Quellmoores ist in diesem Fall aktuell ein hohes Konfliktpotential gegeben. Dieses könnte ähnlich wie beim Tuschensee durch einen regulierbaren Stau reduziert werden. Insgesamt wurde die Maßnahme mit vier von acht möglichen Punkten bewertet. Stubewiesen: Das Binneneinzugsgebiet Stubewiesen im östlichen Teil des UG befindet sich in einem vergleichsweise gering erschlossenen Gebiet. Über eine Nutzung des Feuchtgebietes liegen keine Informationen vor. Aus diesem Grund wurde das Konfliktpotential im Bezug auf die Umsetzung von Maßnahmen zur Wiederherstellung des Binneneinzugsgebietes als gering eingeschätzt. Es ist grundsätzlich davon auszugehen, dass sich die Wirkung der Maßnahmen mit den Zielen der WRRL sowie den Schutzzielen des NSG/FFH- Gebietes Pinnower Läuche und Tauersche Eichen, in dem sich die Stubenwiesen befinden, deckt. Das natürliche Wasserdargebot wird als gering bewertet, entsprechend ist von einer geringen quantitativen Wirkung der Maßnahme auszugehen. Insgesamt wurde die Maßnahme mit vier von acht möglichen Punkten bewertet. Quellen nordwestlich Lübbinchen: Aufgrund des vergleichsweise hohen, quellbedingten Wasserdargebotes wurde die Wirkung der Maßnahmen auf den Wasserhaushalt als mittel bewertet. Es ist davon auszugehen, dass positive Effekte zur Stabilisierung der Grundwasserverhältnisse zeitnah nach Maßnahmenumsetzung zu erzielen sind. Aktuell unterliegen die umliegenden Flächen zum Teil einer landwirtschaftlichen Nutzung. Aufgrund möglicher Vernässungen, als Folge der umgesetzten Maßnahmen, besteht ein Konfliktpotential. Wird dieser Umstand bei der Maßnahmenplanung berücksichtigt, kann dieses Konfliktpotential minimiert werden. Es ist davon auszugehen, dass die Effekte der Maßnahmen den Schutzzielen der WRRL als auch den Bestimmungen des LSG Gubener Fließtäler entsprechen. In der Gesamtbewertung enthält das Binneneinzugsgebiet Quellen nordwestlich Lübbinchen vier von acht möglichen Punkten Änderung der Vegetation durch waldbauliche Maßnahmen Die Bewertung der drei Einzelmaßnahmen aus dem Maßnahmenkomplex II ist in der Tabelle 55 zusammenfassend dargestellt. Tabelle 55: Bewertungsmatrix Maßnahmen Änderung Vegetation durch waldbauliche Maßnahmen Ökologischer Waldumbau Landeswald Gesamtbewertung Bestandesauflichtung 20 % Landeswald Pflegemaßnahmen Wirkung Wasserhaushalt Zeit Konfliktpotential WRRL Einzelmaßnahmen Quantität Nachhaltigkeit Landnutzung Naturschutz Masterplan o o 5 222

20 Ökologischer Waldumbau: Der ökologische Waldumbau ist eine nachhaltige, aber gleichzeitig auch langwierige Maßnahme zur Stabilisierung des Wasserhaushaltes. Bezieht man den Waldumbau auf eine entsprechend große Fläche ist die quantitative Wirkung als hoch zu bewerten (Kapitel ). Es kann davon ausgegangen werden, dass der ökologische Waldumbau auf den Landesflächen kein Konfliktpotential im Bezug auf die Landnutzung darstellt. Das Konfliktpotential hinsichtlich der naturschutzfachlichen Belange ist bei Beachtung der entsprechenden Schutzgebietsverordnungen als gering einzuschätzen. Ein gewisses Konfliktpotential birgt allerdings der Umstand in sich, dass die waldbauliche Planung auf Grundlage des DSW in einzelnen Bereichen mit offenen FFH-LRT überschneidet. Insgesamt sind davon rund 600 ha offener FFH-LRT betroffen. Diese Feststellung ist das Ergebnis eines Flächenverschnittes zwischen den Planflächen für den Waldumbau nach DWS und den offenen FFH- LRT entsprechend den Biotoptypenkartierungen. Eine Übersicht aus welchen FFH-LRT sich die Konfliktflächen im Einzelnen zusammensetzen zeigt die Abbildung 135. Darüber hinaus ist die Lage der betroffenen Flächen innerhalb des Modellgebietes in der Anlage 12.4 dargestellt. Abbildung 135: Übersicht zu den Konfliktflächen Waldumbau nach DSW - offene LRT Von der waldbaulichen Planung sind mit einem Flächenanteil von 580 ha in erster Linie Flächen des LRT 4030 Trockene europäische Heide betroffen. Allein 510 ha dieser Flächen befinden sich im FFH-Gebiet Reicherskreuzer Heide und Schwanensee. Sie bilden dort, südlich der Ortschaft Leeskow, einen nahezu unzerschnittenen Komplex. Entsprechend dem DSW ist dort aktuell (2007) ein BT Birke / Kiefer bzw. Birke / Lärche ausgeprägt. Aus diesem Grund soll einem BZT Kiefer / Lärche entwickelt werden. Weitere 70 ha des LRT 4030 befinden sich in Form von Fragmenten im FFH-Gebiet Lieberoser Endmoräne und Staakower Läuche. Ausgehend von einem BT Birke / Kiefer soll sich dort ein Kiefernbestand entwickeln. Ebenfalls durch den Waldumbau betroffenen sind nach Planung des DSW 16 ha des LRT Diese Flächen befinden sich im FFH-Gebiet Lieberoser Endmoräne und Staakower Läuche westlich der Wüste. Dort soll sich laut DSW aus einem Kiefern / Birken- Bestand ebenfalls einen Kiefernbestand entwickeln. 223

