Verknüpfungs-Eigenschaften deutscher Kausal-Konnektoren zwischen syntaktischer Hierarchie und Linearität *

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1 Vorläufige Fassung Erscheint in: Deutsche Sprache 37, zwischen syntaktischer Hierarchie und Linearität * Institut für Deutsche Sprache Mannheim Zusammenfassung: Der vorliegende Aufsatz stellt ein Modell und eine Terminologie für die Beschreibung der Verknüpfungs-Eigenschaften von Satzkonnektoren vor. Er lehnt sich an das am Institut für Deutsche Sprache in Mannheim erarbeitete Handbuch der deutschen Konnektoren (Pasch et al. 2003) an, geht aber in einigen Punkten darüber hinaus. Behandelt werden syntaktische Eigenschaften sowie Eigenschaften, die die Schnittstellen Syntax/Semantik und Syntax/Diskurs betreffen. Untersucht werden insbesondere die Stellung von Konnektoren in der hierarchischen und linearen Struktur des Satzes, die Zuweisung thematischer Rollen an die Konnekte, die konzeptuelle Strukturierung von Text und Diskurs sowie informationsstrukturelle Beschränkungen für Konnektor-Verknüpfungen. Zur Illustration dient eine Auswahl von 19 kausalen und konsekutiven Konnektoren des Deutschen, unter ihnen Präpositionen, Subjunktoren, Adverb-Konnektoren, Konjunktoren, Postponierer sowie ein Partikel-Konnektor. Im Anhang werden die Informationen zu den untersuchten Konnektoren wörterbuchartig zusammengestellt. Abstract: This paper presents a model and a terminology for the description of the cohesive properties of sentence connectives. It is based on the Handbook of German Connectives [Handbuch der deutschen Konnektoren] (Pasch et al. 2003), elaborated at the Institut für Deutsche Sprache at Mannheim, but goes beyond this reference work in some details. The analysis focuses on syntactic properties of connectives as well as on properties from the syntax/semantics and syntax/discourse interfaces. The following aspects are investigated: the position and status of connectives in the hierarchical and linear structure of the sentence, the assignment of thematic roles to the connected expressions, conceptual structuring of text and discourse, as well as constraints on sentence connections * Dieser Aufsatz entstand im Rahmen des DFG-Projekts Kausalitätsmarker als Kohärenzmittel und ihre Formalisierung für die automatische Textanalyse (Kooperationsprojekt Institut für Deutsche Sprache Mannheim und Computerlinguistik Universität Potsdam; Geschäftszeichen BR 3463/1-1). Für die Lektüre vorausgegangener Textfassungen und für wertvolle Hinweise danke ich Bernd Wiese, Gisela Zifonun, Arnulf Deppermann, Marina Foschi Albert, Eva Breindl, Dagmar Frohning, Ulrich Waßner sowie den Teilnehmern des Kolloquiums Kausale Kohärenz: Von der grammatischen Beschreibung zur automatischen Textanalyse, das am 21. Januar 2008 am IDS Mannheim stattfand. 2008, Institut für Deutsche Sprache, Mannheim. 1

2 with respect to information structure. The analysis is carried out on a sample of 19 causal and consecutive connectives from present day German, among them prepositions, subordinating conjunctions, adverbial connectives, coordinating conjunctions, hitch-up subordinators [in German: Postponierer], and a particle connective. In the appendix, descriptive information on these connectives is arranged in a lexicon-like format. Darum lieb ich alles, was verknüpft ist Einleitung Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über die Verknüpfungs- Eigenschaften von Satzkonnektoren im Deutschen. Ich gehe zunächst auf ihre syntaktischen Hierarchisierungs-, dann auf ihre Linearisierungs-Eigenschaften ein. Ferner behandle ich die Schnittstelle zwischen Syntax und Semantik, insbesondere die Zuweisung thematischer Rollen an die verknüpften Konnekte. Zuletzt ergänze ich das Bild durch ausgewählte Beobachtungen zur konzeptuellen Diskursstruktur und zur Informationsstruktur. Eine wichtige Teilaufgabe besteht darin, eine kohärente Terminologie zur Beschreibung dieser verschiedenen Gruppen von Eigenschaften bereitzustellen. Zur Illustration verwende ich eine Auswahl von 19 Kausal- und Konsekutiv-Konnektoren. Die gleichen Überlegungen könnten aber auch mit Konnektoren beliebiger anderer semantischer Subklassen veranschaulicht werden. Die erhobenen Informationen zu den 19 Beispiel-Konnektoren werden am Ende wörterbuchartig zusammengestellt. Konnektoren, so wie ich den Terminus hier verwende, bilden keine syntaktische, sondern eine semantische Klasse. Es gibt also, streng genommen, keinen Gegenstandsbereich Syntax der Konnektoren. Konnektoren gehören zu unterschiedlichen morphosyntaktischen Klassen: Konjunktionen, Adverbien, adverbiale Partikeln, für manche Autoren auch Präpositionen. Die Syntax der Konnektoren ist die Syntax dieser Wortklassen. Je nach Wortarteneinteilung gehören zu diesen Klassen teilweise auch Nicht-Konnektoren, etwa Konjunktionen wie dass und ob oder Adverbien wie gerne, die die gleichen oder ähnliche syntaktische Eigenschaften wie Konnektoren derselben Klassen haben, aber andere semantische Eigenschaften als diese. Auch wenn es eine Syntax der Konnektoren als eigenständigen Objektbereich nicht gibt, ist es dennoch von Interesse, die syntaktischen Eigenschaften von Konnektoren genau zu untersuchen, und zwar deshalb, weil Konnektoren als Verknüpfungsmittel einen wichtigen Beitrag zur formalen Kohärenz von Texten , Institut für Deutsche Sprache, Mannheim.

3 und Diskursen leisten. Diesen Beitrag leisten sie nicht nur kraft ihrer semantischen, sondern auch kraft ihrer syntaktischen Eigenschaften. Um semantische Relationen in Texten und Diskursen erkennen und Modelle der Textkohärenz entwickeln zu können, ist es notwendig, die syntaktischen Eigenschaften der Sprachmittel, die dabei genutzt werden, zu kennen und in die Analyse einzubeziehen. Die semantische Funktion von Konnektoren besteht darin, Relationen zwischen Objekten bestimmter semantischer Kategorien zu kodieren, und zwar insbesondere zwischen Sachverhalten (Zeitobjekten: Ereignissen und Zuständen), Propositionen (wahrheitswertfähigen Objekten) und Sprechakten (erwünschtheitswertfähigen Objekten). In Anlehnung an Sweetser (1990) bezeichne ich Relationen zwischen Sachverhalten als temporale, Relationen zwischen Propositionen als epistemische und Relationen zwischen Sprechakten als deontisch-illokutionäre Relationen (vgl. Blühdorn 2003: 16ff.; Blühdorn 2004: 191f.). Die verknüpften semantischen Objekte sind die Relata der durch den Konnektor kodierten Relation. Für die Typologie der semantischen Relationen gibt es unterschiedliche Modelle. Einigkeit besteht darüber, dass Kausalrelationen im Vergleich zu Relationen anderer Typen relativ merkmalhaltig sind (vgl. Blühdorn 2003: 19ff.; Blühdorn 2006: 264f.). Insbesondere sind sie: (i) asymmetrisch, d.h. ihre Relata tragen unterschiedliche thematische Rollen: URSACHE bzw. WIRKUNG; (ii) dynamisch, d.h. ein Relatum hat Auswirkungen auf das andere: das Relatum mit der Rolle URSACHE beeinflusst den Faktizitäts-, Wahrheitsoder Erwünschtheits-Wert des Relatums mit der Rolle WIRKUNG; (iii) hinsichtlich ihres Ergebniswertes festgelegt: der Faktizitäts-, Wahrheits- oder Erwünschtheits-Wert des Relatums mit der thematischen Rolle WIRKUNG ist fixiert. Eigenschaft (i) unterscheidet Kausalrelationen von Ähnlichkeitsrelationen, bei denen die Relata gleiche thematische Rollen tragen (z.b. ALTERNATIVE in einer Disjunktion: wenn p eine Alternative zu q ist, dann ist auch q eine Alternative zu p). Eigenschaft (ii) unterscheidet Kausalrelationen von Situierungsrelationen, bei denen keines der Relata die Faktizität, Wahrheit oder Erwünschtheit des anderen beeinflusst (z.b. in einer Relation der temporalen Abfolge, die bloß darin besteht, dass p auf dem Zeitstrahl weiter links als q und q weiter rechts als p liegt). 2008, Institut für Deutsche Sprache, Mannheim. 3

