Der Insektenrückgang aus bundesweiter Perspektive

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "Der Insektenrückgang aus bundesweiter Perspektive"

Transkript

1 Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Der Insektenrückgang aus bundesweiter Perspektive Prof. Dr. Beate Jessel Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz Aktion grün: Insektensterben stoppen Landesmuseum Mainz

2 Insekten und Artenvielfalt Weltweit sind etwa 1,38 Mio. Tierarten beschrieben (IUCN 2014), davon mind. 1 Mio. Insektenarten In Deutschland Tierarten erfasst, davon > Insekten (ca. 69% aller Arten) Artenzahl der Tiere in Deutschland anteilig nach Gruppen (Daten zur Natur, BfN 2016) Insekten sind die artenreichste Tiergruppe in allen Lebensräumen an Land und im Süßwasser! Uwe Riecken Axel Ssymank Uwe Riecken Stefan Lehrke Uwe Riecken

3 Insekten im Ökosystem: Bestäubung Wert der bestäubungsabhängigen Produktion in Deutschland geschätzt: 1,13 Milliarden (Leonhardt et al. 2013) Weltweit von Bestäubern abhängige Wildpflanzen: 78 % bis 94 % (Ollerton et al. 2011; Tscharntke et al. 2012) Pflanze-Bestäuber-Beziehung z.t. hoch spezialisiert, Bestäuberleistung nicht bzw. nur eingeschränkt durch andere Arten ersetzbar (Burkle et al. 2013) Winter, Herwig/ Piclease.com Nicht vorhersehbare Verschiebungen im Artenspektrum bei Wegfall einzelner Bestäuber (Burkle et al. 2013)

4 Insekten im Ökosystem: Nahrungsnetze Nahrungsgrundlage für viele Arten (z.b. Vögel, insektenfressende Säuger) Winter, Herwig/ Piclease.com Pauluhn, Georg/ Piclease.com Räuberische und parasitoide Insekten (z.b. Libellen, Florfliegen, Schlupfwespen), regulieren Lästlinge und Schädlinge relevant für Landwirtschaft und Gesundheit Irsch, Wilhelm/ Piclease.com Bodeninsekten spielen eine große Rolle bei Humusbildung, Bodenbelüftung, Abbau von organischen Stoffen Wasserinsekten unterstützen Selbstreinigung von Gewässern, Filtration

5 Insekten: Wichtig für die Widerstandskraft von Ökosystemen Ökosystemfunktionen als Wirkung von Winter, Herwig/ Piclease.com Pauluhn, Georg/ Piclease.com Irsch, Wilhelm/ Piclease.com Individuenzahl oder Biomasse einer Art, z.b. effiziente Bestäubung von Feldfrüchten Rolle in Nahrungsnetzen Artenvielfalt (Biodiversität), z.b. Interaktion zwischen spezialisierten Pflanzen und ihren Bestäubern Erhalt vielfältiger Gemeinschaften Bodenaufwertung/ Gewässerselbstreinigung komplexe Interaktionen zwischen verschiedenen Arten Die Widerstandskraft ( Resilienz ) der Ökosysteme und die Effizienz ihrer Funktionen ist abhängig vom Zusammenwirken von Artenvielfalt und Häufigkeit

6 Rote Liste: Instrument zur Bewertung des Zustandes von Arten Die Roten Listen der gefährdeten Arten Deutschlands aktuelle Bestandssituation kurz- und langfristiger Bestandstrend Experteneinschätzungen Rote-Liste- Status Einstufungen für alle in Deutschland etablierten Arten der bewerteten Artengruppen (Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, BfN 2011, 2016)

7 Rote Liste: Bestandstrends und aktuelle Bestandssituation (Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, BfN 2011, 2016) Bienen (Apoidea) N= 569 Taxa Tagfalter (Papilionoidea) N= 189 Taxa Anteil der Taxa (%) (N) (38) (56) (144) (129) (72) (65) (28) (30) (28) (30) (25) (32) (N) sh h mh s ss es sh h mh s ss es Kurzfristiger Trend (10 25 Jahre) Aktuelle Bestandssituation Abnahme gleich bleibend Zunahme Daten ungenügend sh = sehr häufig h = häufig mh = mäßig häufig s = selten ss = sehr selten es = extrem selten

8 Auswirkungen auf die Nahrungssituation Insekten fressender Vogelarten Brutbestandsentwicklung über 25 Jahre (oben) bzw. 12 Jahre (unten) von 192 Vogelarten, die sich zur Brutzeit überwiegend von tierischer Nahrung ernähren, differenziert nach dem Beutespektrum der Altvögel. Quelle: Wahl et al. (2015)

9 Insekten und Zustand ihrer Habitate in Deutschland, Bsp. Grünland Rote Liste-Kategorien der Grünland- Biotoptypen (Agrarreport, BfN 2017): Qualitative Verschlechterung ungebremst: 83 % der Grünland-Biotoptypen gefährdet Kein FFH-Grünland-Lebensraumtyp in günstigem Erhaltungszustand Zunehmend mittlere Grünlandtypen unter Druck ( A. Ssymank) Artenreiches Grünland frischer Standorte (Glatthaferwiesen)

10 Gefährdungsursachen Lebensraumverluste und qualitative Verschlechterung der Habitate Direkter Flächenverlust Versiegelung der Landschaft Nutzungsänderung Qualitative Veränderungen Verlust oder Veränderung von Habitatstrukturen Beeinträchtigung von Gewässern Fragmentierung der Landschaft Nutzungsintensivierung Eintrag von Nährstoffen und Schadstoffen Unangepasste Bewirtschaftung Lichtverschmutzung

11 Gefährdungsursachen: Pflanzenschutzmittel Pflanzenschutzmittel (PSM) in der Landwirtschaft Direkte Wirkung von Insektiziden auf Ziel- und Nichtzielorganismen, z.b. Neonikotinoide Indirekter Einfluss von Herbiziden und Insektiziden auf Nichtzielorganismen durch Veränderung oder Verlust des Lebensraumes und Effekte auf die Nahrungskette, z.b. Glyphosat (vgl. aktuelles Positionspapier des BfN zu Auswirkungen von Glyphosat auf die Biodiversität: Papier_Glyphosat.pdf)

