GESCHICHTE DER LATEINISCHEN SPRACHE

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1 GESCHICHTE DER LATEINISCHEN SPRACHE Indogermanisch Keltisch Italisch Griechisch Germanisch Slawisch Indoiranisch Latein Romanische Sprachen Prof. Dr. Thorsten Burkard Institut für Klassische Altertumskunde der CAU zu Kiel

2 Literatur zur Vorbereitung auf die Prüfung *** = Grundlage für die Prüfung ** = nützlich für die intensivere Prüfungsvorbereitung * = zur Anschaffung sehr empfohlen 2

3 Literatur zur Vorbereitung auf die Prüfung 1. Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen * Deutscher, Guy: Du Jane, ich Goethe. Eine Geschichte der Sprache, München * Deutscher, Guy: Im Spiegel der Sprache. Warum die Welt in anderen Sprachen anders aussieht, München * Haarmann, Harald: Weltgeschichte der Sprachen, München * Haarmann, Harald: Die Indoeuropäer. Herkunft, Sprachen, Kulturen, München

4 Literatur zur Vorbereitung auf die Prüfung 1. Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Kausen, Ernst: Die indogermanischen Sprachen. Von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart, Hamburg Meier-Brügger, Michael: Indogermanische Sprachwissenschaft, Berlin Schmitt-Brandt, Robert: Einführung in die Indogermanistik, Tübingen ** Wiese, Harald: Eine Zeitreise zu den Ursprüngen unserer Sprache. Wie die Indogermanistik unsere Wörter erklärt, Berlin

5 Literatur zur Vorbereitung auf die Prüfung 2. Zum Lateinischen Allen, William Sidney: Vox Latina, Cambridge Devoto, Giacomo: Geschichte der Sprache Roms, Heidelberg Kieckers, Ernst: Historische lateinische Grammatik mit Berücksichtigung des Vulgärlateins und der romanischen Sprachen. 1: Lautlehre, 2: Formenlehre, München 1930/1931. Leumann, Manu: Lateinische Laut- und Formenlehre, München *** Liesner, Malte: Arbeitsbuch zur lateinischen historischen Phonologie, Wiesbaden

6 Literatur zur Vorbereitung auf die Prüfung 2. Zum Lateinischen ** Meiser, Gerhard: Historische Laut- und Formenlehre der lateinischen Sprache, Darmstadt Sturtevant, Edgar Howard: The pronunciation of Greek and Latin, Groningen *** Willms, Lothar: Klassische Philologie und Sprachwissenschaft, Göttingen

7 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Nennen Sie bitte lateinische Wörter, die mit den folgenden Wörtern verwandt sein könnten haben rauben fließen bitten theos (griech. Gott ) salam (arab. Frieden, als Grußwort verwendet) Horn 7

8 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Scheinbare Verwandte habere und haben rapere und rauben fluere und fließen petere und bitten deus und theos salam und salus (nicht verwandte Sprachen, kein Lehnwort) richtig: cornu und Horn 8

9 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Überraschende Verwandte (eine winzige Auswahl) (1) Schwestern venire und bequem ferre und Zuber, gebären labor und schlapp, schlaff, Lawine fundere und gießen findere und Biss fingere und Teig radix und Wurzel 9

10 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Überraschende Verwandte (eine winzige Auswahl) (2) Mutter und Tochter (Lehnwörter) brevis > briaf > Brief expensa > espensa > spensa > spesa > spisa > Speise feria > fira > Feier 10

11 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Überraschende Verwandte (eine winzige Auswahl) (2) Mutter und Tochter (Lehnwörter) febris > fiebar > Fieber poena > pina (altengl. pin > pain) > Pein tegula > zeagal > Ziegel 11

12 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Der Paradigmenwechsel ab Die antik-mittelalterliche-frühneuzeitliche (unwissenschaftliche) Etymologie (auch: Volksetymologie) parcus < pararcus < par arcae (arca = Geldkassette) (referiert von Gellius, Noctes Atticae 3,19) verba < aer verberatus (referiert von Quintilian, Institutio oratoria 1,6,34) pituita < petit vitam (referiert von Quintilian, Institutio oratoria 1,6,36) 12

13 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Der Paradigmenwechsel ab Die antik-mittelalterliche-frühneuzeitliche (unwissenschaftliche) Etymologie (auch: Volksetymologie) graculus / gragulus < quia gregatim volant (referiert von Quintilian, Institutio oratoria 1,6,37, der das Wort für eine Onomatopoiie hält) Sed cui non post Varronem sit venia? (ibid. 37) M. Terentius Varro ( v. Chr.): Offizier, Politiker, Polyhistor, sprachwissenschaftliches Hauptwerk: De lingua Latina 13

14 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Der Paradigmenwechsel ab Die antik-mittelalterliche-frühneuzeitliche (unwissenschaftliche) Etymologie (auch: Volksetymologie) auch heute noch sehr beliebt (sogar im wissenschaftlichen Bereich): Quäntchen < Quantum (richtig: von Quint ) 14

15 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Der Paradigmenwechsel ab 1800 Etymologie e contrario: lucus a non lucendo canis a non canendo bellum a nulla re bella miles < non mollis (Servius, Kommentar zur Aeneis 1,22; Isidor, Etymologiae 1,29,3) Eine Fundgrube für diese Etymologien: Robert Maltby: A lexicon of ancient Latin etymologies, Leeds

16 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen 2. Ausnahmslose Lautgesetze, Analogie, Entlehnung Hermann Osthoff / Karl Brugmann (Junggrammatiker): Morphologische Untersuchungen auf dem Gebiete der indogermanischen Sprachen 1, Leipzig 1878, xiii (Vorwort): Aller Lautwandel, soweit er mechanisch vor sich geht, vollzieht sich nach ausnahmslosen Gesetzen, d.h. die Richtung der Lautbewegung ist bei allen Angehörigen einer Sprachgenossenschaft [ ] stets dieselbe, und alle Wörter, in denen der der Lautbewegung unterworfene Laut unter gleichen Verhältnissen erscheint, werden ohne Ausnahme von der Veränderung ergriffen. [im Original Kleinschreibung der Substantive] 16

17 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen 2. Ausnahmslose Lautgesetze, Analogie, Entlehnung Lautgesetz bedeutet: der hinter den Lautgesetzen stehende Mechanismus ist universell Lautgesetze sind nicht universell Lautwandelprozesse verlaufen regelmäßig und nicht beliebig Lautwandelprozesse beginnen und enden 17

18 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen 2. Ausnahmslose Lautgesetze, Analogie, Entlehnung ausnahmslos ist dementsprechend einzuschränken: gilt nur für eine Sprache (genauer: Varietät) gilt nur für einen bestimmten Zeitraum -> ausnahmslos bedeutet nicht universell! Lieblingswort der Junggrammatiker: unmöglich 18

19 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen 2. Ausnahmslose Lautgesetze, Analogie, Entlehnung Beispiele aus der deutschen Sprache: Mittelhochdeutsch: mîn niuwes hûs Neuhochdeutsch: mein neues Haus 19

20 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Analogie und Entlehnung Pendant zu den Lautgesetzen ist ein geistiger Sprechmechanismus : Analogie (oder Formassociation) dritte Möglichkeit: Entlehnungen (Lehnwörter) 20

21 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Analogie und Entlehnung Beispiele aus dem Deutschen: 1. Analogie ich rufte: Formenbildung in Analogie zu den schwachen Verben 2. Entlehnung schlaff (hochdeutsch) vs. schlapp (Entlehnung aus dem Niederdeutschen) 21