4 Eigenschaft (iii) unterscheidet Kausalrelationen von Konditionalrelationen, bei denen der Faktizitäts-, Wahrheits- oder Erwünschtheits-Wert des Relatums mit der thematischen Rolle WIRKUNG offen bleibt (ob q faktisch, wahr oder erwünscht wird, hängt davon ab, welchen Wert p annimmt). Die morphosyntaktischen Ausdrücke, die die Relata der Relation kodieren, bezeichne ich im Einklang mit dem Handbuch der deutschen Konnektoren (Pasch et al. 2003: 4, 8) als die Konnekte des betreffenden Konnektors. Die Konnekte können zu unterschiedlichen Ausdrucksklassen gehören. Prototypisch sind selbständige und unselbständige Sätze. Möglich sind aber auch erweiterte infinite Verbgruppen und Nominalphrasen. Pasch et al. (2003: 331) verlangen für Konnektoren, dass die Konnekte Satzstrukturen sein können. Dadurch werden Präpositionen ausgeschlossen, die ein nicht-satzförmiges, nominales Komplement verlangen und von Pasch et al. nicht zu den Konnektoren gezählt werden. 2. Kausal-Konnektoren in der hierarchischen Satzstruktur Mit Pasch et al. (2003) ist grundsätzlich zu unterscheiden zwischen konjunktionalen und adverbialen Konnektoren. Beide stellen eine semantische Beziehung zwischen ihren Relata her, z.b. eine Kausalbeziehung. Konjunktionale Konnektoren stiften darüber hinaus eine syntaktische Beziehung zwischen ihren Konnekten, und zwar entweder eine unterordnende oder eine nebenordnende Beziehung. Adverbiale Konnektoren setzen ihre Konnekte in eine referentielle Beziehung zueinander (vgl. Blühdorn 2008b: 67f.). Adverbiale Konnektoren sind syntaktische Konstituenten eines ihrer Konnekte. Dies kann dargestellt werden wie in (1). Der Baum entspricht dem Konnekt, dessen Konstituente der Konnektor ist. Das zweite Konnekt ist ein anderer Satz. Zu ihm unterhalten adverbiale Konnektoren keine syntaktische Beziehung. Innerhalb des Satzes, dessen Konstituente sie sind, fungieren adverbiale Konnektoren (Adv) als syntaktische Adjunkte. Sie können entweder eine hohe Strukturposition (in (1) oberhalb des Subjekts (NP) eingezeichnet) oder eine tiefe Strukturposition einnehmen (in (1) zwischen Subjekt und Verbalphrase eingezeichnet) (vgl. Blühdorn 2008a). Für die Unterscheidung zwischen hoher und tiefer Strukturposition ist de facto nicht die Relation zum Subjekt, sondern die Relation zu Satz-Operatoren wie der Negation und modalen Satzadverbien entscheidend. Eine tiefe Strukturposition liegt unterhalb solcher Operatoren, eine hohe Strukturposition liegt oberhalb von ihnen (vgl. ebd.). Der Unterschied wirkt sich auf die Lesart der Verknüpfung aus: Konnektoren in einer tiefen Strukturposition können nur temporale Relationen kodieren; Konnektoren in , Institut für Deutsche Sprache, Mannheim.

5 einer hohen Strukturposition können deontisch-illokutionäre, epistemische und temporale Relationen kodieren. (1) (Adv) NP (Adv) VP Einige Subklassen der konjunktionalen Konnektoren, insbesondere Subjunktoren (sowie Präpositionen, wenn man sie mitbehandeln möchte), sind funktionale Köpfe, nehmen eines ihrer Konnekte als Komplement und werden mit diesem zusammen an ihr anderes Konnekt adjungiert. Pasch et al. (2003: 8f.) bezeichnen dasjenige Konnekt, das den Subjunktor syntaktisch ergänzt, als sein internes Konnekt, und dasjenige, an das der Subjunktor zusammen mit seinem internen Konnekt adjungiert wird, als sein externes Konnekt. Innerhalb des externen Konnekts können Subjunktor und internes Konnekt wiederum hohe und tiefe Strukturpositionen im Sinne von Blühdorn (2008a) einnehmen: (2) (Subj int Konnekt) NP (Subj int Konnekt) VP [ ext Konnekt ] Konjunktionale Konnektoren, die Strukturen vom Typ (2) bilden, haben zusammen mit ihrem internen Konnekt den Status adverbialer Adjunkte zu ihrem externen Konnekt. Nach Bierwisch (2003) weisen Adjunkte dem Ausdruck, an den sie adjungiert sind, eine Argumentposition und damit eine 2008, Institut für Deutsche Sprache, Mannheim. 5

6 thematische Rolle zu. Die Rollenzuweisung geht vom Kopf des Adjunkts aus, also vom Konnektor. Ziel der Rollenzuweisung ist das externe Konnekt, also der Matrixsatz. Daneben weisen konjunktionale Konnektoren auch ihrem internen Konnekt, ihrem Komplement, eine Argumentposition und somit eine thematische Rolle zu. Ein kausaler Konnektor weist seinem externen Konnekt die thematische Rolle WIRKUNG, seinem internen Konnekt die thematische Rolle URSACHE zu. Allgemeiner unterscheide ich bei asymmetrischen Relationen zwischen zwei abstrakten Relationsrollen: dem relationierten Relatum E und dem Bezugsrelatum R. Das relationierte Relatum wird durch das externe Konnekt kodiert, das Bezugsrelatum durch das interne Konnekt. Nach Lohnstein (2004: 143) liefern adverbiale Adjunkte die Domäne für die semantische Auswertung des Matrixsatzes. Das Bezugsrelatum R liefert also die Domäne für die Auswertung des relationierten Relatums E. Bei Kausal-Verknüpfungen liefert die Ursache die Domäne für die Auswertung der Wirkung: (3) Abstrakte Relationsrolle Syntaktische Funktion bei konjunktionalen Konnektoren relationiertes Relatum E externes Konnekt WIRKUNG Bezugsrelatum R internes Konnekt URSACHE Thematische Rolle bei Kausal-Konnektoren Die Einheiten aus Konnektor und internem Konnekt in Strukturen wie unter (2) können als Präpositionalphrasen oder als adverbiale Nebensätze auftreten. Der Vergleich zu (1) zeigt, dass sie sich strukturell ebenso verhalten wie adverbiale Konnektoren. Beide sind adverbiale Adjunkte innerhalb eines Satzes, weisen diesem Satz also eine thematische Rolle zu und liefern die Domäne für seine semantische Auswertung. Der Satz, dessen Konstituente ein Adverb-Konnektor ist, muss demnach das relationierte Relatum E kodieren. Der Satz, zu dem der Adverb-Konnektor eine referentielle Verknüpfung stiftet, muss das Bezugsrelatum R liefern: , Institut für Deutsche Sprache, Mannheim.