21 Von den 4,9 ha des LRT 7140 sind im Wesentlichen die Moorflächen der Pinnower Läuche im FFH- Gebiet Pinnower Läuche und Tauersche Eichen betroffen. So ist z.b. auf der Moorfläche des Kleinen Wiedel laut DSW ein Bestandsumbau von Kiefer auf Kiefer / Birke geplant. Im Moor am Ziestesee soll sich auf rund 2 ha des LRT 6410 aus einem Birke / Kiefer - Bestand ein Kiefer / Lärche Bestand entwickeln. Ähnliches gilt für eine Moorfläche zwischen Kreuzlauch und dem Moor SO Krayngelauch. Dort wäre durch den Waldumbau nach DSW auf einer Fläche von rund 1,5 ha der LRT 6430 bedroht. Der Hintergrund dieser Überschneidungen liegt zum einen in einer gewissen Unschärfe der Flächenausweisung, zum anderen ist er auf Unterschiede in der forstfachlichen Datenerhebung bzw. der naturschutzfachlichen Kartierung zurückzuführen. Es wird an dieser Stelle davon ausgegangen, dass diese Flächenkonflikte einvernehmlich zu lösen sind. Die Schaffung artenreicher, mehrschichtiger Wälder ist darüber hinaus auch ein zentraler Bestandteil des Masterplans Region Lieberose. (Fugmann Janotta et al. 2009) Insgesamt wird der ökologische Waldbau als positives Element zur Stabilisierung des Wasserhaushaltes bewertet. Es wird grundsätzlich empfohlen diese Maßnahmen gemäß den Empfehlungen der Waldbaurichtlinie 2004 fortzuführen. Gleichzeitig wird aber auch angeregt, die Inhalte des DSW, speziell die BZT für die als Konfliktflächen ausgewiesenen Bereiche mit den naturschutzfachlichen Gegebenheiten (FFH-LRT) abzugleichen. Dadurch ließen sich Konfliktpotentiale minimieren. Bestandsauflichtung: Durch eine Bestandsauflichtung um 20 % (Vorschlag von Hr. Lüdecke / LFB im Rahmen der 2.PAG) können kurzfristig wirksame, nachhaltige Verbesserungen für den WH erzielt werden. Da sich die waldbaulichen Maßnahmen auf Landesflächen beziehen, ist das Konfliktpotential hinsichtlich der Landnutzung als gering einzuschätzen. Das naturschutzfachliche Konfliktpotential ist als gering einzuschätzen. Aufgrund der positiven Effekte dieser Maßnahme auf den Wasserhaushalt bestehen keine Konflikte gegenüber der WRRL. Die Auslichtung dichter Kiefernbestände als Voraussetzung für natürliche Waldentwicklung ist ebenfalls Ziel des Masterplans für die Region Lieberose (Fugmann Janotta et al. 2009). Pflegemaßnahmen: Pflegemaßnahmen zur Freihaltung der Offenlandflächen zeichnen sich besonders durch eine rasche und hohe Wirksamkeit im Hinblick auf eine Verbesserung des Wasserhaushaltes aus. Allerdings sind solche Maßnahmen i.d.r. durch eine geringe Nachhaltigkeit gekennzeichnet. Konflikte im Hinblick auf die Landnutzung sind nicht zu erwarten. Unter Beachtung der Schutzgebietsverordnungen sind die naturschutzfachlichen Konflikte ebenfalls als gering einzuschätzen. In vielen Fällen sind Pflegemaßnahmen eine zwingende Voraussetzung zur Erhaltung geschützter Lebensräume. Aufgrund der positiven Wirkungen auf den Wasserhaushalt sind Pflegemaßnahmen im Hinblick auf die Ziele der WRRL generell positiv zu bewerten. Da im Masterplan Region Lieberose neben einem Pflegekonzept (1750 ha) auch ein Wildniskonzept verankert ist, gehen die Pflegemaßnahmen zur Freihaltung der Offenlandflächen nur bedingt mit den Zielen des Masterplans konform. Bestandteil der im Endzustand ha umfassenden Wildnisfläche sind große Offenlandflächen wie die ca ha umfassende 224

Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung. EU-Nr.: DE

Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung. EU-Nr.: DE Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Brandenburg Teil II - Nr. 27 vom 12. Mai 2017 4 Anlage 2 1. Bergen-Weißacker Moor Name: Bergen-Weißacker Moor Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung Landes-Nr.:

Mehr

Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung. EU-Nr.: DE

Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung. EU-Nr.: DE Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Brandenburg Teil II Nr. 32 vom 7. Mai 2018 4 Anlage 2 Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung 1. Alte Spreemündung Name: Alte Spreemündung Landes-Nr.: 58 EU-Nr.:

Mehr

FFH-Managementplanung DE Stauchmoräne nördlich von Remplin

FFH-Managementplanung DE Stauchmoräne nördlich von Remplin FFH-Managementplanung DE 2242-302 Stauchmoräne nördlich von Remplin 1. Informationsveranstaltung Malchin, 07.03.2016 Gliederung 1. Vorstellung des Projektgebietes, der Lebensraumtypen und Arten 2. Beispiel

Mehr

Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung. Landes-Nr.: 613

Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung. Landes-Nr.: 613 Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Brandenburg Teil II - Nr. 60 vom 4. Dezember 2015 5 Anlage 2 (Gebiete 1 bis 15) 1. Alteno-Radden Ergänzung Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung Name: Alteno-Radden

Mehr

Klimawandel: lokales und regionales Naturschutzmanagement

Klimawandel: lokales und regionales Naturschutzmanagement Regionales Management von Klimafolgen in der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen Klimawandel: lokales und regionales Naturschutzmanagement Expertenrunde am 31.03.2011 in Hannover Dipl.-Ing.

Mehr

Beantragung einer Produktionslizenz für die Förderung von Erdöl- und Erdgas am Standort Guhlen

Beantragung einer Produktionslizenz für die Förderung von Erdöl- und Erdgas am Standort Guhlen Beantragung einer Produktionslizenz für die Förderung von Erdöl- und Erdgas am Standort Guhlen Abschätzung der naturschutzfachlichen Auswirkungen Vorhabenträger: CEP Central European Petroleum GmbH Rosenstraße

Mehr

Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung. EU-Nr.: DE

Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung. EU-Nr.: DE Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Brandenburg Teil II Nr. 25 vom 29. März 2018 4 Anlage 2 Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung 1. Buckauunterlauf und Nebenfließe Name: Buckauunterlauf und Nebenfließe

Mehr

Institut für Waldökosysteme. Oberhof, Name des Wissenschaftlers 25. Juni 2014

Institut für Waldökosysteme. Oberhof, Name des Wissenschaftlers 25. Juni 2014 Kann man durch Baumartenwahl und Forstmanagement den Wasserhaushalt der Moore beeinflussen? Jürgen Müller, Thünen-Institut für Waldökosysteme, E-Mail: juergen.mueller@ti.bund.de, A.-Möller -Str. 1 16225

Mehr

Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt Brandenburgs

Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt Brandenburgs Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt Brandenburgs Unter Berücksichtigung der Jahre 2009-2011 Dipl.-Umweltw. Stephan Reimann Verbandsingenieur 17.11.2011, Kurtschlag Auswirkungen der Klimaentwicklungen?

