Paradoxe Effekte der ökologischen Kapitalismuskritik

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Uwe Dieter
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1 Paradoxe Effekte der ökologischen Kapitalismuskritik Thomas Barth 1

2 I. Einleitung II. Kritik und Dynamik des Kapitalismus III. Ökologische Kritik und Kapitalismuskritik IV. Staatstheorie 2

3 These: Die spezifische Aufnahme ökologischer Forderungen durch den Staat, hat die Ökologiebewegung als demokratische Trägerin dieser Forderungen, entradikalisiert, ihre Kritik vereinnahmt und produktiv eingebunden. Ergebnis dieser ver- rückten Realisierung (Candeias) der Forderungen der Ökologiebewegung ist eine Entwicklungstendenz zum grünen Kapitalismus. 3

4 I. Einleitung II. Kritik und Dynamik des Kapitalismus III. Ökologische Kritik und Kapitalismuskritik IV. Staatstheorie V. Umweltpolitik im demokratisch-kapitalistischen Staat VI. Fazit 4

5 I. Einleitung II. Kritik und Dynamik des Kapitalismus III. Ökologische Kritik und Kapitalismuskritik IV. Staatstheorie V. Umweltpolitik im demokratisch-kapitalistischen Staat VI. Fazit 5

6 II. Kritik und Dynamik des Kapitalismus Grundgedanke: Kritik spielt erhebliche Rolle für die Dynamik des Kapitalismus u.a. Luc Boltanski und Ève Chiapello (2003) Der neue Geist des Kapitalismus analog zur systemkonformen Aufnahme von Künstler- und Sozialkritik erlebte auch die ökologische Kritik eine verschobene Realisierung 6

7 Antworten auf die Forderungen der Sozialkritik (Wohlstandssteigerung) und Künstlerkritik (Humanisierung der Arbeit) schwächen kritische Bewegung und eröffnen neue Räume der Produktivitätssteigerung Begriff der Paradoxie: gerade das Verfolgen bestimmter Ziele führt dazu, dass das Erreichen dieser Ziele unwahrscheinlicher wird 7

8 I. Einleitung II. Kritik und Dynamik des Kapitalismus III. Ökologische Kritik und Kapitalismuskritik IV. Staatstheorie V. Umweltpolitik im demokratisch-kapitalistischen Staat VI. Fazit 8

9 III. Ökologische Kritik und Kapitalismuskritik 3 Kernprinzipien - ökologische Krise - Partizipation - Gleichheit Ökologische Kritik Kapitalismuskritik 9

10 I. Einleitung II. Kritik und Dynamik des Kapitalismus III. Ökologische Kritik und Kapitalismuskritik IV. Staatstheorie V. Umweltpolitik im demokratisch-kapitalistischen Staat VI. Fazit 10

11 Warum über Staatstheorie reden? noch einmal: die These IV. Staatstheorie Die spezifische Aufnahme ökologischer Forderungen durch den Staat, hat die Ökologiebewegung als demokratische Trägerin dieser Forderungen, entradikalisiert, ihre Kritik vereinnahmt und produktiv eingebunden. Ergebnis dieser ver- rückten Realisierung (Candeias) der Forderungen der Ökologiebewegung ist eine Entwicklungstendenz zum grünen Kapitalismus. materialistische Staatstheorie für eine Verbindung von Staat, demokratischer Bewegung und Kapitalismus 11

12 Kategorie des kapitalistischen Staates Kritik an einem reduzierten instrumentalistischen Staatsverständnis: Staat ist weder als neutrales Instrument noch nur als Instrument der Klassenherrschaft zu denken Kapitalismus Legitimations- forderungen Akkumulationserfordernisse Staat Demokratie 12

13 I. Einleitung II. Kritik und Dynamik des Kapitalismus III. Ökologische Kritik und Kapitalismuskritik IV. Staatstheorie V. Umweltpolitik im demokratischkapitalistischen Staat VI. Fazit 13

14 V. Umweltpolitik im demokratischkapitalistischen Staat Staatliche Umweltpolitik als Bearbeitung des Akkumulationsproblems a) Regulation der 'Produktionsbedingung Umwelt' b) Finanzielle Ausstattung des Staates Staatliche Umweltpolitik als Bearbeitung des Legitimationsproblems Ökologische Krise und Legitimationskrise 14

15 Ergebnisse: Bearbeitung des Akkumulationsproblems - umfassende Umweltgesetzgebung und Entstehen von Umweltschutzindustrien produktive, systemkonforme Wendung der ökologischen Herausforderung Bearbeitung des Legitimationsproblems - Institutionalisierung und Entradikalisierung der Bewegung Aufnahme und Entschärfung des Themas 15

16 I. Einleitung II. Kritik und Dynamik des Kapitalismus III. Ökologische Kritik und Kapitalismuskritik IV. Staatstheorie V. Umweltpolitik im demokratisch-kapitalistischen Staat VI. Fazit 16

17 VI. Fazit Die spezifische Aufnahme ökologischer Forderungen im demokratisch-kapitalistischen Staat hat zu einer systemkonformen Realisierung der Ansprüche geführt, die sich nicht mit den ursprünglichen Zielen der Ökologiebewegung deckt. Hauptproblem kritischer politischer Projekte und damit auch ökologischer Forderungen: Vereinnahmung von Kritik. 17

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