22 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Die indogermanische (indoeuropäische) Sprachfamilie Metapher der Sprachfamilie sinnvoll wegen der genetischen Verwandtschaft der Sprachen Sprachfamilie mit den meisten Sprechern (etwa 3 Milliarden) zählt zu den Sprachfamilien mit den meisten Sprachen (mehrere hundert) als einzige Sprachfamilie auf allen Kontinenten vertreten andere Sprachfamilien in Europa (nach Größe geordnet): Afroasiatisch (u.a. Semitisch), Altaisch (u.a. Turksprachen, Mongolisch), Uralisch (u.a. Finnugrisch) 22

23 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Die noch lebenden Sprachzweige des Indogermanischen Italisch (Latein > Romanisch) Germanisch Keltisch Slawisch Baltisch Albanisch Griechisch Armenisch Indoiranisch 23

24 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Ausgestorbene Sprachen bzw. Zweige (in Auswahl) Italien: Faliskisch Oskisch Italisch Umbrisch Venetisch Messapisch Sikulisch Ligurisch (? eventuell nicht-indogermanisch) 24

25 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Ausgestorbene Sprachen bzw. Zweige (in Auswahl) Portugal: Balkan: Anatolisch: Zentralasien: Lusitanisch Illyrisch (? eventuell Vorläuferin des Albanischen) Thrakisch (Dakisch, Getisch, Mösisch) Hethitisch Luwisch Tocharisch 25

26 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Verästelung der Zweige (jeweils in Auswahl) Latein (Romanisch) Portugiesisch, Spanisch, Katalanisch Französisch, Okzitanisch Rätoromanisch Italienisch, Sardisch Rumänisch 26

27 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Verästelung der Zweige (jeweils in Auswahl) Germanisch Westgermanisch (Deutsch, Jiddisch, Niederdeutsch, Friesisch, Niederländisch, Afrikaans, Englisch) Nordgermanisch (Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Isländisch, Färöisch) Ostgermanisch ( Gotisch) 27

28 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Verästelung der Zweige (jeweils in Auswahl) Keltisch Inselkeltisch Goidelisch (Irisch, Schottisch-Gälisch) Britannisch (Walisisch, Bretonisch) Festlandkeltisch ( Gallisch, Keltiberisch, Lepontisch) 28

29 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Verästelung der Zweige (jeweils in Auswahl) Slawisch Ostslawisch (Russisch, Weißrussisch, Ukrainisch) Westslawisch (Polnisch, Tschechisch, Slowakisch, Sorbisch) Südslawisch (Slowenisch, Kroatisch, Serbisch, Bulgarisch, Makedonisch) Baltisch Ostbaltisch (Lettisch, Litauisch) Westbaltisch ( Altpreußisch) 29

30 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Verästelung der Zweige (jeweils in Auswahl) Indoiranisch Iranisch (Persisch, Kurdisch, Paschtu) Indoarisch ( Sanskrit, Hindi, Urdu, Romani) 30

31 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Nicht-indogermanische Sprachen und Sprachfamilien in Europa 1. Lebende Sprachen Finn(o)ugrisch Finnisch Ungarisch Estnisch Baskisch (isolierte Sprache; Spanien und Frankreich) Türkisch (Turksprache) Maltesisch (arabische Sprache) 31

32 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Nicht-indogermanische Sprachen und Sprachfamilien in Europa 2. Ausgestorbene Sprachen (vorindogermanische Substrate) Etruskisch (Italien) Sikanisch (Sizilien) Sardisch (Sardinien) Rätisch (Alpenregion) Iberisch (Ostspanien) Aquitanisch (Spanien und Frankreich): eng verwandt mit dem Baskischen 32

33 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Vennemanns Hypothese vom vaskonischen Substrat Theo Vennemann: Vaskonisch = Ursprache Europas (Europa Vasconica) > Hans Krahes indogermanisches Alteuropäisch wird Vaskonisch Hauptargument sind Toponymie und Hydronymie: Ahrensfelde < aran (Tal) München < mun (Ufer, Berg [mons!]) + ic (Ort) + a (bestimmter Artikel) Isar < is/iz (Fluss) Eisvogel = Flussvogel 33

34 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Vennemanns Hypothese vom vaskonischen Substrat Ausbreitung der Vaskonen seit dem Ende der letzten Eiszeit vor Jahren Stütze für die Hypothese: humangenetische Untersuchungen (insbes. Luigi Luca Cavalli-Sforza) Frühe Form der Hypothese: Wilhelm von Humboldt: Prüfung der Untersuchungen über die Urbewohner Hispaniens vermittelst der Vaskischen Sprache (1821) 34

35 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Literatur zu Vennemanns und Krahes Hypothesen 1. Krahe, Hans: Unsere ältesten Flußnamen, Wiesbaden Steinbauer, Dieter H.: Vaskonisch Ursprache Europas?, in: Günter Hauska (Hrsg.): Gene, Sprachen und ihre Evolutionen, Regensburg 2005, Udolph, Jürgen (Hrsg.): Europa Vasconica Europa Semitica? Kritische Beiträge zur Frage nach dem baskischen und semitischen Substrat in Europa, Hamburg Vennemann, Theo: Zur Frage der vorindogermanischen Substrate in Mittel- und Westeuropa, in: Patrizia Noel Aziz Hanna / Theo Vennemann (Hrsg.): Europa Vasconica Europa Semitica, Berlin 2003, Vennemann, Theo: Basken, Semiten, Indogermanen. Urheimatfragen in linguistischer und anthropologischer Sicht, in: Wolfgang Meid (Hrsg.): Sprache und Kultur der Indogermanen, Innsbruck 1998,

36 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Encyclopaedia Britannica 36

37 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Von der Vielheit zur Einheit: Die Rekonstruktion des Urindogermanischen Hypothese: alle indogermanischen Sprachen stammen von einer gemeinsamen Ursprache ab, dem (Ur-)Indogermanischen oder Protoindoeuropäischen (PIE) Begründungen: auffallende und zahlreiche Gemeinsamkeiten, vor allem im Grundwortschatz (daher Sprachbund unwahrscheinlich) ähnliche Phänomene bei belegten Sprachen (Latein > romanische Sprachen) 37

38 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Prinzip der Rekonstruktion und die damit verbundenen Tücken Das Prinzip der Rekonstruktion basiert auf dem Sprachvergleich (komparative Methode) Gedankenexperiment: Latein ist nicht mehr bezeugt, sodass es aus den romanischen Sprachen rekonstruiert werden müsste 38

39 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Das Wort für Vater in den romanischen Sprachen: padre padre père pai pèder pere / pare pate patre patri tată (italienisch) (spanisch) (französisch) (portugiesisch) (bolognesisch) (ladinisch) (neapolitanisch) (apulisch) (sizilianisch) (rumänisch) 39

40 Zum Indogermanischen und zur Sprachgeschichte im Allgemeinen Weitere Grenzen der Rekonstruktionsmethode Müsste man das Lateinische aus den romanischen Sprachen rekonstruieren, würde man beispielsweise folgende Phänomene nicht rekonstruieren können: den Ablativ die synthetischen Tempora des Passivs das Supinum den AcI den Ablativus absolutus die Rekonstruktionsmethode funktioniert auf dem Gebiet der Lautlehre, ansonsten ist sie unsicher (Morphologie) oder sehr unsicher (Semantik, Syntax) 40

