Automatisches Melken- Ergebnisse aus Forschung und Praxis
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- Frieder Stein
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1 Automatisches Melken Ergebnisse aus Forschung und Praxis Mathias Harsch LAZBW Aulendorf Viehhaltung, Grünlandwirtschaft, Wild, Fischerei Tel. 7525/94234, , Seite 2, LVVG / Harsch
2 Melkroboter Einige Zahlen!!!!! Anteil Melkroboter bei Neuanschaffungen (Stand 6 /21) Finnland 8%, Schweden 6%, Dänemark 7%, Norwegen 6%, Holland 65%, Belgien 5%, Frankreich 4% Deutschland ca. 34% (Bayern / Baden Württemberg: ca. 4 5%!) November 21: in BW insgesamt 312 Melkroboter ; ca. 95% von den Firmen Delaval u. Lely, dann Fullwood GEA SAC Kühe / Melkroboter 4 9 Melkungen pro Tag / Melkroboter Zielgröße 18 Melkungen (/ 2) Ermolkene Milch/Tag/Melkroboter Zielgröße 19 l (/ 3) Abgeliefert Milch / Jahr / Melkroboter Zielgröße 65 l (/ 15) Milchleistung pro Kuh / Jahr Zielgröße 1 l (/ 2 l) Durchschnittliches Minutengemelk / Kuh Zielgröße 2,2 kg/ min Auslastung des Roboters Zielgröße 8 85% Arbeitszeiteinsparung Melken Zielgröße 4 5% 52 Source: Danmarks Jordbrugsvidenskabelige fakultet Oct , Seite 3, LVVG / Harsch Verfügbare Kapazitäten bei Einboxenanlagen Täglich verfügbare Zeit 24 h = 144 Minuten Feste Ruhezeiten 2 Hauptreinigungsgänge, 6 Zwischenspülungen, 15 Besuche ohne Melkanrecht, Systempausen (z.b. Weidegang, Tankreinigung,,), bewusster Einbau von Reserven Für Melkungen bleiben ca. 11 Minuten (18,3 h) übrig, der Melkroboter ist zu ca. 76% ausgelastet Melkzeiten je Tier Anzahl gemolkener Kühe 5 Minuten je Tier 22 Melkungen / Tag 6 Minuten je Tier 183 Melkungen / Tag 7 Minuten je Tier 157 Melkungen / Tag 8 Minuten je Tier 138 Melkungen / Tag 2,5 Melkungen / Tier / Tag , Melkungen / Tier / Tag , Seite 4, LVVG / Harsch
3 Tägliche Arbeiten im Melkroboterstall Aufwand für Tierkontrolle / Herdenmanagement Gleichbleibende Arbeitsroutine wichtig (zweimaliger großer Stalldurchgang zweimaliger kleiner Stalldurchgang ) Kontrolle der Listen / der Kühe, Buchtenreinigung, Treiben überfälliger Tiere, Pflege und Hygienearbeiten am Roboter, Überprüfung kranker, bzw. frisch abgekalbter Kühe, Brunstkontrolle) Liegebuchtenpflege zweimal täglich Problembereiche v.a.: Euter, Klauen (u.a. Mortellaro) Kalbinnen frühzeitig (46 Wo. vor Geburt) in Herde bringen und an Roboter gewöhnen oder Kalbinnen erst nach dem Abkalben erstmalig an den Roboter? (beide Vorgehensweisen werden in Praxisbetrieben erfolgreich durchgeführt) , Seite 5, LVVG / Harsch Positionierung des Melkroboters in verschiedenen Stallgrundrissen Diskussion versch. Kuhleitsysteme Mathias Harsch LAZBW Aulendorf Viehhaltung, Grünlandwirtschaft, Wild, Fischerei Tel. 7525/94234, mathias.harsch@lazbw.bwl.de
