Empathische Kompetenzen bei Kindern psychisch kranker Eltern

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1 Fachtagung vom Runden Tisch in Braunschweig am Empathische Kompetenzen bei Kindern Dr. Klaus Riedel Bielefeld

2 Übersicht I Einleitung II. Die Situation der Kinder und ihrer Eltern III: Definition Empathie IV. Die empirische Untersuchung V. Schlussfolgerungen

3 Einleitung Kinder werden in verschiedenen sozialen- Lebens- und Entwicklungskontexten wahrgenommen, selten aber in der Rolle als Kinder 50% aller psychisch kranken Menschen sind auch Eltern (Sollberger 2002) 1/3 aller Kinder in stationärer Kinder- und Jugendpsychiatrischer Behandlung haben mindestens einen psychisch kranken Elternteil (Remschmidt & Mattejat 1994) Aktuelle Statistiken der BPtK gehen von Kindern aus (Bundespsychotherapeutenkammer auf Basis des Bundesgesundheitssurveys 1998; zit. in: Deutsches Ärzteblatt )

4 Übersicht I. Einleitung II. Die Situation der Kinder und ihrer Eltern - Überblick zum derzeitigen Forschungsstand - Psychosoziale Belastungen - Perspektive der Eltern - Perspektive der Kinder - Protektive und kompensierende Faktoren - Perspektive der Eltern - Perspektive der Kinder III: Definition Empathie IV. Die empirische Untersuchung V. Schlussfolgerungen

5 Situation der Kinder und ihrer Eltern Überblick zum derzeitigen Forschungsstand Wenig epidemiologische Studien zu psychischer Erkrankung in Deutschland Ca. 10% der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland erkranken jährlich an psychiatrischen Erkrankungen und werden behandelt 25% Lebenszeitprävalenz psychischer Störungen bei Erwachsenen 32,1% der Erw. (18-65J.) leiden unter psych. Störung nach ICD-10; davon werden nur 36,5% behandelt (Bundesgesundheitssurvey 1998/99)

6 Situation der Kinder und ihrer Eltern High-Risk-Forschung Untersuchungen vorwiegend aus medizinischem und psychiatrischen Spektrum Grundannahme: Kinder tragen erhöhtes Risiko, selbst zu erkranken Ziel: Früherkennung und förderung der Kinder mit erhöhtem Krankheitsrisiko Kritik: Zu starke Einengung auf Psychopathologie

7 Situation der Kinder und ihrer Eltern Genetische Studien Erforschung genetischer Determinanten (z.b. bei schizophrenen und affektiven Erkrankungen; Adoptionsstudien) lassen Vulnerabilität der Kinder erkennen Schizophrenie: Risiko, selbst zu erkranken, liegt bei 10-15% (ein erkrankter Elternteil) bzw. 40% (beide Elternteile erkrankt) im Vergleich zu 1% in der Normalpopulation (Mattejat 2001)

8 Situation der Kinder und ihrer Eltern Risiko von Kindern depressiver Eltern, eine affektive Störung zu entwickeln, ist um das 1,75fache höher als bei Kindern gesunder Eltern. Risiko einer Major Depression sogar um das Sechsfache (Downey & Coyne 1990) Risiko bei elterlichen Angststörungen liegt um das Siebenfache höher als bei gesunden Eltern (Lenz 2005) Zwillingsstudien belegen genetische Komponente bei Schizophrenie und Depression (Lenz 2005) Kritik: Genetische Disposition darf nicht als einzige Ursache verschiedener Risikofaktoren gesehen werden

9 Situation der Kinder und ihrer Eltern Sozialpsychiatrische und familienorientierte Ansätze Familiendynamik wird als wichtig angesehen (z.b.: Psychose als Ausdruck pathogener familiärer Interaktionsmuster betrachtet) In Familien mit einem Übermaß an Feindseligkeit oder Überfürsorglichkeit besteht ein erhöhtes Risiko, erneut in stationäre Behandlung zu kommen (Expressed-Emotions-Forschung) Neuere Forschungen beziehen Protektive Faktoren, Bewältigungs- und Kompensationsmöglichkeiten ein

10 Situation der Kinder und ihrer Eltern Fazit und Perspektive zum Forschungsstand Genetische Disposition führt zu erhöhter Vulnerabilität bei den Kindern, nicht aber zu zwangsläufiger Erkrankung (D.h.: Ob sich eine psychische Erkrankung entwickelt, hängt von der Präsenz verletzender oder stärkender Umwelteinflüsse ab). Familiäre Kommunikations- und Interaktionsstrukturen können zu erhöhten Belastungen führen. Sie können aber auch Sicherheit und Selbstbewusstsein im Umgang mit der Krankheit und der Situation vermitteln.

