Didaktische Modelle GRUNDLAGEN DER FACHDIDAKTIK IM FACH EHW YVONNE WERNSMANN
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- Kornelius Berger
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1 Didaktische Modelle GRUNDLAGEN DER FACHDIDAKTIK IM FACH EHW YVONNE WERNSMANN
2 Gliederung 1. Was sind Theorien und Modelle? 2. Didaktische Modelle im Überblick 3. Bildungstheoretische/ kritischkonstruktivistische Didaktik 4. Lern-/ lehrtheoretische Didaktik 5. Lernzielorientierte Didaktik 6. Konstruktivistische Didaktik 7. Literatur 1
3 1. Was sind didaktische Modelle? In der didaktischen Diskussion sind Theorien und Modelle gleichbedeutend. 5 Das Denken in Modellen hat in der Didaktik Tradition. Theorien und Modelle idealisieren, vereinfachen oder verallgemeinern komplexe Zusammenhänge.4 2
4 1. Was sind Theorien und Modelle?3 zeigen Handlungsmöglichkeiten auf und reflektieren ihre Auswirkungen. sind Aussagesysteme zur Struktur und Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen. Didaktische Modelle leisten Orientierungshilfe bei der Durchführung und Planung von Unterricht. dienen dem Verständnis und der Erklärung von Abläufen und Zusammenhängen. 3
5 2. Didaktische Modelle im Überblick 4 Didaktischen Theorien aus: Lehrer, M. (2009), Allgemeine Didaktik, S.43, Haupt Verlag, Bern, Stuttgart, Wien
6 2. Didaktische Modelle im Überblick Begründer: Felix Cube Kybernetik= Kunst des Steuerns Hier sind die Begriffe Steuerung und Kontrolle zentral Höchstmögliche Effizienzsteigerung didaktischer Vorgänge u. somit Optimierung von Erziehungs- und Lernprozessen Modell ist heute fast in Vergessenheit geraten 5 Didaktischen Theorien aus: Lehrer, M. (2009), Allgemeine Didaktik, S.43, Haupt Verlag, Bern, Stuttgart, Wien
7 2. Didaktische Modelle im Überblick nach Karl-Hermann Schäfer, Klaus Schaller kritisch= weist auf die Gesellschaft und nötige Veränderungen hin kommunikativ= Unterricht ist ein kommunikatives Geschehen zwischen Lehrenden und Lernenden diese grundlegenden Auffassungen sind mittlerweile Allgemeingut didaktischer Theoriebildung und in gängige Modellsätze eingeflossen 6 Didaktischen Theorien aus: Lehrer, M. (2009), Allgemeine Didaktik, S.43, Haupt Verlag, Bern, Stuttgart, Wien
8 3. Bildungstheoretische/ kritisch-konstruktivistische Didaktik Bildungstheoretische Didaktik 4 begründet in den 50er- Jahren richtet die Aufmerksamkeit auf die Erschließbarkeit von fachlichen Inhalten für die Schüler Klafki entwickelte ein Modell, um die Bildungsinhalte in den Unterrichtsinhalten zu bestimmen Wolfgang Klafki, *1927 Erziehungswissenschaftler Modell lieferte erstmals theoretisch fundierte Impulse für die Planung des Lehr-Lern-Geschehens 7
9 3. Bildungstheoretische/ kritisch-konstruktivistische Didaktik Die Didaktische Analyse als Kern der Unterrichtsvorbereitung:2 kein Auseinanderpflücken der Unterrichtsinhalte, sondern eine didaktische Strukturierung der Unterrichtsvorbereitung Lohnt sich das, was man vorbereitet hat, für den Schüler überhaupt? dazu hat er fünf Grundfragen formuliert 8
10 3. Bildungstheoretische/ kritisch-konstruktivistische Didaktik 2 Gegenwartsbedeutung Welche Bedeutung hat der betreffende Inhalt bereits im geistigen Leben der Kinder meiner Klasse? Zukunftsbedeutung Worin liegt die Bedeutung des Themas für die Zukunft der Kinder? Struktur des Inhalts Welches ist die Struktur des Inhaltes? Exemplarische Bedeutung Welchen allgemeinen Sachverhalt erschließt der betreffende Inhalt? Zugänglichkeit Wie wird der Inhalt interessant? 9
