Digitalisierung Fluch oder Segen für das Handwerk?
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- Chantal Seidel
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Digitalisierung Fluch oder Segen für das Handwerk? Volkswirte-Forum 2016 in der Handwerkskammer Ulm Hannes Koch, M.A. Referent für Wirtschaftsförderung Handwerkskammer Dresden
2 Agenda Stand der Digitalisierung im Handwerk Tradition trifft Moderne Wie funktioniert Handwerk 4.0? Digitalisierungsprozesse im Handwerk Ziele und Aktivitäten des Kompetenzzentrum Digitales Handwerk Politische Rahmenbedingen für die Digitalisierung im Handwerk Fazit 2
3 Aktueller Stand - Infrastruktur 26 % sehr schneller Internetzugang 7 % keine Antwort 13 % zu langsam 35 % ausreichend 20 % derzeit ausreichend ZDH-Sonderumfrage 2014, Umfrage Kammerbezirk Dresden
4 Aktueller Stand - Nutzung -Kommunikation Online-Banking Datenaustausch mit Lieferanten/Kunden Eigene Homepage Direkteinkauf Informationsbeschaffung Datenaustausch mit Behörden Datensicherung (Cloud) Soziale Netzwerke (z. B. Facebook, xing) Öffentliche Auftragsvergabe Mitarbeitergewinnung Direktverkauf 29,7 % 20,5 % 14,0 % 13,7 % 11,5 % 7,0 % 42,9 % 42,8 % 51,3 % 62,3 % 75,0 % 85,6 % 0,0 % 10,0 % 20,0 % 30,0 % 40,0 % 50,0 % 60,0 % 70,0 % 80,0 % 90,0 % ZDH-Sonderumfrage 2014, Umfrage Kammerbezirk Dresden
5 Handlungsbedarfe Gewünschte Unterstützung durch Handwerksorganisationen Produktplanung/-gestaltung Cloud-Nutzung Online-Verkauf bzw. -Einkauf Urheber-/Markenrecht/Impressum Ausschreibungen Auffindbarkeit/Werbung Datensicherheit 0,00% 5,00% 10,00% 15,00% 20,00% 25,00% 30,00% Quelle: ZDH (2014): Digitalisierung der Geschäftsprozesse im Handwerk. 5
6 Chancen und Risiken für das Handwerk Chancen Risiken Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen Verstärkte Einbeziehung des Kunden in die Produktion Beschleunigung und Flexibilisierung interner Kommunikationsprozesse Steigerung der Transparenz der Prozesse Fehlerminimierung Aufwandsreduzierung Vernetzung Cybercrime, Datenschutz & Datensicherheit Möglicher Verlust von Alleinstellungsmerkmalen Polarisierung der Beschäftigungsverhältnisse Verlust einfacher Arbeitsplätze Hohe Investitionskosten Qualifikationsaufwand Handwerk als verlängerte Werkbank der Industrie 6
7 7
8 Handwerk 4.0 Massive Vernetzung von Mechanik, Elektronik und Daten eine vernetzte Produktion Produktenwicklung: Neue Geschäftsmodelle zeigen, wie Mehrwert für Kunden entsteht und womit ein Unternehmen Erträge erzielt z. B. über Apps Markterschließung und Marktreichweitevergrößerung z. B. Online-Shops Innerbetriebliche Prozessdigitalisierung: Arbeitserleichterung Bürokratieabbau Steigerung des Vernetzungsgrades im Unternehmen Neue Anforderungen im Bereich der Datensicherheit und des Datenschutzes 8
9 Beispiele für Handwerk 4.0 im Kammerbezirk Dresden Sattlerei Tom Büttner aus Dresden Alle innovativen Eigenschaften auf einen Blick: Ermittlung und Herstellung der richtigen Sattelbaumform Optimierung der Befestigungspunkte der Gurtung Optimale Positionierung des Sitzschwerpunktes Dimensionierung des Sattelkissens Ausformung der Polsterung Verlauf des Kopfeisens Einfaches Ermitteln des perfekt sitzenden Sattels aus dem Bestand 9
