Soziale Bedingungen von Selbsttötungen in Österreich. Vortrag im Rahmen der Tagung. Psychosoziale Unterstützung von Angehörigen nach Suizid
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- Alma Steinmann
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1 Soziale Bedingungen von Selbsttötungen in Österreich Vortrag im Rahmen der Tagung Psychosoziale Unterstützung von Angehörigen nach Suizid Krieglach, 22./23. Juni 212 Prof. Dr. Carlos Watzka Lehrstuhl für Soziologie II, Universität Eichstätt-Ingolstadt Centrum für Sozialforschung, Universität Graz Kontext Studien zum Vortragsthema durch mich im Auftrag der Stmk. Landesregierung 1. Studie für Zeitraum (1995-)2-24, abgeschlossen 27 Folgestudie für Zeitraum 25-29, befindet sich in Bearbeitung (Fertigstellung 212 geplant), hier einzelne Ergebnisse bereit Buchpublikation für 1. Zeitraum (Aktualisierung wohl 213), Aufsatzpublikationen online verfügbar VS Verlag, Wiesbaden 28 ISBN , 51,3 1
2 Datengrundlagen Zentrale Daten (Anzahl der Suizide nach Alter, Geschlecht, Region u.ä.): Todesursachenstatistik Statistik Austria Informationen zur sozialen und gesundheitlichen Lage der Suizidenten: Polizeiakten u. Sozialversicherungsdaten Anonymisiert, aber fallbezogen ausgewertet Definitionen Suizidrate: Anzahl der Selbsttötungen pro. Einwohner und Jahr Suizidratio: Anteil der Suizide an der Gesamtzahl der Todesfälle in einem Zeitraum Genderratio: Verhältnis von Suiziden von Männern und Suiziden von Frauen zueinander 2
3 Suizidraten international 25 (EU u.a.) Entwicklung der Suizidraten in Österreich Die Suizidrate lag seit den 187er Jahren über 15, mit einer absoluten Spitze in den Jahren und 1945, und einem Gipfel Seitdem sinkt die Rate und hat ab 25 das Niveau 15 von ca wieder erreicht. 3
4 Suizidzahlen in Österreich und Steiermark gesamt und nach Geschlecht Berichts- Jahr Österreich Österreich Männer Österreich Frauen Gender- Ratio (Ö) Steiermark Steiermark Männer Steiermark Frauen ,6 : ,3 : ,8 : ,1 : , : ,4 : ,1 : ,2 : ,2 : In den Jahren bis 26 ist die Anzahl der Suizide in Österreich deutlich zurückgegangen, seither stagniert sie bei ca pro Jahr Die Suizidhäufigkeit von Männern ist in Österreich etwa dreimal so hoch wie die von Frauen Suizidraten in den österreichischen Bundesländern - Durchschnitte ,3 31,3 3 28, 25 24,2 23,1 26, 25, 25,4 26, , 14,6 2,5 15, 16, 16,4 16,5 16,9 17,7 2,1 21,2 9,2 7,1 6,5 8,1 7,9 8,1 7,9 9,5 9,6 5 4,3 B W V NÖ T OÖ Ö Ges. S K ST Suizidrate Frauen Suizidrate Gesamt Suizidrate Männer 4
5 Geographische Muster der Suizidraten in Österreich Entwurf und Ausführung: Dr. Carlos Watzka Suizidraten in den Bezirken der Steiermark Bezirk Durchschnitt 21-9 Durchschnitt 21-4 Durchschnitt 25-9 Mürzzuschlag 29,6 32,3 27,5 Murau 27,4 31,3 24,4 Liezen 24,5 26,9 22,5 Leoben 24,2 29,5 2, Knittelfeld 22,6 23,6 21,8 Weiz 22,6 21,8 23,3 Voitsberg 22,2 16,9 26,5 Leibnitz 21,8 2,9 22,5 Radkersburg 21,7 18,9 23,9 Judenburg 21,1 2,4 21,5 Deutschlandsberg 21, 2,8 21,2 Hartberg 2,1 22,2 18,4 Graz-Umgebung 19,6 2,4 19, Graz (Stadt) 19, 2,9 17,4 Bruck an der Mur 18,9 2,2 17,9 Feldbach 18,5 18,2 18,7 Fürstenfeld 16, 15,3 16,5 WHO- Zielvorgabe: Suizidrate < 15 5
6 Ein Modell des Zustandekommens regionaler Differenzen in den Suizidraten 8-Variablen-Modell der altersstandardisierten Suizidrate Variable Indikator SRK StBU 1 Kollektives Bildungsniveau Quote Akademiker u. Maturanten + Quote der Pflichtschulabsolventen 2 Ökonomisches Niveau Durchschnittliches Arbeitnehmereinkommen,52 9/2 -, Wohnstruktur Durchschnittliche Wohnfläche -, Psychosoz.-psychother.- psychiat. Versorgung 5 Demographische Situation Rate der Psychiater/Neurologen + Rate der Psychotherapeuten / Bevölkerungsentwicklung Erwerbsstruktur Quote der Arbeiter + Quote der selb. Land- u. Forstwirte -,29 5/9 -,29 8,17 /6 7 Ethnisch-kult. Diversität Anteil ausländischer Staatsbürger,17 8 Landschaftliche Struktur Anteil der Waldfläche,12 R² =,372 SRK: standard. Regressionskoeffizienten adj. R² =,317 StBU: steir. Bezirke im ungünstigsten Quartil im Österreich-Vergleich (stat. zu erwarten: 4) 6
