Verstehende Subjektlogische Diagnostik. PD Dr. Menno Baumann
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- Sven Holzmann
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1 Verstehende Subjektlogische Diagnostik PD Dr. Menno Baumann
2 Kriterien Schwierige Aufnahme Wer hat die Fallführung? Konflikthäufung Fallbesprechung Wer moderiert? Entwicklung eines gemeinsamen Fallverständnisses Formulierung von Zielen Formulierung von Alternativen und Möglichkeiten des Luftholens Planung des Wiedereinstieges
3 Wichtig ist die Gleichberechtigung dreier Faktoren in der Beschreibung und Bewertung des Verhaltens des jungen Menschen und seiner persönlichen Ziele: Aussagen des jungen Menschen: Was sagt er zu seinem Verhalten, seiner Situation, seinen Zielen? Verhalten des jungen Menschen: Was tut er, und in welchem Verhältnis steht das zum Verbalisierten? Fallverstehen!!! Äußere Rahmenbedingungen (Es gibt nur eine Autorität auf der Welt, und das ist die Realität, (Ruth Cohn))
4 1. Feldtheoretische Lebensraumanalyse - Ein Mensch bewegt sich in unterschiedlichen Lebensräumen - Das Verhalten eines Menschen ist eine Funktion aus Personen- variablen, Bedingungen des Lebensraumes und dem Verhältnis der Lebensräume zueinander - Zentrale Lebensräume für die Kind-Umfeld-Diagnostik sind: 1. Kernfamilie 2. Andere Lebensorte (z.b. Wohngruppe) 3. Schule 4. Peergroup (evt. mehrere Gruppen) 5. Alternative Lebensräume
5 Diese zentralen Lebensräume werden in einem Fließtext kurz skizziert und hinterher in einer Feldanalyse visualisiert. In der Mitte steht das Kind/ der Jugendliche. Die Lebensräume werden im Raum angeordnet und die Valenz (Attraktivität, Ambivalenz oder Ablehnung) durch + und - Zeichen angegeben. Kräfte werden durch Pfeile gezeichnet, Wechselwirkungen durch gestrichelte Linien. Blockaden und Barrieren werden ebenfalls gezeichnet.
6 Jugendamt - - Kernfamilie + - Peergroup Heimatstadt + Wohngruppe + - Kind Alternativer Lebensraum Horrorvideos + + Peergroup Einrichtung - + Schule - +
7 2. Szenisches Verstehen Ursprung in der Psychoanalyse Die Grundannahme des Szenischen Verstehens geht davon aus, dass sich im Verhalten eines Menschen immer auch (unbewusste) zentrale Lebensthemen widerspiegeln. Gerade in schwierigen Situationen/ störenden und provozierenden Verhaltensweisen liegt oft ein Signalwert, der auf vergangene oder aktuelle, nicht bewältigbare und auch nicht kommunizierbare Themen verweist. Kern dieser Methode ist die Suche nach Mustern, Regelmäßigkeiten und Besonderheiten in Szenen, denen mit Bezug auf das Wissen aus dem ersten Schritt (Feldtheoretische Lebensraumanalyse) ein Symbolgehalt oder eine implizite Botschaft zugeordnet werden kann.
8 3. Lebensproblemzentrierte Pädagogik Grundannahme ist, dass jedes Verhalten versucht, zentrale Entwicklungsaufgaben zu lösen. Diese Entwicklungsaufgaben bestehen aus Spannungen, die jeweils einen Aspekt der Autonomieentwicklung und einen Aspekt der Sicherung von Zugehörigkeit miteinander in Einklang bringen müssen. Zentrales Entwicklungsbild: Entwicklung vollzieht sich im Spannungsfeld von Autonomie und Zugehörigkeit, wobei jeder dieser Gegensätze in seiner Entwicklung zwingend auf den anderen angewiesen ist.
9 Lebensprobleme: Austausch Entwickeln Versorgen Orientieren Handeln Ausbreiten Sichern Ordnen Anpassen
10 4. Plananalytische Kinderdiagnostik Erwartungs diskrepanz innere Theorie erlebte Realität Metapläne konkretes, (störendes) Verhalten
11 Die Zusammenfassung in einer Verstehenden Subjektlogischen Diagnose erfolgt in einem Vierschritt: 1. Zusammenfassung von zentralen Lebensräumen 2. Visualisierung von Zusammenhängen auf der Achse Autonomie Zugehörigkeit 3. Formulierung einer Hypothese in einem Wenn-dann- Satz 4. Zentrale Kernaussagen der Plananalyse
12 Autonomie Problem: Entwickeln Fixierung auf Materielles/ Finanzielles Gewaltbereites Verhalten/ Weglaufen Florian Was bin ich wert? Zugehörigkeit Problem: Versorgen Sucht nach Versorgungsleistungen durch Mutter Sperre durch Dritte (Stiefvater/ Mitarbeiter der Wohngruppen) Gefühl der Freiheit und Unabhängigkeit Erfüllung der Wünsche auf kriminelle Weise Hypothese: Wenn ich den Machtkampf mit meinem Stiefvater (wenigsten punktuell) gewinne, erlange ich (finanzielle) Versorgungsleistungen durch Mama. Wenn ich mich unabhängig zeige, spüre ich den Schmerz der mangelnden Versorgung nicht.
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