Krankheit oder Unfall

Transkript

1 Die FGTB informiert Krankheit oder Unfall In einer bestimmten Anzahl von Fällen, anderen als Feiertagen oder Jahresurlaub, kann die Arbeit in zufälliger Weise unterbrochen werden (Krankheit oder Unfall). Es gibt präzise Regeln. Regeln, die man besser kennen sollte... Wie muss ich bei Krankheit meinen Arbeitgeber informieren? Sie müssen Ihren Arbeitgeber sofort über Ihre Arbeitsunfähigkeit informieren. Ein ärztliches Attest ist nicht verpflichtend, es sei denn ein Kollektivabkommen oder die Arbeitsordnung sähe es vor. Jedoch sind Sie verpflichtet ein Attest abzugeben, wenn Ihr Arbeitgeber es verlangt. Wenn ein Attest Pflicht ist müssen Sie es innerhalb von zwei Tagen nach dem Beginn Ihrer Arbeitsunfähigkeit an Ihr Unternehmen senden oder es abgeben (außer wenn Ausnahmen in einem Kollektivabkommen (KAA) oder der Arbeitsordnung vorgesehen sind). Um jeden Einwand zu vermeiden ist es ratsam, am Tag selber der Arbeitsunterbrechung Ihrem Arbeitgeber ein ärztliches Attest zu senden, und zwar per Einschreiben. Bewahren Sie immer eine Kopie des Einlieferungsscheines auf. Achtung, wenn Sie Ihren Arbeitgeber nicht unmittelbar über Ihre Arbeitsunfähigkeit informieren und / oder wenn Sie Ihrem Arbeitgeber in den vorgeschriebenen Fristen kein ärztliches Attest vorlegen (wenn eines vorgeschrieben ist), verlieren Sie Ihren garantierten Lohn für die Tage vor der Mitteilung und / oder der Vorlage des ärztlichen Attestes. Hat mein Arbeitgeber das Recht, einen Vertrauensarzt zu berufen? Ja. Ihr Arbeitgeber hat das Recht, einen Arzt zu berufen, den er bezahlt, damit er Sie untersucht. Die Untersuchung findet normalerweise in Ihrer Wohnung statt. Werden Sie aufgefordert, sich auswärts zu begeben, sind Sie nicht verpflichtet dahin zu gehen, wenn Ihr behandelnder Arzt annimmt, dass Sie nicht dazu in der Lage sind. Wenn Sie zu dem Vertrauensarzt gehen, können Sie die Erstattung Ihrer Fahrtkosten beantragen. Der Vertrauensarzt muss feststellen, ob Sie arbeitsfähig sind oder nicht. Er unterliegt der ärztlichen Schweigepflicht und darf nichts Weiteres über Ihren Gesundheitszustand mitteilen. Ein kollektives Arbeitsabkommen (des Sektors oder des Unternehmens) oder die Arbeitsordnung können vorsehen, dass Sie sich in Ihrer Wohnung oder einem Aufenthaltsort, den Sie Ihrem Arbeitgeber mitgeteilt haben, zur Verfügung des Vertrauensarztes halten müssen. Es kann sich um höchstens 4 aufeinanderfolgende Stunden zwischen 7 Uhr morgens und 20 Uhr abends handeln. Es kann jedoch sein, dass Sie einen Grund haben, nicht verfügbar zu sein: zum Beispiel eine Hospitalisierung oder ein Besuch bei Ihrem Arzt. Das Gesetz spricht von der Möglichkeit, eine solche Vorschrift in ein KAA oder die Arbeitsordnung aufzunehmen (durch eine Prozedur zur Abänderung der Arbeitsordnung mit einem "Vetorecht" für den Betriebsrat, wenn es einen gibt). Es handelt sich also nicht um eine Verpflichtung! Ist eine solche Möglichkeit vorgesehen und Sie sich der Kontrolle entziehen verlieren Sie Ihren garantierten Lohn für die Tage vor dem Erscheinen zur Kontrolle. Diese Zeit der Verfügbarkeit behindert nicht das Recht Ihres Arbeitgebers, die Krankheit auch außerhalb dieser Periode der Verfügbarkeit kontrollieren zu lassen.