7 (4) (Adv) NP anderer Satz (Adv) VP R [ E ] Manche konjunktionale Konnektoren stellen ein Konnekt dem anderen rein linear nach. Bei solchen Konnektoren ist die Unterscheidung zwischen internem und externem Konnekt und dementsprechend zwischen R und E schwieriger zu begründen. Zu dieser Gruppe gehören vor allem die Konjunktoren. Die syntaktische Struktur von Konjunktor-Verknüpfungen ist unterschiedlich modelliert worden (vgl. etwa Wesche 1995; Johannessen 1998; Osborne 2006). Umstritten ist unter anderem, ob binäre Verzweigungen ihr gerecht werden können (vgl. Eisenberg 2004: 205ff., 379ff.). Ein Strukturmodell für Konjunktor-Verknüpfungen des Deutschen, das mit binären Verzweigungen arbeitet, ist in (5) wiedergegeben (vgl. Zifonun et al. 1997: 2361): (5) Konnekt Konj Konnekt Dass Konjunktoren ungleiche syntaktische Beziehungen zu ihren Konnekten unterhalten (vgl. Haspelmath 2004: 5ff.), kommt im Deutschen unter anderem in der Interpunktion zum Ausdruck. Werden Konjunktor-Verknüpfungen durch ein Satzzeichen gegliedert, so steht dieses zwischen dem ersten Konnekt und dem Konjunktor, nicht zwischen dem Konjunktor und dem zweiten Konnekt: (6a) (6b) Ihr kauft ein. Und wir warten hier an der Ecke. *Ihr kauft ein und. Wir warten hier an der Ecke. 2008, Institut für Deutsche Sprache, Mannheim. 7

8 Demnach scheint die syntaktische Beziehung zwischen Konjunktor und Zweit- Konnekt im Deutschen enger zu sein als die zwischen Konjunktor und Erst- Konnekt. Als Argument für diese These können möglicherweise auch asymmetrische Konjunktor-Verknüpfungen wie in (7) interpretiert werden (vgl. Höhle 1990; Johannessen 1998: 108ff.): (7) [Wenn man merkt, dass man angelogen wird,] und [da ist dein bester Freund,] dann unterstützt man das erst mal. 1 In (7) sind ein Satz mit Endstellung des Finitums und ein Satz mit Zweitstellung des Finitums durch den Konjunktor und verknüpft. Zu fragen ist, wie die abstrakten Relationsrollen R und E bei Konjunktoren verteilt sind. Für die prototypischen Konjunktoren und und oder ist diese Frage kaum anders als willkürlich zu beantworten. Von den nicht-prototypischen Konjunktoren haben sich viele historisch aus Adverb-Konnektoren entwickelt und/oder sind bis in die Gegenwartssprache hinein eng mit Adverb-Konnektoren verwandt, z.b. aber, allein, als auch, denn, noch, nur u.a. (vgl. Eroms 1980: 85f. zu denn; im übrigen die betreffenden Artikel in den historischen Wörterbüchern des Deutschen). Bei solchen Konjunktoren spricht einiges für die Annahme, dass das Zweit-Konnekt wie bei Adverb-Konnektoren die Relationsrolle E trägt und das relationierte Relatum kodiert. Das Erst-Konnekt muss dann das Bezugsrelatum kodieren, also die Relationsrolle R tragen. Andere nicht-prototypische Konjunktoren sind ersichtlich aus Subjunktoren entstanden, vor allem weil und obwohl mit V2- bzw. V1-Stellung des Finitums, die in der (gesprochenen) Umgangssprache häufig geworden sind (vgl. Uhmann 1998; Pasch et al. 2003: 403ff.): (8) Wer gut zeichnet und etwas von Gestaltung versteht, der sollte mit Computergrafik nach kurzer Zeit auch klarkommen. Man tauscht den Stift gegen die Maus, obwohl ich habe mir gerade ein Wacom Grafik Tablett gekauft, und das ist fast besser als ein Stift! Bei solchen Konjunktoren ist die Annahme plausibler, dass, analog zur Rollenverteilung bei den zugrundeliegenden Subjunktoren, das Zweit-Konnekt die Relationsrolle R und das Erst-Konnekt die Relationsrolle E erhält. Bei Konjunktoren folgt die Zuordnung von R und E also möglicherweise keinem allgemein wortartspezifischen Muster. 1 Die verwendeten Beispiele sind ausschließlich Originalbelege, die mit der Suchmaschine Google auf deutschsprachigen Internetseiten in der Domäne.de gefunden wurden. Einige der Belege wurden behutsam vereinfacht und/oder orthographisch korrigiert. Auf den Nachweis der Fundorte wird ökonomiehalber verzichtet , Institut für Deutsche Sprache, Mannheim.

9 Pasch et al. (2003: 241) unterteilen die syntaktischen Beziehungen zwischen den Konnekten konjunktionaler Konnektoren für das Deutsche mit Hilfe der Relationen der Subordination und der Einbettung. Als subordiniert gelten satzförmige Konnekte, die aufgrund der Rektion eines Subordinierers Endstellung des Finitums aufweisen. Das mit weil eingeleitete R- Konnekt in (9) ist demnach, im Gegensatz zu dem mit denn eingeleiteten E/R- Konnekt in (10), subordiniert: (9) [Ich habe mich so gut wie nie an diese Vorgaben gehalten] E, weil [ich diesen Weg nicht besonders innovativ finde und ich keine Lust hatte, dem bildungsbürgerlichen Belesenheitskanon auf den Leim zu kriechen.] R (10) [Heute ist der Tag, an dem ich nicht mehr aufstehen will,] R/E denn [ich habe seit einer Woche kein Geld mehr und glaube auch nicht, dass nächste Woche welches kommt.] E/R Eingebettet sind Konnekte, die Konstituenten eines Matrixsatzes bilden und als solche dessen Vorfeld einnehmen können. So ist das mit da eingeleitete R- Konnekt in (11) eingebettet, das mit sodass eingeleitete in (12a) dagegen nicht, wie (12b) illustriert: (11) [Da [ich mutig und neugierig bin,] R reizt es mich ins Ausland zu gehen.] E (12a) [Anhand eines neuen und längeren Datensatzes konnte jetzt der studierte Zeitraum auf Jahre ausgedehnt werden,] E sodass [nunmehr die ganze Zeitspanne seit dem Ende der letzten Eiszeit auf der Erde abgedeckt ist.] R (12b) *[Sodass [nunmehr die ganze Zeitspanne seit dem Ende der letzten Eiszeit auf der Erde abgedeckt ist,] R konnte jetzt der studierte Zeitraum anhand eines neuen und längeren Datensatzes auf Jahre ausgedehnt werden.] E Pasch et al. (2003: 351f.) unterscheiden zwischen vier Klassen konjunktionaler Konnektoren: Subjunktoren wie weil und da subordinieren und betten ein, V2-Einbetter wie angenommen in (13) betten ein, ohne zu subordinieren, Postponierer wie sodass subordinieren, ohne einzubetten, Konjunktoren wie und in (14) betten nicht ein und subordinieren auch nicht. 2008, Institut für Deutsche Sprache, Mannheim. 9