Mehr

Wald- und Moorlandschaft um den Röggeliner See Größe/Landkreis/Ämter Naturräumliche Haupteinheit Aktueller Schutzstatus FFH-Lebensraumtypen

Wald- und Moorlandschaft um den Röggeliner See Größe/Landkreis/Ämter Naturräumliche Haupteinheit Aktueller Schutzstatus FFH-Lebensraumtypen Wald- und Moorlandschaft um den Röggeliner See 2231-304 Größe/Landkreis/Ämter 1360 ha/nordwestmecklenburg /Rehna, Gadebusch Naturräumliche D04 Haupteinheit Aktueller Schutzstatus Naturschutzgebiet Kuhlrader

Mehr

Wildnis und Natura 2000 im Nationalen Naturerbe Konflikte und Synergieeffekte. PD Dr. Heike Culmsee DBU Naturerbe GmbH Osnabrück

Wildnis und Natura 2000 im Nationalen Naturerbe Konflikte und Synergieeffekte. PD Dr. Heike Culmsee DBU Naturerbe GmbH Osnabrück Wildnis und Natura 2000 im Nationalen Naturerbe Konflikte und Synergieeffekte PD Dr. Heike Culmsee DBU Naturerbe GmbH Osnabrück 1 Der Europäische Wildnis-Qualitätsindex Basisdaten: - Populationsdichte

Mehr

Sonderstandorte in Sachsen-Anhalt

Sonderstandorte in Sachsen-Anhalt Sonderstandorte in Sachsen-Anhalt Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt Gliederung Einführung Sonderstandorte Kartierung und Bewertung / Situation Agrarökologischer Sonderstandort Als agrarökologische

Mehr

Überschrift Unterüberschrift. Umsetzung der EU-Richtlinien "Natura 2000" in Sachsen-Anhalt

Überschrift Unterüberschrift. Umsetzung der EU-Richtlinien Natura 2000 in Sachsen-Anhalt Natura NATURA 2000 Die Nationalrechtliche neue Verordnung Sicherung Umsetzung der EU-Richtlinien "Natura 2000" in Sachsen-Anhalt Einführung NATURA 2000 Natura Nationalrechtliche 2000 Sicherung FFH-Gebiet

Mehr

Fachliche Eckpunkte des Bundesprogramms Blaues Band Deutschland

Fachliche Eckpunkte des Bundesprogramms Blaues Band Deutschland Politisches Mittagsgespräch des NABU Fachliche Eckpunkte des Bundesprogramms Blaues Band Deutschland Foto: Andreas Anlauf Dr. Andreas Anlauf, Bundesanstalt für Gewässerkunde 16.02.2017 www.bmvi.de Fachliche

Mehr

Faktensammlung zur Dritten Bundeswaldinventur (BWI 3) für Mecklenburg-Vorpommern

Faktensammlung zur Dritten Bundeswaldinventur (BWI 3) für Mecklenburg-Vorpommern Faktensammlung zur Dritten Bundeswaldinventur (BWI 3) für Mecklenburg-Vorpommern Erhebungsmethodik BWI Großrauminventur auf Stichprobenbasis. Ziel Erfassung der aktuellen Waldverhältnisse und Produktionsmöglichkeiten

Mehr

Sicherung von Natura 2000-Gebieten. im Wald

Sicherung von Natura 2000-Gebieten. im Wald Sicherung von Natura 2000-Gebieten im Wald SDW - Fachtagung Hannover 19.06.2017 Dr. Frank Krüger Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz - 2 - Erlasssituation in Niedersachsen

Mehr

Schaalsee (MV) Größe/Landkreis/Amt Naturräumliche Haupteinheit

Schaalsee (MV) Größe/Landkreis/Amt Naturräumliche Haupteinheit Größe/Landkreis/Amt Naturräumliche Haupteinheit 2206 ha /Nordwestmecklenburg, Ludwigslust/ Gadebusch, Zarrentin D04 Aktueller Schutzstatus NSG Techin (Nr. 168) NSG Niendorf-Bernstorffer Binnensee (Nr.

Mehr

Renaturierung von Niederungsbächen im Einzugsgebiet des Schwielochsees

Renaturierung von Niederungsbächen im Einzugsgebiet des Schwielochsees Renaturierung von Niederungsbächen im Einzugsgebiet des Schwielochsees Dipl.-Ing. Isabell Hiekel Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg Projektbearbeitung: Dr. Nicole Kovalev

Mehr

Konzeption zur ökologischen Sanierung des Tessiner Moores im Biosphärenreservat Schaalsee

Konzeption zur ökologischen Sanierung des Tessiner Moores im Biosphärenreservat Schaalsee Konzeption zur ökologischen Sanierung des Tessiner Moores im Biosphärenreservat Schaalsee Naturraum Das Tessiner Moor liegt nördlich von Wittenburg zwischen Karft und Tessin (Abb. 1). Es hat eine Fläche

Mehr

AMTSBLATT. für die Stadt Templin. . Jahrgang Nr. Templin, den..

AMTSBLATT. für die Stadt Templin. . Jahrgang Nr. Templin, den.. AMTSBLATT für die Stadt Templin. Jahrgang Nr. Templin, den.. Inhaltsverzeichnis Seite Bekanntmachung des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft 1. Änderung der Verordnung über

Mehr

Warum braucht die Senne Schutz? Wovor müssen wir die Senne schützen? Was sind geeignete Schutzkategorien?

Warum braucht die Senne Schutz? Wovor müssen wir die Senne schützen? Was sind geeignete Schutzkategorien? Warum braucht die Senne Schutz? Wovor müssen wir die Senne schützen? Was sind geeignete Schutzkategorien? Dr. Günter Bockwinkel NZO-GmbH NUA-Fachtagung: Zukunft der Senne am 21.06.2014 Warum braucht die

Mehr

Wald in Schutzgebieten ein Überblick

Wald in Schutzgebieten ein Überblick Heino Polley / Landbauforschung - vti Agriculture and Forestry Research Sonderheft 327 2009: 75-82 75 Wald in Schutzgebieten ein Überblick von Heino Polley 1 1 Einleitung Wie viel Naturschutz braucht der

Mehr

SANIERUNG UNTERE SALZACH

SANIERUNG UNTERE SALZACH T e c h n i s c h e s B ü r o f ü r B i o l o g i e Dr. Josef Eisner Tel.: 0664 4218522, e-mail: tb.eisner@aon.at Grünmarkt 1, A-4400 Steyr SANIERUNG UNTERE SALZACH Auswirkungen auf die Zielsetzungen der

Mehr

Grundwasserneubildung und Grundwasserdynamik im Klimawandel an Beispielen aus der Region Berlin-Brandenburg

Grundwasserneubildung und Grundwasserdynamik im Klimawandel an Beispielen aus der Region Berlin-Brandenburg REKLIM Konferenz, 03.09.2012 Grundwasserneubildung und Grundwasserdynamik im Klimawandel an Beispielen aus der Region Berlin-Brandenburg Prof. Dr. Stefan Kaden DHI-WASY GmbH 1 Gliederung 1 Zur Problematik

Mehr

Natura 2000: Umsetzungsstand in Deutschland und Rahmenbedingungen für den Wald

Natura 2000: Umsetzungsstand in Deutschland und Rahmenbedingungen für den Wald Natura 2000: Umsetzungsstand in Deutschland und Rahmenbedingungen für den Wald Frank Klingenstein, Bundesumweltministerium, Referat N I 2 (Gebietsschutz, Natura 2000) Warum ist Bayern wichtig? 70.547 km

