Aktuelle Aspekte der Suchtmedizin

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1 Aktuelle Aspekte der Suchtmedizin Methylphenidat bei Sucht und ADHS? Friedemann Hagenbuch ZfP Emmendingen Klinik für Suchtmedizin Stand April Interessenkonflikt Glaubwürdigkeit In den Jahren erhielt Dr. Hagenbuch Unterstützung für die Teilnahmen an Fortbildungsveranstaltungen durch die Firmen Lundbeck, Sanofi-Aventis und ThermoFisher Scientific. Er erhielt keine Honorare für Beratertätigkeit, Vorträge oder Stellungsnahmen, keine Zuwendungen für die Durchführung von Auftragsstudien oder anderen Forschungsvorhaben von pharmazeutischen Unternehmen oder Medizinproduktherstellern. Mitglied Weiterbildungsausschuss der Bezirksärztekammer (BÄK) Südbaden Mitglied Kommission nach dem Transplantationsgesetz der BÄK Südbaden Mitglied Gutachterkommission für Fragen ärztlicher Haftpflicht der BÄK Südbaden Stv. Mitglied Landesarbeitskreis Psychiatrie des Sozialministeriums Baden- Württemberg Stv. Mitglied Qualitätssicherungskommission Substitution der KV Baden- Württemberg/ Bezirksdirektion Südbaden Mitglied Suchtausschuss Landesärztekammer Baden-Württemberg (LÄK) Ansprechpartner im Rahmen des Interventionsprogramms für suchtkranke Ärzte und Ärztinnen der LÄK Suchtbeauftragter der BÄK Südbaden 2 1

2 Dimensionen der Abhängigkeit Substanzkonsum (stoffgebundene Abhängigkeit) Sehr häufig psychiatrische Begleiterkrankungen Sehr häufig somatische Folgeerkrankungen Psychosoziale Beeinträchtigungen z.b. Partnerschaft, Erwerbsfähigkeit, Verschuldung, Kriminalität 3 Psychische Begleiterkrankungen und Sucht Was bedeutet das? Kür für jeden Profi Schwererer Verlauf schlechtere Prognose schlechtere Compliance schwierigere Therapie 4 2

3 Aufmerksamkeitsdefizit- Hyperaktivitätsstörung (ADHS) Einige Probleme und Defizite: Fehl- Verständnis Verständnis Mangelhafte Diagnosestell Diagnosestellung ung Wenig Studien Keine Leitlinien Opiatabhängigkeit ADHS S3 Leitlinie Alkoholbezogene Störungen (plus ADHS) Keine evidenzbasierte Therapie Wo sind die Psychiater? Missbrauch von Methylphenidat Vergabe von Methylphenidat ohne Indikation 5 Typisch bei ADHS und komorbider Suchterkrankung Schwerer Krankheitsverlauf (sowohl ADHS als auch Sucht) Geringe Compliance Abstinenz unwahrscheinlich Stieglitz, Fallahpour

4 Epidemiologie Weltweit 3 4 % der Allgemeinbevölkerung ADHS (Erwachsene) Fayyad et al 2007 BRD: Ca 250 Tsd Betroffene Retz-Junninger et al 2002 Prävalenz ADHS Komorbidität Bei Alkoholgebrauch/- missbrauch % Marihuana % Opiatabhängige Bis 32% Philipsen et al 2008 Andere Stoffe Alle Stoffe Stieglitz, Fallahpour % 16% Moggi, van de Glind 2014 Grosse epidem.unterschiede zwischen den Stoffen und Ländern 7 Epidemiologie: FAZIT Unterschiedliche Prävalenzangaben in der Literatur, hohe Prävalenz, ca. 16 % (jeder 6.Suchtkranke). Bei Komorbidität von ADHS und Sucht erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für weitere psych. Störungen. Prognose Moggi, van de Glind 2014 Unbehandelte ADHS Patienten haben zweifach erhöhtes Risiko für Sucht. Wilens et al 8 4

5 Ursachen: Neurobiologische Faktoren, gestörter Dopaminhaushalt gestörter präfrontaler Kortex ( Exekutivfunktion, Selbstregulation.. ) Modifizierende psychosoziale Faktoren Ungeklärt: Biologische Ursache für ADHS plus Sucht Erstmanifestation: Kindheit, ADHS tritt vor der Suchterkrankung auf. Persistenz in Erwachsenenalter in > 50 %. Fayyad et al Symptomatik Unaufmerksamkeit Hyperaktivität Impulsivität Plus: Desorganisiertheit, Affektstörung, Stressintoleranz, gestörtes Sozialverhalten Plus: Alkohol-/ Drogenabhängigkeit Bei Erwachsenen rückläufig, dafür v. a. innere Unruhe, Verminderte Selbstkontrolle und Regelmissachtung Kokain zur Beruhigung 10 5