11 Überblick I. Einleitung II. Die Situation der Kinder und ihrer Eltern Überblick zum derzeitigen Forschungsstand Psychosoziale Belastungen - Perspektive der Eltern - Perspektive der Kinder Protektive und kompensierende Faktoren - Perspektive der Eltern - Perspektive der Kinder III: Definition Empathie IV. Die empirische Untersuchung V. Schlussfolgerungen

12 Situation der Kinder und ihrer Eltern Psychosoziale Belastungen aus Perspektive der Eltern Gesundheitliche Belastungen (Schlafstörungen, Grübeleien,...) bei 9 von 10 Angehörigen (87,1%) Zentraler Mechanismus: Näheres Zusammenrücken und Abschotten gegen die Außenwelt => Isolation 25% haben Kontakte zu anderen Familienmitgliedern verloren; 33% zu Freunden und Bekannten (Angermeyer 1997) Erhöhe Scheidungsraten: Bei Erkrankung der Mutter lassen sich 59% der Paare scheiden, bei Erkrankung des Vaters nur 49%

13 Situation der Kinder und ihrer Eltern Die ohnehin großen Belastungen mit psychisch kranken Angehörigen nehmen zu, wenn Kinder beteiligt sind Schuldgefühle, - die Fam. nicht mehr versorgen zu können - die Krankheit genetisch an Kinder weiterzugeben - Angehörige seien Schuld (wird auch von einigen Helfern vermittelt) Schwere psychische Erkrankungen haben Auswirkungen auf das Bindungsverhalten. Psychotische Mütter zeigen oft vermeidendes oder ängstliches Bindungsverhalten

14 Situation der Kinder und ihrer Eltern Psychosoziale Belastungen aus Perspektive der Kinder Plötzliche und unerwartete Krankheitsschübe haben Auswirkungen auf die Bindungssicherheit Probleme mit der Selbstkonzept-Entwicklung und Identifikation durch mangelnde Konstanz und Kontinuität in Gedanken, Handlungen und Gefühlen Loyalitätskonflikte: Durch die Isolation wird die Entfaltung eigener Interessen zurückgehalten Probleme mit der Autonomie-Entwicklung: Autonomieentwicklung in allen Altersphasen wird gehemmt; Ablösung (Pubertät) v.d. Familie erschwert

15 Situation der Kinder und ihrer Eltern Schuld- und Schamgefühle durch die Isolation zur (und von der) Außenwelt. Kinder fühlen sich schuldig: - an der Erkrankung der Eltern (insbes. jüngere Kd.) - nicht genug für sie getan zu haben - nicht genug für Geschwister getan zu haben - (bei Wochenbettpsychose): am Ausbruch der Erkrankung Ängste der Kinder (Existenzängste; Angst vor dem Elternteil (Wahn,...); Angst um den Elternteil (Suiziddrohungen,...) Angst, selbst zu erkranken)

16 Überblick I. Einleitung II. Die Situation der Kinder und ihrer Eltern Überblick zum derzeitigen Forschungsstand Psychosoziale Belastungen - Perspektive der Eltern - Perspektive der Kinder Protektive und kompensierende Faktoren - Perspektive der Eltern - Perspektive der Kinder III: Definition Empathie IV. Die empirische Untersuchung V. Schlussfolgerungen

17 Situation der Kinder und ihrer Eltern Protektive und kompensierende Faktoren (Eltern) Intaktes Verhältnis innerhalb der Familie (mit 30% aller Nennungen auf Rang 1) (Angermeyer 1997) Soziale und ökonomische Ressourcen (zur Finanzierung von Hilfen und zur Psychohygiene) Austausch mit anderen Betroffenen (Schicksal teilen und Austausch über Hilfsmöglichkeiten) Angebote von Fachdiensten und Institutionen (Strukturierungshilfen, präventive Angebote)

18 Situation der Kinder und ihrer Eltern Stationäre Mitaufnahme von Kindern (bei regelmäßigen Krankenhausaufenthalten wichtig) Informations- und Wissensvermittlung (klar und ehrlich) (z.b. über Krankheitsbild und Beeinträchtigungen); kognitives Verstehen bedeutet emotionale Entlastung Verbesserung der familiären Kommunikation bringt positive Effekte für alle Beteiligten

