Auswertung der schriftlichen Abschlussprüfung Deutsch (Realschulabschluss) Schuljahrgang

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1 Auswertung der schriftlichen Abschlussprüfung Deutsch (Realschulabschluss) im Schuljahrgang 1 an Sekundarschulen und Integrierten Gesamtschulen sowie an den Sekundarschulzweigen der Kooperativen Gesamtschulen des Schuljahres 29/21 Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt Vorbemerkungen Mit der Auswertung der schriftlichen Abschlussprüfung Deutsch Schuljahrgang 1 wird Lehrkräften ein Material vorgelegt, das ihnen ermöglicht, den Leistungsstand der Prüflinge (Themen, Kompetenzen) zu analysieren. Die Aufgaben der schriftlichen Abschlussprüfung sind auf dem Bildungsserver Sachsen-Anhalt ( verfügbar. Die landesweiten Ergebnisse erlauben es den Lehrkräften, die an der eigenen Einrichtung erreichten Resultate einzuordnen. Die Schulen sind gefordert, diese auszuwerten und als Anregung für die Weiterarbeit im Deutschunterricht zu nutzen. Mit den Ergebnissen sowie den Hinweisen zur fachspezifischen Weiterarbeit sollen die Fachschaften unterstützt werden, angemessene Schlussfolgerungen im Sinne einer Lernstandsanalyse und einer gezielten Förderung künftiger Absolventinnen und Absolventen zu ziehen. 1 Rahmenbedingungen Die Aufgabenstellungen der schriftlichen Abschlussprüfung werden auf der Grundlage der Rahmenrichtlinien Deutsch für die Sekundarschule, Schuljahrgänge 7-1 erarbeitet. Weiterhin werden die Vorgaben der Bildungsstandards im Fach Deutsch für den Mittleren Schulabschluss (Jahrgangsstufe 1) berücksichtigt. Im Rahmen der Abschlussprüfung Deutsch gewinnen die Aufgabenbereiche Mündlicher und schriftlicher Sprachgebrauch sowie Umgang mit Texten mit den jeweiligen Themen und Inhalten Vorrang. Folgerichtig erlangen der Erörterungsaufsatz bzw. der Interpretationsaufsatz Relevanz. Es werden vier Themen (mit Varianten) zur Auswahl gestellt. Neben mehrheitlich diskursiv-analytisch orientierten Aufgaben wird jeweils eine handlungs- und produktionsorientierte Aufgabenstellung vorgelegt. Eine Aufgabe besteht im Erörtern und Argumentieren, während bei den übrigen Themen die Interpretation der literarischen Gattungen (Epik, Dramatik, Lyrik) durch die jeweiligen Materialien, Texte bzw. Textauszüge Berücksichtigung finden. Die Aufgabenstellungen werden durch Operatoren charakterisiert; der Vergleichbarkeit von Prüfungsleistungen wegen erfahren sie in der Regel eine Untersetzung durch Teilaufgaben.