41 HYPOTHETISCHE Rekonstruktion Methodische Vorbemerkung zum Gedankenexperiment: natürlich kann man keinen Stammbaum auf der Grundlage eines Wortes erstellen Erster Schritt: Gruppenbildung Gruppe I: pa t/d re/er/e Gruppe 1 (d-gruppe): padre (italienisch) padre (spanisch) nordital.-span. Gruppe pèder (bolognesisch) 41

42 HYPOTHETISCHE Rekonstruktion Gruppe 2 (t-gruppe): patre (apulisch) patri (sizilianisch) süditalienische Gruppe pate (neapolitanisch) 42

43 HYPOTHETISCHE Rekonstruktion Gruppe II: p V (r) e/i/- père (französisch, e wird nicht gesprochen) pere / pare (ladinisch) port.-frz.-ladin. Gruppe pai (portugiesisch) Gruppe III: ta t a tată (rumänisch) Ostromanisch (?) -> nur die 2. und III. Gruppe wirken geographisch plausibel 43

44 HYPOTHETISCHE Rekonstruktion Zweiter Schritt: Stammbaum und Urform *padre (andere Mögl.k.: *patre) padre patre/patri pare pèder pate pere pai (Metathese?) --> der Zweig ganz rechts könnte natürlich auch einem der anderen Zweige untergeordnet werden 44

45 HYPOTHETISCHE Rekonstruktion wichtigste Phänomene dieser Spielerei: Desonorisierung: aus stimmhaftem d wurde stimmloses t (in Wirklichkeit Sonorisierung: aus t wurde d) Vereinfachung von Konsonantenkomplexen: tr/dr > r oder t intervokalisches r fällt weg (padre > pare > pai) 45

46 HYPOTHETISCHE Rekonstruktion Warum steht pai nicht ganz oben im Stammbaum? Ökonomieprinzip (Gesetz des geringsten Aufwands) Problem tată (rumänisch): zwei mögliche Erklärungen: (1) genetisch: Wandel des anlautenden p zu einem t, auslautendes re > a (2) nicht genetisch (d.h. unabhängig vom Lateinischen): Lallwort? (da deutlich wahrscheinlicher, nicht im Stammbaum) > Bedeutungsverbesserung EINDEUTIG: an die Wirklichkeit (lat. pater) käme man in diesem Fall höchstwahrscheinlich nicht heran -> aber: Rekonstruktion *patre bzw. *padre ist deswegen nicht falsch 46

47 HYPOTHETISCHE Rekonstruktion Kurz in die Realität: die Hauptunterscheidung der Romania ist die in west- und ostromanische Sprachen; die Grenzlinie ist die sog. La- Spezia-Rimini-Linie im Norden Italiens > zur Ostromania gehören die süditalienischen Varietäten und das Rumänische 47

48 Überblick über die Vorlesung 1. Wissenschaftsgeschichte: Die Anfänge der Indogermanistik 2. Die Indogermanen: Herkunft, Ausbreitung, Kulturen 3. Die Rekonstruktion des Indogermanischen 4. Vom Indogermanischen zum Italischen 5. Vom Italischen zum Lateinischen 48

49 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert Bedeutende Forscher 1. Vorläufer: Boxhorn und Jones Marcus Zuerius van Boxhorn (1602/ ) Professor eloquentiae und Professor historiae in Leiden entdeckt folgende (angeblich) verwandte Sprachen (vereinfachend, moderne Termini): 49

50 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert Griechisch Latein Persisch Sanskrit Germanisch Baltisch Slawisch Keltisch # Türkisch # = nicht-indogermanisch -> gemeinsame Ursprache: das Skythische oder Indo-Skythische 50

51 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert methodische Neuerung: nicht so sehr ähnliche Wortformen als vielmehr Grammatik als Beweismittel; erkennt schon die Problematik von Lehnwörtern -> der Ansatz von Boxhorn, der in niederländischer Sprache schreibt, gerät schnell in Vergessenheit 51

52 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert William Jones ( ) Richter in Kalkutta seit : Rede vor der Asiatic Society of Bengal in Kalkutta Die Sanskritsprache, wie alt sie auch sein mag, hat einen wunderbaren Bau: Sie ist vollkommener als das Griechische, reicher [copious] als das Lateinische und weist eine größere Verfeinerung auf als diese beiden. Trotzdem ist sie mit beiden sowohl hinsichtlich der Herkunft der Wörter [the roots of verbs] als auch hinsichtlich der grammatischen Formen [the forms of grammar] enger verwandt, als dass man an einen Zufall glauben könnte. 52

53 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert Diese Verwandtschaft ist in der Tat so eng, dass kein Sprachforscher [philologer] alle drei Sprachen untersuchen kann, ohne zu der Auffassung zu gelangen, dass diese Sprachen irgendeiner gemeinsamen Quelle entsprungen sind [sprung from some common source], die vielleicht nicht mehr existiert. Es gibt einen ähnlich starken, aber nicht so zwingenden Grund für die Annahme, dass sowohl das Gotische [gemeint ist das Germanische] als auch das Keltische [ ] denselben Ursprung haben wie das Sanskrit. Wir könnten wohl noch das Altpersische dieser Familie hinzufügen, wenn hier der richtige Ort für eine solche Diskussion wäre. (William Jones: The third anniversary discourse, 2. Februar 1786 [zuerst veröffentlicht 1798], in: The Works of Sir W.J. 1, London 1799, hrsg. von Anna Marie Jones, 19-34, hier 26) 53

54 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert Einige Irrtümer von Jones -> Mittelpersisch und andere iranische Sprachen werden als semitische Sprachen klassifiziert -> auch das Tibetische wird zu einer indogerm. Sprache erklärt -> die Afghanen (die das indog. Paschtu sprechen) sollen von den Juden abstammen -> Verwandtschaft von Hindi und Sanskrit wird verkannt! 54

55 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert Fazit --> eher Anregung als systematische Forschungen: methodisch nicht weiter als seine Vorgänger --> neu (vgl. aber Boxhorn): Verwandtschaft europäischer Sprachen mit asiatischen Sprachen (außer dem Hebräischen) --> interessant: ein Laie gibt den Anstoß 55

56 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert Literatur Raphael Arnold: William Jones. Ein Orientalist zwischen Kolonialismus und Aufklärung, Würzburg William J. Poser / Lyle Campbell: Indo-European practice and historical methodology, Proceedings of the 18 th Annual Meeting of the Berkeley Linguistics Society 1992,

57 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert 2. Die erste Generation: Bopp und Rask Franz Bopp ( ) seit 1821 Professor für orientalische Literatur und allgemeine Sprachkunde in Berlin Hauptwerk Bopps ist eine sechsbändige vergleichende Grammatik der indogermanischen Sprachen ( ) 1816: Über das Conjugationssystem der Sanskritsprache in Vergleichung mit jenem der griechischen, lateinischen, persischen und germanischen Sprache -> nicht nur Wörter, sondern auch Verbalendungen; erste systematische Untersuchung des 19. Jahrhunderts, daher feiern wir in diesem Jahr 200 Jahre Indogermanistik 57

58 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert 2. Die erste Generation: Bopp und Rask Begriffsgeschichte: -> Begriff indogermanisch bereits 1810 von dem dänischen Geographen Conrad Malte-Brun geprägt -> der englische Physiker (!) Thomas Young prägt den Ausdruck indoeuropean 1813; dieser Begriff wurde von Bopp bevorzugt -> verbreitet wird das Wort indogermanisch durch die Asia polyglotta (1823) des deutschen Orientalisten Heinrich Julius von Klaproth 58