19 Situation der Kinder und ihrer Eltern Protektive und kompensierende Faktoren (Kinder) Anwesenheit und kompensierende Funktion des gesunden Elternteils Anwesenheit von Geschwistern / anderen Kindern Qualität des sozialen Beziehungsnetzes (Präsenz emotional verfügbarer Erwachsener) Hilfen im Säuglings-, frühen Kindheitsalter und in der Pubertät (vulnerable Phasen) Frühzeitiger Hilfen (Gruppen, Psychotherapie,..) Intellektuelle Kompetenz und physische Attraktivität

20 Situation der Kinder und ihrer Eltern Altersangemessene Informations- / Wissensvermittlung - wie sie sich dem kranken Elternteil gegenüber am Besten verhalten - wie sie Vater / Mutter unterstützen können - über das Wesen der psychischen Erkrankung - über Gefahren einer Verschlimmerung - über Heilungsmöglichkeiten - über Medikamente - über Erbeinflüsse (insbesondere Jugendliche) (Lenz 2005) Entwicklung von Autonomie und Verantwortungsgefühl (Sensibilität für Stimmungen; besondere Wahrnehmungsfähigkeit; produktiver Umgang mit psychischer Erkrankung der Eltern)

21 Situation der Kinder und ihrer Eltern Broschüren-Set für Kinder, Jugendliche und Eltern Zu beziehen über: Dachverband psychosozialer Hilfsvereinigungen; 5311 Bonn Tel.: 0228/

22 Situation der Kinder und ihrer Eltern Sehr interessantes Buch mit kindgemäßen Beispielen und Illustrationen sowie ergänzenden Texten für Eltern, Bezugspersonen und Fachkräfte

23 Übersicht I. Einleitung II. Die Situation der Kinder und ihrer Eltern III: Definition Empathie - Entwicklungspsychologische Aspekte - Bindungstheoretische Aspekte - Geschlechtsspezifische Aspekte - Empathie und emotionale Intelligenz - Empathie und Aggression - Empathie und Gefühlsansteckung - Empathie in Mimik, Gestik, Körpersprache - Empathie und die Spiegelneuronen IV. Die empirische Untersuchung V. Schlussfolgerungen

24 Definition Empathie Erstmals wurde Empathie (Einfühlung) im 18./19.Jh. von Naturwissenschaftlern und Philosophen definiert Möglichkeit, das Fremde teilhabend zu erleben (Körner 1998) Carl Rogers beschrieb Empathie als eine der drei wesentlichen Säulen seines non-direktiven (heute Personzentrierten) Persönlichkeitsmodells: Der Zustand der Empathie oder empathisch sein bedeutet, das innere Bezugssystem des anderen genau und mit den entsprechenden emotionalen Komponenten und Bedeutungen so wahrzunehmen als ob man die Person selbst wäre, ohne jedoch die als-ob-situation aufzugeben (Rogers 1959)

25 Definition Empathie Entwicklungspsychologische Aspekte Bereits Neugeborene lassen sich von Gefühlen anderer anstecken (schreien beim Schreien anderer Babys) Im 1. Lj. Ausweitung auf andere Emotionen (Baby wird traurig (fröhlich) bei trauriger (fröhlicher) Mutter) Im 2. Lebensjahr entsteht Zusammenhang zwischen Empathie und Selbsterkennen (Rougetest); d.h. ein Gefühl kann unterschiedliche Qualitäten haben, je nachdem ob es dir oder mir zugehörig ist Empathie ist nicht nur vom Alter sondern auch vom Selbstkonzept abhängig (Bezugspersonen wichtig)

26 Definition Empathie Bindungstheoretische Aspekte Säuglings- und Bindungsforscher sehen Dialog- und Empathiefähigkeit bereits von Geburt an gegeben Feinfühligkeit, empathisches Verstehen und prompte Reaktionen der Bindungspersonen sind erforderlich Studie über das Bindungsverhalten Zweijähriger ergab einen deutlichen Zusammenhang von sicherer Bindung und empathischem Verhalten (Bischof-Köhler 2000, S. 154) Neurobiologen sehen Empathie nicht als angeboren, sondern sich durch Bindungsbeziehungen in der frühesten Kindheit entwickelnd (Bauer 2006)

27 Definition Empathie Geschlechtsspezifische Aspekte In Studien mit hohem Grad kognitiver Kontrolle (z.b. Selbstberichte) werden Geschlechterunterschiede beschrieben; in Studien, die beispielsweise physiologische Reaktionen messen, können keine Unterschiede festgestellt werden (Eisenberg & Lennon 1983) Geschlechterunterschiede bzgl. empathischer Kompetenzen können in der überwiegenden Mehrzahl der Studien nicht nachgewiesen werden (Zahn-Waxler 1983; Cierpka 2003)

