Beteiligungen von Hochschulen an Spin-offs
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- Reinhold Lang
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1 Beteiligungen von Hochschulen an Spin-offs Dr. Kai Neuschäfer Lehrstuhl für Innovations- und Gründungsmanagement an der Technischen Universität Dortmund Agenda 1 Motivation und Forschungsfragen 2 Methode und Vorgehensweise 3 Ergebnisse 4 Analyse und Handlungsempfehlungen 2 1
2 Motivation und Forschungsfragen Motivation Beteiligung als Alternative zur Lizenzierung und Instrument der Gründungsförderung Vereinzelte spektakuläre monetäre Erfolge bei Exits Gesetzliche Änderungen im dt. Hochschul- und Erfinderrecht Starke Bemühungen von Hochschulen, Aufbau erster Fonds Unterschiedliche Akzeptanz der Unternehmerischen Hochschule Forschungsfragen Welche Motive verfolgen Hochschulen bei der Beteiligung? Welche Strategien/Prozesse verfolgen die Hochschulen bei der Beteiligung? Welche Ressourcen kann eine Hochschule als Gesellschafter einbringen? 3 Methode und Vorgehensweise Theoretische Aufarbeitung des Beteiligungsprozesses Quantitative Datenerhebung Qualitative Datenerhebung Mangelnde theoretische und empirische Literatur Strukturierung orientiert am CVC-Prozess Generierung von Fragestellungen Schriftliche Befragung aller deutschen Hochschulen Deskript. Darstellung vorhandener Beteiligungen, Strukturen, Planungen Identifizierung von Fallstudienobjekten Auswahl von HS mit direkten, indirekten Beteiligungen sowie Venture-Fonds Durchführung von 10 Fallstudieninterviews (9 deutsche und 1 schweizerische HS) Analyse Cross-Case Analysis nach Ying (2009) Theoretische Analyse auf Basis des Resourcebased View 4 2
3 Methode und Vorgehensweise Strategische Ebene Technologietransfer Reputation Kooperationen Motive Zwischenziele Gründungsförderung Monetäre Ebene Verwertungserlöse/Rendite Drittmittel Prozess/ Strategie Projektidentifikation Ressourcenbereitstellung Strategieformulierung Investition/ Vertragsgestaltung Projektbewertung Controlling/ Unterstützung Exit Ressourcen Reputation BWL Know-how Fachliches Know-how Kapital Infrastruktur Netzwerke IP 5 Ergebnisse der quantitativen Erhebung Erhebung der Beteiligungsaktivitäten Spin-off- Beteiligung Universität 43,4 % (23) FH 5,6 % (5) Gesamt 19,7 % (28) Beteiligungsform Anteil der HS mit Beteiligungsaktivität (Mehrfachnennungen möglich) Direkte Beteiligung 69,6% (16) 80,0% (4) 71,4% (20) Indirekte Beteiligung 47,8% (11) 20% (1) 42,8% (12) Venture-Fonds 8,6% (2) 0% (0) 7,1% (2) Befragung von 313 Hochschulen 109 Universitäten, 204 FH s Rücklaufquote 45,7% (142) 48,6 % der Universitäten (53), 43,6 % der FH s (89) 6 3
4 Qualitative Erhebung Befragte Hochschulen FH Münster Beteiligungen über Transferagentur, Verhandlungen mit diversen Gründungsprojekten Ruhr-Universität Bochum 2 indirekte Beteiligungen über rubitec, Aufbau eines Innovationsfonds TU Hamburg-Harburg 8 indirekte Beteiligungen über Transfergesellschaft TuTech, nicht immer klassische Spin-offs Universität Freiburg 3 indirekte Beteiligungen über Verwertungsgesellschaft Campus Technologies TU München Inbetriebnahme eines klassischen Venture-Fonds, 1 Investment getätigt 7 Qualitative Erhebung Befragte Hochschulen Humboldt-Universität Berlin 4 indirekte Beteiligungen über Vermarktungsgesellschaft Humboldt-Innovation TU Dresden 4 indirekte Spin-off-Beteiligungen über TUDAG, keine direkte Verbindung zur Hochschule KIT Karlsruhe 6 direkte Beteiligungen, alle aus dem Bereich des ehem. Forschungszentrums Universität Erlangen-Nürnberg 3 direkte Beteiligungen ETH Zürich Ca. 20 direkte Beteiligungen 8 4
