Etablierung eines kultursensiblen Gesundheitsmonitorings am Robert Koch-Institut

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1 Etablierung eines kultursensiblen Gesundheitsmonitorings am Robert Koch-Institut Claudia Santos-Hövener, Maria Schumann und Thomas Lampert Inhalt 1 Einleitung Einbezug von Menschen mit Migrationshintergrund in die RKI-Gesundheitssurveys: Maßnahmen und Responsequoten Zwischenfazit Herausforderungen in der Datenlage zu Gesundheit von Menschen mit Migrationshintergrund Maßnahmen zur Verbesserung der Datenlage:/- Das IMIRA-Projekt Fazit Literatur Zusammenfassung Menschen mit Migrationshintergrund machen ein Viertel der in Deutschland lebenden Bevölkerung aus. Angesichts dessen und der starken Zuwanderung der letzten Jahre besteht zunehmend Bedarf an verlässlichen Informationen zur gesundheitlichen Situation von hierzulande lebenden Menschen mit Migrationshintergrund. Dem Robert Koch-Institut (RKI) kommt in diesem Zusammenhang die Aufgabe zu, das in den letzten Jahren aufgebaute Gesundheitsmonitoring und die seit vielen Jahren etablierte Gesundheitsberichterstattung auszubauen um Menschen mit Migrationshintergrund möglichst repräsentativ in die durchge- C. Santos-Hövener (*) Fachgebiet 28 Soziale Determinanten der Gesundheit, Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland Santos-HoevenerC@rki.de M. Schumann Determinanten der Gesundheit (FG28), Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland SchumannMa@rki.de T. Lampert FG28 Soziale Determinanten der Gesundheit, Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland t.lampert@rki.de; LampertT@rki.de Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019 P. Genkova, A. Riecken (Hrsg.), Handbuch Migration und Erfolg, Springer Reference Psychologie, 1

2 2 C. Santos-Hövener et al. führten Surveys einzubeziehen und deren Gesundheitsstatus widerzuspiegeln. Im Rahmen der Kinder- und Jugendsurveys wurden Menschen mit Migrationshintergrund bereits recht gut erreicht, während dies im Rahmen der Erwachsenensurveys am RKI nur unzureichend der Fall war. Um dies zu verändern, wurde das IMIRA (Improving Health Monitoring in Migrant Populations)-Projekt initiiert, mit dem Ziel, die Etablierung eines migrationssensiblen Gesundheitsmonitorings am RKI, das der Heterogenität der in Deutschland lebenden Bevölkerung gerecht wird, voranzutreiben. Dies ist essenziell, um künftig auch für Menschen mit Migrationshintergrund zuverlässige Daten zu ihrem Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten sowie zu Bedarfen der gesundheitsbezogenen Versorgung bereitstellen zu können, die dann wiederum bei der Planung von Präventionsmaßnahmen genutzt werden können. Schlüsselwörter Menschen mit Migrationshintergrund Gesundheitsmonitoring Gesundheitsberichterstattung Migration und Gesundheit Kultursensibilität Datenerhebung Robert Koch-Institut 1 Einleitung Deutschland ist ein Einwanderungsland. 23,6 % der Bevölkerung haben einen Migrationshintergrund (Destatis 2018), von denen ca. 12 Millionen Personen eine eigene Zuwanderungsgeschichte haben. Seit 2015 ist die Zuwanderung von Asylsuchenden stark angestiegen. Menschen, die derzeit in Deutschland Asyl suchen, bringen unterschiedliche gesundheitliche Belastungen und Risiken, aber auch Ressourcen und protektive Faktoren mit. Diese können nach Herkunftsregion und den Erfahrungen, die vor, während aber auch nach der Flucht gemacht wurden, stark variieren. Die Heterogenität dieser Zuwanderergruppe, sowohl in kultureller und sprachlicher Hinsicht, als auch bezüglich der Ursachen der Migration und der Versorgungsbedarfe stellt die Public Health-Systeme vor neue Herausforderungen. Wichtig ist es darum, Informationen zur gesundheitlichen Situation von Asylsuchenden zu gewinnen, um datenbasiert die Voraussetzungen für eine adäquate gesundheitliche Versorgung von Asylsuchenden zu schaffen und damit zu ihrer Integration beizutragen (Bozorgmehr et al. 2016; Frank et al. 2017). Asylsuchende machen allerdings nur einen Teil der insgesamt in Deutschland lebenden Bevölkerung mit Migrationshintergrund aus. Viele der aktuell nach Deutschland einreisenden Personen weisen eine gute Bleibeperspektive auf und können schnell zu jenen Menschen mit Migrationshintergrund zählen, die mit einem konsolidierten Aufenthaltsstatus ihr Leben längerfristig in Deutschland planen (BAMF 2018). Bemühungen um eine Verbesserung der Daten- und Informationsgrundlage sollten deshalb von vornherein auf die gesamte Bevölkerung mit Migrationshintergrund zielen. Dem Robert Koch-Institut (RKI) kommt in diesem Zusammenhang die Aufgabe zu, das in den letzten Jahren aufgebaute Gesundheitsmonitoring und die seit vielen Jahren etablierte Gesundheitsberichterstattung auszu-