28 Definition Empathie Empathie und Emotionale Intelligenz In Abgrenzung zur rationalen Intelligenz (IQ) wurde die emotionale Intelligenz (EQ) entwickelt und beschrieben als Fähigkeit, unsere eigenen Gefühle und die anderer zu erkennen (Goleman 1998, S. 387) Konzept der Emotionalen Intelligenz (EQ) wird bis heute auf der Ebene der Soft Skills (z.b. Teamfähigkeit, Führungsstärke) und der überfachlichen Kompetenzen eingesetzt

29 Definition Empathie Empathie und Aggression Empathie-Förderung ist zentraler Bestandteil von Präventionsprogrammen zum Aggressionsabbau Meta-Analyse zahlreicher Studien belegt negative Korrelation zwischen Empathie und Aggression (Miller & Eisenberg 1988) Studie belegt größere Schwierigkeiten delinquenter Jugendlicher in der Perspektivenübernahme im Vergleich zu Gleichaltrigen mit ähnlichem sozioökonomischem Status (Chandler 1982) Körperliche Gewalt (misshandelnde Eltern) korreliert mit mangelnder Empathiefähigkeit der Eltern (Feshbach 1987)

30 Definition Empathie Empathie und Gefühlsansteckung Gefühlsansteckung gilt als angeboren und wird oft mit Empathie gleichgesetzt, nur dass nicht bewusst ist, dass es sich um das Gefühl des anderen handelt (Identifikation mit dem anderen, die bei der Empathie nicht zwingend vorkommt) Gefühlsansteckung ist eher vom Ausdrucksverhalten der anderen Person abhängig als von der Situation (Beispiel: Mit Glasplatte bedeckter Abgrund zwischen Säugling und Mutter) Gefühlsansteckung wird verstanden als Basis zur Empathieentwicklung, die stattfinden kann, wenn das Kind eine psychische Grenze zwischen sich und dem Gegenüber ausbilden kann (ca. 2. Lj.), also die Abgrenzung vom Ich zum Du möglich ist

31 Definition Empathie Empathie und Perspektivenübernahme Perspektivenübernahme gilt als zentraler Aspekt der Empathie, der als kognitiver Prozess betrachtet wird Perspektivenübernahme ist ein rationaler Mechanismus, bei dem man sich in die Lage des anderen hineindenkt, ohne emotional davon berührt zu sein (Bischof-Köhler 2001, S. 321) Perspektivenübernahme erfordert eine gewisse optimale Distanz zur wahrgenommenen Person, damit die Person überhaupt erkennbar werden kann; in Abgrenzung zur Empathie, die intensive emotionale Nähe erfordert (Steins 1998) Verbale Interaktion und Interaktion unter Gleichaltrigen wirken sich positiv auf die Kompetenz zu Perspektivenübernahme aus (Hollos & Cowan 1973)

32 Definition Empathie Empathie in Mimik, Gestik, Körpersprache Anhand von Mimik, Gestik, Atmung, Tonfall kann man Rückschlüsse auf Emotionen der Person ziehen Motorisch-mimische Spiegelung des Säuglings durch die Mutter ist notwendig zur Entstehung von Bindung Gesichtsausdruck (Lächeln, Stirnrunzeln,...) steht im Zusammenhang mit den Emotionen Die Fähigkeit, den Gesichtsausdruck beim Gegenüber zu erkennen ist notwendiger Bestandteil zur Entwicklung sozialer Kompetenz (Gross & Ballif 1991)

33 Definition Empathie Empathie und Spiegelneuronen Zellen im Gehirn, die bei Wahrnehmung von Verhaltensweisen reagieren, als würde man selbst diese Handlungen ausführen (z.b. angenehme Gefühle bei Beobachtung einer Umarmung) (Nervenzellen im motorischen Zentrum von Primaten werden nicht erst beim eigenen Zugreifen nach einer Banane aktiviert, sondern bereits beim Erscheinen des Versuchsleiters mit der Banane; Nervenzellen sind also in der Lage, Absichten des Gegenüber vorherzusagen) Spiegelneuronen sind in der Lage, eine große Spannbreite von Gefühlen (Freude, Trauer, Furcht, Angst) zu imitieren (Gartner 2004)

34 Definition Empathie Stress und Angst reduzieren die Signalrate der Spiegelneuronen; dadurch wird die Kompetenz, sich in andere einzufühlen, ebenfalls herabgesetzt Bei Autisten wird eine mangelnde Funktion der Spiegelneuronen und damit eine der Ursachen von Autismus vermutet (Spiegel 2006) Die Fähigkeit zur Empathie hängt in hohem Maße davon ab, dass die Spiegelsysteme, die Mitgefühl ermöglichen, durch zwischenmenschliche Erfahrungen ausreichend eingespielt und in Funktion gebracht werden (Bauer 2006, S. 70)