59 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert 2. Die erste Generation: Bopp und Rask Literatur: Reinhard Sternemann: Franz Bopp und die vergleichende indoeuropäische Sprachwissenschaft. Beobachtungen zum Boppschen Sprachvergleich aus Anlass irriger Interpretationen in der linguistischen Literatur, Innsbruck

60 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert 2. Die erste Generation: Bopp und Rask Rasmus Christian Rask ( ) eigentlich ist die Indogermanistik zwei Jahre jünger: 1814 schloss Rask seine Untersuchung zum Ursprung der altnordischen oder isländischen Sprache ab, veröffentlichte sie aber erst 1818, also zwei Jahre zu spät seit 1823 Professor für Literaturgeschichte in Kopenhagen 60

61 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert 3. Die zweite Generation: Schleicher August Schleicher ( ) Professor in Prag und Jena Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Kurzer Abriss einer Laut- und Formenlehre der indogermanischen Ursprache (1861/1862, 2. Auflage 1866) 61

62 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert 3. Die zweite Generation: Schleicher -> Einführung des Stammbaummodells analog zur biologischen Evolution -> Problem der Stammbaumtheorie: nicht-genetische Verhältnisse (Sprachkontakte) werden ignoriert; moderne mathematische Modelle haben die Angemessenheit des Stammbaummodells aber bestätigt -> Einführung der Rekonstruktionsmethode -> Asterisk (*) für rekonstruierte Formen -> urindogermanische Fabel Das Schaf und die Pferde 62

63 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert 4. Die Junggrammatiker (Leipziger Schule) Karl Brugmann ( ) Berthold Delbrück ( ) August Leskien ( ) Hermann Osthoff ( ) Hermann Paul ( ) 63

64 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert vielleicht das Hauptwerk dieser Gruppe: Karl Brugmann / Berthold Delbrück: Grundriss der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen ( ) -> bis heute nicht überholt 64

65 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert Wichtigste Gegner: Georg Curtius ( ): Professor für Klassische Philologie u.a. in Kiel Hugo Schuchardt ( ): Schüler Schleichers (wie Leskien), Hauptwerk: Vokalismus des Vulgärlateins ( ) vom Rigorismus der Junggrammatiker bliebt selbst der Begründer der Disziplin nicht verschont: Bopp hatte das Malayo-Polynesische und das Georgische zu den indogermanischen Sprachen gezählt unter Missachtung der Lautgesetze 65

66 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert Es ist schrecklich verführerisch, in der Sprachenwelt umherzuschwärmen, drauf los Vocabeln zu vergleichen und dann die Wissenschaft mit einer Reihe neu entdeckter Verwandtschaften zu beglücken. Es kommen auch schrecklich viele Dummheiten dabei heraus; denn allerwärts sind unmethodische Köpfe die vordringlichsten Entdecker. Wer mit einem guten Wortgedächtnisse begabt ein paar Dutzend Sprachen verschiedener Erdteile durchgenommen hat [ ] der findet überall Anklänge. [ ] Allein, dazu gehört folgerichtiges Denken, und wo das nicht von Hause aus fehlt, da kommt es gern im Taumel der Entdeckerfreude abhanden. 66

67 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert So ging es, wie wir sahen, dem großen Bopp, da er es versuchte, kaukasische und malaische Sprachen dem indogermanischen Verwandtschaftskreise zuzuweisen. [ ] Die Sprachen sind verschieden, denn die Lautentwicklung hat verschiedene Wege eingeschlagen. Hüben und drüben aber ist sie ihre Wege folgerichtig gegangen; darum herrscht in den Verschiedenheiten Ordnung, nicht Willkür. Sprachvergleichung ohne Lautvergleichung ist gedankenlose Spielerei. (Georg von der Gabelentz: Die Sprachwissenschaft, Leipzig 1901, ) Literatur: Brigitte Bartschat: Methoden der Sprachwissenschaft. Von Hermann Paul bis Noam Chomsky, Berlin

68 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert 5. Sprache als Phänomen dritter Art: Rudi Kellers Theorie der unsichtbaren Hand 1978 bis 2010 Professor für Germanistik in Düsseldorf Rudi Keller: Sprachwandel. Von der unsichtbaren Hand in der Sprache, Tübingen u.a Keller unterscheidet zwischen: (1) natürlichen und künstlichen Phänomenen und unterteilt letztere noch einmal (scheinbar unlogisch) in (2) nichtnatürliche (Artefakte) und (3) natürliche. Die Sprache gehört zur dritten Art. -> Lautgesetze sind keine Naturgesetze 68

69 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert Eine Invisible-hand-Erklärung erklärt ihr Explanandum, ein Phänomen der dritten Art, als die kausale Konsequenz individueller intentionaler Handlungen, die mindestens partiell ähnliche Intentionen verwirklichen. (a.o. S. 100f.) 69

70 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert Sprache als Trampelpfad 70

71 Die Indogermanistik von den Anfängen bis ins 19. Jahrhundert In Abwandlung eines berühmten Bonmots: Geschichte ist, wenn jeder macht, was er will, und am Ende kommt etwas heraus, was keiner gewollt hat (NB: das ist eigentlich falsch) ---> Sprache ist, wenn jeder macht, was er will, und am Ende kommt etwas heraus, was keiner gewollt hat, aber womit sich sehr gut leben lässt 71

72 Die Indogermanen: Urheimat, Kulturen, Verbreitung Voraussetzungen für die Identifikation der Urheimat: -> Kommunikationsprinzip (Gegenbeispiele: Afrika und Papua-Neuguinea) -> Ausschlussprinzip -> Vollständigkeitsprinzip -> kulturarchäologisches Prinzip 72

73 Die Indogermanen: Urheimat, Kulturen, Verbreitung Methoden: -> Paläolinguistik -> Siedlungsarchäologie -> Paläogenetik 73

74 Die Indogermanen: Urheimat, Kulturen, Verbreitung Holzwege 1: -> Buchenargument -> Lachsargument 74

75 Die Indogermanen: Urheimat, Kulturen, Verbreitung Holzwege 2: Anatolien Theorie des britischen Archäologen Colin Renfrew (1987) -> Verbreitung des Ackerbaus durch Indogermanen von Anatolien aus -> Zusatzhypothese: sekundäre Urheimat auf dem Balkan 75

76 Die Indogermanen: Urheimat, Kulturen, Verbreitung Probleme der Anatolienhypothese: -> keine archäologischen Spuren für idg. Siedlungen in Anatolien für 8./7. Jtsd. -> keine Spuren einer größeren Migration von W-Asien nach SO-Europa -> humangenetische Untersuchungen -> Ackerbau verbreitete sich unabhängig von Migrationsbewegungen -> Termini für Ackerbau bspw. im Griechischen sind nicht-idg. 76

77 Die Indogermanen: Urheimat, Kulturen, Verbreitung Probleme der Anatolienhypothese: -> Erklärung der uralisch-idg. Sprachkontakte (s.u.) unmöglich -> nicht-idg. Hattier und Hurriter sprechen gegen Urheimat Anatolien -> keine Sprachkontakte in der Region (Hattisch, Hurritisch, Akkadisch, Sumerisch) nachweisbar ->Pferd in Anatolien vor dem 2. Jtsd. unkannt (s.u.) 77

