Das Strukturmodell Ausdruck pflegerischer Professionalität
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- Benedikt Klein
- vor 6 Jahren
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1 Das Strukturmodell Ausdruck pflegerischer Professionalität Kiel, 12. Dezember 2017 Fachtag Qualität gemeinsam entwickeln Diplompflegepädagogin
2 Neuausrichtung Pflegedokumentation Element 1 Strukturierte Informationssammlung Element 4 Evaluation (individuell) Element 2 Individueller Maßnahmenplan Element 3 Berichteblatt mit Fokus auf Abweichungen 1
3 Kognitive und kommunikative Fähigkeiten Mobilität und Beweglichkeit Krankheitsbezogene Anforderungen und Belastungen Selbstversorgung Leben in sozialen Beziehungen Haushaltsführung 2
4 Narrativer Einstieg Was bewegt Sie im Augenblick Was brauchen Sie Was können wir für Sie tun Im Prinzip geht es mir gut meine Krankheit chron. Polyneuropathie seit 2014 Glück in guter Behandlung zu sein es gibt Höhen und Tiefen mit mehr oder weniger Schmerzen im Haus kann ich mit Stock oder auch ohne gehen draußen brauche ich immer einen Rollator ich möchte gerne raus, unter Menschen sein gehe gerne spazieren- klappt auch sehr gut habe Gesprächsbedarf mit anderen Menschen, das finde ich in der Kirchengruppe Fachliche Einschätzung scheint orientiert chronische Schmerzen Einschränkung der Mobilität Gefahr der sozialen Isolation/ Teilhabe wichtig gepflegtes Erscheinungsbild Hilfsmittel: Brille Gehstock Rollator Haltegriffe
5 Was ist Ihnen wichtig in der Kommunikation Wo haben Sie Einschränkungen Wohnt erst seit vier Jahren hier, war vorher in Vereinen sehr aktiv. Das Gespräch im Alltag fehlte ihr sehr. Ganz schwere Zeit. Wendung durch den Kontakt zur Frauenhilfe der ev. Kirche. Sie nimmt wieder an Angeboten und Reisen für ihre Altersgruppe teil, hat eine Freundin gefunden. Ich habe mich unheimlich gefreut, dass ich da teilnehmen kann. Da fühle ich mich jetzt einfach wohl. Fachliche Einschätzung schildert biografische Aspekte und Erinnerungen Kann Wünsche und Bedürfnisse äußern Zeitlich, örtlich und zur Person orientiert Pflege sozialer Kontakte/ Teilhabe wichtig Im Glauben aktiv kommuniziert klar und deutlich 4
6 Ist Ihnen Bewegung wichtig Sind selbständige Positionswechsel möglich Für Gesundwerdung und Mobilitätserhalt geht Frau D. zum Qi Gong, ihr Ziel ist es stehend die Übungen zu schaffen. Bewegung ist mir sehr wichtig, hat Sportgruppen geleitet, ist gerne Fahrrad gefahren, hat sich jetzt mit den Einschränkungen arrangiert. Kann selbständig Position in der Nacht wechseln. Läuft langsam und konzentriert, benötigt Haltemöglichkeiten und regelmäßige Pausen. Im Haus mit Stock, außerhalb der Wohnung mit dem Rollator. 5
7 Ist Ihnen Bewegung wichtig Sind selbständige Positionswechsel möglich Für Gesundwerdung und Mobilitätserhalt geht Frau D. zum Qi Gong, ihr Ziel ist es stehend die Übungen zu schaffen. Bewegung ist mir sehr wichtig, hat Sportgruppen geleitet, ist gerne Fahrrad gefahren, hat sich jetzt mit den Einschränkungen arrangiert. Kann selbständig Position in der Nacht wechseln. Läuft langsam und konzentriert, benötigt Haltemöglichkeiten und regelmäßige Pausen. Im Haus mit Stock, außerhalb der Wohnung mit dem Rollator. Fachliche Einschätzung Selbstmanagementkompetenz Mobilitätsstatus: früher sehr gut Gangbild unsicher, à Steht unsicher à Sturzrisiko! kein Dekubitusrisiko aktueller Mobilitätsstatus: Kann sich selbständig fortbewegen, Körperposition halten, sich umsetzen 6
8 Brauchen Sie Hilfsmittel zum Hören oder zum Sehen Haben Sie Angst Trägt eine Brille, benötigt kein Hörgerät. Hatte zu Beginn der Erkrankung Ohnmachtsepisoden und Angst vor dem Alleinsein. Ich war fast depressiv, es war alles zu viel - jetzt ist alles besser geworden. Fachliche Einschätzung kann ihre Sorgen und Ängste benennen: Gefahrensituationen schildert ihre Situation chronologisch und verständlich gutes Kurz- und Langzeitgedächtnis wacher, besorgter Blick 7
9 Wie gehen Sie mit den Einschränkungen durch die Polyneuropathie und Schmerzen um Was ist Ihnen wichtig in der Versorgung Beine waren gelähmt, war lange in der Klinik für TCM, Behandlung wird fortgesetzt, ist sehr glücklich darüber. Hat Gleichgewichtsstörungen und Schmerzen beim Gehen. Krämpfe in den Handgelenken, Händen und Füßen (besonders in der Nacht). Mit Kräutertherapie, Schmerzöl (regelmäßiges selbständiges einreiben) und Akkupunktur (2x monatlich) gut im Griff. Fachliche Einschätzung kann verordnete Maßnahmen selber durchführen (Kräutertees, Öl) Akkupunktur Stabile Schmerzsituation Bewältigungsstrategien Bewegt, knetet, reibt sich die Hände wirkt bedrückt, gleichzeitig hoffnungsvoll 8