35 Übersicht I. Einleitung II. Die Situation der Kinder und ihrer Eltern III: Definition Empathie IV. Die empirische Untersuchung - Fragestellung und Testbeschreibung - Durchführung der Untersuchung - Ergebnisse V. Schlussfolgerungen

36 Die empirische Untersuchung Fragestellung: Unterscheiden sich Kinder in ihrem Empathieverhalten von anderen Kindern? Existieren weitere symptomorientierte Unterscheidungsmerkmale zwischen den Kindern beider Gruppen Können Unterschiede im familiären Bindungs- und Kommunikationsverhalten nachgewiesen werden? Welche Folgerungen lassen sich aus den Erkenntnissen für die Praxis und Theorie ableiten?

37 Die empirische Untersuchung Testbeschreibung: Child Behavior Checklist (CBCL) Empathietest für Kinder (ETK) Fachkraft-Fragebogen (FKB)

38 Die empirische Untersuchung Child Behavior Checklist (CBCL) (AG dt. CBCL 1998) Standardisierter Elternfragebogen zur Erfassung kindlicher Ressourcen und Verhaltensauffälligkeiten Geschlechter- und altersspezifische Auswertung 3 Kompetenzskalen (Aktivität, soziale Kompetenz, Schule) 8 Syndromskalen (sozialer Rückzug, körperliche Beschwerden, ängstlich-depressives verhalten, soziale Probleme, schizoid-zwanghaftes Verhalten, Aufmerksamkeitsprobleme, dissoziales und aggressives Verhalten)

39 Die empirische Untersuchung Empathietest für Kinder (ETK) (Behr et al. 2004) Fragebogen zur Überprüfung von Empathie und ihren drei Subkonstrukten - kognitive soziale Perspektivenübernahme - Gefühlsansteckung - Mimik, Gestik und Körpersprache Kinder sollen anhand von Bildern, Comics und Geschichten die Intensität emotionaler Zustände der abgebildeten Akteure beiderlei Geschlechts angeben

40 Die empirische Untersuchung Empathietest für Kinder (ETK): Kognitive soziale Perspektivenübernahme Akteure erleben verschiedene emotionale Zustände und drücken diese aus Anhand des Ratings der Kinder der Untersuchungsgruppe soll die Fähigkeit zur kognitiven sozialen Perspektivenübernahme erfasst werden

41 Die empirische Untersuchung Empathietest für Kinder (ETK): Gefühlsansteckung bzw. Betroffenheit Akteure erleben verschiedene emotionale Zustände und drücken diese aus Anhand des Ratings der Kinder der Untersuchungsgruppe soll die eigene emotionale Befindlichkeit beim Betrachten der Bilder gemessen werden

42 Die empirische Untersuchung Empathietest für Kinder (ETK): Körpersprache Abbildungen zeigen eine Stoffpuppe mit unterschiedlichen Körperhaltungen Anhand des Ratings der Kinder der Untersuchungsgruppe soll das Verstehen von Körpersprache erfasst werden

43 Die empirische Untersuchung Empathietest für Kinder (ETK): Mimik, Gestik Fotos mit Gesichtsausdrücken von Kindern und Jugendlichen beiderlei Geschlechts Anhand des Ratings der Kinder der Untersuchungsgruppe soll das Erkennen nonverbaler mimischer Ausdruckssignale erfasst werden

44 Die empirische Untersuchung Fachkraft Fragebogen (FKB) (Riedel 2006) Für Fachkräfte, die Kontakt zu psychisch kranken Eltern oder deren Kindern haben Fragen zu Grundberuf und Institution der Fachkraft Fragen zu Aspekten der Erkrankung der Eltern Fragen zur Familie Fragen zu Bindungsverhalten und Kommunikationsstil Fragen zu protektiven und kompensierenden Faktoren

45 Die empirische Untersuchung Fachkraft-Fragebogen (FKB) Fachkräfte als Brücke zu den Familien wurden gebeten, Angaben zu sich, den Familien und zur Erkrankung zu machen Fachkräfte sollten den Eltern die CBCL und den Kindern den ETK aushändigen und als Gesamt-Fragebogen-Set an mich zurücksenden

