II Das Projekt 5. QUARTIERE : LEITLINIEN FÜR DIE BEBAUUNG
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- Jens Krause
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1 II Das Projekt QUARTIERE : LEITLINIEN FÜR DIE BEBAUUNG FÜNF QUARTIERE QUALITÄTENKATALOG STADTKLIPPE AN DER PARKBRANDUNG WOHNGASSEN IN DEN PARK BINNEN- UND ScHWELLENPLÄTZE WOHNPLATEAU
2 Der Rand lebt vom Wechsel seiner Milieus, die nicht primär über Typologien oder Funktionen zu bestimmen sind. Vielmehr werden stadträumliche Phänomene herausgearbeitet, die Unverwechselbarkeit mit Nutzungsoffenheit verschränken.
3 140 DAS PROJEKT QUARTIERE STADTKLIPPE FÜNF QUARTIERE NORDBAHNSTRASSE / DRESDNER STRASSE Q1 stadtklippe ADREssBILDUNG DURch spezifische BEBAU- UNGsTypoLoGIEN UND FREIRAUmQUALITäTEN Entlang der rahmenden Straßenzüge entwickeln sich fünf Quartiere mit jeweils charakteristischen Bebauungstypologien und Freiraumsituationen. Sie reagieren sehr spezifisch auf die konkrete Situation jedes Straßenzugs und werten seine Quali täten auf, indem sie ihn als öffentlichen Raum entwickeln, die gegenüberliegende Straßenseite räumlich und programmatisch integrieren, und als poröse Schwellenräume die Vernetzung zwischen Freier Mitte und dem Umfeld (Grünraumarchipel) stär ken. Wesentlich ist dabei ihre adressbildende Qualität: durch ausgeprägte Milieubildung gliedern sie den Rand in eine Se quenz von Nachbarschaften 5 Orte mit Charakter! INNSTRASSE Q2 AN DER parkbrandung II VORGARTENSTRASSE Q3 WohNGAssEN IN DEN park Q2 BF 3 Innstraße BF 4 Vorgartenstraße BF 5 Q3 TABORSTRASSE Q4 BINNEN- UND schwellenplätze Q1 Nordbahnstraße BF 2 BF 7 BF 6 Taborstraße Q4 BF 8 Bruno-Marek-Allee Q5 BRUNO-MAREK-ALLEE Q5 WohNpLATEAU BF 1 Am Tabor
4 141 II
5 142 DAS PROJEKT QUARTIERE QUALITäTENKATALoG II In den folgenden Abschnitten zu den einzelnen Quartieren sind die Qualitätskriterien festgehalten, die bei der Planung und Umsetzung zu berücksichtigen sind. Die festgelegten Qualitäten werden klar formuliert und als fortschreibende Punkte (von A bis Z) aufgelistet, um für jedes Quartier eine Checkliste zur Verfügung zu stellen. Die beschriebenen Qualitäten sind zu schaffen: 1. durch die Bebauung: welche Bebauungsstruktur, welche Gebäudehöhen, welche Dichte schafft den spezifischen stadträumlichen Charakter jedes Quartiers? 2. durch die Programmierung: welcher Grad der Durchmischung von Wohnen mit anderen Nutzungen ist in der jeweiligen Lage sinnvoll und realistisch? Wie kann eine aktive Erdgeschoßzone geschaffen werden, die den BewohnerInnen maximalen Komfort bietet und auch die Ansiedlung von kommerziellen, sozialen und kulturellen Nutzungen fördert? 3. durch den Freiraum: welche freiräumlichen Qualitäten zeichnen das Quartier aus? Welche Durchwegungen sind herzustellen? Wie ist der Bezug zur Freien Mitte jeweils definiert? In welcher Form sind Freiräume auch in die Bebauung zu integrieren? Regelwerk städtebau Das Regelwerk Städtebau definiert die jeweilige Bebauungsstruktur und Höhenentwicklung in den einzelnen Quartieren. Ein beispielhafter Schnitt zeigt die Höhenstaffelung im Querschnitt zwischen bestehender Stadt und Freier Mitte. Die Durchlässigkeit der Struktur, Vor- und Rücksprünge, Öffnungen zur Straße und zum Freiraum, Hochpunkte und Höhenbeschränkungen sind textlich zusammengefasst und in einem Schema grafisch dargestellt. Ein konkretes Bebauungsszenario zeigt jeweils eine mögliche Umsetzung dieses Regelwerks. programm und Dichte Pro Baufeld sind hier die harten Fakten zusammengefasst: Die maximale BGF sowie das Verhältnis von Wohnen zu anderen Nutzungen ist tabellarisch festgehalten. Daraus ergibt sich eine geschätzte Anzahl von Wohnungen (bei ca. 100 m 2 BGF pro Wohneinheit). Um die Bebauungsdichte nachvollziehbar und vergleichbar zu machen, wird als Grundfläche ein Baufeldumriss ohne größere Anteile der Freien Mitte angenommen. Eine mögliche Verteilung der Nutzungen innerhalb der Bebauungsstruktur ist axonometrisch dargestellt.