Mehr

Praxisbeispiel eines Wasser- und Bodenverbandes

Praxisbeispiel eines Wasser- und Bodenverbandes Moorböden im Land Brandenburg Praxisbeispiel eines Wasser- und Bodenverbandes Wasser- und Bodenverband Finowfließ Dipl. -Hydr. Andreas Krone 07.11.2012 Potsdam Verbandsgebiet Größe Verbandsgebiet 102.000

Mehr

Qualitative Fortschreibung des Niedersächsischen Moorschutzprogramms

Qualitative Fortschreibung des Niedersächsischen Moorschutzprogramms Auftrag des MU vom 13.03.2012: Erhebung von Grundlagen für die qualitative Aufwertung der Lebensräume der Hoch- und Übergangsmoore 0. Erhebung von Flächen, die keine Relevanz für den Moorschutz (mehr)

Mehr

Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) Vorpommern

Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) Vorpommern Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) Vorpommern Managementplanung für die FFH-Gebiete DE 2045-302 Peenetal mit Zuflüssen, Kleingewässerlandschaft am Kummerower See und DE 2048-301 Kleingewässerlandschaft

Mehr

Wie gut sind die schleswig-holsteinischen Seen?

Wie gut sind die schleswig-holsteinischen Seen? Wie gut sind die schleswig-holsteinischen Seen? Gudrun Plambeck Wie muss ein guter" See aussehen? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Ist ein See, der im Sommer durch eine Blaualgenblüte grünlich

Mehr

Managementmaßnahmen in Heiden unter Berücksichtigung flächiger Munitionsbelastung Möglichkeiten und Grenzen

Managementmaßnahmen in Heiden unter Berücksichtigung flächiger Munitionsbelastung Möglichkeiten und Grenzen Regionaler Erfahrungsaustausch zur Erhaltung östlicher Calluna-Heiden IV Wittenberg, 31. August 2010 Managementmaßnahmen in Heiden unter Berücksichtigung flächiger Munitionsbelastung Möglichkeiten und

Mehr

FFH-LEBENSRAUMTYPEN IM WALD & ART. 17-BERICHT

FFH-LEBENSRAUMTYPEN IM WALD & ART. 17-BERICHT FFH-LEBENSRAUMTYPEN IM WALD & ART. 17-BERICHT MARIA STEJSKAL-TIEFENBACH, THOMAS ELLMAUER FFH-LEBENSRAUMTYPEN IM WALD INHALT Wald in Österreich Waldtypen und Wald-Lebensraumtypen der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie

Mehr

Hagelbergische Posse

Hagelbergische Posse Sachbericht Moorrenaturierungsprojekt Hagelbergische Posse Antragsteller und Ausführender: Wasser und Bodenverband Finowfließ Rüdnitzer Chaussee 42 16321 Bernau Projektnummer: 109009000425 Bescheid vom:

Mehr

Das FFH-Gebiet NI-167 Pestruper Gräberfeld/Rosengarten

Das FFH-Gebiet NI-167 Pestruper Gräberfeld/Rosengarten Das FFH-Gebiet NI-167 Pestruper Gräberfeld/Rosengarten Das Natura-2000-Gebiet ist 38,5 Hektar(Ha) groß, davon sind - 29,13 Ha Lebensraumtyp Trockene Sandheide - 1,09 Ha Lebensraumtyp Alter Bodensauerer

Mehr

Abschnittsblätter (Seen)

Abschnittsblätter (Seen) Abschnittsblätter (Seen) Gewässername Polsensee WK-Code 800015814839 Planungsabschnitt 800015814839_01 Segment-Nr. 1 & 25 bis 40 Gewässerkategorie Standgewässer Kategorie (Bestandsaufnahme) Kategorie (validiert)

Mehr

Wälder mit natürlicher Entwicklung (NWE) in den Niedersächsischen Landesforsten (NLF)

Wälder mit natürlicher Entwicklung (NWE) in den Niedersächsischen Landesforsten (NLF) Wälder mit natürlicher Entwicklung (NWE) in den Niedersächsischen Landesforsten (NLF) Wichtige Kennzeichen des NWE-Programms Stand: 22.10.2015 numfang 2013 und Entwicklung bis 2015 Am 01.06.2013 wurde

Mehr

Wege zur Auenentwicklung - Synergien gemeinsam nutzen

Wege zur Auenentwicklung - Synergien gemeinsam nutzen Wege zur Auenentwicklung - Synergien gemeinsam nutzen Ergebnisse einer Studie zur Ableitung von Synergieprojekten im Rahmen der Umsetzung der EG-Umweltrichtlinien Unveröffentlichtes Projekt des Landesamtes

Mehr

Umsetzung von NATURA 2000 im Land Sachsen- Anhalt mittels Landesverordnung Themenbereich Reiter/Fahrer LVO

Umsetzung von NATURA 2000 im Land Sachsen- Anhalt mittels Landesverordnung Themenbereich Reiter/Fahrer LVO Umsetzung von NATURA 2000 im Land Sachsen- Anhalt mittels Landesverordnung Themenbereich Reiter/Fahrer LVO Oliver Thier Ziemendorf, 18.08.2017 Gliederung 1. Ausgangslage 2. Gebietssicherung/Schutzbestimmungen

Mehr

WALD & WASSER gehören zusammen!

WALD & WASSER gehören zusammen! Waldbauseminar 2006 Waldbau im ostbraunschweigischen Tief- u. Hügelland WALD & WASSER gehören zusammen! Auswirkungen der forstlichen Bewirtschaftung auf die Qualität und Quantität von Sicker- und Oberflächenwasser

Mehr

Waldvision 2030 Eine neue Sicht für den Wald der Bürgerinnen und Bürger

Waldvision 2030 Eine neue Sicht für den Wald der Bürgerinnen und Bürger Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Waldvision 2030 Eine neue Sicht für den Wald der Bürgerinnen und Bürger Michael Duhr, Karin Müller 1 2 Warum eine Waldvision 2030? Vision ist die Kunst,

Mehr

Entwässerung auf großen Flächen aus der Sicht des. Dr. Bernd von Essen öbv landw. Sachverständiger

Entwässerung auf großen Flächen aus der Sicht des. Dr. Bernd von Essen öbv landw. Sachverständiger Entwässerung auf großen Flächen aus der Sicht des Sachverständigen Dr. Bernd von Essen öbv landw. Sachverständiger Worum geht es? - Wasserwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern Geschichte - gesetzliche Grundlagen

Mehr

Naturschutz, Tourismus und Großschutzgebiete

Naturschutz, Tourismus und Großschutzgebiete Naturschutz, Tourismus und Großschutzgebiete Die Europäische Charta als Bindeglied für nachhaltige Entwicklung Prof. Dr. H. Vogtmann Usedom, 03.06.2003 Ziele der CBD Auftrag für das BfN Ziel 1: Erhaltung

Mehr

Halbzeitbewertung von PROFIL. Teil II Kapitel 14. Beihilfe für nichtproduktive Investitionen (ELER-Code 216)

