GRUNDLAGEN UND GRUNDPROBLEME DER DIDAKTIK. Tamara Schmitte, B. Sc. Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Wirtschaftsdidaktik Sommersemester 2018
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1 GRUNDLAGEN UND GRUNDPROBLEME DER DIDAKTIK Tamara Schmitte, B. Sc. Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik und Wirtschaftsdidaktik Sommersemester 2018
2 GLIEDERUNG 1 Grundlagen der Didaktik 2 Didaktische Modelle Bildungstheoretische Didaktik Lehr-Lerntheoretische Didaktik Planungskonzept von POSCH/SCHNEIDER/MANN 3 Curriculum und Didaktische Prinzipien 4 Lehrziele und ihre Taxonomierung 5 Neurodidaktik 2
3 PLANUNGSKONZEPT VON POSCH/SCHNEIDER/MANN Zielvorstellung Einordnen des Unterrichts in ein zusammenhängendes Begriffssystem theoriegeleitetes Beurteilen von Unterricht Entwickeln von Alternativen und Verbesserungsmöglichkeiten 3
4 PLANUNGSKONZEPT VON POSCH/SCHNEIDER/MANN Formulierung und Rechtfertigung von Lehrzielen Festsetzung und Feststellung der Eingangsvoraussetzungen Durchführung des Unterrichts Beurteilung der Schülerleistung Evaluation des Unterrichts 4
5 GLIEDERUNG Planungskonzept von POSCH/SCHNEIDER/MANN I Lehrziele II Eingangsvoraussetzungen III Unterrichtsdurchführung IV Leistungsbeurteilung V Evaluation 5
6 ZUR FORMULIERUNG UND RECHTFERTIGUNG VON LEHRZIELEN Lehrziele müssen so formuliert sein, dass andere Menschen sie verstehen können, dass man nachträglich evaluieren kann, wie nahe man ihnen gekommen ist dass man nachträglich evaluieren kann, ob gerade dieses Ziel zu rechtfertigen ist 6
7 ZUR FORMULIERUNG UND RECHTFERTIGUNG VON LEHRZIELEN Lehrziele müssen so legitimiert sein, dass die Interessen verschiedener beteiligter Gruppen beachtet werden dass die Bedeutsamkeit des Ziels für die Realisierung von legitimen Leitideen gegeben ist dass das Lehrziel seine Bedeutsamkeit über längere Zeitdauer erhält 7
8 ZUR PRÄZISIERUNG VON LEITIDEEN ANALYTISCHE TRENNUNG NACH 3 ASPEKTEN Präzisierung inhaltlicher Aspekte Leitidee Lehrziel in Anlehnung an: POSCH/SCHNEIDER/MANN (1981): 9. Präzisierung formaler Aspekte Verhaltensindikatoren, Bedingungsindikatoren 8
9 ZUR PRÄZISIERUNG VON LEITIDEEN ANALYTISCHE TRENNUNG NACH 3 ASPEKTEN formale Dimension impliziert bereits die Tiefendimension Bsp.: Die Lernenden sind dazu in der Lage, Die Bestandteile einer Kreditkarte aufzuzählen, drei verschiedene Methoden bargeldlosen Zahlungsverkehrs zu beschreiben sowie die Vor- und Nachteile bargeldlosen Zahlungsverkehrs zu diskutieren. 9
10 DIFFERENZIERUNGSGRADE VON LEITIDEEN INNERHALB DER KOMPLEXITÄTSDIMENSION Niveau 1. Fragen beantworten Intendierte Fähigkeit des Lernenden Wissen reproduzieren ( Automatismen ) Gegenstand der Zielbeschreibung erwartetes Lernergebnis (relativ) 2. Aufgaben lösen Wissen anwenden Verfahrensweise und Anwendungsbedingung 3. Probleme bewältigen Wissen selbst produzieren Metastrategien POSCH/SCHNEIDER/MANN (1981):
11 11
12 GLIEDERUNG Planungskonzept von POSCH/SCHNEIDER/MANN I Lehrziele II Eingangsvoraussetzungen III Unterrichtsdurchführung IV Leistungsbeurteilung V Evaluation 12
13 PLANUNGSKONZEPT VON POSCH/SCHNEIDER/MANN Formulierung und Rechtfertigung von Lehrzielen Festsetzung und Feststellung der Eingangsvoraussetzungen Durchführung des Unterrichts Beurteilung der Schülerleistung Evaluation des Unterrichts 13
14 EINGANGSVORAUSSETZUNGEN = psychische und soziale Voraussetzungen, die sich mittelbar oder unmittelbar auf Lernen auswirken (d. h. Lehrziele, die schon erreicht sind oder bereits erworbene Fähigkeiten) Eingangsvoraussetzungen ermöglichen Zugang zu neuen Inhalten austauschbare Eingangsvoraussetzungen erleichtern das Einordnen neuer Inhalte nicht-austauschbare Eingangsvoraussetzungen benötigt man, um der Unterweisung zu folgen Eingangsvoraussetzungen lassen sich durch mündliche oder schriftliche Feststellungen überprüfen dabei helfen Lernhinweise, Mängel zu beheben Voraussetzungsüberprüfungen sollten nicht benotet werden 14