6 Belebt das Erdgeschoß: Platz für Geschäfte, Cafés und Vereine in einem lebendigen Viertel! 143 Kleidergeschäft Elektronikfachhandel Buchhandlung Zeitungen/Trafik Aktives Erdgeschoß Um eine lebendige Erdgeschoßzone zu ermöglichen, müssen die Nutzungen intelligent aufgeteilt werden: dienende Räume wie Kinderwagen- und Fahrradabstellplätze, aber auch Zugänge, Müllräume und Tiefgaragenzufahrten sollen so organisiert werden, dass eine komfortable Nutzung im Alltag garantiert ist, aber dennoch aktive Bereiche zur Straße und zum quartiersbezogenen Freiraum frei bleiben. Zur Straße hin können sich kommerzielle Nutzungen ansiedeln, zum Freiraum hin sollen die Gemeinschaftsräume der Wohnbauten für Belebung sorgen. Von diesen aktiven Erdgeschoßflächen soll ein gewisser Anteil (ca. 30%) für Entwicklungsflächen reserviert werden, die durch eine reduzierte Miete die Ansiedlung von sozialen und kulturellen Nutzungen ermöglichen. Im Folgenden sind pro Baufeld die Anteile und Flächen der unterschiedlichen Erdgeschoßnutzungen als Größenordnungen dargestellt, die sich aus der Bebauungsdichte und -form sowie aus der Lage ergeben. Die Verteilung der aktiven Bereiche innerhalb der Gebäude und mögliche Nutzungen sind in einem Plan dargestellt. Leitlinien Freiraum Abschließend sind die grundlegenden Prinzipien der Freiraumgestaltung für jedes Quartier festgehalten. Wie kommunizieren die quartiersbezogenen Freiräume mit dem Straßenraum, wie öffnen sie sich zur Freien Mitte und partizipieren an deren Großzügigkeit? Wie kann gleichzeitig auch eine sanfte Grenze gebildet werden, die auch ohne das Ziehen von Zäunen einen Filter zwischen halböffentlichem und öffentlichem Raum schafft? In welcher Form und in welchem Ausmaß sind Freiräume, vor allem als zugängliche und nutzbare Gründächer, in die Bebauung zu integrieren? modellszenarien Um das Zusammenspiel von Bebauungsstruktur und Freiraum darzustellen, wurden Teilbereiche der Quartiere in großen Modellen gebaut. In diesen Szenarien steht der Freiraum als wichtigstes Ergebnis der Umsetzung im Vordergrund, während die Baukörper durch eine äußerst reduzierte Darstellungsweise die konkrete Ausformulierung nicht vorwegnehmen. Boutique Lebensmittel Restaurant Snackbar Café Studierzimmer Heimkino Wellness Putzerei Schneiderei Friseur Atelier Bibliothek Privatgarten Gymnastik Spielplatz Fahrradabstellplatz Straßenbahnhaltestelle Aktives Erdgeschoß beispielhafte Erdgeschoßnutzungen (siehe Planabbildungen Folgeseiten) I
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