10 Sie haben Gleichgewichtsstörungen und Schmerzen in den Füßen. Sind Sie schon einmal gestürzt Ist etwas passiert nach den Stürzen Sturzfolgen Ist in der Vergangenheit bereits mehrfach gestürzt. Beckenrandbruch nach Sturz im KH (2014), sie äußert Angst wieder zu stürzen ( ich möchte nie wieder fallen ) und ist deshalb übervorsichtig, aber ich brauch das einfach. Fachliche Einschätzung Sturzrisiko hoch: Stürze in der Vergangenheit, Sturzangst Reflux Sturzangst begleitet sie täglich, vor allem bei der Körperpflege im Bad 9
11 Können Sie sich selbst versorgen Körperpflege, Kleiden, Kopfpflege Welche Rituale, Gewohnheiten, Tagesablauf Was essen Sie gerne Auffälligkeiten Unverträglichkeiten Frau D. kann selbständig Körperpflege durchführen, jedoch wünscht sie Anwesenheit durch eine weitere Person. ich habe die Angst in mir zu fallen, muss mich überall festhalten können. Steht um 6.30 Uhr auf, benötigt Zeit im Bad, kann selbständig Frühstück richten und zu sich nehmen. Legt wert auf gesunde Vollwertkost. Muss seit Magen-OP/ Reflux langsam essen, gut kauen, hatte Schluckstörungen Sie trägt eine Slipeinlage zur Sicherheit Fachliche Einschätzung Sturzangst keine Anzeichen für Mangelernährung: leichte Einschränkungen bei Nahrungsaufnahme Unabhängig erreichte Kontinenz Haltemöglichkeiten sind wichtig Normalgewichtig Scham Hilfsmittel: Slipeinlage 10
12 Die SIS am Fallbeispiel Frau D., 79 Jahre Gehen Sie noch selbst einkaufen Kochen Sie selbst Was ist Ihnen in der Wohnung wichtig Kleine Einkäufe erledigt Frau D. selbständig (mit dem Rollator und Begleitung) in den umliegenden Geschäften. Wünscht sich Hilfe im Haushalt und beim Kochen ist mir manchmal ein bisschen viel, strengt mich an. Kann Unterstützung gut annehmen und freut sich ihr Wissen weitergeben zu können das tut mir auch gut. Fühlt sich in der Wohnung wohl, weil sie hell ist und gemütliche Sitzgelegenheiten hat. Sicherheitsvorkehrungen (Haltegriffe und Hilfsmittel im Bad) sind wichtig! 11
13 Gehen Sie noch selbst einkaufen Kochen Sie selbst Was ist Ihnen in der Wohnung wichtig Kleine Einkäufe erledigt Frau D. selbständig (mit dem Rollator und Begleitung) in den umliegenden Geschäften. Wünscht sich Hilfe im Haushalt und beim Kochen ist mir manchmal ein bisschen viel, strengt mich an. Kann Unterstützung gut annehmen und freut sich ihr Wissen weitergeben zu können das tut mir auch gut. Fühlt sich in der Wohnung wohl, weil sie hell ist und gemütliche Sitzgelegenheiten hat. Sicherheitsvorkehrungen (Haltegriffe und Hilfsmittel im Bad) sind wichtig! Fachliche Einschätzung Haushalt strengt sie an abhängig von ihrem Mann beim Einkauf Ungeduldig Sicherheit ist das dominierende Thema 12
14 Risikomatrix 13
15 Pflegerische Professionalität Das Strukturmodell Ausdruck pflegerischer Professionalität Personale Kompetenz kommunikative Kompetenz/ Methodenkompetenz komplexe Zusammenhänge erkennen Selbständigkeit fördern und erhalten Arbeitsabläufe planen und strukturieren pflegediagnostisches Fallverstehen/ Fallbesprechung Gesprächsführung Fachkompetenz offen gegenüber Neuem sich der eigenen Stärken und Schwächen bewusst sein eigene Ideen entwickeln und kreativ umsetzen Soziale Kompetenz professionelle Beziehungsgestaltung berufsübergreifend und themenorientiert zusammenarbeiten wertschätzende Grundhaltung Einfühlungsvermögen/ Empathie fachgerechte Pflege der pflege-bedürftigen Person unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und aktuellen Lebenssituation gesetzliche und organisationsbedingte Rahmenvorgaben einhalten/ umsetzen Wissen um aktuelle pflegewissenschaftliche und medizinische Erkenntnisse umsetzen 14
16 Pflegerische Professionalität Das Strukturmodell Ausdruck pflegerischer Professionalität kommunikative Kompetenz/ Methodenkompetenz "ich bin erstaunt, wie einfach sich das Blatt füllt" "das aktive Zuhören ist mir schwer gefallen" Fachkompetenz Zitate "Themenfeld 3 fällt schwer, weil ich sehr Diagnosenfixiert herangehe - das werde ich ändern" Personale Kompetenz "Das Gespräch ist jetzt mehr ein miteinander" Soziale Kompetenz "ich sehe einen Spagat in der Beziehung zu Angehörigen - wessen Bedürfnisse stehen im Vordergrund" "schneiden wir die alten Zöpfe ab" "auf die Beziehung kommt es an" "mein Fachwissen ist nicht immer auf dem aktuellsten Stand - dadurch fällt es mir schwer" 15
17 Haben Sie noch Fragen Judith Ebel Judith-ebel.de Supernurse.de 16
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