Das Berufsorientierungs-Portfolio
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- Timo Krause
- vor 6 Jahren
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1 Das Berufsorientierungs-Portfolio Konzeptvorstellung Tanja Anton, WPB-Beraterin Der Berufswahlpass Landtagsbeschluss 4. März 2009: Jede Schülerin und jeder Schüler der Allgemeinbildenden Schulen führt ab dem Schuljahr 2009/2010 ein Berufswahlportfolio. Ziel: Systematisierung des (BO-)Prozesses für alle Dokumentation der Teilnahme an schulischen wie außerschulischen Lernangeboten und Projekten Kontinuierliche Sammlung von Nachweisen über besonderen Leistungen und Fähigkeiten wichtiges Instrument zur Stärkung der Eigenverantwortung individuelle Lern- und Lebensplanung solide Grundlage zur frühzeitige Organisation von Bewerbungen 1
2 Kompetenzen der BO Die Schülerinnen und Schüler schätzen individuelle Voraussetzungen, Ziele und Ansprüche sowie Entwicklungen der Berufs-und Arbeitswelt realistisch ein und bewältigen die vielfältigen Übergänge zwischen Schule- Ausbildung-Studium-Erwerbsarbeit. Die Schülerinnen und Schüler treffen individuell erfolgreiche Entscheidungen zur Arbeits- und Berufsfindung. Die Schülerinnen und Schüler analysieren und reflektieren Informationen zu Berufen. Die Schülerinnen und Schüler gestalten selbstständig Bewerbungsprozesse. Die Schülerinnen und Schüler analysieren und reflektieren arbeitsweltliche und berufsbezogene Entwicklungen, auch unter Gender-Aspekten. Inhalte Selbsteinschätzung Inhalte der Berufsorientierung eigene Stärken und Schwächen Lebensentwürfe Berufsfelder Bewerbungsverfahren Assessment- Übungen 4 2
3 Berufsorientierung umfasst Richtige Einschätzung der individuellen Voraussetzungen. Wissen um die Ansprüche und Anforderungen. Methoden zur Reflexion und Selbsteinschätzung. Anbahnung individuell erfolgreicher Entscheidungen. Begleitung bei der Überprüfung an/in der Realität. Analyse und Reflektion von Informationen zu Berufen. Selbstständige Gestaltung von Bewerbungsprozessen. Prozesse der Veränderung und Weiterentwicklung. alle schulischen und außerschulischen Maßnahmen zur erfolgreichen Bewältigung der Übergänge Schule- Ausbildung- Studium- Beruf. 5 Das Portfolio ACHTUNG! ist Eigentum der SchülerInnen, sie sind dafür verantwortlich. enthält vertraulich zu behandelnde Informationen. dient teilweise in Kopie als Anlage für Bewerbungen. steht den Schülerinnen und Schülern zur Eigenarbeit oder zum eigenständigen Ergänzen von Unterlagen zur Verfügung. Die Arbeit der SchülerInnen mit dem Portfolio muss im Unterricht begleitet werden. Die Einführung des Portfolio ist Aufgabe der ganzen Schule. Einführung des Berufswahlportfolios für die Schülerinnen und Schüler: in Form eines Projekttages. 3
4 Empfehlungen zum Umgang mit dem BO-Portfolio: Portfolio abgeschlossen in der Schule aufbewahren und nur befristet mit nach Hause geben! Auf saubere Führung und seine Vollständigkeit achten! Portfolio als Grundlage bei Elterngesprächen nutzen! Es gibt verschiedene Formen des Beruforientierungs-Portfolios. Das BO-Portfolio soll mehr sein als eine Sammelmappe, es dokumentiert den gesamten individuellen BO-Prozess. EMPFEHLUNG: Erstellen eines (schul)eigenen BO-Portfolio! 4
5 Möglichkeit einer ersten Ideensammlung? Weitere Informationen zur Entwicklung der BO-Mappe Ihrer Schule? 1. Portfolio-Arbeit 2. Berufswahlpass 3. Profilpass 4. Qualipass 5. Starke Seiten 6. Der BO-Prozess 7. Literatur zur Portfolio-Arbeit 5
6 Das BO-Portfolio als roter Faden Er ist das verbindende Element aller schulischen Aktivitäten im Bereich der Berufsorientierung. Weitere Fragen? für Ihre Aufmerksamkeit und Konzentration 6