46 Die empirische Untersuchung Durchführung der empirischen Untersuchung Erreichte Zielgruppen: 2 große Erwachsenenpsychiatrien 2 große Kinder- und Jugendlichenpsychiatrien 3 Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienste (Gesundheitsämter) 20 Ärztliche PsychotherapeutInnen 150 Psychologische PsychotherapeutInnen 50 Kinder- und JugendlichenpsychotherapeutInnen 4 stationäre Jugendhilfeeinrichtungen (Heime, Wohngruppen) 12 Einrichtungen der ambulanten Jugendhilfe (ASD, SPFH, Einzelfallhilfe, 5 Familienberatungsstellen) 24 Projekte, die mit psychisch kranken Angehörigen arbeiten

47 Die empirische Untersuchung Fragebogen-Versand Von ca. 450 Fachkräften wurden 151 Fragebogen-Sets (CBCL, ETK, FKB) angefordert (08/ /2006) Rücklauf von 37 Fragebögen (24,5%) aus der Versuchsgruppe und 34 Fragebögen (46%) aus der parallel laufenden Kontrollgruppe Die Untersuchungsgruppe umfasste schließlich die Versuchsgruppe (n=33) und Kontrollgruppe (n=34)

48 Ergebnisse Soziodemographische Daten der Studie Altersspanne 7;0 14;9 Jahre Durchschnittsalter Mädchen: Jungen: 11;0 Jahre 11;6 Jahre Geschlecht Mädchen: Jungen: 32 (48%) 35 (52%)

49 Ergebnisse In der CBCL sind Kinder der Versuchsgruppe (VG) signifikant auffälliger als Kinder der Kontrollgruppe (KG), und zwar in sämtlichen 8 Syndromskalen sowie in den Skalen 2. Ordnung Abb. 1: T-Werte des Elternfragebogens (CBCL) nach Kontrollgruppe und Versuchsgruppe T-Wert gesamt T-Wert-INT T-Wert-EXT 50,76 51,5 48,68 58,76 64,42 63,97 T-Wert I sozialer Rückzug T-Wert II körperliche Beschwerden T-Wert III ängstlich/depressiv T-Wert IV soziale Probleme T-Wert V schizoid/zwanghaft T-Wert VI Aufmerksamkeitsprobleme T-Wert VII dissoziales Verhalten T-Wert VIII aggressives Verhalten 53,55 54,55 54,45 52,82 51,09 53,18 51,21 52,91 64, ,64 64,94 61,36 63,3 57,67 61, Kontrollgruppe Versuchsgruppe

50 Ergebnisse Tab. 7.: Mittelwertvergleich der Ressourcen-Skalen des CBCL (Aktivitäten, Soziale Kompetenz und Schulleistungen) Kontrollgruppe Versuchsgruppe Aktivitäten (Var. 40) Soziale Kompetenz (Var. 42) Schule (Var. 44) gesamt 53,3 45,0 45,9 67 männlich weiblich 54,5 52,0 52,6 54,0 51,3 38,7 46,3 46,3 49,9 41,8 45,3 45,3 KG männlich 54,2 52,2 50,8 17 KG weiblich 54,8 50,4 49,1 17 KG männlich 54,2 52,2 50,8 17 VG männlich 51,0 36,4 42,4 18 KG weiblich 54,8 50,5 49,1 17 VG weiblich 53,1 41,5 41,0 15 VG 7-10 Jahre 53,2 41,6 43,2 17 VG Jahre 50,8 35,6 40,3 16 KG 7-10 Jahre 54,1 50,6 49,3 15 VG 7-10 Jahre 53,2 41,6 43,2 17 KG Jahre 54,8 51,8 50,0 19 VG Jahre 50,7 35,6 40,3 16 N CBCL-Ergebnisse Bei einem Mittelwertvergleich der Ressourcen-Skala der CBCL werden signifikante Unterschiede hinsichtlich geringerer Kompetenzen bei den Kindern der VG deutlich (Lediglich in der Aktivitäten- Skala sind bzgl. des Alters und der Mädchen lediglich Tendenzen sichtbar) Kinder psychisch kranker Eltern verfügen somit über weniger Ressourcen als andere Kinder Anmerkung: Zahlen in Fettdruck und Rasterfläche unterscheiden sich signifikant.