12 Aktivitäten des BfN: Verbesserung der Datenlage Unterstützung ehrenamtlicher Erfassung zu Vorkommen und Verbreitung (z.b. Fachverbände, Webportale) Dröschmeister, Rainer Dröschmeister, Rainer Dröschmeister, Rainer Irsch, Wilhelm/ Piclease.com Winter, Herwig/ Piclease.com Entwicklung eines naturschutzbezogenen Insektenmonitorings: Organisatorisch und methodisch angebunden an bestehende Monitoringprogramme Bestandsentwicklung ausgewählter Insektengruppen auf Stichprobenflächen Bestandsentwicklung ausgewählter gefährdeter und geschützter Insektengruppen Ursachenanalyse zu Rückgang und Gefährdung von Arten der Roten Liste

13 Handlungserfordernisse Dröschmeister, Rainer Dröschmeister, Rainer Dröschmeister, Rainer Irsch, Wilhelm/ Piclease.com Winter, Herwig/ Piclease.com Insektenvielfalt benötigt ein vielfältiges Landschaftsmosaik! Stopp des Habitatverlustes. Maßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung der Habitatqualität sowie eine naturverträglichere Landbewirtschaftung. Nicht nur einzelne ad hoc-maßnahmen erforderlich, Verbesserung Grüner Infrastruktur, des Biotopverbunds und der Pufferstreifen und sondern bei Bereitstellung Systemwechsel: ausreichender Fördermittel. Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik! Reduktion des Einsatzes von chem. synth. Pflanzenschutzmitteln! Verzicht auf PSM zumindest in Schutzgebieten. Verzicht auf die Biodiversität gefährdende Wirkstoffe (z. B. Neonikotinoide, Glyphosat).

14 Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Dieser Vortrag wurde erstellt unter Mitarbeit von Dr. Timm Reinhardt, Melanie Ries, Rainer Dröschmeister, Dr. Manfred Klein, Mareike Vischer-Leopold, Dr. Sandra Balzer (BfN).

Insektenschwund von der globalen bis zur lokalen Ebene Trends, Ursachen, Gegenmaßnahmen

Insektenschwund von der globalen bis zur lokalen Ebene Trends, Ursachen, Gegenmaßnahmen Insektenschwund von der globalen bis zur lokalen Ebene Trends, Ursachen, Gegenmaßnahmen Sachverständigenanhörung, 02. März 2018 Sächsischer Landtag, Ausschuss für Umwelt und Landwirtschaft Josef Settele

Mehr

Wissenschaftler bestätigen dramatisches Insektensterben

Wissenschaftler bestätigen dramatisches Insektensterben Seite 1 von 5 Vorlesen Wissenschaftler bestätigen dramatisches Insektensterben Jahrzehntelange Untersuchungen belegen massive Biomasseverluste in Schutzgebieten 27 Jahre wurden Schutzgebiete untersucht

Mehr

Artenschutz. Geschützte Arten. Natur im Netz

Artenschutz. Geschützte Arten. Natur im Netz Artenschutz Ist der Biber gesetzlich geschützt? Steht die Weinbergschnecke auf der Roten Liste? Wie verbreitet ist der Eremit, auch Juchtenkäfer genannt, in Baden-Württemberg? Vielleicht haben Sie sich

Mehr

Die Bearbeitung der bundesdeutschen Roten Liste Säugetiere. Grundlagen und Erfordernisse. dargestellt am Beispiel von Fledermäusen und Kleinsäugern

Die Bearbeitung der bundesdeutschen Roten Liste Säugetiere. Grundlagen und Erfordernisse. dargestellt am Beispiel von Fledermäusen und Kleinsäugern Die Bearbeitung der bundesdeutschen Roten Liste Säugetiere Grundlagen und Erfordernisse dargestellt am Beispiel von Fledermäusen und Kleinsäugern - kleine Artengruppe mit vermeintlich gutem Kenntnisstand

Mehr

Biodiversität & Naturschutz. 5. Verlust biologischer Vielfalt, Seltenheit und Aussterbewahrscheinlichkeit

Biodiversität & Naturschutz. 5. Verlust biologischer Vielfalt, Seltenheit und Aussterbewahrscheinlichkeit Biodiversität & Naturschutz 5. Verlust biologischer Vielfalt, Seltenheit und Aussterbewahrscheinlichkeit Ausrottung durch den Menschen Aus Jeffries 1997 Ausrottung durch den Menschen Diversitätsmaximum

Mehr

Schleswig-Holsteinischer Landtag Umdruck 16/3986

Schleswig-Holsteinischer Landtag Umdruck 16/3986 ischer Landtag Umdruck 16/3986 des Landes Hamburger Chaussee 25 24220 Flintbek Fon: 04347/704-363 silke.luett@llur.landsh.de An den Agrar- und Umweltschutzausschuss des ischen Landtages per E-Mail 17.

Mehr

Anforderungen und Wünsche des Naturschutzes Chancen und Herausforderungen

Anforderungen und Wünsche des Naturschutzes Chancen und Herausforderungen Flurbereinigung und Naturschutz: Anforderungen und Wünsche des Naturschutzes Chancen und Herausforderungen Enzklösterle, 29.06.2017 Gerhard Röhner BUND RV Rhein-Neckar-Odenwald Naturschutzbeauftragter

Mehr

Auenentwicklung zwischen Schutz und Nutzung

Auenentwicklung zwischen Schutz und Nutzung Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Auenentwicklung zwischen Schutz und Nutzung Prof. Dr. Beate Jessel Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz Naturverträgliche Landwirtschaft in Auen BfN-Fachtagung

Mehr

Ökosystemleistungen auf dem Acker - funktioniert das?

Ökosystemleistungen auf dem Acker - funktioniert das? Ökosystemleistungen auf dem Acker - funktioniert das? Dr. Gert Berger Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e.v., Müncheberg Deutscher Landschaftspflegetag 2013, Berlin 06.06.2013 Białowieża-Nationalpark

Mehr

Ehrenamtliche Aktivitäten im Bereich Erfassung und Monitoring der Biologischen Vielfalt

Ehrenamtliche Aktivitäten im Bereich Erfassung und Monitoring der Biologischen Vielfalt Ehrenamtliche Aktivitäten im Bereich Erfassung und Monitoring der Biologischen Vielfalt Prof. Dr. Beate Jessel Präsidentin des Bundesamtes für Ehrenamt und Konstituierung des es 1906 - entstanden aus ehrenamtlicher

Mehr

Interaktionen unter- und oberirdischer Biodiversität

Interaktionen unter- und oberirdischer Biodiversität Interaktionen unter- und oberirdischer Biodiversität Eva Knop Synökologie Universität Bern, Schweiz Terrestrisches Ökosystem Oberirdisches System: Produktion von Biomasse Stofffluss: Organismen, Nahrungsnetze

