Wissensarten, Wissensordnungen, Wissensregime

Transkript

1 Wissensarten, Wissensordnungen, Wissensregime

2 Studien zur Wissensordnung Herausgegeben von Helmut F. Spinner Band 2

3 Karsten Weber Michael Nagenborg Helmut F. Spinner (Hrsg.) Wissensarten, Wissensordnungen, Wissensregime Beiträge zum Karlsruher Ansatz der integrierten Wissensforschung Springer Fachrnedien Wiesbaden GmbH 2002

4 ISBN DOI / ISBN (ebook) Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier. Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz für die Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhältlich Springer Fachmedien Wiesbaden 2002 Originally published by Leske + Budrich, Opladen 2002 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

5 Inhaltsverzeichnis Karsten Weber, Michael Nagenborg Vorwort zweier Herausgeber... 7 Bernd Thum Grußwort des Dekans der Fakultät fur Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität Karlsruhe (TH)... 9 I. Wissensarten in der Sicht der Wissenswissenschaften Helmut F. Spinner Das modulare Wissenskonzept des Karlsruher Ansatzes der integrierten Wissens forschung - Zur Grundlegung der allgemeinen Wissenstheorie fur,wissen aller Arten, in jeder Menge und Güte Rudolf Wille Begriffsanalytische Mathematisierung logischer Strukturen Peter Deussen Daten und Information aus Sicht eines Informatikers Jean Nicolas Druey Information und Kommunikation Wissens regime und Medien Götz Großklaus Mediengeschichte: Wissens-Erzeugung und Wissens-Transfer Michael Nagenborg Ein alternativer Sender ist auch nur ein Sender - Medienethische Reflektionen zum emanzipatorischen Ideal der neuen Medien Karsten Weber Technikregime und (Gegen-)Information - Warum es nicht ausreicht, die "richtige" Architektur zu haben

6 Hans Lenk Die Heraufkunft der systemtechnologischen Superinformationsgesellschaft und deren Bildungserfordernisse Wolfgang Coy Zur Wissensunordnung des Intemets III. Wissensordnung und Wissenswirtschaft Volker Grassmuck Wissenskommunismus und Wissenskapitalismus Wolfgang Eichhorn Wissenswirtschaft in Deutschland Hans Gerd Schütte Der Handel mit Informationen IV. Anwendungen Diemut Majer Wissensordnung und Rechtsordnung - passt das zusammen? Fragen eines "einfachen" (Rechts-)positivisten Anton Sterbling Verlässt das Wissen die Rationalität? Zum Verhältnis von Rationalität, Wissen und Kritik Bernd Lutterbeck Commons und Anticommons - Wie naiv ist Helmut Spinner wirklich? Jürgen Backhaus Die Verallgemeinerung der Volkswirtschaftlichen Theorie der Wirtschaftsordnung aufrecht und Wissen V. Dokumentation Helmut F. Spinner Der Karlsruher Ansatz der integrierten Wissensforschung (KA W) im Überblick - Eine kleine Dokumentation Verzeichnis der Autoren

