2000-WATT-AREALE Energie Apéro Luzern 16. Juni 2014 Beat Züsli Energiestadtberater und Auditor Energiestadt Auditor 2000-Watt-Areale
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- Julia Gerburg Sachs
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1 2000-WATT-AREALE Energie Apéro Luzern 16. Juni 2014 Beat Züsli Energiestadtberater und Auditor Energiestadt Auditor
2 Zertifikat «2000-Watt-Areal» Inhalt 1. Einordnung des Instruments 2. Inhaltliche Elemente des Instruments 3. Das Zertifizierungsverfahren 4. Anforderungen an das Areal 5. Erste Erfahrungen und Anwendungsmöglichkeiten 6. Fazit
3 Zertifikat «2000-Watt-Areal» Kernidee > Standard und Labels für Einzelgebäude > Anwendung nur auf Bauphase 2000-Watt-Areal > Laufende Evaluation während Entwicklung, Planung, Realisierung und Betrieb > Abgeleitet von QM- Systemen (z.b. TQM) > Zertifikat für Städte und Gemeinden > Verbesserungsprozess wird periodisch ausgewertet und bewertet Quelle: Intep
4 Zertifikat «2000-Watt-Areal» Quantitative und qualitative Bewertung Quantitative Bewertung Nachweis auf der Grundlage des SIA-Effizienzpfads Energie Berücksichtigt werden: - Erstellung (Graue Energie) - Betrieb (Wärme, Kälte, Strom) - Mobilität Zielwerte im Total für «Treibhausgasemmissionen» und «Primärenergie nicht erneuerbar» müssen erreicht werden Qualitative Bewertung Kriterienkatalog analog Energiestadt Fünf Themenfelder: 1 Management 2 Kommunikation, Kooperation 3 Ver- und Entsorgung 4 Gebäude 5 Mobilität Mindestens 50% der Punkte in jedem Themenbereich nötig
5 Zertifikat «2000-Watt-Areal» Neu wird auch der Betrieb erfasst Zertifikat in der «Entwicklung» und im «Betrieb» Bisherige Labels erfassten schwergewichtig die Planung Damit konnten wesentliche Faktoren nicht erfasst werden: - Änderungen oder Mängel in der Ausführung - Mängel bei der Inbetriebnahme - Ineffizient betriebene Gebäude und Anlagen - das gesamte Nutzerverhalten Das Zertifikat «2000-Watt-Areal» umfasst: - Zertifizierung in der Entwicklung (Planungswerte) - Zertifizierung im Betrieb (gemessene Werte)
6 Zertifikat «2000-Watt-Areal» Quantitative und qualitative Bewertung Quantitativ Qualitativ Projektphase Entwicklung Realisierung Betrieb Zertifikat «Entwicklung» «Betrieb» Zielwert Nachweis Berechnung mit Rechenhilfe (Berater) Berechnung mit Rechenhilfe (Berater) Berechnung von Projektwerten: Erstellung SIA 2032 Betrieb SIA 2040 Mobilität SIA 2039 Toleranz +/-20% +/-10% +/-10% Vorgaben Monitoring Betriebswerte: Energie & Wasser Mobilitätsleistung (z.b. Fahrtenzähler, Befragung) Abfallmengen Kriterienkatalog mit fünf Themenfeldern Nachweis Verification Verification Verification Erfüllungsgrad Mindestens 50% der Punktezahl in jedem der fünf Themenfelder
7 Quantitative und qualitative Bewertung Beispiel Greencity Zürich, Phase Entwicklung Quantitativ Qualitativ Management- System Mobilität Kommunikation u. Kooperation Ver- und Entsorgung Gebäude Erstellung u. Betrieb in % erreicht Minimum 50%
8 Die quantitative Bewertung mit dem SIA- Effizienzpfad Energie (1) Richt- und Zielwerte Wohnen, Büro, Schulen Primärenergie nicht erneuerbar Primärenergie gesamt Neubau Treibhausgasemissionen Umbau Treibhausgasemissionen Primärenergie nicht erneuerbar Primärenergie gesamt kg/m 2 MJ/m 2 MJ/m 2 kg/m 2 MJ/m 2 MJ/m 2 Wohnen Erstellung Betrieb Mobilität Total Büro Erstellung Betrieb Mobilität Total Schulen Erstellung Betrieb Mobilität Total
