Demokratisieren statt Privatisieren! Der Aspekt der Öffentlichkeit im Bildungswesen
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- Guido Weiß
- vor 6 Jahren
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1 Demokratisieren statt Privatisieren! im Bildungswesen
2 Vortragsansatz Öffentlichkeit als Raum Kollektiver politischer Willensbildung Emanzipatorischer Praxis durch kpw Demokratie Verschiedene Arten von Demokratie Möglichkeit der Partizipation Bildung Bildung Lernen Wissen Divergente gesellschaftliche Doppelfunktion im Bildungswesen Seite 2
3 Bildungswesen und Öffentlichkeit Bildungsinstitutionen sind Ideologische Staatsapparate (ISA) Arten (Privat wie auch öffentlich): Religiöse ISA (z.b. Kirchen) Schulische ISA (öffentl./privat) Politische ISA (z.b. Parteien) ISA der Information z.b. (Presse, Radio, TV) Kulturelle ISA (zb. Literatur, Kunst) Familiäre ISA im Bildungswesen Seite 3
4 Hegemonie und Bildung ISA sind zur Reproduktion von Gesellschaftssystemen notwendig Hegemonie ist Grundpfeiler stabiler Gesellschaftssysteme Bildung erscheint als neutrales Feld, das ohne Ideologie (weil weltlich) ist (Althusser) Bildungsniveaus (soziale Selektion)mit unterschiedlichen Ideologien im Bildungswesen Seite 4
5 Demokratie und Öffentlichkeit Theoriekonzepte zu Öffentlichkeit und Demokratie: Liberalismus Republikanismus Deliberative Demokratietheorie Herrschaftskritische Staatstheorien im Bildungswesen Seite 5
6 Liberalismus Gestaltungsfreiheit der Privatsphäre Öffentliches Interesse kristallisiert sich zufällig (invisible hand) Zentrale staatliche Aufgabe ist Schutz des Privateigentums/Sicherstellung von Grundrechten Freiheitsbegriff hat individuellen Fokus im Bildungswesen Seite 6
7 Republikanismus res publica -> öffentliche Sache, dh. Sicherstellung der Gestaltung einer gemeinsamen Öffentlichkeit Vorbild griechische Polis -> Bürger bestimmen in gemeinsamem Aushandlungsprozess Gesellschaftliche Machtverhältnisse werden durch Bürger nicht vollständig erfasst Zeit und Vorwissen bestimmen Partizipationsgrad z.b. universitäre Mitbestimmung von Studierenden im Bildungswesen Seite 7
8 Republikanismus universitär Senate der Universitäten indirekt über RepräsentantInnen keine Mitbestimmung von indirekt Betroffenen Universitätsrat Modell nach UG02 keine erweiterte Mitbestimmung (50 % ministeriell, 50 % vom Senat [ProfessorInnenmehrheit] entsandt) im Bildungswesen Seite 8
9 Deliberative Demokratietheorie Idee der kritischen Gegenöffentlichkeit BürgerInnen diskutieren in Diskursen politisch Diskurse vollziehen sich öffentlich Legitimität politischer Entscheidungen nach im Diskurs artikulierten Meinungen Schweigespirale Negativer Medieneinfluss Machtgefälle DiskursteilnehmerInnen im Bildungswesen Seite 9
10 Kritische Gegenöffentlichkeit Beispiele (eingeschränkter Gegenöffentlichkeit): Indymedia Freie Radios OUBS (Offene Uni Berlins ) K.U.U.G.E.L. (kritische Universität und emanzipatorische Lehre) Manoa Free University Keine Uni im Bildungswesen Seite 10
11 Öffentliche Bildung Definition Öffentliche Güter: Nicht-Ausschließbarkeit Nicht-Rivalität Nicht-Ausschließbarkeit = gleicher Zugang Nicht-Rivalität = freier Zugang Staatliche Einrichtungen sind nicht gleich öffentliche Einrichtungen im Bildungswesen Seite 11
12 Öffentliche Bildung in theoretischen Demokratiekonzeptionen Liberalismus - staatlich, aber nicht unbedingt öffentlich, negativer Öffentlichkeitsbegriff Republikanismus - positiver Öffentlichkeitsbegriff Deliberative Demokratietheorie - positiver Öffentlichkeitsbegriff durch Diskurs, Legitimität Herrschaftskritische Staatstheorien - Öffentlichkeit und Bildungsinhalte im Zusammenhang mit Herrschaftsverhältnissen im Bildungswesen Seite 12
13 Bildungsdivergenz Bildung trägt sowohl das Potential in sich, Emanzipation zu ermöglichen wie auch jenes, Disziplinierung zu schaffen. In beiden Fällen ist Bildung politisch. (Faschingeder/Strickner) Wer bestimmt die Ausrichtung öffentlicher Bildung? im Bildungswesen Seite 13
14 Öffentliche Bildung Porto Alegre Verwirklichung emanzipatorischer demokratischer Projekte durch Demokratisierung des Budgets Universitätsprojekt Rio Grande do Sul Direkte demokratische Einflussnahme aller Regionen des Bundesstaates Dezentrale Konzeption mit demokratisch beschlossenen regionalen Schwerpunkten im Bildungswesen Seite 14
15 Warum öffentliche Bildung? Bildung ist nicht lediglich Faktor zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit (ifv eigenen Bildungsinstutionen), sondern Schlüssel zur Emanzipation (politische Praxis) Veröffentlichung von Bildung meint gesellschaftliche Transformation Grundvoraussetzung ist der Mensch, zu politischer Partizipation befähigt und berechtigt im Bildungswesen Seite 15
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