B. Teil 1. Investition
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- Artur Beckenbauer
- vor 8 Jahren
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1 B. Teil 1 Investition
2 A. Grundlegendes Zahlungsströme, Finanzwirtschaftliche Ziele Finanzplanung Beschaffung von Fremdkapital Kreditfinanzierung B. Investition Kapitalwertmethode IRR Beschaffung von Eigenkapital Beteiligungsfinanzierung Kapitalbeschaffung Innen-/Außenfinanzierung, Finanzmarkt Deckung des Kapitalbedarfs Finanzierungsregeln, Optimierungskriterien Prof. Dr. Franz-Josef Eichhorn 2
3 FINI B. Investition (Teil 1) 1. Investitionsrechnung 1.1. Typische Definitionen 1.2. Arten von Investitionen 1.3. Investitionsentscheidungen 1.4. Grundlagen 1.5. Investitionsrechenmodelle 1.6. Statische und dynamische Verfahren Nachteile statischer Verfahren Kalkulationszinssatz bei dynamischen Verfahren 2. Kapitalwertmethode 2.1. Kapitalwert 2.2. Beispiel absolute Vorteilhaftigkeit 2.3. Interpretation 2.4. Beispiel relative Vorteilhaftigkeit 2.5. Projektvergleich 2.6. Methodenvergleich: einmalige Investition
4 FINI B. Investition (Teil 1) 3. Annuitätenmethode 3.1. Annuität 3.2. Annuitätenmethode 3.3. Identische Reinvestition 3.4. Beispiel absolute Vorteilhaftigkeit 3.5. Interpretation 3.6. Beispiel relative Vorteilhaftigkeit, identische Reinvestition 3.7. Methodenvergleich: identische Reinvestition 4. Dynamische Amortisationsrechnung 4.1. Grundlagen 4.2. Beispiel 4.3. Methodenvergleich: einmalige Investition
5 1. Investitionsrechnung Was bedeutet Investition? 1.1. Typische Definitionen: Verwendung finanzieller Mittel Maßnahmen zur zielgerichteten Nutzung von Kapital Umwandlung von flüssigen Mitteln in andere Zahlungsreihe, t
6 Investitionsrechnung 1.2. Arten von Investitionen produktionswirtschaftliche finanzwirtschaftliche Investitionen Ersatzinvestitionen Rationalisierungsinvestitionen (Verbesserung) Erweiterungsinvestitionen Errichtungsinvestitionen (Neuanschaffung) 6
7 Investitionsrechnung 1.3. Investitionsentscheidungen Investition oder Nichtinvestition (Unterlassungsalternative) Sofortige oder spätere Investition Wahl zwischen verschiedenen Investitionsvorhaben Weiterbetrieb oder ersatzlose Liquidation Ökonomisch relevante quantifizierbare Unterschiede: Investitionszeitpunkt Wirtschaftliche Nutzungsdauer Höhe und zeitliche Verteilung des Kapitaleinsatzes Risiko 7
8 Investitionsrechnung 1.4. Grundlagen Investitionsrechnung ist zahlungsorientiert Regelfall: Normal- oder reguläre Investitionen s. S. 78 Kennzeichen: Investitionsrechnung dient der Beurteilung von Realoder Finanzinvestitionen Investitionsrechnungen beurteilen: t relative Vorteilhaftigkeit optimale Investitionsdauer Programmentscheidungen (Kombination) 8
9 Investitionsrechnung 1.5. Investitionsrechenmodelle, S. 84 f. Investitionsrechnungsmodelle sind Entscheidungsmodelle Ziel des Investors: Vermögensmaximierung Zielkriterien: z.b. Kapitalwert, Rendite, Amortisationsdauer Problem: entsprechen die verwendeten Kriterien dem Ziel? Modellprämissen: Sicherheit konstanter Zinssatz, vollständiger Kapitalmarkt: jeder Zahlungsstrom ist handelbar Wiederanlageprämisse! vollkommener Kapitalmarkt: Preise (bzw. Zinssätze) sind für alle Marktteilnehmer gleich 9