15 GLIEDERUNG Planungskonzept von POSCH/SCHNEIDER/MANN I Lehrziele II Eingangsvoraussetzungen III Unterrichtsdurchführung IV Leistungsbeurteilung V Evaluation 15
16 UNTERRICHT UND LERNEN POSCH/SCHNEIDER/MANN Unterricht als Einflussnahme auf das Lernen Wie wird gelernt? Lernen als Abbilden vs. Lernen als Konstruieren 16
17 LERNEN ALS ABBILDEN Philosophisches Postulat Geist des Menschen als tabula rasa Erkenntnis nur durch (Sinnes-)Erfahrungen = klassischer Empirismus Unterrichtsgestaltung: anschauliche Form (mehrgleisiges Ansprechen) wesentliche Merkmale wiederholen, ggf. in unterschiedlichen Zusammenhängen Aufmerksamkeit erhalten, Ablenkungen unterbinden fehlerfreier Abbildungsprozess: beim Auftreten von Fehlern ist der Abbildungsvorgang korrigiert zu wiederholen 17
18 18
19 LERNEN ALS KONSTRUIEREN Philosophisches Postulat Mensch verarbeitet Umwelt aktiv mittels Wissen, Erfahrungen, Wahrnehmung und konstruiert sie neu = Konstruktivismus Unterrichtsgestaltung: dem Lernenden seiner Fähigkeiten bewusst machen, damit er mit ihnen neue Situationen rekonstruieren kann den Lernenden in verständliche Problemsituationen stellen, damit er Konstruktionsprozess zielbezogen steuern kann Spielraum für selbstständige Verarbeitung schaffen periodisch Rückmeldung geben Fehler nicht als Nachteil Analyse und Korrektur dieser ermöglichen Konstruktion neuer Zusammenhänge 19
20 UNTERRICHT A: Träger C: Raum 1. Bereitstellung verständlicher Inhalte 2. Bereitstellung von Lernanlässen zur Verarbeitung der Inhalte 3. Rückmeldung über die Qualität der Verarbeitung D: Zeit B: Soziale Bedingungen 20
21 FUNKTIONEN VON UNTERRICHT 1. Bereitstellung verständlicher Inhalte Lernen als Abbilden 2. Bereitstellung von Lernanlässen Lernen als Konstruieren 3. Rückmeldung dient dazu, die effektive möglichst nahe an die potentielle Leistung heranzubringen hat eine kognitive und eine affektive Auswirkung auf das Leistungspotential 21
22 UNTERRICHT ALS REALISIERUNG DER FUNKTIONEN INNERHALB DER RAHMENBEDINGUNGEN A: Träger C: Raum 1. Bereitstellung verständlicher Inhalte 2. Bereitstellung von Lernanlässen zur Verarbeitung der Inhalte 3. Rückmeldung über die Qualität der Verarbeitung D: Zeit B: Soziale Bedingungen 22
23 SOZIALE RAHMENBEDINGUNGEN Unterrichtsstil Sozialform Reversibilität der Kommunikation Zuwendung bzw. Distanziertheit einzeln Ausmaß an Lenkung und Kontrolle Gruppe Klasse 23
24 UNTERRICHTSSTIL Reversibilität vs. Irreversibilität der Kommunikation Zuwendung vs. Distanziertheit zum Schüler Ausmaß an Lenkung und Kontrolle 24
25 SOZIALFORM Klassenunterricht Gruppenunterricht Einzelunterricht 25
26 UNTERRICHT ALS REALISIERUNG DER FUNKTIONEN INNERHALB DER RAHMENBEDINGUNGEN A: Träger C: Raum 1. Bereitstellung verständlicher Inhalte 2. Bereitstellung von Lernanlässen zur Verarbeitung der Inhalte 3. Rückmeldung über die Qualität der Verarbeitung D: Zeit B: Soziale Bedingungen 26
27 PLANUNGSKONZEPT VON POSCH/SCHNEIDER/MANN Formulierung und Rechtfertigung von Lehrzielen Festsetzung und Feststellung der Eingangsvoraussetzungen Durchführung des Unterrichts Beurteilung der Schülerleistung Evaluation des Unterrichts 27
28 LITERATUR Posch, Peter/Schneider, Wilfried/Mann, Waltraud E. (1981): Unterrichtsplanung: mit Beispielen für den betriebswirtschaftlichen Unterricht, 2. Aufl. Wien: Manz. 28
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