Halbzeitbewertung von PROFIL. Teil II Kapitel 14. Beihilfe für nichtproduktive Investitionen (ELER-Code 216) Halbzeitbewertung von PROFIL Teil II Kapitel 14 Beihilfe für nichtproduktive Investitionen (ELER-Code 216) Autor: Manfred Bathke Braunschweig, Dezember 2010 Teil II - Kapitel 14 Beihilfe für nichtproduktive

Mehr

Schaaletal mit Zuflüssen und nahegelegenen Wäldern und Mooren 2531-303

Schaaletal mit Zuflüssen und nahegelegenen Wäldern und Mooren 2531-303 Größe/ Landkreis / Amt Naturräumliche Haupteinheit Aktueller Schutzstatus im Schaalsee FFH-Lebensraumtypen (Auswahl für das Schaalsee) FFH-Arten (Auswahl für das Schaalsee) Begründung der Gebietsauswahl

Mehr

Obwohl Österreich sehr dicht besiedelt ist, kommt auf jeden Bundesbürger fast ein halber Hektar Wald.

Obwohl Österreich sehr dicht besiedelt ist, kommt auf jeden Bundesbürger fast ein halber Hektar Wald. 1. Wald in Österreich Österreich ist mit rund 4 Millionen Hektar Waldfläche - das ist mit 47,6 Prozent nahezu die Hälfte des Bundesgebietes - eines der waldreichsten Länder der EU. Der durchschnittliche

Mehr

STELLUNGNAHME DER KOMMISSION. vom

STELLUNGNAHME DER KOMMISSION. vom EUROPÄISCHE KOMMISSION Brüssel, den 29.5.2012 C(2012) 3392 final STELLUNGNAHME DER KOMMISSION vom 29.5.2012 auf Ersuchen Deutschlands nach Artikel 6 Absatz 4 Unterabsatz 2 der Richtlinie 92/43/EWG des

Mehr

Aus der Arbeit der Naturparke in Brandenburg

Aus der Arbeit der Naturparke in Brandenburg Aus der Arbeit der Naturparke in Brandenburg Großschutzgebiete als Teil der Landesverwaltung Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft Landesamt für Umwelt Nationalpark Unteres Odertal

Mehr

Hochwasserschutz in der Landwirtschaft Dr. Walter Schmidt und Dr. Steffen Zacharias. Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft

Hochwasserschutz in der Landwirtschaft Dr. Walter Schmidt und Dr. Steffen Zacharias. Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft Hochwasserschutz in der Landwirtschaft Dr. Walter Schmidt und Dr. Steffen Zacharias Gliederung 1. Ursachen von Hochwasserereignissen und Minderungsstrategien in der Landwirtschaft 2. Konservierende Bodenbearbeitung

Mehr

Übersicht der Aufgabenschwerpunkte Untere Naturschutzbehörde

Übersicht der Aufgabenschwerpunkte Untere Naturschutzbehörde Mitwirkung und Stellungnahmen zu Fachplanungen Bauleitplanung Straßenbau Wasserrecht Baurecht Bergrecht Immissionsschutzrecht etc. Übersicht der Aufgabenschwerpunkte Untere Naturschutzbehörde Bodenabbau

Mehr

Managementplanung Leitsakgraben. Managementplanung Natura 2000 im Land Brandenburg

Managementplanung Leitsakgraben. Managementplanung Natura 2000 im Land Brandenburg Managementplanung Natura 2000 im Land Managementplan für das FFH-Gebiet Leitsakgraben DE 3343-301 1 Gliederung der Präsentation Darstellung der Erhaltungszustände Maßnahmenvorschläge Entwicklungsziele

Mehr

Die Wälder der Landesforsten in Zahlen

Die Wälder der Landesforsten in Zahlen Die Wälder der Landesforsten in Zahlen Ergebnisse der Bundeswaldinventur 3: 1. Allgemein Die Bundeswaldinventur 3 erfasste zum Stichtag 1. Oktober 12 als Großrauminventur viele Strukturdaten in den Wäldern.

Mehr

Naturschutz im Klimawandel

Naturschutz im Klimawandel Biodiversität und Klima Vernetzung der Akteure in Deutschland X 8.-9. Oktober 2013 Nadine Nusko Projekt INKA BB www.hnee.de/inkabbnaturschutz Nadine.Nusko@hnee.de Naturschutz im Klimawandel Standortbezogene

Mehr

Was sagt die FFH-Richtlinie zu Schutz, Management und Erhaltungszielen von Natura 2000?

Was sagt die FFH-Richtlinie zu Schutz, Management und Erhaltungszielen von Natura 2000? Was sagt die FFH-Richtlinie zu Schutz, Management und Erhaltungszielen von Natura 2000? Frank Vassen, Referat D.3 Naturschutz, GD Umwelt, Europäische Kommission NABU talk "Natura 2000 Wie fit ist Deutschland?"

Mehr

Natura 2000 Umsetzung in Niedersachsen

Natura 2000 Umsetzung in Niedersachsen Natura 2000 Umsetzung in Niedersachsen Vortrag von Abteilungsleiter Kay Nitsche Niedersächsisches Ministerium im Rahmen des NABUtalk Natura 2000 Wie fit ist Deutschland? am 27.09.2016 in Berlin Ausgangslage

Mehr

Aus der Wolke bis in das Grundwasser wasserwirtschaftliche Untersuchungen und Planungen an einem Beispiel im Dresdener Raum

Aus der Wolke bis in das Grundwasser wasserwirtschaftliche Untersuchungen und Planungen an einem Beispiel im Dresdener Raum Aus der Wolke bis in das Grundwasser wasserwirtschaftliche Untersuchungen und Planungen an einem Beispiel im Dresdener Raum Dipl.-Ing. Bettina Knab BAUGRUND DRESDEN Ingenieurgesellschaft mbh Inhaltsübersicht

Mehr

Umsetzung Natura 2000 in Brandenburg

Umsetzung Natura 2000 in Brandenburg Umsetzung Natura 2000 in Brandenburg Christoph Molkenbur Ministerium für Ländliche Entwicklung Abteilung Naturschutz Stabsstelle Umsetzung FFH-Richtlinie Haus der Natur - 14. Oktober 2017 14. Oktober 2017

Mehr

Gewässerentwicklungskonzept Cottbuser Spree. Dr. Christoph Gerstgraser, Dipl.-Ing. (FH) Steffen Giebler

Gewässerentwicklungskonzept Cottbuser Spree. Dr. Christoph Gerstgraser, Dipl.-Ing. (FH) Steffen Giebler Gewässerentwicklungskonzept Cottbuser Spree Dr. Christoph Gerstgraser, Dipl.-Ing. (FH) Steffen Giebler Berichtspflichtige Fließgewässer Flächengröße: 6.240 ha Gewässernetz: 57,4 km Nr. Name des Fließgewässerabschnitts