78 Die Indogermanen: Urheimat, Kulturen, Verbreitung Die heutige communis opinio: Kurgan-Hypothese Invasionstheorie der litauischen Archäologin Marija Gimbutas ( ) Weiterentwicklung durch David Anthony: Ablehnung der Invasionstheorie 78

79 Die Indogermanen: Urheimat, Kulturen, Verbreitung Quelle: Infografik Die Welt 79

80 Die Indogermanen: Urheimat, Kulturen, Verbreitung Die Indogermanen und die Uralier Uralische Sprachen: Finnugrische Sprachen Samojedische Sprachen Sprachenbund (!) Uralsprachen-Idg. seit etwa wahrscheinlich (Annahme einer nostratischen Urfamilie rein hypothetisch) -> konvergente Strukturen für Wortschatz und grammatische Strukturen nachweisbar 80

81 Die Indogermanen: Urheimat, Kulturen, Verbreitung Beispiele für Konvergenzen: (1) Protouralische enklitische Personalpronomina: *-me, *-te, *-se Latein: me, te, se (2) Protouralische Fragepronomina: *ke-/*ku- Urindogermanisch: *kwe/*kwo (3) im Protouralischen wie im Idg. endet der Akkusativ Singular auf *-m 81

82 Die Indogermanen: Urheimat, Kulturen, Verbreitung Entwicklung der indogermanischen Kultur -> ab 7000 Umwandlung der idg. Jäger-und-Sammler-Kultur zu einer Viehnomaden- Kultur; allmähliche Ausdehnung -> gemeinsames Vokabular: Pferd, Schaf, Ziege, Hund, Wagen, Rad -> um 4500 Kontakt mit Ackerbauern in der Süd-Ukraine > Agrarisierung der Idg. 82

83 Die Indogermanen: Urheimat, Kulturen, Verbreitung Entwicklung der indogermanischen Kultur -> Vokabular des Ackerbaus und der Metallurgie nicht-idg. -> weitere Ausbreitung über SO-Europa usw. -> Beginn der Ausdifferenzierung der Einzelsprachen -> um Abschluss der Ausdifferenzierung 83

84 Die Indogermanen: Urheimat, Kulturen, Verbreitung Die Wörter für das Pferd in indogermanischen Sprachen *ek w os (vereinfacht) (k w = idg. Labiovelar) equus ech epo (> Göttin Epona) hippos (Verwandtschaft nicht ganz gesichert) ehu- eha- eš asa- yakwe uridg. lat. air. gall. griech. altsächsisch althochdet. armen. altpers. tochar. 84

85 Die Indogermanen: Urheimat, Kulturen, Verbreitung Und was ist mit den deutschen und englischen Wörtern für das Pferd? mittelhochdt. pfert kommt von althochdt. pferfrit < parafrit, dieses von spätlat. paraveredus (Postpferd), wohl von griech. para (neben) und kelt. veredus (Kutschpferd) engl. horse ist verwandt mit Ross (althochdt. hros) und (vermutlich) currere der Renner 85

86 Die Indogermanen: Urheimat, Kulturen, Verbreitung Literatur zur Frage nach der Urheimat Anthony, David Wayne: The horse, the wheel and language, How Bronze-Age riders from the Eurasian steppes shaped the modern world, Princeton / Oxford Benveniste, Émile: Indoeuropäische Institutionen. Wortschatz, Geschichte, Funktionen, Frankfurt a.m Carpelan, Christian u.a. (Hrsg.): Early contacts between Uralic and Indo- European, Helsinki Cavalli-Sforza, Luigi Luca: Genes, people, and languages, New York

87 Die Indogermanen: Urheimat, Kulturen, Verbreitung Literatur zur Frage nach der Urheimat Gimbutas, Marija: Die Zivilisation der Göttin. Die Welt des Alten Europa, Frankfurt am Main Gimbutas, Marija: Die Ethnogenese der europäischen Indogermanen, Innsbruck Gimbutas, Marija: Das Ende Alteuropas. Der Einfall von Steppennomaden aus Südrussland und die Indogermanisierung Mitteleuropas, Innsbruck Greenberg, Joseph Harold: Indo-European and its closest relatives, 2 Bde., Stanford 2000/

88 Die Indogermanen: Urheimat, Kulturen, Verbreitung Literatur zur Frage nach der Urheimat Mallory, James Patrick / Douglas Quentin Adams (Hrsg.): Encyclopedia of Indo-European culture, London / Chicago Mallory, James Patrick / Douglas Quentin Adams (Hrsg.): The Oxford introduction to Proto-Indo-European and the Proto-Indo-European world, Oxford / New York Renfrew, Colin: Archaeology and language. The puzzle of Indo-European origins, London Römer, Ruth: Sprachwissenschaft und Rassenideologie in Deutschland, München

89 Die Indogermanen: Urheimat, Kulturen, Verbreitung Literatur zur Frage nach der Urheimat Scherer, Anton (Hrsg.): Die Urheimat der Indogermanen, Darmstadt Vonderach, Andreas: Anthropologie Europas. Völker, Typen und Gene vom Neandertaler bis zur Gegenwart, Graz Whittle, Alasdair William Richardson: Europe in the Neolithic, Cambridge / New York

90 Die Rekonstruktion der Ursprache Die Überlieferung schriftsprachliche Überlieferung setzt erst zu einer Zeit ein, als die Sprachzweige (Primärzweige) sich schon herausgebildet hatten: 17. Jh. Mykenisch-Griechisch 16. Jh. Hethitisch Luwisch : : 7. Jh. Italische Sprachen 90

91 Die Rekonstruktion der Ursprache Ein Beispiel: Verwandtschaftsnamen Uridg. *pǝtḗr *matḗr *bhrātēr *suesōr *dhugǝtḗr Deutsch Vater Mutter Bruder Schwester Tochter Latein pater mater frater soror - Griechisch patḗr mētēr phrater eor thygátēr Altirisch athair māthair brāthair siur - Akslw. - mati bratrŭ sestra dŭšti nach Kausen 2012, 60f.; uridg. Formen nach Pokorny (vereinfacht); auf der ersten Silbe betonte Zweisilbler ohne Akzentzeichen dargestellt 91

92 Die Herausbildung der italischen Sprachen Urindogermanisch Uritalisch Ur-Latino-Faliskisch (Westitalisch) Ursabellisch Lateinisch Faliskisch Oskisch Umbrisch 92

93 Die Herausbildung der italischen Sprachen Faliskisch: Falerii, etwa 300 Inschriften vom 7. bis ins 2. Jh. v. Chr. Oskisch: Sprache der Samniten (drei Samnitenkriege v. Chr.; Ennius [ v. Chr.] rühmt sich, Latein, Griechisch und Oskisch zu beherrschen), etwa 400 Inschriften vom 4. bis zum 1. Jh. n. Chr. (v.a.: Tabula Bantina, Cippus Abellanus) Umbrisch: etwa 30 Inschriften (6.-1. Jh. v. Chr.) und die sieben Tabulae Iguvinae Weitere sabellische Sprachen: Pälignisch (Sulmo, Ovids Geburtsort), Marsisch (Lacus Fucinus), Sabinisch, Volskisch (Velletri) 93

94 Die Periodisierung des Lateinischen 1. Latein als Sprachsystem 4. Anfang 2. Jahrtausend Uritalisch Latino-Faliskisch Jh. v. Chr. Frühlatein (Urlatein) 3. Jh. v. Chr. 4./5. Jh. Latein 4./5. Jh.? lingue neolatine (romanische Sprachen) 94