2 Während welcher Zeit ist mein Lohn bei Arbeitsunfähigkeit durch meinen Arbeitgeber garantiert? Sind Sie unter Arbeitsvertrag mit unbestimmter Dauer oder mit bestimmter Dauer von mehr als 3 Monaten eingestellt, muss Ihr Arbeitgeber Ihnen während der ersten 30 Kalendertage der Arbeitsunfähigkeit die normale Entlohnung zu 100% garantieren. Im Rahmen eines Vertrags mit bestimmter Dauer von weniger als 3 Monaten und einer Betriebszugehörigkeit von 1 Monat sind die Regeln komplexer. Behalten wir, dass Sie während der ersten 7 Tage der Arbeitsunfähigkeit 100% Ihrer Entlohnung erhalten. Während der sieben folgenden Tage erhalten Sie immer noch eine Entlohnung entsprechend Ihrer Nettobezüge. Endlich, vom 15. bis 30. Tag fallen Sie zu Lasten der Krankenkasse. Aber Ihr Arbeitgeber muss Ihnen einen Zusatz zahlen, um Ihnen zu erlauben, das Niveau Ihres Nettoeinkommens zu behalten. Im Rahmen eines Vertrags mit bestimmter Dauer von weniger als 3 Monaten und einer Betriebszugehörigkeit von weniger als einem Monat übernimmt die Krankenkasse sofort Ihre Entschädigungen. Was geschieht bei einem Rückfall? Wenn Sie in den 14 Tagen nach dem Ende der ersten Arbeitsunfähigkeit einen Rückfall erleiden und Sie bei Ihrer vorherigen Arbeitsunfähigkeit Ihre 30 Tage garantierten Lohn aufgebraucht haben, schuldet Ihr Arbeitgeber Ihnen nichts. Sie müssen sich dann direkt an eine Krankenkasse wenden. Haben Sie Ihre 30 Tage nicht aufgebraucht, haben Sie Anrecht auf den Rest der verbleibenden Tage; beweisen Sie durch ein neues ärztliches Attest, dass Sie Opfer einer neuen Unfähigkeit wegen einer anderen Krankheit oder einem anderen Unfall sind, haben Sie Anrecht auf die garantierte Entlohnung zu Lasten Ihres Arbeitgebers. Ich bin in Langzeitkrankheit, kann mein Arbeitgeber mich entlassen? Bis Ende 2013 war vorgesehen, dass Ihr Arbeitgeber Sie entlassen konnte, wenn Sie seit mehr als 6 Monaten krank waren, und den garantierten Lohn von der Kündigungsausgleichs- Entschädigung abziehen konnte. Seit dem ist diese Bestimmung nicht mehr vorgesehen. Dies hindert Ihren Arbeitgeber jedoch nicht daran, den Arbeitsvertrag kündigen zu können, unter Beachtung der normalen Regeln der Entlassung. Ihr Arbeitgeber muss einen legitimen Grund haben, um Sie zu entlassen. Er darf Ihnen nicht aus dem Grund, dass Sie lange krank sind kündigen. Wenn Sie einen Vertrag mit bestimmter Dauer / für eine klar definierte Arbeit von mindestens 3 Monaten abgeschlossen haben, kann Ihr Arbeitgeber den Arbeitsvertrag unter Zahlung einer Kündigungsausgleichsentschädigung beenden, wenn Sie seit mehr als 6 Monaten krank sind. Diese Entschädigung ist gleich der Entlohnung, die bis zum Ende des Vertrages hätte bezahlt werden müssen, mit einem Maximum von 3 Monaten und unter Abzug des bereits gezahlten garantierten Lohnes. Ich bin nach Erhalt meiner Kündigung krank geworden. Welche Konsequenzen für mich? Wenn Sie während Ihrer Kündigungsfrist krank werden, kann Ihr Arbeitgeber den Vertrag sofort beenden. Er zahlt Ihnen den Saldo der Kündigungsausgleichsentschädigung, die er Ihnen bis zum Ende der Kündigungsfrist schuldet. Er kann den garantierten Lohn davon abziehen, der während der Krankheit bezahlt wurde. Folgende Bedingungen müssen erfüllt sein:

3 Sie müssen gekündigt worden sein mit Leistung einer Kündigungsfrist Sie müssen krank geworden sein nach Mitteilung der Kündigung Ihr Arbeitgeber muss den Vertrag aus gültigen Gründen während der Arbeitsunfähigkeit auflösen. Ich arbeite unter Vertrag mit bestimmter Dauer. Ich bin seit mehr als 7 Tagen krank. Was geschieht? Wenn Sie im Rahmen eines Vertrags mit bestimmter Dauer / für eine genau bestimmte Arbeit von weniger als 3 Monaten eingestellt wurden, kann Ihr Arbeitgeber Sie ohne Kündigungsfrist und ohne Entschädigung entlassen, wenn Sie seit mehr als 7 Tagen krank sind. Aber Achtung, Ihr Arbeitgeber kann nur von dieser Möglichkeit Gebrauch machen wenn die Periode, in der eine Kündigung mitgeteilt werden kann, abgelaufen ist, nämlich nach der ersten Hälfte des Vertrags. Was geschieht bei Wiederaufnahme der Arbeit? Am Ende Ihrer Arbeitsunfähigkeit ist Ihr Arbeitgeber verpflichtet, Sie zu den gleichen Bedingungen wieder einzustellen, die vor dem Beginn der Unfähigkeit galten. Ihr Arbeitgeber muss Sie also in der Funktion wieder beschäftigen, die Sie vor dem Beginn der Unfähigkeit innehatten, mit dem gleichen Lohnbarema (eventuell angepasst in Funktion der erfolgten Indexierungen und konventionellen Erhöhungen) und zu den gleichen Arbeitsbedingungen. Ihr Arbeitgeber darf nicht die Vorlage einer Bestätigung der Genesung Ihres behandelnden Arztes verlangen. Kann ich die Arbeit teilweise wieder aufnehmen? Wenn Sie die Arbeit teilweise wieder aufnehmen nach einer Periode der Arbeitsunfähigkeit, müssen Sie vorher die Erlaubnis des Vertrauensarztes der Krankenkasse anfragen. Aktuell ist diese Erlaubnis noch erforderlich, muss aber nicht mehr im Vorhinein abgegeben werden. Die Anfrage der Erlaubnis muss immer vor der Wiederaufnahme der Arbeit erfolgen. Der Vertrauensarzt der Krankenkasse verfügt dann über eine Frist von 30 Tagen ab dem Tag der Wiederaufnahme der Arbeit um seine Entscheidung zu treffen. Achtung, um Ihre Tätigkeit teilweise wieder aufzunehmen ist das Einverständnis Ihres Arbeitgebers erforderlich. Dieser ist nicht zur Annahme verpflichtet. Was geschieht nach der Periode des garantierten Lohnes? Nach der Periode des garantierten Lohnes übernimmt die Krankenkasse unter bestimmten Bedingungen Ihre Entschädigungen. Diese Entschädigungen betreffen nicht die beruflichen Unfälle oder Krankheiten, für die es andere Interventionen gibt. Es gibt zwei Perioden für Entschädigungen Die primäre Zeit der Unfähigkeit, das heißt das erste Jahr der Arbeitsunfähigkeit; Die Zeit der Invalidität, die nach dem ersten Jahr beginnt und spätestens beim gesetzlichen Rentenalter endet. Wer hat Anrecht auf diese Entschädigungen? Jede Person, die durch einen Arbeitsvertrag gebunden ist, sowie die Arbeitslosen. Aber auch die Personen, deren Arbeitsvertrag unterbrochen ist auf Grund eines