10 (13) [Angenommen [er schließt einen Km-Leasingvertrag für einen Opel Corsa ab,] R muss er keine Sonderzahlung leisten und hat keine Abschlussrate!] E (14) Lesen Sie nicht einfach am Bildschirm. Drucken Sie jedes Schriftstück aus. [Sie gewinnen dadurch eine andere Perspektive,] R/E und [Sie sehen dadurch auch eventuelle Fehler bei der Formatierung oder Seitennummerierung.] E/R Unter den Kausal-Konnektoren des Deutschen finden sich Subjunktoren und Postponierer, aber keine V2-Einbetter. Der Kausal-Konnektor denn wird von Pasch et al. (2003: 584ff.) als Einzelgänger, in der übrigen Literatur (z.b. Uhmann 1998; Duden 2005: 631) meist als Konjunktor behandelt. Im Unterschied zu prototypischen Konjunktoren wie und und oder kann denn nur V1- und V2-Sätze, nicht aber Nominalphrasen oder Ausdrücke anderer morphosyntaktischer Klassen verknüpfen. Man könnte denn auch als V1/V2- Postponierer einstufen. Strukturell wie Subjunktoren verhalten sich die Präpositionen, die jedoch keine satzförmigen, sondern nominale Komplemente fordern und diese kasusregieren. Zu den kausalen Präpositionen des Deutschen gehören aufgrund, durch und wegen. Präpositionen werden von Pasch et al. (2003) nicht zu den Konnektoren gerechnet, bei anderen Autoren, etwa Frohning (2007: 136ff.), aber mitbehandelt. Adverbiale Konnektoren stiften referentielle Beziehungen zwischen ihren Konnekten. Das Bezugsrelatum kann bei allen Adverb-Konnektoren durch den vorausgehenden Satz wie in (15), bei einigen auch durch den nachfolgenden wie in (16) geliefert werden: (15) [Das Ikea-Einrichtungshaus in Berlin-Tempelhof habe keine Freigabe der Montagekosten veranlasst,] R sagt Frau Ikea drei, und [deswegen werde mich später noch eine Kollegin aus Tempelhof anrufen, um mit mir darüber zu sprechen.] E (16) Bei der juristischen Bewertung einer Online-Äußerung, die in Form eines Abstracts Zeitungsartikel zusammenfasst, sind lediglich die Erklärungen auf der betreffenden Webseite selbst relevant. [Die Rechtswidrigkeit entfällt nicht bereits deswegen,] E wenn [auf den Zeitungsartikel gelinkt wird.] R Typischerweise enthalten Adverb-Konnektoren eine explizite pronominale Konstituente, etwa des- wie in deswegen oder da- wie in daher, die anaphorisch oder kataphorisch auf das R-Konnekt verweist und dadurch die referentielle Verknüpfung zwischen den Konnekten herstellt (vgl. Pasch et al. 2003: 522f.) , Institut für Deutsche Sprache, Mannheim.

11 Bei manchen Adverb-Konnektoren, etwa nämlich oder schließlich, fehlt eine explizite pronominale Konstituente. Bei solchen Konnektoren ist die kataphorische Verwendung erschwert oder ausgeschlossen (vgl. Pasch et al. 2003: 22). 2 Ich gehe aber davon aus, dass auch sie in ihrer semantischen Repräsentation eine referentielle Komponente enthalten. Ohne eine solche Komponente wäre ihre Verknüpfungseigenschaft nicht zu erklären. Adverb-Konnektoren können als rein referentielle Korrelate verwendet werden, wenn die semantische Relation zwischen den Konnekten bereits durch einen konjunktionalen Konnektor festgelegt ist: (17) Aber [gerade weil [Gott das Leben des Menschen will,] R weil [er die Gemeinschaft mit dem Menschen und unter den Menschen nicht zerstört wissen will,] R deshalb schickte Gott seinen Sohn.] E (18) [Diese Position ist für uns deswegen nicht tragbar,] E weil [die Psychoanalyse und die Marx sche Theorie auf absolut unvereinbaren gesellschaftstheoretischen Prämissen beruhen.] R Die Verwendung als reines Korrelat ist besonders typisch bei kataphorisch verknüpfenden Adverb-Konnektoren wie in (18). Beispiele wie (16) und (19), in denen der Subjunktor wenn keine kausale, sondern eine konditionale Verknüpfung zwischen den Konnekten herstellt, machen aber deutlich, dass auch kataphorische Adverb-Konnektoren neben ihrer referentiellen Funktion eine eigene semantische Verknüpfungsfunktion ausüben können. In (16) und (19) stiften sie eine zusätzliche kausale Verknüpfung zwischen den Konnekten, die neben die durch den Subjunktor hergestellte konditionale Verknüpfung tritt bzw. diese semantisch weiter spezifiziert: (19) Hinzu kommt der Umstand, dass auch UFO-Experten immer wieder harmlose Himmelserscheinungen zu UFOs machen und somit auch falsche Vorstellungen und Ideen hierzu entwickeln. [Falsche Konzepte entwickeln sich auch deswegen,] E wenn [man nicht richtig informiert ist.] R 2 Ich kann hier nicht im einzelnen auf die Restriktionen eingehen, die für kataphorische Verwendung von Adverb-Konnektoren gelten. Kataphorische Adverb-Verknüpfungen scheinen nur Sachverhalte als Relata nehmen zu können (temporale Verknüpfungen). Propositionen und Sprechakte können meiner Meinung nach nicht mit kataphorischen Adverb-Konnektoren verknüpft werden. Dieser Faktor könnte erklären, warum nämlich und schließlich, ebenso wie daher, folglich und also, nicht kataphorisch verknüpfen können. Die Frage muss aber noch genauer empirisch untersucht werden. 2008, Institut für Deutsche Sprache, Mannheim. 11

12 3. Kausal-Konnektoren in der Linearstruktur von Satz und Diskurs Für die automatische Erkennung von Textverknüpfungen und Diskursrelationen spielt die lineare Textoberfläche eine besondere Rolle, weil sie für Parsing- Programme viel leichter zugänglich ist als die hierarchische Satzstruktur. Konnektorverknüpfungen können im Deutschen, wenn man mehrteilige Konnektoren wie entweder... oder, weder... noch u.a. einmal außer Acht lässt, in fünf Linearisierungs-Typen eingeteilt werden: (i) (ii) (iii) (iv) (v) Verknüpfungen, bei denen der Konnektor an der Spitze steht und beide Konnekte folgen (Konnektor Konnekt 1 Konnekt 2), Verknüpfungen, bei denen der Konnektor gefolgt von einem Konnekt im Innern des anderen Konnekts steht (Konnekt 2[Konnektor Konnekt 1]), Verknüpfungen, bei denen der Konnektor in das erste Konnekt integriert ist, worauf das zweite Konnekt folgt (Konnekt 1[Konnektor] Konnekt 2), Verknüpfungen, bei denen der Konnektor zwischen den Konnekten steht (Konnekt 1 Konnektor Konnekt 2), Verknüpfungen, bei denen der Konnektor in das zweite Konnekt integriert ist (Konnekt 1 Konnekt 2[Konnektor]). Konnekt 1 und Konnekt 2 können unterschiedlich definiert werden. Ich bezeichne hier als Konnekt 1 dasjenige Konnekt, das weiter links endet, und als Konnekt 2 dasjenige, das weiter rechts endet. Die Erkennung der Konnekte ist nicht nur für automatische, sondern auch für menschliche Parser eine weitaus schwierigere Aufgabe als die Erkennung von Konnektoren. Konnektoren können in der Regel durch den Abgleich mit einer Lemma-Liste bis auf wenige Zweifelsfälle identifiziert werden. Für die Erkennung der Konnekte ist dagegen eine Analyse der hierarchischen Syntax- Struktur unverzichtbar. Zusätzliche Schwierigkeiten resultieren aus dem Umstand, dass Konnektoren keineswegs immer benachbarte Sätze miteinander verknüpfen. Konnektor-Verknüpfungen können auch Sätze überspringen, sodass die Konnekte linear nicht nebeneinander stehen. Außerdem können eines oder beide Konnekte aus mehreren Sätzen bestehen, also intern komplex sein. Im folgenden setze ich einfachheitshalber voraus, die Erkennung der Konnekte sei gelöst, und untersuche lediglich die Möglichkeiten ihrer Linearisierung. Die meisten der genannten fünf Linearisierungstypen können mehreren unterschiedlichen hierarchischen Konfigurationen entsprechen. Typ (i) kommt bei Subjunktor-Verknüpfungen wie in (20), V2-Einbetter- Verknüpfungen sowie bei Präpositions-Verknüpfungen wie in (21) vor. V , Institut für Deutsche Sprache, Mannheim.