3 Etablierung eines kultursensiblen Gesundheitsmonitorings am Robert Koch... 3 bauen, um Menschen mit Migrationshintergrund möglichst repräsentativ in die durchgeführten Surveys einzubeziehen und somit deren Gesundheitsstatus adäquat beschreiben zu können. Dies ist bisher im Rahmen der repräsentativen Surveys des RKI v. a. für Erwachsene nur teilweise gelungen. So wurden in der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1), die in den Jahren 2008 bis 2011 durchgeführt wurde, Menschen mit Migrationshintergrund der ersten Generation, mit niedrigerer Bildung und Menschen mit türkischem Migrationshintergrund her nicht hinlänglich erreicht (Saß et al. 2015). Daher sieht das RKI die nachhaltige Ausweitung des Gesundheitsmonitorings vor, um diese heterogene Gruppe langfristig besser in Gesundheitssurveys einzubinden, damit eine verlässliche Datengrundlage geschaffen wird, mit der die gesundheitliche Lage von Menschen mit Migrationshintergrund besser beschrieben werden kann. Dabei kann auf Vorerfahrungen und Erkenntnisse, die insbesondere im Zusammenhang mit der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS) gewonnen wurden, zurückgegriffen werden. Die angewendeten Maßnahmen sind aber deutlich auszubauen und auf die Gesundheitssurveys bei Erwachsenen zu übertragen. Außerdem sind neue Zugangswege und Methoden der Datengewinnung zu erproben. Dazu zählt auch die Nutzung weiterer Datenquellen, die Informationen zur gesundheitlichen Situation von Menschen mit Migrationshintergrund liefern und bislang noch nicht oder nur unzureichend genutzt werden. In diesem Beitrag beschreiben wir, wie Menschen mit Migrationshintergrund bisher in das RKI-Gesundheitsmonitoring einbezogen wurden und welche zusätzlichen Maßnahmen und Schritte geplant sind, um die Erreichbarkeit zu steigern und die Gesundheitsberichterstattung zum Themenkomplex Migration und Gesundheit zu erweitern. 2 Einbezug von Menschen mit Migrationshintergrund in die RKI-Gesundheitssurveys: Maßnahmen und Responsequoten Im Rahmen der Surveys des Gesundheitsmonitorings am RKI wurden bereits umfassende Bemühungen unternommen, um Menschen mit Migrationshintergrund besser zu erreichen und entsprechend ihres Anteils in der Bevölkerung einzubeziehen. Dies gilt für die DEGS-Studie und insbesondere für die KiGGS-Studie. Eine ausführliche Beschreibung zum Konzept und Design der Studien ist an anderer Stelle zu finden (RKI 2009, 2011). Maßnahmen im Rahmen der KiGGS-Erhebungen Die KiGGS-Basiserhebung wurde von 2003 bis 2006 in 167 Städten und Gemeinden im gesamten Bundesgebiet durchgeführt. Das Studienprogramm umfasste neben körperlichen Untersuchungen, Laboranalysen und verschiedenen Tests auch eine Befragung der Eltern und zusätzlich ab elf Jahren eine Befragung der Kinder und Jugendlichen selbst. Insgesamt nahmen Jungen und Mädchen im Alter von 0 bis 17 Jahren mit ihren Eltern an der KiGGS-Basiserhebung teil (Responsequote 66,6 %) (Hölling et al. 2012).

4 4 C. Santos-Hövener et al. Mit dem Ziel, Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund entsprechend ihres Anteils in der Bevölkerung einzubeziehen, wurden verschiedene Maßnahmen umgesetzt. Um die niedrige Teilnahmebereitschaft von Menschen mit Migrationshintergrund zu kompensieren, erfolgte im Rahmen der Stichprobenziehung ein Oversampling um den Faktor 2,0. Kinder und Jugendliche ohne deutsche Staatsangehörigkeit wurden damit doppelt so häufig in der unbereinigten Bruttostichprobe berücksichtigt als es ihrem tatsächlichen Bevölkerungsanteil entspricht. Mittels einer computergestützten Namenszuweisungssystematik (onomastisches Verfahren) (Humpert und Schneiderheinze 2000) wurden zudem die Teilnehmenden mit deutscher Staatsangehörigkeit anhand ihres Vor- und Nachnamens einer bestimmten Sprache und damit einem möglichen Migrationshintergrund zugeordnet. Die betreffenden Personen erhielten übersetzte Anschreiben sowie Erhebungsmaterialien (Türkisch, Russisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch (B/K/S) (Serbokroatisch), Arabisch, Englisch, Vietnamesisch). Zudem wurden die in den Untersuchungszentren eingesetzten Feldteams sowie die Feldvorbegehenden interkulturell geschult. So konnten kulturelle Besonderheiten während der Untersuchung, im Rahmen des telefonischen Kontakts und auch während der Hausbesuche (Feldvorbegehung) Berücksichtigung finden. Eine migrationsspezifische Öffentlichkeitsarbeit wurde ebenfalls implementiert. Muttersprachliche überregionale und lokale Medien (Printmedien, Rundfunk und Fernsehen) wurden in die Öffentlichkeitsarbeit einbezogen, aber auch Migrantenselbstorganisationen, Ausländer- und Aussiedlerbeauftragte, Beratungsstellen sowie der Arbeitskreis Migration und Gesundheit wurden über das Vorhaben und erste Ergebnisse informiert und als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren eingesetzt (Schenk 2002). Der Anteil der Teilnehmenden mit Migrationshintergrund lag in der gewichteten Stichprobe bei 25,4 %, wobei dieser Anteil etwas unter dem der Kinder und Jugendlichen zwischen 0 und 18 Jahren im Mikrozensus 2005 liegt (28,6 %) (RKI 2008). In der ersten Folgeerhebung (KiGGS Welle 1) konnte dieses Ziel nicht erneut erreicht werden. Hier wurden von 2009 bis 2012 telefonbasierte Interviews mit den Eltern der 0- bis 17-Jährigen geführt. Ab einem Alter von elf Jahren wurden die Kinder und Jugendlichen auch selbst telefonisch zu ihrer Gesundheit befragt. Die Stichprobe von KiGGS Welle 1 bestand zum einen aus den Teilnehmenden der KiGGS-Basiserhebung ( ), die inzwischen 6 bis 24 Jahre alt waren (Erstes Follow-up der KiGGS-Kohorte). Zum anderen wurde eine neue Querschnittstichprobe 0- bis 6-Jähriger zufällig aus den Melderegistern der ursprünglichen 167 Studienorte gezogen. Insgesamt nahmen Kinder und Jugendliche bzw. deren Eltern in dem für den Querschnitt relevanten Altersbereich 0 bis 17 Jahre an KiGGS Welle 1 teil. Darunter waren 4455 neu Eingeladene (Responsequote 38,8 %) und 7913 Wiedereingeladene (Responsequote 72,9 %). Obwohl hier für die neu gezogene Stichprobe ebenfalls ein Oversampling von Personen mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit um den Faktor 1,5 eingesetzt wurde und als Alternative zum Telefoninterview übersetzte schriftliche Fragebögen (Türkisch, Russisch, B/K/S (Serbokroatisch), Arabisch, Englisch, Vietnamesisch) angeboten wurden, waren den Bemühungen Grenzen gesetzt. Die telefonische Befragung setzte gute Deutsch-