5 Ergebnisse der qualitativen Erhebung Motive Oft entstehungsgeschichtlich zu betrachten: Pfadabhängigkeit Logische Konsequenz bzw. Weiterentwicklung der Gründungsförderung In erster Linie Inkubation eigener Gründungen Vereinzelt Ansatz regionaler Innovations- und Gründungsförderung zu erkennen Renditeerwartungen spielen eine absolut untergeordnete Rolle 9 Ergebnisse der qualitativen Erhebung Strategieformulierung Keine Kodifizierung sowie selten explizite Formulierung von Strategien Vereinzelt strategische Herangehensweisen zu erkennen (Gründung von Tochtergesellschaften) Allerdings Herausbildung relativ konsequenter Handlungsmuster (Form der Einlage, Vertragsgestaltung, Intensität Controlling/Unterstützungsleistungen) Explizite Festlegung einer Strategie wird als Einschränkung empfunden Ressourcenbereitstellung In der Regel keine Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen für das Beteiligungsmanagement Bewältigung der Aufgaben im Rahmen des Transferbetriebs, der Gründungsförderung sowie der Beteiligungsverwaltung Außer in München keine Einstellung klassischer Venture Manager 10 5
6 Ergebnisse der qualitativen Erhebung Projektidentifikation Meist Projekte aus der eigenen Gründungsförderung oder Patentverwertung Screening meist in Form von eigenen (oder kooperierenden) Businessplan- Wettbewerben Vernetzung mit Fakultäten wird meist als hoch empfunden, so dass aussichtreiche Projekte in der Regel bekannt sind Projektbewertung Begutachtung findet meist durch eigene Mitarbeiter der Transfergesellschaften und Gründungsförderungen statt Teilweise Hinzunahme von Wissenschaftlern Vereinzelt Einrichtung spezieller (Experten-)Gremien Vereinzelt Einkauf externen Know-hows 11 Ergebnisse der qualitativen Erhebung Investition und Vertragsgestaltung Mittlerweile relevante Erfahrungen in der Vertragsgestaltung Schwierigkeiten bei der Bewertung von IP Suche nach Schutz vor Verwässerung der Anteile durch Liquidation Preference Meist Einbringung von Barmitteln, selten Sacheinlagen Anteile im Gegenzug für erbrachte Leistungen sind eher die Ausnahme Controlling und Unterstützung Sehr heterogenes Bild Controlling wird teilweise komplett anderen Investoren überlassen Oft Einwirkung nur über Gesellschafterversammlung Meist allg. Gründungsunterstützung durch Gründungsförderung Bereitstellung von Infrastruktur in der Regel entgeltlich Kooperationen mit Lehrstühlen Instituten sehr stark vom Charakter der jeweiligen Gründung abhängig 12 6
7 Ergebnisse der qualitativen Erhebung Exit In der Regel keine nennenswerten Erfahrungen mit Exits Außer bei Fonds keine Festlegungen bei Haltedauer Erlöse werden meist als schwarze Null bezeichnet Berechnung des Gesamtaufwandes schwierig Außer in Zürich keine exorbitanten Ausreißer 13 Ergebnisse der qualitativen Erhebung Ressourcen Netzwerke, Coaching, allg. Gründungsunterstützung werden in vergleichbarer Weise wie bei Spin-offs ohne Beteiligung bereit gestellt Bwl. Unterstützung erfolgt hauptsächlich durch Beteiligungsmanager Nutzung des Know-hows der Fakultäten unabhängig von Beteiligung Nutzung von Infrastruktur immer entgeltlich, keine Verrechnung mit Anteil am Stammkapital Kapital wird nur bei VC-Fonds in relevantem Ausmaß investiert Patente selten als Sacheinlage Reputation muss nicht zwingend über Kapitalbeteiligung transferiert werden 14 7
8 Analyse Verwertungsstrategie Kompetenzstrategie VC-Strategie Anlass: Patent oder Schutzrecht Übereignung/Sacheinlage Allgemeiner Gründungssupport Beteiligung der HS wird als förderlich für Performance des Spin-offs eingeschätzt Oft IP involviert, aber nicht zwingend Patente Parallel oft Lizenzierung intensiverer Support Finanzierung durch externes Kapital auch externe Ventures intensiver Support Engagement als VC-Geber basiert auf Kompetenzen der Verwertungsgesellsch. ETH Zürich Uni Erlangen-Nürnberg (TU Dresden) Humboldt Universität TU Hamburg-Harburg Uni Freiburg KIT FH Münster RUB TU München 15 Analyse Handlungsempfehlungen Learning by doing Hochschulprofil berücksichtigen Vorhandene Kompetenzen analysieren Bedürfnisse der Spin-offs in den Mittelpunkt rücken Wissenstransfer forcieren Verlässliche Grundlagen schaffen 16 8
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