2 Die Auswertung der schriftlichen Abschlussprüfung Deutsch basiert auf landesweit erhobenen Daten der Sekundarschulen und Integrierten Gesamtschulen sowie der Sekundarschulzweige der Kooperativen Gesamtschulen Prüflinge nicht zugelassen qhs Prüflinge qhs nicht zugel. qhs Abbildung 1: en und Prüflinge im Jahrgang 1 inkl. der Schülerinnen und Schüler mit qualifiziertem Hauptschulabschluss Von 6556 Schülerinnen und Schülern, die den realschulabschlussbezogenen Unterricht besucht haben, absolvierten 6458 die Abschlussprüfung. Es nahmen von 454 Schülerinnen und Schülern mit einem qualifizierten Hauptschulabschluss 427 an der Abschlussprüfung teil. Schwerpunkte der Auswertung waren die Themenwahl sowie der Vergleich der erreichten Prüfungsnoten mit den Jahresnoten. Eine anderweitige inhaltliche Auswertung ist aufgrund der Komplexität der zu erbringenden produktiven Schreibleistung vom Typ Aufsatz nicht möglich, da die individuellen Lösungen der Prüflinge nicht in Items erfassbar sind. 2 Notenbezogene Auswertung Im Vergleich fallen die erteilten Jahresnoten geringfügig besser aus als die Noten der schriftlichen Abschlussprüfung. Der Mittelwert der Jahresnoten liegt im Landesdurchschnitt bei 3,. In der Prüfung wird ein Mittelwert von 3,3 erreicht. Schülerinnen und Schüler mit qualifiziertem Hauptschulabschluss erreichten einen Prüfungsdurchschnitt von 4, im Vergleich zum Durchschnitt der Jahresnoten von 3,6. Somit liegt die Abweichung um ein Zehntel höher als bei der Gesamtzahl der Prüflinge (siehe Abbildung 2). Beide Ergebnisse (Jahresnoten und Prüfung) entsprechen in etwa denen des Vorjahres.

3 , Noten 3 3, 3,3 3,6 2 1 Jahresnote Prüfungsnote qhs Jahresn. qhs Prüfungsn. Abbildung 2: Vergleich zwischen Jahres- und Prüfungsnoten inklusive Standardabweichung (Landesdurchschnitt) Dieses Ergebnis lässt die Schlussfolgerung zu, dass die Bewertung der Jahresleistungen in den einzelnen Schulen im Allgemeinen dem Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler entspricht. Abweichungen erscheinen damit erklärbar, dass die Formen mündlicher Leistungserhebungen zu einem nicht unerheblichen Teil in die Jahresbewertung einfließen. Das Prüfungsergebnis zeigt jedoch eine signifikante Verschiebung der Prüfungsleistungen in Richtung der Noten 4, 5 und 6, (siehe Abbildung 3), wobei die Note 4 noch eine Bestehensleistung darstellt, die Noten 5 und 6 hingegen nicht.

4 Note Jahresnote Prüfungsnote Jahresnote qhs Prüfungsnote qhs Abbildung 3: Anzahl der erreichten Jahres- und Prüfungsnoten 3 Themenbezogene Auswertung Die Abbildung 4 zeigt die Anzahl der Prüflinge, welche die vorgelegten Themen gewählt haben. Folgende Aussagen lassen sich ableiten: Die Themenwahl zeigt, dass sich über 42 Prozent der Prüflinge für das Thema 1 (Erörterung) entscheiden. Ein Vergleich mit dem Vorjahr ergibt, dass der Anteil der Erörterung, der bei über 45 Prozent lag, um etwa 3 Prozentpunkte gesunken ist. Mit etwa 7,5 Prozent der Prüflinge, die den epischen Text interpretieren (Thema 2, Variante 1), wählen diese Aufsatzform ebenfalls weniger Schülerinnen und Schüler als im Vorjahr. Da sich über 3 Prozent für das Thema 2, Variante 2 (produktionsorientierte Textgestaltung) entscheiden und beide Varianten dem Aufgabentyp Interpretation epischer Texte zuzurechnen sind, liegt dessen Gesamtanteil jedoch bei etwas über einem Drittel der Prüflinge. Vergleicht man die Anzahl der Prüflinge, die sich der produktionsorientierten Textgestaltung widmen, so liegt deren Zahl in diesem Jahr mehr als 5 Prozent höher. Es liegt die Schlussfolgerung nahe, dass der emotional gefärbte Text, der den Erfahrungsbereich der Schülerinnen und Schüler berührt hat, die Prüflinge zu einer kreativen Textgestaltung angeregt haben dürfte. Etwas unter 5 Prozent wählen die Interpretation einer Dramenszene und knapp 15 Prozent der Prüflinge bearbeiten eines der beiden Gedichte; der eher moderne Liedtext wird mit über 8 Prozent bevorzugt. Betrachtet man die Themenwahl insgesamt, ist zu konstatieren, dass zugunsten der produktionsorientierten Textgestaltung die Wahl nahezu aller Themen niedriger ausfällt als im Vorjahr.