11 3. Bildungstheoretische/ kritisch-konstruktivistische Didaktik Theorie wurde in den Siebzigern stark kritisiert2 politisch-gesellschaftskritisch wissenschaftlich unterrichtspraktisch Klafki hat in den achtziger Jahren eine Neufassung seines didaktischen Modells herausgebracht: Die Kritisch-konstruktive Didaktik! 10
12 3. Bildungstheoretische/ kritisch-konstruktivistische Didaktik Kritisch-konstruktivistische Didaktik 3 Der Unterricht sollte so gestaltet werden, dass er den drei Zielstellungen entspricht: Selbsbestimmungsfähigkeit Mitbestimmungsfähigkeit Solidaritätsfähigkeit Konstruktivistisch weist auf geforderte Veränderungen in existierenden Gegebenheiten hin. Entwürfe für bessere Gestaltung von Unterricht sollen entstehen. 11
13 3. Bildungstheoretische/ kritisch-konstruktivistische Didaktik Voraussetzungen unterrichtlichen Handelns Thematisierung methodischer und medialer Aspekte Die fünf Grundfragen 12 Didaktischen Theorien aus: Lehrer, M. (2009), Allgemeine Didaktik, S.43, Haupt Verlag, Bern, Stuttgart, Wien
14 4. Lern-/ lehrtheoretische Didaktik4 Begründer: Paul Heimann, Gunter Otto, Wolfgang Schulz Lerntheoretische Didaktik = Berliner Didaktik entstand 1962 in Berlin Lernen rückt in den Mittelpunkt 13
15 4. Lern-/ Lehrtheoretishe Didaktik Analyse von Unterricht nach dem Berliner Modell 14 Analyse von Unterricht nach dem Berliner Modell aus: Riedl, A. (2010): Grundlagen der Didaktik, S. 105 Franz Steiner Verlag. Stuttgart
16 4. Lern-/ Lehrtheoretishe Didaktik Analyse von Unterricht nach dem Berliner Modell 15 Analyse von Unterricht nach dem Berliner Modell aus: Riedl, A. (2010): Grundlagen der Didaktik, S. 105 Franz Steiner Verlag. Stuttgart
17 4. Lern-/ Lehrtheoretishe Didaktik Analyse von Unterricht nach dem Berliner Modell 16 Analyse von Unterricht nach dem Berliner Modell aus: Riedl, A. (2010): Grundlagen der Didaktik, S. 105 Franz Steiner Verlag. Stuttgart
18 4. Lern-/ Lehrtheoretische Didaktik3, 4 Das Berliner Modell (lerntheoretische Didaktik) thematisiert didaktische Entscheidungen zur Planung und Analyse von Unterricht aus Sicht der Lehrkraft. Weiterentwicklung in den 80er- Jahren durch W. Schulz Das Hamburger Modell (lehrtheoretische Didaktik) lässt alle am Unterricht Beteiligten mitwirken und eine Interaktion als Teil des Unterrichts entstehen. 17
19 4. Lern-/ Lehrtheoretische Didaktik Lehrtheoretische Didaktik /Hamburger Modell3 Planungskorrektur grundsätzlich Perspektiv -planung Der Unterricht wird für einen längeren Zeitraum geordnet/ geplant (z.b. ½ Jahr). Unterrichtseinheiten werden im Umriss vorbereitet und durchdacht. Zusammenarbeit Wichtige Faktoren: Unterrichtsziele, Ausgangslage, Vermittlungsvariablen, Erfolgskontrolle Der konkrete Unterricht in einzelnen Stunden, basierend auf der Umrissplanung. spezifisch Prozessplanung Umrissplanung Reagiert auf nicht vorgesehene neue Faktoren. 18
20 5. Lernzielorientierte Didaktik3 Geht auf Christine Möller zurück. Entstand in den 70er-Jahren. Didaktik will Planungsentscheidungen für Lehr- und Lernvorgänge soweit wie möglich rationaler Kontrolle unterziehen. Unkontrollierbare, unterrichtsbezogene Entscheidungen sollen weitestgehend ausgeschaltet werden. 19
21 5. Lernzielorientierte Didaktik Unterrichtsprozessplanung nach dem Modell der lernzielorientierten Didaktik: drei Merkmale kennzeichnen diesen Ansatz 20 Unterrichtsprozessplanung nach dem Modell der lernzielorientierten Didaktik aus: Riedl, A. (2010): Grundlagen der Didaktik, S. 86 Franz Steiner Verlag. Stuttgart