5 Etablierung eines kultursensiblen Gesundheitsmonitorings am Robert Koch... 5 Abb. 1 Migrationsspezifisches Vorgehen in KiGGS Welle 2. (Quelle: Modifiziert nach Schenk et al. 2007) kenntnisse zur Teilnahme voraus; die übersetzten Fragebögen wurden lediglich von 1,2 % der Eltern in der Querschnittstichprobe genutzt. Insgesamt konnten in der Querschnittstichprobe 2021 Kinder und Jugendliche mit einem Migrationshintergrund erreicht werden, was einem Anteil von 24,3 % entspricht (ungewichtet: 16,3 %). Der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund lag gemäß Mikrozensus 2009 bei 29,1 % (Saß et al. 2015). Die zweite Folgeerhebung (KiGGS Welle 2) wurde von 2014 bis 2017 durchgeführt. Die als Untersuchungs- und Befragungssurvey durchgeführte KiGGS Welle 2 setzt sich aus einer neuen bundesweit repräsentativen Querschnittsstichprobe für die 0- bis 17-jährigen Kinder und Jugendlichen in Deutschland und dem zweiten Follow-up der KiGGS-Kohorte zusammen (Mauz et al. 2017). Im Rahmen der Querschnittsstichprobe konnten Kinder und Jugendliche bzw. deren Eltern erreicht werden, was einer Responsequote von 40,1 % entspricht. Ein wichtiges Ziel von KiGGS Welle 2 war es, die Teilnahmebereitschaft von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu erhöhen. Basierend auf den Erfahrungen der bisherigen KiGGS-Wellen wurde das migrationsspezifische Vorgehen der KiGGS- Basiserhebung in der Querschnittstudie von KiGGS Welle 2 fortgeführt und optimiert (Abb. 1). Insgesamt nahmen 2,994 Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 17 Jahren mit einem Migrationshintergrund in KiGGS Welle 2 teil. Dies entspricht einem Anteil von 28,8 % in der gewichteten Stichprobe (ungewichtet: 20,2 %), der damit nur knapp unter ihrem Anteil gemäß Mikrozensus 2013 liegt (31,2 %) (Frank et al. 2018). Die Responsequote bei Kindern und Jugendlichen ohne deutsche Staatsangehörigkeit lag in der Gesamt-Stichprobe bei 17,0 im Vergleich zu 42,6 % im Gesamt-Sample. Bei den Teilnehmenden, die untersucht und befragt wurden, war