7 ZUSATZMATERIAL Ein Portfolio 1. Portfolio-Arbeit ist eine überschaubare und tragbare (portare) Anzahl von Blättern (foglio) eine Sammlung aussagekräftiger Blätter, die den Lernprozess verdeutlichen. Ein Portfolio ist wie eine Brücke, welche die wechselseitige Interaktion zwischen Lehren, Lernen und Beurteilen zulässt. (vgl. Murpy/Smith 1991; Schwarz 2001, S. 24). ein Spiegel, der den Blick auf den Gegenstand aus ganz unter-schiedlichen Richtungen und von unterschiedlichen Personen ermöglicht (vergleichsubjektive/objektive Einschätzung). (vgl. Keefe 1995) Quelle: Endres (Hg.) 2008: Das Portfolio in der Unterrichtspraxis. Weinheim und Basel (Beltz), Seite 8 7
8 Portfolio-Arbeit Grundsätze der Portfolio-Arbeit Vorteile für die Schüler/innen? Idealtypischer Verlauf Vorteile für die Lehrer/innen? Vorteile für die Schulen? Phasen der Portfolio-Nutzung Grundsätze "Lernen als Prozess erleben lassen Verbindung zwischen privaten, schulischen und außerschulischen Lernorten und Lerngegenständen ermöglichen die Selbstreflexion im längerfristigen Lernprozess stärken von Beratung innerhalb der Schule begleitet werden zur zusätzlichen und alternativen Leistungsbeurteilung genutzt werden Teil der Schulentwicklung und der Qualitätsverbesserung 8
9 Vorteile für die Schüler/innen? Das Portfolio - ermöglicht die Dokumentation eigener Kompetenzen (ohne Notendruck) - berücksichtigt persönliche Schwerpunktsetzungen und Lernfortschritte - ist nutzbar für spätere Präsentation - außerschulische Aktivitäten können besser zur Geltung kommen - macht Spaß! 9
10 Vorteile für die Lehrer/innen? Das Portfolio - bietet Anregungen / Anreize oder macht den Beitrag der UE zur Medienkompetenz bewusst - macht eigene pädagogische Leistung sichtbarer - erfordert für Einzelne wenig Mehrarbeit - überträgt den Schülern für eine kurze Zeit die Verantwortung für den eigenen Lernprozess und entspannt so den Kollegen! Vorteile für die Schulen? Das Portfolio - macht viele schon jetzt im Bereich Medien vermittelte Lerninhalte besser sichtbar - dokumentiert fächerübergreifende Möglichkeiten - ermöglicht auf Dauer zusammenhängende Dokumentation vielfältiger Medienaktivitäten und Transport nach außen - bietet Anreize für weitere Bildungsangebote - bietet Anreize ggf. technische Möglichkeiten zu schaffen oder zu nutzen - setzt das beschlossene Medienprofil in die Tat um 10
11 Quelle: N. Rode, Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung des Bremer Bildungsprogramms Lernen mit neuen Medien und Informationstechnologien 2. Der Berufswahlpass Ziel Der Berufswahlpass soll die Schüler dabei unterstützen, ihren Weg zu einer qualifizierten Berufswahlentscheidung zu strukturieren und dokumentieren. 11
12 Übersicht Inhalte / Bereiche Teil 1: Angebote meiner Schule Angebote und Konzept meiner Schule zur Berufsorientierung Teil 2: Mein Weg zur Berufswahl Vorlagen zur Unterstützung der Bestimmung der Fähigkeiten und Ziele sowie der Planung des Lebensweges 2.1 Mein persönliches Profil Meine Stärken bestimmen Meine Interessen klären Meine Ziele klären Mein persönliches Kompetenzprofil 12
13 2.2 Meine Lernplanung Was ich mir vornehme (Anregungen zur Lernplanung/ Ich plane meine Lernarbeit) Ermitteln und kennen lernen von beruflichen Anforderungsprofilen (z.b. Betriebspraktika planen, realisieren, auswerten) Passt mein persönliches Profil zu den Anforderungen Beratungs- und Entwicklungsplan 2.3 Meine Übergangsschritte (Berufsausbildung/Schule) Hinweise zur Übergangsplanung Übergangsschritte planen und umsetzen Übersicht über Aktivitäten Teil 3: Dokumentation 3.1 Von mir erstellte Unterlagen (Bewerbungen) und Selbstbewertungen 3.2 Von mir erworbene Bescheinigungen Teil 4: Lebensordner Für deine Lebensplanung brauchst du weitere Unterlagen, z.b. für die Wohnungssuche beim Umgang mit Geld beim Abschluss einer Versicherung im Umgang mit Ämtern Hinweise auf Musterschreiben und weitere Tipps 13