Mehr

Wettbewerb Bienenfreundlichste Kommune Schleswig-Holsteins

Wettbewerb Bienenfreundlichste Kommune Schleswig-Holsteins Wettbewerb Bienenfreundlichste Kommune Schleswig-Holsteins Städte und Dörfer als Paradiese für Bienen? Dipl.-Biol. Birte Pankau, 28.04.2015 luise/pixelio.de (o.l.; u. r.), Norbert Voigt (u.l.; o. r.) Hintergrund

Mehr

Die FFH-Verträglichkeitsprüfung im Kontext anderer Planungsvorhaben

Die FFH-Verträglichkeitsprüfung im Kontext anderer Planungsvorhaben Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Die FFH-Verträglichkeitsprüfung im Kontext anderer Planungsvorhaben Dirk Bernotat Fachgebiet II 4.2 Eingriffsregelung, Verkehrswegeplanung E-Mail: dirk.bernotat@bfn.de

Mehr

Biologische Vielfalt und Bildung für nachhaltige Entwicklung

Biologische Vielfalt und Bildung für nachhaltige Entwicklung Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Biologische Vielfalt und Bildung für nachhaltige Entwicklung Aktuelle Herausforderungen für die Bildungsarbeit Prof. Dr. Beate Jessel Präsidentin des Bundesamts für

Mehr

Biodiversität von Flusslandschaften Integrative Strategien des Naturschutzes

Biodiversität von Flusslandschaften Integrative Strategien des Naturschutzes Biodiversität von Flusslandschaften Integrative Strategien des Naturschutzes Dr. Rainer Blanke Stellv. Präsident des Bundesamtes für Naturschutz, Bonn Symposium Biodiversität von Gewässern, Auen und Grundwasser

Mehr

Auswirkungen des Klimawandels auf Natur und Landschaft in Deutschland. Einfluss veränderter Landnutzungen auf Klimawandel und Biodiversität

Auswirkungen des Klimawandels auf Natur und Landschaft in Deutschland. Einfluss veränderter Landnutzungen auf Klimawandel und Biodiversität Auswirkungen des Klimawandels auf Natur und Landschaft in Deutschland Ergebnisse des Sachverständigengutachtens Einfluss veränderter Landnutzungen auf Klimawandel und Biodiversität unter besonderer Berücksichtigung

Mehr

Zukunftsaufgabe: Auen- und Hochwasserschutz

Zukunftsaufgabe: Auen- und Hochwasserschutz Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Zukunftsaufgabe: Auen- und Hochwasserschutz Prof. Dr. Beate Jessel Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz Ökologischer Hochwasserschutz und Auenschutz - Konzepte

Mehr

Aktueller Stand und weitere Entwicklung der bundesweiten Monitoring-Programme als Grundlage für ein umfassendes nationales Biodiversitätsmonitoring

Aktueller Stand und weitere Entwicklung der bundesweiten Monitoring-Programme als Grundlage für ein umfassendes nationales Biodiversitätsmonitoring Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Aktueller Stand und weitere Entwicklung der bundesweiten Monitoring-Programme als Grundlage für ein umfassendes nationales Biodiversitätsmonitoring Dr. Andreas Krüß

Mehr

Unsere Landwirtschaft Erfolgswege zur Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt?

Unsere Landwirtschaft Erfolgswege zur Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt? Unsere Landwirtschaft Erfolgswege zur Erhaltung und Förderung der Artenvielfalt? Dr. Rainer Oppermann Institut für Agrarökologie und Biodiversität(ifab), Mannheim Vortrag am 13. Juli 2017 in Bad Boll 1

Mehr

I N F O R M A T I O N

I N F O R M A T I O N I N F O R M A T I O N zur Pressekonferenz mit Naturschutzreferent Landeshauptmann-Stv. Dipl.-Ing. Erich Haider am 2. Jänner 2007 zum Thema Präsentation der neuen Plakatserie "Geschützte Tiere und Pflanzen

Mehr

Einfluss des Mikroklimas auf xylobionte Käfergemeinschaften

Einfluss des Mikroklimas auf xylobionte Käfergemeinschaften Umweltforschungsplan 2011 FKZ 3511 86 0200 Anpassungskapazität ausgewählter Arten im Hinblick auf Änderungen durch den Klimawandel Einfluss des Mikroklimas auf xylobionte Käfergemeinschaften Elisabeth

Mehr

Rote Liste rote Zahlen

Rote Liste rote Zahlen Rote Liste rote Zahlen Hessen im Spiegel der neuen Roten Liste gefährdeter Brutvogelarten VSW & HGON (2014) VSW: M. Werner, G. Bauschmann, M. Hormann & D. Stiefel HGON: J. Kreuziger, M. Korn & S. Stübing

Mehr

Bestäuber im Offenland Landschaftseinfluss und Management

Bestäuber im Offenland Landschaftseinfluss und Management Bestäuber im Offenland Landschaftseinfluss und Management Frank Jauker, Volkmar Wolters Institut für Tierökologie Justus-Liebig-Universität Gießen 1. Hessische Landesnaturschutztagung Biodiversitätsforschung

Mehr

WAS IST NATURA 2000 WAS KANN NATURA 2000?

WAS IST NATURA 2000 WAS KANN NATURA 2000? WAS IST NATURA 2000 WAS KANN NATURA 2000? NÖ NATURSCHUTZTAG 2017 Thomas Ellmauer NATURA 2000 POLARISIERT 2 WAS IST NATURA 2000 WAS KANN NATURA 2000? NATURA 2000 IST eine modernes, auf wissenschaftlichen

Mehr

Nutzen und Herausforderungen einer zukunftsfähigen Grünlandnutzung. aus Sicht des Artenschutzes - Biodiversitätsstrategien

Nutzen und Herausforderungen einer zukunftsfähigen Grünlandnutzung. aus Sicht des Artenschutzes - Biodiversitätsstrategien Nutzen und Herausforderungen einer zukunftsfähigen Grünlandnutzung aus Sicht des Artenschutzes - Biodiversitätsstrategien von Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz

Mehr

Biodiversität im Siedlungsraum: Zustand und Potenziale

Biodiversität im Siedlungsraum: Zustand und Potenziale Biodiversität im Siedlungsraum: Zustand und Potenziale Manuela Di Giulio Natur Umwelt Wissen GmbH Siedlungen: Himmel oder Hölle? Wirkungsmechanismen unklar, Aussagen teilweise widersprüchlich Methodische