5 Th Th 2/1 Th 2/2 Themen 22 Th 3 24 Th 4/1 26 Th 4/2 Prüflinge davon mit qhsa Abbildung 4: Zahl der durch die Schülerinnen und Schüler gewählten Themen Bezüglich der Themenwahl ist zu konstatieren, dass bei der Prüfungspopulation keine relevanten Unterschiede auftreten; Abweichungen haben als eher marginal zu gelten. 4 Zusammenfassung, Schlussfolgerungen und Hinweise für die Weiterarbeit an den Schulen Das Ergebnis der Abschlussprüfung Schuljahrgang 1 im Fach Deutsch im Schuljahr 29/21 betrachtend, seien folgende Schlussfolgerungen erlaubt: Die gewählten Auswertungsschwerpunkte bilden eine angemessene Grundlage, vergleichende Betrachtungen zur Themenwahl sowie zum Notenvergleich zwischen den Prüflingen an einer Schule, zwischen Schulen eines Landkreises bzw. einer kreisfreien Stadt oder zwischen den Sekundarschulen des Landes anzustellen. Die Auswertung zeigt, dass etwa 88 Prozent der Schülerinnen und Schüler am Ende des 1. Schuljahrgangs über rahmenrichtliniengemäß zu erwartende Lese-, Verstehens- und Schreib- sowie Gestaltungskompetenzen verfügen; dieses Ergebnis liegt etwa 2 Prozent niedriger als im Vorjahr. Von außerordentlicher Relevanz bei einer langfristigen Vorbereitung der Prüflinge sind das Themenspektrum wie die Textsortenvielfalt (Gattungen, Genres), die im Unterricht aufgegriffen werden müssen. Die Bearbeitung der Aufgabentypen Erörterung und Interpretation verschob sich in diesem Jahr etwas zugunsten der Interpretation. Dies begründet sich damit, dass die produktionsorientierte Textgestaltung auf der Grundlage eines epischen Textes im Vergleich zum Vorjahr deutlich häufiger gewählt wurde.

6 Innerhalb des Aufgabentyps Interpretation ist ein angemessenes Verhältnis zwischen den Gattungen Epik, Dramatik und Lyrik weiterhin anzustreben und zu sichern. Insbesondere der Bearbeitung dramatischer Texte muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden. Die Prüfungsergebnisse der Teilnehmer mit qualifiziertem Hauptschulabschluss (etwas weniger als die Hälfte erreicht die Note 4, fast ein Viertel nur die Noten 5 bzw. 6) lassen vermuten, dass die Vorbereitung auf den Prüfungstyp Aufsatz, wie er bei der Abschlussprüfung gefordert ist, einen erheblichen Aufwand für die Lernenden darstellt, der im Laufe eines Jahres nicht von allen bewältigt wird. Für die Analyse der Ergebnisse der schriftlichen Abschlussprüfung in den Schulen wird folgendes Vorgehen empfohlen: (1) Erfassen und Einordnen der Ergebnisse der Lerngruppe/Schule anhand der Landesergebnisse; (2) Analyse und Diskussion in den Fachschaften; Vergleichen der Anforderungen/ Themen/Aufgaben der schriftlichen Abschlussprüfung mit den Schwerpunkten der eigenen Unterrichtsarbeit; (3) Ableiten von Schlussfolgerungen für die inhaltliche und methodische Gestaltung des Deutschunterrichts in der Lerngruppe/Schule, eventueller spezieller Fördermaßnahmen sowie kurz- und langfristiger Maßnahmen zur Vorbereitung auf die schriftliche Abschlussprüfung im Schuljahr 21/211