95 Die Periodisierung des Lateinischen 2. Latein als Literatursprache 7./6. Jh. lateinisches Alphabet 240 v. Chr. Livius Andronicus v. Chr. sog. altlateinische/archaische Literatur 100 v. 18 n. Chr. sog. Klassik 1./2. Jh. n. Chr. sog. Nachklassik n. Chr. Versiegen der literarischen Produktion n. Chr. sog. Spätlatein sog. Mittellatein 1300? sog. Neulatein 95

96 Die Periodisierung des Lateinischen 3. Unterschied zwischen den beiden Entwicklungen in (1) unumkehrbarer Sprachwandel (Aussprache, Formenlehre, Syntax, Vokabular) klare Unterschiede der Sprachsysteme, Unumkehrbarkeit, kein Austausch zwischen den einzelnen Stufen möglich, alle Sprachebenen sind jeweils betroffen 96

97 Die Periodisierung des Lateinischen in (2) ab etwa 200 v. Chr. Erweiterung der Ausdrucksmöglichkeiten bei minimaler Änderung des Vorhandenen; Normierungsversuche nur kurzfristig erfolgreich; unzulässige Übertragung von literarischen Epochen auf die Literatursprache; wertende Begriffe methodologisch problematisch Unterschiede nur im Wortschatz und in der Syntax (Neuerungen) ohne Aufgabe des Alten: in der Literatursprache kann man immer wie Plautus, Vergil usw. schreiben; Ansetzung von Epochenstilen problematisch 97

98 Indogermanische Phoneme, die weder im Deutschen noch im Lateinischen vorkommen (vereinfachte Darstellung, Auswahl) 1. Vokale 1.1 Monophthonge Diphthonge ei eu (nicht zu verwechseln mit der deutschen Graphie <eu>, die für /oi/ steht!) ou Langdiphthonge āi, ēi, ōi, āu, ēu, ōu 98

99 Indogermanische Phoneme, die weder im Deutschen noch im Lateinischen vorkommen 2. Konsonanten Behauchte stimmhafte Verschlusslaute/Mutae/Plosive/Okklusive = Mediae aspiratae: b h, d h, g h von k und g sowie k h und g h gibt es jeweils eine velare und eine palatale Variante Silbische Resonanten/Sonoranten: ḷ ṛ (Liquide), ṃ ṇ (Nasale) h 1-3 (sog. Laryngale, h oder ch), ǝ (Schwa) Begründer: Ferdinand de Saussure ( ) 99

100 Vom Indogermanischen zum Uritalischen (I) Alle Monophthonge (a/ā, e/ē, i/ī, o/ō, u/ū) bleiben unverändert *ago > ago (nach der Laryngaltheorie: *h 2 eg- > *h 2 ag-) *owis > ovis *okto > octo *mus > mus 100

101 Vom Indogermanischen zum Uritalischen (II) intervokalisches j schwindet *trejes > *trees > tres eius und maior keine Ausnahmen, da ejjus (von *esjos mit Assimilation) und majjor (von *magjos mit Assimilation) gesprochen 101

102 Vom Indogermanischen zum Uritalischen (III) Die Diphthonge ai, au, ei, oi, ou bleiben unverändert *kaikos > lat. caecus, *wai > vae *aug- > lat. augere *ei- (gehen) > *ei- > ire *oinos > lat. oinos > unus *louk- > flat. louc- > lucus 102

103 Vom Indogermanischen zum Uritalischen (IV) eu > ital. ou > lat. ū *deuk- > douc- > dūcere (germ. *tiuh- > althochdt. ziuhu) *eus- > *ous- > *our- > ūrere Vgl. auch das griechische Lehnwort Polydeukes > Polouces > Pollūx im Gegensatz zu Teukros > Teucrus/Teucer mit Bewahrung des Diphthongs spätere Übernahme von Teukros 103

104 Vom Indogermanischen zum Uritalischen (V) Die Langdiphthonge werden größtenteils gekürzt (VI) Stimmlose und stimmhafte Plosive (p, t, k; b, d, g) bleiben unverändert *pǝtḗr > pater (dt. Vater), *ped- > pes (*pod- > Fuß) *belo- (Kraft) > debilis *trejes > tres *ed- > edere (osk. edum), *dekṃ > decem *deik- > dicere *ago > ago 104

105 Vom Indogermanischen zum Uritalischen (VII) Die Labiovelare k w und g w bleiben unverändert *k w i- > lat. quis *g w iwos > urital. *g w iuos > lat. vivus *g w ous > urital. *g w ous > ursabell. *bous > lat. LW bos 105

106 Vom Indogermanischen zum Uritalischen (VIII) anlautendes b h, d h > f *b h er- > fero (griech. phero; dt. gebären) *b h a- > fama (griech. Phonetik) *b h rater > frater (Bruder) *d h e- > facere (griech. tithemi) *d h umos > fumus (thymos) *d h ur- > foris (griech. thyra, dt. Tür) 106

107 Vom Indogermanischen zum Uritalischen (IX) Ablativ-d > urital.: bleibt erhalten > lat.: geht verloren (3. Jahrhundert v. Chr.); analog das Adverb der a/o-deklination *ek w ōd > equōd > equō *-ēd > -ēd > -ē (longē, latē) (X) Die Resonanten (= Nasale und Liquide m, n; l, r) bleiben unverändert 107

108 Vom Indogermanischen zum Uritalischen (XI) Silbische Resonanten > (1) ol/ul, (2) or, (3) em, (4) en (3 und 4 vielleicht erst urlatinofalikisch) (1) *mḷdu- > mollis *kḷtos > oc-cultus (2) *kṛd- > cor, cordis (Herz, kardia) *mṛti- > mors, mortis (Mord) (3) *kṃtom > *cemtum > centum (german.: > um > un) *septṃ > septem (griech.: a: hepta) (4) *mṇ - > men- (mens), Griech.: a (automatos) 108

109 Vom Indogermanischen zum Uritalischen (XII) intervokalisches stimmloses s wird zu stimmhaftem s (Sonorisierung) (XIII) *tl > kl > lat. kol > kul (sog. Anaptyxe, Sprossvokal) *potlom (Trinkgefäß) > *poclom > pocolom > poculum (XIV) Aufgabe der Laryngale 109

110 Vom Indogermanischen zum Uritalischen Zusammenfassung: Eigenheiten der italischen Sprachen im Phoneminventar (1) Die Labiovelare k w, g w werden nur im Italischen bewahrt Vgl. IU VII (Idg. > Urital. Lautgesetz VII) und UL III (Urital. > Latein Lautgesetz III) Anm.: Ausnahme ist das Germanische (2) Mediae aspiratae b h, d h, g h, g wh nur im Italischen zu Spiranten Vgl. IU VIII und UL IV (Urital. > Latein Lautgesetz IV) Anm.: Ausnahme ist das palatale g h in den Satemsprachen 110

111 Vom Uritalischen zum Lateinischen (I) Das auslautende lange a im Nominativ Singular wird gekürzt vgl. IU I (Idg. > Urital. Lautgesetz I) lat. ā > ă (unerklärt: vielleicht nach dem Akkusativ/Vokativ) Anm.: Der Ablativ lautet noch -ād (uritalische Neuschöpfung) sabell. ā > ā, ō, ū 111