7 Durchschnitte Suizide Durchschnitte Suizidrate Suizid und Lebensalter in Österreich Sichtweise 1: Suizidraten pro. Einwohner Das individuelle Risiko, an Suizid zu versterben, steigt im Alter stark an bis 9 bis 19 2 bis 29 3 bis 39 4 bis 49 5 bis 59 6 bis 69 7 bis 79 8 bis 89 9 plus Alter Suizid und Lebensalter in Österreich Sichtweise 2: Absolute Zahlen der Suizide Die meisten Suizide werden von Menschen im mittleren und hohen Alter verübt 15 5 bis 9 bis 19 2 bis 29 3 bis 39 4 bis 49 5 bis 59 6 bis 69 7 bis 79 8 bis 89 9 plus Alter 7
8 Durchschnitte Suizidratio Suizid und Lebensalter in Österreich Sichtweise 3: Anteil der Suizide an der Gesamtzahl der Todesfälle Sterbefälle von jungen Menschen sind besonders häufig auf Suizid zurückzuführen 5 bis 9 bis 19 2 bis 29 3 bis 39 4 bis 49 Alter 5 bis 59 6 bis 69 7 bis 79 8 bis 89 9 plus Schichtung und Suizid in der Steiermark I: Männer Akademiker Unternehmer u. Manager Fach-, Büro- u. kaufm. Angestellte Andere Dienstleister Facharbeiter und Handwerker Fabrikarbeiter und Hilfskräfte Land- u. Forstwirte/Fachkräfte Mindest-Suizidrate Geschätzte Suizidrate Daten der steirischen Polizeibehörden 2-24 für erwerbstätige Männer Die Suizidrisiken für Männer sind am höchsten bei Landwirten, gefolgt von Fabrik- und Hilfsarbeitern NB: nicht eingetragen sind Beschäftigungslose Die Suizidrate liegt hier für Männer bei über 12! 8
9 Schichtung und Suizid in der Steiermark II: Frauen Akademiker Unternehmer u. Manager Fach-, Büro- u. kaufm. Angestellte Andere Dienstleister Facharbeiter und Handwerker Fabrikarbeiter und Hilfskräfte Land- u. Forstwirte/Fachkräfte Mindest-Suizidrate Geschätzte Suizidrate Daten der steirischen Polizeibehörden 2-24 für erwerbstätige Frauen Die Suizidrisiken für Frauen sind am höchsten bei Landwirtinnen NB: nicht eingetragen sind Beschäftigungslose Die Suizidrate liegt hier für Frauen bei über 28! Individuelle Risikofaktoren für Suizid aus sozialwissenschaftlicher Sicht Soziodemographische Faktoren: Geschlecht: Männer Alter: 7 und mehr Jahre Familienstand: verwitwet, geschieden, allein lebend Erwerbstätigkeit: Beschäftigungslose, Pensionisten, Beruf: Landwirte, Fabrik-/Hilfsarbeiter, Unternehmer, Manager Bildungsabschluss: Pflichtschule Einkommen: sehr niedrig, sehr hoch 9
10 Individuelle Risikofaktoren für Suizid aus sozialwissenschaftlicher Sicht: Gesundheitliche u. psychosoziale Faktoren: psychische Erkrankungen (Depressionen, Psychosen) Abhängigkeitserkrankungen (Alkoholismus u.a.) Schwere bzw. chronische körperliche Krankheiten (bes.: Pflegebedürftige) Chronische Belastungen durch Partnerschafts- bzw. Familien- oder Berufsprobleme Chronische Belastung durch Armut Krisensituationen wie Trennung vom Partner, Tod von Angehörigen, (drohender) Arbeitsplatzverlust bzw. Konkurs (drohender) Verlust der Wohnung Einweisung oder Entlassung (!) in bzw. aus Kranken-, Pflege-, Strafanstalt Unfall, Verlust von PKW, bzw. Führerschein Ich danke für Ihr Interesse und Ihre Aufmerksamkeit Kontakt: Forschung gefördert durch: Gesundheit
Internet T1 Tourismus insgesamt - Zeitreihen
Bezirk 60100 Graz(Stadt) 1991 117.153 167 0,1 230.800 7.466 3,3 1992 114.506-2.647-2,3 228.114-2.686-1,2 1993 106.007-8.499-7,4 204.940-23.174-10,2 1994 98.952-7.055-6,7 187.390-17.550-8,6 1995 99.549
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