10 Beispiel für Handwerk 4.0 im Kammerbezirk Dresden Kunstgießerei Gebrüder Ihle aus Dresden Quelle: Ihle Bildguss Quelle: Ihle Bildguss Quelle: Ihle Bildguss André Wirsig Quelle: Ihle Bildguss André Wirsig Quelle: Ihle Bildguss André Wirsig Scan der Vorlage / digitale Kopie Bearbeitung der digitalen Kopie 3D-Druck Modell zur Gussformerstellung Nachbearbeitung Modell Abguss Modell 10
11 Beispiele für Handwerk 4.0 im Kammerbezirk Dresden Bäckerei Richter aus Kubschütz und Hellerauer Marktbäcker aus Dresden 11
12 Digitalisierungsprozesse im Handwerk BIM Building Information Modeling (digitales Bauwerkinformationsmodell bei dem alle Informationen für alle mitwirkenden Gewerke zusammen laufen) 3D-Druck (z. B. Zahnersatz oder Autoteile aus dem Drucker) Mobile Zeit- und Leistungserfassung im Handwerk (mobile Zeiterfassung per Handy oder neue Aufträge und Einsatzorte auf das Handy übertragen) 12
13 Das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk (KDH) 13
14 Das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk (KDH) KDH- Schaufenster (West) KDH- Schaufenster (Nord) ZDH KDH- Schaufenster (Süd) HPI KDH- Schaufenster Ost Handwerkskammer Dresden Themenpartner Partner assoziiert TU Dresden Elektrobildungs- und Technologiezentrum e. V. Handwerkskammer Halle Handwerkskammer Frankfurt (Oder) Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg- Stade Handwerkskammer Berlin Handwerkskammer Schwerin Handwerkskammer Chemnitz Handwerkskammer Erfurt Handwerkskammer Cottbus 14
15 Aufgabenstellung Kompetenzzentrum Herkömmlich Persönlicher Kunden- und Geschäftskontakt Individuelle Beratung bei Auswahl, Umsetzung und Nutzung des Produktes Handwerkliche Herstellung von Individualund Kleinserienprodukten Reparatur, Wartung und Instandhaltung, Support und Kundenbetreuung vor Ort Neu Kommunikation B2C, B2B über , soziale Netzwerke, Apps, Öffnung der Datenbestände Bedarfsgerechtes Multi-Channel-Marketing, Online-Konfiguration, multimediale Produktdarstellung, Online-Shops Automatisierung der Geschäftsprozesse, z. B. 3D-Druck (Schaufenster Süd bzw. West) Dezentralisierung durch Fernwartung, After- Sales-Service wie 24h-Kundendienst über automatisierte Fehlermeldung, Alarming, Zusatzdienstleistungen 15
16 Rahmenbedingungen für die Digitalisierung im Handwerk Breitbandausbau: Internetgeschwindigkeiten im OECD-Vergleich Quelle: WirtschaftsWoche, Online-Ausgabe vom 3. Juli 2016, Die Grafik zeigt die Top 10-Länder mit dem schnellsten Interzugang im OECD-Vergleich plus die Übertragungsrate in Deutschland im 4. Quartal
17 Fazit Bewusstsein im Handwerk für die Chancen der Digitalisierung steigern Risiken der Digitalisierung (Wandel der Arbeitswelt, Berufsbilder, Anforderungen an die Datensicherheit/den Datenschutz) aktiv angehen Handwerksorganisationen sind wichtige Begleiter des Digitalisierungsprozesses im Handwerk Politische Rahmenbedingungen verbessern: Breitbandausbau konsequent vorantreiben und Handwerk 4.0-Initiativen zielgerichtet fördern Digitalisierung ist weder Fluch noch Segen für das Handwerk sondern eine Notwendigkeit, um im 21. Jahrhundert dauerhaft erfolgreich zu sein! 17
18 Berufsbildung und Berufsbilder weiterentwickeln Infrastruktur und Ausstattung modernisieren Standards und Schnittstellen schaffen Akteure motivieren
19 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Ansprechpartner: Hannes Koch Referent für Wirtschaftsförderung Handwerkskammer Dresden Am Lagerplatz Dresden Telefon: Fax:
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