10 Investitionsrechnung 1.6. Statische und dynamische Verfahren/1 Statische Verfahren: verwenden Daten aus Buchhaltung und Kostenrechnung Durchschnittsbetrachtung keine Berücksichtigung zeitlicher Unterschiede Vernachlässigung von Zinseffekten (zu) stark vereinfachte Modellwelt leichte Anwendbarkeit Dynamische Verfahren: zahlungsorientierte Größen exakte Erfassung aller mit dem Projekt verbundenen Zahlungen mehrperiodige Betrachtung Berücksichtigung zeitlicher Unterschiede durch finanzmathematische Methoden geeigneter Kalkulationszinssatz notwendig 10
11 Investitionsrechnung 1.6. Statische und dynamische Verfahren/2 Statische Verfahren: Kostenvergleichsrechnung Gewinnvergleichsrechnung Rentabilitätsrechnung statische Amortisationsrechnung, Payoff-Rechnung Dynamische Verfahren: Kapitalwertmethode Interne-Zinssatz-Methode Annuitätenmethode Dynamische Amortisationsrechnung 11
12 Investitionsrechnung Nachteile statischer Verfahren:s. S. 82 f. Zielkriterien der Verfahren entsprechen nicht unbedingt den monetären Zielen des Investors (Fehlentscheidungen) Durchschnittsbetrachtung führt zu Ungenauigkeiten Vernachlässigung von Zinseszinseffekten ( allzu positive Beurteilung) 12
13 Investitionsrechnung Kalkulationszinssatz Kalkulationszinssatz bei dynamischen Verfahren: S. 84 jener Zinssatz, zu dem Zahlungen des Projekts am (vollkommenen und vollständigen) Kapitalmarkt angelegt oder beschafft werden können Wiederanlageprämisse Höhe abhängig vom Projektrisiko: Je riskanter ein Projekt, umso höher der risikoadjustierte Kalkulationszinssatz ( Risikozuschlag ) Opportunitätskosten: wie viel Ertrag bringt die beste alternative Geldanlage mit vergleichbarem Risiko? 13
14 2. Kapitalwertmethode S. 85 Kapitalwert 2.1. Kapitalwert: Summe aller diskontierten zukünftigen Zahlungen aus einer Investition unter Berücksichtigung der Anschaffungsauszahlung KW = N K t t= 0 (1 + i) t alle zukünftigen Zahlungen werden berücksichtigt (auch jene nach Ablauf der Nutzungsdauer) Kriterium: positiver Kapitalwert (absolute Vorteilhaftigkeit) maximaler Kapitalwert (relative Vorteilhaftigkeit) 14
15 Kapitalwertmethode 2.2. Beispiel: Kapitalwertmethode - abs. Vorteilh./1 Von einem Investitionsprojekt A sind folgende Daten bekannt: Anschaffungsauszahlung Liquidationserlös Nutzungsdauer Versicherung Lohnauszahlungen Materialauszahlungen Erlös Jahre 4.000/Jahr 7/Stück 3/Stück 14/Stück Absatzprognosen: 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr Kalkulationszinssatz: 4% 15
16 Kapitalwertmethode 2.2. Beispiel: Kapitalwertmethode - abs. Vorteilh./2 Entscheiden Sie mit Hilfe der Kapitalwertmethode, ob Projekt A durchgeführt werden soll oder nicht und interpretieren Sie das Ergebnis! Berechnung des Kapitalwertes von A 16
17 Kapitalwertmethode 2.2. Beispiel: Kapitalwertmethode - abs. Vorteilh./3 Zeit Kapitalwert (4%) Einzahlungen Einzahlungs-/Auszahlungstabelle Auszahlungen Projekt A Summe der Zahlungen Barwert 17
18 Kapitalwertmethode 2.3. Interpretation des Kapitalwerts/1 Sparbuch : Endvermögen Projekt A: t=0 t=1 t=2 t=3 t=4 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 1 1,04 2 1,04 3 1,04 KW (A): 4 1,04 18
