Praktikumsbericht (Kurzfassung)
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- Gerd Pfeiffer
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1 Praktikumsbericht (Kurzfassung) Praktikum absolviert von: Marcel Harpaintner Matrikelnummer: Praktikum absolviert am: Universitätsklinik Ulm Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie III Sektion Kognitive Elektrophysiologie Leimgrubenweg Ulm Praktikumsdauer: (7 Wochen) Anzahl der Wörter: 1114 Ulm, ,
2 1. Einführung und Kurzdarstellung der Sektion Kognitive Elektrophysiologie Die sieben Wochen Berufspraktikum im Rahmen des Psychologiestudiums (M. Sc.) an der Universität Ulm absolvierte ich in der Sektion Kognitive Elektrophysiologie der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie III des Universitätsklinikums Ulm. Die Sektion untersucht Forschungsfragen im Bereich der kognitiven Neuropsychologie und behandelt folgende Themen: Sprachwahrnehmung- und verarbeitung, Emotionsregulation, Gedächtnis, exekutive Funktionen und kognitive Kontrolle, topdown Modulation von unbewussten Prozessen und neuronale Korrelate abstrakter Begriffe. Zur Erforschung dieser Themen kommen Verhaltensexperimente sowie EEG- und fmrt-untersuchungen zum Einsatz. Das Team der Sektion Kognitive Elektrophysiologie besteht aus dem Sektionsleiter (PD Dr. Dipl. Psych.), zwei wissenschaftlichen Mitarbeitern (eine Dipl.- Biologin und eine Dr. Dipl.-Psychologin), einer EEG-Assistentin und mehreren wissenschaftlichen Hilfskräften. Dabei kooperiert die Sektion Kognitive Elektrophysiologie regelmäßig mit den Sektionen Neurostimulation sowie Neuropsychologie und funktionelle Bildgebung, die beide ebenso in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie III der Universitätsklinik Ulm untergebracht sind. Darüber hinaus bestehen Kooperationen mit verschiedenen Instituten der Universität Ulm (z.b. Kooperation mit Prof. Dr. Montag und der Molekularen Psychologie). 2. Darstellung des Tätigkeits- und Aufgabenfeldes 2.1. Assistenz bei Experimenten mit EEG-Messungen Eine meiner Aufgaben war es, in Zusammenarbeit mit der aktuellen Versuchsleitung die Probanden für laufende EEG-Studien vorzubereiten. Um die passende EEG- Haube zu wählen, ermittelten wir zunächst den Kopfumfang sowie den Kopfmittelpunkt des Probanden. Um hygienische Standards einzuhalten und um den Widerstand der Kopfhaut zu verringern, desinfizierten wir die Stellen an der Haube, an denen die insgesamt 64 Messelektroden befestigt wurden. Anschließend wurden die Messelektroden mit Hilfe eines speziellen Elektrodengels an der Haube befestigt. Dann durfte die Versuchsperson in die schalldichte, d.h. lärmarme, EEG-Kabine, in der das eigentliche Experiment stattfand. Die Vorbereitung dauerte insgesamt ca. 60 Minuten. Danach durchlief der Proband das eigentliche Experiment, bei dem ich
3 allerdings nicht mehr assistierte. Die Anzahl der EEG-Messungen bei denen ich half variierte von ca. dreimal pro Woche bis zu dreimal täglich. Neben der eigentlichen EEG-Vorbereitung zählten auch die Probandenrekrutierung und die Terminkoordination zu meinen Aufgaben Teilnahme am wöchentlichen Literatursalon Einmal in der Woche trafen sich alle Mitarbeiter der Sektion Kognitive Elektrophysiologie und alle Studenten zu einer Diskussionsrunde. Dabei wurde ein Artikel aus einer Fachzeitschrift, der meist im Zusammenhang mit einer aktuell stattfindenden Studie stand, besprochen und diskutiert. Dabei gehörte es zu meinen Aufgaben den Artikel vor der jeweiligen Diskussionsrunde aufmerksam zu lesen und zu analysieren. Im Literatursalon fand besonders der Methodenteil Beachtung, der kritisch hinterfragt wurde. Die Ergebnisse wurden anschließend besprochen und interpretiert. Der Literatursalon hat mir sehr dabei geholfen, wissenschaftliche Artikel genau unter die Lupe zu nehmen. Mir fällt es inzwischen um einiges leichter, methodisch unsaubere Arbeiten zu entlarven bzw. inhaltliche Mängel aufzudecken Durchführung einer eigenen EEG-Studie Meine Hauptaufgabe während des Praktikums war die Vorbereitung und die Durchführung einer eigenen EEG-Studie sowie die abschließende Datenverarbeitung. Zunächst musste ich mich in die Materie einlesen, um mir das benötigte Hintergrundwissen zum Thema der Studie (unbewusste Wahrnehmung und Maskierung) anzueignen. Vor der Studiendurchführung musste ich außerdem verschiedenste Probandenbögen erstellen und ausdrucken. Nachdem ein Termin mit dem Probanden gefunden wurde, startete die eigentliche Studie. Da ich nun schon zum zweiten Mal Praktikant in der Sektion für kognitive Elektrophysiologie war, durfte ich, anders als beim ersten Mal, eine eigene EEG-Studie leiten und durchführen. Meine Aufgabe war es dabei zunächst, den Probanden die verschiedenen Probandenbögen zu erklären und eventuelle Hinweise zu geben. Nachdem die Probanden ausreichen aufgeklärt und informiert waren, erfolgte die Vorbereitung für die EEG-Messung. Der Ablauf dazu ist schon im Punkt 2.1. beschrieben. Nachdem der Proband für die Messung vorbereitet war, erfolgte die Instruktion. Im Zuge der Instruktion wurde dem Probanden außerdem seine Live- EEG-Aufzeichnung gezeigt. Dies diente vornehmlich der Demonstration, dass Augenblinzler und Muskelbewegungen zu starken Artefakten im EEG führen.
