Ringvorlesung: Von der Sprachstandsdiagnostik zur sprachlichen Förderung. Semesterplan
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- Kristian Fried
- vor 5 Jahren
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1 Sommersemester 2018 Ringvorlesung: Von der Sprachstandsdiagnostik zur sprachlichen Förderung Zeit & Ort: Di Uhr, St. Paul Beginn: Semesterplan Datum Thema ReferentInnen Evaluation der Sprachfördermaßnahmen für außerordentliche Schüler/innen in Österreich Traumasensibler Unterricht mit Flüchtlingen in Übergangsklassen Unglaublich, dass die Kinder das können! Deutschunterricht in einer mehrsprachigen Gesellschaft Professionalisierung in den Bereichen DaZ und Sprachbildung: forschungsbezogene Einblicke in die universitäre Ausbildung und den Vorbereitungsdienst Sprachliche Förderung (nicht nur von DaZ- LernerInnen) im Fachunterricht Ein europäisches Fortbildungsprogramm für Lehrkräfte aller Fächer Soll ich in Chemie jetzt auch noch lernen, wie man Deutsch unterrichtet?! - Begründung und Konzeption einer fachbezogenen Professionalisierung zur Sprachförderung im Lehramtsstudium Chemie und deren empirische Untersuchung Partnerschaftliche Beziehung und Stellung von Frau und Mann in der koranischen Schöpfungsgeschichte Dr. Sylvia Opriessnig Anja Waxenegger, M.A. BIFIE, Salzburg Axel Görlach, Adalbert-Stifter-Schule Nürnberg Prof. Dr. Anja Wildemann Universität Koblenz- Landau Prof. Dr. Beate Lütke Humboldt-Universität zu Berlin Prof. Dr. Christine Garbe, Universität zu Köln Prof. Dr. Maike Busker, Universität Flensburg Prof. Dr. Mohammed Nekroumi, FAU
2 Dr. Sylvia Opriessnig/ Anja Waxenegger, M.A. Evaluation der Sprachfördermaßnahmen für außerordentliche Schüler/innen in Österreich In Österreich werden SchülerInnen, die aufgrund mangelnder Deutschkenntnisse dem Unterricht nicht folgen können, bis zu zwei Jahre als außerordentliche SchülerInnen geführt und erhalten nach 8e SchOG bis zu elf Wochenstunden Deutschunterricht in separaten Klassen oder integriert im Unterricht. Der Erfolg dieser Maßnahme des Bildungsministeriums wird im Schuljahr 2017/18 an ca SchülerInnen aus 163 Schulen anhand von Messungen des Sprachstands zu Schulbeginn und Schulende sowie von Schulleiterfragebögen erhoben. Präsentiert werden die ersten Ergebnisse aus der Ausgangsmessung im Herbst 2017 und den Schulleiterfragebögen Axel Görlach Traumasensibler Unterricht mit Flüchtlingen in Übergangsklassen Eine Vielzahl der SchülerInnen in den Übergangsklassen sind Flüchtlinge aus Kriegsund Krisengebieten. In ihrer Heimat und auch während der Flucht haben die meisten von ihnen potenziell traumatisierende Erfahrungen gemacht und viele erlitten durch traumatische Erlebnisse schwere seelische Verletzungen. Was ist ein psychisches Trauma? Welche Verhaltensweisen können bei betroffenen SchülerInnen im Schulalltag auftreten? Welche Auswirkungen können diese auf den individuellen Spracherwerb, aber auch auf die Klassengemeinschaft und den Unterricht haben? Wie kann die Lehrkraft damit umgehen? Die Vorlesung möchte einige Antworten auf diese Fragen geben, wobei theoretische Überlegungen mit Beispielen aus dem Schulalltag verknüpft und praxistaugliche Anregungen zur direkten Umsetzung im Sinne eines traumasensiblen Unterrichts und Schulalltags gegeben werden.