13 Einbetter-Verknüpfungen werde ich im folgenden außer Betracht lassen, da es im Deutschen keine kausalen V2-Einbetter gibt: (20) [Weil [Glück gesunde Ernährung braucht,] K1 bietet Milupa alles, was ein Kind für ein optimales Großwerden benötigt.] K2 (21) [Aufgrund [von Sicherheitsbeschränkungen] K1 müssen Entwickler oft um ihre Lieblingssoftware kämpfen.] K2 In Fällen wie (20) und (21) steht der Konnektor zusammen mit Konnekt 1 im Vorfeld von Konnekt 2. Im Sinne der hierarchischen Struktur ist K1 also in K2 eingebettet. Dies gilt auch bei Adverb-Konnektoren, bei denen Typ (i) ebenfalls möglich ist: (22) [Deswegen, weil [er Herrscher und Herr genannt wird,] K1 kommt ihm auch der Name Augustus zu.] K2 In (22) steht der Adverb-Konnektor als kataphorisches Korrelat zusammen mit dem ersten Konnekt, das ihm als Apposition zugeordnet ist, im Vorfeld seines zweiten Konnekts. An allen drei Beispielen zeigt sich bei Berücksichtigung der syntaktischen Hierarchie, dass Linearisierungstyp (i) ein Spezialfall von Linearisierungstyp (ii) ist. Varianten von Linearisierungstyp (ii), bei denen der Konnektor im Mittelfeld von Konnekt 2 steht, kommen ebenfalls bei Subjunktor- und Präpositions- Verknüpfungen sowie bei kataphorischen Korrelat-Adverbien vor: (23) [Ich verwende im Moment, da [ich es mir leisten kann,] K1 viel meiner freien Zeit, um Artikel zu schreiben.] K2 (24) [Das Schiff ist wegen [eines Ruderversagens] K1 auf Grund gelaufen.] K2 (25) In der polaren Bindung kommt es zu Teilladungen. [Der stärkere Partner hat deshalb weil [die Elektronen näher bei ihm sind] K1 eine negative Teilladung] K2 und der andere Partner eine positive. Typ (iii) kommt nur bei kataphorischen Adverb-Konnektoren vor. Wir haben dafür bereits einige Beispiele gesehen. Hier ein weiteres: (26) [Eigentlich habe ich mir dieses Spiel nur darum geholt,] K1 weil [es billig war und ich gerade Lust hatte, ein wenig zu fliegen und zu ballern.] K2 Typ (iv) ist bei Postponierer- und Konjunktor-Verknüpfungen wie in (27) und (28) obligatorisch, bei Subjunktor- und Präpositions-Verknüpfungen wie in (29) und (30) möglich: 2008, Institut für Deutsche Sprache, Mannheim. 13

14 (27) [Sich selbstständig anpassende Abspiellisten sind Ergebnisse einer Abfrage an eine Datenbank und aktualisieren sich ohne Eingriffe seitens der Nutzer,] K1 weshalb [sie dann im Endergebnis auch nur gültige Pfade zu Dateien oder Metadaten enthalten.] K2 3 (28) [Als ich vor rund zehn Jahren begann, als freie Autorin zu arbeiten, glaubte ich, endlich den idealen Beruf für mich gefunden zu haben,] K1 denn [das Beste, was ich hatte, waren mein Schreibtalent und mein Ideenreichtum.] K2 (29) [Die Erkrankung ist so gefährlich,] K1 weil [sie oft unerkannt bleibt.] K2 (30) [Rivieres Übersetzungen gelten als besonders gelungen] K1 wegen [ihres literarischen Stils, der auch ihre eigenen Schriften auszeichnet.] K2 Postponierer und Konjunktoren können im Deutschen linear nur zwischen ihren Konnekten stehen. Das ist zwar kein universales Gesetz man denke an den lateinischen Konjunktor -que, der seinem Zweit-Konnekt nachgestellt wird aber nach Haspelmath (2004: 6) ist die Mittelstellung von Konjunktoren der bei weitem häufigste Fall in den Sprachen der Welt. Wenn Subjunktoren oder Präpositionen linear zwischen ihren Konnekten stehen wie in (29) bzw. (30), dann steht in hierarchischer Sicht der adverbiale Nebensatz bzw. die Präpositionalphrase entweder im Nachfeld des Hauptsatzes oder ist dem Hauptsatz insgesamt nachgestellt (Nach-Nachfeld-Stellung, Postposition). Die Unterscheidung zwischen diesen beiden Möglichkeiten ist stark theorieabhängig und empirisch nur schwer zu verifizieren (vgl. Zifonun et al. 1997: 1644ff.). Oft werden prosodische Kriterien verwendet, um zwischen Nachfeldstellung und Postposition zu unterscheiden (vgl. Pasch et al. 2003: 245ff.). Auf diesem Gebiet sind aber noch viele theoretische und empirische Details ungeklärt (vgl. Auer 1991; Averintseva-Klisch 2006). Wir wollen uns deshalb hier nicht weiter mit dieser Frage auseinandersetzen. Linearisierungstyp (iv) kommt auch bei Adverb-Konnektor-Verknüpfungen wie in (31) bis (33) vor, wobei mehrere Strukturvarianten zu unterscheiden sind: (31) [Ich bin ja nicht so begeistert gewesen von der Idee, die Zigarre zu rauchen,] K1 nämlich [ich habe mir Gedanken gemacht, dass Papa und Mama vielleicht was dagegen haben.] K2 3 Pasch et al. (2003: 422ff.) zählen Relativadverbien wie weshalb und weswegen zu den Postponierern. Ich übernehme diese Entscheidung hier einfachheitshalber, sehe diesbezüglich aber noch weiteren Forschungsbedarf. Meiner Ansicht nach unterscheidet sich das syntaktische Verhalten von Relativadverbien in wichtigen Punkten von dem echter Postponierer wie sodass und als dass , Institut für Deutsche Sprache, Mannheim.