6 Diagnostik Klinische Diagnose (definierte psychopathologische Kriterien) Rating Skalen: ADHS-Checkliste nach DSM IV, Wender-Utah-Rating Scale HASE, ASRS (offiz. Screeningtest der WHO) Wichtig: nicht im Entzug / comorbidem Substanzkonsum Diagnostik und Therapie durch multiprofessionelle Teams (Psychiater, Psychotherapeut, Facharzt, ) S3 LL Alkoholbezogene Störungen (und comorbid. ADHS) (Kap.3.6, S.200) 11 Therapie Ziele: Abhängigkeitserkrankung und ADHS verbessern Trias bei ADHS: Psychoedukation Pharmakotherapie (nicht jeder benötigt Methylphenidat / Atomoxetin) Störungsspez. Psychotherapie 12 6

7 Therapie - ADHS und Abhängigkeit WO sind sie geblieben? Von Studien zu (ADHS und Opiatabhängigkeit) keine Spur Behandlung wird bei ADHS und Opiatabhängigkeit empfohlen- Leitlinien DGS 1/ Ohne dass sie weltweit in auch nur einer (1!) Studie untersucht wurde (Carpentier et al 2011), Literaturstand 1/ Therapie laut S3 Leitlinien Alkohol (und comorb. ADHS) (Kap. 3.6, S.197ff) Gesicherte Diagnose nach ICD-10 und DSM IV Symptome sind mindestens moderat und in mindestens 2 Settings (Arbeit, zu Hause ) vorhanden ADHS muss bereits in Kindheit bestanden haben Diagnose durch zwei Expertenmeinungen Diagnostik nach abgeschlossener Entzugstherapie Therapieversuch mit Atomoxetin (Strattera) bei Misserfolg: Versuch mit Bupropion (Elontril ) 14 7

8 Atomoxetin Zulassung seit 2013, kein Stimulanz, Antidepressivum Selekt. NA Wiederaufnahmehemmer Dopamin + Noradrenalin Einmalgabe Dosierung: mit 0,5 mg/kg KG (25-40 mg TD) Dosissteigerung nach 1 Woche über weitere 4 Wochen Erhaltungsdosis 0,8 0,9 mg/kg KG (40-80 mg TD), Wirkeintritt > 2-3 Wochen Hauptwirkungen: Schlaf, Konzentration, ausgeglichene Affekte, red.impulsivität Nebenwirkung: v.a. initiale Müdigkeit Generell gilt: Plasmaspiegel ist für 15 Erfolg entscheidend, nicht mg Bupropion Off-label Antidepressivum, Dopaminagonist 16 8

9 Methylphenidat Zulassung 2012, Mittel 1. Wahl für ADHS bei Erwachsenen. BtM-pflichtig. Rasche Besserung und häufig auch comorbide Suchtproblematik. Effektstärke: 0,56 Atypika 0,4 0.5 SSRI 0,3 Castells et al 2011 Umfangreiche Diagnostik: Cerebro-vaskulär-cardial, Anfallanamnese, Labor. Indikation? Keine Empfehlung in S3 LL Alkohol (+ comorbid. ADHS)!! Kein Konsens DGS Leitlinien Substit.behandlung: Methylphenidat bei ADHS? Stabile Substitution / Abstinenz Dlabal, BDK 2012 Kein komorbider Substanzkonsum Dosis: Einstieg 5-10 mg Medikinet adult, 2 Einzeldosen/d (Morgens + mittags) Dosissteigerung ca. alle 7 Tage um 5-10 mg, Erhaltungsdosis 0,5 0,8 mg/kg KG, max 1 mg/ kg KG, ca mg/d. Hauptwirkungen: Antrieb, Motivation und Durchhaltevermögen 17 Methylphenidat Cave: Gemäß Fachinformation Medikinet adult (6/2012) gilt für SUD Pat. mit ADHS: Wegen des Potentials von Fehlgebrauch, Missbrauch und Zweckentfremdung sollte Methylphenidat bei Patienten mit bekannter Drogen- oder Alkoholabhängigkeit mit Vorsicht angewandt werden Wichtig: Es gibt keinerlei Studien zur Wirksamkeit von Stimulanzien bei adultem ADHS und comorbider Alkoholabhängigkeit. Was heißt das? Red flags (Generell kein Methylpheniat) Matthies UKF 2015 pers.info Kein Methylphenidat bei Substitutionsbehandlung plus: Comorbidem Substanzkonsum Kontinuierlicher Methylphenidat Dosis Methylphenidat bedingten Notfällen, i.v.konsum Methylphenidat Verlorenes Rezept 18 9

10 Fazit Methylphenidat bei ADHS und Sucht? Ca 16% der Suchtpatienten haben ADHS Gründliche Diagnostik beim FA Psychiatrie/PT, nicht im Entzug, Intoxikation, comorb. Substanzkonsum bei Substitution NUR Bei gesichertem ADHS ggf: Alkoholabhängigkeit: Primär Atomoxetin, sonst Bupropion Keine Empfehlung Methylphenidat Opiatabhängigkeit: Primär Atomoxetin Nachrangig Methylphenidat unter strengen Kriterien Stets multiprofessionelle Behandlung Hausarzt-Psychiater-Substitutionsarzt 19 10

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