3 Prof. Dr. Anja Wildemann Unglaublich, dass die Kinder das können! Deutschunterricht in einer mehrsprachigen Gesellschaft Der Deutschunterricht ist nicht voraussetzungslos. Schülerinnen und Schüler jeglicher Klassenstufen verfügen über vielfältige und vielsprachige Erfahrungen und Kompetenzen. Das Wissen darum ist Lehrkräften in der Regel bekannt. Dennoch zeigt sich auf der Handlungsebene nach wie vor ein eher monolingualer Impetus. Es stellt dich daher die Frage, was Lehrkräfte in ihrem professionellen Rucksack benötigen, um einen Deutschunterricht zu gestalten, der Mehrsprachigkeit einbezieht, mehr noch, der Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt für das Lernen macht. Vorgestellt werden erste Erkenntnisse aus einer Interventionsstudie, in der Lehrkräfte für einen sprachreflexiven und an Mehrsprachigkeit orientierten Deutschunterricht fortgebildet werden Prof. Dr. Beate Lütke Professionalisierung in den Bereichen DaZ und Sprachbildung: forschungsbezogene Einblicke in die universitäre Ausbildung und den Vorbereitungsdienst Im Verlauf des Vortrags werden ausschnitthafte Forschungsergebnisse aus zwei Projekten vorgestellt und diskutiert, die sich mit der Vermittlung von DaZ- und sprachbildungsbezogenen Kompetenzen in der universitären Lehrkräfteausbildung und im Vorbereitungsdienst befassen. Im Fokus stehen qualitative und quantitative Daten, woran Kompetenzen und Einstellungen von Lehramsstudierenden sowie Bedarfe und Schwerpunktsetzungen im Vorbereitungsdienst veranschaulicht werden. Außerdem werden aus den Projekten hervorgegangene Materialien einbezogen, die veranschaulichen, wie Kompetenzen und Themen des sprachsensiblen Unterrichtens in den beiden Phasen der Lehrkräfteausbildung vermittelt werden können.
4 Prof. Dr. Christine Garbe, Universität zu Köln Sprachliche Förderung (nicht nur von DaZ-LernerInnen) im Fachunterricht Ein europäisches Fortbildungsprogramm für Lehrkräfte aller Fächer Dass Lese- und Schreibkompetenzen auch in den weiterführenden Schulen fachbezogen in allen Fächern vermittelt werden müssen, hat die Forschung längst erkannt; im angelsächsischen Sprachraum haben sich dafür die Begriffe content area literacy oder disciplinary literacy eingebürgert. Jedoch ist die Umsetzung dieser Erkenntis in die Praxis der Lehramtsausbildung für alle Fächer bislang nicht erfolgt nicht nur in Deutschland. Seit 2010 habe ich darum drei europäische Projekte geleitet (BaCuLit, ISIT, BleTeach), in denen ein Fortbildungsprogramm für Lehrkräfte aller Unterrichtsfächer entwickelt und pilotiert wurde, das diesem Mangel abhelfen soll. BaCuLit (Basic Curriculum for Teachers In-Service Training in Content Area Literacy) wird im aktuellen BleTeach-Projekt (Blended Learning in Teachers Professional Development) in einen Blended Learning-Kurs umgearbeitet und enthält nun auch ein Modul mit dem Fokus DaZ-Lerner / Seiteneinsteiger / Flüchtlinge. Ich möchte in meinem Vortrag vor allem das neue Programm vorstellen (BaCuLit 2.0), das aus insgesamt 8 Modulen besteht und demnächst auch in Bayern in der Lehrerfortbildung implementiert werden wird. Weitere Informationen: Garbe, Christine (2014): BaCuLit Ein europäisches Kerncurriculum zur Vermittlung fachspezifischer Lese- und Schreibkompetenzen. In: Renate Valtin, Irmela Tarelli (Hg.): Lesekompetenz nachhaltig stärken. Evidenzbasierte Maßnahmen und Programme. DGLS-Beiträge Band 16, Berlin: DGLS, S Webseite: BaCuLit:
