Gymnasium, Kunst, Jahrgangsstufe 5. Schattenbilder
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- Horst Bieber
- vor 6 Jahren
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1 Schattenbilder Menschen, Tiere, Sensationen aus Pappe geschnitten und in szenischen Kombinationen als Schattenriss projiziert Fach Kunst Jahrgangsstufen 5 Zeitrahmen Prüfungsart Benötigtes Material 4 Doppelstunden Praktische Arbeit Zeichenpapier, Schneidekarton, Schneidewerkzeuge, halbdurchlässige Materialien wie Folien, dünne Papiere, Stoffe; Projektionsrahmen aus Holz mit einem Schirm aus Papier oder weißem Stoff, Strahler, Kamera Anhand der folgenden Projektaufgabe für eine Gruppenarbeit werden Bewertungsaspekte für praktische Arbeiten im Kunstunterricht differenziert dargestellt. Das Projekt gliedert sich in mehrere Übungs- und Ausführungsschritte, die eine Bewertung entweder mit einer Gesamtnote oder mit mehreren Teilnoten zulässt. Kompetenzerwartungen im LehrplanPLUS 5.1. Die Schülerinnen und Schüler setzen zur Darstellung von Bildmotiven aus Phantasie oder Erlebnis bewusst folgende bildnerische Mittel ein: Trennung von Vordergrund und Hintergrund, Platzierung und Größe der Bildgegenstände im Format Die Schülerinnen und Schüler erfinden und gestalten phantasievolle Figuren und eine einfache Bühne für kurze Szenen (z. B. als Puppen- oder Schattenspiel), die sie in Kombination mit Text oder Musik (in Zusammenarbeit mit den Fächern Musik oder Deutsch) oder als stummes Spiel aufführen, um im spielerischen Tun ein erstes Verständnis für das Verhältnis von Bild zu Musik und Sprache zu gewinnen. Aufgabe Der Schatten ist das wie von selbst entstehende Abbild einer Figur. Er deutet an, ohne alles zu verraten. Er lässt Raum zur Imagination und zur Interpretation. In Platons Höh- 1
2 lengleichnis erfährt der Schatten eine Bedeutung als Trugbild einer Wirklichkeit, die zu komplex ist, als dass wir sie für gewöhnlich erfassen könnten. Gestaltet eine Variation an Schattenfiguren zu einem bestimmten Thema aus einfach zu bearbeitenden Materialien, wie z. B. Pappe, Holzstäbchen und Draht. Entwerft ergänzend dazu szenische Räume oder Landschaftselemente, die den erzählerischen Rahmen der Figuren erweitern. Arrangiert eure Motive hinter einem Schirm zu einer zusammenhängenden Bilderzählung und beleuchtet sie mit einem Strahler, so dass die Schatten auf den Schirm fallen. Fotografiert unterschiedlich arrangierte Schattenbilder und wählt das spannungsreichste Bild aus. Ergänzend könnt ihr eine kurze Sequenz bewegter Schattenfiguren filmen und nachvertonen. Die Schüler entwickeln in der Gruppe ein verbindendes Thema und verteilen die Zuständigkeiten. Erwartungshorizont Schattenbilder ist eine umfangreiche, mehrschrittige Projektaufgabe, bei der eine Vielzahl von Kompetenzen sichtbar wird. Diese gliedern sich in mehrere Bereiche: - Zeichnerische Fähigkeiten - Handwerkliches und technisches Geschick - Erzähllust und Erfindungsreichtum - Reflexionsfähigkeit - Teamfähigkeit und Sozialkompetenz Bei der Bewertung finden insbesondere folgende Aspekte Berücksichtigung: - Vielfalt und Originalität bei der Ideenfindung - Prägnanz der Kontur der einzelnen Figuren - Präzision beim Ausschneiden der Konturen - Klarheit der szenischen Räume bzw. Landschaftselemente - Spannungsreiche Anordnung der einzelnen Elemente - Sorgfalt im fotografischen Prozess - Bestimmtheit bei der Auswahl eines gelungenen Bildes Anhand der Tabelle werden die einzelnen Aufgabenschritte bestimmten Kompetenzen und Kriterien zugeordnet. Außerdem zeigt sie, an welchen Stellen sinnvoll Teilnoten gebildet werden können. 2