22 5. Lernzielorientierte Didaktik Unterrichtsprozessplanung nach dem Modell der lernzielorientierten Didaktik: Lernziele formulieren hinsichtlich ihrer Bedeutung für den Erziehungs- und Bildungsprozess der Schüler geordnet nach Richt-, Grob- und Feinzielen Der Erfolg von Unterricht kann am besten anhand von klar formulierter Lernziele ermittelt werden.1 Lernziele sollen sich auf verschiedene Verhaltensbereiche beziehen: kognitiv, affektiv, psychomotorisch durch Taxonomie kann versucht werden Lernziele nach ihrem Anspruchsniveau zu ordnen 21 Unterrichtsprozessplanung nach dem Modell der lernzielorientierten Didaktik aus: Riedl, A. (2010): Grundlagen der Didaktik, S. 86 Franz Steiner Verlag. Stuttgart
23 5. Lernzielorientierte Didaktik Unterrichtsprozessplanung nach dem Modell der lernzielorientierten Didaktik: Ist- Zustand ist Ausgangsposition Lernorganisation legt einzelne Realisierungsschritte für die vorher festgelegten Ziele fest am Ende steht der Soll- Zustand des Schülers 22 Unterrichtsprozessplanung nach dem Modell der lernzielorientierten Didaktik aus: Riedl, A. (2010): Grundlagen der Didaktik, S. 86 Franz Steiner Verlag. Stuttgart
24 5. Lernzielorientierte Didaktik Unterrichtsprozessplanung nach dem Modell der lernzielorientierten Didaktik: Vergleich der Lernplanung (Soll) mit dem Ist-Wert der Lernkontrolle ermöglicht hohe Transparenz schulischer Arbeit nach außen 23 Unterrichtsprozessplanung nach dem Modell der lernzielorientierten Didaktik aus: Riedl, A. (2010): Grundlagen der Didaktik, S. 86 Franz Steiner Verlag. Stuttgart
25 6. Konstruktivistische Didaktik Was ist Konstruktivismus? 24
26 6. Konstruktivistische Didaktik Was ist Konstruktivismus?2 Der Konstruktivismus sagt, dass das Gehirn aufgrund von unspezifischer Reize von außen und seiner eigenen neuronalen Aktivitäten Informationen konstruiert. Lernen ist eine eigene Konstruktionsleistung des Lernenden. 25
27 6. Konstruktivistische Didaktik Lernen bedeutet nach der konstruktivistischen Didaktik 4 eine Zuschreibung und Generierung von Bedeutungen. nicht, dass Input von Seiten der Lehrenden automatisch Lernvorgänge nach sich ziehen. dass sich bereits bestehende kognitive Strukturen nachhaltig verändern. 26
28 6. Konstruktivistische Didaktik Demnach vollzieht sich Lernen wie folgt:4 aktiv selbstgesteuert konstruktiv situativ sozialer Prozess 27
29 6. Konstruktivistische Didaktik Die systematisch-konstruktivistische Pädagogik : (Kersten Reich/ Ende der 90er-Jahre) Konstruktion= Erfindung (selbst erfahren, experimentieren) 28 Dekonstruktion= Enttarnung (neue Perspektiven, Kritik der Normalisierung von gewohnten Erkenntnissen) Rekonstruktion= sammelnde Wiedergabe (historische Erkenntnisse und kulturelle Leistungen) Perspektiven konstruktivistischer Pädagogik aus: Riedl, A. (2010): Grundlagen der Didaktik. S Franz Steiner Verlag. Stuttgart
30 7. Literatur 1. Gonschorek, G.; Schneider, S. (2010): Einführung in die Schulpädagogik und die Unterrichtsplanung. In: Petersen, J.; Reinert, G.-B. (Hrsg.):Grundschule/ Sekundarstufe I+II. Auer Verlag. Donauwörth. 2. Jank, W.; Meyer, H. (1991) (Hrsg.): Didaktische Modelle. Cornelsen Scriptor. Berlin. 3. Riedl, A. (2010): Grundlagen der Didaktik. Franz Steiner Verlag. Stuttgart 4. Lehner, M. (2009): Allgemeine Didaktik. Haupt Verlag. Bern, Stuttgart, Wien. 5. Plöger, W. (1999): Allgemeine Didaktik und Fachdidaktik: Wilhelm Fink Verlag. München. 29
31 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 30
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