112 Vom Uritalischen zum Lateinischen (II) ō > ō vgl. IU I (Idg. > Urital. Lautgesetz I) lat. ō > ō (donum) sabell. ō > ū (dunum) *b h lō - > flōs (oskisch Fluusa, die Göttin Flora; deutsch Blume) 112

113 Vom Uritalischen zum Lateinischen (III) Die Labiovelare (g w und k w ) vgl. IU VII (Idg. > Urital. Lautgesetz VII) wichtigstes Unterscheidungsmerkmal zum Sabellischen: Trennung der italischen Sprachen in v/qu- und b/p- Sprachen Anm.: auch das Griechische ist eine b/p-sprache, vgl. sequor mit hepesthai, relinquere mit Ellipse, venio mit bainein (ursabell. *ben-, deutsch: kommen) 113

114 Vom Uritalischen zum Lateinischen Labiovelare 1: g w (1) nach einem Nasal bleibt g w erhalten (sabell. g w > b): unguen(tum) (2) g w im Anlaut vor Vokal und intervokalisch > v *g w iwos > urital. *g w iuos > lat. vivus ursabell. *bivos Lehnwörter: (1) *g w ous > urital. *g w ous > ursabell. *bous > lat. LW bōs lateinische Form müsste *vōs lauten 114

115 Vom Uritalischen zum Lateinischen (3) g w vor r, l, n > g *g w raw- > gravis (griech. Barometer) *ag w nos > agnus 115

116 Vom Uritalischen zum Lateinischen Labiovelare 2: k w bleibt unverändert lat. k w > qu sabell. k w > p Anm.: germ. w- (quod vs. was, what) *k w i- > lat. quis, quid ursabell.: > p: pis (osk. Relativum: pui, paí, pud) 116

117 Vom Uritalischen zum Lateinischen Lehnwörter: (1) *luk w os, wḷk w os > *luquus (urital. und theor. lat. Form) > ursabell. *lupus (deutsch Wolf) (2) poena (eher aus dem Griechischen als aus dem Oskischen) lateinische Form müsste *quoina lauten (idg. *k w oina) Ausnahmen: ubi, ut, unde (oskisch puf, puz) denn: *k w u- müsste erhalten bleiben oder *cu- werden (ursabell. *pu-) aber: alicubi, alicunde u.a. > fälschlich als alic-ubi gedeutet? 117

118 Vom Uritalischen zum Lateinischen (IV) Die Mediae aspiratae b h, d h, g h, g wh vgl. IU VIII (Idg. > Urital. Lautgesetz VIII) Stark vereinfachte Tabelle (nach Meiser 2010, 102): idg. (a) Anlaut (a) Inlaut urital. sabell. 1. b h f b β (bilab. w) / f f 2. d h f d b neben r, l, u θ / f f 3. g h f vor u h vor and. Vokal g vor r, l intervokalisch: h sonst: g χ (wie ch in ach) h 4. g wh f gu hinter Nasal sonst v χ w f 118

119 Vom Uritalischen zum Lateinischen Zu 1a und 2a vgl. IU VIII Zu 1b: *neb h - > nebula (deutsch Nebel) *lub h - > lubet (deutsch Liebe) *teb h ei, *seb h ei > tibi, sibi (oskisch tífeí, sífeí) Zu 2b: *med h ios > medius (deutsch Mitte, oskisch mefiaí) *verd h om > verbum (deutsch Wort) 119

120 Vom Uritalischen zum Lateinischen *b h eid h - > fides, fido (griech. peithomai) *-d h e- (stellen) > abdere, addere, condere, credere, indere, perdere *-b h end h - > de/offendere (erst > *fendere, dann Komposition) (deutsch binden) Anm.: oder von *g wh en- schlagen (s. 4a) *b h ard h a > barba (b statt f wohl durch Fernassimilation; deutsch Bart) *g h lad h ros > *glabros > glaber (deutsch glatt) 120

121 Vom Uritalischen zum Lateinischen zwei Wörter nebeneinander (Erbwort und Lehnwort): EW: *rud h ros- > ruber (deutsch rot) LW: *roud h - > rufus Zu 3a: *g h ud- > fundere (deutsch gießen < *g h eud-) *g h ostis > hostis (deutsch Gast, wohl auch russisch Gospodin) *g h ortos > hortus (oskisch hurz [Synkope], deutsch Garten) 121

122 Vom Uritalischen zum Lateinischen *g h aidos > haedus (deutsch Geiß) *g h lad h ros > *glabros > glaber (deutsch glatt) *g h rasm- > *gramen (deutsch Gras) aber: *g h raw- erscheint nicht als *gravus, sondern als LW ravus übernommen, deutsch: grau (belegt aber: gravastellus, Graukopf) vollständiger Schwund des h: *g h ans- > *hanser > anser (deutsch Gans) 122

123 Vom Uritalischen zum Lateinischen Zu 3b: *weg h - > vehere (deutsch bewegen) *d h ig h - > fingere (deutsch Teig), außerdem * d h ig h los > *figlos > *fiχlos > figulus ( der Töpfer ) figura müsste eigentlich *fihura lauten, aber: -g- wohl in figura in Analogie zu fingere, figulus erhalten aber: man könnte auch g als normales Produkt und h als die Ausnahme ansetzen! 123

124 Vom Uritalischen zum Lateinischen Zu 4a: *g wh ormos > formus, fervere, fornus (deutsch warm, griech. Thermosflasche) Zu 4b: *snig wh - > ninguit, (nix) nivis (deutsch Schnee) 124

125 Vom Uritalischen zum Lateinischen (V) Im Anlaut schwindet s vor l, m, n *sleub- > lubricus (deutsch schlüpfen) *smeiro- > mirus (englisch smile) *sna- > nare (umbrisch snatu) 125

126 Frühlateinische Inschriften (1) MANIOS: MED: FHE:FHAKED: NUMASIOI (2) STETERAI POPLIOSIO VALESIOSIO SVODALES MAMARTEI (3) ESOM KOM MEOIS SOKIOIS TRIBOS AVDEOM DUOM NEI PARI MED 126

127 Frühlateinische Inschriften 1. Fibula Praenestina (Manios-Spange, Goldene Fibel) (CIL I 2 3) MANIOS: MED: FHE:FHAKED: NUMASIOI 127

128 Frühlateinische Inschriften 1. Fibula Praenestina (Manios-Spange, Goldene Fibel) (CIL I 2 3) MANIOS: MED: FHE:FHAKED: NUMASIOI 128

129 Frühlateinische Inschriften 1. Fibula Praenestina (Manios-Spange, Goldene Fibel) (CIL I 2 3) Datierung: 1. Hälfte des 7. Jahrhunderts aufgrund paläographischer und archäologischer Befunde (wohl älteste lateinische Inschrift) Schriftform: linksläufig mit Worttrennung durch Doppelpunkt; wenig sorgfältig (z.b. mehrfach nachgezogene Hasten) Typus: Gegenstand spricht, Angabe von Hersteller und Besitzer Fundort: Tomba Bernardini bei Praeneste (heute Palestrina) 129

130 Frühlateinische Inschriften 1. Fibula Praenestina (Manios-Spange, Goldene Fibel) (CIL I 2 3) Erstveröffentlichung: 1887 durch Wolfgang Helbig und Ferdinand Dümmler Echtheitsfrage: Endgültig positiv 2011 durch Daniela Ferro und Edilberto Formigli entschieden (s. Literaturangaben). Bestätigung der Datierung in die erste Hälfte des 7. Jahrhunderts. 130