3 Operatoren der Aufgabenstellung Arbeitsform Kriterien zur Beurteilung der Aufgabenschritte Prozessbezogene Kompetenzen Übergeordnete Schlüsselkompetenzen 1. Sammelt Ideen für einfallsreiche Variationen an Figuren zu einem bestimmten Thema! Gruppenarbeit Ideenvielfalt, Originalität, Stimmigkeit Wahrnehmen, Imaginieren Selbstkompetenz Fachkompetenz Sozialkompetenz Idee/Imagination Sprachkompetenz 2. Entwickle zeichnerisch einen möglichst prägnanten Umriss für deine Figur! Vorzeichnung Einzelarbeit Darstellungsfähigkeit in der Umsetzung der Bildidee Eigenständigkeit der Lösung Prägnanz von Figur/Grund Imaginieren, Entwerfen, Reflektieren Methodenkompetenz Fachkompetenz Darstellung von Bewegung, Lebendigkeit 3. Schneide die Figur in Karton aus und ergänze ggf. Binnenkonturen. Differenziere charakteristische Merkmale wie z. B. Fell, Pfoten. Einzelarbeit Zielführende Weiterentwicklung und dabei weitere Differenzierung der Vorzeichnung Präzision im Umgang mit Schere und Cutter Entwerfen, Analysieren Methodenkompetenz Fachkompetenz Baue ggf. einen Mechanismus zur Bewegung der Figur ein. Verständnis für die Montage eines Mechanismus zur Bewegung Montiere Stäbe zur Halterung der Figur. Ausarbeitung Geschicklichkeit bei der sinnvollen Montage der Haltestäbe BILDUNG DER 1.TEILNOTE: Insbesondere Einzelarbeit bewerten 4. Entwerft eine zu euren Figuren passende Szenerie und gestaltet sie passend für einen Schattenriss. Entwurf Gruppenarbeit Raum- und kompositionsbildende Elemente Unterstützung des erzählerischen Rahmens Passung Entwerfen, Gestalten, Analysieren Methodenkompetenz Fachkompetenz Sozialkompetenz 5. Arrangiert die Einzelelemente zu einem spannungs- und beziehungsreichen Gesamtbild! Komposition Gruppenarbeit Fähigkeit, die Einzelelemente sinnvoll zu einem erzählerischen Bild zu kombinieren; Spannungsreiche kompositorische Lösung Gestalten Durch Bilder kommunizieren Methodenkompetenz Fachkompetenz Sprachkompetenz Sozialkompetenz 6. Beleuchtet das Arrangement und fotografiert Gruppenarbeit Gestalterisches und technisches Geschick, die Gestalten, Fachkompetenz, 3
4 die Projektion. Projektion und Fotografie Parameter Helligkeit, Abstand zwischen Lichtquelle, Figur und Schirm sowie Größenverhältnisse aufeinander abzustimmen und Fehlerquellen zu erkennen; analysieren Organisationsfähigkeit Handhabung der Kamera 7. Wählt aus den fotografischen Ergebnissen eines aus, das die Szene im spannendsten abbildet. Gruppenarbeit Fähigkeit zum Erkennen einer gelungenen Komposition und zur Einigung auf ein Ergebnis Deuten, Werten, Durch Bilder kommunizieren Methodenkompetenz, Sozialkompetenz 8. Stellt das Foto der Klasse vor, indem ihr mit verteilten Rollen eine kurze Geschichte dazu erzählt! Gruppenarbeit Fähigkeit zur fantasievollen Präsentation und anschaulichen Erzählung Imaginieren Durch Bilder kommunizieren Methodenkompetenz Fachkompetenz Sprachkompetenz BILDUNG DER 2.TEILNOTE: Insbesondere Gruppenarbeit bewerten ALTERNATIV: BILDUNG DER GESAMTNOTE: Sowohl Einzel- als auch Gruppenarbeit bewerten Durchführung und Bewertungskriterien der Aufgabenschritte Vorübung: Der Schatten Die Schüler erkunden spielerisch die Formen von Schlagschatten, die unterschiedliche Gegenstände werfen. Die Lichtquelle muss präzise Schatten zeichnen, sie sollte also möglichst punktförmig und ausreichend hell leuchten (Strahler). Es werden Schatten, die deutliche Rückschlüsse auf die Ursprungsform zulassen, von solchen unterschieden, die unförmig wirken. Gesucht wird die Position eines Körpers oder Gegenstandes, die den jeweils prägnantesten Schatten erzeugt. Die Aufmerksamkeit konzentriert sich auf die Außenform eines Gegenstandes oder einer Figur. Ideenentwicklung In kleinen Teams klären die Schüler für sie interessante Bildthemen. Sie kombinieren Motive, die ein spannendes Bildergebnis versprechen, z. B. mit Gegensatzpaaren: Kleines und Großes, Wildes und Zahmes, Prachtvolles und Armseliges. 4