19 Kapitalwertmethode 2.3. Interpretation des Kapitalwerts/2 Kapitalwert: s. S. 89 Summe der Barwerte der mit dem Investitionsprojekt verbundenen Zahlungen Barwert des zusätzlichen Endvermögens, das durch die Investition erwirtschaftet wird Barwert der maximal möglichen Entnahmen während der Laufzeit, bei denen das Endvermögen nicht kleiner als bei Veranlagung zum Kalkulationszinssatz wird Barwert der maximal möglichen Reduktionen der Zahlungen, sodass das Projekt noch absolut vorteilhaft bleibt 19
20 Kapitalwertmethode 2.3. Interpretation des Kapitalwerts/3 t=0 t=1 t=2 t=3 t=4 originale Zahlungsreihe: Vorziehen der Zahlung in t=4: transformierte ZR 1: Vorziehen der Zahlung in t=3: transformierte ZR 2: Vorziehen der Zahlung in t=2: transformierte ZR 3: Vorziehen der Zahlung in t=1: transformierte ZR 4: = Kapitalwert 20
21 Kapitalwertmethode 2.3. Interpretation des Kapitalwerts/4 Kapitalwert: Summe der BWe der Rückflüsse > AZ: Investition durchführen Summe der BWe der Rückflüsse < AZ: Investition ablehnen Höhe der notwendigen finanziellen Entschädigung, um auf eine lohnende Investition zu verzichten 21
22 Kapitalwertmethode 2.4. Beispiel: Kapitalwertmethode - rel. Vorteilh./1 Als Alternative zu Projekt A könnte auch Projekt B mit einer Nutzungsdauer von 5 Jahren durchgeführt werden. Dabei ergäben sich folgende Ein- und Auszahlungen: Zeit Einzahlungen Auszahlungen Welches der beiden Projekte soll realisiert werden?
23 Kapitalwertmethode 2.4. Beispiel: Kapitalwertmethode - rel. Vorteilh./2 Zeit Einzahlungen Auszahlungen Kapitalwert (4%) Einzahlungs-/Auszahlungstabelle Projekt B Summe der Zahlungen Barwert 23
24 Kapitalwertmethode 2.5. Projektvergleich/1 Vergleichbarkeit möglich trotz: unterschiedlicher Anschaffungsauszahlung unterschiedlicher Laufzeit 4 Jahre 6 Jahre Bei vollkommenem und vollständigem Kapitalmarkt keine Korrekturen nötig! Wiederanlageprämisse: Kapital kann zum Kalkulationszinssatz angelegt und aufgenommen werden 24
25 Kapitalwertmethode 2.5. Projektvergleich/2 Unterschiedliche Anschaffungsauszahlung:s. S. 91 f. Investor besitzt , legt bei Auswahl von Projekt A (= ) den Differenzbetrag am Kapitalmarkt an zusätzlicher Kapitalwert: t KW: 1,04 4 Investor besitzt , nimmt bei Auswahl von Projekt B den Differenzbetrag als Kredit auf zusätzlicher Kapitalwert: t KW: 1,
26 Kapitalwertmethode 2.5. Projektvergleich/3 Unterschiedliche Laufzeit: Investor legt das Endvermögen von Projekt A weitere zwei Jahre am Kapitalmarkt an und verlängert damit künstlich die Laufzeit zusätzlicher Kapitalwert: 0 Endvermögen t=4 Endvermögen t= ,04 Kapitalmarkt: , t=0 t=4 t=6 Projekt A: , KW (A): 1,04 4 1,
27 2.6. Methodenvergleich: einmalige Investition Einmalige Investition: Projekt A Projekt B Kapitalwertmethode 27
28 3. Annuitätenmethode 3.1. Annuität= s. S. 94 f. Zahlungsreihe von gleich hohen Beträgen, deren Barwerte in Summe den Kapitalwert ergeben finanzmathematisch korrekter Durchschnitt des Kapitalwerts maximal mögliche konstante Entnahme, so dass der Kapitalwert der verbleibenden Zahlungen null beträgt 28
29 Annuitätenmethode Grundlagen/ Annuitätenmethode: Spezialfall der Kapitalwertmethode Anwendung v.a. bei identischer Reinvestition und unterschiedlicher Nutzungsdauer der Investitionsprojekte Umwandlung einer ungleichmäßig strukturierten Zahlungsreihe in eine Zahlungsreihe mit gleich großen Zahlungen (Annuitäten) = Periodisierung des Kapitalwertes dazu dient der Annuitätenfaktor: A = KW ( q 1) q N q 1 N q = 1 + i m m 29