6 6 C. Santos-Hövener et al. der Anteil von Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit mit 27,9 % etwas höher Hoffmann et al. 2018). Maßnahmen im Rahmen von DEGS Die Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) beinhaltete, analog zu KiGGS, neben Befragungen auch körperliche Untersuchungen, Laboranalysen und verschiedene Tests. Die Zielpopulation der DEGS1-Studie war die in Deutschland lebende Bevölkerung im Alter von 18 bis 79 Jahren. Die Stichprobe setzte sich aus ehemaligen Teilnehmenden des Bundes-Gesundheitssurveys 1998 (BGS98) und neu gezogenen Personen zusammen. Insgesamt nahmen 8,152 Personen an DEGS1 teil, darunter 4,193 neu Eingeladene (Responsequote 42 %) und 3,959 ehemalige Teilnehmende des BGS98 (Responsequote 62 %). Um Menschen mit Migrationshintergrund entsprechend ihres Anteils in der Bevölkerung einzubeziehen, wurde ein Oversampling um den Faktor 1,5 bei Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit durchgeführt. Zudem wurden die Informations- und Erhebungsmaterialien in vier Sprachen (Türkisch, Russisch, B/K/S (Serbokroatisch), Englisch) übersetzt. Durch diese Maßnahmen konnte zwar eine Verbesserung der Teilnahmeraten erreicht werden, bestimmte Gruppen waren jedoch trotz dessen unterrepräsentiert. Dazu zählen Angehörige der ersten Zuwanderungsgeneration, Personen mit niedrigerer Bildung sowie Menschen mit türkischer Staatsangehörigkeit. In DEGS1 konnten 1,107 Teilnehmende mit einem Migrationshintergrund erreicht werden. Dies entspricht einem gewichteten Anteil von 19,8 % (ungewichtet: 14,2 %) an der Nettostichprobe, was knapp unter dem entsprechenden Anteil des Mikrozensus für Menschen mit Migrationshintergrund von 20,5 % liegt. Es fällt jedoch auf, dass bestimmte Subgruppen mit Migrationshintergrund im Survey unterrepräsentiert sind. Hierzu zählen selbst zugewanderte Personen (1. Generation), Frauen und Männer mit türkischer Staatsangehörigkeit sowie Personen mit niedrigerer Bildung. In einer umfassenden Analyse unter Einbeziehung weiterer soziodemografischer und migrationsspezifischer Variablen aus DEGS1 zeigten sich auch bei der Aufenthaltsdauer Verzerrungen. In einzelnen Altersgruppen haben sich Menschen mit Migrationshintergrund allerdings auch stärker am Survey beteiligt als es entsprechend ihres Anteiles an der Bevölkerung zu erwarten wäre (Saß et al. 2015). Maßnahmen im Rahmen von GEDA Die regelmäßig durchgeführte Studie Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA) stellt als dritte Komponente des Gesundheitsmonitorings dagegen keine belastbaren Daten für Menschen mit Migrationshintergrund bereit. Hierbei handelt es sich um kontinuierlich durchgeführte repräsentative Querschnittserhebungen der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland. Die Stichprobengröße umfasst jeweils ca Teilnehmende. Die GEDA-Erhebungen sind eine Fortführung der telefonischen Gesundheitssurveys des RKI, die zwischen den Jahren 2003 und 2006 deutschlandweit durchgeführt wurden. Die Teilnehmenden wurden auch in den GEDA-Wellen 2009, 2010 und 2012 wie zuvor in den telefonischen Gesundheitssurveys computergestützt per Telefon befragt. Seit der GEDA-Welle 2014/15 erfolgt die Befragung via Web- und Papierfragebögen. Ein Oversampling, eine mehrsprachige Telefon-

7 Etablierung eines kultursensiblen Gesundheitsmonitorings am Robert Koch... 7 Hotline, übersetzte Erhebungsmaterialien sowie weitere Maßnahmen zur besseren Einbeziehung von Menschen mit Migrationshintergrund wurden nicht realisiert. Die geringe Teilnahme von Menschen mit Migrationshintergrund lässt sich also unter anderem durch sprachliche Barrieren erklären, da eine Teilnahme gute deutsche Sprachkenntnisse voraussetzte. 3 Zwischenfazit Insgesamt zeigt sich, dass prinzipiell die Responsequoten von Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit geringer sind im Vergleich zu denen mit deutscher Staatsangehörigkeit. Es ist daher von besonderer Bedeutung, migrationsspezifische Maßnahmen zur Verbesserung der Erreichbarkeit und Teilnahme umzusetzen und Menschen mit Migrationshintergrund adäquat entsprechend ihres Anteils in der Bevölkerung abzubilden. Dies gilt vor allem für schwer erreichbare Subpopulationen, wie zum Beispiel Menschen mit unzureichenden Deutschkenntnissen, Personen der ersten Zuwanderungsgeneration sowie Personen mit einer niedrigeren Bildung. Neben übersetzten Einladungs- und Erhebungsmaterialien und einer migrationssensiblen Öffentlichkeitsarbeit hat sich vor allem die Feldvorbegehung als sehr effektive Maßnahme erwiesen. Der persönliche Kontakt, die Aufklärung über Ziele und Inhalte der Studien, scheint mögliche Barrieren und Ängste abzubauen und die Teilnahmebereitschaft zu erhöhen. 4 Herausforderungen in der Datenlage zu Gesundheit von Menschen mit Migrationshintergrund Zu niedrigen Responsequoten von und möglichen Zugangsbarrieren zu Menschen mit Migrationshintergrund kommen noch andere Herausforderungen hinzu, die adressiert werden müssen, um die Datenlage zur gesundheitlichen Lage von Menschen mit Migrationshintergrund langfristig zu verbessern. Immer mehr epidemiologische Studien stellen Daten zur Gesundheit von Menschen mit Migrationshintergrund zur Verfügung (die BaBi-Studie (Gesundheit von Babys und Kindern in Bielefeld), KiGGS, DEGS), und auch verschiedene amtliche Statistiken und sozialwissenschaftliche Erhebungen (Sozios-oekonomische Panel (SOEP), Mikrozensus) können teilweise zur Auswertung genutzt werden. Allerdings ist die Operationalisierung des Migrationshintergrundes nicht identisch; so nutzen einige Statistiken das Merkmal der Staatsangehörigkeit, andere das Geburtsland und wieder andere beziehen auch das Geburtsland der Eltern mit ein. Daher ist eine Vergleichbarkeit der Daten schwierig. Auch sind Aussagen für spezifische Herkunftsgruppen oder unter Berücksichtigung der Aufenthaltsdauer oft nicht möglich, da die Sub-Samples zu klein sind, während eine Differenzierung lediglich nach Migrationshintergrund (ja vs. nein) der Heterogenität von Menschen mit Migrationshintergrund nicht gerecht werden kann. Letztlich besteht auch ein Bedarf nach der Etablierung einer kontinuierlichen Gesundheitsberichterstattung, die sich regelmäßig mit dem Thema