15 (32) Nun, sagte er und rieb sich nachdenklich mit der Hand seine breite Stirn, ich komme eben von der Polizei! Du hast schon deinen Pass geholt? Jawohl; meinen Laufpass. Ich sah ihn fragend an. [Es ist wegen der dummen Geschichte auf dem Ballhaus.] K1 Mir ging ein Licht auf. So! [Also du bist es gewesen.] K2 (33) [Ich weiß nicht, wieso das bei mir jedes Mal so schlimm ist,] K1 [schließlich muss oder sollte zumindest jede Frau regelmäßig einen Frauenarzt aufsuchen.] K2 Nämlich in (31) steht in der Position, die Pasch et al. (2003: 70, 487) als Nullstelle bezeichnen, also vor dem Vorfeld des zweiten Konnekts. Es handelt sich hier wahrscheinlich um die gleiche Strukturposition, in der auch Konjunktoren wie denn stehen. Man könnte solche Fälle also auch unter die Konjunktor-Verknüpfungen subsumieren. Also in (32) kann ebenfalls in dieser Position stehen und als Konjunktor analysiert werden. Die Verknüpfung kann aber auch so analysiert werden, dass also zusammen mit du im Vorfeld des zweiten Konnekts steht, wie ich durch die Klammerung angedeutet habe. Pasch et al. (2003: 71) bezeichnen diese Position als Vorerst-Position. Du ist in diesem Beispiel ein naheliegender Kandidat für den Fokus-Akzent, wobei der Rest des Satzes (bist es gewesen) deakzentuiert bliebe: (32a) also /DU\ bist es gewesen Diese Konstellation ist typisch für Fokus-Partikeln, die Pasch et al. (2003: 138ff.) als eine Subklasse adverbialer Konnektoren führen. Bei Pasch et al. gibt es keine kausalen Fokus-Partikeln; für also wird die Möglichkeit einer Verwendung in Vorerst-Position ausgeschlossen (ebd.: 504). Meiner Meinung nach müsste das empirisch noch genauer untersucht werden. Unabhängig von der Frage, wie also in Fällen wie (32) analysiert wird, ist jedenfalls unbestreitbar, dass die Vorerst-Position eine mögliche Position für adverbiale Konnektoren ist. Sie liegt linear zwischen den Konnekten, gehört hierarchisch aber eindeutig zum zweiten Konnekt. Schließlich in (33) steht linear ebenfalls zwischen den Konnekten. Hier kann aber kein Zweifel bestehen, dass es hierarchisch in das zweite Konnekt integriert ist, weil es allein dessen Vorfeld besetzt. Der Adverb-Konnektor ist hier also ein vollwertiges Satzglied des zweiten Konnekts. Echte Vorfeld-Stellung ist bei prototypischen Adverb-Konnektoren möglich und kann als Test-Position für die Abgrenzung von adverbialen Partikel-Konnektoren verwendet werden, die nur 2008, Institut für Deutsche Sprache, Mannheim. 15

16 im Mittelfeld bzw. zusammen mit anderen Ausdrücken im Vorfeld stehen können. Fälle wie (32) und (33) bilden somit in hierarchischer Sicht Spezialfälle von Linearisierungstyp (v), bei dem der Konnektor in das zweite Konnekt integriert ist. Dieser Typ kommt nur bei Adverb- und Partikelkonnektor-Verknüpfungen vor. Wiederum sind mehrere Varianten zu unterscheiden: (34) Damit tut Sven Bruns Kirche und Papst bitter unrecht: [Nicht sie waren es, die ihm die ganze Chose eingebrockt haben, sondern Julius Caesar.] K1 [Der nämlich hat im Jahre 46 vor Christus den Schalttag erfunden, der Sven soviel Verdruss bereitet] K2 Papst Gregor XIII. hat lediglich seine Berechnung verfeinert. (35) [Die Unterschriftenaktion der DGB-Gewerkschaften sei in den Betrieben jedoch bisher nur auf eine geringe Resonanz gestoßen.] K1 [Die Gewerkschaften wollten darum nach den Sommerferien ihre Aktionen massiv verstärken.] K2 (36) [Hamilton fordert eine Krümmungsbedingung für den Raum,] K1 [er soll nämlich in gewissem Sinne positiv gekrümmt sein.] K2 (37) Mein Kaiserschnitt war zwar erst vor knapp zwei Monaten, aber [ich habe exakt dasselbe Problem wie du.] K1 [Ich war sehr besorgt deswegen.] K2 In (34) steht der Adverb-Konnektor nämlich rechts des akzentuierten Pronomens der im Vorfeld des zweiten Konnekts: (34a) /DER\ nämlich hat im jahre 46 vor christus den schalttag erfunden Nämlich steht hier nach Pasch et al. (2003: 71) in der sogenannten Nacherst- Position 4, die nur von knapp der Hälfte der Adverb-Konnektoren eingenommen werden kann. In (35) und (36) stehen darum und nämlich im Mittelfeld des zweiten Konnekts. Während darum problemlos auch allein das Vorfeld besetzen könnte und sich damit als prototypischer Adverb-Konnektor erweist, ist dies bei nämlich nicht möglich, das daher unter die adverbialen Partikel-Konnektoren fällt. 4 Zu fragen ist, wie Vorerst- und Nacherst-Position in der hierarchischen Satzstruktur darzustellen sind, d.h. an welche Kategorie ein Adverb-Konnektor, der in einer dieser Linear-Positionen steht, adjungiert ist. Pasch et al. (2003) formulieren hierzu keinen Vorschlag. Für Adverb-Konnektoren im Mittelfeld nehme ich an, dass sie in einer hohen oder tiefen Strukturposition an ihr E-Konnekt adjungiert sind, also entweder an VP oder an den ganzen Satz (s.o. Abschnitt 2). Diese These lässt sich ausdehnen auf Adverb-Konnektoren im Nachfeld sowie auf solche, die allein das Vorfeld besetzen, wenn man annimmt, dass diese Positionen Ziel von Bewegungen aus dem Mittelfeld sind. Sie ist aber nicht ohne weiteres auf Adverb-Konnektoren in Vorerst- oder Nacherst-Position anwendbar, wenn man daran festhalten möchte, dass im Vorfeld des deutschen V2-Satzes nur genau eine Konstituente stehen kann (vgl. Ramers 2006: 108). Hier ist noch weitere Forschungsarbeit notwendig , Institut für Deutsche Sprache, Mannheim.

17 In (37) steht deswegen im Nachfeld des zweiten Konnekts. Pasch et al. (2003: 504ff.) nehmen an, dass manche Kausal-Konnektoren, darunter darum, deshalb und deswegen, auch im Nach-Nachfeld ihres Zweit-Konnekts stehen können. Damit ergibt sich ein sechster Linearisierungstyp, den wir aber wegen der erwähnten Schwierigkeiten bei der Unterscheidung zwischen Nachfeld und Nach-Nachfeld hier nicht mehr im Detail untersuchen wollen: (vi) Verknüpfungen, bei denen beide Konnekte dem Konnektor vorausgehen (Konnekt 1 Konnekt 2 Konnektor). 4. Zusammenschau von syntaktischer Hierarchie und Linearität Wir haben gesehen, dass Konnektoren der verschiedenen Klassen sich syntaktisch sehr unterschiedlich verhalten und unterschiedlich flexibel sind. Die Linearisierungstypen sind folgendermaßen verteilt: (38) Präpositionen: Präp K1 K2 K2[Präp K1] K1 Präp K2 Subjunktoren: Subj K1 K2 K2[Subj K1] K1 Subj K2 Adverbien: Partikeln: Adv K1 K2 K2[Adv K1] K1[Adv] K2 K1 Adv K2 K1 K2[Adv] K1 K2[Part] Postponierer: K1 Postp K2 Konjunktoren: K1 Konj K2 Auffällig ist, dass Adverb-Konnektoren in allen diskutierten Linearisierungs- Varianten vorkommen. Sie sind in der Linearisierung ihrer Konnekte also außerordentlich flexibel. Diese Flexibilität ist möglich, weil sie nur zu einem ihrer Konnekte syntaktische Beziehungen unterhalten, in diesem Konnekt als Adjunkte relativ frei beweglich sind, und weil sie sowohl anaphorisch als auch kataphorisch referieren können. In den Linearisierungstypen (i), (ii) und (iii) verknüpfen die Adverb-Konnektoren kataphorisch, in den Linearisierungstypen (iv) und (v) verknüpfen sie anaphorisch. Da anaphorische Verwendung typischer und weniger durch Zusatzregeln beschränkt ist als kataphorische, sind die Linearisierungstypen (iv) und (v) für Adverb-Konnektoren insgesamt charakteristischer. Präpositionen und Subjunktoren sind ebenfalls relativ flexibel in der Linearisierung ihrer Konnekte, aber weniger flexibel als Adverb-Konnektoren, da sie stets an der Spitze ihres internen Konnekts stehen müssen. Deshalb sind die Linearisierungstypen (iii) und (v) bei ihnen ausgeschlossen. 2008, Institut für Deutsche Sprache, Mannheim. 17