Mehr

Landwirtschaft und Biodiversität

Landwirtschaft und Biodiversität Landwirtschaft und Biodiversität Axel Kruschat BUND Brandenburg Artenvielfalt in Brandenburg 0: ausgestorben 1: vom Aussterben bedroht 2: stark gefährdet 3: gefährdet R: potenziell gefährdet G: Gefährdung

Mehr

Vortrag "Biodiversität"

Vortrag Biodiversität 1. Vorstellung Dr. Gero Karthaus MdL Verheiratet, zwei Kinder Studium der Biologie, Geographie und Pädagogik zwischen 1981 und 1987 Promotion 1988 Lehrauftrag Uni Bonn Landschaftsarchitekt Seit 1987 beruflich

Mehr

Adalbert Niemeyer-Lüllwitz Kleine Flächen Große Wirkung Der Wert naturnaher Geländegestaltung NUA-Tagung , Duisburg

Adalbert Niemeyer-Lüllwitz Kleine Flächen Große Wirkung Der Wert naturnaher Geländegestaltung NUA-Tagung , Duisburg Kleine Flächen Große Wirkung Der Wert naturnaher Geländegestaltung NUA-Tagung 29.04.2015, Duisburg Foto: A. Niemeyer-Lüllwitz Kleine Flächen an der NUA Was bedeutet naturnahes Grün in der Stadt? Was bedeutet

Mehr

Die deutschen Berichte zu Natura 2000: Ergebnisse und Schlußfolgerungen

Die deutschen Berichte zu Natura 2000: Ergebnisse und Schlußfolgerungen Die deutschen Berichte zu Natura 2000: Ergebnisse und Schlußfolgerungen Frank Klingenstein Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit EIN Schutzinstrument der FFH- und Vogelschutz-Richtlinie

Mehr

Naturschutz und Landwirtschaft im Dialog: GAP ab 2014 Mehr Biodiversität im Ackerbau? BfN, Naturschutzakademie Vilm,

Naturschutz und Landwirtschaft im Dialog: GAP ab 2014 Mehr Biodiversität im Ackerbau? BfN, Naturschutzakademie Vilm, Naturschutz und Landwirtschaft im Dialog: GAP ab 2014 Mehr Biodiversität im Ackerbau? BfN, Naturschutzakademie Vilm, 02.-05.05.2012 Problem- und Zielstellung Aktuelle Situation der Biologischen Vielfalt

Mehr

Wildbienen ##### im Agrarland: Vielfalt Bedeutung Förderung

Wildbienen ##### im Agrarland: Vielfalt Bedeutung Förderung Wildbienen ##### im Agrarland: Vielfalt Bedeutung Förderung Dr. - Büro für tierökologische Studien (Berlin) Macropis europaea [W. Rutkies] Vielfalt Insekten Hautflügler Stechimmen In Deutschland ca. 34.000

Mehr

Pfiffner & Birrer Projekt «Mit Vielfalt punkten»

Pfiffner & Birrer Projekt «Mit Vielfalt punkten» «Mit Vielfalt Punkten (MVP)» Ein Forschungs- und Umsetzungsprojekt (2009 2016) Lukas Pfiffner & Simon Birrer Biodiversität Grundlage Ökosystemleistungen Natürliche Bestäubung, Schädlingsregulation, fruchtbarer

Mehr

Anfangsbewertung der deutschen Nord- und Ostsee

Anfangsbewertung der deutschen Nord- und Ostsee Umsetzung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie Anfangsbewertung der deutschen Nord- und Ostsee Oliver Rabe Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein 1 Aufgabenstellung

Mehr

Bedeutung der Honigbienen

Bedeutung der Honigbienen Honigbienen: Produkte, Bestäubung, Pflanzenschutz Schulversuche WS 2011/ 12 Dr. Peter Rosenkranz Landesanstalt für Bienenkunde GP Zoologie/ Lehramt Bedeutung der Honigbienen Bienenprodukte 1 Bedeutung

Mehr

Legende zur Hessen-Liste 1

Legende zur Hessen-Liste 1 Legende zur Hessen-Liste 1 Anlage D: Legende zur Hessen-Liste 27.11.2015 Tabelle Arten / KRS_Art Artengruppe Deutscher Name Wiss. Name Kategorie Deutscher Name der Art Wissenschaftlicher Name der Art s.

Mehr

Monitoring- und Biodiversitätserfassungsprogramme in Deutschland (auf Bundesebene)

Monitoring- und Biodiversitätserfassungsprogramme in Deutschland (auf Bundesebene) Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Monitoring- und Biodiversitätserfassungsprogramme in Deutschland (auf Bundesebene) Dr. Andreas Krüß Bundesamt für Naturschutz Thorsten Schier / piclease.de Stefan Kostyra

Mehr

3.3 Populationswachstum des Menschen

3.3 Populationswachstum des Menschen 3.3 Populationswachstum des Menschen Die Art Homo sapiens zeigt ein superexponentielles Wachstum: Die Verdopplung der Individuenzahl erfolgt nicht in gleichen, sondern in immer kürzen Abständen. Gründe:

Mehr

Gewässerrandstreifen. Grundsätzliches Bezug zu Wassergesetzen Bezug zur WRRL Konflikte und Lösungsansätze Förderung / Finanzierung Beispiele

Gewässerrandstreifen. Grundsätzliches Bezug zu Wassergesetzen Bezug zur WRRL Konflikte und Lösungsansätze Förderung / Finanzierung Beispiele Gewässerrandstreifen Grundsätzliches Bezug zu Wassergesetzen Bezug zur WRRL Konflikte und Lösungsansätze Förderung / Finanzierung Beispiele Gewässerrandstreifen / Vortrag / Geo-Forum 06.07.2017 / Andreas

Mehr

Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Biodiversität und Klimawandel - Herausforderungen aus Sicht des Naturschutzes -

Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Biodiversität und Klimawandel - Herausforderungen aus Sicht des Naturschutzes - Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Biodiversität und Klimawandel - Herausforderungen aus Sicht des Naturschutzes - Dr. Andreas Krüß Bundesamt für Naturschutz, Abteilung Ökologie und Schutz von Fauna

Mehr

Blaues Band Chancen für die Gewässer- und Auenentwicklung

Blaues Band Chancen für die Gewässer- und Auenentwicklung Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Blaues Band Chancen für die Gewässer- und Auenentwicklung Prof. Dr. Beate Jessel Präsidentin Bundesamt für Naturschutz Statuskonferenz Bundesprogramm Blaues Band, Bonn,