9 Die quantitative Bewertung mit dem SIA- Effizienzpfad Energie (2) Richt- und Zielwerte neuer Nutzungen Primärenergie nicht erneuerbar Primärenergie gesamt Neubau Treibhausgasemissionen Umbau Treibhausgasemissionen Primärenergie nicht erneuerbar Primärenergie gesamt kg/m 2 MJ/m 2 MJ/m 2 kg/m 2 MJ/m 2 MJ/m 2 Hotel Erstellung Betrieb Mobilität Total Restaurant Erstellung Betrieb Mobilität Total Verkauf - Erstellung Fachgeschäft Betrieb Mobilität Total Verkauf - Erstellung Lebensmittel Betrieb Mobilität Total Verkauf - Erstellung Einkaufszentrum Betrieb Mobilität Total
10 Die qualitative Beurteilung (1) Kriterienkatalog mit fünf Themenfeldern (total 500 Punkte): 1 Management (125 Punkte) - Organisation der Arealträgerschaft - Leitbild- und Pflichtenheft - Monitoring - Kontrolle, Steuerung 2 Kommunikation, Kooperation (100 Punkte) - Partizipation - Vielfalt der Nutzenden und der Nutzungen - Erdgeschossnutzungen und Aussenraum - Energie- und Mobilitätsmarketing
11 Die qualitative Beurteilung (2) 3 Ver- und Entsorgung (90 Punkte) - Vor Ort gewonnene und gelieferte Energie - Wasser - Angebote für den «täglichen Bedarf» - Abfall und Recycling 4 Gebäude (90 Punkte) - Lebenszykluskosten - Gebäudestandards und Betriebsoptimierung - Personenflächen der Nutzungen - 5 Mobilität (95 Punkte) - Optimierte Abstellanlagen - Parkplatzbewirtschaftung - Attraktiver Langsamverkehr - Mobilitätsangebot Zusätzlich 50 Jokerpunkte für wegweisende Massnahmen möglich
12 Beispiel qualitative Kriterien (1) Thema Management Leitbild und Pflichtenheft, Übertragung der Verbindlichkeit Festlegung und Akzeptanz der zu übertragenden Inhalte:
13 Beispiel qualitative Kriterien (2) Thema Kommunikation und Kooperation Erdgeschossnutzungen und Aussenraum, Erdgeschossnutzungen und Nutzungsmöglichkeiten des Aussenraums Bewertet werden das Flächenangebot der Erdgeschossnutzungen:
14 Das Zertifizierungsverfahren (1)
15 Das Zertifizierungsverfahren (2) Organisation der Zertifizierung analog dem Ablauf von Energiestadt: - Geschäftsstelle beim Trägerverein Energiestadt - akkreditierte Auditoren zur Prüfung der Anträge - Labelkommission Energiestadt für die abschliessende Beurteilung Einbezug von Standortgemeinde (Mitunterzeichnung Antrag) und Kanton (Stellungnahme) Kosten: - Beratungsleistungen zu Lasten der Arealträgerschaft - keine Zertifizierungsgebühren, Auditor zu Lasten TV Energiestadt - Jährliche Erfolgskontrolle zu Lasten TV Energiestadt
16 Anforderungen an ein «2000-Watt-Areal» Die Standortgemeinde des Areals ist eine Energiestadt. Es besteht eine in Bezug auf die Belange des Zertifikats für das Areal handlungsbevollmächtigte Trägerschaft. Das Areal umfasst mindestens zwei Gebäude, die über einen in der Zuständigkeit der Arealträgerschaft liegenden Aussenraum verbunden sind. Es besteht ein klar definierter räumlicher Perimeter. Das Areal hat eine eigene Identität oder schafft eine Neue. Eine Mindestgrösse von ca. 10'000 m2 Areal- und/oder Geschossfläche wird vorausgesetzt. Eine Mischnutzung (Wohnen, Büro, Gewerbe) ist erwünscht, aber nicht zwingend notwendig. Somit können auch Mononutzungen wie reine Wohn- oder Büroüberbauungen zertifiziert werden.