8 8 C. Santos-Hövener et al. Gesundheit von Menschen mit Migrationshintergrund befasst und verschiedene Datenquellen nutzt, um ein umfassendes Bild dieser zu zeigen. 5 Maßnahmen zur Verbesserung der Datenlage:/- Das IMIRA-Projekt Um diesen Herausforderungen zu begegnen hat das Robert Koch-Institut Ende 2016 das dreijährige Projekt Improving Health Monitoring in Migrant Populations (IMI- RA) initiiert, das auf die Erweiterung des RKI-Gesundheitsmonitorings auf Menschen mit Migrationshintergrund und deren langfristig verbesserte Einbindung in die Gesundheitssurveys abzielt. Gewonnene Erkenntnisse bezüglich des Gesundheitsmonitorings sollen bereits im nächsten Erwachsenensurvey, der 2019 in die Feldphase geht, umgesetzt werden. Weitere Ziele sind die Identifikation neuer, relevanter inhaltlicher Konzepte und Indikatoren, die bei der Betrachtung der gesundheitlichen Lage von Menschen mit Migrationshintergrund bedeutsam sind, aber auch der diesbezügliche Ausbau der Gesundheitsberichterstattung. Hierzu gehört auch die Überprüfung und Beurteilung der Nutzungsmöglichkeit weiterer Datenquellen, wie Sekundärdaten. Ebenso ist die Intensivierung der Vernetzung und Kooperation mit wichtigen nationalen und internationalen Akteuren vorgesehen. Das IMIRA-Projekt besteht dementsprechend aus acht Teilprojekten, die im Folgenden kurz beschrieben werden (Abb. 2). Abb. 2 Teilprojekte des IMIRA-Projekts. (Quelle: eigene Darstellung)

9 Etablierung eines kultursensiblen Gesundheitsmonitorings am Robert Koch... 9 Erfassung des aktuellen Forschungsstandes und Anpassung von Konzepten Im Teilprojekt 1 wird eine Bestandsaufnahme zum Thema Migration und Gesundheit durchgeführt, um einen Überblick zum aktuellen Forschungsstand auf nationaler und auch internationaler Ebene zu bekommen. Im Rahmen einer Literaturrecherche wurden zum einen Publikationen identifiziert, die sich mit der Definition und Operationalisierung des Migrationshintergrundes auseinandersetzen. Zum anderen wurden Studien erfasst, die Möglichkeiten des Zugangs und der Rekrutierung von Migrantenpopulationen oder migrationsspezifische Erhebungsinstrumente und Inhalte im Rahmen der epidemiologischen Forschung thematisieren. Auch wurden 26 Experteninterviews mit Forschenden und Stakeholdern aus Behörden und Praxis durchgeführt, um Herausforderungen und Lösungsvorschläge im Zugang zu Menschen mit Migrationshintergrund in der epidemiologischen Forschung in Deutschland zu erfragen. Die Ergebnisse der Experteninterviews zeigen eine Vielzahl unterschiedlicher Herausforderungen und Lösungsvorschläge im Zugang zu Menschen mit Migrationshintergrund auf: Neben Sprach- und kulturellen Barrieren besteht nach Expertenmeinung fehlendes Vertrauen in Forschung, dem beispielsweise durch die Einbindung von Schlüsselpersonen aus den Communities und den Einsatz migrationssensibler Übersetzungen begegnet werden kann. Das Teilprojekt 2 widmet sich der Überprüfung, Weiterentwicklung und Anpassung von bestehenden Erhebungsinstrumenten, sowie der Entwicklung neuer Konzepte, die die Gesundheit von Menschen mit Migrationshintergrund beeinflussen können. In diesem Kontext führen wir momentan einen systematischen Literaturreview zur Anwendung des Konzeptes der Akkulturation in der epidemiologischen Forschung durch. Akkulturation beschreibt einen multidimensionalen Prozess, bei dem kulturelle Praktiken, Normen und Werte des Herkunftslandes mit denen des Einwanderungslandes ineinander übergehen. Der Einfluss dieses Konzepts auf die Gesundheit von Menschen mit Migrationshintergrund ist in vielen Studien belegt (Berry 1997, 2005; Lara et al. 2005; Sanou et al. 2013). Ziel ist daher, basierend auf den Erkenntnissen des Reviews, ein Kurzinstrument zu Akkulturation für die RKI-Gesundheitssurveys zu entwickeln. Darüber hinaus ist geplant, weitere (migrationsspezifische) Konzepte zu identifizieren und deren Erfassung und Operationalisierung zu diskutieren. Dazu zählen unter anderem subjektiv wahrgenommene Diskriminierungserfahrungen, aber auch die Messung der Religionszugehörigkeit oder des subjektiven Sozialstatus. Die Einbeziehung von Menschen mit Migrationshintergrund zur Validierung der Konzepte und Instrumente durch Fokusgruppen und kognitive Interviews ist vorgesehen. Durchführung von Machbarkeitsstudien Um Erkenntnisse zu gewinnen, wie wir Menschen mit Migrationshintergrund besser mit Surveys erreichen und somit umfassendere Daten zur gesundheitlichen Lage generieren können, sind zwei Machbarkeitsstudien vorgesehen. Die Machbarkeitsstudie Befragung (Teilprojekt 3) zielt darauf ab, herauszufinden, mit Hilfe welchen methodischen Vorgehens die Erreichbarkeit der beschriebenen Bevölkerungsgruppe verbessert werden kann, um künftig die Responsequote von Menschen mit Migrationshintergrund in Gesundheitssurveys zu erhöhen. Analog zu der im Rahmen von