131 Frühlateinische Inschriften Graphie: Verwendung des <K> (nach Hartmann 2005, 424f.) -> im Etruskischen K vor a, C vor e und i, Q vor u -> Einfluss auf das Lateinische nicht beweisbar, da angebliche K/C/Q-Konvention allenfalls in der Foruminschrift (CIL I 2 1, 7./6. Jh.), auf Fibula K vor E -> Existenz verschiedener Notierungssysteme -> K wird durch C abgelöst 131

132 Frühlateinische Inschriften Sprachliche Probleme Reduplikationsperfekt wohl Nebenform (dialektale Variante?), die durch oskische Parallelen gestützt wird Falls Numerius von Numasios: woher kommt das a? Immerhin ist eine Form Nemasi belegt 132

133 Frühlateinische Inschriften Frühlateinische Charakteristika kein Wandel -os zu -us (FL I.1.2.1) (FL = frühlateinisches Gesetz) -d noch erhalten (Akk./Abl. med statt me) (FL II.1.1.1) keine Binnensilbenschwächung: fhefhaked, Numasioi (FL I.1.1) -d statt -t im Perfekt (FL II.2.2) kein Rhotazismus: Numasi- statt *Numari- (belegt ist Numerius) (FL II.2.1) Dativ der o-deklination lautet noch auf -oi statt auf -o (FL II.1.2.7) 133

134 Frühlateinische Inschriften Frühlateinische Charakteristika -> alle diese Unterschiede zum sog. klassischen Latein sind systematische Unterschiede -> betroffen sind Aussprache und Morphologie -> aber: mēd als Nebenform bei Plautus vereinzelt belegt, d.h.: Normalform wird zum Archaismus 134

135 Frühlateinische Inschriften 2. Lapis Satricanus (CIL I a) [----]VIEI STETERAI POPLIOSIO VALESIOSIO SVODALES MAMARTEI 135

136 Frühlateinische Inschriften Schriftform: rechtsläufig in scriptio continua (d.h. ohne Worttrennung) Fundjahr und -ort: Steinblock im Fundament des Tempels der Mater Matuta in Satricum (im südlichen Latium) Datierung: 6. Jahrhundert v. Chr v. Chr. (Abschluss des zweiten Tempelbaus) aufgrund paläographischer und archäologischer Befunde 136

137 Frühlateinische Inschriften Frühlateinische Charakteristika steterai ( sie stellten ): im Lateinischen nicht belegtes Perfekt der 3. Person Plural. Erklärungsversuche: (1) reguläre Form, gestützt durch Parallelen aus anderen Sprachen; (2) Analogiebildung zu *stetai, *stetistai (> steti, stetisti, FL I ). Popl-: poplos > populus (Anaptyxe); späteres pūblicus, Pūblius ohne Anaptyxe vielleicht nach pūbes. 137

138 Frühlateinische Inschriften Frühlateinische Charakteristika Popliosio Valesiosio: Genitiv uridg. *-osjo > -osio > -oio (gespr. ojjo, FL II 4.3. und IU II. Anm.). Seit dem 3. Jh. fast ausschließlich Genitiv-Endung -i belegt (Herkunft unklar); später oio vielleicht dialektal und vielleicht als Archaismus Enn. ann. 129: Mettioeo Fufetioeo. Valesi-: kein Rhotazismus: Valesi- statt Valeri- (s. zur Fibula). suodales: v schwindet inlautend vor u und o (FL II.1.2.1). 138

139 Frühlateinische Inschriften Frühlateinische Charakteristika Mamartei: vielleicht Vorform von *Māmort- > (Dissimilation) Māvortei > *Māortei > Mārti (vgl. *māvolo > mālo) (FL II und I.6.1). Dativ Mamartei: -ei > -e > -i (FL I ). 139

140 Frühlateinische Inschriften Frühlateinische Charakteristika -> auch hier: kein einziges Wort ist in dieser Form im klassischen Latein denkbar -> Dativ-ei klassisch allenfalls als graphische Variante denkbar Übersetzung: [Mich?] haben [hier?] dem Mamars aufgestellt die Kameraden des Poplios Valesios. 140

141 Frühlateinische Inschriften 3. Garigliano-Schüssel (Cristofani 1996) ESOM KOM MEOIS SOKIOIS TRIBOS AVDEOM DUO[M] NEI PARI MED 141

142 Frühlateinische Inschriften 3. Garigliano-Schüssel (Cristofani 1996) Schriftform: rechtsläufig im Kreis in scriptio continua; Lesung unsicher, zur obigen Lesung vgl. Hartmann 2005, Typus: Gegenstand spricht, Angabe des Besitzers, Abwehr von Käufern/Dieben(?). Datierung: v. Chr. (aufgrund paläographischer und archäologischer Befunde). Fundort: Minturnae (heute Minturno) an der Mündung des Flusses Garigliano in einem Heiligtum (im südlichen Latium). 142

143 Frühlateinische Inschriften Frühlateinische Charakteristika esom: gemeinitalische Form, uridg. *esmi (vgl. griech. eimi) > *esṃ > esom mit enklitischer Form som > sum (oder Analogieform zum Plural *somos); esom wäre ins klass. Latein als *erom gelangt (Rhotazismus [s. zur Fibula], vgl. Futur ero < *eso). kom und tribos: -ok > -uk (FL I.1.2.1, vgl. Manios). Anm.: Die Präposition cum kommt von com, die Subjunktion von *quom (FL II ); quom in literarischen Texten ist historische Schreibung und immer cum zu sprechen. 143

144 Frühlateinische Inschriften Frühlateinische Charakteristika meois sokiois: gemeinitalischer Dativ/Ablativ/Lokativ (osk. -úís geschrieben), vgl. auch die griechische Dativendung; aus altem Langdiphthong (FL I.1.2.1). Substantiv sokios / socius vermutlich verwandt mit sequi (< *sek w -). Audeom duom: Genitiv Plural auf -om: der zwei Audii. nei: > ne. 144

145 Frühlateinische Inschriften Frühlateinische Charakteristika pari: (1) Imperativ von parere, pario (gebären, erwerben) > pare; (2) Imperativ von der Nebenform parire (Ennius, Annales frg. 10 Vahlen). Also hier ne + Imperativ. med: s. zur Fibula. 145

146 Frühlateinische Inschriften Frühlateinische Charakteristika -> Abgesehen von med (s. zur Fibula) durchgehend unklassisch Übersetzung: Ich gehöre mit meinen drei Gefährten den beiden Audii. Nimm mich nicht in Besitz! 146

147 Frühlateinische Inschriften 4. Duenos-Inschrift (CIL I 2 4) IOVE SAT DEIVOS QOI MED MITAT NEI TED ENDO COSMIS VIRCO SIED 2. Sinneinheit unverständlich trotz mehrerer Klärungsversuche DVENOS MED FECED EN MANOM EINOM DVENOI NE MED MALOS TATOD 147

148 Frühlateinische Inschriften Schriftform: linksläufig im Kreis in scriptio continua; Auffassung auch der ersten und dritten Sinneinheit i.w. umstritten, zur obigen Lesung vgl. Hartmann 2005, , vgl. auch ibid Typus: Gegenstand spricht, Liebeszauber? Datierung: 1. Hälfte des 6. Jahrhunderts (aufgrund paläographischer und archäologischer Befunde). Fundjahr und -ort: Rom, heute in der Berliner Antikensammlung. 148

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