Mehr

Von Sielmanns Biotopverbund Bodensee ins Projekt Jeder Gemeinde ihr Biotop in Deutschland

Von Sielmanns Biotopverbund Bodensee ins Projekt Jeder Gemeinde ihr Biotop in Deutschland Von Sielmanns Biotopverbund Bodensee ins Projekt Jeder Gemeinde ihr Biotop in Deutschland Prof. Dr. Peter Berthold Stiftungsrat, Heinz Sielmann Stiftung Geographische Einordnung des Projektgebietes Konstanz

Mehr

Biodiversitätsindikatoren für Klimaveränderungen am Beispiel der Tagfalter und Libellen Sachsens

Biodiversitätsindikatoren für Klimaveränderungen am Beispiel der Tagfalter und Libellen Sachsens Biodiversitätsindikatoren für Klimaveränderungen am Beispiel der Tagfalter und Libellen Sachsens Martin Wiemers, Maik Denner, Oliver Schweiger, Marten Winter Biodiversität & Klimawandel Vernetzung der

Mehr

Die Energiewende naturverträglich gestalten

Die Energiewende naturverträglich gestalten Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Die Energiewende naturverträglich gestalten Prof. Dr. Beate Jessel Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz Thüringen Erneuer!bar 2016-6. Erneuerbare-Energien-Konferenz

Mehr

Tauchen und Naturschutz Gemeinsam für biologische Vielfalt

Tauchen und Naturschutz Gemeinsam für biologische Vielfalt Tauchen und Naturschutz Gemeinsam für biologische Vielfalt Prof. Dr. Beate Jessel Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz Düsseldorf, 26.01.2008 Bundesamt für Naturschutz Das BfN unterstützt das Bundesumweltministerium

Mehr

Rückgang der Insekten Fakten, Ursachen, Auswirkungen

Rückgang der Insekten Fakten, Ursachen, Auswirkungen Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Rückgang der Insekten Fakten, Ursachen, Auswirkungen Dr. Andreas Krüß Bundesamt für Naturschutz Thorsten Schier / piclease.de Stefan Kostyra / piclease.de Christian

Mehr

Kulturpflanzen und Bienen

Kulturpflanzen und Bienen Landwirtschaft und Bienenschutz Rainer Tippelt-Sander, Bienenschutzausschuss Biberach, 24.4.2012 Kulturpflanzen und Bienen Koevolution von Blütenpflanzen und Bestäuberinsekten Pflanze braucht Bienen zur

Mehr

DR. MICHAEL WAITZMANN REFERAT 25 ARTEN- UND FLÄCHENSCHUTZ, LANDSCHAFTSPFLEGE

DR. MICHAEL WAITZMANN REFERAT 25 ARTEN- UND FLÄCHENSCHUTZ, LANDSCHAFTSPFLEGE Erfolgreicher Naturschutz ohne Artenwissen? DR. MICHAEL WAITZMANN REFERAT 25 ARTEN- UND FLÄCHENSCHUTZ, LANDSCHAFTSPFLEGE Beispiele aus dem amtlichen Natur- und Artenschutz Arten- und Biotopschutzprogramm

Mehr

Welchen Nutzen hat die Gesellschaft von mehr Natur und Wildnis am Gewässer?

Welchen Nutzen hat die Gesellschaft von mehr Natur und Wildnis am Gewässer? Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Welchen Nutzen hat die Gesellschaft von mehr Natur und Wildnis am Gewässer? Dr. Thomas Ehlert Bundesamt für Naturschutz, Fachgebiet II 3.2 Binnengewässer, Auenökosysteme

Mehr

Biodiversität im Rheintal: Vielfalt für Alle? Vortrag von Jonas Barandun, Naturmuseum St.Gallen

Biodiversität im Rheintal: Vielfalt für Alle? Vortrag von Jonas Barandun, Naturmuseum St.Gallen Biodiversität im Rheintal: Vielfalt für Alle? Vortrag von Jonas Barandun, Naturmuseum St.Gallen Was ist Biodiversität? Vielfalt der Arten und Populationen: Genreserven wildlebender Organismen Vielfalt

Mehr

LANDESJÄGERTAG 2016 in KULMBACH

LANDESJÄGERTAG 2016 in KULMBACH LANDESJÄGERTAG 2016 in KULMBACH 16.APRIL 2016 Blühende Äcker WWirksame irksame Maßnahmen M a ß na hm e n z zur ur Erhöhung E rhö hung der der Biodiversität Bio div ersität iin nd der er A Agrarlandschaft

Mehr

Umsetzung der MSRL in Bezug auf die marine Biodiversität

Umsetzung der MSRL in Bezug auf die marine Biodiversität AWZ Naturschutz Forschung Umsetzung der MSRL in Bezug auf die marine Biodiversität Axel Kreutle Bundesamt für Naturschutz FG II 5.2 Ergebnisse aktueller Meeresforschung des BfN und seiner Partner AWZ-Forschung

Mehr

es ist zeit, monsanto die stirn zu bieten! kein gift auf unseren tellern!

es ist zeit, monsanto die stirn zu bieten! kein gift auf unseren tellern! es ist zeit, monsanto die stirn zu bieten! kein gift auf unseren tellern! Artenvielfalt statt Chemiekeule: > Bio und Regional kaufen! Das ist gut für die Artenvielfalt und für dich, da du weniger belastete

Mehr

Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Seevögel der Ostsee

Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Seevögel der Ostsee Ostseeküste 2100? "Meer im klimawandel" Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Seevögel der Ostsee Stefan Garthe FTZ Westküste, Büsum, Universität Kiel Seevögel der Ostsee Arten und Charakteristika

Mehr

auf die Fauna in Deutschland

auf die Fauna in Deutschland 2. BfN-Forschungskonferenz Biologische Vielfalt und Klimawandel Interner Teil 01.03.2010 M. Deweis Dr. Wolfgang Rabitsch Umweltbundesamt Auswirkungen des rezenten Klimawandels auf die Fauna in Deutschland

Mehr

Gute fachliche Praxis der Landwirtschaft im neuen BNatschG Hintergründe Ziele Umsetzung

Gute fachliche Praxis der Landwirtschaft im neuen BNatschG Hintergründe Ziele Umsetzung Gute fachliche Praxis der Landwirtschaft im neuen BNatschG Hintergründe Ziele Umsetzung Andreas Krug Abteilungsleiter Integrativer Naturschutz u. nachhaltige Nutzung Naturschutz und Landwirtschaft Naturschutz:

Mehr

Neuigkeiten zum Eschen-Scheckenfalter (Euphydryas maturna LINNAEUS, 1758) in Sachsen und Sachsen-Anhalt

Neuigkeiten zum Eschen-Scheckenfalter (Euphydryas maturna LINNAEUS, 1758) in Sachsen und Sachsen-Anhalt Neuigkeiten zum Eschen-Scheckenfalter (Euphydryas maturna LINNAEUS, 1758) in Sachsen und Sachsen-Anhalt 19. UFZ-Workshop Populationsbiologie von Tagfaltern und Widderchen 23.02.-25.02.2017 Referentin:

Mehr

Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen der Bundesrepublik Deutschland

Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen der Bundesrepublik Deutschland Schriftenreihe für Landschaftspflege und Naturschutz, Heft 41 Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen der Bundesrepublik Deutschland Uwe Riecken, Ulrike Ries & Axel Ssymank, Bonn 1 Bundesamt für Naturschutz

Mehr

Überschrift Unterüberschrift. Umsetzung der EU-Richtlinien "Natura 2000" in Sachsen-Anhalt

Überschrift Unterüberschrift. Umsetzung der EU-Richtlinien Natura 2000 in Sachsen-Anhalt Natura NATURA 2000 Die Nationalrechtliche neue Verordnung Sicherung Umsetzung der EU-Richtlinien "Natura 2000" in Sachsen-Anhalt Einführung NATURA 2000 Natura Nationalrechtliche 2000 Sicherung FFH-Gebiet

Mehr

Biotopverbundplanung auf regionaler Ebene für ausgewählte, vom Klimawandel betroffener Arten

Biotopverbundplanung auf regionaler Ebene für ausgewählte, vom Klimawandel betroffener Arten Biodiversität und Klimawandel -Vernetzung der Akteure -in Deutschland VII vom 29.08 bis 01.09.2010 -BFN-Internat. Naturschutzakademie Insel Vilm Biotopverbundplanung auf regionaler Ebene für ausgewählte,

Mehr

Insektensterben Monitoring- und Handlungsstrategien

Insektensterben Monitoring- und Handlungsstrategien Dresden, 03.02.2018 Sachverständigenanhörung im Sächsischen Landtag Ausschuss für Umwelt und Landwirtschaft Insektensterben Monitoring- und Handlungsstrategien Christian Wirth Deutsches Zentrum für integrative

Mehr

Resolution zum Schutz der niedersächsischen

Resolution zum Schutz der niedersächsischen Resolution zum Schutz der niedersächsischen Stechimmen, insbesondere der Wildbienen Verfasst von den Teilnehmern der Wildbienentagung am 24.2.2017 in Hannover und Wildbienenfachleuten aus Niedersachsen

Mehr

GVO-Monitoring von Tagfaltern. Hintergrund 2/14

GVO-Monitoring von Tagfaltern. Hintergrund 2/14 Methodische Anforderungen an ein Monitoring von tagaktiven Schmetterlingen zur Umweltüberwachung transgener Pflanzen: Ein Projekt des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) Andreas Lang, Universität Basel /

Mehr

Zur Zukunft der EU- Naturschutzfinanzierung

Zur Zukunft der EU- Naturschutzfinanzierung Zur Zukunft der EU- Naturschutzfinanzierung Naturschutz morgen Zeit zum Umdenken Kiel, 28.09.2015 Konstantin Kreiser Referent für Internationale Biodiversitätspolitik NABU-Bundesverband 1990 (c) NABU/C.

Mehr

Bericht 2013 zur Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU für Bayern. Juni 2014

Bericht 2013 zur Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU für Bayern. Juni 2014 Bericht 2013 zur Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU für Bayern Juni 2014 1. Grundsätzliches Ziel der FFH-Richtlinie ist, für bestimmte Tier- und Pflanzenarten sowie Lebensraumtypen Bayerns günstige

Mehr

1. Was ist Biodiversität? Unter Biodiversität versteht man die biologische Vielfalt auf drei verschiedenen Ebenen:

1. Was ist Biodiversität? Unter Biodiversität versteht man die biologische Vielfalt auf drei verschiedenen Ebenen: Der reiche Planet reicherplanet.zdf.de 1. Was ist Biodiversität? Unter Biodiversität versteht man die biologische Vielfalt auf drei verschiedenen Ebenen: 1. die Vielfalt der Ökosysteme (die Gesamtheit

Mehr

Bilanz der FFH-Umsetzung:

Bilanz der FFH-Umsetzung: Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Bilanz der FFH-Umsetzung: Ergebnisse des FFH-Berichts 2013 und weitere Entwicklung Dr. Axel Buschmann Bundesamt für Naturschutz, Fachgebiet FFH-Richtlinie/ Inhalt Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie

Mehr

Der Inhalt meines Statements Focus Glyphosat

Der Inhalt meines Statements Focus Glyphosat Der Inhalt meines Statements Focus Glyphosat Basisdaten für Glyphosateinsatz in Deutschland und in Ostdeutschland Auswirkungen von Glyphosat auf Biodiversität, Boden, Wasser Kommentare zum Antrag Basisdaten

Mehr

Flächenbelegung durch Energiepflanzenanbau in Schleswig-Holstein

Flächenbelegung durch Energiepflanzenanbau in Schleswig-Holstein Flächenbelegung durch Energiepflanzenanbau in Dipl. Ing. agr. Sönke Beckmann Sönke Beckmann 1 Ziele des europäischen Naturschutzes Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege: Erhaltung der natürlichen

Mehr

Beiträge des Bundesprogramms Biologische Vielfalt zur Erhaltung von Auen und Gewässern

Beiträge des Bundesprogramms Biologische Vielfalt zur Erhaltung von Auen und Gewässern Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Beiträge des Bundesprogramms Biologische Vielfalt zur Erhaltung von Auen und Gewässern Prof. Dr. Beate Jessel Bundesamt für Naturschutz Dialogforum "Bundesprogramm

Mehr

Unsere Lebensversicherung, unser Naturkapital was tun Deutschland und die EU für den Erhalt der Artenvielfalt

Unsere Lebensversicherung, unser Naturkapital was tun Deutschland und die EU für den Erhalt der Artenvielfalt Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Unsere Lebensversicherung, unser Naturkapital was tun Deutschland die EU den Erhalt der Artenvielfalt Thomas Graner Bereichsleiter Zentrale Aufgaben Grsatzangelegenheiten