10 10 C. Santos-Hövener et al. RKI-Surveys gängigen Einwohnermeldeamtsstichprobe werden stellvertretend fünf Migrantengruppen, identifiziert durch Staatsangehörigkeit (kroatisch, polnisch, rumänisch, syrisch, türkisch), in Berlin und Brandburg angeschrieben. In einem sequenziellen Studiendesign werden verschiedene Administrationsmodi angeboten um deren Akzeptanz beurteilen zu können. Zunächst werden ein mit Hilfe von Menschen mit Migrationshintergrund entwickeltes migrationssensibles und zweisprachiges Anschreiben und Informationsblatt an die Zielpersonen geschickt mit der Einladung zur Studienteilnahme in Form einer bilingualen Online-Befragung. Im Folgenden werden darüber hinaus Telefoninterviews oder auch persönliche Interviews angeboten. Auch können sich Teilnehmende an eine mehrsprachige Hotline wenden um Fragen zu klären oder auch die Teilnahme abzusagen. Der Einsatz von mehrsprachigen Interviews und Informationshotlines im Rahmen eines Gesundheitssurveys wurde am RKI bisher nicht erprobt. Erste Ergebnisse zeigen, dass sowohl Hotline als auch Online-Befragung sowie die nicht-deutsche Fragebogenversion häufig genutzt wurden. Die Effektivität des persönlichen Kontakts kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht beurteilt werden; allerdings zeigen Studien, dass der persönliche Kontakt eine sehr hilfreiche, wenn auch ressourcenintensive Werbungsmaßnahme darstellt (Ette et al. 2007; Schenk et al. 2007). Voraussetzung zur Studienteilnahme an RKI-Untersuchungssurveys ist das schriftliche Einverständnis des Teilnehmenden, welches nach eingehender Aufklärung eingeholt wird. Bisher wurden im Rahmen von Untersuchungssurveys Personen, die nicht ausreichend deutsch sprachen, um sie vorab adäquat über Inhalte, Kontraindikationen von Untersuchungen und datenschutzrechtliche Aspekte aufzuklären, von der Teilnahme ausgeschlossen, da eine Sprachmittlung vor Ort nicht vorgesehen war. In der Machbarkeitsstudie Untersuchung (Teilprojekt 4) werden daher neue Methoden zur Überwindung sprachlicher Barrieren zwischen zu untersuchenden Personen und untersuchendem Personal getestet und bewertet, um diese bereits im nächsten Erwachsenensurvey anzuwenden. Von Oktober bis Dezember 2017 wurden daher jeweils 90 Teilnehmende mit polnischem, syrischem und türkischem Migrationshintergrund, identifiziert über die Muttersprache, im Rahmen eines Convenience Sampling rekrutiert. Dabei wurden gezielt Untersuchungsteilnehmende ausgewählt, die über geringe Deutschkenntnisse verfügen; analog zum Niveau B1 oder geringer nach dem vom Europarat entwickelten gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen. Im Rahmen der Machbarkeitsstudie wurden Aufklärungsvideos auf Deutsch oder in der jeweiligen Muttersprache genutzt sowie mehrsprachige Informationsmaterialien. Zur Aufklärung über Studieninhalte, aber auch für eventuelle Rückfragen im Rahmen der Untersuchungssituation wurde ein Videodolmetscherdienst genutzt, mit dessen Hilfe Rückfragen der bzw. des Teilnehmenden zu den Aufklärungsmaterialien adressiert werden konnten, so dass anschließend die schriftliche Einwilligung zur Studienteilnahme eingeholt werden konnte. Eine abschließende Bewertung der angewandten Maßnahmen durch die Teilnehmenden wurde ebenso mithilfe des Videodolmetscherdiensts durchgeführt. Auch wurden im Anschluss an die Machbarkeitsstudie Fokusgruppen in den jeweiligen Muttersprachen mit ausgewählten Teilnehmenden durchgeführt, um über den Einsatz der Methoden und die Überwindung von Barrieren im Rahmen der Teilnahme