7 Karsten Weber, Michael Nagenborg Vorwort zweier Herausgeber Am 22. und 23. Februar 2002 fand an der Universität Karlsruhe (TH) ein Kolloquium zu Ehren von Prof. Dr. Helmut F. Spinner statt, der am 30. März 2002 die Universität verlässt und in den wohlverdienten Ruhestand geht - und mit großer Sicherheit wird er die Zeit, die von ihm nun nicht mehr in die Verwaltung des Studium Generale und des Deutsch-Russischen Kollegs investiert werden muss, produktiv nutzen. Deshalb sollte das Kolloquium vor allem auch dazu dienen, eine Zwischenbilanz des Karlsruher Ansatzes der integrierten Wissensforschung zu ziehen. Auf dieser Bilanz lässt sich - nicht nur von Helmut Spinner selbst - aufbauen und weiterarbeiten. Die thematische Vielfalt der Redebeiträge des Kolloquiums und der Texte in diesem Sammelband zeigen deutlich, dass sich Spinners Ansatz, Wissen zum Gegenstand einer systematischen wissenschaftlichen Untersuchung zu machen, die über die übliche philosophische Behandlung des Themas hinausgeht, als äußerst fruchtbar erwiesen hat. Seine Arbeit überschreitet Disziplingrenzen; die Rezeption seiner wissenschaftlichen Beiträge in prima facie so verschiedenen Fachbereichen wie Informatik, Soziologie, Rechts-, Medien-, Wirtschafts- und Informationswissenschaft, um nur einige zu nennen, zeichnet ihn als interdisziplinär arbeitenden Philosophen aus - nicht nur nominell, sondern faktisch. Sie zeigt vor allem aber auch, dass die Verbindungen zwischen den Disziplinen bewusst gesucht und hergestellt werden müssen, damit überhaupt eine Chance besteht, Probleme einer Lösung zuzufuhren, die letztlich eine Gesellschaft als Ganzes betreffen. Dabei folgt Helmut Spinner nicht der derzeit sehr modemen Attitüde des postmodernen und poststrukturalistischen Umgangs mit Wissen; diese Weise der eher literarischen Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Forschungsgegenständen droht stetig in die Beliebigkeit und Substanzlosigkeit abzugleiten. Wenn er auch diverse Gefechte mit Vertretern des Kritischen Rationalismus ge fuhrt hat, so ist Helmut Spinner einem der wichtigsten Grundsätze der Popperschen Wissenschaftstheorie treu geblieben: wissenschaftliche Arbeit bedarf der stetigen Kritik und Verbesserung; beides ist nur möglich, wenn Ergebnisse intersubjektiv nachvollziehbar und klar formuliert sind. Wir - d.h. Michael Nagenborg und Karsten Weber - haben versucht, die Beiträge dieses Bandes inhaltlich und nicht nach Disziplinen zu ordnen; wir hoffen, dass dies zumindest im Ansatz gelungen ist. Einteilungen sind immer bis zu einem gewissen Grad subjektiv und willkürlich - nichtsdestotrotz ver- 7

8 bindet sich mit den Beiträgen jedes Abschnitts jeweils eine bestimmte Zielrichtung. Im ersten Teil werden Fundamente gelegt und Grundlagen vermittelt; der zweite Teil ist den Medien als Trägem von Informationen gewidmet; danach werden ökonomische Aspekte des Umgangs mit Informationen beleuchtet; im vierten Teil schließlich wird unser Umgang mit Informationen thematisiert. Am Schluss des Bandes stellt Helmut Spinner komprimiert seine Arbeiten zum Karlsruher Ansatz der integrierten Wissensforschung vor. Damit wird den Beiträgen des vorliegenden Sammelbands jene inhaltliche Klammer gegeben, die wesentlich für den Erfolg und Ertrag des Kolloquiums war. Als zusätzliche Dienstleistungen für Leser dieses Buches haben wir im Anhang eine Liste mit Informationen über die Autoren aufgeführt. Immer sind Publikationen das Ergebnis der Arbeit vieler Menschen. Die Karlsruher Hochschulvereinigung machte durch ihre finanzielle Unterstützung sowohl das Kolloquium als auch den Druck des vorliegenden Buches erst möglich. Für diese Hilfe möchten wir uns an dieser Stelle herzlich bedanken. Außerdem möchten wir Franziska Mandel für das Korrekturlesen der Texte und für die Mithilfe bei der Vereinheitlichung der Literaturverzeichnisse danken. Unser besonderer Dank gilt jedoch Helmut Spinner dafür, dass er die Basis für diesen Sammelband durch die Organisation des Kolloquiums und vor allem durch seine Arbeiten auf dem Gebiet der Wissensforschung gelegt hat. Wir wünschen ihm von dieser Stelle aus alles Gute für einen produktiven Unruhestand. Karsten Weber und Michael Nagenborg Frankfurt (Oder) und Karlsruhe, den 29. August