4 Schwangerschaftsurlaubs (ab dem 5. Monat), eines Mutterschaftsurlaubs oder einer Arbeitsunfähigkeit wegen Krankheit oder Invalidität. Man muss Mitglied einer Krankenkasse sein und die Bedingungen der Wartezeit erfüllen. ABER: Die Berufsanfänger haben eine Warteizeit von 6 Monaten und bald von 12 Monaten (Michel-Regierung) bevor sie Krankengeld erhalten können. Wie weiß ich, ob ich Opfer eines Arbeitsunfalls bin? Jeder Unfall, der während der Ausübung eines Arbeitsvertrages geschieht ist ein Arbeitsunfall. Diese Definition ist anwendbar, wenn Sie beweisen können, dass Sie unter der Verantwortung Ihres Arbeitgebers handelten. Tatsächlich wird bei einem Unfall vorausgesetzt, dass es sich um einen Arbeitsunfall handelt. Der Versicherer muss gegebenenfalls den Beweis des Gegenteils erbringen. VERLETZUNG Um Anrecht auf eine Entschädigung zu haben ist es nicht zwingend erforderlich, dass der Unfall zu einer Arbeitsunfähigkeit führt: es genügt, dass es eine Verletzung gibt, die durch den Unfall hervorgerufen wurde. VERANTWORTUNG Die Tatsache, verantwortlich für Ihren Unfall zu sein ändert nichts am Prinzip der Entschädigung. Ebenso, wenn der Unfall die Folge eines Fehlers eines Ihrer Kollegen ist. ARBEITSWEG Wenn der Unfall auf dem normalen Weg zur Arbeit geschieht wird er ebenfalls als Arbeitsunfall betrachtet. Die notwendigen Umwege, um die Kinder zur Krippe oder zur Schule zu bringen, oder Personen aussteigen zu lassen, die den Weg gemeinsam machen, gehören zum normalen Weg. Ebenso wie Wege, um sich zum Restaurant oder zu einer Fortbildungsstätte zu begeben, usw. Welche Formalitäten muss ich erledigen? Mit dem ärztlichen Attest als Beweis muss der Unfall innerhalb von 8 Tagen (ab dem Tag nach dem Unfall) dem Versicherer Ihres Arbeitgebers gemeldet werden. Daher ein nützlicher Rat: informieren Sie Ihren Arbeitgeber sehr schnell im Falle eines Unfalls. Seit dem 20. April 2014 muss der geringfügige Unfall nicht mehr dem Versicherer gemeldet werden, wenn er im Register betreffend die erste Hilfe eingetragen wird, mit der die Arbeitnehmer versorgt wurden, die Opfer eines Unfalls oder eines Unwohlseins wurden. Als geringfügigen Unfall nimmt man einen Unfall an, der weder Lohnausfall noch Arbeitsunfähigkeit für das Opfer hervorgerufen hat, sondern nur Pflege für die die Intervention eines Arztes nicht nötig ist und die nach dem Unfall erbracht wurde, ausschließlich auf der Arbeitsstelle. Achtung, wenn der geringfügige Unfall sich in der Folge verschlimmert, ist Ihr Arbeitgeber verpflichtet, den Unfall der Versicherung zu melden und dies innerhalb von 8 Tagen ab dem Tag, der auf die Mitteilung der Verschlimmerung des geringfügigen Unfalls folgt. Wie werde ich bei einem Arbeitsunfall entschädigt? Ihr Arbeitgeber ist verpflichtet, für sein Personal eine Versicherung "Arbeitsunfälle" abzuschließen. Diese Versicherung interveniert also bei einem Arbeitsunfall. Die Entschädigung betrifft im Prinzip die Gesundheitspflege, den Einkommensverlust und, im Todesfall, die Beerdigungskosten. Nicht alle Schäden werden entschädigt. So werden beispielsweise Schäden an Ihrem Hab und Gut oder Ihr moralischer Schaden nicht entschädigt.