5 Zur Herstellung der Motive, z. B. zu den Themen Tierwelt oder Mythologie, kann auf vorhandenes Bildmaterial zugegriffen werden. Quellen können Tierbücher, Bildbände zu bestimmten Ländern oder Kulturen oder Kunstdrucke sein. Die Tierdarstellungen aus den Höhlen von Altamira und Lascaux bieten starke Anregungen. Die Schüler wählen nach den erarbeiteten Kriterien bestimmte Motive aus: Prägnanz der Kontur, Differenzierung und Aussagekraft der Form. Sie ermitteln den nötigen Aufwand sowie die Realisierbarkeit und verteilen die Aufgaben innerhalb ihres Teams. Zeichnung der Kontur Um ein Gefühl für die Möglichkeiten zu bekommen, werden unterschiedliche Motive mit in sich geschlossenen Konturen gezeichnet und Charakteristisches allein durch die Umrisslinie ausdifferenziert. Die Schüler erarbeiten Möglichkeiten zur stärkeren Ausdifferenzierung und zur Steigerung der plakativen Wirkung. Aspekte zur Ausdifferenzierung: - Binnenkonturen werden eingesetzt, um Merkmale, die nicht in der Außenlinie enthalten sind, im Schatten sichtbar zu machen - die Linie wird zur Fläche erweitert - ein Auseinanderfallen der Figur wird verhindert Steigerung der plakativen Wirkung: Im Schattenbild gibt es zunächst nur Schwarz oder Weiß. Mit geeigneten Zeichenmaterialien steigern die Schüler die flächige Wirkung der Formen, so dass sie sich deutlich von der Zeichenfläche abheben. Damit lässt sich auch sicher überprüfen, ob jede gezeichnete Linie eine in sich geschlossene und damit ausschneidbare Form ergibt. 5
6 Eine in sich geschlossene, ausschneidbare Form. Ausarbeitung der Figur Vorsichtige entwerfen ihre Figuren zunächst auf Zeichenpapier und übertragen sie dann auf einen stabilen Karton. Forschere Schüler zeichnen gleich auf den Karton. Mit Schneidemessern und Scheren werden die Figuren entlang der Umrisse ausgeschnitten. Besonderheiten wie zotteliges Fell oder dornige Stiele geben Charakteristika der Motive wieder, stellen aber auch handwerkliche Herausforderungen dar. Binnenformen können herausgelöst werden und ggf. mit Stegen weiter ausdifferenziert werden, z. B. bei Augen: Die Iris ist über zwei Stege verbunden mit dem Gesicht, das Augenweiß dazwischen ist ausgeschnitten. Um die Figuren zu halten, werden ein bis zwei Schaschlikspieße an ihnen befestigt. Ergebnisse sollten zwischenzeitlich auf ihre Schattentauglichkeit hin getestet werden. 6
7 Oberflächen können durch ausgefranste Ränder charakterisiert werden. Binnenformen werden über Stege mit der Außenform verbunden. Dies kann auch über mehrere Ringe erfolgen, damit ein rhythmisch gegliedertes Bild entsteht fast wie bei einem Hochdruck. Besondere Herausforderung: Bewegliche Elemente Wenn die Figur sich im Spiel nicht nur fortbewegen soll, sondern auch in sich beweglich sein soll, müssen Gelenke eingebaut werden. Zur Verbindung eignen sich Musterklammern, die Löcher werden ausgestanzt. Die Herausforderungen dabei sind: - Welche Bewegung ist typisch für die Figur? - Wo muss ein Gelenk und wo eine weitere Halterung angebracht werden? In der Bewertung sollte die Ambition, bewegliche Elemente einzubauen, entsprechend gewürdigt werden. Für die charakteristische Bewegung des Kopfes versteckt sich im Hals eine Musterklammer. Raum und Landschaft Landschaftliche Elemente wie Bäume oder Berge, Architektur wie Brücken und Türme illustrieren den Ort. Sie unterstützen den erzählerischen Rahmen des Bildes, geben den Figuren Halt und gliedern den Raum. Kriterien für die Gestaltung der Landschaft sind: - Anregung des Vorstellungsvermögens - Verbindende Funktion der Landschaftselemente - Raumschaffende Funktion durch Größenunterschiede 7