Mehr

Aufgaben des Jägers 10 Diskussion rund um die Jagd

Aufgaben des Jägers 10 Diskussion rund um die Jagd 1/5 Aufgabe: Wir lesen Behauptungen und diskutieren. Schreibt in Stichworten eure Meinungen dazu auf! Behauptungen und Fakten (Wahrheiten) 1. Wirtschaftliche Bedeutung Die Jagd ist eine wichtige wirtschaftliche

Mehr

Die Bedeutung der Landwirtschaft für die Gewässer. Eawag Infotag Christian Stamm

Die Bedeutung der Landwirtschaft für die Gewässer. Eawag Infotag Christian Stamm Die Bedeutung der Landwirtschaft für die Gewässer Eawag Infotag 2017 Christian Stamm Inhalt 1. Landwirtschaftliche Aktivitäten und Gewässer - Wasserhaushalt - Bodenbewirtschaftung - Stoffeinsatz 2. Zielkonflikte

Mehr

Situation der Vögel in der Agrarlandschaft

Situation der Vögel in der Agrarlandschaft Situation der Vögel in der Agrarlandschaft Ein Überblick für NRW Bettina Fels, LANUV U. Thiele Van den Berg & Haas in Dutch Birding 34 (2012) Bestandstrends von Vögeln der Agrarlandschaft in Europa (Index)

Mehr

Naturschutzstrategien und -maßnahmen

Naturschutzstrategien und -maßnahmen Institut für Allgemeine Ökologie und Umweltschutz Modul FOBF 34 Naturschutzstrategien und -maßnahmen Prof. Dr. Goddert von Oheimb Dr. Sebastian Dittrich Fachrichtung Forstwissenschaften Fakultät Umweltwissenschaften

Mehr

Bestrebungen der neuen Agrarpolitik ab 2022

Bestrebungen der neuen Agrarpolitik ab 2022 Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Bundesamt für Landwirtschaft BLW Bestrebungen der neuen Agrarpolitik ab 2022 Eawag-Infotag 2017 5. September 2017, Empa-Akademie, Dübendorf

Mehr

Wie sauber ist unser Wasser?

Wie sauber ist unser Wasser? Wie sauber ist unser Wasser? Untersuchung von Oberflächengewässern und Grundwässern auf ausgewählte Schadstoffe aus Industrie, Haushalt und Landwirtschaft. Blick in die 60er und 70er-Jahre Filteranlage:

Mehr

Ursachen des Insektensterbens Anhörung im Sächsischen Landtag

Ursachen des Insektensterbens Anhörung im Sächsischen Landtag Ursachen des Insektensterbens Anhörung im Sächsischen Landtag 2. März 2018 Dr. Matthias Nuß Weltweiter Rückgang der Biodiversität seit Jahrzehnten bekannt 1992 2007 2009 Biodiversitätskonvention (CBD)

Mehr

Rote Liste gefährdeter Tiere Bayerns Grundlagen

Rote Liste gefährdeter Tiere Bayerns Grundlagen Bayerisches Landesamt für Umwelt 4. Fassung 2016 Rote Liste gefährdeter Tiere Bayerns Grundlagen 1 Einführung Die Roten Listen der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten sind ein zentrales Fachinstrument

Mehr

Europaschutzgebiet Nr. 27 Lafnitztal Neudauer Teiche Beurteilung der Gebietseingriffe im Grünland

Europaschutzgebiet Nr. 27 Lafnitztal Neudauer Teiche Beurteilung der Gebietseingriffe im Grünland Europaschutzgebiet Nr. 27 Lafnitztal Neudauer Teiche Beurteilung der Gebietseingriffe im Grünland Heli Kammerer STIPA Büro für Planung & Beratung in angewandter Ökologie im Auftrag der Steirischen Umweltanwältin

Mehr

Gefährdete Tierarten der Wacholderheiden und ihre Berücksichtigung bei Pflegemaßnahmen. Dr. Thomas Bamann, Frühschoppen BUND Lonsee,

Gefährdete Tierarten der Wacholderheiden und ihre Berücksichtigung bei Pflegemaßnahmen. Dr. Thomas Bamann, Frühschoppen BUND Lonsee, Gefährdete Tierarten der Wacholderheiden und ihre Berücksichtigung bei Pflegemaßnahmen Dr. Thomas Bamann, Frühschoppen BUND Lonsee, 22.01.2017 Grundlagen Wacholderheiden als Lebensraum zahlreicher Pflanzen-

Mehr

Landwirtschaft und Qualität des Wassers

Landwirtschaft und Qualität des Wassers Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung WBF Bundesamt für Landwirtschaft BLW Landwirtschaft und Qualität des Wassers Eva Reinhard Stellvertretene Direktorin, Bundesamt für Landwirtschaft

Mehr

Biodiversität im Wald: Pilze und ihr Schutz. Beatrice Senn-Irlet

Biodiversität im Wald: Pilze und ihr Schutz. Beatrice Senn-Irlet Biodiversität im Wald: Pilze und ihr Schutz Beatrice Senn-Irlet www.swissfungi.ch 17.SVS-Naturschutztagung, 20.November 2010 Diversität bei Pilzen In der Schweiz: 5000 Grosspilze, 10 000 Kleinpilze Ökosystemfunktionen

Mehr

Gebietsschutz in Österreich Was leisten Schutzgebiete? Peter Zulka

Gebietsschutz in Österreich Was leisten Schutzgebiete? Peter Zulka Was leisten Schutzgebiete zur Erhaltung der biologischen Vielfalt? Fachtagung Dynamik des Bewahrens Gebietsschutz in Österreich 2. Juli 2004 Schloss Laxenburg, Umweltbundesamt Artenschutz auf verschiedenen

Mehr

Dr. Jürgen Marx REFERAT 25 Arten- und Flächenschutz, Landschaftspflege

Dr. Jürgen Marx REFERAT 25 Arten- und Flächenschutz, Landschaftspflege Auswirkungen des Klimawandels Maßnahmen und Anpassungsstrategien des Naturschutzes Dr. Jürgen Marx REFERAT 25 Arten- und Flächenschutz, Landschaftspflege Klimawandel weniger Naturschutz! Der Klimawandel

Mehr

-Landwirtschaft macht Vogelschutz- Maßnahmen des Greenings und der Förderung für den Rotmilan nutzen

-Landwirtschaft macht Vogelschutz- Maßnahmen des Greenings und der Förderung für den Rotmilan nutzen FÖRDERVEREIN SÄCHSISCHE VOGELSCHUTZWARTE NESCHWITZ E. V. Lehndorf, 01.02.2016 Madlen Schimkat Winfried Nachtigall & Stefan Siegel Förderverein Sächsische Vogelschutzwarte Neschwitz e. V. -Landwirtschaft

Mehr

Ökoregionen & Makroökologie. 12 Makroökologie 12.2 Beispiele für makroökologische Studien: Warum gibt es mehr Arten in den Tropen?