11 Etablierung eines kultursensiblen Gesundheitsmonitorings am Robert Koch zu sprechen. Erste Ergebnisse zeigen, dass vor allem mehrsprachige Aufklärungsfilme und der Videodolmetscherdienst gut akzeptiert wurden und somit zukünftig auch Teilnehmende mit geringen oder keinen Deutschkenntnissen in RKI-Gesundheitssurveys eingebunden werden können. Ausbau der Gesundheitsberichterstattung Die Gesundheitsberichterstattung des Bundes berichtet regelmäßig über die gesundheitliche Situation der Bevölkerung in Deutschland. Die Daten des Gesundheitsmonitorings stellen dabei eine wichtige Grundlage dar. Daneben werden aber zahlreiche andere Datenquellen genutzt, um die jeweiligen Berichtsgegenstände möglichst umfassend bearbeiten zu können. Im Rahmen des IMIRA-Projekts wird ein Konzept entwickelt, dass eine regelmäßige Berichterstattung zur gesundheitlichen Situation von Menschen mit Migrationshintergrund unterstützt. Hier ist unter anderem die Entwicklung eines Berichtskonzeptes und eines Kernindikatorensatzes zur Gesundheit von Menschen mit Migrationshintergrund geplant (Teilprojekt 5). Dies beinhaltet eine Befragung verschiedener Public Health-Institute im Ausland, um zusammenzutragen, wie woanders zum Thema Migration und Gesundheit berichtet wird. Das schließt zum einen die inhaltlichen Schwerpunkte, zum anderen auch die Einbindung des Themas in die gesamte Gesundheitsberichtserstattung ein. So wird die Frage adressiert, ob ein eigener Gesundheitsbericht zur Situation von Menschen mit Migrationshintergrund sinnvoll ist oder ob das Thema kontinuierlich als Querschnittsthema aufgenommen wird. Auch wird geprüft, welche weiteren Daten, neben den Daten des Gesundheitsmonitorings, für eine erweiterte Berichterstattung genutzt werden können. Im Rahmen des Projekts wird geprüft, inwieweit bereits vorhandene Sekundärdaten, z. B. die Daten der gesetzlichen Krankenkassen, hinsichtlich ihrer Aussagekraft und Belastbarkeit für Analysen zur gesundheitlichen Situation von Menschen mit Migrationshintergrund verwendet werden können (Teilprojekt 6). Sekundärdaten sind Informationen, die primär nicht zu wissenschaftlichen, sondern administrativen Zwecken erhoben werden und häufig für eine wissenschaftliche Sekundärnutzung zur Verfügung stehen. Dazu soll eine breit angelegte Bestandsaufnahme erfolgen, die deutlich macht, welche Datenquellen überhaupt zur Verfügung stehen und welche Analysemöglichkeiten mit ihnen verbunden sind. In einem zweiten Schritt sollen dann zwei Datenquellen, die als besonders relevant erachtet werden, eingehender betrachtet und überprüft werden. Auch sollen die Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) für ein Auswertungsprojekt herangezogen werden. Beim SOEP handelt es sich um eine repräsentative Längsschnittbefragung zur Erfassung des politischen und gesellschaftlichen Wandels in Deutschland. Die Gesundheit ist zwar kein Schwerpunkt des SOEP, in den letzten Jahren wurden aber zunehmend auch Gesundheitsfragen in das Erhebungsprogramm aufgenommen. Im Rahmen des SOEP wurden und werden seit 1984 verschiedene Migrantenpopulationen explizit berücksichtigt. So wurde zum Beispiel im Jahr 2016 zwischen dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, dem SOEP am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und dem Forschungszentrum Migration, Integration und Asyl des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge vereinbart, aufbauend auf der IAB-

12 12 C. Santos-Hövener et al. SOEP-Migrationsstichprobe eine neue und umfassende Befragung von Geflüchteten in Deutschland vorzubereiten. Vernetzung mit relevanten Akteuren Ein weiteres Teilprojekt, das sich über die gesamte Projektlaufzeit erstreckt, ist die Vernetzung und Kooperation mit wichtigen Akteuren in Deutschland und im europäischen Ausland (Teilprojekt 8). Hier ist die Vernetzung mit universitären Einrichtungen, aber auch mit der Public Health-Praxis vorgesehen. Dazu gehört sowohl die gemeinsame Präsenz auf Kongressen und Konferenzen, die wissenschaftliche Begleitung anderer Projekte im Bereich Migration bzw. Flucht und Gesundheit als auch die Einbindung von Öffentlichem Gesundheitsdienst und Migrantenselbstorganisationen. Das Projekt wird zudem von einem Beirat begleitet, der beratend zur Seite steht. 6 Fazit Im Rahmen der Kinder- und Jugendsurveys wurden Menschen mit Migrationshintergrund bereits recht gut erreicht, während dies im Rahmen der Erwachsenensurveys am RKI nur unzureichend der Fall war. Um dies zu verändern, wurde das IMIRA-Projekt initiiert, mit dem Ziel, die Etablierung eines migrationssensiblen Gesundheitsmonitorings am RKI, das der Heterogenität der in Deutschland lebenden Bevölkerung gerecht wird, voranzutreiben. Dies ist essenziell, um künftig auch für Menschen mit Migrationshintergrund zuverlässige Daten zu ihrem Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten sowie zu Bedarfen der gesundheitsbezogenen Versorgung bereitstellen zu können, die dann wiederum bei der Planung von Präventionsmaßnahmen genutzt werden können. Basierend auf den Erfahrungen vergangener Surveys und ersten Erkenntnissen des IMIRA-Projekts sind folgende Bestandteile essenziell für ein migrationssensibles Gesundheitsmonitoring: Die inhaltliche Weiterentwicklung von Indikatoren und Konzepten um der Heterogenität von Menschen mit Migrationshintergrund gerecht zu werden Die Planung eines sequenziellen Studiendesigns mit Anwendung unterschiedlicher Administrationsmodi, das Flexibilität zulässt Der Einsatz von persönlichem Kontakt im Rahmen der Datenerhebung (z. B. Feldbegehung oder Studienhotline) um Ängste adressieren zu können und Personen aktiv zur Teilnahme zu bewegen Die gezielte Überwindung sprachlicher Barrieren durch den Einsatz mehrsprachiger Angebote, Materialien und Videosprachmittlung im Rahmen der Untersuchungssituation Die Berücksichtigung von Diversity und interkultureller Kompetenz und somit die Verwendung migrationssensibler Materialien, sowie die Schulung von Studien- und Forschungspersonal zu interkultureller Kompetenz