8 Zwei unterschiedliche Beispiele für die Ergänzung mit landschaftlichen und raumbildenden Elementen. Das Arrangement Kriterien für die Zusammenstellung der einzelnen Elemente sind: - Wirkungsvolle Platzierung der Bildgegenstände - Ausnutzung der Bildfläche - Erzählerischer Gehalt 8
9 Die einzelnen Figuren werden innerhalb des Projektionsrahmens zu einer spannungsvollen Komposition arrangiert. Mit vorgebohrten Löchern im Projektionsrahmen lassen sich die Figuren für ein Foto stabil platzieren. Frei schwebende Elemente können an dünnen Fäden von oben in die Projektion gehängt werden. Auch mit halbdurchlässigen Materialien wie Papier oder Stoff kann experimentiert werden, um dem Bild durch unterschiedlich starke Schattentiefen weitere Facetten hinzuzufügen. Idealerweise steht der Projektionsrahmen frei. Vorgebohrte Löcher dienen als Halterung für ausgeschnittene Figuren. Das Foto Die Schüler nehmen bei der fotografischen Umsetzung unterschiedliche Rollen ein: Regisseur, Fotograf, Lichttechniker, Puppenspieler. Werden die Rollen durchgewechselt, entstehen spannende Variationen des Motivs. Die Kamera wird auf der Vorderseite des Projektionsrahmens auf einem Stativ platziert. Die Schüler tarieren die stimmigen Abstände zwischen Lichtquelle, Figuren und Projektionsfläche aus und achten dabei auf Größe der Figuren und Schärfe der Schatten. Sie legen den 9
10 Bildausschnitt sowie die richtige Belichtung fest, um ein kontrastreiches, stimmungsvolles Bild zu bekommen. Entscheidend ist außerdem, die treffende Auswahl des gelungensten Fotos. Dabei reflektieren die Schüler ihre Ergebnisse in Hinblick auf die Kriterien. Die Anordnung von Kamera, Projektionsfläche und Lichtquelle. 10
11 Vor die durch den Stoff sichtbare Leuchte platzierten die Schüler eine schwarze Sonne. Erzählung, Spiel und Film Das Bild soll leben. Die Schüler erfinden dazu sehr kurze Handlungen und studieren diese ein. Dialoge sind knapp, Geräusche und Töne ersetzen Erklärungen. Das Spiel wird vorgeführt oder gefilmt. Improvisierte Filme, die nicht einem vorgearbeiteten Drehbuch folgen, führen zu experimentelleren Ergebnissen. Aus vielen Möglichkeiten den richtigen Moment finden: Wie entsteht Spannung? Ergänzende Hinweise zum Unterricht Als Einstieg in die Unterrichtssequenz bietet es sich an, entweder vom philosophischen Gehalt des Schattenbildes (Höhlengleichnis) oder von der technischen Faszination des Schattenwurfs auszugehen. Schön ist auch die Erzählung Plinius vom Ursprung der Malerei, in der ein Mädchen das Schattenbild ihres Geliebten mit einem Stück Kohle an der Wand nachzeichnet und damit festhält. Eine große Faszination üben auch die spektakulären Schattenbilder von Tim Noble und Sue Webster aus. 11
12 Bildmaterial: Eine wunderbare Quelle für Vorlagen sind die Tierdarstellungen in den steinzeitlichen Höhlenmalereien. Sie sind für die Schüler gut nachzuahmen und die Beweglichkeit der Tiere zeigt sich deutlich in den Konturen. Zum Übertragen der Figuren vom Zeichenpapier auf den Karton eignet sich Kohlepapier, das zwischen den Entwurf und den Karton gelegt wird. Der Karton muss stabil genug sein, damit abstehende Partien sich nicht einrollen oder biegen, oder gar die ganze Figur zusammenklappt. Ist er andererseits zu fest, lässt er sich nicht mehr gut