4 Positionierung des Melkroboters in verschiedenen Stallgrundrissen, versch. Kuhleitsysteme Vorselektion Feed First , Seite 7, LVVG / Harsch Grundlagen für einen gut funktionierenden Melkroboter Grundsätzlich gilt: große Bedeutung des Standortes ( für Kühe einsehbar, gerader Ein u. Austrieb, keine Hindernisse, Ausweichmöglichkeiten am Austrieb, keine Sackgassen, gute klimatische Verhältnisse, gut ausgeleuchtet, trockenen Fußes zugänglich) Möglichst viel Bewegungsspielraum im Roboter Bei Neubau möglichst alle Kuhleitsysteme ermöglichen Roboter vor Frost schützen großzügige Platzverhältnisse vor dem Roboter / attraktive Stalleinrichtungen in der Nähe des Roboters, aber weit genug vom Ausgang entfernt (kurzfristiger) Warteraum für 1% der melkunwilligen Kühe Möglichst häufige Grundfuttervorlage Mindestmenge an KF im Roboter / Besuch ca.,8 kg (Höchstmenge / Tag 4 7 kg); wohlschmeckendes KF, mit um ca. 1% höherer Verdaulichkeit wie Grundfutter große Bedeutung des Kuhkomforts, besonders bei Bestandsgrößen > 65 Kühe / Melkroboter; Altbau deshalb nicht immer ideal Fütterung ständig der Herdenleistung anpassen (Faustzahl: durchschnittliche Milchmenge abzgl. 57 kg Milch) Klauenprobleme sofort beseitigen Fangfressgitter empfehlenswert / Kuhselektion ermöglichen , Seite 8, LVVG / Harsch
5 Besonderheiten bei größeren Beständen (nach Harms / Grub) Gruppeneinteilung Gruppengröße Bei AMS speziell zu berücksichtigen: Gruppengröße ist fest Auslastung der Melkbox(en) , Seite 9, LVVG / Harsch Besonderheiten bei größeren Beständen (nach Harms / Grub) Gruppeneinteilung Umgruppierung Effekte sind z.t. abhängig von Herdenleistung Umgruppierung am besten innerhalb einer Herde , Seite 1, LVVG / Harsch
6 , Seite 11, LVVG / Harsch Positionierung in versch. Stallgrundrissen Freier Kuhverkehr (freier Zugang zum Fressplatz) Viele, großzügige Durchgänge planen, möglichst breite Laufgänge, gute Liegeflächen ( gutes Stalllayout u. Kuhkomfort ) Viel Platz vor und im Melkroboter AMS u. erstes Hindernis (Liegeboxen): > 5 m Zwischen Boxenreihen: 3 m Zwischen Fressgitter u. Boxen: 5 m Durchgänge: 2, m (mit Tränke: 4, m) Gutes Tierverhalten und Kuhkomfort, ständiger Zugang zum Fressbereich, hohe Futteraufnahme Geringere Investition (keine intelligenten Tore ) Flexibleres Gebäude, Nachrüstung auf gelenkten Kuhverkehr möglich Fehlbelegungsrate steigt, Melkungen/Kuh sinken Mind. 1 Fehlbelegung pro Kuh und Tag akzeptieren!, über 5 Melkabbrüche pro Tag und Roboter nicht akzeptieren! Mehr Kühe, die nicht freiwillig zum Melken kommen (nicht mehr wie 51% pro Tag, sonst System überprüfen) Eventuell ungleiche Melkintervalle (besonders am Laktationsende) Möglichst ausgeglichene Herde, Fütterung (partielle Mischration) immer der Herdenleistung anpassen > 1% freie Zeit am Roboter (besser > 2%) Freier Kuhverkehr genügend Platz vor dem Roboter , Seite 12, LVVG / Harsch
7 Freier Kuhverkehr , Seite 13, LVVG / Harsch Vetvice DairyLogix Stall , Seite 14, LVVG / Harsch
8 Freier Kuhverkehr 4 Roboter, 2 Leistungsgruppen und eine Frischmelkergruppe (nach Vetvice) , Seite 15, LVVG / Harsch Freier Kuhverkehr für Bestände mit mehr wie 5 Robotern (nach Vetvice) , Seite 16, LVVG / Harsch