13 Etablierung eines kultursensiblen Gesundheitsmonitorings am Robert Koch Die Gewährleistung von Einbindung von Menschen mit Migrationshintergrund bei der Planung, Durchführung und Verwertung der Ergebnisse und die Förderung von echter Partizipation Die Anpassung der Gesundheitsberichterstattung und die reflektierte Darstellung migrationsspezifischer Aussagen. Literatur Berry, J. W. (1997). Immigration, acculturation, and adaptation. Applied Psychology, 46(1), Berry, J. W. (2005). Acculturation: Living successfully in two cultures. International Journal of Intercultural Relations, 29(6), Bozorgmehr, K., Nöst, S., Thaiss, H. M., & Razum, O. (2016). Die gesundheitliche Versorgungssituation von Asylsuchenden. Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 59(5), Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). (2018). Das Bundesamt in Zahlen 2017 Asyl. BAMF, Nürnberg. bundesamt-in-zahlen-2017-asyl.pdf? blob=publicationfile. Zugegriffen am Destatis. (2018). Bevölkerung und Erwerbstätigkeit. Bevölkerung mit Migrationshintergrund. Ergebnisse des Mikrozensus Statistisches Bundesamt. Thematisch/Bevoelkerung/MigrationIntegration/Migrationshintergrund pdf? blob=publicationfile. Zugegriffen am Ette, A., Hullen, G., Leven, I., & Ruckdeschel, K. (2007). Generations and gender survey: Dokumentation der Befragung von türkischen Migranten in Deutschland. Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, (f121b). Frank, L., Yesil-Jürgens, R., Razum, O., Bozorgmehr, K., Schenk, L., Gilsdorf, A., Rommel, A., & Lampert, T. (2017). Gesundheit und gesundheitliche Versorgung von Asylsuchenden und Flüchtlingen in Deutschland. Journal of Health Monitoring, 2(1), Frank, L., Yesil-Jürgens, R., Born, S., Hoffmann, R., Santos-Hövener, C., & Lampert, T. (2018). Maßnahmen zur verbesserten Einbindung und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in KiGGS Welle 2. Journal of Health Monitoring, 3(1), Hoffmann, R., Lange, M., Butschalowsky, H., et al. (2018). Querschnitterhebung von KiGGS Welle 2 Teilnehmendengewinnung, Response und Repräsentativität. Journal of Health Monitoring, 3(1), Hölling, H., Schlack, R., Kamtsiuris, P., Butschalowsky, H., Schlaud, M., & Kurt, B. M. (2012). Die KiGGS-Studie. Bundesweit repräsentative Längs- und Querschnittstudie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Rahmen des Gesundheitsmonitorings am Robert Koch-Institut. Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 55(6/7), Humpert, A., & Schneiderheinze, K. (2000). Stichprobenziehung für telefonische Zuwandererumfragen. Einsatzmöglichkeiten der Namensforschung. ZUMA-Nachrichten, 47, Lara, M., Gamboa, C., Kahramanian, M. I., Morales, L. S., & Hayes Bautista, D. E. (2005). Acculturation and Latino Health in the United States: A review of the literature and its sociopolitical context. Annual Review of Public Health, 26, Mauz, E., Gößwald, A., Kamtsiuris, P., Hoffmann, R., Lange, M., von Schenk, U., Allen, J., et al. (2017). Neue Daten für Taten. Die Datenerhebung zur KiGGS Welle 2 ist beendet. Journal of Health Monitoring, 2(S3), Robert Koch-Institut (Hrsg.). (2008). Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) : Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in Deutschland (Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes). Berlin: Robert-Koch-Inst. Robert Koch-Institut (Hrsg.). (2009). DEGS Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland. Projektbeschreibung (Gesundheitsberichterstattung des Bundes). Berlin: Robert-Koch-Inst.

14 14 C. Santos-Hövener et al. Robert Koch-Institut (Hrsg.). (2011). KiGGS Kinder- und Jugendgesundheitsstudie Welle 1. Projektbeschreibung (Gesundheitsberichterstattung des Bundes). Berlin: Robert Koch-Inst. Sanou, D., O Reilly, E., Ngnie-Teta, I., Batal, M., Mondain, N., Andrew, C., Newbold, B. K., & Bourgeault, I. L. (2013). Acculturation and nutritional health of immigrants in Canada: A scoping review. Journal of Immigrant and Minority Health, 15(2), Saß, A.-C., Grüne, B., Brettschneider, A.-K., Rommel, A., Razum, O., & Ellert, U. (2015). Beteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund an Gesundheitssurveys des Robert Koch-Instituts. Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 58(6), Schenk, L. (2002). Migrantenspezifische Teilnahmebarrieren und Zugangsmöglichkeiten im Kinder- und Jugendgesundheitssurvey. Gesundheitswesen, 64(1), Schenk, L., Ellert, U., & Neuhauser, H. (2007). Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in Deutschland. Methodische Aspekte im Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS). Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung,. Gesundheitsschutz, 50,

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