Mehr

Wildnis und Natura 2000 auf DBU-Naturerbeflächen

Wildnis und Natura 2000 auf DBU-Naturerbeflächen Wildnis und Natura 2000 auf DBU-Naturerbeflächen PD Dr. Heike Culmsee DBU Naturerbe GmbH, Osnabrück INA Vilm, 14.06.2016 1 Wildnis und Natura 2000 auf DBU-Naturerbeflächen 1. Wildnis: Definition, Projekt

Mehr

Managementplanung Leitsakgraben. Managementplanung Natura 2000 im Land Brandenburg

Managementplanung Leitsakgraben. Managementplanung Natura 2000 im Land Brandenburg Managementplanung Natura 2000 im Land Managementplan für das FFH-Gebiet Leitsakgraben DE 3343-301 1 Gliederung der Präsentation Überblick FFH-Gebiet Warum sind Maßnahmen notwendig? Maßnahmenvorschläge

Mehr

Die Bedeutung des Landschaftsschutzgebietes Parforceheide für den Freiraum zwischen Potsdam und Teltow-Kleinmachnow

Die Bedeutung des Landschaftsschutzgebietes Parforceheide für den Freiraum zwischen Potsdam und Teltow-Kleinmachnow Die Bedeutung des Landschaftsschutzgebietes Parforceheide für den Freiraum zwischen Potsdam und Teltow-Kleinmachnow Dr. Frank Zimmermann Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg

Mehr

7.2 Bilddokumentation

7.2 Bilddokumentation Pflege- und Entwicklungsplan für das Natura 2000-Gebiet Hardtwald Seite 177 7.2 Bilddokumentation Bild 1: Sandrasen östlich Hochstetten (LRT 2330 Dünen mit offenen Grasflächen) ILN, 24.05.2006 Bild 2:

Mehr

Amtsblatt für die Stadt Zossen. 14. Jahrgang Zossen, 27. November 2017 Nr. 13

Amtsblatt für die Stadt Zossen. 14. Jahrgang Zossen, 27. November 2017 Nr. 13 für die Stadt Zossen 14. Jahrgang Zossen, 27. November 2017 Nr. 13 Inhaltsverzeichnis zum Amtsblatt für die Stadt Zossen 27. November 2017 Stadt Zossen mit ihren Ortsteilen: Glienick, Horstfelde, Schünow,

Mehr

Retentionskataster. Flussgebiet Eichelbach

Retentionskataster. Flussgebiet Eichelbach Retentionskataster Flussgebiet Eichelbach Flussgebiets-Kennzahl: 24812 Bearbeitungsabschnitt: km 0+000 bis km 3+935 Retentionskataster Niederschlagsgebiet Eichelbach FKZ 24812 Seite - 2-1. Beschreibung

Mehr

WRRL Roof Report zur Donau aus Sicht des WWF

WRRL Roof Report zur Donau aus Sicht des WWF WRRL Roof Report zur Donau aus Sicht des WWF Martin Geiger, WWF Deutschland 23.07.2005 Gliederung Ziele des WWF an der Donau Wichtigste relevante Ergebnisse der WRRL Bestandsaufnahme Analyse der Bestandsaufnahme

Mehr

Gliederung. Gewässerpflegeplan Alster RönneR. Ein Baustein. und. Einführung. Unterhaltung von Alster und Rönne. Beispiele

Gliederung. Gewässerpflegeplan Alster RönneR. Ein Baustein. und. Einführung. Unterhaltung von Alster und Rönne. Beispiele Ein Baustein für einen ordnungsgemäßen Abfluss und für eine ökologische Funktionalität Gliederung Einführung Unterhaltung von Alster und Rönne Beispiele 1 Einführung Der Gewässerpflegeplan ist ein Fachplan

Mehr

Anhang XIII: Gliederung und Checkliste einer Zusammenfassung der Angaben nach 11 UVPG

Anhang XIII: Gliederung und Checkliste einer Zusammenfassung der Angaben nach 11 UVPG Umwelt-Leitfaden des Eisenbahn-Bundesamtes Anhang XIII, 41 Anhang XIII: Gliederung und Checkliste einer Zusammenfassung der Angaben nach 11 UVPG Die nachfolgende Gliederung kann bei der Erstellung der

Mehr

Gebietsarbeitsgruppe Lieberoser Mühlenfließ

Gebietsarbeitsgruppe Lieberoser Mühlenfließ Gebietsarbeitsgruppe Lieberoser Mühlenfließ mit Blasdorfer Graben, Blasdorfer Quellmoorgraben, Brieschnitzfließ, Jamlitzer Mühlenfließ und Pieskower Torfgraben Auftraggeber: Landesamt für Umwelt, Gesundheit

Mehr

Managementplan für das FFH-Gebiet DE Sude mit Zuflüssen

Managementplan für das FFH-Gebiet DE Sude mit Zuflüssen Managementplan für das FFH-Gebiet DE 2533-301 Sude mit Zuflüssen Dieses Projekt wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes und mit Mitteln

Mehr

Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage Nr. 936 des Abgeordneten Benjamin Raschke Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN Drucksache 6/2180

Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage Nr. 936 des Abgeordneten Benjamin Raschke Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN Drucksache 6/2180 Landtag Brandenburg 6. Wahlperiode Drucksache 6/2401 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage Nr. 936 des Abgeordneten Benjamin Raschke Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN Drucksache 6/2180 Zunahme

Mehr

Kurzbegründung zum. Bebauungsplan Nr. 124 Feuerwehr Huntlosen. Gemeinde Großenkneten

Kurzbegründung zum. Bebauungsplan Nr. 124 Feuerwehr Huntlosen. Gemeinde Großenkneten Vorentwurf (Stand: 14.12.2016) Seite 1 Kurzbegründung zum Bebauungsplan Nr. 124 Feuerwehr Huntlosen Gemeinde Großenkneten Vorentwurf (Stand: 14.12.2016) Seite 2 1. PLANAUFSTELLUNG Aufgrund des 1 Abs. 3

Mehr

Fachbeitrag des Naturschutzes und der Landschaftspflege

Fachbeitrag des Naturschutzes und der Landschaftspflege Fachbeitrag des Naturschutzes und der Landschaftspflege für die Planungsregion Düsseldorf mit den Kreisen Kleve, Mettmann, Rhein-Kreis Neuss und Viersen und den Städten Düsseldorf, Krefeld, Mönchengladbach,

Mehr

Informationsveranstaltung. zur geplanten vertraglichen Vereinbarung. Sennebäche

Informationsveranstaltung. zur geplanten vertraglichen Vereinbarung. Sennebäche Informationsveranstaltung zur geplanten vertraglichen Vereinbarung Sennebäche Hövelhof-Riege, 21.02.2017 Martin Hübner Inhalt: 1. Anlass der Informationsveranstaltung Vertragsverletzungsverfahren der EU