9 Positionierung in versch. Stallgrundrissen Feed First absolut freier Kuhverkehr zwischen Liege und Fressbereich; Selektionsschranke nur, wenn Kuh vom Fressbereich zum Liegebereich geht Bessere Ausnutzung des Roboters durch Vermeidung von Fehlbelegungen gleichmäßigere Melkintervalle (Milchleistung, Eutergesundheit) bei allen Tieren Geringere Kraftfuttermengen bei niederleistenden Kühen möglich hohe Futteraufnahme und Kuhkomfort höhere Kosten Auch in Ställen mit getrenntem Freßplatz (eingeschränkt) möglich (3 Reiher) Keine / weniger Kühe müssen mehr zum Melkroboter getrieben werden Höhere Funktionssicherheit? Überfüllte Warteräume? Aufwendigere Planung, komplizierterer Stallgrundriss , Seite 17, LVVG / Harsch Positionierung in versch. Stallgrundrissen Feed First , Seite 18, LVVG / Harsch
10 Feed First , Seite 19, LVVG / Harsch Positionierung in versch. Stallgrundrissen Prinzip der Vorselektion (selektiv gelenkter Kuhverkehr) Ständiger Zugang zum Fressplatz; Rückkehr zum Liegeplatz nur über ein intelligentes Tor vor dem Melkroboter, das nur Kühe mit Melkanrecht in einen Warteraum einlässt; Kühe ohne Melkanrecht gehen sofort in den Liegebereich , Seite 2, LVVG / Harsch
11 Vergleich verschiedener Formen von Kuhverkehr Einfache Planung Gewichtung (subjektiv!) Frei Gelenkt selektiv gelenkt Feed First Wenig Rangkämpfe vor dem Melkroboter Uneingeschränkter Futterverzehr z.b Bedeutung von Kuhkomfort z.b regelmäßige Melkintervalle z.b Geeignet für Umbaulösungen (3 Reiher) Niedrige Investitionen Wenig Kühe nachtreiben Anzahl Fehlbelegungen Leicht für Kühe zu erlernen Möglichkeiten zur Weidehaltung Praxistauglichkeit bei großen Beständen (> 75 Kühe) Gesamt: Gewichtungspunkte: = schlecht / sehr niedrig, 1= zufriedenstellend / niedrig, 2= gut / hoch, 3= sehr gut / sehr hoch , Seite 21, LVVG / Harsch Stärken und Schwächen der Kuhleitsysteme für automatische Melksysteme Kriterium Investitionskosten Kuhverkehr Uneingeschränkter Futterverzehr Regelmäßige Melkintervalle Eignung für Umbaulösungen Wenig Kühe nachtreiben Wenig Fehlbelegungen Eignung für große Bestände Wenig Rangkämpfe Leicht für Kühe zu erlernen Eignung für Weidehaltung Einfache Planung Frei Gelenkt Selektiv gelenkt Feed first , Seite 22, LVVG / Harsch
12 Fazit Melkroboter , Seite 23, LVVG / Harsch Der Melkroboter ist technisch gut ausgereift / ein Kauf stellt kein Risiko dar Die Preisentwicklung der Roboter im Vergleich zur konventionellen Melktechnik (mit Warteraum) ist günstig Man nimmt viel intensiver an den laufenden technologischen Weiterentwicklungen und Verbesserungen teil (nur 1 Melkplatz) Realistisch im Familienbetrieb die einzige Möglichkeit Kühe dreimal zu melken Eine deutliche arbeitswirtschaftliche Entlastung ist möglich Deutlich flexiblere Arbeitszeiten Verbrauchswerte (Strom, Wasser) sind wohl immer noch ein wenig höher wie bei konventionellen Melksystemen Höhere Managementanforderungen und irgendwann sind Wachstumssprünge notwendig Eine deutliche arbeitswirtschaftliche Entlastung ist möglich, aber nicht garantiert. Das bedeutet aber keine Steigerung des Gewinns! Nur bei alternativer Verwertung der frei gesetzten Arbeitszeit, bzw. deutlichem Anstieg der Milchleistung, kann die Wirtschaftlichkeit eventuell verbessert werden! Eine sehr gutes Herdenmanagement und Tiergesundheit (Euter, Fundamente, Klauen) sind unbedingte Voraussetzung! Eine hohe Auslastung (kg Milch/Station) ist entscheidend für die Rentabilität
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