51 Ergebnisse Empathietest für Kinder (ETK) Ergebnisse Der Vergleich der Mittelwerte ergab statt der erwarteten signifikanten Unterschiede lediglich Tendenzen Lediglich in den Skalen Körpersprache und Mimik sind signifikante Unterschiede zu erkennen, d.h.: Kinder haben Probleme in der Wahrnehmung dieser Bereiche Auffällig sind die niedrigeren Empathie-Werte der Jungen der VG was bei den Mädchen nicht so ist. Mädchen scheinen hier besser zu kompensieren

52 Ergebnisse Fachkraft-Fragebogen (FKB) Ergebnisse Grundberufe der Fachkräfte Facharzt Pädiatrie 1 Dipl.Pädagogen 3 Dipl. Psychologen 9 Dipl. Sozialarbeiter / -pädagogen 8 Heilpädagogen 3 Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten 9 Psychologische und Ärztliche Psychotherapeuten 0

53 Ergebnisse FKB-Ergebnisse Institutionen der Fachkräfte Kinder- und Jugendpsychiatrie 4 Ambulante Jugendhilfe 7 Stationäre Jugendhilfe 1 Psychotherapeutische / Psychiatrische Praxis 15 Projektmaßnahme 2 Sonstige 4 Erwachsenenpsychiatrie 0

54 Ergebnisse FKB-Ergebnisse Institutionen: ambulante Praxen: 45,5% ambulante Jugendhilfe 21,2% Kinder- und Jugendpsychiatrie 12,1% Auffällig: Trotz breiter Streuung erfolgte keine einzige Rücksendung durch Fachkräfte, die mit den psychisch kranken Eltern arbeiten erfolgt. Hier sind Aufklärung und Sensibilisierung erforderlich

55 Ergebnisse Erkrankungsform Ängste 15% Depressionen 67% Schizophrenie 18% Intensität der Erkrankung leicht 0% mittel 58% schwer 42% Aktuelle Behandlung Ambulant 85% Teilstationär 12% Stationär 3% Klinikaufenthalte keine 18% 1 bis 2 36% 3 bis 6 46%

56 Ergebnisse Erkrankter Elternteil Mutter 73% Vater 18% Beide 9% Erkrankung der Mutter wurde häufiger genannt (4 x), obwohl nicht erwiesen ist, dass Mütter häufiger erkranken Hypothese, dass erkrankte Mütter häufiger in der Familie bleiben bzw. motivierter sind, an einer Studie teilzunehmen bzw. Hilfe in Anspruch zu nehmen Bei 3 ETK-Summenscores erzielten die Kinder mit erkranktem Vater die signifikant höchsten Empathiewerte, bei erkrankter Mutter mittlere und bei beiden erkrankten Elternteilen die niedrigsten Werte Das legt den Schluss nahe, dass die Erkrankung beider Elternteile sich am gravierendsten auf die Empathiefähigkeit auswirkt, die des Vaters am geringsten

57 Ergebnisse Wohnsituation alleinerz. Elternteil 40% leibl. Mutter / Partner 16% mit beiden Eltern 26% Heim; Pflegefamilie 18% Lebenssituation mit erkranktem Elternteil ohne erkrankten Elternteil 80% 20% Die Zahl der Kinder, die nicht mehr in ihrer Ursprungsfamilie leben, ist mit 74% relativ hoch Die Zahl der Kinder, die im Heim, einer Pflege- oder Adoptivfamilie leben, ist mit 18% ebenso auffällig Trotz dieser Zahlen leben noch 80% der Kinder mit dem erkrankten Elternteil zusammen

58 Ergebnisse Protektive und kompensierende Faktoren 1/3 der Kinder verfügen über einen kompensierenden, Sicherheit vermittelnden Elternteil 1/3 der Kinder verfügen über ein soziales Netz außerhalb der Familie 2/3 der Kinder haben eine enge Beziehungen zu einer wichtigen Bezugsperson

59 Ergebnisse Alpträume Kinder leiden mit 45% doppelt so häufig unter Alpträumen wie ihre Altersgenossen (20,6%) Kinder ängstlicher Mütter haben zu 40% manchmal Alpträume, Kinder depressiver Mütter zu 35,3% manchmal, Kinder schizophrener Mütter sogar zu 60% Alpträume

60 Ergebnisse Phobien Mit 48% leiden Kinder drei Mal so häufig unter Phobien wie andere Kinder (15%) Mädchen leiden in beiden Gruppen doppelt so häufig unter Phobien wie Jungen Sowohl Mädchen (60%) als auch Jungen (39%) sind stärker durch Phobien belastet als andere Kinder (15%)

61 Ergebnisse Bindungsverhalten und Ausbruch der Erkrankung bei Geburt mit 1-7 J. mit 8-11 J. Unsicher-ambivalent (C) 33% 57% 55% Unsicher-vermeidend (A) 53% 33% 23% Sicher gebunden(b) 0% 11% 12% Desorganisiert (D) 13% 9% 10% Unter den Kindern, deren Eltern bereits ab Geburt erkrankt waren, befindet sich kein sicher gebundenes Kind Kinder, deren Eltern bereits ab Geburt erkrankt waren, reagieren zumeist unsicher-vermeidend, während Kinder, deren Eltern im Laufe ihrer Kindheit erkranken, unsicher-ambivalent reagieren Zudem konnte nachgewiesen werden, dass, je jünger das Kind zum Zeitpunkt der Erkrankung, desto geringer der Empathiewert