30 Annuitätenmethode Grundlagen/ Beurteilung von Projekten bei identischer Reinvestition: Absolute Vorteilhaftigkeitsentscheidung: Kriterium: positive Annuität Relative Vorteilhaftigkeitsentscheidung: Kriterium: maximale Annuität Die Annuität ist im Falle identischer Reinvestition immer auf Basis der Nutzungsdauer (!) des Projektes zu ermitteln. 30
31 Annuitätenmethode 3.4. Beispiel: Annuitätenmethode - abs. Vorteilh. Entscheiden Sie mit Hilfe der Annuitätenmethode, ob Projekt A durchgeführt werden soll oder nicht und interpretieren Sie das Ergebnis! Berechnung der Annuität von A KW(A) = Nutzungsdauer = 4 Jahre A = 31
32 Annuitätenmethode 3.5. Interpretation der Annuität Annuität: konstante Entnahme während einer bestimmten Zeitspanne N (hier im Beispiel die Nutzungsdauer), sodass der Kapitalwert der verbleibenden Zahlungen genau null beträgt Zahlungen A Entnahme Zahlungen neu t=0 t=1 t=2 t=3 t=
33 Annuitätenmethode 3.6. Beispiel: Annuitätenmethode - rel. Vorteilh., identische Reinvestition/1 Angenommen, die Investitionsprojekte A und B werden jeweils nach Ablauf der betrieblichen Nutzungsdauer erneut realisiert (Investitionskette). Welches der beiden Projekte ist in diesem Fall vorzuziehen? Verwendung der Kapitalwertmethode: nach Ablauf der Nutzungsdauer erneute Investition keine Veranlagung am Kapitalmarkt zum Ausgleich der unterschiedlichen Nutzungsdauern/Laufzeiten Kapitalwerte der Einzelprojekte zum Vergleich nicht geeignet Kapitalwerte der Investitionsketten (20 Jahre) berechnen 33
34 Annuitätenmethode 3.6. Beispiel: Annuitätenmethode - rel. Vorteilh., identische Reinvestition/ t KW A 1 KW A 2 KW A 3 KW A 4 KW A 5 KW Kette A KW Kette A = analog: KW Kette B = 34
35 Annuitätenmethode 3.6. Beispiel: Annuitätenmethode - rel. Vorteilh., identische Reinvestition/3 Anstatt umständlicher Berechnung der Kettenkapitalwerte: Berechnung und Vergleich der Annuitäten Annuitätenmethode Annuität der Investitionskette = Annuität des Einzelprojekts Bei identischer Reinvestition sollte Projekt A realisiert werden: Sowohl der Kettenkapitalwert als auch die auf die Nutzungsdauer bezogene Annuität sind größer als bei Projekt B. 35
36 3.7. Methodenvergleich: identische Reinvestition Identische Reinvestition: Kapitalwertmethode (Investitionskette) Projekt A Projekt B Annuitätenmethode 36
37 4. Dynamische Amortisationsrechnung 4.1. Grundlagen Dynamische Amortisationsrechnung: ermittelt den Amortisationszeitpunkt des Projekts: Zeitpunkt, zu dem die Summe der Barwerte der Einzahlungen größer ist als die Summe der Barwerte der Auszahlungen Zahlungen werden nur bis zum Amortisationszeitpunkt berücksichtigt wichtiger Kritikpunkt Kriterium: absolute Vorteilhaftigkeit: Amortisation relative Vorteilhaftigkeit: früherer Amortisationszeitpunkt 37
38 Dynamische Amortisationsrechnung 4.2. Beispiel: Dynamische Amortisationsrechnung Entscheiden Sie sich zwischen den Projekten A und B mit Hilfe der dynamischen Amortisationsrechnung! Projekt A Projekt B Zeit N* Summe Zahlungen Barwert kum. Barwert Summe Zahlungen Barwert kum. Barwert Aufgrund der kürzeren Amortisationsdauer ist Projekt A vorzuziehen. 38
39 4.3. Methodenvergleich: einmalige Investition Einmalige Investition: Projekt A Projekt B Kapitalwertmethode Dynamische Amortisationsrechnung 39
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