4 Danach folgten mehrere Übungsdurchgänge. Außerdem achtete ich darauf, dass die Versuchspersonen konzentriert blieben und nicht zu viele Fehler machten. Nach Beendigung der Übung folgte das Hauptexperiment. Auch hier überwachte ich die Arbeit der Probanden. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Inspektion der EEG-Daten. Sollte der Proband zu viele Artefakte produzieren, wurde versucht, Maßnahmen gegen die Artefakte einzuleiten. Am Ende jedes Versuchs klärte ich die Probanden über die Absichten der Studie auf. Es folgte die Verabschiedung. Nachdem genügend Daten gesammelt wurden, lag es in meiner Verantwortung die gesammelten Daten mit Hilfe der Programme Microsoft Office, Matlab, VisionAnalyzer und Statistica auszuwerten. Abschließend interpretierte ich unter Supervision des leitenden Professors die Ergebnisse Kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Tätigkeit Durch das Praktikum in der Sektion Kognitive Elektrophysiologie gewann ich einige theoretische sowie praktische Erfahrungen. Zu den theoretischen zählen unter anderem Inhalte wie Maskierung, Physiologische Grundlagen der EEG-Messung, und Aufmerksamkeit und Bewusstsein. Die praktischen Erfahrungen umfassten den grundlegenden Umgang mit Probanden und die Tätigkeit als Versuchsleiter. So lernte ich wie man objektiv instruiert und angemessen mit Fragen seitens der Versuchspersonen umgeht. Zusätzlich gewann ich Einblicke in die Praxis der Datenverarbeitung und auswertung. Zudem habe ich erfahren, wie mit Hilfe von EEG-Messungen die Wahrnehmung von Menschen untersucht wird. Ich lernte wie Probanden für die EEG- Messungen vorbereitet werden, inklusive dem Anlegen der EEG-Haube und dem Ankleben der Elektroden. Auch gewann ich Einblicke in die extrem aufwändige Auswertung solcher EEG-Daten. 3. Zusammenfassende Einschätzung des Praktikums und der Praxisreinrichtung 3.1. Voraussetzungen für das Absolvieren eines Praktikums in der Sektion Kognitive Elektrophysiologie Die Voraussetzungen, die ein Praktikant mitbringen sollte, um erfolgreich ein Praktikum in der Sektion Kognitive Elektrophysiologie zu absolvieren, stellt in aller
5 erster Linie das Interesse am relevanten Fachgebiet dar. Des Weiteren ist hier der Umgang mit manchmal auch schwierigen Probanden unumgänglich, was grundlegende soziale Kompetenzen unbedingt erforderlich macht. Außerdem sollte man gerne im Team arbeiten. Sollten grundlegende Fähigkeiten bzw. Wissensgrundlagen fehlen, kann man sich jederzeit auf die angestellten Kollegen verlassen. Diese waren stets bemüht, dass ich als Praktikant alles genau verstehe und nachvollziehen kann. Sollte einmal etwas nicht auf Anhieb geklappt haben, wurde ich immer freundlich korrigiert und man erklärte mir das genaue Vorgehen noch einmal Lernmöglichkeiten und grenzen Die Lernmöglichkeiten wurden oben bereits ausführlich beschrieben. Lerngrenzen sind folgende: man sollte sich im Klaren sein, dass das Praktikum in der Grundlagenforschung anzusiedeln ist. Die Themen sind zum Teil sehr abstrakt und theoretisch. Darüber hinaus sollte noch erwähnt werden, dass die Sektion, obwohl sie an die Psychiatrie angegliedert ist, eher weniger mit Patienten arbeitet. Man sollte sich also darüber im Klaren sein, dass hier weder Patientengespräche noch therapeutisches Arbeiten möglich sind. Abschließend sei noch gesagt, dass man, wie es auch bei mir der Fall war, bei erstmaligem Praktikum höchstwahrscheinlich zunächst mit einer reinen Verhaltensstudie betraut wird. EEG- Studien werden eher an wiederkommende Praktikanten oder an längerfristig angestellte Praktikanten vergeben.
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