18 Adverbiale Partikel-Konnektoren, Postponierer und Konjunktoren sind in der Linearisierung ihrer Konnekte eindeutig auf eine bestimmte Abfolge festgelegt. Zu den Partikel-Konnektoren sind allerdings noch sehr viele Forschungsfragen offen. Es ist damit zu rechnen, dass sich hier noch weitere Differenzierungen als notwendig erweisen werden. Die Strukturmuster für die Anordnung der Relationsrollen R und E sehen bei den Konnektorklassen folgendermaßen aus: (39) Präpositionen: [[Präp R] E] Subjunktoren: [[Subj R] E] Adverbien: R [Adv E] Partikeln: R [Part E] Postponierer: E [Postp R] Konjunktoren: R/E Konj E/R Hier hat jede Konnektorklasse ihre eindeutige Charakteristik. Präpositionen und Subjunktoren unterhalten ausgeprägte hierarchisch-syntaktische Beziehungen zu beiden Konnekten. Das Konnekt, das unmittelbar rechts von ihnen steht (ihr syntaktisches Komplement), erhält immer die Relationsrolle R. Mit diesem zusammen sind sie als Adjunkte innerhalb ihres E-Konnekts relativ frei beweglich (Vor-, Mittel-, Nach- und Nach-Nachfeld-Stellung möglich). Adverb- Konnektoren und adverbiale Partikel-Konnektoren unterhalten hierarchischsyntaktische Beziehungen zu ihrem E-Konnekt, aber nicht zu ihrem R-Konnekt. Innerhalb ihres E-Konnekts sind sie als Adjunkte mehr oder weniger beweglich (vgl. Pasch et al. 2003: 504ff.). Postponierer unterhalten keine hierarchisch-syntaktische Beziehung zu ihrem Erst-Konnekt, dem sie die Relationsrolle E zuweisen. Das Zweit-Konnekt eines Postponierers ist sein syntaktisches Komplement und erhält die Relationsrolle R. Konjunktoren unterhalten keine hierarchisch-syntaktische Beziehung zu ihrem Erst-Konnekt und eine nur lockere hierarchisch-syntaktische Beziehung zu ihrem Zweit-Konnekt. Über die genaue Art dieser Beziehung gehen die Meinungen auseinander (vgl. z.b. Johannessen 1998: 108ff.; Zifonun et al. 1997: 2360ff.; Eisenberg 2004: 205ff., 377ff.; Osborne 2006). Für die Verteilung der Relationsrollen R und E gibt es bei Konjunktoren wahrscheinlich keine allgemeingültige Regel. Postponierer und Konjunktoren sind in Bezug auf beide Konnekte stellungsfest , Institut für Deutsche Sprache, Mannheim.

19 Führt man die Linearisierungs- und Hierarchisierungs-Muster der Konnektoren zusammen, so ergibt sich folgendes Bild: (40) Präpositionen: Präp R E E[Präp R] E Präp R Subjunktoren: Subj R E E[Subj R] E Subj R Adverbien: Partikeln: Adv R E E[Adv R] E[Adv] R R Adv E R E[Adv] R E[Part] Postponierer: E Postp R Konjunktoren: R/E Konj E/R Wie wir sehen, kann bei Präpositionen (wie aufgrund, durch und wegen), bei Subjunktoren (wie weil und da) sowie bei Adverbien (wie darum, deshalb und deswegen) das R-Konnekt linear vor dem E-Konnekt, aber auch das E-Konnekt linear vor dem R-Konnekt stehen. Bei Präpositionen und Subjunktoren ist die lineare Abfolge von R und E aus Gründen der syntaktischen Hierarchie völlig frei. Bei Adverbien ist E nach R die typischere Abfolge, die weniger Beschränkungen unterliegt. Bei Präpositionen und Subjunktoren ist das R- Konnekt typischerweise syntaktisch in das E-Konnekt integriert. Es kann im Vor-, Mittel-, Nach- oder Nach-Nachfeld des E-Konnekts stehen. Bei kataphorisch gebrauchten Adverb-Konnektoren kann das R-Konnekt ebenfalls syntaktisch in das E-Konnekt integriert sein. Es wird dann aber zusätzlich ein Subjunktor als syntaktisches Verknüpfungsmittel benötigt. Der Adverb- Konnektor hat dann reine Korrelat-Funktion oder korrelatähnliche Funktion. Bei Partikel-Konnektoren (wie nämlich) ist die Abfolge immer E nach R, bei Postponierern (wie sodass, zumal und den Relativadverbien weshalb und weswegen) immer R nach E. Bei Konjunktoren (wie denn) bleibt die Abfolge offen. 5. Zuweisung thematischer Rollen Konnektoren weisen ihren Konnekten (bzw. den durch sie kodierten semantischen Relata) thematische Rollen zu (vgl. Pasch et al. 2003: 62ff.). Darin besteht ihre eigentliche semantische Verknüpfungseigenschaft. So kommt eine Kausal-Verknüpfung dadurch zustande, dass eines der Relata die thematische Rolle URSACHE, das andere die thematische Rolle WIRKUNG erhält. In diesem Punkt besteht im Grunde schon in der traditionellen Grammatik Einhelligkeit, auch wenn die begriffliche Formulierung anders war bzw. fehlte. 2008, Institut für Deutsche Sprache, Mannheim. 19

20 Einigkeit besteht auch darüber, dass unterschiedliche Zuordnung der thematischen Rollen URSACHE und WIRKUNG zu den Konnekten maßgeblich für die Unterscheidung zwischen kausalen und konsekutiven Verknüpfungen ist. Allerdings ist die semantische Typologie der Verknüpfungen nur selten konsequent ausgearbeitet worden; ein einheitliches Verfahren hierfür hat sich bis heute nicht durchgesetzt. Bei Subjunktoren und Postponierern, die Kausal-Verknüpfungen kodieren, wird in der Regel so verfahren, dass die thematische Rolle, die sie ihrem R-Konnekt zuweisen, als ausschlaggebend für ihre semantische Klassifikation genommen wird. Demnach kodieren Konnektoren, die ihrem R-Konnekt die Rolle URSACHE (und ihrem E-Konnekt die Rolle WIRKUNG) zuweisen, Kausal-Verknüpfungen im engeren Sinne, und Konnektoren, die ihrem R-Konnekt die Rolle WIRKUNG (und ihrem E-Konnekt die Rolle URSACHE) zuweisen, Konsekutiv- Verknüpfungen. In der traditionellen Grammatik wird daher weil als Kausal- Konnektor im engeren Sinne und sodass als Konsekutiv-Konnektor geführt (vgl. Duden 2005: 638f.). Das R-Konnekt ist bei Subjunktoren und Präpositionen, V2-Einbettern und Postponierern syntaktisch regiert; bei Adverb-Konnektoren ist die mit dem R- Konnekt referentiell verknüpfte Pronominal-Konstituente adverbintern kasusregiert (deshalb, dementsprechend usw.). Das R-Konnekt erhält seine thematische Rolle also unter syntaktischer Rektion, während das E-Konnekt seine Rolle von einem Adjunkt erhält. Wenn wir dieses Einteilungsverfahren auf eine repräsentative Auswahl von Kausal-Konnektoren des Deutschen anwenden, kommen wir zu folgender Gruppierung: (41a) Kausal-Konnektoren im engeren Sinne (R URSACHE, E WIRKUNG) Präpositionen: Subjunktoren: Adverb-Konnektoren: Postponierer: aufgrund, durch, wegen weil, da darum, deshalb, deswegen; also, daher, folglich zumal (41b) Konsekutiv-Konnektoren (R WIRKUNG, E URSACHE) Adverb-Konnektor: Partikel-Konnektor: Postponierer: schließlich nämlich sodass; weshalb, weswegen , Institut für Deutsche Sprache, Mannheim.