17 Anwendungsbereiche «2000-Watt-Areal» Die Energiestadt kann die Zertifizierung «2000-Watt-Areal» wie folgt umsetzen: - in einer freiwilligen Vereinbarung mit der Areal-Trägerschaft - über die Bau- und Zonenordnung und entsprechende Vorgaben in Sondernutzungsplänen (z.b. Gemeinde Kriens und Stadt Luzern) Umsetzung in der Stadt Luzern: a) Bau- und Zonenordnung: Artikel 43 in der neuen BZO der Stadt Luzern: Erhöhter Gebäudestandard in ausgewählten Gebieten b) Verordnung: Nachweis nach SIA-Effizienzpfad Energie oder Zertifikat Watt-Areal (wird zwischen Arealträger und Stadt festgelegt); bei Ausnahmen mindestens Minergie-P-Eco oder Minergie-A-Eco c) Gestaltungsplan: Zertifikat in der Entwicklung wird vorausgesetzt Nachweis im Betrieb gefordert; falls erforderlich Optimierungen aufzeigen; Massnahmen in Kompetenz Arealträgerschaft
18 Nutzen für die Bauträger Die Optimierungspotenziale in den Bereichen Erstellung, Betrieb und Mobilität können im Vergleich zu einer gebäudebezogenen Beurteilung besser ausgeschöpft werden (Kompensationsmöglichkeiten). Die Planungs- und Realisierungsflexibilität wird erhöht (z.b. Nutzungsänderungen aufnehmen). Über die Beurteilung mit den quantitativen Kriterien wird eine Qualitätssteigerung erzielt. Die Zertifizierung baut auf bewährten und den Fachleuten bekannten Instrumenten auf (SIA-Effizienzpfad Energie, SIA 380/1, Minergie, usw.). Energiestadt erarbeitet Grundlagen und stellt diese für die Umsetzung zur Verfügung (z.b. zu rechtlichen Aspekten). Die Zertifizierung «2000-Watt-Areal» ist für ein Areal ein Verkaufs- und Marketingargument. Hohe Qualität ermöglicht eine langfristige Sicherung der Wertanlage.
19 Nutzen für die Energiestädte bzw. Gemeinden Die Energiestadt erhält ein Instrument für die Umsetzung der Watt-Ziele für grössere Gebiete, das für den gesetzlichen Vollzug angewendet werden kann. Die Energiestadt/Gemeinde kann sich damit weitgehend vom Vollzug der energetischen Anforderungen entlasten. Es wird ein für die Gemeinde (je nach Ausgangslage) zentraler Bereich abgedeckt. Die Energiestadt macht Erfahrungen im Betrieb von grösseren Arealen, welche für andere Projekt nützlich sein können. Die Energiestadt kann gute Beispiele in ihrer Kommunikation nutzen. Mit dem Instrument wird langfristig die Qualität gesichert.
20 Aktueller Stand und Erfahrungen Bisher sind folgende Areale zertifiziert worden: - Greencity Zürich - Erlenmatt West, Basel - Im Lenz, Lenzburg - Schweighofpark Kriens - weitere sind in Bearbeitung Das Interesse von Bauträgern und Investoren ist gross Quantitativer Nachweis in der Regel unproblematisch, wenn frühzeitiger Einbezug des SIA-Effizienzpfads Energie in die Planung erfolgt Qualitative Kriterien: Erfahrungen der Pilotphase sind eingeflossen, periodische Überprüfung wird erfolgen Rechtliche Umsetzung im Betrieb bei Verkauf und Vermietung ist teilweise Neuland (Vorschläge zur Umsetzung von Energiestadt vorhanden)
21 Fazit: Zertifikat «2000-Watt-Areal» ermöglicht Auszeichnung von Produkten, welche bei institutionellen Anlegern und langfristig ausgerichteten Investoren gesucht sind. Zusammenarbeit mit Energiestadt als glaubwürdigem Partner von Städten & Gemeinden. den Nachweis gegenüber der Standortgemeinde, dass vorbildliche Entwicklung geplant oder bereits in Betrieb ist. institutionalisierten Erfahrungsaustausch zwischen Arealen. langfristige Unterstützung auf dem Weg zur 2000-Watt-Gesellschaft, inkl. Umsetzung in Betriebsphase.
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