62 Ergebnisse Bindungsverhalten im Vergleich n in% Durchschn. Bevölkerg. Unsicher-ambivalent (C) 15 46% 18% Unsicher-vermeidend (A) 11 33% 23% Sicher gebunden(b) 4 12% 59% Desorganisiert (D) 3 9% 10% Durchschnittliche Kinder können mit 59,2% fünf Mal häufiger auf sichere Bindungsbeziehungen zurückgreifen als Kinder (11,8%) Unsicher-ambivalentes Bindungsverhalten kommt durchschnittlich in 17,6% vor, bei Kindern ist diese Bindungsrepräsentation mit 46,1% drei Mal höher und die am häufigsten angegebene Form

63 Ergebnisse Bindung / Störung unsicher-vermeidend (A) unsicher ambivalent (C) n: Ängste 0% 100% 4 Depressionen 44% 56% 18 Schizophrenie 75% 25% 4 gesamt 42% 58% 26 Bei Ängsten und Depressionen weisen die Kinder eher unsicherambivalente Bindungen auf (Ängste: 100%; Depressionen: 56%), während bei Schizophrenie unsicher-vermeidendes Bindungsverhalten (75%) überwiegt Schizophrenie kann also aufgrund ihres früheren Ausbrechens und ihrer Intensität als schwerere psychische Störung bezeichnet werden. Sie wirkt sich belastender auf die Angehörigen aus als Depressionen oder Ängste und wirkt nachhaltiger auf das Bindungs- und Empathieverhalten

64 Ergebnisse Kommunikationstypen (nach Virginia Satir) Menschen tendieren in Stresssituationen zu bestimmten Kommunikationstypen (Ankläger, Beschwichtiger, Rationalisierer, Ablenker, Kongruentes Muster) Ist ein Elternteil Beschwichtiger, sind beim Kind signifikant höhere Empathiewerte zu erkennen Ist keiner der Elternteile Ankläger, zeigt das Kind ebenfalls höhere Empathiewerte Kommunikationstypen (insbes. Anwesenheit des Beschwichtigers und Abwesenheit des Anklägers ) können also zur Vorhersage empathischer Kompetenzen verwendet werden

65 Ergebnisse Vergleich zwischen Fachkraft- und Elterneinschätzung Analyse der Kontrollfragen, die sowohl den Fachkräften als auch den Eltern vorgelegt wurden, ergab - Übereinstimmung bei extrovertierten Symptomen (Aggressivität, Raufereien, Reizbarkeit,...) - Diskrepanzen bei introvertierten Symptomen (Ängste, Schuldgefühle, Wertlosigkeitsgefühle,...) Introvertierte Kinder werden somit entweder von den Fachkräften oder von den Eltern nicht adäquat wahrgenommen und erhalten in der Folge nicht die angemessene Hilfe und Unterstützung

66 Übersicht I. Einleitung II. Die Situation der Kinder und ihrer Eltern III: Definition Empathie IV. Die empirische Untersuchung V. Schlussfolgerungen - Entwicklung spezieller Hilfsangebote - Kommunikationsprobleme minimieren - Sensibilisierung für Empathie und die Bedürfnisse der Kinder in der (Fach-)Öffentlichkeit verstärken

67 Schlussfolgerungen Entwicklung spezieller Hilfsangebote - präventive und entlastende Angebote - klare Informations- und Wissensvermittlung - Reduzierung von Ängsten, Scham- und Schuldgefühlen - familiäre Bindungs- / Kommunikationsstrukturen einbeziehen - Angebote für introvertierte, unauffällige Kinder notwendig - Angebote in frühester Kindheit notwendig Kommunikationsprobleme minimieren - zwischen den Eltern und Fachkräften - unter den beteiligten Fachkräften und -diensten - Kooperation intensivieren

68 Schlussfolgerungen Sensibilisierung für Empathie und Kinder psychisch kranker Eltern in der (Fach-)Öffentlichkeit verstärken - Sensibilisierung der Therapeuten der Eltern - Arbeitskreise, Netzwerke und Hilfsangebote initiieren - interdisziplinären Austausch institutionalisieren - Fortbildungen besuchen Ein wichtiger Schritt ist mit dieser Fachtagung getan!

69 Literatur-Tipps

70 Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit

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