21 Bei den Adverb-Konnektoren unter (41a) habe ich informell zwischen solchen unterschieden, die bevorzugt für temporale Verknüpfungen verwendet werden (darum, deshalb, deswegen), und solchen, die auf epistemische und deontischillokutionäre Verknüpfungen im Sinne von Sweetser (1990) und Blühdorn (2005: 317f.) spezialisiert sind (also, daher, folglich). Auf diese Unterscheidung wird im vorliegenden Aufsatz nicht weiter eingegangen. Bei den Postponierern unter (41b) habe ich die Relativadverbien separiert. Auffällig ist, dass die Präpositionen und Subjunktoren der Gruppe ausnahmslos kausal sind. Konsekutive Präpositionen und Subjunktoren scheint das Deutsche nicht zu besitzen. 5 Dagegen sind unter den Adverb-Konnektoren und Postponierern sowohl kausale als auch konsekutive. Der einzige Partikel- Konnektor der Gruppe (nämlich) ist konsekutiv, nicht kausal, wie oft behauptet wird (vgl. z.b. Duden 2005: 591). Konsekutiv-Konnektoren stehen im Deutschen grundsätzlich in oder unmittelbar vor ihrem Zweit-Konnekt. Beim Erst-Konnekt können sie nicht stehen. Nur Kausal-Konnektoren im engeren Sinne können auch in oder vor ihrem Erst- Konnekt stehen. Eine interessante Frage ist, wie die Konjunktoren denn und weil mit V2- bzw. V1-Satz in die Klassifikation einzuordnen sind. Traditionell werden sie als kausal eingestuft (vgl. Duden 2005: 631). Wir können uns dieser Praxis anschließen, wenn wir ihr Zweit-Konnekt als R-Konnekt behandeln. Für weil- V1/V2, das offensichtlich aus dem Subjunktor weil entstanden ist, ist diese Annahme intuitiv plausibel. Bei denn, das in relativ junger Zeit aus dem Adverb dann hervorgegangen ist (vgl. Eroms 1980), spricht aber einiges dafür, dass sein Zweit-Konnekt das E-Konnekt ist. Daraus ergäbe sich die Zuordnung zur konsekutiven Gruppe. Andererseits ist weil-v1/v2 ganz offensichtlich im Begriff, in der Umgangssprache die funktionale Stelle von denn zu übernehmen (vgl. Uhmann 1998: 96). Dass ein kausaler Konnektor an die Stelle eines konsekutiven treten sollte, scheint kaum plausibel. Bei denn muss also auf dem Weg vom Adverb-Konnektor zum Konjunktor ein Wechsel des Zuordnungsmusters stattgefunden haben. Wie es zu diesem Wechsel gekommen ist, kann hier nicht weiter untersucht werden. Für die Zwecke dieses Aufsatzes rechne ich denn und weil-v1/v2 im Einklang mit der Tradition zu den Kausal- Konnektoren, nehme also an, dass sie ihrem Erst-Konnekt die Relationsrolle E und ihrem Zweit-Konnekt die Relationsrolle R zuweisen. Diese Rollenverteilung passt zu ihrer weiter oben (Abschnitt 2) vorgeschlagenen Kategorisierung als V1/V2-Postponierer. 5 Dem konsekutiven Muster am nächsten kommen finale Präpositionen wie zwecks und Subjunktoren wie damit. Die Finalrelation hat jedoch einen offenen Ergebniswert und ist deshalb nicht zu den Kausal-, sondern zu den Konditionalrelationen zu rechnen (s.o. Abschnitt 1). 2008, Institut für Deutsche Sprache, Mannheim. 21

22 6. Konzeptuelle Strukturierung von Text und Diskurs Die Unterscheidung zwischen den Relationsrollen R und E gehört, ebenso wie die Zuweisung der thematischen Rollen URSACHE und WIRKUNG, zur Schnittstelle zwischen Syntax und Semantik. Langacker (1987: 231ff.) führt in seiner kognitiven Grammatik die Unterscheidung zwischen trajector und landmark ein, die er auf den gestaltpsychologischen Gegensatz von Figur und Rahmen zurückführt. Bei den Relationsrollen entspricht R (in der Kausalrelation die Ursache, in der Konsekutivrelation die Wirkung) dem landmark bzw. dem Rahmen, und E (in der Kausalrelation die Wirkung, in der Konsekutivrelation die Ursache) dem trajector bzw. der Figur. Diese Zuordnung sagt etwas über die konzeptuell-semantische Funktion der syntaktischen Unterscheidung zwischen internem (regiertem) und externem (nicht-regiertem) Konnekt. Das interne Konnekt trägt die Relationsrolle R und liefert konzeptuell Rahmen-Information. Das externe Konnekt trägt die Relationsrolle E und liefert Figur-Information (vgl. detaillierter Blühdorn 2008b). Konnektoren haben durchweg die Eigenschaft, syntaktisch eine engere Verbindung mit einem ihrer Konnekte einzugehen. Präpositionen, Subjunktoren und Postponierer nehmen dieses Konnekt als Komplement, Konjunktoren sind ihm unmittelbar vorangestellt, Adverb- und Partikel-Konnektoren werden an dieses Konnekt adjungiert. Ich bezeichne das syntaktisch enger mit dem Konnektor verbundene Konnekt als das markierte Konnekt, das weniger eng mit ihm verbundene Konnekt als das nicht-markierte Konnekt. Präpositionen und Subjunktoren sind zusammen mit ihrem markierten Konnekt an ihr nichtmarkiertes Konnekt adjungiert, Postponierer und Konjunktoren sind ihrem nicht-markierten Konnekt linear nachgestellt, Adverb- und Partikel- Konnektoren unterhalten keine syntaktische Beziehung zu ihrem nichtmarkierten Konnekt. 6 Indem sie syntaktisch eines ihrer Konnekte markieren und dadurch Figur und Rahmen in einer bestimmten Weise zueinander anordnen, haben die Konnektoren der sechs syntaktischen Klassen unterschiedliche Potentiale für die konzeptuelle Strukturierung von Texten und Diskursen: Präpositionen und Subjunktoren können verwendet werden, um vorbereitend einen konzeptuellen Rahmen zu setzen, in den anschließend eine Figur- Information eingefügt werden soll. Ihr R-Konnekt ist das markierte Konnekt, ihr E-Konnekt ist nicht-markiert. Für die Anordnung mit vorangestelltem R- Konnekt verwende ich die Formel Rahmen vor Figur. Dieses Strukturmuster 6 Ich weiche hier von der Terminologie von Pasch et al. (2003: 8f.) ab, die das markierte Konnekt als internes und das nicht-markierte als externes Konnekt bezeichnen , Institut für Deutsche Sprache, Mannheim.

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