Ökoregionen & Makroökologie. 12 Makroökologie 12.2 Beispiele für makroökologische Studien: Warum gibt es mehr Arten in den Tropen? Ökoregionen & Makroökologie 12 Makroökologie 12.2 Beispiele für makroökologische Studien: Warum gibt es mehr Arten in den Tropen? Biologische Diversität Aus Whittaker et al. 2003 Wichtige Aspekte der biologischen

Mehr

Arten und Lebensräume Landwirtschaft Vielfalt in der Agrarlandschaft

Arten und Lebensräume Landwirtschaft Vielfalt in der Agrarlandschaft Arten und Lebensräume Landwirtschaft Vielfalt in der Agrarlandschaft erfassen ALL-EMA 3. 2015 4 ALL-EMA Monitoringprogramm «Arten und Lebensräume Landwirtschaft» Die Landwirtschaft ist auf eine intakte

Mehr

Landschaftspflege und Biodiversität gehen uns alle an Herausforderungen und Lösungsansätze aus Sicht der Landschaftspflegeverbände

Landschaftspflege und Biodiversität gehen uns alle an Herausforderungen und Lösungsansätze aus Sicht der Landschaftspflegeverbände Landschaftspflege und Biodiversität gehen uns alle an Herausforderungen und Lösungsansätze aus Sicht der Landschaftspflegeverbände Dr. Jürgen Metzner Geschäftsführer Spannungsfelder Biodiversität Naturschutzziele

Mehr

PIK-Maßnahmen: Ökologische Rahmenbedingungen und Wirksamkeit sowie praktische Erfahrungen, Erfolge und Grenzen

PIK-Maßnahmen: Ökologische Rahmenbedingungen und Wirksamkeit sowie praktische Erfahrungen, Erfolge und Grenzen Arbeitskreis 5 PIK-Maßnahmen: Ökologische Rahmenbedingungen und Wirksamkeit sowie praktische Erfahrungen, Erfolge und Grenzen Erfahrungen aus dem Pilotprojekt PIK der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein

Mehr

Fischwanderungen und die Bedeutung der Auenhabitate

Fischwanderungen und die Bedeutung der Auenhabitate Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Fischwanderungen und die Bedeutung der Auenhabitate - Einführung - Andreas Krug Abteilungsleiter Integrativer Naturschutz und nachhaltige Nutzung, Gentechnik Foto:

Mehr

Naturschutzfachliches Monitoring in Deutschland eine Übersicht

Naturschutzfachliches Monitoring in Deutschland eine Übersicht Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Naturschutzfachliches Monitoring in Deutschland eine Übersicht Prof. Dr. Beate Jessel Präsidentin Naturschutzfachliches Monitoring Monitoring - Was ist das? Monitoring

Mehr

Fahrrinnenausbau Main Ökologische Gestaltungsmaßnahmen

Fahrrinnenausbau Main Ökologische Gestaltungsmaßnahmen Fahrrinnenausbau Main Ökologische Gestaltungsmaßnahmen Gerd Karreis Wasserstraßen-Neubauamt Aschaffenburg Ausbau der Fahrrinne des Main Vertiefung von 2,50 m auf 2,90 m, Verbreiterung von 36 m auf 40 m

Mehr

Fenster auf! Für die Feldlerche.

Fenster auf! Für die Feldlerche. Fenster auf! Für die Feldlerche. Mit wenig Aufwand viel erreichen Jan-Uwe Schmidt, Pirna, 05.03.2015 Foto: Bodenbrüterprojekt, M. Dämmig Im Auftrag von: Hintergründe Lebensraum Acker Ackerland umfasst

Mehr

Biodiversität im ländlichen Raum

Biodiversität im ländlichen Raum Biodiversität im ländlichen Raum Zur Rolle der landwirtschaftlichen Nutzung und der Landschaftsstruktur auf die Biodiversität Dr. Jens Dauber, Dr. Doreen Gabriel Thünen Institut für Biodiversität Berlin,

Mehr

Abhängigkeit der Lebensraumqualität des Schreiadlers von der Landwirtschaft

Abhängigkeit der Lebensraumqualität des Schreiadlers von der Landwirtschaft Abhängigkeit der Lebensraumqualität des Schreiadlers von der Landwirtschaft Wolfgang Scheller (Projektgruppe Großvogelschutz beim LUNG M-V ) 1. Ernst-Boll-Naturschutztag Neubrandenburg, 6. November 2010

Mehr

Zukunftsaufgabe Auen- und Hochwasserschutz

Zukunftsaufgabe Auen- und Hochwasserschutz Eine Zukunftsaufgabe in guten Händen Zukunftsaufgabe Auen- und Hochwasserschutz Dr. Klaus Follner Fachgebiet II 3.2: Binnengewässer, Auenökosysteme, Wasserhaushalt Wege zu ökologischem Hochwasserschutz

Mehr

Entbuschung und Beweidung aus Sicht von Wildtieren

Entbuschung und Beweidung aus Sicht von Wildtieren Entbuschung und Beweidung aus Sicht von Wildtieren Schafbeweidung und Jagd Gemeinsam für die Natur Dipl. Biol. Johannes Lang 28./29. März 2014 Inhalte 1. Problemstellung 2. Wildbiologische Hintergründe

Mehr

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Deutscher Bundestag Drucksache 18/13142 18. Wahlperiode 18.07.2017 Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Steffi Lemke, Harald Ebner, Bärbel Höhn, weiterer Abgeordneter und

Mehr

Stadt Einbeck. Bebauungsplan Nr. 60 Weinberg. Unterlage zur Prüfung der Verträglichkeit. mit Natura Stand 09/03

Stadt Einbeck. Bebauungsplan Nr. 60 Weinberg. Unterlage zur Prüfung der Verträglichkeit. mit Natura Stand 09/03 Stadt Einbeck Bebauungsplan Nr. 60 Weinberg Unterlage zur Prüfung der Verträglichkeit mit Natura 2000 Stand 09/03 M. Roger und St. Wirz Hannover 2003 PLANUNGSBÜRO DIPL.-ING. STEFAN WIRZ Beratender Ingenieur

Mehr