5 Welche Erstattung der Kosten der Gesundheitspflege? Der Versicherer ist verpflichtet, die medizinischen, chirurgischen, pharmazeutischen Kosten und die Kosten der Hospitalisierung, die durch den Arbeitsunfall entstanden sind, zu bezahlen. Sie müssen auch für den Kauf von Prothesen und orthopädischer Geräte entschädigt werden. Ebenso müssen die durch den Unfall entstandenen Transportkosten (Ambulanz,...) erstattet werden. Welche Entschädigung im Todesfall? Wenn Sie als Folge eines Arbeitsunfalles sterben, erhält Ihr Ehemann / Ihre Ehefrau (oder Ihr gesetzlicher Mitbewohner) eine Entschädigung entsprechend 30% Ihres Lohnes. Ihre Kinder erhalten eine Entschädigung von 15% pro Kind für die Waisen von Vater oder Mutter (mit einem Maximum von 45% für die Gesamtheit der Kinder) oder von 20% pro Kind für Waisen von Vater und Mutter (mit einem Maximum von 60% für die Gesamtheit der Kinder). Wenn Sie keine Kinder haben können Ihre Eltern, Brüder oder Schwestern auch in den Genuss dieser Entschädigungen kommen, (wenn sie zu Ihren Lasten waren). Sie können auch (als Berechtigter) unter bestimmten Bedingungen in den Genuss der Erstattung der Beerdigungskosten kommen. Welche Entschädigung für Einkommensverlust? Die Arbeitsunfähigkeit ist in 4 Perioden unterteilt: 1. ZEITWEILIGE UNFÄHIGKEIT Die Unfähigkeit ist zeitweilig, wenn der körperliche Zustand derart ist, dass er sich zu einem Stadium der Stabilisierung entwickelt (das man Konsolidierung nennt). Die Unfähigkeit wird bewertet auf Grund des normalen Berufes, der im Augenblick des Unfalls ausgeübt wurde. Die Unfähigkeit kann vollständig sein (Unmöglichkeit, einen Beruf auszuüben) oder teilweise (zum Beispiel wenn Sie eine Halbzeitstelle oder eine weniger qualifizierte Beschäftigung aufnehmen können). Im Falle einer vollständigen Unfähigkeit erhalten Sie 90% Ihres Basistageslohns. 2. WIEDERAUFNAHME DER ARBEIT Die Unfähigkeit endet mit der Aufforderung, die Arbeit wieder aufzunehmen (teilweise oder vollständig). Die Wiederaufnahme der Arbeit kann in dem Beruf erfolgen, der vor dem Unfall ausgeübt wurde, oder provisorisch in einem anderen, Ihnen genehmen Beruf, der Ihnen anvertraut werden kann. Von diesem Augenblick an spricht man von einer teilweisen, zeitweiligen Unfähigkeit. 3. KONSOLIDIERUNG Die Konsolidierung ist der Augenblick, ab dem die Verletzungen als Folge des Unfalls sich nicht mehr verschlimmern. Sie werden also als dauerhaft angesehen. Zumindest für den Augenblick. Denn dies bedeutet nicht, dass sie sich in Zukunft nicht mehr verändern können: Änderungen sind möglich. Konsolidierung und Veränderung müssen durch einen Arzt bestimmt werden. 4. DAUERNDE ARBEITSUNFÄHIGKEIT Wenn Sie nach einer zeitweiligen Arbeitsunfähigkeit nicht die Fähigkeit zur Ausübung der Arbeit, die Sie vor dem Unfall ausübten, erlangt haben, sind Sie Opfer einer dauerhaften Arbeitsunfähigkeit (DA). Wenn Ihre Verletzungen sich nicht mehr verändern stellt der Vertrauensarzt der Versicherung die Konsolidierung fest und bestimmt den Grad der dauerhaften Arbeitsunfähigkeit. Sie ist vollständig (DVA), wenn Sie jede Möglichkeit verloren haben, ein regelmäßiges Einkommen durch Ihre Arbeit zu erhalten. Sie ist teilweise (DTA), wenn Sie, trotz Ihrer Verletzungen, immer noch über gewisse Fähigkeiten auf dem Arbeitsmarkt verfügen. Der Grad der dauernden Arbeitsunfähigkeit wird durch den Vertrauensarzt der Versicherung festgelegt.