Mehr

Der Erhaltungszustandsindikator als Mittel zur Qualifizierung der Ergebnisse des FFH-Monitorings (in Thüringen)

Der Erhaltungszustandsindikator als Mittel zur Qualifizierung der Ergebnisse des FFH-Monitorings (in Thüringen) Ziel: Wertung (Gradmesser) für den Zustand der Biodiversität anhand von Lebensräumen und Arten der FFH-Richtlinie (FFH-RL) Einbindung in das allgemeine EFRE-Umweltmonitoring der TLUG Hintergrund: Die in

Mehr

Erkenntnisse aus Studie Hochwasser Paznaun - HOPWAP

Erkenntnisse aus Studie Hochwasser Paznaun - HOPWAP Erkenntnisse aus Studie Hochwasser Paznaun - HOPWAP ECKPUNKTE >> Intensität der Nutzung: 12% nutzbare Fläche Hochwässer 2002/2005/2009/2013,. Wirkung des Waldes generell Bewertung und Quantifizierung Sachverständigen

Mehr

Bericht 2013 zur Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU für Bayern. Juni 2014

Bericht 2013 zur Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU für Bayern. Juni 2014 Bericht 2013 zur Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU für Bayern Juni 2014 1. Grundsätzliches Ziel der FFH-Richtlinie ist, für bestimmte Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensraumtypen Bayerns günstige

Mehr

Flussauen und Wasserrahmenrichtlinie

Flussauen und Wasserrahmenrichtlinie Naturschutz und Biologische Vielfalt Heft 27 Flussauen und Wasserrahmenrichtlinie Bedeutung der Flussauen für die Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie - Handlungsempfehlungen für Naturschutz

Mehr

Retentionskataster. Flussgebiet Orb mit Haselbach

Retentionskataster. Flussgebiet Orb mit Haselbach Retentionskataster Flussgebiet Orb mit Haselbach Flussgebiets-Kennzahl: 247852 / 2478524 Bearbeitungsabschnitt Orb: km + bis km 8+214 Bearbeitungsabschnitt Haselbach: km + bis km 1+83 Retentionskataster

Mehr

Workshop Wasserwirtschaftliche Modellierung in GLOWA-Elbe II in Berlin. WBalMo Elbe. Einbindung von Niedermooren in WBalMo Elbe

Workshop Wasserwirtschaftliche Modellierung in GLOWA-Elbe II in Berlin. WBalMo Elbe. Einbindung von Niedermooren in WBalMo Elbe GLOWA-ELBE II Workshop Wasserwirtschaftliche Modellierung in GLOWA-Elbe II 14.12.2004 in Berlin GLOWA-ELBE II WBalMo Elbe Einbindung von Niedermooren in WBalMo Elbe Dr. Ottfried Dietrich, Dipl.-Ing. Susanne

Mehr

Globaler Wandel im Elbeeinzugsgebiet - Auswirkungen und Anpassungsoptionen für die Region Brandenburg/Berlin

Globaler Wandel im Elbeeinzugsgebiet - Auswirkungen und Anpassungsoptionen für die Region Brandenburg/Berlin Globaler Wandel im Elbeeinzugsgebiet - Auswirkungen und Anpassungsoptionen für die Region Brandenburg/Berlin Hagen Koch Brandenburgische Technische Universität Cottbus, Lehrstuhl Hydrologie & Wasserwirtschaft

Mehr

Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung. EU-Nr.: DE

Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung. EU-Nr.: DE Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Brandenburg Teil II - Nr. 72 vom 20. Dezember 2017 4 Anlage 2 Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung 1. Alte Oderläufe im Oderbruch Name: Alte Oderläufe im Oderbruch

Mehr

Empfehlungen zur koordinierten Anwendung der EG-HWRM-RL und EG- WRRL

Empfehlungen zur koordinierten Anwendung der EG-HWRM-RL und EG- WRRL 19. Gewässersymposium Wasserrahmenrichtlinie und Hochwasserrisikomanagementrichtlinie Empfehlungen zur koordinierten Anwendung der EG-HWRM-RL und EG- WRRL Corinna Baumgarten - Umweltbundesamt Abteilung

Mehr

Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Erdkabel und Freileitungen im Bereich 110 kv - eine Einschätzung aus Naturschutzsicht

Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Erdkabel und Freileitungen im Bereich 110 kv - eine Einschätzung aus Naturschutzsicht Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Erdkabel und Freileitungen im Bereich 110 kv - eine Einschätzung aus Naturschutzsicht Kathrin Ammermann, Leiterin des Fachgebietes Erneuerbare Energien, Berg- und Bodenabbau

Mehr

Landkreis Limburg-Weilburg Fachdienst Wasser-, Boden- und Immissionsschutz

Landkreis Limburg-Weilburg Fachdienst Wasser-, Boden- und Immissionsschutz Fachdienst Wasser-, Boden- und Immissionsschutz Wer ist zuständig? Wer ist Träger der Unterhaltungslast? WHG Die Unterhaltung oberirdischer Gewässer obliegt den Eigentümern soweit keine anderweitige landesrechtliche

Mehr

Zu Natura Anhang zu 3.1.3

Zu Natura Anhang zu 3.1.3 Zu 3.1.3 Natura 2000 Anhang zu 3.1.3 Nr. Erläuterungskarte 6 FFH-Nr. / EU-Code FFH-Name Beschreibung (B) und Schutzwürdigkeit (S) Maßgebliche Lebensraumtypen (LRT) nach Anhang I FFH-Richtlinie Maßgebliche

Mehr

Bis ins 16. JH: Bäuerliche Nieder- und Mittelwaldwirtschaft Man lebte vom Wald Die Nothdurft kam mit dem Angebot aus. LÖWE

Bis ins 16. JH: Bäuerliche Nieder- und Mittelwaldwirtschaft Man lebte vom Wald Die Nothdurft kam mit dem Angebot aus. LÖWE Bis ins 16. JH: LÖWE und NATURA 2000 im Landeswald Bäuerliche Nieder- und Mittelwaldwirtschaft Man lebte vom Wald Die Nothdurft kam mit dem Angebot aus. Christian Boele Keimer NNA 27.09.2012 Gliederung

Mehr

Entwicklung von Ökokonten im Norden, am Beispiel der Olendieksau und des Pülser Viehs

Entwicklung von Ökokonten im Norden, am Beispiel der Olendieksau und des Pülser Viehs Entwicklung von Ökokonten im Norden, am Beispiel der Olendieksau und des Pülser Viehs von: Thorsten Deinert (Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein GmbH) BFAD-Tagung - Frankenhausen, 24.09.2008 Inhalt Gliederung

Mehr

Bebauungsplan Erweiterung Gewerbegebiet Aucht in Sachsenheim - Ochsenbach

Bebauungsplan Erweiterung Gewerbegebiet Aucht in Sachsenheim - Ochsenbach Bebauungsplan Erweiterung Gewerbegebiet Aucht in Sachsenheim - Ochsenbach eventuelle Eingriffe in ein nach 32 NatSchG besonders geschütztes Biotop Auftraggeber: A. Amos GmbH + Co KG August 2013 0. INHALTSVERZEICHNIS