5 Prof. Dr. Maike Busker Soll ich in Chemie jetzt auch noch lernen, wie man Deutsch unterrichtet?! - Begründung und Konzeption einer fachbezogenen Professionalisierung zur Sprachförderung im Lehramtsstudium Chemie und deren empirische Untersuchung Durch die zunehmende sprachliche Heterogenität in schulischen Lerngruppen stehen Lehrkräfte vor der Herausforderung, diese im Fachunterricht zu berücksichtigen und eine fachbezogene Sprachförderung in den Chemieunterricht zu integrieren. Hierzu zählt, den allgemeinsprachlichen und fachsprachlichen Lernstand von Schülerinnen und Schüler zu diagnostizieren und eine sprachstandangemessene Förderung umzusetzen. Es erscheint notwendig Lehramtsstudierende bereits im Studium auf dieses Aufgabenfeld vorzubereiten. An vielen Universitäten wurden aus diesem Grunde Lehrveranstaltungen zur Sprachförderung im Lehramtsstudium implementiert. Solche allgemeinen Veranstaltungen können aber kaum auf den fachspezifischen Sprachgebrauch und die Fachsprache des jeweiligen Fachs eingehen. Daher ist es notwendig in enger Anbindung an das fachliche und fachdidaktische Lernen eine fachbezogene Professionalisierung zur Sprachförderung anzustreben. Ebenso liegen empirische Befunde über die sprachlichen Fähigkeiten von Lehramtsstudierenden nur allgemein und nicht bezogen auf das Fach Chemie vor. Ausgehend von diesem Desiderat widmet sich das interdisziplinär ausgerichtete Projekt Fach-ProSa (Fachbezogene Professionalisierung zur Sprachförderung) der Entwicklung von Lehr- /Lernarrangements zur Entwicklung von Sprach(lehr)bewusstheit im Lehramtsstudium im Fach Chemie sowie der empirischen Erhebung der sprachlichen und sprachdidaktischen Fähigkeiten. Im Vortrag werden Einblicke in die konzeptionelle Arbeit sowie in die empirischen Studien und deren Ergebnisse gegeben.
6 Prof. Dr. Mohammed Nekroumi Partnerschaftliche Beziehung und Stellung von Frau und Mann in der koranischen Schöpfungsgeschichte Das hierarchische Verhältnis von Frau und Mann im Islam lässt sich theologisch nur deduktiv erschließen. Einerseits nichts in der exegetischen oder in der normativen Tradition des Islams zwingt eine solche Hierarchie auf. Andererseits beteuert eine Vielzahl koranischer Verse, dass der Mensch, sei es Frau oder Mann, aufgrund seiner Anerschaffenheit zwar einen bestimmten Charakter hat, jedoch nur aufgrund seiner Handlungen ehrwürdig und glücklich sein kann oder nicht (Koran, 49:13). Untersucht man aber die Entstehungsgeschichte der heute in den islamischen Gemeinschaften weitverbreiteten hierarchisch aufgefassten Stellung von Frau und Mann, so stellt man fest, dass es sich dabei um eine sittlich orientierte Missdeutung des Autoritätsbegriffs im Koran und in der prophetischen Tradition sowohl auf der partnerschaftlichen als auch auf der erzieherischen Ebene handelt. Die theologischen Quellen lassen in diesem Zusammenhang unterschiedliche hermeneutische Zugänge zu, auf die es sich lohnt im Einzelnen einzugehen. Im vorliegenden Vortrag wird der Versuch unternommen, anhand der Exegese einschlägiger Koranverse zum Menschenbild und zur Schöpfung die Kluft zwischen Text und Kontext einerseits sowie zwischen Auslegung und Lebensvollzug andererseits zu veranschaulichen und deren Auswirkung auf die religiöse Lebensführung der Muslime heute klarzustellen.
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