schneiden. Dunkler Karton ist zudem lichtdichter als weißer. Das Material sollte vorher unter diesen Kriterien getestet werden. Zwar kann auch mit dem Abstand der Figuren zum Schirm die Größe des Schattens noch verändert werden. Dennoch sollten Absprachen zu Größenverhältnisse stattfinden, um die Bildkompositionen optimal abzustimmen. Die Bewegungsmöglichkeiten der Figuren sollte man auf ein Gelenk beschränken. Ansonsten braucht man mehr als zwei Stäbe zum Halten, was den Spieler mit nur zwei Händen vor Probleme stellt. Um ein verzerrungsfreies Foto zu bekommen, sollte die Kamera auf eine mittlere Brennweite eingestellt werden. Im Weitwinkel bekommt der Rahmen eine unschöne Krümmung. Materialien Der Projektionsrahmen besteht aus einem Holzrahmen, der mit transparentem Papier oder mit Operafolie bespannt wird. Stoff funktioniert auch, allerdings ist hierbei u. U. im Gegenlicht die Lichtquelle zu sehen. Der Rahmen sollte stabil auf dem Boden stehen, z. B. mit einer Halterung aus Holz. 12
13 Angebote für Hefteinträge Illustrierendes Bewertungsszenario zum LehrplanPLUS Schlagschatten: Der Schatten, der von einem Gegenstand oder einer Figur auf eine Fläche fällt. Die Form des Schattens verändert sich mit der Ausrichtung des Objekts. Die Größe des Schattens verändert sich mit dem Einfallswinkel des Lichts auf die Projektionsfläche (z. B. niedriger Sonnenstand langer Schatten) und bei künstlichen Lichtquellen mit dem Abstand zwischen Objekt und Projektionsfläche. Die Schärfe des Schattens nimmt mit zunehmendem Abstand zwischen Objekt und Projektionsfläche ab. Kontur: Die Kontur ist das prägnanteste Erkennungszeichen einer Form. Und dies, obwohl in der dreidimensionalen Wirklichkeit Konturen gar nicht vorkommen - sie sind Reduktionen, die erst in der Zeichnung existieren. Binnenform: Auch innerhalb der Außenform kennzeichnen viele unterschiedliche Merkmale die Motive. Im Schattenriss können Binnenformen ausgeschnitten werden, Linien müssen zu Flächen erweitert werden. Soll innerhalb der ausgeschnittenen Fläche eine weitere Form ergänzt werden, muss sie über Stege mit der Außenform verbunden werden. Dies muss auch bei der Schablonentechnik bedacht werden. Anregung zum weiteren Lernen Auf dem gleichen Prinzip wie die Schattenfiguren beruht die Schablone: Die geschnittene Kontur ist das wichtigste Merkmal der Form, Binnenformen können über Stege mit der Außenform verbunden werden. Interessant dabei ist, dass bei der Schablone der Grund benötigt wird, die herausgeschnittene Figur gewissermaßen Abfall ist. Beim Schneiden der Schattenfigur verhält es sich genau umgekehrt. Findige Schüler nutzen diesen Zusammenhang zur Produktion weiterer Bilder. Eine weitere spannende Möglichkeit Schattenbilder zu gestalten, zeigen die Arbeiten von Tim Noble und Sue Webster. Ihre komplizierten Arrangements müssen für die Unterrichtssituation aber natürlich deutlich vereinfacht werden. 13
14 Schattenbilder von Tim Noble und Sue Webster Quellen- und Literaturangaben Die Aufgabe und alle nicht anders gekennzeichneten Texte wurden für den Arbeitskreis Serviceteil Kunst am Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) erstellt. Alle Rechte für Bilder und Texte liegen beim ISB, München, Tim Noble und Sue Webster: Ernst H. Gombrich, Schatten Ihre Darstellung in der abendländischen Kunst Aus dem Englischen von Robin Cackett SALTO Wagenbach Verlag ISBN Boerboom / Proetel, Licht: Illusion aus Hell und Dunkel Wie kommt das Licht in die Zeichnung? Haupt Verlag, 2014 ISBN Max Keller, Faszination Licht Prestel Verlag, 1999 ISBN-13:
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