Mehr

2. Welche Entwicklung ist bei der Bewirtschaftung mit Paludikulturen (z.b. Schilf, Erlen, Rohrglanzgras) zu verzeichnen?

2. Welche Entwicklung ist bei der Bewirtschaftung mit Paludikulturen (z.b. Schilf, Erlen, Rohrglanzgras) zu verzeichnen? Landtag Brandenburg 6. Wahlperiode Drucksache 6/3639 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 1406 der Abgeordneten Anita Tack der Fraktion DIE LINKE Drucksache 6/3408 Moorschutz in Brandenburg

Mehr

Wildnisentwicklung auf Flächen des Nationalen Naturerbes. Dieter Pasch

Wildnisentwicklung auf Flächen des Nationalen Naturerbes. Dieter Pasch Wildnisentwicklung auf Flächen des Nationalen Naturerbes Dieter Pasch 1 2 DBU- Naturerbeflächen erste Tranche ca. 46.000 ha 33 Liegenschaften 9 Bundesländer Dienstleistungsvertrag mit Bundesforst 3 Umsetzung

Mehr

Naturschutzgebiet Großer Weidenteich

Naturschutzgebiet Großer Weidenteich Forstbezirk Plauen Naturschutzgebiet Großer Weidenteich Das NSG Großer Weidenteich, etwa 4 km westlich von Plauen gelegen, ist mit 335 ha das größte und artenreichste Naturschutzgebiet im Vogtlandkreis.

Mehr

Wie hat sich das Klima in der Grenzregion in den letzten Jahren verändert? Analyse wasserrelevanter Klimakenngrößen

Wie hat sich das Klima in der Grenzregion in den letzten Jahren verändert? Analyse wasserrelevanter Klimakenngrößen Wie hat sich das Klima in der Grenzregion in den letzten Jahren verändert? Analyse wasserrelevanter Klimakenngrößen, LfULG, Dresden 1 Gliederung Einleitung Daten und Methoden Ergebnisse Photo: Robert Kneschke

Mehr

Naturschutzgerechte Bewirtschaftung des national bedeutsamen Waldgebietes

Naturschutzgerechte Bewirtschaftung des national bedeutsamen Waldgebietes Naturschutzgerechte Bewirtschaftung des national bedeutsamen Waldgebietes Rostocker Heide durch das Stadtforstamt Rostock ein Praxisbericht 1 bewirtschaftet rd. 33 % der Stadtfläche mit 0,3 % des städtischen

Mehr

Natürlich tut naturnah gut!

Natürlich tut naturnah gut! Natürlich tut naturnah gut! Notwendigkeit der ökologischen Verbesserung von Fließgewässern Tanja Pottgiesser umweltbüro essen Einführung Funktionen naturnaher Fließgewässer Nutzung von Fließgewässern Der

Mehr

ART Jahrestagung Erhaltungszustand der Gelbbauchunken-Population in Thüringen und daraus abzuleitende Handlungsempfehlungen IBIS

ART Jahrestagung Erhaltungszustand der Gelbbauchunken-Population in Thüringen und daraus abzuleitende Handlungsempfehlungen IBIS Erhaltungszustand der Gelbbauchunken-Population in Thüringen und daraus abzuleitende Handlungsempfehlungen INGENIEURE FÜR BIOLOGISCHE STUDIEN, INFORMATIONSSYSTEME UND STANDORTBEWERTUNG An der Kirche 5,

Mehr

Wasserverfügbarkeit im Einzugsgebiet der Lausitzer Neiße - Ergebnisse aus dem Projekt NEYMO. Thomas Pluntke

Wasserverfügbarkeit im Einzugsgebiet der Lausitzer Neiße - Ergebnisse aus dem Projekt NEYMO. Thomas Pluntke Wasserverfügbarkeit im Einzugsgebiet der Lausitzer Neiße - Ergebnisse aus dem Projekt NEYMO 1 Gliederung Einleitung Daten und Methoden Gegenwärtige Wasserverfügbarkeit Zukünftige Wasserverfügbarkeit Schlussfolgerungen

Mehr

Informationsveranstaltung zur geplanten Änderung der Verordnung zum Landschaftsschutzgebiet Elm

Informationsveranstaltung zur geplanten Änderung der Verordnung zum Landschaftsschutzgebiet Elm Informationsveranstaltung zur geplanten Änderung der Verordnung zum Landschaftsschutzgebiet Elm Verfahrensablauf zur Änderung der Verordnung: Informationsveranstaltung (18.06.2012) Ausarbeitung der Schutzgebietsverordnung

Mehr

Werden und dürfen Moore wachsen?

Werden und dürfen Moore wachsen? Hydrogeologische und hydrologische Grundlagen der Wiedervernässung von Hochmooren in Mecklenburg-Vorpommern Ein Rückblick auf 15 Jahre Monitoring und daraus ableitbare Erkenntnisse und Perspektiven Werden

Mehr

NSG, LSG, ND Was ist eigentlich was? Bedeutung der Schutzgebietskategorien für Natur und Landschaft. Reinhard Wolf Ludwigsburg, 9.

NSG, LSG, ND Was ist eigentlich was? Bedeutung der Schutzgebietskategorien für Natur und Landschaft. Reinhard Wolf Ludwigsburg, 9. NSG, LSG, ND Was ist eigentlich was? Bedeutung der Schutzgebietskategorien für Natur und Landschaft Reinhard Wolf Ludwigsburg, 9. November 2013 Was ist eigentlich was? 1. Naturschutzgebiet 2. Nationalpark

Mehr

Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) Mecklenburgische Seenplatte

Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) Mecklenburgische Seenplatte Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) Mecklenburgische Seenplatte FFH-Managementplanung für das FFH-Gebiet DE 2545-303 Tollensesee mit Zuflüssen und umliegenden Wäldern UmweltPlan GmbH:

Mehr

Konzept Biber - Vollzugshilfe des BAFU zum Bibermanagement in der Schweiz. Rückmeldeformular. Name / Firma / Organisation / Amt

Konzept Biber - Vollzugshilfe des BAFU zum Bibermanagement in der Schweiz. Rückmeldeformular. Name / Firma / Organisation / Amt Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK Bundesamt für Umwelt BAFU Konzept Biber Vollzugshilfe des BAFU zum Bibermanagement in der Schweiz Rückmeldeformular Name

Mehr

Bundeswaldinventur 3 Ergebnisse für den Freistaat Sachsen

Bundeswaldinventur 3 Ergebnisse für den Freistaat Sachsen Bundeswaldinventur 3 Ergebnisse für den Freistaat Sachsen Inventurverfahren und -methodik Die BWI dient der Erforschung großräumiger Waldverhältnisse. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Mehr