6 Er berücksichtigt nicht nur Ihre Verletzungen, sondern auch Ihr Alter, Ihre berufliche Qualifikation, Ihre Fähigkeiten zur Anpassung und zur beruflichen Veränderung. Mit anderen Worten, er bewertet Ihren Verlust der Wettbewerbsfähigkeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Ab dem Datum der Konsolidierung haben Sie Anrecht auf eine jährliche Beihilfe, wie folgt berechnet durch die Multiplikation Ihrer Basisentlohnung mit dem Grad Ihrer dauernden Arbeitsunfähigkeit. Wie weiß ich, ob ich Opfer einer Berufskrankheit bin? Es besteht keine präzise Definition einer Berufskrankheit. Es besteht nur eine Liste, die durch königlichen Erlass festgelegt wurde. Sie enthält eine Reihe von Krankheiten, die als "beruflich" bestimmt wurden (insbesondere durch chemische Produkte hervorgerufen, usw.). Aber es ist auch möglich, die Anerkennung einer Berufskrankheit zu erhalten dank einer ärztlichen Akte, welche die Verbindung zwischen der Krankheit und der ausgeübten Arbeit nachweist. Bin ich versichert? Wenn Sie mit einem Arbeitsvertrag eingestellt wurden sind Sie de facto gegen die Folgen einer Berufskrankheit versichert. Diese Versicherung ist auch anwendbar auf andere Gruppen von Personen: Behinderte unter Lehrlings- oder Ausbildungsvertrag oder zur beruflichen Wiedereingliederung, Lehrlinge und Praktikanten (selbst wenn sie keinerlei Entlohnung erhalten)... Welche Beihilfen kann ich verlangen? Wir haben gesehen, dass in den meisten Fällen die 30 ersten Tage Ihrer Arbeitsunfähigkeit zu Lasten Ihres Arbeitgebers gehen. Bei einer Berufskrankheit greift nicht Ihre Krankenkasse ein, aber der Fonds der Berufskrankheiten. Die Höhe der Entschädigungen variiert je nach Fall (Erstattung der Kosten der Gesundheitspflege, Entschädigung im Sterbefall, usw.) Welche Formalitäten muss ich erfüllen? Sie müssen per Einschreiben einen Antrag auf Beihilfe an den Fonds der Berufskrankheiten schicken. Ein ausführlicher medizinischer Bericht unter verschlossenem Umschlag für den Vertrauensarzt des Fonds muss dem Antrag beigefügt sein. In diesem Bericht beschreibt der Arzt die Art der Krankheit und rechtfertigt seine Diagnose. Wenn Sie eine Überprüfung Ihrer Beihilfe wünschen oder im Sterbefall als Folge der Berufskrankheit muss ebenso vorgegangen werden. Bei zeitweiliger Invalidität muss der Antrag während der Dauer der Arbeitsunfähigkeit gestellt werden. Ist sie auf Anhieb dauerhaft ist keine Frist zu beachten. Unter dieser Voraussetzung können Sie Beihilfen nur frühestens ab dem 120. Tag vor dem Datum der Einreichung Ihres Antrags beantragen