14 3. Der Profilpass soll die Jugendlichen in ihrer persönlichen Entwicklung begleiten und sie bei der Identifizierung und Darstellung ihres Entwicklungsprozesses unterstützen. Er dient der Ermutigung und Stärkung des Selbstbewusstseins, der Aktivierung, Motivierung und erhöhter Verantwortungsbereitschaft. Im Mittelpunkt des Prozesses steht die Dokumentation nonformal und informell erworbener Fähigkeiten und Kompetenzen, die die Jugendlichen sich neben der Schule oder Ausbildung in ihrer Freizeit, mit der Familie oder Freunden aneignen. 14
15 Beispiel eines Lebensbaums: Berufe um mich herum 15
16 4. Der Qualipass Qualipass - Bildungspass Baden- Württemberg =persönliches Bildungsportfolio: Arbeitszeugnisse Zertifikate von berufl.weiterbildung ehrenamtlichen Engagement Kernstück sind zwei Zertifikatvorlagen: Nachweis für Ehrenamt und Schulungen Festgehalten werden in den Zertifikaten der zeitliche Umfang, die ausgeübte Funktion, die Tätigkeitsschwerpunkte und dafür erforderlichen Kompetenzen bzw. die Schulungsinhalte, die Praxisstelle bzw. der Bildungsträger und eine Ansprechperson. Zusätzlich gibt es in der Mappe noch eine Prospekthülle, in der Arbeitszeugnisse und ein aktueller Lebenslauf abgelegt werden können. Auf der Seite "Inhaltsverzeichnis der Nachweise" werden die Zertifikate in zeitlicher Reihenfolge eingetragen. Die Dokumentenmappe hat DIN A4 Format und eine praktische Abheftvorrichtung, so dass Sie den Qualipass auch in einen Unterlagenordner ablegen können. 16
17 5. Starke Seiten Jeder Mensch hat "Starke Seiten" - Fähigkeiten, Talente, Begabungen. Wenn wir unsere "Starken Seiten" kennen und sie zeigen, so geben sie uns oft das Gefühl von Kraft, von innerer Zufriedenheit, ja von Glück. Stolz sind wir auf das, was wir gut können! Es bringt uns Selbstbewusstsein und oft auch Anerkennung. "Starke Seiten" - sie geben uns Lebenssinn, z.b. in einem Hobby, im Zusammenleben mit anderen Menschen oder in einem passenden Beruf und sie motivieren uns, diese persönlichen Stärken immer wieder zu zeigen und sie weiterzuentwickeln. 17
18 Diese nicht-kommerzielle Projekt-Homepage, sie handelt von dem erfolgreichen Projekt STARKE SEITEN der Möhnesee-Schule (Verbundschule, d.h. Hauptschule und Realschule der Gemeinde Möhnesee in Nordrhein-Westfalen), das dort im Jahre 2004 ins Leben gerufen wurde, mit einem umfassenden kostenfreien Downloadbereich für viele Nutzer als ihrem "Herzstück", von seiner zunehmenden Verbreitung und von seiner Weiterentwicklung. Initiator des Projekts STARKE SEITEN der Möhnesee-Schule, Administrator und Autor: Lehrer Meinolf Padberg, 6. Der BO-Prozess 18
19 Ausbildungsberufe Vom Wunschberuf zum Berufsziel 19
20 Zielvereinbarungen 7. Mehr zum Arbeiten mit Portfolios: Das Handbuch Portfolioarbeit Brunner, Ilse; Häcker, Thomas; Winter, Felix, (Hrsg.): Das Handbuch Portfolioarbeit: Konzepte, Anregungen, Erfahrungen aus Schule und Lehrerbildung. Kallmeyer bei Friedrich in Velber 2006 "Aus der Praxis - für die Praxis" Brunner, Ilse; Schmidinger, Elfriede: Leistungsbeurteilung in der Praxis. Der Einsatz von Portfolios im Unterricht der Sekundarstufe I. Linz: Veritas Brunner, Ilse; Schmidinger, Elfriede: Gerecht beurteilen. Portfolio: die Alternative für die Grundschulpraxis. Linz: Veritas Easley, Shirley-Dale; Mitchell, Kay: Arbeiten mit Portfolios. Schüler fordern, fördern und fair beurteilen. Mülheim: Verlag an der Ruhr 2004 Grace, Cathy; Shores, Elizabeth F.: Das Portfolio-Buch für Kindergarten und Grundschule. Mülheim: Verlag an der Ruhr 2005 Iwan, Rüdiger: Zeig, was Du kannst! Portfolioarbeit als zentrales Anliegen der Waldorfpädagogik. Heidelberg: MENON-Verlag 2005 Wiedenhorn, Thomas: Das Portfolio-Konzept in der Sekundarstufe. Individualisiertes Lernen oganisieren. Mülheim: Verlag an der Ruhr 2006 Winter, Felix: Guter Unterricht zeigt sich in seinen Werken. In: Lernende Schule 11/2000, S Wissenschaftliche Studien Häcker, Thomas: Portfolio. Ein Entwicklungsinstrument für selbstbestimmtes Lernen. Eine explorative Studie zur Arbeit mit Portfolios in der Sekundarstufe I. Hohengehren: Schneider Verlag
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